Eine lehrreiche Nacht
Eine lehrreiche Nacht
Den nächsten Tag verbrachten die Bladebreakers mit Training. Jill und Mine waren in der Stadt unterwegs und suchten nach einer passenden Wohnung.
„Man Kai! Ich bin total erledigt und ich hab noch nichts zu Mittag gegessen. Lass uns doch eine Pause machen!“ bat Tyson gerade Kai, doch der sah ihn nur an. Wenn Tyson nichts gegessen hatte, war er beim Training nicht zu gebrauchen. Das fiel auch Kai ein und er gab allen eine kleine Pause.
Max und Tyson hatten sich zusammen Ramen gemacht und aßen diese nun. Ray aß gemeinsam mit Kai und Kenny. „Hoffentlich kommen die Mädchen nicht zu spät. Abends ist es viel zu gefährlich auf den Straßen!“ meinte Kenny zwischen zwei Bissen seiner Pizza. Ray hatte sein Stück Pizza gerade an den Mund führen wollen. „Mist! Daran hab ich gar nicht gedacht! Es ist bereits Nachmittag!“ rief er entsetzt.
„Ihr solltet sie suchen gehen!“ rief Tyson rüber zu Ray, der nickte. „Finde ich auch. Komm Kai.“ Kai sah ihn an. „Warum? Die passen schon auf sich auf.“ murrte der grau haarige. Kenny stand nun auch. „Ich muss jetzt auch gehen, meine Mutter erwartet mich. Ich muss im Laden helfen. Wir sehen uns Morgen!“ rief der braun haarige und war schon weg. Ray zerrte Kai mit sich. „Tyson, Max, bleibt ihr hier, falls Mine und Jill doch schon wieder kommen.“ rief Ray zum Abschied und auch er und Kai waren schnell verschwunden.
Tyson und Max sahen sich grinsend an. „Wollen wir hoch in mein Zimmer gehen?“ fragte Tyson und Max nickte. Oben verriegelte Tyson die Tür und als sein Opa versuchte Tyson durch klopfen auf sich aufmerksam zu machen, wurde er gnadenlos ignoriert. Eine Weile schimpfte er noch, doch bald gab er es auf und ging in den Dojo.
Ray zog Kai die Straßen entlang. Die Sonne war bereits untergegangen und die Straßenlaternen entzündet. Da hörten sie einen Schrei in einer Seitengasse und alarmiert folgten sie ihm. Sie bogen in eine Gasse, die auf den ersten Blick verlassen schien. Licht fiel hier nur spärlich und so sah man die vier Personen nicht besonders gut. Aber Kai hatte sie sofort erkannt. „Mine und Jill.“ teilte er Ray mit.
Dieser nickte nur. Es war unübersehbar, dass zwei Männer die beiden Mädchen bedrängten. Ray und Kai liefen auf das Geschehen und wollten den Mädchen helfen, doch es war gar keine Hilfe nötig. Mine lehnte grinsend an der Wand und Jill stand den beiden Typen gegenüber. „Ich sag euch zum letzten Mal: Verzieht euch, oder ihr werdet es bitter bereuen.“ Jill klang ziemlich bedrohlich und Ray zweifelte nicht an ihrer Aussage.
Doch die Typen, scheinbar total besoffen, lachten nur und machten einen Schritt auf Jill zu. Diese grinste diabolisch, sodass es Ray kalt den Rücken runter lief. „Ich habe euch gewarnt...“ flüsterte sie und verpasste dem ersten einen Schlag mit dem Knie in den Magen. Der erste ging zu Boden. Der andere war jetzt ziemlich sauer und rannte nun auf die braun haarige zu. Gekonnt wich Jill aus und stellte dem Typen ein Bein, auch er landete auf dem Boden.
Jill lachte. „War das alles? Ihr solltet nach Hause zu eurer Mama gehen!“ verspottete sie die Männer, doch die rappelten sich wieder auf. „Habt ihr noch immer nicht genug?“ Wieder beförderte Jill die beiden mit gekonnten Tritten und Schlägen auf den Boden. Doch der eine packte sie am Fuß und riß sie zu Boden. Der andere ging auf Mine zu. Entsetzt stellte Ray fest, dass sie keine Anstalten machte sich zu wehren oder weg zu rennen. Er wollte bereits einschreiten, aber Kai hielt ihn zurück und zeigte auf Jill.
