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Wüstensand

Dust to Dust
von

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Gespräche

Mitdem Kapitel war ich außnahmsweise einmal richitg schnell^^

Aber das wird wohl doch nicht zur Regel^^
 

Viel Spaß damit!
 

+ + + + + + +
 

Kapitel 14- Gespräche
 

De Vorbereitungen für die Reise hatten noch einige Zeit in Anspruch genommen, doch nun waren alle Sachen gepackt und der kleine Track, bestehend aus Seth, Odeon, Mahado, zehn weiteren Mitgliedern der Leibgarde und einigen Sklaven und Sklavinnen, die für die Gepäcktiere zuständig waren, bahnte sich seinen Weg, entlang des Nils.

An der Spitze ritt der Priester selbst, gehüllt in Reisegewänder aus sandigem Ockergelb. Unter dem grob gewebtem Leinenmantel, der lang und wallend noch das halbe Pferd verhüllte, lugten aber auch die feineren, mit aufwändigen Goldornamenten verzierten Stoffe durch, die den Status des Trägers nicht verleugneten. Ebenso wenig wie der Goldschmuck. Ketten und Ohrgehänge mit gefassten Steinen in den verschiedensten Blaunuancen, die versuchten, mit Seths Augen zu konkurrieren, dabei aber kläglich versagten, schimmerten in der mittlerweile wieder rot gefärbten Abendsonne unter der lockeren Kapuze hindurch. Aufrecht und bereits seit geraumer Zeit in Schweigen gehüllt, thronte der Priester regelrecht auf seinem bisweilen nervös tänzelnden Ross. Eine reinweiße Araberstute mit einer leicht ergrauten Blässe. Ein Schönheitsmakel, wie man hätte behaupten können, doch je nach Einfall des Lichtes schimmerte die graue Stelle im Fell fast bläulich. Bestimmt nur Einbildung, dachte Mahado, doch nicht nur das Mal erinnerte ihn an den Reiter des Pferdes.
 

Kisara, wie die Lieblingsstute des Priesters hieß, besaß selbst für ein so edles Pferd unglaublich viel Stolz.

Neben so viel Erhabenheit kam sich Mahado in seinem viel zu weiten, braunen Mantel, auf dem etwas klein geratenen, gescheckten Grauschimmel mehr denn je als das vor, was er wirklich war. Ein unbedeutender Sklave, ein Nichts und ein Niemand. Ein Sandkorn in der Endlosigkeit der Wüste, ein Wassertropfen in dem großen Meer, von dem er bislang nur gehört hatte, ausgeliefert der Willkür einer höheren Macht.
 

So trotteten sie noch eine ganze Weile weiter, bis Seth das Schweigen auf eine ungewöhnliche Art und Weise durchbrach. Nach dem befehlenden Handzeichen – anscheinend hatte Odeon gut gelernt, die Gesten seines Herrn zu verstehen – an eben diesen, ließ sich der Tross zurückfallen und hielt Abstand zu dem Priester, den immer noch Mahado flankierte.

„Man hat mir gesagt, du hattest schlimme Verletzungen am Rücken. Haben sie mittlerweile angefangen zu verheilen?“

Überrascht von dieser Frage, antwortete Mahado ohne zu überlegen, was Seth vielleicht als Antwort zu hören wünschte, mit dem ersten, was ihm in den Sinn kam, nämlich mit der Wahrheit.
 

„Ja, haben sie. Auch wenn einige Krusten immer noch aufreißen und schmerzen.“

„Woher hast du sie?“

Als wenn das nicht vollkommen klar wäre. Seth war doch schließlich kein Dummkopf, zumindest hatte Mahado nie diesen Eindruck gehabt, warum fragte er ihn also das Offensichtliche? Vielleicht bloß, um ihn zu demütigen.

„Von einer Peitsche. Einer solchen mit Metall und Knoten an den Enden, damit es direkt beim ersten Schlag tief ins Fleisch geht und anfängt zu bluten. Geführt von den Händen eines Händlers, der zu diesem Zeitpunkt noch mein Herr war.“

Verbitterung hatte sich in seinen Tonfall mit eingeschlichen, als er die Bilder vor Augen hatte. Der erste Schlag war immer der schlimmste. Danach war der Rücken schon so geschunden, gepeinigt und vom Schmerz betäubt, dass der zweite nicht mehr so viel verschlimmern konnte.

Angekettet, damit man nicht weglaufen konnte. Wenn das Zischen der Peitsche die Luft erfüllte, war es schon zu spät zum Denken und Flehen. Fast gleichzeitig kam der Schmerz. Es war, als wenn man versuchte, ihm die Seele aus dem Leib zu prügeln. Das warme Blut lief einem über die noch unversehrte Haut und verkündete kommende Leiden, bis es zu Boden tropfte. Beim ersten Tropfen, der den Boden berührte, erschrak man sich noch, später aber versuchte man bloß die Tropfen zu zählen, um sich irgendwie abzulenken und nicht an die noch ausstehenden Schläge denken zu müssen.

