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For Want of Evidence

A The Dark Knight Fanfiction
von

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The Head of the Hydra

@Kyuuo:

Ja... da haben sie was rausgefunden... aber Batman hat auch was 'rausgefunden, oder zumindest ist er gerade dabei... vielleicht sogar noch was Wichtigeres... ^^
 

@HavenDog:

Naja, das Puzzle setzt sich eben langsam zusammen... je mehr man weiß, je mehr Teile man kennt, desto einfacher kann man eben das Gesamtbild sehen... und Thomas und ihre Leute machen da grade rapide Fortschritte, auch wenn der richtig schöne große Knall erst kommt... *unschuldig gugg*

Und ja... Riva ist einer meiner liebsten Charaktere, auch wenn er nur so selten vorkommt... ein bisschen wie Shirley Saunders, denke ich... die hatte ja jetz auch länger keinen Auftritt ^^
 

***
 

For Want of Evidence – Chapter 34: The Head of the Hydra
 

Er spähte von dem metallenen Container hinunter in die engen Gassen zwischen den Wänden, die Lichter der Straße drangen nicht bis hierher, auf den Lagerplatz des Frachthafens von Gotham City, sondern das Areal lag in vollkommener Dunkelheit. Nur die verirrten Strahlen von zwei starken Taschenlampen durchschnitten die Schwärze der Nacht und vorsichtig sah er nach unten, lugte über den Rand des Daches, das ihm als Versteck diente und verfolgte die vier Männer, die sich ihren Weg durch das Labyrinth der verschiedenen Straßen und Gassen zwischen den Containern suchten, mit seinem Blick.

Einer von ihnen war derjenige, den er suchte... mit dem er sprechen wollte, allerdings war es damit noch nicht getan. Immerhin sollte Wang Junhui nie wieder Waffen an die Unterwelt von Gotham verkaufen können, und um das zu gewährleisten, brauchte er Beweise, die die Polizei gegen den Mann verwenden konnte... wie zum Beispiel einen Schiffscontainer voller illegaler Waffen, die Wang gerade verkaufen wollte.

Vorsichtig blickte er nach unten, der Waffenhändler, sein Käufer und zwei Fremde, die er für Leibwächter hielt, waren in der nächsten Gasse verschwunden, noch konnte er die Reflexionen der starken Handlampen erkennen und langsam erhob er sich aus seiner geduckten Position. Der Rest des Areals schien ruhig, um diese Uhrzeit wurden Frachtcontainer normalerweise nicht genutzt, vielleicht mit einer Ausnahme, bemerkte er fast amüsiert, als er an sein eigenes Versteck und den Zugang dazu dachte.

Nachdenklich schätzte er den Abstand zum nächsten Container ab und sprang, rollte sich ab, um das Geräusch des Aufpralls zu dämpfen, und eilte zur Kante, Wang und sein Käufer hatten sich nicht einmal umgesehen, sondern schritten weiter, der Mann lachte eben über einen Witz, den der Kunde gemacht hatte. Sein schwarzer Mantel flatterte hinter ihm und für einen Moment fühlte er sich an Lau erinnert, den chinesischen Unternehmer, der versucht hatte, sich der Mafia anzudienen... und nach allem, was er aus den Polizeiberichten erfahren hatte, war sein Tod nicht besonders angenehm gewesen.

„Hier wären wir.“ Wang lächelte jovial und zog einen kleinen Schlüsselbund aus der Tasche seiner Anzughose, vage erkannte er das Band, an dem er befestigt war, und trat an den Container. Metall klirrte an Metall, als er nach dem schweren Vorhängeschloss griff und es öffnete, er zog es ab und einer seiner beiden Leibwächter öffnete die großen Türen mit einem Ruck.

Batman reckte seinen Kopf, um zu erkennen, was sich in dem Raum befand, in den Schatten konnte er verschiedene Kisten entdecken, die der Beschriftung nach Lebensmittel erhielten, und Misstrauen erwachte in ihm... der Container sah aus, als ob er schon einige Zeit hier stehen würde – und wer würde Lebensmittel verderben lassen?

