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Brothers on a Motel Bed.

Dean/Sam
von

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Feelings..

Viel spaß! :>
 

~
 

Das alte, karg eingerichtete Motelzimmer wirkte durch die sanften Lichtstrahlen, die der Vollmond durchs Fenster trug, friedlich und rein. Es herrschte vollkommene Ruhe und nur das flache, regelmäßige Atmen des schlafenden, auf einem der beiden Betten, durchbrach diese. Er schlief tief und fest und ein zufriedenes Lächeln zierte sein Gesicht.

Das Bett, welches parallel zu seinem stand, offenbarte die zweite Person. Der junge Mann schien nicht schlafen zu können und starrte gedankenversunken an die Decke.

Er hatte die Arme verkreuzt über den Kopf und lauschte den leisen Geräuschen, die sein kleiner Bruder im Schlaf von sich gab.

Der Kurzhaarige dachte nach und das mit Sicherheit schon seit mehreren Stunden. Wieviele genau es waren, das wusste er nicht. Es war ihm auch egal. Worüber er nachdachte, wusste nur er allein. Und er wusste auch, dass es ihn langsam wahnsinnig machte.

Ständig diese Gedanken und ständig dieser Drang. Drang nach Erlösung, denn schon seit langer, sehr langer Zeit quälten ihn diese Dinge, die er versuchte für sich zu behalten, sich zu bewahren. Tag um Tag, Stunde um Stunde. Mit jedem weiteren Gedanken verstärkte sich der aufgekommene Wahnsinn und beanspruchte immer mehr seinen Verstand.

Es war purer Wahnsinn, denn diese Vorstellungen, die sich in seinem Kopf abspielten, waren keines wegs.. normal. Zumindest in den Augen eines Außenstehenden sicher nicht.

Dean wusste, dass er vor seinen Gefühlen, welche er still und leise hägte, nicht mehr davon laufen konnte. Er musste dem ein Ende setzen.

Jetzt und hier.

Langsam und angespannt setzte er sich auf, vergrub die Hände im zerknitterten Bettlaken. Wie in Trance blickte er zum Bett des Jüngeren und sofort stieg in ihm dieses bekannte warme, wohlige und durchaus angenehme Gefühl auf. Zum ersten Mal genoss er dieses Gefühl aus vollen Zügen. Sonst hatte er es immer, so gut es eben ging, unterdrückt, um nicht aufzufliegen.

Dean atmete aus und mit einem Ruck stand er auf und trat hinüber zu Sams Bett. Wie oft hatten sie nachts arbeiten müssen, um irgendeine Höllenbrut zu vernichten? Ziemlich oft sogar.

Genaugenommen beanspruchte dieser Job ihre Teilnahme so gut wie immer. Es war weiß Gott nicht leicht für sie beide. Sie hatten nur sich und gaben deshalb besonders viel Acht aufeinander. Dies tat Dean schon immer für seinen kleinen Bruder. Er würde für ihn sterben, dass hatte er Sam bereits klar zu verstehen gegeben.

Man hatte ihnen soviel Schmerz und Leid zugefügt, dass Dean sich fragte, was noch passieren sollte, um ihn endgültig brechen zu können... So viel schlimmes war ihnen in all ihrer Lebenszeit geschehen, dass er dachte es könnte ihn nichts mehr überraschen. Doch hatte er sich da wohl getäuscht.

Dean wollte dieses Leben eigentlich nicht mehr, das Einzige was ihn zu dieser Lebensweise führte, war die Anwesenheit seines kleinen Bruders. Er empfand es nicht als schlecht. Im Gegenteil, jedes Mal, wenn sie einen Fall abgeschlossen hatten, fühlte er diese innere Befriedigung in sich, schon seit er ein kleiner Junge war. Damals machte es ihn immer glücklich, wenn sie nach vielen Anstrengungen gemeinsam das ersehnte Ziel erreicht hatten. Ebenso heute.

Die Zeit ohne seinen kleinen Bruder machte ihn fertig, natürlich ließ er sich das nicht anmerken. Sein Vater sollte keine Anzeichen von Schwäche an ihm bemerken.

Doch sah er die Verzweiflung und Schwäche an seinem Vater nagen.

Mit jedem Tag, an dem sie zu Sam fuhren, um ihn zu beobachten, heimlich auf ihn aufzupassen, wurde es schlimmer. Als er dann plötzlich spurlos verschwand und ihn, Dean allein ließ, da wusste er, dass er Sam brauchte, mehr als je zuvor.

