Dunkle Vorahnungen
Es war ein lauer Sommerabend. Im Westen sandte die Sonne gerade ihre letzten roten Strahlen über die Welt und tauchte die Landschaft in ein träumerisches Licht. Stille hing über dem Land. Ich lag eingerollt auf der Fensterbank in der Küche und blickte schläfrig in den kleinen Vorgarten unseres Hauses hinaus. Der Rasensprenger war an und gelegentlich wehte etwas von dem feinen Wassernebel zu mir herüber. Mir gefiel das. Es verbreitete eine angenehme Kühle nach der sengenden Hitze des vergangenen Tages. Meine müden Augen beobachteten die Blätter, die im sanften Abendwind schaukelten, und den schwarzen Rauch, der den noch blassen Mond zu verdunkeln schien. Moment! Schwarzer Rauch? Mit einem Satz war ich von der Fensterbank herunter, bereit, dem Übel ins Auge zu blicken. Es war schlimmer, als ich befürchtet hatte: In der Hand ein Backblech, die Augen gegen den Rauch zugekniffen, wankte Bunny auf mich zu. Zweifelsohne steuerte sie den Abfall an, um die Reste ihres zwanzigsten Backversuchs dem Müllschlucker in den Rachen zu schütten. Nur ein Hindernis stand noch zwischen ihr und dem angepeilten Ziel: Ich.
„Luna! Wo kommst du denn her?“, war das Letzte, was ich hörte, bevor ich unter einem Berg verkohlter Plätzchen begraben wurde. Man könnte sagen, dies war der Moment, in dem mir klar wurde, dass dieser Tag kein gutes Ende nehmen würde. . .