Wang trat an einen der Kartons und öffnete den Deckel grob, Holzwolle schimmerte hervor und er griff hinein, zog etwas hervor, das Batman nur als halbautomatische Pistole identifizieren konnte. In der Stimme des Mannes schwang die Bewunderung mit, als er sich seinem Kunden zuwandte und ihm die Waffe präsentierte. „Wunderschön, nicht...“

Die Worte vergingen in einem erstickten Aufschrei, als er sich von dem Container stürzte und wie ein Racheengel über sie hereinbrach. Die Männer hatten sich sicher gefühlt und die beiden Leibwächter schafften es gerade noch, in ihre Manteltaschen zu greifen, bevor er sie zu Boden schickte.

Wang hatte reagiert, die Momente genutzt, die seine Leibwächter ihm erkauft hatten, und sich zur Flucht gewandt. Batman hörte gerade noch das Echo seiner Schritte, wie sie in den engen Gassen verhallten, und er unterdrückte einen Fluch, ignorierte den Käufer, der sich ins Innere des Containers geflüchtet hatte.

Hastig sprang er hinauf auf die Dächer, wollte sich einen größeren Überblick verschaffen, doch Wang selbst trug keine Taschenlampe und es würde schwierig werden, ihn zu sehen. Doch seine Schritte waren direkt neben ihm und er blickte nach unten, undeutlich konnte er den dunklen Mantel des Mannes in der Dunkelheit erkennen, der ihm um die Beine flog, als er weiterhastete.

Batman stürzte sich nach unten und traf ihn, riss Wang zu Boden und sein Gewicht und der Aufprall pressten dem Waffenhändler die Luft aus den Lungen. Noch bevor er wieder zu Atem kommen konnte, war der Mann bewusstlos, und langsam richtete er sich auf, blickte auf sein Opfer nach unten.

Wang war blass, seine Lider unter den dunklen Augenbrauen flackerten und er wirkte dünn, fast ausgezehrt in seinem eleganten, höchstwahrscheinlich maßgeschneiderten Anzug, unter dem Hemd zeichnete sich der Umriss eines Messers ab und Batman nahm es ihm ab – er wollte keine unangenehmen Überraschungen erleben.

Abwesend nahm er den Mann auf die Schulter, trug ihn zurück zu dem Container, an dem er ihn überfallen hatte, er war leer, nur die beiden Leibwächter lagen bewusstlos auf dem Boden und er zuckte mit den Schultern. Ob der Käufer entkam, war ihm egal – Wang würde im Verhör durch die Polizei sicherlich seinen Namen preisgeben, um sich eine längere Gefängnisstrafe zu ersparen, daher musste er den Mann nicht sofort fassen.

Sorgfältig fesselte er die Leibwächter, er wollte nicht, dass sie sich mit den im Container gelagerten Waffen einen Weg nach draußen bahnen konnten, und lud sie ab, versperrte das Schloss wieder und blickte zu Wang. Der Mann lag auf dem Boden, noch immer bewusstlos, und eilig hob er ihn hoch, brachte ihn fort von seinen Freunden an den Hafen.
 

Der Schlüsselbund wanderte durch seine Finger, klimperte, mit hellem Ton schlug Metall auf Metall und Wang Junhuis Lider flatterten, bevor er sich des leisen, fast gedämpften Motorengeräusches um ihn herum bewusst wurde und er erschrocken die Augen aufschlug.

„Guten Abend, Mr Wang.“

Der Mann war fahl vor Angst, wie Batman insgeheim zufrieden feststellte, sein Gesicht, das so dicht vor seinem eigenen, maskierten schwebte, zeigte bereits Nuancen von Grün und Wang gab ein ersticktes Geräusch von sich, als er bemerkte, wie die Strömung des Gotham Rivers unter ihm gluckerte. „Tun Sie sich keinen Zwang an, Mr Wang, schreien Sie ruhig... es wird Sie niemand hören.“

Fast panisch riss der Mann den Mund auf, doch nur ein ersticktes Röcheln drang hervor, seine Stimme schien er gemeinsam mit seiner Freiheit verloren zu haben und seine dunklen Augen traten aus dem blassen Gesicht hervor.

