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Schattenherz - Neue Welten

Teil 3
von

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Besuch bei Roger

Besuch bei Roger
 

Johnny fühlte sich gar nicht wohl bei der ganzen Sache. 14 Jahre in der Vergangenheit? Das war völlig unmöglich. Absolut hirnrissig. Zeitreisen waren absolut unmöglich.

„Kommst du?“, fragte Karin und schnappte sich ihre Jacke. „Wir wollen einen alten Freund besuchen. Vielleicht kann er uns mehr sagen.“

Johnny stand missmutig auf und folgte der Rothaarigen nach draußen Yuri ging gelangweilt hinter ihnen her. Er schien nicht wirklich Lust zu haben, sie zu begleiten. An sich wirkte er eher unfreundlich und distanziert. Während Karin einen Recht netten Eindruck machte. Kaum zu begreifen, wie die beiden befreundet sein konnten.

„Träumst du?“, hörte er sie plötzlich fragen.

„Äh, entschuldige ich habe nur etwas nachgedacht.“, antwortete er rasch. „Ich bin etwas verwirrt. Ich sitze plötzlich in der Vergangenheit. Das ist ziemlich seltsam.“

„Oh, wir haben schon viel seltsamere Dinge erlebt.“, entgegnete Karin. „Aber du hast Recht. Es ist keineswegs normal. Ein Freund von uns…“

„Du meinst von dir.“, unterbrach Yuri sie.

Karin warf ihm einen mahnenden Blick zu und wandte sich wieder an Johnny.

„Ein Freund von uns ist auch auf einmal verschwunden. Niemand weiß wohin, wie und warum. Aber es deckt sich mit dem was du gesagt hast.“

„Du meinst, er ist jetzt in meiner Zeit und ich in seiner?“, fragte Johnny erstaunt.

Sie zuckte mit den Schultern.

„Wir wissen es nicht, aber es wäre möglich. Obwohl unser Freund schon vor längerer Zeit verschwunden ist. Aber vielleicht können wir ja mit deiner Hilfe herausfinden was genau passiert ist.“

Sie gingen einen Hügel hinauf und warteten oben abgekommen auf Yuri, der es nicht eilig haben zu schien. Auf der anderen Seite stand ein großes Haus. Es war seltsam gebaut, mit einigen Türmen und fast völlig aus Metall. Wer auch immer dort wohnte, musste total verrückt sein. Aus einem, der drei Schornsteine quoll dicker schwarzer Rauch.

„Wer wohnt dort?“, fragte Johnny skeptisch.

„Das wirst du schon noch sehen. Aber glaub mir, er ist nett.“, versuchte Karin ihn zu beruhigen.

„Hoffentlich netter als Yuri.“

„Jeder ist netter als er, aber lass dich nicht täuschen. Er tut nur so.“

„Mach ich gar nicht.“, widersprach Yuri und ging an ihnen vorbei. „Und jetzt komm mit. Ich will nicht noch mehr Zeit für den Kleinen verschwenden.“

Kopfschüttelnd folgte sie ihm.

Unten angekommen, klopfte sie an die kleine metallene Tür. Niemand bat sie herein, trotzdem traten sie ein. Im Inneren war es ziemlich dunkel und überall standen seltsame Geräte herum. Johnny sah sich neugierig um. Er wusste bei den meisten Dingen nicht für was sie überhaupt gut waren, aber einiges kannte er doch. Neugierig blieb er vor einem großen Spiegel stehen. Er sah ziemlich mitgenommen aus. Sein blondes Haar war total zerzaust und dreckig und seine Kleider starrten nur vor Dreck. Er würde dringend ein Bad nehmen, sobald er wieder zu Hause war.

„Roger!“, rief Karin durch das Haus. „Wir haben Besuch dabei.“

Ein kleiner alter Mann kam auf einen Stock gestützt um die Ecke gewackelt und lächelte fröhlich. Seine Haut war nur so mit Falten übersäht und seine Augen waren eingefallen. Dieser Mann musste uralt sein.

„Hallo, schön euch zu sehen. Was führt euch denn her?“, fragte er Karin.

„Das hier ist Johnny Garland.“, erklärte sie. „Ich habe ihn vorhin im Dorf aufgelesen. Er sagt er käme aus New York, im Jahr 1929.“

Roger zog die Augenbrauen hoch und musterte Johnny durchdringend.

„So so, dass ist ja interessant.“, sagte er nachdenklich. „Dann haben wir hier schon unseren zweiten Fall. Erzähl mal an was du dich noch erinnerst.“

„Na ja, ich bin jemandem gefolgt und auf einmal war ich hier. Sonst erinnere ich mich an nichts mehr.“, erklärte er.

„Verstehe. Leider bringt uns das unmöglich weiter.“, gestand Roger ein. „Ihr müsst irgendwie durch ein Loch in der Zeit gerutscht sein. Wie genau so etwas entsteht kann ich allerdings nicht sagen. Vielleicht durch eine große Energiequelle, wobei es nur eine Theorie ist.“

Roger kramte in einem Stapel Papier und kam wieder zu ihnen zurück.

„Wir müssen mehr über diese Zeitverschiebungen herausfinden.“, erklärte Roger. „Vorher können wir Kurando nicht zurückholen.“

„Aber sie können mich doch wieder in meine Zeit bringen.“, mischte sich Johnny ein.

„Nicht, wenn wir nicht etwas darüber herausfinden.“, entgegnete Roger.

