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Wenn man sich in den Tod verliebt

von

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09.kapitel

Wie bestellt und nicht abgeholt stehen Markus, Helena und Karin, die Begabtenklassen Koordinatorin, auf dem Schulhof. Es ist sehr warm und die meisten Fenster des Gebäudes sind zur Sonne hin, und somit zu Hof hinaus, zugezogen.

Abwartend starren der Direktor und die Leiterin zu den azurblauen Himmel hinauf, während sich Helena kopfschüttelnd abgewendet hat und zum Hofeingang schaut. Athanasia konnte nie fliegen. Sie kam immer mit der U-Bahn zur Schule. Wieso sollte es da jetzt anders sein?

„Du glaubst doch nicht wirklich, dass sich jemand für eine Schnellläuferklasse qualifiziert, wenn er solche einfachen Grundlagen wie fliegen nicht verstanden hat, oder?“, nörgelt Karin.

„Und wie ich das glaube. Athanasia war nie eine begabte Fliegerin. Wenn ich dich daran erinnern darf, dass sie vor ein paar Jahren Kilian beinahe in den vorzeitigen Ruhestand versetzt hätte.“

„Bei euch Vampiren gibt es keinen Ruhestand.“, bemerkt sie.

„Noch schlimmer.“

„Sie ist bereits fünf Minuten zu spät. Pünktlichkeit ist wohl nicht ihre Stärke.“, leicht genervt schaut der Direktor auf seine Uhr.

„Dahinten kommt jemand.“, ruft Karin und zeigt gen Himmel.

„Ja, wahrscheinlich wieder mal einer aus dem elfen Jahrgang. Die kommen doch ständig zu spät, wenn sie überhaupt mal kommen.“

„Und was ist wenn es Athanasia ist?“

„Vollkommen ausgeschlossen! Sie kann nicht fliegen! Wie oft soll ich dir das noch sagen?“, faucht Helena los und wendet sich wieder dem Tor zu.
 

Entschlossen fasst sie an den Fotoapparat, der ihr um den Hals baumelt. Sie wollte ein Foto von ihr schießen unter dem Vorwand es währe für die Schülerakte und es dann ihrem Bruder zeigen.

Aber wo bleibt sie? Ihre Ohren sagen ihr, dass bereits zum fünften Mal gerade eine Bahn unter ihr lang saust. Laut dem Fahrplan sind sie alle pünktlich. Keine Verspätungen oder ähnliches. Also wo bleibt sie? Athanasia hatte zwar nie ihren Kopf beisammen gehabt, aber Pünktlichkeit war eine große Stärke von ihr gewesen. Oftmals war sie sogar eher da wie die anderen, die geflogen sind und Termine hielt sie ein wie kein Zweiter. Von den Mädchen weiß sie auch, dass sie oft bis zu dreißig Minuten zu früh bei einer Verabredung war. Entweder weil sie die korrekte Zeit vergessen hatte oder weil sie das Risiko nicht eingehen wollte irgendwo stecken zu bleiben.

Gerade wollte die Ärztin mit dem Gedanken spielen, dass ihr etwas passiert ist, schließlich muss sie über ein Militärstützpunkt der Menschen rüber, als eine Stimme hinter ihr ertönt: „Entschuldigen sie bitte. Ich bin in ein Gewittersturm geraten über dem Meer.“

Sie wirbelt herum.
 

Die pitsch nasse Schuluniform und ihre ebenfalls triefenden Haare kleben an Athanasias Körper, aber ihr Lächeln ist dasselbe wie sonst auch. Das einzig Neue, oder eher ungewohnte, an ihr ist die weiße Handtasche, die definitiv voll gestopft ist mit Schulsachen und weiteren klein gezauberten Reisetaschen, sowie der lange Besen, der sogar noch größer ist wie sie selbst.

Doch ihr auftreten ist nicht anders. Man merkt die Nervosität und Unsicherheit mit der sie ihnen entgegen tritt.

„Aber das macht doch nichts. Das Wetter über dem Ozean ist schließlich sehr launisch.“ Mit einer ausschweifenden Geste zaubert Karin ein großes Handtuch hervor und lässt es ihr um die Schultern segeln, bevor sie ihr ihre Sachen abnimmt.

„Danke schön“

„Athanasia, würden es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich ein kleines Foto von Ihnen mache wegen der Schülerakte?“, versucht sich Helena Gehör zu verschaffen.

Schweigend betrachtet Athanasia sie. Eindeutig hat sie keine Ahnung was sie davon halten soll.

