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Regen

von

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Disclaimer: Gehört nicht mir und ich verdiene kein Geld mit den shot.
 

Danke an meine Beta! :)) Und ich hoffe, der Shot gefällt vll irgendwem. ^^

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Regen
 

In Rio hatte der Regen nicht oft die Gelegenheit das Land zu fluten und so schien er, aus Trotz oder Rache, in den seltenen Gelegenheiten seines Daseins erst recht so lange dazubleiben bis man den Eindruck gewann, ertrinken zu müssen.
 

Sowas nannte man vielleicht Monsun, aber da war er sich nicht sonderlich sicher. Es war auch nicht sonderlich interessant oder wichtig, warum also darum kümmern?
 

Interessant oder wichtig war lediglich die Person an seiner Seite.

Lady tat gerade das, was sie selten tat.

Nämlich stehen bleiben. Das passierte zwar nicht sonderlich freiwillig, sondern war einem übertretenden Fluss zu verdanken, doch Tatsache war, dass sie stand. Bei ihm. Mit ihm. Alleine. Ohne Gilbert.

Ein Segen.

Und ein ausgesprochen seltener dazu.
 

Sie standen unter dem schützenden Dach eines leerstehenden Bootshauses. Gilbert war von Killer weggeschickt worden. Irgendjemand musste schließlich herauskriegen, wie man auf die andere Seite kam. Boote waren nämlich keine mehr da. Und Lady konnte einiges, aber sie machte keine Anstalten übers Wasser zu gehen.

Was ganz gut so war, denn sie hatte keinen Grund dann auf ihn zu warten. Er wollte nicht abgehängt werden, nicht von ihr.

Doch ein Großteil von ihm war sich sicher, dass das nicht passieren würde. Warum auch immer. Das zählte nicht und war auch nicht wichtig.
 

Killer hatte keine Ahnung, ob Lady krank werden konnte – wahrscheinlich nicht, sie war ja noch nicht mal ein Mensch – trotzdem hatte er ihr klar gemacht, dass es vielleicht besser wäre, sich irgendwo unterzustellen, als weiter im Regen herumzutrotten. Schließlich galten zumindest für ihn andere Regeln als für sie. Ob sie verstanden hatte, was er meinte, wusste er nicht, doch sie stand nun neben ihm und das war alles, was zählte, alles, was wichtig war.

Sie schwiegen beide. Lady, weil sie nie redete und er, weil er keinen Sinn darin sah, etwas zu sagen. Kein Held des Smalltalks.

Generell kein Held.
 

Damit konnte man sie eh nicht beeindrucken. Konnte man das überhaupt? Sie starrte in den Regen mit denselben verträumt, verklärten Augen, die er nicht anders von ihr kannte. Bei dem Lärm, den der Regen machte, war es eh unmöglich, irgendetwas anderes zu tun. Er hätte nie gedacht, dass Regen so laut sein konnte.
 

Gedanken schweiften, da nun endlich genug Zeit für sie war, um sich zu ordnen. Wenn das alles klappte – und das würde es, dafür würde er sorgen – dann wäre sie wieder menschlich.
 

…Was tat sie dann eigentlich? Und viel wichtiger: war dann da noch Platz für ihn? Er sah sie von der Seite an und musterte ihr schon verstörend friedliches Profil. Wenn er tötete, sah er anders aus, er spürte dann wie sich seine Muskeln verzogen, spürte jeden einzelnen, die Nerven zum zerreißen angespannt und doch vollkommen schmerzfrei.

Es war alles schmerzfrei.

Bis auf das eine Mal, da war er fast gestorben.

Er musterte sie.

Aber nur fast.
 

Der Entschluss fiel und nahm so schnell Kontur und an, wie der Blitz an Himmel, der die aufkommende Dunkelheit verdrängte. Sein Mantel knarzte, als er sich zur ihr herüberlehnte, damit sie ihn besser verstand. Vielleicht hörte sie ihn auch so oder so, aber das war egal. Alles war egal, so lange sie verstand. „Lady.“ Sie drehte ihm den Kopf zu und wich nicht zurück. Dicht an dicht. Und doch strahlte sie keinerlei Wärme aus. Verrückt. „Wenn das alles vorbei ist…“

Waren ihre Augen schon immer rot gewesen? Bevor sie ihre Menschlichkeit verlor? Sie blinzelte langsam.

„…dann bleibe ich bei dir.“
 

In manchen Situationen vertrug man keine Stille und für Killer war diese eine solche.

Lady schien ihn anzusehen, nicht durchzusehen, wie sie es sonst tat. Es wunderte ihn eh, dass sie ihn, im Gegensatz zu Gilbert, überhaupt bemerkte.

Ein Nicken. Nicht mehr. Natürlich nicht. Sie sprach ja nicht, wahrscheinlich konnte sie es gar nicht. Egal, dachte er, alles egal.

Das war geklärt.

Zufrieden und mit einem feinen Lächeln auf den Lippen drehte er sich wieder dem Regen zu.
 

Scheiß auf den Regen. Selbst wenn Lady ihn nur ansah, war das Entschädigung für alles, was gewesen war, nun war und kommen würde.

Ein letzter Blick in ihre Richtung.

Und vielleicht wäre es bald wieder mehr, was ihm zu teil wurde, als nur ihre Blicke.

Er schloss die Augen.
 

_______________

Kritik und Lob ist gern gesehen. ^^

lg

Fibrizo



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Nalahime
2010-09-24T12:59:08+00:00 24.09.2010 14:59
Du bist Killer treu geblieben. Finde ich echt gut. Die meisten, die eine FF schreiben machen aus den Charas ihre eigenen finde ich. (Passiert mir wahrscheinlich auch. keine Ahnung. Hat mir noch niemand gesagt)
Jedenfalls sehr gut geschrieben und yeah, Gilbert war nicht da! Ich hasse den Typen. Würde mich über mehr von Killer und Lady freuen. :)

Weiter so! ^^
Von: abgemeldet
2009-03-31T21:10:00+00:00 31.03.2009 23:10
Das ist echt sooo super! Genauso kann man sich Killers Gedanken vorstellen! Toll geschrieben, sehr charaktergetreu.
Von:  SamAzo
2009-03-23T17:06:56+00:00 23.03.2009 18:06
Jetzt weiß ich garnicht was ich schreiben soll, nachdem ich die Geschichte vor kurzen auf ff.de gelesen hab xD
Den Kommi von da zu kopieren wäre ja blöd..

Ich bin mir nicht so sicher wie Killer denkt, aber was du geschrieben hast kommt, meiner Meinung nach, schon nah ran.
^^


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