„Aber bis wir etwas haben, kannst du bei uns wohnen.“, schlug Karin vor.

Yuri wollte auffahren, doch Karin bedeutete ihm rasch ruhig zu sein.

„Äh, vielen Dank.“, bedanke sich Johnny betrübt.

Die ganze Sache gefiel ihm nicht wirklich. Er wollte und musste auch dringend wieder zurück, aber ihm blieb wohl nichts anderes übrig.

„Ich werde mich sofort wieder an meine Untersuchungen machen.“, erklärte Roger. „Wenn ich etwas habe, dann lasse ich nach euch schicken. Aber ich habe noch einen weiteren Vorschlag. Ihr solltet Seth suchen. Er sitzt an der Quelle, vielleicht weiß er noch etwas dazu.“

Karin nickte und verabschiedete sich.

Gemeinsam gingen sie wieder zurück in Karins Haus. Yuri verschwand auf halbem weg irgendwo im Dorf und so hatten sie erst einmal Ruhe als sie zurück waren. Karin richtete die Couch für ihn und machte sich ans Kochen.

„Und wie ist es hier so?“, fragte er.

„Ziemlich ruhig und beschaulich. Aber ich bin sehr froh darüber.“, gestand sie ein. „Wir haben in der Vergangenheit so viel durchgemacht, dass wir jede ruhige Minute genießen.“

„Yuri macht eher den Eindruck, dass er mehr Action bräuchte.“

„Ja, er ist ein Kämpfer. Aber er ist auch froh darüber. Er hat wahrscheinlich noch mehr durchmachen müssen wie ich. Es war alles nicht immer ganz einfach.“

„Du wirst mir wohl kaum erzählen was alles so passiert ist.“, vermutete Johnny.

„Es ist eine sehr lange Geschichte und vielleicht nicht unbedingt die schönste. Vielleicht ein anderes Mal.“, erwiderte Karin.

„Natürlich.“, grummelte Johnny und half ihr die Kartoffeln zu schälen.

„Was machst du eigentlich so in deiner Zeit?“, fragte sie.

„Ich… ich arbeite als Detektiv. Gerade als ich bei einem Auftrag war, würde ich durch die Zeit geschleudert. Jetzt ist dieser Typ wahrscheinlich weg.“, vermutete er.

„Wir werden dir so gut es geht helfen.“, versicherte Karin. „Immerhin ist unser Freund Kurando wahrscheinlich auch irgendwo in der Zeit verschwunden. Wir müssen ihn wieder finden.“

„Wer ist eigentlich dieser Seth, von dem der alte Mann gesprochen hat?“, fragte Johnny.

„Der alte Mann heißt Roger und Seth ist auch eine Art Freund.“, antwortete sie. „Wir haben mal gegeneinander gekämpft, aber das ist lange her. Wir sind vielleicht nicht wirklich befreundet, doch er sieht uns nicht mehr als Bedrohung an.“

„Wieso Bedrohung? Du machst einen netten Eindruck.“

Karin lächelte geschmeichelt.

„Na ja, Yuri und ich, sind jetzt… jetzt nicht wirklich normale Menschen.“, versuchte sie zu erklären.

„Lass mich raten, auch eine lange Geschichte.“, vermutete Johnny. „Ist schon ok. Ich bin ein Detektiv und finde es sowieso irgendwann heraus.“

„Außer ich dreh dir vorher den Hals rum.“, in der Tür stand Yuri und lehnte sich gegen den Rahmen. „Schnüffel ja nicht in unserem Leben herum, sonst kannst du etwas erleben.“

„Das wollte ich gar nicht. Ich bin nur ein guter Beobachter.“, erwiderte Johnny. „Ihr lebt hier, zusammen, dass lässt einige Rückschlüsse zu. Ihr habt schon viel zusammen erlebt und scheint einige über den jeweils anderen zu wissen.“

„Dieses Mal liegst du allerdings falsch.“, warf Yuri ein. „Wir sind befreundet und mehr nicht. Sie wollte mich sogar mal umbringen.“

„Yuri, hör auf mit dem Quatsch. Da wusste ich ja nicht wer du wirklich bist.“, versuchte sie sich zu verteidigen. „Danach habe ich dir auch geholfen und mehr als einmal das Leben gerettet.“

„Na und? Ich habe dir so oft das Leben gerettet, das ich schon gar nicht mehr weiß wie oft. Sogar als du mich töten wolltest.“, bemerkte er.

„Aha.“, war alles was Johnny sagte und grinste wissend. „Nur Freunde.“

„Ja.“, riefen Karin und Yuri gleichzeitig und funkelten sich gegenseitig wütend an.

Das Essen verlief harmonischer. Was wohl daran lag, dass niemand ein Wort sprach. Johnny verschlang hungrig das Essen und ging anschließend ins Bad um zu duschen. Danach ließ er sich auf die Couch sinken und schlief fast augenblicklich ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SamAzo
2009-04-09T16:44:45+00:00 09.04.2009 18:44
Ui.. neues Kapitel ^^

Yuri ist ganz schön grummelig..
Aber Karin kümmert sich dafür nett um Johnny ^^
*mir karin beim essenmachen vorstell*

Ach ja.. einen Satz solltest du etwas ändern:
>Er wollte wieder zurück und er musste auch dringend wieder zurück, ...<
Mach doch lieber 'Er wollte und musste dringend wieder zurück.'


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