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Zwischen den Fronten II - Auf der falschen Seite?

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In der Höhle des Löwen

Kapitel 24: In der Höhle des Löwen
 

Schon nach den ersten Tagen am Grimmauldplatz beschloss Ginny, bei der nächstbesten Möglichkeit von dort weg zu gehen. Sie fühlte sich nicht mehr zu Hause.

Im Gegenteil, ihr war regelmäßig unwohl. Immer dann, wenn Hermine, McGonagall oder Moody sie ansahen.
 

Glücklicher Weise musste sie sich zumindest kein Zimmer mit Hermine teilen. Seit Fred und George ausgezogen waren und in der Wohnung über ihrem Laden wohnten, war wieder etwas mehr Platz.
 

Ginny hatte angekündigt, die beiden irgendwann zu besuchen, doch Molly hatte sie vorerst nicht aus dem Haus lassen wollen.

Nicht weit entfernt waren Todesser gesichtet worden, und Molly wollte kein Risiko eingehen.
 

Ginny hatte sich für den Rest des Tages frustriert in ihr Zimmer verzogen. Nach einem kurzen Gedankenaustausch mit Tom - den sie mit jedem Tag mehr vermisste, Seelensplitter hin oder her - war klar, dass dieser die Todesser in der Nähe postiert hatte, um ein wenig auf sie aufzupassen. Welche Ironie.
 

Sie hatte ihm daraufhin befohlen, die Todesser wieder abzuziehen. Dennoch ließ Molly nicht mit sich reden. Man konnte nie wissen, wie sie sagte.
 

Ginny war nach einer Woche bereits mächtig frustriert, als die Prüfungsergebnisse eintrafen. Hermine hatte zwar gute Noten, aber nicht so gut wie vorher. In den Dunklen Künsten bei Amycus hatte sie sogar nur ein A, was sie anscheinend ziemlich enttäuschte.

Ron hatte nur zwei UTZs erhalten - Zauberkunst und Verwandlung. Er hatte den Stoff in den restlichen Fächern nicht nachgearbeitet.
 

Ginny hatte ihr Zeugnis misstrauisch aus dem Umschlag gezogen und war über das Ergebnis ziemlich überrascht.
 

Unheimlich Toller Zauberer - Prüfungen: Ergebnisse

Ginevra Molly Weasley
 

Dunkle Künste..............O

Muggelkunde................A

Zauberkunst................O

Verwandlung................E

Zaubertränke...............E

Geschichte der Zauberei....M

Alte Runen.................E
 

Die Apparierprüfung hat sie bestanden. Die Lizenz zum Apparieren wird jedoch erst mit der Volljährigkeit am 12. 8. 98 wirksam. Vorher ist das Apparieren weiterhin verboten.
 

So gute Noten hätte sie nicht erwartet - hatte sie nicht mit Hängen und Würgen versucht,  zumindest das Wichtigste an Stoff aufzuholen? Hatte sie sich nicht regelmäßig überfordert gefühlt?

Egal. Sie war mit der Schule fertig. Alles andere war erst mal egal.
 

Doch Ginny sah es mit einem lachendem und einem weinendem Auge. Auf der einen Seite war sie natürlich mächtig stolz, die Schule in sechs Jahren mit guten Noten abgeschlossen zu haben - auf der anderen Seite war sie traurig, dass sie im nächsten September nicht mehr nach Hogwarts zurückkehren würde.

Es war ihr mehr ein Zuhause als der Grimmauldplatz - und wie sie schmerzlich feststellen musste, auch mehr als der Fuchsbau.
 

Diese Erkenntnis tat weh, doch es war so. Unter Ordensmitgliedern fühlte sie sich nicht mehr wohl. Natürlich liebte sie ihre Familie - doch sie schauderte es bei dem Gedanken, was sie wohl von ihr denken würden, wenn sie die Wahrheit erfuhren.

Sie hatte Angst, sie alle zu verlieren.
 

Moodys, Hermines und McGonagalls Blicke trieben sie in den Wahnsinn. Sie betrachteten Ginny immer sehr aufmerksam, und sie kam sich ständig beobachtet vor. Verdächtigten sie sie, den Orden verraten zu haben? Wussten sie etwas?
 