„Ich bitte dich Helena, lass sie doch erstmal ankommen. Mit Sicherheit war die Reise beschwerlich.“

„Nein, schon okay. Ich bin mir sicher, dass Sie noch viel zu tun haben. Vielleicht sollten wir es dann gleich machen, ich möchte Ihnen ja nicht Ihre Zeit stehlen. Zumal Sie bestimmt schon sehr lange auf mich warten. Ich bin zu spät.“, bemerkt Athanasia schnell und lächelt sie dann verschmitzt an.

An ihrer Fotophobie hat sich auch noch nichts geändert, doch sie tut, was man ihr sagt.

Lächelnd nickt Helena und schießt ein Foto von der Schülerin. Dann verabschiedet sie sich und rennt beinahe zurück ins Gebäude.

Karin seufzt und tritt beiseite.

„Folgen sie mir bitte.“, fordert sie sie auf und macht dann selbst kehrt.
 

Eine seltsame Lehrerschaft, aber scheinbar sehr nett, beschließt Athanasia und folgt ihr. Zumindest ist es hier ebenso warm, wie bei dem alten Ehepaar, dass sie mal eben zu ihrer Tochter gemacht haben, obwohl noch nicht mal sicher ist, ob sie überhaupt eine Waise ist.

Bitte nicht falsch verstehen, sie liebt die Beiden wirklich sehr, aber sie mag es einfach nicht, wenn sich jemand Sorgen um sie macht und das tun die beiden ohne Zweifel nicht zu knapp.

Drei bedienstete Normalsterbliche und eine Vertraute haben sie schon vor einer Woche hier her geschickt, damit sie für sie die große Villa am Stadtrand herrichten und sichern. So ganz nebenbei sollen sie sich auch um sie kümmern.

Zwar kann Athanasia sehr gut auf sich selbst aufpassen, wie sie auch schon unter beweis gestellt hat, aber ihre neue Mutter ist wie eine Glucke. Sie würde vermutlich sogar den Mann töten, der ihr eines Tages das Herzbrechen würde.

„Bitte setz dich.“, bietet der Direktor an und weist auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch. Leicht nickend ergreift sie das Angebot und setzt sich, als Helena, die auf einmal in dem Zimmer aufgetaucht war, ihr eine große Tasse Tee reicht.
 

„Wieso sind Sie an diese Schule gekommen und nicht auf eine der Eliteschulen gegangen, die es in ihrer Heimat gibt?“

„Nun ja.“, beginnt Athanasia kleinlaut und schaut auf den Inhalt in dem Becher. „Sie wissen ich leide an einem mehr oder weniger schweren Fall von Amnesie. Das was man weiß ist, dass ich eine Schiffbrüchige bin. Wir sind die Schiffsunglücke der letzten Zeit durchgegangen und das einzige, das ganz in der Nähe des Strandes passierte an dem sie mich fanden, war das eines Kreuzfahrtschiffes aus diesem Hafen. Ich habe gehofft hier Antworten zu finden. Zumal diese Schule hier die Einzige für Zauberer in der Stadt ist.“

Sie nicken verstehend.

„Wir werden dir mit Sicherheit helfen können.“, bemerkt Helena unüberlegt. Athanasia schaut auf.

„Heißt das, sie wissen wer ich bin?“

Karin wirft ihrer Ärztin einen bösen Blick zu, doch diese schert sich einen Dreck darum.

„Natürlich weiß ich es. Wir waren mit an Bord des Schiffes. Es war ein Jahrgangsausflug…“

„Helena, jetzt reicht es! Du weißt, dass das gefährlich ist!“, brüllt Karin los.

Die Vampirin stockt und schaut sie sauer an.

„Bitte, ich wollte nur helfen.“, sauer knallt sie die Tür hinter sich ins Schloss.
 

„Bitte, ich möchte alles erfahren!“, hilflos schaut Athanasia zu dem Direktor und dann zu der Koordinatorin.

„Lass uns das mal mit aller Ruhe angehen.“, bemerkt Karin. „Da es sich nun aber nicht mehr vermeiden lässt sage ich dir so viel: Du hast dich nicht verändert. Außer vielleicht in dienen Fähigkeiten und nach deinen Eltern musst du nicht fragen.“, setzt sie noch hinzu, als die Schülerin den Mund auf macht. „Du bist ein Waisenkind.“
 

**
 

Wieder mal zieht ein schweres Sommergewitter auf, als Helena an diesem Abend nach Hause kommt.

Sauer knurrend über dieses Mistwetter schmeißt sie ihre Tasche in die nächste Ecke, lässt sich von einem Kobold, der in den Diensten der Familie steht, den Mantel abnehmen und springt mit der Kamera in der Hand die Treppe rauf.

