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Wüstensand

Dust to Dust
von

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Gefühle

Und endlich/ schon geht es weiter mit Kapitel Nummer acht.
 

Diesmal für alle, die im letzten die Anspielung nich bemerkt haben, noch einmal in aller Deutlichkeit wie Shada und Atemu so zueinander stehen.
 

Danke an die liebe moonlily *verbeug*
 

und euch jetzt viel Spaß mit dem Kapi!
 

+ + + + + + + + + +
 

Kapitel 8- Gefühle
 

„Ich finde diese Entscheidung nicht richtig!“ Kaum hatte Seth übermütig den Raum im Eilschritt verlassen, wandte sich Shada erneut an den Pharao. „Atemu, Karim hinzurichten, wäre einfach nur falsch. Es…“

„Ruhe!“, wurde er rau unterbrochen. Mit der flachen, ausgestreckten Hand und einem eisernen Gesichtsausdruck wies der Herrscher den anderen an, augenblicklich zu verstummen. „Mir geht es auch nicht gut bei dem Gedanken daran, aber ich habe Seth nach seinem Rat in der Sache gefragt. Nicht nach deinem!“

„Seth hat kein Herz!“, erwiderte Shada trotzig und machte einen energischen Schritt auf den Pharao zu.

„Das hat rein gar nichts mit Herz zu tun, sondern einzig und alleine mit Macht. Es dreht sich doch alles nur um Macht und um Machtposten, selbst bei den Göttern ist es nicht anders. Für Gefühle ist in den oberen Schichten kein Platz, schon gar nicht für gelebte Gefühle, das müsste doch selbst dir aufgefallen sein!“ Ein dunkler Schimmer huschte erneut über Atemus Gesicht und er senkte den Blick, der von Traurigkeit erfüllt war.
 

„Ihr sprecht wahre Worte, mein Pharao, und doch gibt es selbst bei der Macht eine Hintertür.“

Mit geneigtem Haupt, welches ein gewickelter Turban zierte, wich der Priester einige Schritte zurück. Er schaffte so nicht nur räumlich Distanz zu sich und dem Thron.

„Es ist wohl besser, wenn ich mich jetzt entferne!“

Er beugte den Rücken noch ein Stück tiefer herunter, ehe er sich umdrehte und in Richtung Tür gehen wollte, doch da hielt ihn eine Hand an der Schulter plötzlich zurück.

„Warte!“ Der Pharao war mit ein paar großen Schritten Richtung Shada geeilt und stand nun ganz dicht bei eben diesem. „Keine Not, solche Eile walten zu lassen!“

In seinem Gesicht weichten die Züge auf und tiefe Sorgenfalten, die seine an und für sich jugendliche Stirn verunstalteten, glätteten sich wieder, wie das Meer nach einem heftigen Sturm wieder flach und ruhig wurde.

„Bitte lasst mich gehen, mein Pharao, sonst laufe ich Gefahr, Dinge zu sagen, die ich später bereuen würde.“

Der junge Priester hatte seinen Blick auf die Fliesen am Boden gerichtet und versuchte den durchdringenden Augen des Herrschers auf diese Weise zu entkommen.
 

„Warum der plötzliche Wandel in deiner Ausdrucksweise?“

Atemu lächelte undefinierbar, wich aber, wie auf einen unsichtbaren Befehl einer höheren Macht hin, ein paar Schritte zurück, bis er wieder an seinem Thron angelangt war und sich darauf gleiten ließ.

„Wie Ihr gesagt habt, in der Macht gibt es keinen Platz für Gefühle!“

Die Kälte in dem Tonfall, in dem Shada sprach, hätte Raureif entstehen lassen können. Doch er spiegelte eins zu eins die Gefühle des Priesters wider, dessen Innerstes zu gefrieren drohte, angesichts ihres kurzen, aber aussagekräftigen Dialogs.

„Du missverstehst!“

„Ich glaube, ich habe sehr deutlich verstanden, was Ihr mir damit sagen wolltet, oh mein Pharao.“ Er hatte seinen ganzen Spott in die letzten beiden Worte gelegt, dass es eher einer Beleidigung gleichkam. Hohn, eingewickelt in den Schein des Respekts. Und doch nicht gut versteckt, denn es war offen verständlich für jeden, der nicht taub war. „Ich werde jetzt gehen!“

Diesmal sah er dem Sitzenden fest in die Augen und startete einen erneuten Versuch, den Raum zu verlassen.
 

Noch ehe er mit seinen Fingern in Reichweite der schweren Türen kam, war der Pharao aufgesprungen.

„Bleib stehen! Im Namen des Ra befehle ich dir, hier zu bleiben!“ Ärgerlich schnitten seine lauten Worte durch die aufgekommene Stille und vertieften sie zugleich noch um einiges.

„Ist es so weit gekommen, dass du mir Befehle erteilen musst?“

Fast traurig klang die Antwort auf diese Aufforderung, keinesfalls aber entrüstet, lediglich resignierend.

