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Bis(s) zum Ende

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2. Kapitel

2. Kapitel

Der Unterricht war so langweilig, dass ich beinahe eingeschlafen wäre. Dank der Schulglocke, denn sie hat mich vor einigen peinlichen Unterhaltungen mit dem Lehrer und dem Direktor bewahrt.

Ich stand auf, packte meine Sachen und folgte dem Schülerstrom. Der Blick auf den Stundenplan verriet mir, dass ich nun Sport hätte. Seufzend sah ich mich um, als mich, mal wieder, jemand ansprach.

„Hey, Katlyn. Was hast du jetzt?“ Es war Bella. Und Edward stand direkt neben ihr und sah mich an. Seinen Blick konnte ich nicht deuten, obschon ich in solchen Dingen der Meister war. Ich sah Bella an und koppelte Edward ganz aus meinem Kopf. Er sollte mir nicht weiter den Tag vermiesen.

„Ich hab Sport.“, antwortete ich kurz gebunden und jetzt hätte ich auf die Bibel meiner verstorbenen Oma schwören können, dass aus Edwards Kehle ein Knurren kam. Sind wir hier unter die Hunde gegangen, oder was? Ich seufzte innerlich. Hatte ich mir nicht vorgenommen, nicht an den Typen zu denken?

Bella lächelte. „Ich habe auch Sport. Wir können ja zusammen zur Sporthalle gehen!“ Ich nahm meinen Arm und zog mich mit, Edward immer neben Bella.

Draußen schneite es noch immer, aber nicht mehr so stark wie in der Pause. Doch das interessierte mich nicht. Ich musste nämlich einfach einen Blick auf den Wald in der Nähe des Schulhofes werfen. Er glitzerte von dem vielen Schnee. Das brachte mich zum Lächeln. „Wie schön…“, murmelte und blieb stehen und mich an diesem schönen und beruhigenden Anblick zu sättigen.

„Was ist los?“, fragte Bella, sah in mein Gesicht und blickte dann in die gleiche Richtung wie ich. „Was ist da?“, fügte sie ihrer ersten Frage hinzu.

„Ich genieße den Anblick!“, sagte ich nur und lauschte dem weitentfernten Hufgetrappel der wilden Rehe, die dem Ganzen ein Sahnehäubchen aufsetzte.

„Wir kommen zu spät, Katlyn!“, mahnte Bella mich schließlich zu zog mich einfach weiter.

Mit dem Kopf schüttelnd folgte ich ihr. „Sag mal, wisst ihr, ob jemanden der Wald dort gehört?“, fragte ich nach ein paar Schritten.

„Warum?“, fragte Edward, noch bevor ich die Frage beendete. „Ich… will darin spazieren gehen…!“, sagte ich und blickte ihm direkt in seine Augen. Sie waren Topasfarben. Ich zuckte zusammen und wand den Blick von ihm ab. Diese Augen kamen mir ziemlich bekannt vor.

„Der Wald gehört niemanden. Aber er könnte gefährlich sein. Dort können Wildschweine und so rumlaufen. Letzte Woche gab es sogar jemanden, der dort Wölfe gesehen haben soll.“, sagte Bella und warf einen kurzen Blick auf ihren Freund.

Wildschweine und Wölfe. Vor Wildschweinen hatte ich doch keine Angst. Wölfe waren eher interessanter.

„Ich kann Wildschweine nicht ausstehen!“, murmelte ich.

An der Turnhalle verabschiedete sich Bella von Edward. Er murmelte ihr etwas ins Ohr, ich wollte nicht wissen, was es war. Ich konnte es mir bereits denken. Als Bella auf mich zu kam, hielt ich ihr die Türe auf und blickte noch einmal Edward an. „Danke, dass du mir deine Jacke gegeben hast!“, sagte ich schließlich und ging, ohne eine Antwort abzuwarten, Bella hinterher.

Nach dem Sportunterricht war ich die Erste, die aus der Umkleidekabine kam. Ich verabschiedete mich noch schnell von Bella, dann schritt ich aus der Turnhalle heraus.

Edward stand genau dort, wo ich ihn vor dem Unterricht zurückgelassen hatte. Er sah mich grimmig an.

Ich erwiderte seinen Blick nicht, sonder ging einfach geradewegs zu meinem Auto.

Als ich eingestiegen war, startete ich den Motor und schaltete das Radio ein. Ich lehnte mich zurück und schloss für einen Moment die Augen.

Ich hatte also den ersten Tag überlebt. Ohne irgendwelchen Verletzungen oder Peinlichkeiten. Gut, auf die Begegnung von Edward hätte ich im Grunde auch verzichten könnten, doch ich war froh, dass ich mich mit Bella gut verstanden hatte. Sie war einfach ein ganz normales Mädchen.

Und ich war froh, dass mich niemand erkannt hatte. Das hatte wahrscheinlich mit meinem neuen Kleidungsstil als auch meinem Körperbau, der sich total verändert hatte, zu tun. Ich öffnete die Augen und blickte in den Rückspiegel. Ja, die vorher grünen Augen waren nun eher Dunkel Golden, eine besonders schöne Farbe.

Wie ein Flashback kam mir Edwards Gesicht in den Sinn. Er hatte etwa die gleiche Augenfarbe. Hatte ich mich etwa verguckt oder waren es wirklich topasfarbende. Ich schüttelte den Kopf. Nein, ich hatte mich bestimmt versehen.