„Für wen arbeiten Sie?“

Wang gaffte ihn an und Batman lockerte seinen Griff um seinen Hals ein wenig, der Mann schnappte nach Luft und hustete, während sein Blick immer wieder nach unten wanderte, zu seinen gefesselten Füßen und dem schwarzen Wasser des Flusses unter ihm. „Nein...“

„Nein?“ Drohend beugte er sich nach vorne, die Spitze seiner Maske berührte fast Wangs Gesicht und er strampelte, versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien. „Das werde ich... nicht... verraten...“

„Wie schade.“ Seine Stimme klang tief und drohend, für einen Moment zögerte er, bemerkte den verwirrten Ausdruck auf dem Gesicht seines Gefangenen, dann ließ er ihn los.

Mit einem Platschen fiel der Mann ins Wasser, sein Aufschrei erstickte, als seine Kleidung sich mit Wasser vollsaugte und er nach unten sank, kurz unter der Oberfläche verschwand. Wangs gefesselten Hände und Füße verhinderten, dass er schwamm, und der eiskalte Fluss tat sein Übriges, um ihn zu verschlucken... nun, fast.

Batmans Hand schnellte nach unten und er packte den Mann an den Haaren, zog ihn wieder nach draußen auf das Deck des kleinen Bootes, das er am Hafen gestohlen hatte, der Waffenhändler rollte sich zusammen und hustete unter mitleidlosen Blicken das Wasser hervor, das er geschluckt hatte. „Für wen arbeiten Sie?“

„Für... den Lieutenant.“ Wang brachte die Worte kaum hervor, er keuchte und seine Lippen begannen bereits, blau anzulaufen, während die Novembernacht ihr Übriges tat, um die übriggebliebene Wärme aus seinem Körper zu saugen.

Batman trat einen Schritt auf ihn zu und rollte ihn mit dem Fuß herum, der Mann schlug hart mit dem Kopf auf die hölzernen Dielen auf und starrte panisch und hilflos zu ihm hinauf. „Wo ist der Lieutenant?“

„Ich...“ Wang krabbelte panisch nach hinten, bis er an den Bug des Bootes stieß, stierte ihn keuchend und mit geöffnetem Mund an. „Ich weiß es nicht... hatte keinen Kontakt... nur ein Mittelsmann...“

„Wo finde ich diesen Mittelsmann?“

Wang schüttelte den Kopf und erblasste noch mehr, ganz als ob ihm schien, dass seine Antwort ihm nicht gefallen würde... und er hatte Recht. „Sie heißt Anna... Anna Harper... sie war im Gefängnis... ich weiß nicht, wo sie jetzt ist... hatte keinen Kontakt mit ihr.“

Die Sätze des Mannes wurden immer zusammenhangloser und er zitterte mehr, die Kälte fraß sich ganz offensichtlich in seine Glieder, doch obwohl er das Gefühl mehr als gut kannte, hielt sich sein Mitleid in sehr engen Grenzen. „An wen verkaufen Sie?“

„An... Waffenhändler... Banden... Gangs... Bankräuber.“ Die Worte sprudelten nur so aus ihm heraus, und das mit einer Geschwindigkeit, die ihn stutzig machte, ihm die Frage aufdrängte, was der Mann durch seine Redseligkeit verbergen wollte. „An wen noch?“

„Private Sicherheitsdienste... ich, ich weiß nicht... an jeden, der Waffen benötigt in dieser verdammten Stadt!“

Batman beugte sich zu ihm hinab, seine Faust schoss an den Hemdkragen Wangs, umfasste die Krawatte und er hob ihn von den Holzdielen des Decks empor wie eine Puppe. „Woher haben Sie die Lizenzen?“

„Welche Lizenzen, ich... ich habe keine Lizenzen, was ich tue, ist illegal...“ Bei all seiner Bereitwilligkeit, auszupacken, bemühte Wang sich doch, ihm etwas zu verschweigen, einen Teil seiner Operationen zu verbergen, und langsam näherte sich sein Gesicht dem seines Gefangenen. „Ihnen ist klar, dass Sie erfrieren werden, wenn Sie noch lange hier bleiben, Mr Wang?“

Der Mann starrte ihn an und das abgehackte Nicken, die Furcht, die plötzlich deutlich in seinen Augen hervortrat, bewiesen deutlich, dass er nicht diese Worte gebraucht hatte, um diese Tatsache zu begreifen. „Dann ist Ihnen hoffentlich klar, dass es Ihrer Gesundheit sehr, sehr gut tun würde, wenn Sie diese kleine... Unannehmlichkeit so schnell wie möglich hinter sich bringen würden. Also... wer hat Ihnen die gefälschten Lizenzen besorgt, mit denen Sie Ihre Ware an Waffengeschäfte verkaufen konnten?“

