Thema 8: Sind Träume wirklich nur Schäume?
So schlecht hatte ich noch nie in meinem Leben geschlafen. Es war schwer einzuschlafen und wenn ich es dann doch mal schafte, wachte ich kurze Zeit später wider auf. Morgen war im eigentlichen Sinne nichts außergewöhnliches. Keine Arbeit, kein Test, kein Vortrag. Ich wälzte mich hin und her, konnte aber irgendwie nicht lange auf einer Stelle liegen bleiben. Um halb drei gab ich auf.
Ich war hundemüde, trotzdem war sich so furchtbar aufgedreht, wie nach einer Kanne Kaffe. Dabei mochte ich Kaffe noch nicht einmal. Verzweifelt richtete ich mich auf. War morgen vielleicht doch irgendetwas, an das ich mich unterbewusst erinnerte? Oder war es Vollmond? Ich stand auf und schaute aus dem Fester. Ich sah keinen Mond. Verwundert warf ich einen Blick auf meinen Kalender. Neumond. Kann man auch bei Neumond Schlafprobleme haben?
Seufzend setzte ich mich auf mein Bett. Da musste irgendetwas sein. Angestrengt dachte ich nach. Okay ich wollte Sakura morgen fragen, ob sie mit mir in das neune Cafè geht, aber das war mittlerweile nichts besonderes mehr. Einzeln ging ich noch mal die verschiedenen Fächer durch. In der ersten Stunde hatten wir Sport. Wir wollen irgendsoein Stationslauf machen und sollten uns in zweier Gruppen zusammen finden. Hm, wenn Sasuke nicht mitmachte, wären wir nur 27. Und 27 lässt sich bekannterweiße schlecht durch zwei teilen. Außerdem... Ich hielt inne. Sasuke?
Rücklinks ließ ich mich auf mein Bett fallen. Das konnte doch nicht war sein. Mir konnte doch jetzt niemand weiß machen, dass ich nicht schlafen konnte, nur weil Sasuke morgen wieder in die Schule kommen würde. Nun war ich noch mehr ermutigt endlich einzuschlafen. Und zu meinem Erstaunen, das dann am nächsten Morgen kam, schlief ich wirklich ein, ohne noch einmal aufzuwachen.
“Wach auf, verdammt!”, hörte ich jemanden brüllen und kurz darauf folgte ein harter Schlag auf den Hinterkopf. Ich schrie auf.
“Das hat weh getan!”, beschwerte ich mich.
“Im Unterricht schläft man nicht! Also Shikamaru, liest du bitte weiter?” Nur weil ich im Unterricht eingepennt bin, ist das noch lange kein Grund mir ein Buch an den Kopf zu werden. Ich fühlte schon richtig wie die Beule anschwoll. Und außerdem, dürften Lehrer eigentlich... Moment mal. Unterricht? Ich war in der Schule? Ich konnte mich nicht daran erinnern, in die Schule gegangen zu sein. Verwirrt blickte ich mich um. Vielleicht war ich heute morgen einfach zu müde und hab mich fertig gemacht, ohne weiter darüber nach zudenken. Ich würde es mir zu trauen.
“Alles okay Naruto?” Kiba sah mich besorgt an. Ich nickte schnell und lächelte.
“Ja, ja. Alles okay. Ich hab nur etwas schlecht geschlafen, sonst nichts.” Einige Augenblicke sah er mich merkwürdig an, schaute dann aber weg. Irgendwie war er heute komisch.
Nach dem Klingeln verließ ich zusammen mit Kiba die Klasse. Sasuke hatte ich bisher nicht gesehen. Ich hoffe, das bleibt auch so, dachte ich. Plötzlich zog mich irgendwer in eine Nische der Wand, an der wir vorbei gingen. Mein Kopf knallte gegen die harte Ziegelwand. Prima, zweite Beule für heute.
“Naruto”, flüstere jemand. Ich öffnete die Augen und sah Kiba, der nur wenige Zentimeter von meinem Gesicht entfernt war.
“Ja..?”, fragte ich verunsichert. Warum rückte KIba mir so nah auf die Pelle? Das war doch sonst nicht seine Art.
“Weist du, ich..” Ohne bevor er seinen Satz beenden konnte, wurde er grob von mir weg gezogen.
“Hast du mir nicht zugehört? Ich hab dir gesagt, du sollst die Finger von Naruto lassen, aber anscheinend geht das nicht in dein Hundehirn.” Ich blinzelte verwirrt; ich verstand nicht ganz, was hier los war.
Sasuke hatte Kiba am Kragen gepackt und funkelte ihn wütend an. Sasuke? Was.. Was war hier los?
“Am besten verziehst du dich jetzt, oder du wirst mich richtig kennen lernen und ich glaube nicht, dass du das willst”, drohte Sasuke ihm wieder und ließ ihn los. Kiba schien mehr als nur verängstigt und machte sich, so schnell es ging, aus dem Staub. Ungläubig verfolgte ich das ganze Geschehen.
Nachdem Sasuke sich wieder beruhigt hatte, kam er auf mich zu und lächelte mich sanft an.
“Alles in Ordnung?”
Ich konnte nicht antworten. Mein Hals war wie zugeschnürt. Was hatte Kiba tun wollen, was wollte er sagen? Sasukes Ausdruck wurde betrübt.