Der Jüngere hatte ihn praktisch zu sich gezogen, wenn auch unterbewusst. Als würde ein unsichtbares Band sie verbinden und je weiter sie sich voneinander entfernten, desto straffer spannte es sich und stoppte sie, zog sie zurück.

Vielleicht war es auch die Absicht ihres Vaters gewesen. Vielleicht hatte er genau gewusst, dass Dean so handeln würde. Dass er zu Sam gehen würde und ihn bitten würde. Sam hörte doch auf ihn, dass wusste John.

Sam hörte auf Dean, nicht auf John. Was hatte er schon von seinem Vater? Was hatten sie beide von ihrem Vater?

Der Vater kam nur in kurzen Momenten zum Vorschein, dann, wenn der Job John so stark an den Nerven zerrte, dass er sich vor seinen Kinden nicht mehr kalt stellen konnte.

Aber so war er eben, dass hatte Dean von Anfang an eingesehen. Er hatte sich untergeordnet und seinen Befehlen Folge geleistet.

War sowohl Bruder, als auch Mutter für den Jüngeren und es hatte ihm nichts ausgemacht. Schließlich liebte er seinen Bruder doch mehr als alles andere auf dieser beschissenen Welt und er hatte sich damit abgefunden, dass es eben so war, dass er mehr als geschwisterliche Gefühle für ihn entwickelt hatte.

Dean lächelte herzlich und fasste in diesem Moment, in dem er vor dem Bett seines Bruders stand, einen Entschluss. Er würde es tun.

Nein, er wird es tun.

Es gab nur zwei Möglichkeiten. Entweder würde er Sam von einer Sekunde zur nächsten verlieren und für immer von ihm verabscheut werden. Oder, er würde es akzeptieren, vielleicht sogar.. erwidern?

Ein Wunschdenken, welches Deans Herz unkontrolliert höher schlagen ließ. Es klopfte so schnell und fast schon schmerzhaft gegen seine Brust, dass er hektisch zu atmen begann.

"Komm schon, beruhig dich jetzt." Sagte er zu sich, atmete gleichmäßig aus und krabbelte langsam zu Sam unter die Decke.

Der Braunschopf lag mit dem Rücken zu ihm, so dass Dean sich an eben diesen schmiegen konnte und den Arm sachte um ihn legte. Sein Gesicht vergrub er in Sams Nacken. Seine Haare kitzelten Deans Nase und genussvoll atmete er dabei Sams Geruch ein. Er roch so gut, einfach unbeschreiblich und unwiderstehlich.

Diese Wärme, die von seiner Haut ausging, prickelte angenehm auf Deans Haut und fühlte sich mehr als nur gut an. Am liebsten würde er für immer hier bei Sam liegen. Nah an ihm gepresst und die Arme beschützerisch um ihn gelegt.

Ja so konnte es durchaus immer sein.

Plötzlich rührte sich der Jüngere und Dean erschrak. Er wollte schon aufstehen, als Sam sich zu ihm drehte und sich an ihn kuschelte. Er schlief noch immer und säußelte unverständliche Worte. Dean schmunzelte, als er das sah und zog den Jüngeren noch enger an sich. Sam dankte es ihm mit einem leisen Brummen und kuschelte seinen Wuschelkopf an die Halsbeuge des Älteren. Dean erschauderte, als er Sams warmen Atem an seiner Brust spürte und ihm wurde augenblicklich heiß.

Damals, als sie noch Kinder waren, hatten sie sich öfters ein Bett geteilt. Dann lagen sie sich genauso in den Armen wie sie es jetzt wieder taten.

Der Kurzhaarige spürte die verschiedensten Gefühle in sich brodeln und für einen kurzen Moment wusste er nicht, was er jetzt tun sollte. Sollte er den Mund halten und still neben seiner Liebe liegen bleiben bis es Morgen war? Sams Reaktion, wenn er erwachen würde, wäre sicher herrlich.

Andererseits kam er zu ihm, weil er nichts mehr verschweigen wollte. Er wollte ihm die Wahrheit sagen, die ganze Wahrheit.

