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Jade

von

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Prolog

Eine Tür öffnete sich, jemand kam herein, setzte ein Tablett ab und ging wieder. Langsam richtete sich das Mädchen, welches in diesem Raum war, auf und öffnete ihre Augen. Ihre grünen Augen strichen über das Metall worauf Essen portioniert war. Sie begann zu summen. Das 1,61 Meter große Mädchen stand von ihrem Bett auf und setzte sich vors Tablett. Der Boden war gummibeschichtet. Langsam strich sie über den Boden bis sie das kalte Metall erreichte. Sie fand einen Löffel und rührte im Essen rum bis sich alle Farben vermischt hatten. Wieder summte sie. Eine Melodie die plötzlich aus ihrem Inneren entsprang. Sie sah zur Tür. Nur ein kleines Guckloch war in dieser. Das 16jährige Mädchen hatte ihr Essen aufgegessen. Die Tür würde bald aufgehen und das Tablett würde ihr wieder weggenommen werden. Das einzige was sie von der Außenwelt empfing. Sie fasste das Tablett nochmal an. Fast als würde sie Abschied nehmen. Jemand kam hinein, ließ aber die Tür hinter sich offen. Irgendwas war anders. Sonst kam immer jemand hinein, nahm gleich das Tablett und ging wieder. Aufmerksam sah das kleine Mädchen zu dem "Besucher". Der Mann streckte ihr die Hand aus. "Komm mit." Ohne zu zögern oder nachzudenken nahm sie seine Hand. Er führte sie raus. Sie nahm ihre Umgebung nicht mehr wahr. Das einzige was sie sah, war der Boden der untern ihren Füßen vorbeiflog. Sie begann wieder zu summen. Dann hielten beide an einer Tür, doch sie schaute nicht die Tür an, auf welcher etwas stand. Sie und der fremde Mann traten ein.

Eine Frau saß an einem Schreibtisch und riss die 16jährige aus ihren Gedanken. Das Mädchen bekam eine Gänsehaut und doch gleichzeitig fühlte sie sich wohl. Verwirrt schüttelte sie kurz den Kopf. Gefühle dieser Art hatte sie noch nie gefühlt. "Lass uns allein.", sagte die Frau und lächelte. Der Mann nickte und schloss die Tür hinter sich. Die Frau stützte den Kopf auf ihre Hände und sah das dunkelbraunhaarige Mädchen an. "Komm doch näher.", sagte die Frau fast herausfordernd. Langsam kam das Mädchen näher, in sich eine Melodie spielend um sich zu beruhigen. Sie hatte ihre langen braunen Haare wie einen Vorhang um sich. Die Frau lächelte. "Ich bin Dr. Arianne von Pöhls. Wir wollen dich gerne kennenlernen."

Dem Mädchen fiel sehr viel an der Frau auf: Ihre braunen Haare waren sorgfältig zusammengebunden, sie hatte kaum Falten, nur dezent geschminkt, machte aber trotzdem Eindruck auf das Mädchen.

Was sie jetzt nur noch trennte, war der schwarze hölzerne Schreibtisch. Die Frau stand auf und ging zum Fenster, welches sich hinter ihr befand. Es war dunkel.

"Wir haben dich lange genug beobachtet.'' Sie machte eine kurze Pause, bevor sie weiterredete. ''Und denken das jetzt der richtige Zeitpunkt ist, findest du nicht?" Die Frau drehte sich etwas zu dem Mädchen und kicherte kurz. Das Mädchen antwortete nicht und auch ihre Miene schien nichts auszusagen. Man konnte auch nicht erkennen, ob sie zuhörte. Die Frau kam nun zu ihr und deutete auf den Stuhl. "So, bitte.. setz dich.." Gehorsam setzte sich das Mädchen. "Und jetzt.. halt still." Die Finger nahmen die langen Haare des Mädchens und schoben diese beiseite bis der Hals frei war. Die Fingerspitzen strichen kurz über ihren Hals. Das Mädchen bekam eine Gänsehaut. Die Finger waren so kalt gewesen. Sie sah noch das Lächeln der Frau. "Es wird vielleicht etwas wehtun, aber es ist nur zum Besten für dich" Sie spürte etwas an ihrem Hals. Kurz darauf spürte sie Furcht, spürte wie ihr das Leben ausgesaugt wurde. Sie hatte Angst, aber dann kam das Gefühl der Gleichgültigkeit. Es war ihr völlig egal, was mit ihr passierte, warum etwas mit ihr passierte und wer diese Dr. Arianne von Pöhls wirklich war. Ihr Körper der sich eben noch aufgebäumt hatte, wurde langsam schlaff und sie schloss ihre Augen. Ihr Körper wurde losgelassen und wenige Momente später wurden ihre Lippen befeuchtet. Eine dunkelrote Flüssigkeit floss in ihren Mund, und die Kehle hinunter. Das Leben, wenn man es Leben nennen konnte, kam zu ihr zurück. Sie hustete und riss die Augen auf, aber sah nichts. Alles war dunkel und eine weit entfernte Stimme sagte. "Wir werden unseren Spaß haben oder Jade?" Sie hatte das Gefühl, dass es sich immer und immer wieder wiederholen würde. Sie versuchte ihre Ohren vor diesem Echo zu schützen, aber es drang sogar durch ihre Hände durch. Dann ein Kichern.
 

Jade riss ihre Augen auf und sah sich um. Nein.. sie war nicht mehr in der Irrenanstalt, es war also nur ein Traum von früher gewesen. Beruhigt lehnte sie sich zurück. Es war Jahre her, doch alles war ihr völlig klar vor Augen gekommen.



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