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Kiaras Beichte

„Komm schon, Kiara! Wach endlich auf!!“

Nur entfernt vernahm sie die klare kräftige Stimme Yamis. Mit aller Kraft, die sie aufbringen konnte, stemmte sie sich in die Höhe und öffnete die Augen.

Yamis besorgter Blick empfing sie augenblicklich. Ein tiefer Kratzer zog sich über seine linke Wange.

Stirnrunzelnd strich sie über die Verletzung und zuckte überrascht zurück.

War es möglich…

Auch Yami betrachtete sie überrascht. „Kiara, du …“

Verwirrt blinzelte sie und sah hastig nach rechts und nach links. „Ich …“ „Du kannst wieder sehen.“ „Es sieht fast so aus.“, stellte sie fest. Die Fassungslosigkeit über ihr unwahrscheinliches Glück war ihr ins Gesicht geschrieben.

Kiara blickte Yami wieder an und ein strahlendes Lächeln huschte über ihr Gesicht. Erst jetzt wurde ihr klar, wie sehr sie seinen Anblick vermisst hatte. Es war seine selbstbewusste Ausstrahlung, die sie jedes Mal auf das Neuste aus der Fassung brachte.

„Jetzt werd mal nicht romantisch, Kiara.“, knurrte Yamika, die sich in ihre Gedanken geschummelt hatte.

Kiara rollte mit den Augen und ließ sich von Yami auf die Beine ziehen. „Tja, jetzt wo ich wieder sehen kann … brauchst du ja wohl auch nicht mehr den Beschützer zu markieren. Also … flott, flott … lass Yugi ran!“

Kiara wusste nicht genau, was sie mehr schockierte – Atems Blick, der von Erleichterung sofort auf unbeschreibliche Wut umschlug oder die Tatsache, dass sie bereits in Yamikas Gedankenwelt erkannte, dass mit Yugi etwas passiert war.

Und dann erinnerte sie sich wieder. „Er hatte was gesehen.“

Yami legte den Kopf schief, seine Züge wurden kurzzeitig weicher. „Wie bitte?“

Kiara warf einen Blick auf das Lagerhaus. „Yugi hatte irgendetwas gesehen, bevor er … bevor er mich zur Seite geschleudert hat.“ Ihr Blick richtete sich wieder auf den Pharao. „Was ist passiert? Wo ist Yugi? Was ist hier los?“, rief sie mit schriller Stimme und packte – zu ihrem eigenen Erschrecken sogar – Yami beim Kragen. „Wo ist Yugi?!“

„Kiara!“, riefen Yamika und Yami gleichzeitig. Yami blinzelte Yamika kurz zu, ergriff schließlich Kiaras Hände und schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht. Alles, was ich weiß, ist, dass Yugi einen ….“

Der Pharao stockte, was Kiara fast bis an den Rand einer Weißglut trieb. Was war mit ihrem Bruder geschehen? Warum war er nicht hier? Was ging hier vor?

Wütend riss sie sich von ihm los. „Was hat Yugi?“, schrie sie verzweifelt und fuhr sich aufgebracht durch das Haar.

„Er hat … eine Art Geist gesehen. Einen Mann, um genau zu sein. Dort vorn!“ Yami deutete auf eine schmale Stelle zwischen dem Lagerhaus und einer Backsteinmauer, die eine kleine Häuserkolonie umschloss.

Kiara runzelte die Stirn. „Einen Geist? Einen richtigen Geist?“

Yami hob hilflos die Schultern. „Ich weiß es nicht genau. Ich hab nicht viel mitbekommen. Dieser … Geist wirkte irgendwie so … er hat mich an Ägypten erinnert.“

Innerlich zuckte Kiara heftig zusammen. Ein Geist, ein männlicher Geist, ein männlicher Geist, der etwas mit Ägypten zu tun haben schien. Unweigerlich dachte sie an ihre Vision. Sollte Sie dem Pharao etwas davon erzählen?

„Er ist auf uns zugerast und dann … kann ich mich nicht mehr erinnern, was genau passiert ist. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, ich würde aus meinem Puzzle gezogen werden, bis…“

Der Pharao sprach nicht weiter. Kiara verstand ihn auch so. Yugi hatte offenbar den Pharao aus seinem Puzzle gedrängt und sich in die … Schussbahn gebracht. Als Dank dafür war er aus dem Puzzle gezogen worden und … ja, was war dann passiert?

„Das heißt, Yugi ist irgendwie verschwunden?“ „Mach dir keine Sorgen, Kiara, wir werden ihn ganz sicher finden.“

Kiaras Sicht schwand, als die ersten Tränen ihre Augen füllten. „Du weißt doch noch nicht einmal, was genau passiert ist. Wie sollen wir ihn da finden?“ „Vertrau mir, Kiara! Wir finden ihn, ganz bestimmt.“ „Dein Wort in Gottes Gehörgang.“, knurrte sie und wandte sich zum Gehen. Doch Atem packte ihren Arm und hielt sie fest. „Jetzt warte doch!“

Ihre Blicke kreuzten sich und zum ersten Mal bemerkte Yami pure Verzweiflung in ihrem Blick – Verzweiflung, Angst und Zorn, vermischt mit grenzenlosem Willen, Yugi zu retten.