Die hatte dem Typen ihren Fuß ins Gesicht gerammt und war schon wieder auf den Beinen. Gerade als der Typ Mine erreichte, trat Jill ihm mit Wucht zwischen die Beine. Der Mann landete auf dem Boden und krümmte sich vor Schmerzen. Jill befreite sich vom Staub. „Ich hatte euch gewarnt. Komm Mine.“ Mine und Jill gingen direkt auf Ray und Kai zu. Kurz vor ihnen blieben sie stehen. „Was macht ihr denn hier?“ fragte Mine überrascht.
„Wir hatten uns Sorgen gemacht und haben euch gesucht.“ brachte Ray heraus, er war noch immer geschockt. „Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen. Wir kommen ganz gut alleine klar.“ meinte Jill feixend. „Sieht man.“ meinte Kai und blickte die Männer an. Mine lachte. Zu viert machten sie sich auf den Heimweg, aber schon nach kurzem blieb Jill stehen und hielt sich ihren Fuß. „Diese Bastarde!“ Mine schüttelte den Kopf. „Was musstest du dich auch alleine mit ihnen anlegen? Ich hätte dir geholfen!“ sagte sie vorwurfsvoll.
„Ich weiß, aber die beiden hab ich auch alleine gepackt, nur blöd dass der eine mich an meinem Fuß erwischt hat.“ verteidigte Jill sich. „Jedenfalls solltest du deinen Fuß schonen.“ bemerkte Ray. Kai hatte eine böse Vorahnung und wie immer behielt er Recht. „Du wirst Jill tragen Kai!“ bestimmte Ray. Jill wollte protestieren, aber Mine legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Lass gut sein. Schon deinen Fuß!“ Jill resignierte. Kai hob sie auf seinen Rücken und Jill legte ihr Arme um seinen Hals.
Die beiden liefen vor raus, Mine und Ray liefen hinter ihnen. „Sag mal warum hast du dich nicht gewehrt?“ fragte Ray, leicht vorwurfsvoll. Mine schmunzelte. „Naja, nicht das ich mich nicht hätte wehren können, aber ich wollte Jill das Vergnügen lassen.“ „Achso.“ Die beiden schwiegen und hingen ihren Gedanken nach. //Also eins habe ich heute auf jeden Fall gelernt: Ich werde mich bestimmt nicht mit Jill oder Mine anlegen!// stellte Ray in Gedanken fest.
Endlich waren sie wieder bei Tyson. Doch von dem blau haarigen und Max war nichts zu sehen. Kai brachte Jill in den Dojo und verband ihren Fuß. Ray und Mine suchten Tyson und Max. Sie fanden sie auch in Tysons Zimmer, allerdings hätte zumindestens Ray lieber auf den Anblick verzichtet. Max lag in Tysons Armen und das nackt! Vor Schreck war er beinahe gestürtzt, Mine fing ihn kurz vorher auf.
Die beiden schienen zu schlafen und so verzogen sich Mine und Ray wieder. Sie gingen ins Dojo zu Kai und Jill. „Habt ihr sie gefunden?“ Fragte Jill, Mine nickte grinsend, doch Ray war noch immer viel zu geschockt. Das merkte auch Jill und flüsternd fragte sie Mine, was passiert sei. Die berichtete das Gesehene und Jill musste ebenfalls grinsen. Kai sah Jill fragend an und auch Kai erfuhr davon. Er ließ sich wie immer nichts anmerken, aber Jill glaubte ein kleines Lächeln gesehen zu haben.
Mine sah auf die Uhr. „Oh wir haben gleich 22:00 Uhr. Ich finde wir sollten unser Bett machen.“ stellte sie fest. Jill und Kai stimmten zu, Ray war hatte noch immer einen Kultur Schock. Die Futons wurden ausgelegt und schließlich Ray mit einem Eimer kaltem Wasser in die Realität zurückgeholt. Sie legten sich schlafen, endlich hatten die Mädchen mal ihr Futon ganz für sich.
Am Morgen...
Tyson und Max machten bereits das Frühstück, gemeinsam mit Jill. Mine, Ray und Kai standen erst zum Frühstück auf. Max und Jill unterhielten sich lachend, als die anderen endlich kamen. „Guten Morgen!“ flötete Jill gut gelaunt und wurde schräg angesehen. Ray schien keine gute Laune zu haben, denn er murrte nur kurz und setzte sich gleich an den Tisch. Mine versuchte nicht am Tisch einzunicken, auch sie war noch seeehr müde. Kai schien wach zu sein und Tyson und Max warfen sich ständig heimliche Blicke zu.