Während er darüber nachdachte wie er das anstellen sollte, streichelte er sanft über die freigelegte Schulter des Braunhaarigen. Seine Finger kribbelten unter dieser feinen Berührung heftig und er musste sich zusammen reißen nicht sofort über den anderen herzufallen. Seltsam, dass Sam noch nicht aufgewacht war. Anscheinend war er so müde, dass ihn nichts und niemand aufwecken konnte.

Doch das sollte sich jetzt ändern.

"Dean?" Durchbrach Sam sanft die Stille.

Er war aufgewacht.

Der Angesprochene zuckte zurück und richtete seinen Blick auf sein Gegenüber, welcher ihn aus fragenden, müden Augen anblickte. "Was machst du hier..." Wollte Sam wissen und rieb sich müde über die Augen. Plötzlich bemerkte er, dass der Kurzhaarige ihn in eine Umarmung gezogen hatte, während er schlief und versuchte sich etwas zu hektisch aus den Armen des Älteren zu befreien, doch hielt dieser ihn fest.

"Dean?" Fragte er erneut und wirkte nun mehr als nur durcheinander. Der Kurzhaarige blickte in Sams sanfte Augen und versuchte ihn weiterhin bei sich zu behalten.

"Lass mich los!" Befahl Sam, dem es allmählich etwas zu bunt wurde, da er praktisch überrumpelt worden war.

"Nein, Sam warte!" Antwortete Dean ruhig aber bestimmt und gab sein bestes den Jüngeren bloß nicht zu verlieren. "Beruhig dich, verdammt. Bin ich so abstoßend, dass du gleich vor mir flüchten musst?" Wollte Dean wissen und sofort stoppte Sam in seinem Tun und blickte ihn erneut vollkommen verwirrt an: "Was? So ein Blödsinn, ich wollte nur-" "Ja? Was wolltest du?" Fragte Dean und kam mit seinem Gesicht den Sams näher, eine Augenbraue in die Höhe gerichtet.

Der Wuschelkopf verstummte, als er den Atem des anderen auf seiner Gesichtshaut spürte, Röte stieg ihm ins Gesicht. Vollkommen perplex über das eigenartige Benehmen seines Bruders, blieben ihm die Worte im Hals stecken und seine Augen wendeten sich von Deans ab.

"Du bist nicht abstoßend. Es ist nur, dass..." Sam suchte nach den geeigneten Worten, doch war es sehr wohl schwierig sich in solch einer.. ungünstigen Lage zu konzentrieren.

"Ja?" Hakte Dean nach und berührte Sam mit seinen Fingerspitzen an dessen Wange, damit dieser ihn wieder ansah. "Früher lagen wir öfters so zusammen. Weißt du das etwa nicht mehr? War dir das etwa auch immer unangenehm?" Sprudelte es nur so aus ihm heraus und Sams Augen weiteten sich: "Natürlich weiß ich das noch und es war mir auch nicht unangenehm! Aber wir waren auch noch Kinder, Dean. Jetzt sind wir erwachsen, obwohl ich mir bei dir noch nicht ganz sicher bin. Und seitwann bist DU denn so auf kuscheln aus?" Wollte Sam wissen und riss sich endlich aus den 'Fängen' des Kurzhaarigen. Sofort stand er auf, stolperte fast aus seinem Bett und ging noch einen Schritt von diesem weg, nur um sicher zu gehen.

Dean so nahe zu sein, konnte nicht gut gehen, dachte der Braunschopf. Lieber etwas auf Abstand gehen.

"Komm wieder her." Bat Dean in einem ungewohnt rauen Ton, setzte sich auf und streckte seine Hand nach Sam aus. Sam musterte ihn mit gerunzelter Stirn: "Bist du krank?" Fragte er, rein aus Neugier und Dean starrte ihn entsetzt an: "Nein, es geht mir ausgezeichnet, wie immer." Antwortete er und fuchtelte mit seiner Hand herum.

Sam biss sich nachdenklich auf die Unterlippe und begann bereits langsam etwas zu frösteln, da er nur in Boxershorts in der Gegend rumstand. Kurz herrschte Stille, bis Sam erneut einen Versuch startete:

"Christo?"

"... Ich bin nicht besessen, Dude. Jetzt komm wieder her!" Befahl der Ältere erneut und tippte mit der anderen Hand auf die freie, noch warme Stelle neben sich. "Dean, sag mir endlich was das hier werden soll?" Sam wurde langsam aber sich wütend und zugleich wirkte er verunsichert. Er stämmte die Hände in die Hüften. Dean musste augenblicklich grinsen, als er dieses Bild zu sehen bekam.