„Kilian, ich muss mit dir reden.“, lautstark reißt sie die Tür zur Wohnstube auf und marschiert rein. Mit einem Buch über Besen in der Hand sitzt er auf einem Sessel vor dem Kamin und blättert darin herum.

Sauer reißt sie es ihm aus der Hand.

„Du hältst es falsch herum, du Trottel!“, keift sie genervt von seiner zerstreutheit und klatscht es ihm wieder in den Schoß.

„Was möchtest du, Schwesterchen?“, fragt dieser und nimmt anstatt aus seinem Glas einen Schluck aus der Blumenvase daneben.

Ihr Kragen platzt.

„Gott, schau dich doch mal an, was ist nur aus dir geworden?“

Er wendet sich wieder seinem Buch zu.

„Ein Wrack, was sonst…“, murmelt er leise und beginnt wieder zu lesen.

„Du musst dich wieder zum Unterricht melden.“

„Wieso? Ist meine Vertretung ein Blindgänger?“

„Nicht mehr als du auch, aber darum geh es nicht.“

„Worum dann?“

„Um unsere neue Schülerin, die heute angekommen ist.“, sie macht ein paar Klicken auf ihrer Kamera.

„Vergiss es. Sie kann man nicht ersetzen.“, mühsam steht er auf und stockt.
 

Wortlos hält Helena ihm den kleinen Bildschirm unter die Nase.

Verwirrt schaut er sie an und nimmt ihr dann das Gerät ab.

„Athanasia?“, fragt er leise und drückt das Rechteck fast gegen seine Nase.

„Sie lebt, also hör auf in Selbstmitleid zu versinken.“

„Das ist unmöglich. Sie lebt nicht.“

„Und wie sie lebt. Sie wurde ein paar Tage nach dem Unfall an einem nahe gelegenen Strand entdeckt. Sie weißt wie sie heißt und dass sie eine Schiffbrüchige ist, aber ansonsten hat sie alles vergessen. Sie ist hier um sich zu erinnern. Und du, mein Freund, wirst ihr dabei helfen. Morgen erste Stunde mit der Begabtenklasse und damit mit ihr. Wir sehen uns in der Schule.“, sauer dreht sie sich auf dem Absatz um und marschiert weg.

Verwirrt starrt er ihr nach.

Kann das sein? Kann Athanasia wirklich noch leben?

Das geht doch nicht, oder?
 

****************
 

Koordinator inner schule ist so einer, der z.B. die Stundenpläne für jeden einzelnen schüler und Lehrer schreibt XD für die die das nicht wissen^^hät ich nicht gedacht, aber ein paar haben das jetzt shcon gesagt^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  NexMen
2009-05-11T06:13:36+00:00 11.05.2009 08:13
Eine ziemlich beeindruckende Wende... ^^ Natürlich bleibt die Frage bestehen: Finden beide noch zueinander? Sicherlich, sonst wäre die Geschichte ja nicht so romantisch...
Also, die Art, was sich jetzt alles so verändert hat (z.B. das Athanasia jetzt auf einmal fliegen kann...).
Hoffentlich geht das bald spannend weiter.
Na gut, deine Rechtschreibung macht das immer etwas schwierig zum lesen an einigen Punkten, aber das kriegt man auch hin... ^^ Am besten immer noch mal durchlesen oder durchlesen lassen...
Ansonsten gefällt mir die Geschichte immer noch ganz gut...
Von:  Hisoka_Hebi
2009-05-11T06:07:28+00:00 11.05.2009 08:07
So nun bin ich endlich dazu gekommen, dein Kapitel zu lesen und ich beginne auch gleich mit meiner Kritik. Der Anfang ist sehr unübersichtlich, wer alle die drei Personen sind, außerdem bin ich ständig durcheinander gekommen, wer was sagt und wie reagiert. Ich konnte mir dass nicht alles bildlich vorstellen. Vielleicht solltest du an der ein oder anderen Stelle die Namen häufiger erklären und auch, wer sie sind. Außer an Helena, konnte ich mich an Karin und die andere nicht erinnern ^^´ vielleicht findest da noch etwas =)
Weil ansonsten finde ich deinen Anfang gut gelungen^^

Zun zum zweiten Teil deines doch wieder recht kurz geraten Kapitels. Also wie Kilian so reagiert, scheint sehr passend. Es ist noch sehr Glaubwürdig für ihn, dass sie zurück gekehrt wäre und es wird auch für ihn schwer werden in den alten Trott seines Lebens hinein zukommen. Zumal du erzähltest, wie abgefragt er geworden war. Bin gespannt, wie du dir den weiteren Verlauf vorgestellt hast. Bin schon sehr gespannt.

Gruß Hisoka




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