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Erdbeben

„Wahnsinn…“ Nisa staunte mit offenem Mund als Ira ihre Geschichte schließlich beendet hatte. „Da haben wir ja echt was verpasst!“ Mittlerweile war es völlig dunkel um die Mädchen geworden – und auch ziemlich kalt. Nisa stand auf und strahlte die Feuerbändigerin an: „Ich bin gespannt, was die anderen dazu sagen werden! Komm mit, ich stell dich ihnen vor!“ Scheinbar schwerelos glitt sie auf den nächsthöheren Felsen über ihr. „W-Warte, Nisa! Es ist stockfinster, das ist viel zu gefährlich!“ Nach einer Sekunde kurzen Zögerns, musste die junge Luftbändigerin zugeben, dass Ira Recht hatte und ließ sich wieder in eine sitzende Position sinken. „Was schlägst du vor? Langsam wird es ganz schön kalt hier oben.“ „Ich habe vorhin dort hinten eine kleine Höhle gesehen, da könnten wir übernachten.“ Vorsichtig kletterte Ira über einige Felsen und fand die Höhle nach kurzer Zeit tatsächlich wieder. Nisa folgte Ira ins Innere der kleinen Höhle, die zwar ziemlich eng war, aber wenigstens nicht von irgendwelchen Raubtieren bewohnt wurde. Eine Ansammlung von Feuerholz und ein Lager aus Moos ließ daraus schließen, dass hier vor längerer Zeit jemand übernachtet hatte.

„Ich hab zwar fast mein gesamtes Gepäck verloren und ich bin auch keine Erdbändigerin wie Thal, dass ich mit ein paar Handgriffen eine Tür zaubern könnte, aber immerhin werden wir nicht frieren.“, murmelte Ira und ein paar Sekunden später brannte ein munteres Feuer, das tanzende Schatten an die Höhlenwände warf. „Erdbändigerin?“, wiederholte Nisa mit hörbarer Begeisterung. „Du kennst Erdbändiger?! Wie cool! Ich hab noch nie einen getroffen… Sind sie wirklich so mutig wie die Geschichten sagen?“ Ira warf einen Blick auf Nisas Augen, die vor Neugier nur so funkelten und lachte leise. „Ja… ich würde sagen Thal ist einer der mutigsten Menschen, die ich kenne.“ „Ach bitte, erzähl mir mehr! Ich will ALLES wissen!“

Und mit einem Lächeln begann Ira von der Welt außerhalb des Gebirges der letzten Luftbändiger zu erzählen.
 

Als sie sich beide wieder beruhigt hatten, rappelte Thal sich schließlich als erste wieder auf. „Komm schon, lass uns zur Höhle gehen. Ich hab keine Lust noch einem dieser Biester zu begegnen.“ Ein bisschen widerwillig stand auch Kaya auf. Am liebsten wäre sie an Ort und Stelle eingeschlafen, doch Thal hatte Recht. Wer wusste schon, wie viele Schnabeltierbären – oder Schlimmeres – sich noch in diesen Wäldern herumtrieb? Zwar würde Thal einen möglichen Angreifer spüren, doch beim letzten Mal hatte ihnen das nicht viel gebracht.

„Thal…?“ „Mh?“ „Wie ist Toph so als Mum?“ Die Erdbändigerin starrte Kaya irritiert an: „Warum willst du das wissen?“ „Ach… einfach nur so.“ „Okay… Keine Ahnung… ich denke ziemlich cool. Sie hat mir viel Freiraum gelassen und ich glaube sie ist ziemlich verständnisvoll. Zumindest hat sie sich nicht aufgeregt, weil ich ihren Bändigungsstil mit dem der anderen Erdbändiger mische oder wenn ich mal ausgerückt bin.“ Thal lachte. „Wie ist denn Katara so als Mum?“

Thal schien als würden sie sich ewig unterhalten. Anfangs war das Gespräch ausgeglichen, doch nach und nach wurde Thal stiller und hörte nur noch zu, während Kaya erzählte. Vom Nordpol, von Kataras Strenge, die sie einfach nicht verstehen konnte, von ihren heimlichen Kämpfen mit Mako und schließlich auch von dem kleinen Kulturschock, den auf ihrer bisherigen Reise erlitten hatte.

