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Wenn die Sonne untergeht...

von

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Niclas

2. Kapitel Niclas
 

Ich war 17 Jahre alt, an diesem Tag hatte ich mal wieder von dem Tod meiner Mutter geträumt. Nun war es Nacht, doch ich ging nicht zu den anderen Vampiren, denn ich wollte jetzt einfach nur allein sein. Also lief ich dahin, wo ich immer war,wenn ich mit niemanden reden wollte. Nämlich zu meinem Lieblingsplatz.

Das war ein großer Felsen, der sich an dem einzigen Platz hier in den Bergen befand, bei dem man die hell leuchtenden Sterne sehen konnte. Sie hatten kein so grelles Licht wie die Sonne, sondern eher ein warmes, beruhigendes, das sich in dem kleinen See spiegelte. Der Felsen lag im Wasser in der Nähe des Wasserfalls, der in den Teich stürzte. Könnte ich nicht fliegen, hätte ich niemals dort hin gelangen können.

Lange saß ich dort, betrachtete mein Spiegelbild mit meinen dunkelblauen Augen, die wie das Meer in der Nacht schimmerten und der Vollmond war im Hintergrund von mir. Während der kalte Wind durch mein langes, gewelltes, schwarzes Haar wehte.

Meine silbernen Tränen klatschten leise ins Wasser. Ich fühlte mich einsam, denn ich vermisste meine Mutter gewaltig. Deshalb weinte ich oft, doch es tat so weh. Alleine saß ich auf dem Felsen, allein mit meinem Schmerz.

" Warum ist sie gestorben? Das war alles meine Schuld, wäre ich doch nur raus gelaufen, anstatt zu ihr zu rennen, ich war so blöd!", dachte ich. Solche Gedanken hatte ich zur Zeit ziemlich oft.

"Das war nicht deine Schuld!", hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir. Erschrocken drehte ich mich um und meine Tränen flogen durch die Luft.

Vor mir stand Niclas. Er hatte schwarze Haare, die ungefähr bis zur Schulter gingen und war 1-2 Jahre älter als ich. Es war so als hätte er meine Gedanken erraten.

Dann setzte er sich neben mich auf den Felsen und sagte:" Deine Mutter hätte dich damals nicht retten müssen, Alexis, doch sie wollte, dass du lebst. Schließlich warst du ihre Tochter. Du brauchst dich deswegen nicht schuldig fühlen!"

Er war der einzige, der wusste, dass ich oft hier war. Seine klare, helle Stimme beruhigte mich sehr, doch meine Tränen hörten nicht auf über mein Gesicht zu fließen. Eine Weile blieb er nur dort sitzen, aber dann beschloss er meine Augen zu trocknen.

"Warum bist du hier ?",fragte ich Niclas leise.

"Du warst nirgends und weil mir gerade langweilig war, machte ich mich auf den Weg dich zu suchen. Aber nachdem du ja sowieso immer hier bist, wenn du alleine sein willst, war das nicht schwer!", antwortete er mir.

"Das beantwortet trotzdem nicht meine Frage. Also warum bist DU HIER? ",fauchte ich ihn sauer und genervt an.

"Na um dich zu ärgern! Schließlich willst du doch allein sein!", sagte Niclas mit einem Lächeln auf den Lippen.

Wütend sprang ich auf und dachte:" Dieser blöde Idiot!!"

Dann verwandelte ich mich in eine Fledermaus und flog in die Nacht hinein.

"Alexis warte!", schrie er mir hinterher. Aber ich hielt nicht an. Ich war froh darüber, dass ich als Tier nicht weinen konnte, denn mir war schon wieder zum Heulen zumute. Niclas folgte mir nicht, was mich sehr erleichterte, denn ich wollte diesen blöden Deppen im Moment wirklich nicht sehen.

"Zumindest weiß er, wann es reicht !",dachte ich. Lange flog ich über die Berge und Wälder, bis ich dann am Ende meiner Kräfte auf dem Boden liegen blieb.

Jetzt hätte man glauben können, dass es nicht mehr schlimmer werden könnte. Doch wie es der Zufall wollte, fing es auf einmal an zu regnen. Ich mochte es nicht, wenn ich nass wurde. Deshalb machte ich mich schnell auf die Suche nach einer Höhle, in der ich bleiben konnte. In dieser Gegend sah man fast nichts, wegen dem noch dichterem Nebel. Da hatte ich schon einen Vorteil, weil ich ein Vampir war. Ein einfacher Mensch hätte hier überhaupt nichts gesehen.

Es dauerte lange, bis ich endlich einen geeigneten Ort gefunden hatte. Doch war das reichlich spät, denn ich war schon vollkommen durchnässt. Jetzt hatte ich eine noch schlechtere Laune als davor. In die Höhle kam zwar kein Regen, aber dafür war es eiskalt.

"Die Nacht wird immer dunkler und es schüttet immer noch wie aus gigantischen Eimern. Wann hört das endlich auf? Wenn das so weiter geht, dann muss ich tagsüber auch hier bleiben! Außerdem machen sich die anderen bestimmt Sorgen. Aber daran kann ich nun leider auch nichts ändern. Das ist ja sowieso Niclas Schuld, hätte er mich nicht geärgert, dann wäre ich nicht weg gelaufen! Ob ich wohl ein bisschen überreagiert habe? Ach egal, das ändert auch nichts an meiner Lage. Aber manchmal kann er schon nett sein. Doch er ist und bleibt ein Idiot!", dachte ich im Stillen vor mich hin.



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