„Es ist mein Recht, zu befehlen!“, versuchte der andere sich zu verteidigen und, ja, gewissermaßen zu rechtfertigen. Gleichzeitig legte er aber erneut einen Wandel von entschlossen und aufgebracht zu nachgiebig und ruhig hin.

„Atemu?“

„Ich bitte dich zu bleiben, ich befehle es nicht.“

Lange herrschte Schweigen zwischen den beiden ungleichen Parteien, die sich doch ebenbürtig zu sein schienen. Spannung lud die Luft auf und man hätte sich fragen können, warum sich noch keine Blitze gebildet hatten, um etwas von dieser Spannung abzuleiten.

„Welch ein böser Gott hält uns bloß gefangen in seinem Strudel von Machenschaften und Plänen.“

Scheinbar ohne Zusammenhang murmelte der Herrscher diesen Satz verloren in den Raum und wirkte erschöpft. Seelisch abgekämpft, wegen Gründen, die nur er selber kannte, wegen Sachen, die selbst er nicht verstand, wegen Geschehnissen, die er nicht beeinflussen konnte.

„Wieso setzt du voraus, dass es ein böser Gott ist, könnte es nicht Ras Vorhersehung sein?“

Shada kam wieder näher. Näher an ihn heran, räumlich und auch sonst. Der junge Priester fand keinerlei Erklärung für das, was geschah. Was immer dann geschah, wenn er mit dem mächtigsten Mann entlang des Nils alleine in einem Raum war. Er war gefangen. Nicht wirklich in Ketten gelegt, aber gefangen in etwas, das er nicht zu definieren vermochte. Es ließ sein Temperament oftmals überschäumen, ihn kopflos handeln, übereilt sprechen und vor allem ließ es ihn alles andere vergessen.
 

Draußen dunkelte es und die Sterne funkelten bereits auf dem Kleid der Göttin der Nacht, die ihr Gewand über die Welt geworfen hatte. Wie ein Zaubermantel, denn er ließ die Leute verstummen und machte sie gleich. Versteckte Not und Elend, Ruhm und Sieg und verschluckte alle Farben. Im ewigen Grau und Schwarz war jeder Mensch wie der andere. Im Rauch und Nebel der Träume, die die Nacht bereithielt, war alles möglich. Ein König konnte vergessen, dass er König war und jemand anderes konnte sich über einen König stellen. Es war alles möglich, weil doch nichts real war. Real sein durfte.
 

+ + + + + + +
 

Ich hoffe es hat euch gefallen^^

Im nächsten Kapi gibt es dann wieder was zu den eigentlich Stars dieser Geschichte xD
 

LG trinithy



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  jyorie
2012-11-30T23:05:10+00:00 01.12.2012 00:05
Hallo :D

du willst damit andeuten, das Shada und Atemu zusammen sind?
Interessant! auch das er sich über die Machtverhältnisse und das
vergebliche streben danach die Macht in den Händen zu behalten
ärgert.

LIEBE GRÜßE Jyorie

Von:  moonlily
2009-02-13T15:26:42+00:00 13.02.2009 16:26
*verbeug* Bitte entschuldige, dass ich erst heute zum Kommentarschreiben komme.

Spätestens jetzt merkt man deutlich, wie Shada und Atemu zueinander stehen. Kein gewöhnlicher Diener oder Priester würde in dieser Form mit dem Pharao sprechen.

„Für Gefühle ist in den oberen Schichten kein Platz, schon gar nicht für gelebte Gefühle, das müsste doch selbst dir aufgefallen sein!“

So ganz glaubt Atemu doch selbst nicht daran, sonst hätte sich wohl kaum etwas zwischen ihm und Shada entwickelt.

Shadas Sarkasmus und Unzufriedenheit wegen Atemus Entscheidung bezüglich Karim lassen sich ebenso sehr schön aus seinen Worten entnehmen. Aus seinem Mund klingt es höhnisch, wenn er ihn mit „Mein Pharao“ anspricht, bedenkt man, dass diese Distanz sonst nicht besteht, wenn sie alleine sind.

Dies zeigt sich wenige Zeilen später:
„Ist es so weit gekommen, dass du mir Befehle erteilen musst?“

Zum einen duzt Shada ihn, zum anderen zeigt sich wieder ihre Vertrautheit. Shada ist für ihn eindeutig kein Diener, eher im Geheimen sein Partner. ^^

„Er war gefangen. Nicht wirklich in Ketten gelegt, aber gefangen in etwas, das er nicht zu definieren vermochte. Es ließ sein Temperament oftmals überschäumen, ihn kopflos handeln, übereilt sprechen und vor allem ließ es ihn alles andere vergessen.“

Die Antwort ist einfach: Liebe.

Ich bin auf deine Fortführung der Geschichte gespannt.

Liebe Grüße
Lily



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