Nun standen sie schließlich vor ihrem Ziel zu dem sie Thal – bewusst oder unbewusst – über mehr als einen Umweg geführt hatte. Kaya staunte. Ihre neue Unterkunft war einfach wunderschön: Der graue Fels der Höhle war über und über moosbewachsen, genau wie der Waldboden davor. Links vom Eingang befand sich der kleine See, von dem Thal gesprochen hatte und in dem sich nun silbern der fast volle Mond spiegelte. Das Wasser des Sees stammte aus einer natürlichen Quelle, die irgendwo im Fels ihren Ursprung hatte und einen kleinen Wasserfall bildete, der ein Stück weit über den Stein plätscherte, bevor er in den Weiher fiel.

„Das ist fantastisch!“ Begeistert rannte Kaya in die Höhle, um das Innere in Augenschein zu nehmen. Thal folgte ihr langsamer.

„Wow, da hast du ganze Arbeit geleistet, ich war noch nie an einem so schönen Ort!“ Kaya lehnte an der Wand, völlig beeindruckt von ihrer neuen Schlafstätte und sah sich weiter um. An der gegenüberliegenden Wand floss ein kleiner Bach durch sein steinernes Bett, der aus einer weiteren, kleineren Quelle gespeist wurde. An sich wirkte die Höhle sauber, fast wohnlich.

Erst jetzt fiel Kaya auf, dass Thal auf ihren Begeisterungsausbruch gar nicht reagiert hatte. Als sie sich zu ihrer Begleitung umdrehen wollte, schrak sie ein bisschen zusammen, denn Thal stand plötzlich direkt neben ihr. Und was sich dann ereignete, geschah für Kaya fast wie in Zeitlupe.
 

Denn Thal berührte plötzlich mit einer Hand Kayas Gesicht, beinahe zärtlich bevor sie sie einen Sekundenbruchteil später in einem Kuss an die Wand drückte. Und während Kaya vor lauter Verwirrung gar nicht bemerkte, dass sie den Kuss zuließ, begann unter ihnen die Erde zu beben. Zuerst ganz sacht, aber bestimmt, ein kurzes heftiges Beben, das schneller aufhörte als es begonnen hatte. Und mit einem leisen Keuchen fuhr Thal zurück, Kaya fast ungläubig anstarrend, die sich sofort wortlos in den hinteren Teil der Höhle zurückzog.
 

Am Nordpol horchte Katara auf. „Was war das? Habt ihr das eben bemerkt?“ Die Wasserbändigerin leitete die Suche nach ihren verschwundenen Kindern – mit wachsender Besorgnis, seit Appa ohne Reiter und ziemlich zerzaust zurückgekehrt war. Toph dagegen grinste. „Keine Sorge, Katara, ich weiß was das war.“ Und wissend, dass Katara ungeduldig auf eine Antwort wartete, fuhr Toph mit einem fast sanften Ausdruck in ihren blinden Augen fort: „Dieses Erdbeben war auf der ganzen Welt zu spüren. Es bedeutet, dass Thal soeben die Liebe ihres Lebens geküsst hat.“
 

- Flashback -

Es war Sommer in Ba Sing Se und obwohl die Sonne gerade im Begriff war unterzugehen, war die Luft noch sehr warm, fast heiß.

Auf einer kleinen Treppe, in der Nähe eines kleinen Baches im Obersten Ring, saßen zwei Kinder, eigentlich schon Teenager, eng nebeneinander, den Sonnenuntergang im Blick. Ab und zu war ein leises Kichern zu hören, das von dem Mädchen mit den beiden langen geflochtenen Zöpfen stammte. Und wie im stillen Einverständnis kamen sich die beiden plötzlich näher. Die Szene wirkte wie ein typisches Teenager-Szenario, ein schüchternes erstes Date mit einem vorsichtigem ersten Kuss. Wäre die zweite Person – die auf dem ersten Blick wie ein Junge wirkte – nicht eigentlich die Prinzessin dieses Königreichs.

