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The short stories of Eternity Sword

Kurzgeschichtensammlung
von

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Nur ein Scherz(?)

Neugierig sah sich Nozomu in Zetsus Apartment um. Es bestand gerade mal aus einem kleinen Flur, einem Zimmer, so wie einem Bad und einer kleinen Küche. Aber dem Silberhaarigen schien es zu reichen, immerhin lebte er ja auch alleine. Für Nozomu, der allein in einem Haus wohnte, war es dagegen schon zu klein. Über kurz oder lang hätte er in diesem Apartment mit Sicherheit Raumangst bekommen.

Zusammen saßen er und Zetsu auf dem Boden an einem kleinen Tisch. Der Silberhaarige verfügte erstaunlicherweise über keinen Fernseher und auch keine Stereoanlage oder sonst irgendeinen Luxus, den man in anderen Zimmern von Jugendlichen erwarten würde. Dabei arbeitete er so hart... ging das wirklich alles allein fürs Überleben drauf?

Immerhin schien Zetsus Kühlschrank gut gefüllt zu sein, denn sie saßen beide bereits an ihrer zweiten Portion Reis und Rindfleisch. Ob Zetsu sein Geld lieber für das teure Fleisch ausgab, statt für Unterhaltungselektronik?

Warum kaufte er nicht einfach Fisch? Der war um einiges billiger.

Da ihn diese Frage nicht losließ, stellte Nozomu sie schließlich, worauf Zetsu lachte. „Das ist ganz einfach. Ich mag keinen Fisch, Fleisch aber schon. Und außerdem kommen bei Fleisch keine weiteren Kosten dazu, wenn ich es mal gekauft habe.“

Nozomus fragender Blick, brachte ihn dazu, weiter zu erklären: „Das Fleisch esse ich einfach, aber ein Fernseher muss ans Stromnetz angeschlossen werden, was meine Energierechnung in die Höhe schnellen lassen würde. Außerdem hätte ich ohnehin kaum Zeit zum Fernsehen, ich muss ziemlich viel arbeiten und lernen.“

„Und heute nicht?“

Zetsu hatte ihn aus eigenem Antrieb zum Abendessen und zur Übernachtung eingeladen, was Nozomu überrascht und gewundert hatte. Er war mit dem Silberhaarigen befreundet, aber dennoch kam ihm dieser immer ein wenig distanziert und eigenbrötlerisch vor. Dennoch (oder gerade deswegen) hatte er nicht lange gezögert und Zetsus Einladung angenommen. Satsuki und Nozomi hatten darüber wieder ihre „Nozomu liebt Zetsu“-Witze gerissen und wahrscheinlich grinsten sie immer noch bei dem Gedanken, aber Nozomu ging es mehr darum, dass ihn Zetsus Apartment interessiert hatte. Er stand nicht auf Männer, also warum sollte er etwas mit seinem besten Freund anfangen?

Der Silberhaarige lachte. „Nein, heute nicht. Manchmal habe sogar ich frei. Also dachte ich mir, ich könnte ja dich mal einladen. Immerhin sind wir Freunde, nicht?“

Nozomu nickte. „Stimmt.“

Für eine Weile herrschte Schweigen in der Wohnung, das nur von einer tickenden Uhr unterbrochen wurde. Nozomu hatte die Uhr genauer in Augenschein genommen, während Zetsu das Essen gemacht hatte und sich darüber gewundert. Das Ziffernblatt bestand aus 13 Zahlen, so dass sie natürlich nicht die richtige Zeit anzeigen konnte. Durch das gläserne Gehäuse hatte Nozomu auch das Innenleben begutachten können, aber selbst das hatte ihn mit mehr Fragen als Antworten zurückgelassen. Normalerweise bestanden Uhren aus einem kunstvollen Geflecht von ineinander übergreifenden Zahnrädern und anderem kleinen Schnick-Schnack, aber diese Uhr... Nozomu verstand die Funktionsweise nicht und etwas tief in ihm hielt ihn davon ab, Zetsu danach zu fragen.

Es war eine unbegründete Furcht, aber es schien ihm, dass etwas Schlimmes geschehen würde, sobald er die Wahrheit hinter dieser Uhr kannte. Also speicherte er es unter Seltsamkeiten ab und versuchte, nicht mehr daran zu denken.

Schließlich beendete Zetsu sein Essen und schob die leere Schüssel von sich. Mit ungewohnt ernstem Gesicht sah er auf den Tisch hinunter. „Nozomu, ich muss dir etwas sagen.“

Der Braunhaarige schob ebenfalls seine leere Schüssel von sich und sah seinen Freund fragend an. „Was gibt’s denn?“

Es musste etwas Schlimmes sein, wenn sogar Zetsu sich so ernst verhielt.