Ginny beschloss, kein Risiko einzugehen. Sie trug alles, was sie unter anderen Umständen in ihrem Zimmer gelassen hätte, in ihrer alles fassenden Tasche mit sich herum. Sie lebte praktisch aus ihrer Tasche.

Um nicht aufzufallen, hatte sie die Tasche verkleinert und in ihre Hosentasche gesteckt.
 

Eigentlich war ihr zwar das Zaubern außerhalb der Schule noch nicht gestattet - welche Ironie, bloß weil sie die Schule schon mit sechzehn abgeschlossen hatte, durfte sie auch nach ihrem Schulabschluss nicht zaubern - doch sie wusste, dass das Ministerium bloß gewirkte Magie und nicht deren Urheber ausfindig machen konnte.
 

Und im Hauptquartier des Phönixordens zauberte ständig jemand, also war es egal, solange Ginny sich nicht von den anderen erwischen ließ.
 

^^°°***°°***^^***°°***°°^^
 

Nach zehn langen Tagen wurde ein Ordenstreffen einberufen. Hermine und Ron waren wohl ohne ihr Wissen bereits kurz zuvor in den Orden aufgenommen worden, denn sie saßen mit in dem großen Kreis aus Stühlen in dem Salon im Erdgeschoss.
 

Ginny musste schlucken, als sie eintrat.

Moody und McGonagall saßen an der Tür - und Hermine saß direkt neben Moody. Alle drei musterten sie mit stechendem Blick. Sie blickten nicht besonders freundlich drein. Keiner der drei begrüßte Ginny.
 

Sie schluckte erneut. Sie mussten etwas wissen. Zumindest Hermine und McGonagall waren sonst nicht so unhöflich...

Ginny tastete nach der Verbindung zu Tom. Sie konnte es nicht, doch Tom konnte es...

Kaum hatte sie ihm den Gedanken geschickt, übernahm er ihren Körper.
 

Er lenkte sie zu noch einem freien Platz, ein Stück von den dreien entfernt, doch nicht allzu weit von der Tür - dann drang er vorsichtig, so wie Severus es auch immer tat, in Moodys Geist ein. Dessen Gedanken hätten Ginny zusammen zucken lassen, hätte nicht Tom die Kontrolle über ihren Körper gehabt.
 

Moody wusste es.
 

Er wusste, dass sie mit Tom per du war.

Er wusste, dass die Todesser ihr niemals etwas antun würden.

Er wusste, dass Tom sie nicht einfach so umbrachte.

Er wusste, dass sie Ron nur retten konnte, weil Tom nicht gewollt hatte, dass sie starb.
 

Er hatte alles aus Rons Gedächtnis erfahren.

Der Gedächtniszauber war gefallen.
 

Ginny wurde heiß. Sie wusste, dass sie rot wurde, sie spürte es. Tom zog sich ein wenig zurück, so dass sie wieder die Kontrolle über ihren Körper hatte, doch er blieb in ihrem Kopf.
 

'Bloß keine Panik. Ich hänge immer noch in Moodys Gedanken. Du hörst sie weiterhin. So weißt du immer, was er als nächstes tun wird.

Bleib ruhig sitzen. Er wird dich stellen, aber es gibt keinen Grund, vorher wegzulaufen. Warte, bis er die Sitzung eröffnet hat. Je mehr Ordensmitglieder da sind, desto schwieriger wird es für ihn sein, dich zu treffen.

Mach dich unsichtbar, wenn er dich angreift. Er wird dich wahrscheinlich weiter sehen können, aber der Rest wird ihm im Weg stehen.

Versuch nicht, ihn zu besiegen. Du musst nur aus dem Haus kommen und apparieren. Denk an dein Training mit Severus.'
 

Die nüchternen Worte halfen Ginny, sich ein wenig zu beruhigen. Sie spürte ihr Herz wie wild pochen, doch sie atmete tief durch und ignorierte es.

Vorsichtig, mit einem Rutschen auf dem Stuhl getarnt, ergriff sie in ihrer Robe ihren Zauberstab. Sie hatte die Arme verschränkt, so dass niemand den Stab sehen konnte. Sie konnte ihn jeder Zeit herausziehen.