Genau das fiel dem Mädchen des Teehändlers auch wieder ein, gerade als sich ihre Lippen berührt hatten und sie zuckte erschrocken zurück. „Tut mir leid, ich kann das nicht!“ Eine schnelle Verbeugung und das Mädchen rannte mit hochrotem Kopf davon. Thal blieb alleine sitzen.

Hinter ihr näherte sich lautlos jemand. „Mum, willst du jetzt wirklich jedes meiner Dates überwachen?“, fragte Thal ein bisschen unwillig, den Blick jedoch weiter auf den Sonnenuntergang gerichtet. Ihre Mutter lachte, dann setzte sich Toph neben ihre Teenie-Tochter. „Nein, aber ich wollte zumindest deinen ersten Kuss mitbekommen. Wie war’s denn?“, fragte sie neckend. „Mum, sie ist weggerannt.“, antwortete Thalia genervt. Toph lachte wieder. „Keine Sorge, Schatz, irgendwann findest du jemanden.“ Mit einem Satz sprang Thal auf das steinerne Treppengeländer, das sie mit Erdbändigen hinuntersurfte und kam schließlich mit einem kleinen (angeberischen) Salto auf dem schmalen Brückengeländer zu stehen. „Du hast Recht, Mum!“ Sie drehte sich zu Toph um, die bereits die Treppe herunterkam. „Irgendwann finde ich sie!“, sagte sie laut. „Und wenn ich sie das erste Mal küsse, dann werde ich die ganze Welt zum Beben bringen! Hast du das gehört, Ba Sing Se?!“ Das Echo ihrer Frage hallte an den Häusern der riesigen Stadt wider.

Toph lachte. „Ja, das wirst du, Thal! Lass uns gehen, ich hab keine Lust wieder eine Diskussion mit den Wachen zu führen, weil uns ja etwas passieren könnte.“ Sie verdrehte genervt die Augen. Thal lachte ebenfalls und hielt dann noch mal inne, bevor sie vom Geländer sprang, so dass Toph sich fragend zu ihr umdrehte. „Oh, und ich werde nie wieder einem Mädchen sagen, dass ich die Prinzessin des Erdkönigreichs bin. Ich glaube, das kommt nicht gut.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  23Katara23
2012-12-20T21:06:00+00:00 20.12.2012 22:06
Krass. Dass kam jetzt unerwartet.
Bin gespannt auf das nächste
Von:  Leros
2012-07-18T09:05:29+00:00 18.07.2012 11:05
sehr schöne FF, hoffe es geht bald weiter :D
Von:  Miosempai
2012-04-03T20:49:05+00:00 03.04.2012 22:49
Ich mag deine FanFic. Schade dass die Kapitel so kurz sind, aber dafür sind sie richtig gut! Freue mich schon auf Kataras Reaktion, wenn sie erfährt, wer wen geküsst hat^^
Von:  Black__Wulf
2012-03-29T10:03:40+00:00 29.03.2012 12:03
Hm, nettes Fic.

Freu mihdarauf, wies weiter geht.
Aber die Steckbrife waren zum schießen.
Von:  fahnm
2012-03-27T19:03:57+00:00 27.03.2012 21:03
Super Kapi^^
Freue mich schopn aufs nächste^^
Von:  dragon493
2012-03-27T15:38:33+00:00 27.03.2012 17:38
tolles Kapitel
gefällt mir gut das bei dem Kuss die Erde Gebet hat
freu mich schon auf die Reaktion von Kaya
lg dragon493
Von:  EL-CK
2012-03-27T13:17:01+00:00 27.03.2012 15:17
Schönes Kapi...
und wer will nicht das beim ersten kuss mit seiner großen liebe "die Welt bebt" ^^


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