"Was ist so witzig?" Zischte Sam aufgebracht.

"Garnix." Dean winkte ab und rutschte zur Bettkante, an welcher Sam stand. Dieser wich instinktiv noch einen Schritt zurück, als sein älterer Bruder ihm wieder näher kam. Die ganze Sache war ihm alles andere als geheuer.

"Ich hab dich was gefragt, verdammt nochmal!" Sam funkelte den anderen wütend an. Was fiel dem eigentlich ein sein Bett in Anspruch zu nehmen? Er hatte doch sein eigenes.

"ja ja ist ja schon gut. Aber könntest du dich zuerst wieder hinlegen?"

"Nein."

"Bitte."

"..Ich sagte nein."

Genervt rollte der Kurzhaarige mit den Augen. Aber warum sagte er ihm auch nicht einfach, was Sache war? Sonst tat er doch auch immer so stark. Er musste endlich genug Mut fassen und es Sam sagen.

Jetzt.

"Bitte... komm wieder her." Bat Dean erneut, saß nun direkt vor Sam und ergriff dessen Handgelenk. "Dean es reicht jetzt! Geh zurück in dein Bett, sofort! Oder ich prügel dich dorthin!" Noch während er Luft holte, um seinen großen Bruder weiter anzubrüllen, zog dieser ihn zurück aufs Bett, drückte in bestimmend in die Kissen und beugte sich über ihn.

Sams Augen waren vor Überraschung und Entsetzen geweitet und er hatte die Arme schützend vor die Brust gehalten.

Dean grinste ihn nur verschmitzt an: "Geht doch." Sofort wurde Sam puderrot im Gesicht und versuchte sich im nächsten Moment wieder von seinem extrem anhänglichen Bruder zu lösen. Doch misslang ihm dies kläglich.

"Hör mir zu, Sam." Begann Dean von neuem und schaute seinem Gegenüber tief in die Augen. Sam blieb diesmal stumm und wartete ab. Wehren war anscheinend zwecklos. Also musste er sich anhören, was sein sturer Bruder mitten in der Nacht zu sagen hatte. Typisch Dean, dachte Sam und blickte dem anderen ebenfalls in die, trotz der Dunkelheit, leuchtenden, grünen Augen.

"Das mache ich." Antwortete er und hob angriffslustig eine Augenbraue. Dean benahm sich schon irgendwie merkwürdig und wie er ihn ansah, so anders. Doch wusste Sam, dass Dean ihn schon öfters mit diesem Blick angesehen hatte.

Und diese plötzliche Anhänglichkeit. Dafür wollte er auf jeden Fall eine plausible Erklärung, und zwar sofort.

"Ich... weiß gar nicht wie ich anfangen soll. Das Ganze ist doch schwerer, als erwartet. Du weißt ja, ich bin kein Mann der vielen Worte, Sam." Sam verstand nicht ganz und ebenso verriet das sein momentaner Gesichtsausdruck.

"..Und?" Hakte er neugierig nach.

Dean seufzte und schüttelte den Kopf. So konnte das nicht gehen. Also anders.

Dean beugte sich weiter hinunter und nur wenige Zentimeter trennten ihre Nasenspitzen voneinander. Sam wurde unruhig und seine Augen suchten einen Punkt, außerhalb Deans Gesicht, auf den sie sich fixieren konnten.

Das konnte Dean doch nicht Ernst meinen? So langsam begriff Sam, was genau das hier eigentlich werden sollte. Eigentlich hatte er sofort begriffen, doch wollte er sich das nicht wirklich eingestehen. Eigentlich wusste er doch bereits schon alles.

Er war nicht blind und schon gar nicht taub. Die Nächte, in denen Dean sich selbst berührt hatte und seinen Namen unterdrückt stöhnte... Es hatte ihn geschockt, doch je mehr er über das Verhalten seines Bruders nachgedacht hatte, desto klarer wurde ihm, dass er ähnliche, wenn nicht sogar die gleichen, Gefühle für Dean hägte.

Er schluckte stark.

"Sam..." Hauchte Dean gegen seine Wange und berührte diese gleichzeitig mit seiner eigenen. Leicht ließ er sich komplett auf dem Körper seines jüngeren Bruders nieder und verharrte dort. Ihre warmen, halbnackten Körper berührten sich so intensiv, dass Dean ein Stöhnen unterdrücken musste und stattdessen den Blick des anderen suchte, welcher wieder etwas Abstand zwischen sie bringen wollte. Vergeblich.