„Ich... es war Greene, Edward Greene... er hat Freunde, Kontakte, die uns geholfen haben... er ist der Stabschef des Bürgermeisters, er war es!“

Wang zitterte, er konnte es selbst durch seine Handschuhe unter seinen Fingern spüren, der Mann schüttelte sich fast – ob vor Angst oder Kälte, konnte er nicht sagen. „Was haben Sie verkauft?“

„Automatische Waffen, halbautomatische, Handfeuerwaffen... was man gerade bekommen konnte, auf dem Schwarzmarkt oder anderswo...“ Wieder dieses Gefühl, sein Instinkt, der sich meldete und ihm sagte, dass die Antwort bereitwillig gekommen war, viel zu bereitwillig. Sein Griff um den Hals des Mannes verfestigte sich und Wang röchelte leicht, als seine Faust gegen seinen Kehlkopf drückte. „Was noch?“

„Munition... ich habe Munition verkauft, Rundmagazine und... und Stangenmagazine.“ Für einen Moment erstarrte er, in dem letzten Wort war eine Betonung gelegen, die ihn stutzig machte, und ein halbvergessener Informationsschnipsel aus einem Zeitungsartikel, den er vor Tagen gelesen hatte, kehrte in seinen Geist zurück. „Wem haben Sie die Magazine verkauft?“

„Jedem... jedem, der sie haben wollte, jedem, der gefragt hat... es waren doch nur Kugeln!“

„Lügner!“ Er hob Wang hoch, der Mann schlackerte wie eine Puppe in seinen Armen und starrte panisch hinab auf das Wasser, während er ihn über den Rand des Bootes hielt und langsam seinen Arm senkte. „An wen haben Sie die Stabmunition verkauft!“

„Ich... lassen Sie mich los, lassen Sie mich los! Ich sag es Ihnen!“ Er konnte nicht sagen, wie groß die Versuchung war, es tatsächlich zu tun, doch er zwang sich, Wang zurück über die niedrige Reling zu hieven, wo er ihn fallen ließ wie einen Müllsack. „An wen!“

„An die Polizei! An das Gotham City Police Department!“
 

Das Bat-Signal leuchtete wieder, starrte wie ein Auge mit einer geschlitzten Pupille hinauf in den nächtlichen Himmel von Gotham, und nachdenklich beobachtete er es, betrachtete die neuen, dunklen Linien, die Detective Elizabeth Thomas' Reparaturarbeit auf ihm hinterlassen hatte. Er selbst hatte den Scheinwerfer eingeschaltet, die Frau schien Tag und Nacht im Präsidium zu sein und zu arbeiten, und am letzten Abend hatte er sie nicht nach Hause kommen sehen... also musste er einen anderen Weg finden, sie zu kontaktieren. Und dass jemand die Polizei und damit auch sie benachrichtigten würde, wenn das Bat-Signal plötzlich wieder leuchtete, war so sicher wie das Amen in der Kirche.

Nachdenklich blickte er von dem kleinen Aufbau, der das Ende des Treppenhauses, das auf das Dach führte, enthielt, nach unten, er hoffte, dass Thomas sein Zeichen verstehen und wirklich hierher nach oben kommen würde... denn diesmal war es wichtiger denn je, dass er mit ihr sprechen konnte.

Schritte hallten durch den Schacht unter ihm und er blickte auf, duckte sich tiefer in die Schatten, die Tür wurde aufgestoßen und er hörte, zwei Personen hinaus aufs Dach stiegen. „Da ist es, Ma'am.“

„Ja.“ Er erkannte die Stimme, es war wirklich Thomas, und vorsichtig kroch er nach vorne, um sie in den Blick zu bekommen, gerade schritt sie über die geteerte Fläche zu dem Scheinwerfer und bückte sich, zog den Stecker. Das Leuchten erlosch und langsam richtete sie sich auf, blickte sich langsam auf dem Dach um und fixierte dann den Officer, der sie nach oben begleitet hatte. „Danke für den Hinweis. Sie können gehen...“