Tom schickte ihr Ruhe. Ohne ihn wäre sie wahrscheinlich umgekippt.
 

Langsam - zu langsam, für ihren Geschmack - tröpfelten die restlichen Ordensmitglieder in den Salon. Sie saß wie auf Kohlen, bereit, jederzeit aufzuspringen und loszurennen. Als endlich alle da waren und die Türen des Salons geschlossen wurden, schluckte sie.

Sie wurden magisch verriegelt. Moody wollte sie nicht entkommen lassen.

Sie fragte sich bang, wer noch alles Bescheid wusste.
 

Moody räusperte sich und hob zu sprechen an.

"Liebe Ordensmitglieder, seid Willkommen zu einem erneuten Treffen des Ordens in kurzer Zeit. Leider sind die Gründe für dieses Treffen bei weitem unerfreulicher als beim letzten. Diesmal haben wir keine neuen Mitglieder bekommen, sondern eines verloren."
 

Stille legte sich über den Salon.

"Wer?", fragte Molly leise.

Ginnys Herz tat einen Hüpfer. Ihre Mutter wusste es noch nicht.
 

Moody schüttelte den Kopf. "Es ist nicht, wie du denkst, Molly. Niemand ist gestorben. Schlimmer. Wir haben einen Verräter unter uns."

Kollektives Keuchen erfüllte den Raum.

"Wer?", fragte nun Arthur drängend, doch Moody ignorierte ihn.

"Verräter sollte man zur Rechenschaft ziehen."
 

Sein Blick wanderte zu Ginny. Sie schluckte und umklammerte ihren Zauberstab fester. Sie hörte seine Gedanken. Sie wusste, der Fluch war nur noch einen Augenblick entfernt.

"Nicht wahr, Ginevra?"
 

Sie holte wieder tief Luft. Bloß nicht zittern, dachte sie.

"Ganz Ihrer Meinung", gab sie zurück. Ihre Stimme klang um einiges sicherer, als sie sich fühlte.

Moody erhob sich. "Dann sind wir uns ja einig."
 

Blitzschnell zog er seinen Zauberstab und bellte: "Expelliarmus!"

Ginny schnellte gleichzeitig von ihrem Stuhl hoch und sprang zur Seite. Der Fluch verfehlte sie um Haaresbreite.
 

Sie lief hinter den anderen Ordensmitgliedern, die alle aufgesprungen waren, hin und her, damit Moodys Flüche sie nicht trafen.

Es dauerte nicht lange, dann hatte sie es geschafft, unsichtbar zu werden.
 

Jetzt herrschte erst recht Chaos. Sie nahm es gar nicht wahr, alle ihre Sinne waren auf Moody gerichtet, der sie tatsächlich sehen konnte - seine Augen verfolgten sie, auch wenn er gerade keinen Fluch abschicken konnte, weil jemand im Weg war.
 

"Das ist das, was ich euch allen immer wieder gesagt habe!", rief er. "Immer wachsam! Werdet nicht blind, bloß weil ihr glaubt, die Leute um euch herum zu kennen!"

Er jagte einen Fluch nach dem anderen los, wo immer er freie Schussbahn hatte, und er war verdammt schnell.
 

Noch immer schickte Tom Ginny Ruhe. Sie half ihr, ihr klares Denken zu bewahren und ihre Angst zu verdrängen. Sie stellte sich vor, sie wäre wieder in der Kammer des Schreckens, und trainierte mit Severus. Ihr Ziel war es, aus diesem Raum zu entkommen. Alles andere blendete sie aus.
 

Sie tat, was sie immer während des Trainings getan hatte. Sie sprang wild umher, um so wenig wie möglich Zielfläche zu bieten, nutzte sämtliche anderen Leute oder Möbel als Deckung und erschuf nur dann einen Schild, wenn es wirklich nötig war. Sie wusste nicht, wie stark Moody war - sie durfte nicht mehr Magie verbrauchen als notwendig.
 

Sobald wie möglich jagte sie einen Explosionszauber auf die Tür. Sie ahnte bereits, dass es mit einem Alohomora nicht funktionieren würde. Die Tür barst mit einem lauten Krachen und die Druckwelle setzte mehrere Ordensmitglieder außer Gefecht. In dem staubigen Nebel, der aufwirbelte, jagte Ginny so schnell wie möglich hinaus in die Eingangshalle, wurde jedoch mit einem magischen Schild aufgehalten.
 