"Hey, schau mich an, wenn ich mit dir rede." Befahl Dean in einem rauen, aber sanften Ton und sofort blickte ihn ein verängstigt wirkendes, braunes Paar Augen an. "Gut so." Dean lächelte herzlich und fischte ein paar Strähnen aus Sams Stirn.

"Also, was ich sagen wollte ist, dass ich dich brauche, Sam. Nur dich und mehr nicht. Mehr will ich auch nicht, verstehst du? Du bist der einzige Mensch, der mir etwas bedeutet und das war schon immer so. Immer." Wiederholte der Kurzhaarige und seine grünen Seen huschten zu den leicht geöffneten Lippen seines Gegenübers. Wie gern würde er diese jetzt sofort küssen, sicher fühlten sie sich ungemein gut an.

Verdammt, das Ganze hier fiel ihm so schwer, denn eigentlich war es doch überhaupt nicht seine Art Gefühle zu zeigen. Doch musste er sich weiterhin zusammen reißen.

"Sprich weiter." Sagte Sam und starrte ihn gebannt an, holte den Älteren somit aus seinen Gedanken.

Dean nickte und schluckte gleichzeitig, schien kurz zu überlegen bis er fortfuhr: "Du bist mein Bruder und du bist meine Familie." Sprach er. " Die Jahre, als du nicht bei mir warst, fielen mir so schwer, Sam. Du warst gegangen und ließt mich zurück, einfach so. Ich merkte, dass du mich nicht mehr brauchtest und dein eigenes Leben leben konntest, ganz ohne mich."

Sams Blick machte ihn nur noch mehr unsicher. Er sah ihn traurig und erwartungsvoll zugleich an. Doch blieb er weiterhin stumm.

"Du bist stark, stärker als ich es je sein könnte, Sammy." Deans Stimme wurde brüchig und sein Gesicht kam dem Sams plötzlich noch näher. Ihre Nasenspitzen berührten sich bereits und ihre Lippen waren nicht einmal mehr einen Zentimeter voneinander entfernt. Sam rührte sich nicht, seine braunen, feuchten Augen begannen zu glänzen und wanderten über das Gesicht des Älteren. Dean öffnete ihm gerade sein Herz un das tat er nicht gerade häufig und schon gar nicht so, wie er es jetzt in diesem Moment tat.

"Du bist zickiger, als jede Frau und ein nerviger, kleiner Klugscheißer, doch liebe ich dich mehr, als ich eine Frau je lieben könnte." Sam hatte die letzten Worte noch nicht ganz realisiert, als er schon die vollen, rauen Lippen seines Bruders auf seinen eigenen spürte. Erschrocken riss er die Augen weit auf, bemerkte, dass Dean sie geschlossen hatte. Er gab einen erstickten Laut von sich und öffnete somit seinen Mund weiter.

Dies sah Dean als Chance, um flink mit seiner Zunge in das unerforschte Gebiet des anderen hervor zu stoßen. Dabei hätte Sam ihm fast auf die Zunge gebissen.

Sams Herz pochte wild gegen seinen Brustkorb und sein gesamter Körper war angespannt. Sein Bruder hatte ihm so eben eine Liebeserklärung gemacht, oder etwa nicht?

Und jetzt, jetzt küsste er ihn tatsächlich. War das ein Traum? Nein, dazu war es viel zu real und er konnte seinen Bruder eindeutig spüren. Dean liebte ihn und bewies es ihm, in dem er ihn leidenschaftlich küsste, berührte und mit seiner Zunge die von Sam immer wieder anstupste und aufforderte mitzumachen. Sam zögerte erst, denn eigentlich war es nicht richtig, was sie hier begonnen hatten. Es war verboten.

Doch war sein Drang danach, Dean bei sich zu haben und ihn zu spüren zu groß, als dass er es jetzt ablehnen könnte.

Also begann er sich seinerseits an seinen älteren Bruder zu drängen und legte seine Arme um dessen Hals. Dean lächelte und atmete erleichtert durch die Nase aus. Das war doch wohl ein eindeutiges Zeichen, fand der Jäger und verstärkte den nun heftigen Zungenkampf zwischen ihnen.