“Hab ich dir nicht gesagt, dass du nicht allein irgendwo mit ihm hingehen sollst?”, fragte er und kam einen Schritt näher auf mich zu. Nun war er genauso nah, wie Kiba vorhin. Ohne dass ich es wollte, fing mein Herz an, wie wild gegen meine Brust zu klopfen. Bei Kiba war es nicht so gewesen. Ich dachte, wenn ich Sasuke noch länger in die Augen sähe, würde mein Herz den Geist aufgeben. Als ich den Blick abwand, strich er mir sanft über die Wange. Ich erschauderte.
“Hat er dir irgendwas getan?” Schnell schüttelte ich den Kopf. Ich wunderte mich, was er mit ‘irgendwas getan’ meinte. Kurz darauf seufzte er erleichtert.
“Und ich dachte schon”, sagte er leise. Dann nahm er mein Gesicht in seine Hände und drehte es zu sich hin. Tief sah er mir in die Augen und lächelte dabei. Ich wollte irgendetwas tun, aber mein Körper streikte. Langsam kam er näher und ich konnte nichts dagegen tun. Wollte er etwa..? Noch bevor ich zu Ende denken konnte, hatte er seine Lippen auf meine gelegt. Ein merkwürdiges Gefühl breitete sich in mir aus. Ich wusste nicht, was das für ein Gefühl war, aber auf irgendeine Art und Weise war es... schön. Als mir das bewusst wurde, steig Panik in mir auf. Wieso fand ich es schön, wenn Sasuke mich küsste? Das.. das war krank!
Während ich weiter versuchte, nicht wahnsinnig zu werden, drängte sich irgendetwas durch meine Lippen. Als dieses Ding meine Zunge berührte, liefen einige Schauer meinen Rücken hinab. Moment mal! W-war das seine... Zunge?! Ich hielt mich an seinem Oberteil fest, weil ich nicht wusste, was ich sonst tun sollte. Auch wusste ich nicht, ob ich froh sein sollte, als er sich von mir löste. Wieder strich er mir vorsichtig über die Wange, als wäre ich aus Glas.
“Ich bin so froh, dass du mir gehörst”, sagte er.
Mit aufgerissenen Augen starrte ich ihn an. Bitte, was? Was meinte er damit? Ich gehörte niemanden! Endlich erwachte mein Körper wieder aus der Bewegungsunfähigkeit und stieß Sasuke von mir weg. Und ich rannte. Genau wie das Mal davor. Die einzigen Unterschiede waren, dass wir uns diese Mal in der Schule befanden, was schon schlimm genug war und dass er.... dass er mir seine Zunge in den Hals gesteckt hat! Ich konnte sie immer noch in meinem Mund spüren. Ich erschauderte, als ich daran denken musste. Ich machte mir gar nicht erst die Mühe, darüber nachzudenken, warum er es getan hatte. Viel mehr beschäftigte mich die Frage, warum es mir, verdammt noch mal, gefallen hatte.
Ich achtete nicht sonderlich auf den Weg, da wunderte ich mich nicht, als plötzlich vor mir eine Tür auf ging und ich prompt dagegen lief. Wie sagte Kiba immer? Mit dem Kopf durch die Wand, na ja, durch die Tür. Mit schmerzenden Kopf prallte ich auf den Boden. Prima, die dritte Beule und das alles nur an einem Tag.
Ich richtete mich auf und blinzelte. Warum war es den plötzlich so verdammt hell? Ich schaute mich um. Ich war in meinem Zimmer. Das würde ich ja wohl erkennen. Naben mir lag meine Bett decke.
“Gott sei dank, das war nur ein Traum”, seufzte ich erleichtert.
“Moment. Das war ein Traum?!”, schrie ich kurz darauf fast. Ich... ich hatte von Sasuke geträumt, wie... wie er mich... Entsetzt starre ich auf den Boden. Das konnte doch nicht war sein, oder? Das.. konnte einfach nicht war sein! Wieso.. Wieso hatte ich von ihm geträumt? Wieso nur? Und dann hatte es mir auch noch gefallen. Das war doch nicht mehr normal! Ich atmete tief ein und wieder aus. Okay Naruto, du brauchst unbedingt einen Psychiater, einen sehr guten Psychiater. Aber mal ehrlich, das könnte ich ihm nicht erzählen. Ich könnte es niemanden erzählen. Ich würde es auch niemanden erzählen.
Ich stand auf und schaute auf die Uhr. In einer Stunde würde mein Wecker klingeln. Es würde sich nicht lohnen, wieder versuchen einzuschlafen. Außerdem hatte ich Angst, dass ich wieder von ihm träumen würde. So nahm ich mir vor, mich langsam für die Schule fertig zu machen.
Ich wollte ihn nicht sehen, aber irgendwie doch. Er machte mich wirklich wahnsinnig! Ich versuchte mich zu beruhigen. Na, das konnte heute ja was werden.
Ist doch etwas ausschweifender geworden, als ich es haben wollte, aber na ja^^ Naru tut mir irgendwie Leid.^^’
Und an der Stelle möchte ich mich noch einmal gaaanz herzlich bei meinen Kommischreibern bedanken, die mich motivieren, weiter zu machen. Ich bin ja sonst so demotiviert -.- (Ich faule Socke.) Aber na ja^^ Mal gucken vielleicht gibts auch noch ein Bonuskapitel zu Weihnachten, who knows^^
Also bis zum nächsten Kapitel
Your nightdreamer