„Ich habe dich nicht ohne Hintergedanken eingeladen.“

Ein mulmiges Gefühl breitete sich in Nozomus Magen aus, aber er schob es auf Zetsus Kochkunst (von der er ohnehin nicht überzeugt war). Er schwieg, der Silberhaarige fuhr fort: „Und ich habe mich auch nicht ohne Hintergedanken mit dir angefreundet.“

Nozomu lachte nervös, um das ungute Gefühl in seinem Inneren zu verdrängen.

„Willst du jetzt etwa über mich herfallen?“, krächzte er mit brüchiger Stimme.

Er wollte sich selbst dafür schlagen, aber Zetsu lachte leise. Doch das Lachen war humor- und leblos, ganz anders als das, das er sonst zur Schau trug. „Nein, das nicht.“

Er hob den Blick und sah Nozomu direkt an. Seine blauen Augen glitzerten kalt, sein Lächeln wirkte bösartig und hinterhältig. Die Worte aus seinem Mund raubten Nozomu fast den Atem: „Ich werde dich töten, Setoki.“

Nozomus Hals zog sich zu. Hatte er eben richtig gehört? Zetsu wollte ihn umbringen? Aber weswegen? Was hatte er dem Silberhaarigen getan? Sie waren doch Freunde...

Die Fragen drehten sich in seinem Kopf, während sein Gegenüber ihn mit unveränderter Miene musterte. Doch plötzlich verzog sich Zetsus Mund zu einem richtigen Lächeln, im nächsten Moment begann er herzhaft zu lachen. Nozomu blinzelte verwirrt. „Huh?“

„Das war nur ein Scherz“, brachte Zetsu hervor. „Warum sollte ich dich denn umbringen, hm?“

Unauffällig atmete der Braunhaarige aus. „Na ja, ich weiß auch nicht... das habe ich mich ja auch gefragt. Aber ich fand das nicht lustig.“

Schlagartig verstummte Zetsus Lachen, entschuldigend sah er seinen Freund an. „Es tut mir Leid. Das war wirklich nicht ernst gemeint, ich wollte dich nur ein wenig ärgern.“

„Wie immer halt“, grummelte Nozomu.

„Ganz genau. Und wie immer bist du darauf hereingefallen. Bin ich so überzeugend?“

Sein Freund nickte bestätigend, was Zetsu durchaus zu freuen schien. Er lächelte vergnügt. „Gut zu wissen. Gut, was machen wir jetzt?“
 

Einige Stunden später lagen beide auf einem Futon im Dunkeln. Während Nozomu bereits schlief und immer wieder leise seufzte, starrte Zetsu an die Decke. In seinem Kopf warf er die Gedanken hin und her, wägte das Für und Wider gegeneinander ab und kam schließlich so wie immer zu dem Schluss, dass es notwendig war – und zwar schnell.

Er setzte sich auf und warf einen kühlen Blick auf den schlafenden Nozomu hinunter. Der Junge hatte keine Ahnung, wer er mal gewesen war und neben wem er da eigentlich gerade schlief. Zetsu beneidete ihn ein wenig darum. Was gäbe er dafür, das alles einfach vergessen zu können und ein ganz normales Leben zu führen? Stattdessen zog er aus dem Nichts ein Masamune, das im einfallenden Mondlicht silbern leuchtete.

Vorsichtig, um Nozomu nicht zu wecken, legte er die Klinge an den Hals des Jungen. Dann besann er sich anders, hob den Arm, so dass die Spitze auf Nozomus Körper zeigte und bewegte sie zu dessen Brustkorb weiter. Er müsste nur noch zustoßen und schon hätte er sein Ziel erreicht und er könnte endlich den letzten Teil seines Plans verwirklichen.

Noch einmal sah er das bleiche Gesicht und den geschockten Ausdruck vor sich, nachdem er ihm diese Tat angekündigt hatte, gefolgt von dem erleichterten Aufatmen, als es sich nur als Scherz herausgestellt hatte. Nozomu hatte nicht ahnen können, dass Zetsu es sehr wohl ernst meinte. Nur deswegen war er doch in diese Welt gekommen.

Nur noch eine kleine Bewegung...

Doch sein Arm rührte sich nicht. Jede Faser seines Körpers sträubte sich dagegen, Nozomu in diesem arglosen Zustand auch nur zu verletzen. Leise seufzend ließ er das Schwert wieder verschwinden. „Ich hasse dich, Nozomu...“

Der immer noch schlafende Junge registrierte die Worte nicht, drehte sich stattdessen auf die Seite, ohne sich stören zu lassen.

Zetsu schüttelte seinen Kopf und legte sich wieder hin. Mit gemischten Gefühlen betrachtete er Nozomus Hinterkopf. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, Setoki. Du solltest lieber bereit sein, wenn ich ernst mache.

Damit drehte er sich auf die andere Seite und glitt bald ebenfalls in einen traumlosen Schlaf.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  LeanaCole
2009-08-01T21:50:43+00:00 01.08.2009 23:50
Zetsu ist so böse~
Schäm dich XD

Man sollte das Kapi verstecken. YFG-Gefahr XD
Die denken doch direkt, dass die beiden schwul wären.


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