Nach einiger vergangener Zeit lösten sie sich schwer atmend voneinander und atmeten die Luft um sie herum gierig ein. Sam zitterte leicht vor Erregung und blickte Dean aus verschleierten Augen an. Dem Kurzhaarigen jagten bei diesem Anblick heiße Schauer über den Rücken und er wollte sich sofort wieder über den anderen hermachen, als dieser die Finger auf seinen Mund legte und ihn somit davon abhielt, für einen Moment zumindest.

Sam lächelte sanft und sprach schließlich, mit etwas rauer Stimme: "So eine Liebeserklärung hat mir noch keiner gemacht, bis jetzt." Dean begann an einem der Finger zu saugen und schmunzelte. Er war so erleichtert, dass er es endlich gesagt hatte und es sah auch ganz danach aus, als würde Sam das Gleiche für ihn empfinden, wenn ihn seine Sinne nicht täuschten, versteht sich.

Der Jüngere schloss für einen kurzen Moment die Augen, ehe er sie wieder öffnete und weiter sprach: "Du sagtest, dass es dir damals, als ich euch verlassen hatte, schwer gefallen ist, damit umzugehen. Heißt das, dass du bereits so lange...?" Fragte Sam neugierig und betrachtete Dean, auf eine Anwort wartend. Dean legte den Kopf leicht schief, seine Augen waren zu Schlitzen geformt und er schob seine Unterlippe vor: "Hmm.." Anscheinend überlegte er.

"Dean?!" Stammelte Sam und blickte ihn enttäuscht an, woraufhin Dean zu grinsen begann: "Ach Sam, das war nur ein Scherz." Beruhigte er ihn und lachte, als Sam die Augenbrauen zusammen zog.

"Ich habe dich schon immer geliebt, zwar nicht auf die Weise, wie ich es jetzt tue aber ich tat es von Anfang an. Ich kann dir nicht sagen, wann es genau begann, dass ich plötzlich mehr als nur brüderliche Liebe für dich empfand. Es war plötzlich einfach da und traf mich eher unerwartet." Erzählte der Ältere und suchte erneut die Lippen seines Liebsten.

Sam hörte ihm aufmerksam zu und giggelte, als er sich vor den Kussattacken schützen wollte.

"Hey." Sagte Dean beleidigt und hob eine Augenbraue. Er wollte jetzt da weiter machen, wo sie vor kurzem aufgehört hatten, schließlich hatte er einiges nachzuholen.

Nachdem er so lange gebraucht hatte sich seine Liebe zu Sam einzugestehen und es ihm zu sagen.

Nachdem er diesen schweren Schritt nun endlich überwunden hatte und Sams Reaktion darauf äußerst positiv ausgefallen und seine noch eben miesepetrige Laune in unfassbar gute umgewandelt war, fiel ihm ein rieser Steinbrocken vom Herzen und nahm ihm somit jegliche Last von den Schultern. Dean fühlte sich entspannt und glücklich, wie schon lange nicht mehr. Sam unter ihm gab dem ganzen noch den sogenannten Höhepunkt, dachte der Kurzhaarige und musste anzüglich grinsen, bei dem Gedanken was wohl als nächstes käme.

Gierig nahm er die weichen Lippen seines Bruders in Beschlag und tastete seinen gesamten Oberkörper ab, ließ nicht eine Stelle unberührt. Sams Haut fühlte sich so verdammt gut an, dass es schon fast reichte, ihn auf der Stelle kommen zu lassen. Doch riss er sich zusammen und ließ seine Hände weiter nach unten Richtung Süden wandern.

Sam gab währendessen immerwieder ein Stöhnen und Brummen von sich, so dass Dean sich stark konzentrieren musste, ncht sofort über ihn herzufallen.

"Dean.." Keuchte Sam und fuhr dem Angesprochenen durch die kurzen Haare. Der Ältere blickte ihm entgegen und ergriff Sams Hand, welche sich von seinem Kopf entfernen wollte.

"Dean..." sagte der Wuschelkopf erneut. Seine Wangen waren ziemlich rot gefärbt und die Hitze stieg in ihm auf. Er musste es jetzt sagen, schließlich hatte Dean es auch gekonnt. Und so schwer konnte das ja wohl nicht sein. Der Braunhaarige schluckte den entstandenen Kloß in seinem Hals herunter und fasste Mut.

Dean blickte abwartend auf ihn hinab und Sam strahlte, so dass seine Augen zu leuchten begannen.

