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Yami liegt im Koma

Als Kiara aus ihrer Bewusstlosigkeit erwachte, merkte sie sofort, dass irgendetwas nicht stimmte. Es war, als würde ein dicker Knoten ihr die Luft abschnüren.

Vorsichtig setzte sie sich auf und zuckte zusammen, als ein scharfer Schmerz durch ihren Körper kroch.

Ihre Arme waren professionell mit Mullbinden verbunden und der Geruch nach Medikamenten und Desinfektionsmitteln erfüllte den Raum, in dem sie lag.

Verwirrt blickte sie sich um.

Weiß! Alles um sie herum war weiß. Die schlichten Vorhänge, die drei weiteren Betten, selbst der Fußboden bestand aus weißem Linoleum.

Mit einem jammernden Laut sank sie zurück in die Kissen. „Schon wieder ein Krankenhaus? Ich hasse diese Dinger!“, fluchte sie und schlug wütend mit ihrer Faust auf das Laken ein. Ein Fehler.

Mit der Geschwindigkeit eines ICE raste ein durchdringender Schmerz durch ihren gesamten rechten Arm.

Kiara schrie auf, was offenbar eine ganze Menge Ärzte in diesem Krankenhaus alarmierte, denn kurz darauf rasten gleich drei von ihnen in ihr Zimmer und fingen an, an den Gerätschaften herumzuwerkeln, Kiara mit Spritzen zu traktieren und sich nach den Schmerzen zu erkundigen.

Schon nach ein paar Sekunden war sie mit der Situation vollkommen überfordert. Verzweifelt versuchte sie sich Gehör zu verschaffen, wollte klarstellen, dass soweit alles in Ordnung war, doch niemand schien von ihrer Absicht Notiz zu nehmen.

Schließlich gab sie es auf und schrie – schrie so laut, dass wahrscheinlich sämtliche Etagen dieses Gebäudes in Alarmbereitschaft versetzt wurden.

Die drei Ärzte pressten rasch ihre Hände auf die Ohren und blickten sie entgeistert an.

Kiara schnappte keuchend nach Luft und funkelte die Mediziner an. „Es ist … es ist alles … alles in Ordnung! Ich brauche weder Spritzen … noch irgendetwas Anderes! Das einzige … das einzige, was ich brauche … ist meinen Bruder! Wo ist er?“

Eine der Ärzte – eine blonde Frau, Anfang 40, mit strahlend gründen Augen und einem rundlichen Gesicht – runzelte die Stirn. „Du bist doch Kiara Muto, richtig?“ „Sicher bin ich das. Warum?“

Der Knoten in ihrem Hals machte sich sofort wieder bemerkbar und auf einmal hatte sie sogar das Gefühl, als würde sich etwas Wuseliges in ihrem Magen befinden, denn die Ärzte warfen sich besorgte Blicke zu und blickten dann allesamt verlegen in irgendeine Richtung, nur nicht in ihre.

„Was ist passiert? Was geht hier vor? Was ist mit Yugi?“, fragte sie aufgebracht und war nicht einmal überrascht, dass ihre Stimme mit jedem einzelnen Wort lauter und schriller wurde.

Vielleicht war es für die Ärzte ein Glück, dass Dr. Makoru in diesem Moment das Zimmer betrat, denn Kiara sah tatsächlich so aus, als hätten sie einen von ihnen im selben Moment angesprungen.

So blickte sie den blonden Arzt nur überrascht an, sprang aus dem Bett und lief auf ihn zu. „Was ist mit meinem Bruder? Ich weiß, dass irgendetwas nicht stimmt, das kann ich fühlen! Was ist hier los?“, fragte sie und zerrte aufgebracht an seinem Kittel.

Dr. Makoru griff nach ihren Händen und hielt sie eisern fest. „Hör mir zu, Kiara! Ich bin Dr. Makoru. Du wirst mich wahrscheinlich nur an meiner Stimme erkennen. Kannst du dich noch an deine Aufnahme nach der Explosion erinnern?“ „Sicher kann ich das, ich bin doch nicht blöd. Und Stimmen kann ich mir auch noch merken! Aber jetzt sagen Sie doch mal endlich, was hier los ist?“

Der Mediziner antwortete nicht. Stattdessen verließ er zusammen mit ihr das Zimmer und trat auf den Flur hinaus. „Ich bring dich zu ihm.“, erklärte er kurz angebunden und steuerte eine Milchglastür an, auf der mit grünen Buchstaben Intensivstation stand. Kiara kroch es eiskalt den Rücken hinab. Die Intensivstation war der letzte Ort, an dem sie Yugi wissen wollte.

Und doch öffnete er die Tür und trat hinein, zog sie mit sich und griff nach einem flaschengrünen Kittel, den er Kiara entgegenhielt.

Mit zittrigen Fingern griff sie danach und schlüpfte umständlich hinein. Dann folgte sie dem jungen Arzt, der ein abgelegenes Zimmer ansteuerte und sie hineinlotste.

Kiaras Hände waren eiskalt, als sie das Zimmer betrat und geschockt nach Luft schnappte.