Ich bemerkte, dass Edward und Bella gerade die Treppe zum Parkplatz herunter kamen und zu einem silberfarbenden Volvo liefen. Bella und Edward lachten gemeinsam.

Eigentlich waren die beiden ein sehr schönes Paar. Ich lächelte.

Dann legte ich den Rückwärtsgang ein und fuhr aus der Parklücke. Ich blickte noch einmal zu Edward, dessen Blick schon beinahe beschützend auf Bella lag, dann fuhr ich vom Parkplatz.
 

Im Krankenhaus hatte ich, mal wieder, große Orientierungsschwierigkeiten. Ich konnte des Nachts meilenweit in den Wald reinlaufen und komme an der gleichen Stelle wieder aus, doch ein Haus, in dem sich tausende von gleichfarbenden und vor allem gleichriechenden Gängen befanden, konnte sich doch niemand zurechtfinden.

Das Glück lag allerdings auf meiner Seite und wie durch Zufall stand ich vor dem Büro meines behandelnden Arztes: Doktor Cullen.

Ich klopfte und seine sanfte und leicht melodiebestückte Stimme bat mich herein.

„Ah, Miss Manee. Wie war Ihr erster Schultag?“, fragte er, stand von seinem Bürostuhl auf und reichte mir, nachdem er den Tisch umrundet hatte, die Hand. Sie war eiskalt.

„Er war, bis auf einige Ausnahmen, perfekt. Wenn es so weiter läuft, werde ich mich bereits in kurzer Zeit sehr wohl fühlen. Danke der Nachfrage!“, antwortete ich und setzte mich auf den Patientenstuhl vor dem hölzernen Tisch. Er roch sehr angenehm.

„Das ist schön zu hören. Und wie geht es Ihrer Erkältung?“

„Ich hoffe doch, dass es ihr schlecht geht?!“

Er sah mich verwirrt an.

„Wenn es ihr schlecht geht, dann verschwindet sie aus meinem Körper!“ Ich lächelte, doch in meinen Gedanken seufzte ich. Warum verstand mich niemand?

„Natürlich. Ich werde Sie nun noch einmal untersuchen, dann besprechen wir alles Weitere und Sie dürfen dann wieder gehen!“ Ich nickte.

Nach Beendigung dieser Prozedur saßen wir wieder. Der Doktor tippte die Ergebnisse und Beobachtungen in den Computer, der vor ihm stand. Seine langen und beinahe weißen Finger huschten nur so über die Tastatur. Innerlich lachte ich und gab an: Ich kann das schneller, soll ich das mal zeigen?

„Nun, Miss Manee. Es scheint Ihnen soweit wieder gut zu gehen. Die Erkältung wird in etwa zwei Tagen wahrscheinlich ganz verschwunden sein. Es sei denn, Sie ziehen sich warm an und achten darauf, dass Ihnen nicht zu warm und nicht zu kalt wird.“

Ich nickte zur Antwort. Der Doktor erklärte mir dann irgendetwas, dass ich durchaus verstand, ich jedoch schon von so vielen Ärzten gehört hatte, dass ich gar nicht mehr hinhörte. Stattdessen sah ich in die Augen des Doktors. Sie waren ebenfalls topasfarben. Hatte ich etwa Halluzinationen? Doch in seinen Augen lag eine gewissen Neugier oder auch Traurigkeit? Diese beiden Sachen konnte ich bei Personen, die ich nicht genug kannte, nie auseinanderhalten.

Er stand auf und reichte mir abermals die Hand. „Ich wünsche Ihnen dann noch eine gute Besserung!“ Er lächelte ein wunderschönes Lächeln, sodass ich dachte, mein Lächeln wäre eher eine Grimasse als ein freundliches Lächeln.

„Ich danke Ihnen. Wenn etwas sein sollte, kann ich Sie ja hier erreichen?!“ Er nickte und begleitete mich zur Türe.

„Einen schönen Tag noch!“
 

Ich hatte es nicht eilig, nach Hause zu kommen. Niemand würde mich erwarten. Also fuhr ich zum nächsten Supermarkt und kaufte einige Sachen ein, machte eine kurze Innenstadtbesichtigung (es waren ein paar Häuser zu sehen), dann erst schlug ich den Weg nach Hause ein.

Als ich an meinem Haus ankam und ausstieg, bemerkte ich einen Streifenwagen in der Einfahrt meines Nachbarn. Ebenso einen silberfarbenden Volvo, dessen Kennzeichen mir, leider, bekannt vor kam.

Ich schnappte mir die beiden Einkaufstüten und ging langsam ins Haus.

Die Einkaufstüten stellte ich achtungslos in die Küche, ich stürmte nach oben in mein Zimmer, schnappte mir frische Sachen und ging unter die Dusche. Das wohltuende heiße Wasser ließ alle Ereignisse an diesem Tag in Vergessenheit geraten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Piraten-engel
2009-04-09T15:44:20+00:00 09.04.2009 17:44
Ich bin auch überrascht über dein Schreibstill, er ist wirklich gut. ^_^
Ich tue die Geschichte auch gleich auf meine Favos. :)

Hoffentlich geht es bald weiter und ich hoffe mal das diese geschichte lang wird. ;)
Ich hab jedenfalls nichts daran auszusetzten....
liebe grüße von einem Engel...


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