"Dean, ich liebe dich auch." Es war nur noch ein Flüstern, doch hatte Dean jedes Wort genau verstanden. Er lächelte noch breiter als zuvor und beugte sich ohne weitere, ihm unnötig erscheinende, Worte zu verlieren über seine Liebe und küsste ihn.
 

~
 

Fin.



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von:  Maldoran
2010-09-14T20:15:35+00:00 14.09.2010 22:15
Hey!

Wow- das war ein "rundum-Happy-Paket" für mich, einfach alles hast Du da reingepackt, was uns "wincest-Fans" so richtig glücklich und zufrieden macht. Gaaanz viel Gefühl, Angst und Zurückhaltung, Unsicherheit, Zweifel... Fragen.

Und dann- siegt ihre Liebe! Überrollt sie wie eine Welle, reißt sie mit... und Du hast das alles super beschrieben.

Ein gelungener OS, in dem alles drin ist, was reingehört, um unsere Fan-Herzen zum Rasen zu bringen... Danke!

GLG
Vala
Von:  bunthismg
2010-01-17T21:10:59+00:00 17.01.2010 22:10
Wow~
Grandioser OS. Ganz ehrlich. <3
Besonders der erste Teil gefällt mir ausserordentlich gut. ;)
Aber Liebe unter Brüdern war ja schon immer voll was für mich~
*Freak desu*
Generell Inzest ist so~ toll... **
Aber auch nur, wenn wirkliche aufrichtige Liebe dahinter steht. So wie hier. Dean und Sam passen so gut zueinander, und dein OS ist einfach klasse.
Man kann sich gut in die beiden hineinversetzen, und fühlt fast schon mit wie es ihnen geht. <3
Der OS ist dir wirklich gut gelungen...
*auf Favo Liste setz*
LG
Von: abgemeldet
2009-05-11T15:50:20+00:00 11.05.2009 17:50
boar was das ein schöner oneshot ^^
dean hat sammy seine liebe gestanden und umgekehrt auch,
was will man dann noch mehr *lol*
ich finde du hast den oneshot klasse rübergebracht ^^
Von:  jesaku
2009-04-25T15:43:06+00:00 25.04.2009 17:43
schöner one shot.
das war eine wundervolle liebeserklärung von dean an sam
Von:  KC8
2009-04-23T21:04:15+00:00 23.04.2009 23:04
süß^^
Ich mag solche kurzen One-shots zu den Beiden!
Weiter so!
*wink*
KC8
Von:  Catalyst
2009-04-23T19:05:46+00:00 23.04.2009 21:05
Ja wirklich wunderschön geschrieben =^o^=
Mir gefällt am besten wie genau du die Situationen beschreibst *anluv*
Nur schade das es (nur) ein One Shot ist *seufz*
Trotzdem total schön >.<

liebe grüße
lastiel
Von:  Shirou
2009-04-23T18:29:38+00:00 23.04.2009 20:29
es wäre jetzt doch am ende noch gut gekommen wenn Sam das alles nur geträumt hätte XD
nein aber schöner OS ;D
haste super gemacht Schatzü ♥
du hast einen wirklich tollen schreibstil <33
und kannst alles sehr schön beschreiben ^^
mach weiter so ;D
Von:  KobraKid
2009-04-23T17:40:53+00:00 23.04.2009 19:40
Mou, wie schön war das denn?
*liebe*
Ich fands unglaublich toll geschrieben ♥

*kekse dalass*
Sam
Von:  Fine
2009-04-23T16:29:06+00:00 23.04.2009 18:29
Es war wirklich ein wunderschönes One-Shot.
Mir hat es sehr gut gefallen, wie du Deans Gefühle beschrieben hast.
Ich konnte mir auch gut vorstellen, wie die beiden dort auf dem Bett lagen und der Mond in das Zimmer geschienen ist.

Mach weiter so und schreib noch viele schöne OS. XD
Bis dann
Fine
Von:  RyouAngel
2009-04-23T13:36:14+00:00 23.04.2009 15:36
Oh das war ein toller One-Shot~
*gleich als fav. setze*
Du hast wiedermal einen unglaublich guten Schreibstil und diese Geschichte reißteinen mit.
Ich habe richtig mit Dean mitgelitten als Sam zurückgewichen ist~
Aber zum Glück ist es gut ausgegangen~
*dich knuddel*

RyouAngel


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