Moody kam aus dem Salon gerannt, gefolgt von Hermine, McGonagall, Ron, Tonks und Remus.

Er bellte: "Minerva, Ron, ihr bleibt bei mir! Tonks, bring Mrs Black zum Schweigen! Hermine, Remus, ihr postiert euch an der Grenze vom Apparierschutz! Der Rest verschwindet!"
 

Hermine und Remus rannten einfach durch den magischen Schild hindurch, als existierte er gar nicht. Ginny knirschte mit den Zähnen, während sie weiter im Zickzack rannte.

McGonagall und ihr Bruder schossen ihre Flüche ungefähr in die Richtung, in die auch Moodys flogen, also musste sie jetzt fast dreimal so vielen Flüchen ausweichen.
 

Sie feuerte nur wenig zurück. Mit jedem Zauber verriet sie den beiden anderen ihren Standpunkt. Stattdessen bündelte sie ihre Magie, um den Schild zu durchbrechen.
 

Es dauerte eine Weile, bis sie genug beisammen hatte, doch es funktionierte beim ersten Versuch. Zum Glück, sie kam langsam außer Puste. Ständig im Zickzack zu rennen und zu springen war anstrengend...
 

Sie sprengte die Eingangstür wie die Tür zum Salon. Es brauchte dafür mehr Magie, anscheinend war sie besser gesichert. Langsam wurde Ginny müde, doch sie erlaubte sich nicht, stehen zu blieben, sondern hetzte auf die Straße hinaus.

Sie musste nur noch ein paar Meter schaffen...
 

Hinter ihr hörte sie Moody irgendetwas brüllen, doch sie achtete nicht darauf. Sie konzentrierte sich auf das Apparieren.
 

Einen Moment schien die Welt um sie herum still zu stehen.

Dann presste sich ihr Körper zusammen und verließ den Grimmauldplatz - doch etwas, oder jemand, schien sie getroffen zu haben - sie ging nicht alleine.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  EvelynPrice
2009-12-06T08:38:50+00:00 06.12.2009 09:38
stimmt das wäre auch möglich^^
Ich les mir deine Kappis ja immer 3 mal durch, weil ich vor Aufregung die Hälfte beim 1. Mal überlese^^
Aba egal wers gewesen is ich will einfach nur wissen Wie es weiter geht
*ungeduldig auf Stuhl hin und her rutscht*
Ich hab das zwar schon mal geschrieben aba doppelt hält bessa
Ich würde mich unheimlich freuen, wenn es noch ein "Zwischen den Fronten III" gäbe XD Oda wenn die Geschichte nie endet
naja jetzt muss ich aba weiter naschen hatte einen fleißigen Nokolaus ;)
und jetzt will ich dich net länger vom schreiben abhalten
schreib gut äh machs gut^^
Evy
Von:  SnoopFroggyFrog
2009-12-05T19:17:56+00:00 05.12.2009 20:17
*Untertassenaugengröße hat* das kann ja *hüstel* heiter werden -.- ich bin mir ja nicht so sicher ob das Moody war, eher Remus oder Hermine^^
Wie auch immer, ich freu mich schon *grübel* ich muss mir einen besseren Abschiedsspruch ausdenken XDDDD
Wünsch dir einen schönen 2. Advent und fröhlichen Nikolaustag für morgen^-^
Lg^^
Von:  Gelosia
2009-12-05T15:41:42+00:00 05.12.2009 16:41
HiHiHiii *evilgrinz*
Sie ist endlich entlarvt! :D
Ich glaub auch, dass das 'liebe' Moodylein mitgekommen ist...
Ahrgg!!! ÒÓ
Will weiter lesen~
freu mich auf's nächste Schreiben,
glG
ヤミ-サマ
Von:  EvelynPrice
2009-12-05T14:42:04+00:00 05.12.2009 15:42
jaaaaaaaaaaaaaaaaa
entlich is sie wieder bei Voldi
aber wer is da mitgekommen??
bestimmt moody
bin schon gespannt wie es weiter geht
ggglg Evy


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