Das blieb Ray auch nicht verborgen und irgendwann stand er aprupt auf, und stampfte wütend erst mal ins Bad. Jill rüttelte Mine wach und schickte sie hinterher. Tyson und Max starrten ihr verwirrt hinterher. „Was ist denn mit Ray los?“ fragte Tyson. Jill hob eine Augenbraue und fragte: „Könnte es sein, dass ihr gestern vielleicht was vergessen habt?“ Max sah sie ratlos an. „Hatte Ray Geburtstag?“ „Hab ich vergessen ein zu kaufen?“ rieten die beiden und Kai und Jill warfen sich einen Blick zu, der so viel bedeutete wie: „Wie blond muss man(n) sein?“.
Jill merkte, dass Tyson und Max nicht drauf kommen würde also sagt sie süffisant: „Nun, Ray hatte gestern einen kleinen Kultur Schock, nachdem er euch suchen gegangen war.“ Tyson und Max schauten sich entsetzt an. „Max hast du die Tür wieder verschlossen?“ fragte der blau haarige. Der blonde schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht.“ Jill lächelte. „Seht ihr, war doch gar nicht so schwer. Sagt mal, wie lange geht das bei euch schon?“ Kai sah sie entsetzt an. //Wie kann sie nur so direkt fragen?!// Aber Max und Tyson waren scheinbar froh, dass sie es nicht mehr geheim halten mussten.
„Keine Ahnung, seit 3 Monaten?“ schätzte der blonde und der blau haarige stimmte zu. „Ich freue mich jedenfalls für euch und Ray beruhigt sich schon wieder.“ munterte Jill die beiden auf. Diese nickten. Mine kam wieder, Ray dippelte mit gesenktem Kopf hinter her. Mine setzte sich neben Jill und nickte auf deren fragenden Blick. Jill war zufrieden. Ray wandte sich an Tyson und Max: „Tut mir Leid, aber ich glaube ich brauch einfach noch Zeit um mich daran zu gewöhnen...“ Tyson und Max waren erleichtert. „He Alter! Macht doch nichts! Hauptsache du findest uns jetzt nicht...irgendwie pervers?!“ überlegte Tyson und alle lachten, nur Kai verkniff sich ein Schmunzeln, das entging auch Jill nicht.
Fröhlich wie immer machten sich die Bladebreakers wieder ans Training, Ray tat sich noch etwas schwer mit Tyson und Max und die beiden hielten ihre Zuneigung nun nicht mehr versteckt. Jill hatte sich eine Zeitschrift gekauft und blätterte darin rum. Neben ihr lag ein geöffneter Brief, adressiert an sie und Mine. Jill sprang auf. „Hey Leute, wollen wir morgen nicht was unternehmen? In der Nachbarstadt findet eine Kimonomesse statt.“ Mine und Ray waren sofort begeistert, auch Tyson und Max freuten sich bereits. Einzig Kai ahnte, dass es einen Haken hatte.
„Was ist das denn für eine Kiomonomesse?“ fragte Mine und Jill grinste sie an. „Eine Hochzeits-Kimonomesse.“ Kai ließ sich nichts anmerken. //Ich habe es geahnt! Ausgerechnet so etwas!// beschwerte er sich still. Die Jungs waren begeistert. „Hey das ist doch toll! Ich wollte schon immer mal so ein Teil anprobieren!“ freute sich Tyson. Also war es beschlossen und Kai wurde überstimmt. Tyson und Max legten sich Abends aber wieder zu den anderen ins Dojo. Mine und Jill warteten, bis die Jungs endlich schliefen und unterhielten sich leise.
„Bist du dir sicher, dass sie Morgen dahin kommen werden?“ flüsterte Mine. „Ja ich habe heute Mittag mit ihnen telefoniert. Ach Mine ich freue mich so! Ich habe sie solange nicht mehr gesehen!“ flüsterte Jill zurück. „Ja ich mich auch, ob sie noch immer...“ sagte Mine leise. „Hoffentlich. Ich finde die beiden so süß!“ sagte Jill ebenso leise. Mine nickte nur noch einmal, bevor auch die beiden ein schliefen...