„Ma'am?“ Die Stimme des Mannes klang konsterniert, doch Thomas schüttelte leicht den Kopf. „Ich komme in ein paar Minuten nach, danke.“

Er hörte, wie die metallene Tür zum Treppenhaus sich schloss und lautlos glitt er von seinem erhöhten Aussichtspunkt nach unten, landete auf dem Boden und machte einen Schritt auf Thomas zu, die sich der nächtlichen Skyline von Gotham zugewandt hatte. „Detective.“

Hastig wirbelte sie herum und lächelte leicht, als sie ihn sah. „Sie sollten mich nicht so erschrecken. Ich hatte damit gerechnet, dass Sie mich sprechen wollten, allerdings nicht, dass Sie so bald hier sein würden...“

„Was wissen Sie über Edward Greene?“

Sie hob die Augenbrauen, die Überraschung auf ihrem Gesicht war offenkundig, doch sie fasste sich rasch und nickte dann langsam. „Er ist der Stabschef von Bürgermeister Anthony Garcia... und zudem halten wir ihn für den Kopf eines Netzwerks von korrupten Beamten und Politikern, die direkt oder indirekt den Lieutenant unterstützen. Wie kommen Sie auf ihn?“

„Ich habe einen Waffenverkäufer... befragt.“ Der Tonfall seiner Stimme deutete ihr an, besser nicht nach den näheren Umständen zu fragen, und sie verstand den Wink, auch wenn sie die Stirn runzelte. „Er meinte, Greene hätte ihm die Papiere besorgt, mit denen er seine Ware auch an Waffengeschäfte in der Stadt verkaufen konnte... und an das Gotham City Police Department.“

„An uns? Wir haben die Mafia unterstützt...?“ Fassungslosigkeit sprach aus ihrem ganzen Gebaren und sie starrte ihn an, diese Nachricht schien ein neuer Schock für sie zu sein und langsam schüttelte sie den Kopf. „Aber wieso haben wir dann nichts davon gemerkt? So eine Gelegenheit kann der Lieutenant doch nicht ungenützt verstreichen lassen...“

„Hat er auch nicht.“ Er klang düster, und Thomas betrachtete ihn nachdenklich.

„Aber wir hatten keine plötzlichen Versager, keine schadhafte Munition... was hat er dann mit unseren Sachen angestellt?“

„Sie erinnern sich an die Nacht, in der ich Sie vor den Killern des Lieutenant gerettet habe?“

Stumpf nickte sie, der Schrecken ihrer Flucht durch halb Gotham schien noch immer in ihr zu sitzen und sie seufzte leise auf. „Wie könnte ich auch nicht.“

„Sie haben uns mit einem Peilsender im Magazin Ihrer Waffe verfolgt, erinnern Sie sich? Und die forensische Untersuchung hat diese Tatsache später bestätigt...“

„Ja, aber woher wissen Sie...?“ Sie blinzelte verwirrt, doch er winkte ab.

„Es stand in der Zeitung... wie auch immer. Geben Sie mir Ihre Waffe.“

„Wieso?“ Sie betrachtete ihn misstrauisch und er lächelte ein wenig, schon beim letzten Mal hatte er bemerkt, wie unwillig sie war, sich von ihrer Glock zu trennen. „Sie bekommen sie sofort wieder zurück, keine Angst.“

Langsam langte sie in das Holster an ihrer Schulter und reichte ihm ihre Waffe mit dem Griff voran, er nahm sie ihr ab und ließ das Magazin herausschnellen. Mit einer schnellen Bewegung, die das Metall knacken und brechen ließ und ihm einen Blick von Thomas einbrachte, der ihn fast getötet hätte, öffnete er es und leerte die Patronen aus, zog die Feder heraus und reichte sie ihr zurück. „Sehen Sie das?“

Ihr Blick richtete sich auf das Metallteil und sie starrte es an. „Sagen Sie mir, dass das nicht das ist, was ich denke... bitte.“

„Ich fürchte, damit kann ich nicht dienen. Nicht nur Ihre Waffe war mit einem Peilsender versehen, ich fürchte, die gesamte Lieferung, die die Polizei von Gotham City erhalten hat, war damit präpariert... was bedeutet, dass der Lieutenant weiß, wo sich jeder einzelne Polizist in dieser ganzen verdammten Stadt aufhält.“