Welchem Gott man auch anschließend Opfergaben erbracht hatte, zu welchem man auch gebetet hatte, die Demütigung wurde bloß von Mal zu Mal schlimmer. Es gab Götter für alles und jeden, für jede Lebenslage war einer zuständig, nur einen Gott für Sklaven, den gab es nicht.
 

„In Abu Karna gibt es einen guten Arzt, der soll sich deinen Rücken ansehen.“

„Danke.“

Schweigen breitete sich wieder aus, da Mahado nicht wusste, was er sonst noch hätte sagen können. So entschied er sich, gar nichts zu sagen.

Die Sonnenscheibe war nur noch halb am Himmel zu sehen, doch sie hatten ihr Ziel für den heutigen Tag noch nicht erreicht. Die Leute waren erschöpft, daher drosselten sie ihr Tempo für einige Zeit, eine Pause gab es nicht.
 

„Musstest du so etwas oft ertragen?“ Die angenehm kühle Stimme des Priesters erklang wieder und Mahado brauchte einen Moment, um sich zu erinnern, was Seth meinte. Offenbar hielt dieser Gespräche gerne über Stunden hinweg, wenn auch mit langer Unterbrechung zwischendrin.

„In regelmäßigen Abständen. Wenn die Wunden frisch verheilt waren, schlug er am härtesten zu.“

„Ich verstehe jetzt, warum du deinen Stolz letzte Nacht vor dein Leben gestellt hast. Dass dein Leben nichts wert ist, hat man dir eindrucksvoll oft genug gezeigt, aber es muss dich eine Menge gekostet haben, wieder stolz sein zu können.“

Dass Mahado bei der Erwähnung der Ereignisse von der vergangenen Nacht unruhig wurde, merkte offenbar auch sein Pferd, denn der Schimmel tänzelte unruhig und drehte sich einige Male im Kreis, ehe der Braunhaarige ihn wieder vollkommen unter Kontrolle hatte.

Ohne eine verbale Antwort abzuwarten, fuhr Seth fort: „Es hat mich beeindruckt. Du hast Mut bewiesen…“

„..oder bloß Dummheit“, murmelte Mahado zähneknirschend dazwischen, doch er wurde geflissentlich übergangen.

„Ich mag Menschen mit Mut, du brauchst also keine weiteren Konsequenzen fürchten.“

Erleichtert seufzte der andere auf, wandte sich aber zugleich auch beschämt ab, da er bei seinen Gedanken ertappt worden war.

„Das war es also wirklich“, der Tonfall des Priesters klang neutral, aber es klang auch ein Hauch von Triumph heraus, dass er richtig gelegen hatte. „Ich will respektiert und geachtet werden, wie es sich gehört, nicht aber gefürchtet. Der Furcht anderer muss sich ein Mann nur dann bedienen, wenn er zu schwach ist, sich seinen Respekt und seine Stärke zu verdienen!“
 

Es waren Worte, die Mahado direkt ins Herz gingen. Natürlich waren Worte nicht mehr als Luft- und Nebelgestalten. Flüchtig wie der Windhauch, der sie trug, doch Seth hatte so aufrichtig gewirkt. Er war ein Mann, der nicht lügen musste, er gehörte zu der Sorte Mensch, die es schafften, die Wahrheit so zu formulieren, dass sie sie für jeden Zweck gebrauchen konnten.

„Darf ich euch auch eine Frage stellen?“, wagte Mahado.

„Frag!“

„Im Tempel hat man heute geredet. Von der Hinrichtung heute Morgen. Ich weiß nicht viel davon, aber ihr schient verändert danach. War es ein Freund von Euch?“
 

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Was ein fieser Break, nich wahr? *muhahahah*

da müsst ihr wohl oder übel warten bis zum nächsten Kapitel^^
 

LG eure trinithy



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  jyorie
2012-11-30T23:09:16+00:00 01.12.2012 00:09
Hallo :D

eine gute Taktik von Seth mal alleine mit Mahado reden zu können, aber ich
frage mich ob er nicht doch noch versucht ihn herum zu bekommen, wenn er
sich den „respekt“ verdient hat. Was Seth auf die Frage antwortet? Ob er ver-
ärgert sein wird? (schade das die Kapitel so kurz sind)

LIEBE GRÜßE Jyorie

Von: abgemeldet
2009-04-28T18:12:41+00:00 28.04.2009 20:12
schönes kapitel, etwas philosophisch, dabei aber überhaupt nicht langweilig^^ sher gut :)
liebe grüße


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