„Kiara, ich … ich will ehrlich sein. Ich hab keine Ahnung, was passiert ist. Ich hab panische Angst davor, Yugi nicht retten zu können und ich habe auch nicht den leisesten Hauch einer Ahnung, wo Yugi überhaupt ist. Aber … wir biegen das alles schon wieder gerade. Ich weiß, dass wir das schaffen. Wir zwei haben noch nie was nicht geschafft.“

Kiara senkte den Blick, nur um ihm kurz darauf wieder in die Augen zu sehen und nicken. „Wir holen ihn da raus.“

Yami seufzte erleichtert und blickte die Straße entlang. „Jetzt bleibt nur noch die Frage offen, wie wir herausfinden wollen, wer oder was Yugi … entführt hat.“

Kiara biss sich auf die Unterlippe. „Vielleicht … vielleicht weiß ich etwas, was damit zu tun haben könnte.“

Yami hob überrascht die Augenbrauen. „Wie bitte?“, fragte er und verschränkte erwartungsvoll die Arme vor der Brust. „Was meinst du damit?

Kiara fingerte nervös an ihrer Kette herum. „Na ja … seit diesem Vorfall auf der Straße … hab ich das Gefühl, dass irgendetwas mit mir nicht stimmt.“ „Ehrlich gesagt, ist das nichts Neues für mich.“ „Du verstehst nicht. Ich hab … neuerdings Visionen, die … die mich nicht los lassen. Visionen, von einem alten Mann in einem Umhang und … alles an ihm wirkt irgendwie ägyptisch.“

Yami zögerte mit seiner Antwort, fragte dann schließlich jedoch: „Warum hast du das nicht eher gesagt?“

Kiara zuckte hilflos mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Ich hatte … ich hatte Angst vor dem, was mit mir passiert.“ „Das kann ich schon verstehen, Kiara, aber … du solltest so etwas nicht verschweigen.“

Beschämt senkte sie den Blick. „Ich weiß.“, gab sie kleinlaut zu.

„Hast du denn noch etwas gesehen?“

Kiara dachte krampfhaft nach. „Ein … ein Lagerhaus.“

Plötzlich durchzuckte es Kiara und sie starrte das Lagerhaus in ihrem Rücken an. „Dieses Lagerhaus.“

Yami blickte das Gebäude an und schauderte.

Die Beschaffenheit des Gebäudes machte ihm sofort klar, dass hier lange nichts mehr gelagert wurde. Der Putz bröckelte bereits von den Wänden, die Fenster waren allesamt komplett zersprungen und über dem gesamten Anwesen schien sich eine düstere Wolke gebildet zu haben.

Yami schluckte. Einladend sah es jedenfalls nicht aus. Trotzdem ergriff er Kiaras Hand und steuerte das eingedellte und vollkommen verrostete Tor an.

„Was hast du denn vor?“ „Wir sehen nach. Wenn du den Kerl und das Lagerhaus in diesen Visionen gesehen hast, dann scheint da irgendein Zusammenhang zu bestehen. Vielleicht … vielleicht finden wir ja Yugi dort drinnen.“

Kiara ging in die Knie, riss sich von dem Pharao los und schrie plötzlich. Yami blickte sich panisch um, hockte sich dann neben sie und ergriff ihre Schultern. „Kiara?“

Kiara schrie immer noch und so langsam wurde ihm mulmig zumute. Die gesamte Nachbarschaft konnte sie mit Sicherheit hören.

Verzweifelt presste er ihr seine rechte Hand auf den Mund und zog sie an sich. Wie nicht anders zu erwarten, begann sie sich heftig zu wehren, schlug um sich, bäumte sich auf, bis sie schließlich keine Kraft mehr hatte und in sich zusammen sank.

Yami schloss erleichtert die Augen und vergrub sein Gesicht in ihrem Haar.

„Alles kommt wieder in Ordnung, Kiara.“, flüsterte er und verstärkte seinen Griff um das Mädchen, als sie sich zu rühren begann.

„Pharao, du … du erdrückst mich.“, presste sie hervor und befreite sich aus seinem Griff. Erschöpft blickte sie ihn an. „Ich glaube, wir brauchen jetzt nicht mehr daran zu zweifeln, dass das Lagerhaus etwas damit zu tun hat.“ „Warum?“

Mühsam kämpfte sie sich auf die Beine und blickte zu dem Gebäude empor. „Weil Yugi da drin ist.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Yatimu
2008-11-21T21:37:22+00:00 21.11.2008 22:37
Ein kürzeres Kapi als die anderen aber genauso unvergleichbar gut!!!
Das Kapi hatte was in sich...
Zuerst mal:
Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa, Kiara kann wieder sehen.
Dann:
Neeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeein,
Yugi ist entführt worden und zuletzt:
IHR WOLLT DOCH WOHL NICH ALLEIN DA REIN UND IHN RAUSHOLEN, ODER?
Das nimmt mich alles sehr mit wie du siehst aber keine Angst, ich hör auf wenns zuviel wird(jedenfalls vielleicht! *hinsetz* *leslesles*^^)
Von:  Sorano-chan
2008-11-16T17:28:56+00:00 16.11.2008 18:28
uui..mach schnell weiter...
*hibbel*
das ist sooooo spannend 8>.<8 !!
ich frage mich was kiara in ihrer version gesehen hat >>?
bestimmt was mit yugi sonst wäre sie sich ja nicht soo sicher das er in der lagerhale ist :P
mach schnell weiter..die FF ist wirklich hamma
*ins favo schon längst getan hat* :P


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