„Oh mein Gott...“ Thomas starrte ihn an, sie ließ das halbe Magazin fallen, als hätte sie sich daran verbrannt, und langsam schüttelte sie den Kopf, als die Erkenntnis sie traf und tiefer und immer tiefer sickerte. „Deswegen konnten wir nie einen Erfolg im Kampf gegen die Leute des Lieutenants erzielen... jedes Mal, wenn wir eine Razzia organisieren wollten, war er vorgewarnt, weil er unsere Bewegungen verfolgt hatte, weil er wusste, wo wir uns aufhielten... er hat gar keinen Maulwurf im Präsidium gebraucht, um sich über uns auf dem Laufenden zu halten.“

Langsam nickte er, er konnte ihren Schlussfolgerungen nicht widersprechen, so gerne er es auch getan hätte. „Ja.“

Sie blickte zu ihm auf, hinter ihren Augen schienen sich Gedankengänge abzuspielen, die er im Moment nicht nachvollziehen konnte, und langsam, fast abwesend nickte sie, während sie die Konsequenzen seiner Enthüllungen zu überdenken schien. „Haben Sie Beweise?“

„Beweise wofür?“

„Für Greenes Verwicklung in die Angelegenheit. Dafür, dass er mit dem Waffenhändler zusammengearbeitet, ihn unterstützt hat.“

In ihrem Blick leuchtete ein Feuer, das nichts Gutes für Wang und die anderen Verbrecher von Gotham City zu verheißen schien und langsam nickte er ihr zu. „Ich habe keine Beweise... aber ich habe einen Zeugen, der nur zu willig ist, Ihnen seine Geschichte zu erzählen.“

„Ich... das ist wunderbar. Damit haben wir sie.“

„Haben wir wen?“

„Die Leute des Lieutenants.“ Sie grinste, ein Gesichtsausdruck, der ihn in diesem Moment eher an einen Haifisch erinnerte als an die hübsche Frau, die sie eigentlich war. „Wenn wir Greene verhaften, dann wird er seinen eigenen Arsch retten wollen... und alle verraten, die in der Organisation unter ihm gestanden sind... und dann haben wir genügend Leute, die wir gegeneinander ausspielen können, um sie zu erwischen. Sie alle zu erwischen und hinter Gitter zu bringen.“

Das Feuer, das in ihren Augen leuchtete, unterschied sich so sehr von der kühlen, reservierten Polizistin, die er vor mehr als einem Monat auf dem Ball getroffen hatte, dass er wenigstens vage einen Eindruck davon erhielt, wie viel ihr dieser Fall bedeutete – und wie viel er sie gekostet haben musste. „Ja...“

„Das wäre wunderbar.“

Er nickte, zwar teilte er ihre Begeisterung nicht – dafür konnte noch zu viel passieren, zu viel schief gehen, bevor diese Männer und Frauen schließlich verurteilt waren – aber verstehen... verstehen konnte er sie besser, als sie sich vermutlich vorstellen konnte.

Langsam griff er an seinen Gürtel und holte den kleinen Schlüsselbund hervor, den er Wang abgenommen hatte, wieder klang Metall an Metall, als er ihn ihr hinhielt und sie griff vorsichtig, fast ehrfürchtig danach. „Was ist das?“

Er erklärte es ihr, und sie lächelte leicht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-05-28T13:17:52+00:00 28.05.2009 15:17
hai
ja, ich weiß.. wieder total verspätet.. sorry^^ Kam einfach nicht dazu, zu lesen
aber das hab ich nachgeholt und schreibe jetzt auch was =)
vorne weg: das Kappi war klasse!
Bats vorgehensweise ist zwar ziemlich gemein, aber irgendwie gefällt es mir^-^
Die idee, das mit den Peilsender nochmal aufzugreifen, war wirklich genial! Ich habs echt nicht erwartet, dass der Lieutnant so vorgeht!

Bin gespannt wie es noch weitergeht!!
(besonders mit Bats und Thomas *hehe*)

Von:  Kyuuo
2009-05-23T19:22:06+00:00 23.05.2009 21:22
tolles kapi
das is wirklich eine spitzen spur ^^
hoffe sie können es auch umsetzten
freu mich aufs nächste
lg kyuuo


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