Yami lag mit geschlossenen Augen in einem Krankenbett und war mit diversen Schläuchen und Drähten an zahllose Gerätschaften verbunden. Was Kiara besonders schockierte, war, dass der Herzmonitor keineswegs ruhige, stete und regelmäßige Töne von sich gab, sondern teilweise sogar kurzzeitig aussetzte und unregelmäßig flimmerte.

Ein Beatmungsschlauch pumpte unablässig Luft in Yamis Lungen, dessen Augenlider wild flackerten, als hätte er einen Albtraum.

Kiara schossen augenblicklich Tränen in die Augen. Das konnte doch nicht wirklich geschehen?

„Er liegt im Koma.“, sagte Dr. Makoru überflüssiger Weise, während sie langsam und mit zittrigen Knien auf den Pharao zuging.

„Und wenn ich ehrlich bin, Kiara … es sieht nicht so aus, als würde er wieder aufwachen. Ich weiß nicht genau, was passiert ist, aber … irgendetwas hat sowohl sein Herz als auch sein Gehirn sehr schwer beschädigt. Eigentlich … ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis sämtliche Funktionen versagen.“

Kiara blickte ihn an und hatte plötzlich das Gefühl, ein gigantisches Federkissen ins Gesicht gedrückt zu kriegen. Sie bekam keine Luft mehr, vor ihren Augen tanzten schwarze Punkte, der ganze Raum begann zu schwanken, als sie auf die Knie sank und sich zitternd am Boden abstützte.

Yami, ihr Bruder – er lag im Koma und die Wahrscheinlichkeit, dass er je wieder aufwachen würde, war zu gering, als dass man sich überhaupt nur einen kleinen Funken Hoffnung machen durfte.

„Das … das kann doch nicht … dass kann doch nicht ihr Ernst sein. Es kann doch nicht alles zu spät sein!!“, schrie sie, sprang wieder auf und klammerte sich verzweifelt an dem Kittel des Arztes fest. „Bitte, Dr. Makoru, tun sie irgendetwas! Er darf nicht einfach so …“

Flash!

„Hast du es denn noch nicht begriffen, du dummes kleines naives Mädchen? Egal, was du auch tust, meine Rache am Pharao kannst du nicht verhindern? Solange ich da bin, wirst du ihn niemals retten können! Du hast nur eine einzige Chance, ihn zu retten und deinen Bruder zu befreien! Vernichte mich und deine Freunde sind gerettet! Aber dazu … musst du mich erst einmal finden! Und das wird dir nie gelingen, Prinzesschen, das schwöre ich dir!!“

Kiara sank auf die Knie und atmete langsam ein und aus. Ihr Kopf dröhnte.

„Kiara? Kiara, ist alles in Ordnung?“

Nur schwach drang Dr. Makorus Stimme zu ihr durch. Trotzdem fand sie die Kraft ihm zuzunicken. „Es ist alles okay. Ich komm schon klar. Ich brauch nur ein wenig frische Luft.“, stotterte sie, erhob sich wieder und verließ ohne einen weiteren Blick auf Yami das Zimmer.

So schnell sie konnte, rannte sie aus dem Krankenhaus, achtete nicht einmal darauf, dass sie noch nicht einmal ihre normale Kleidung trug, sondern nur einen einfach Pyjama.

Vor dem Krankenhaus blickte sie sich hastig um, bis sie eine abgelegene Bank entdeckte, die sie ansteuerte und auf der sie sich völlig erschöpft niederließ.

Panisch schnappte sie nach Luft, bis sie schließlich vollkommen aufgelöst in Tränen ausbrach.

Yami schwebte in Lebensgefahr und sie allein hatte die Möglichkeit, ihn zu retten. Das Problem war nur, dass sie nicht den Hauch einer Ahnung hatte, wo sie nach Aknadin suchen sollte.

Verzweifelt blickte sie in den Himmel. Sollte das hier denn wirklich das Ende sein?

Vor ihren Augen spielten sich die letzten Monate ab, in denen sie mit dem Pharao und Yugi Dinge durchgemacht hatte, die sie in ihrem gesamten Leben nicht erlebt hätte, hätte sie den Pharao niemals getroffen. Sie dachte an die unzähligen Male, in denen er in Gefahr geschwebt, in denen er niemals die Hoffnung aufgegeben und sich immer wieder aus der Gefahr herausgewunden hatte. Und vor allem dachte sie an die Momente, in denen er immer alles Mögliche riskiert hatte, um seine Freunde und ganz besonders sie selbst zu retten.

Und in diesem Moment wusste sie, dass sie niemals so einfach aufgeben würde. Vollkommen egal, wie schlecht die Chancen standen, sie würde weder Yami noch Yugi so einfach im Stich lassen.

Entschlossen stand sie wieder auf. Es war Zeit, Aknadin den Kampf anzusagen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yatimu
2008-11-21T21:43:09+00:00 21.11.2008 22:43
Ja, wie jetz?
Anknuadin is nich weg?
Yami is im Koma?
Yugi entführt?
Kiara steht als Einzelkämpferin da?????
Ach du meine Fresse!
Das kann ja noch was werden!!!
Ich bin dafür, dass ich jetzt ganz schnell weiterles!^^
Ranbemerkung: Kiara tut mir IMMER NOCH Leid!!!


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