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Falling snowflakes

HitsuHina
von

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Falling snowflakes

Regen, unaufhaltsamer Regen, der wie ein Bote der Trauer vom Himmel hinab fiel. Ein leiser Wind wehte durch die Straßen und einzelne Tropfen berührten meine Wangen. Ich wandte meinen Kopf zum Himmel und hoffte der Regen würde mir die so lang ersehnten Tränen bringen, die mein Herz nicht verlassen wollten. Doch spürte ich, wie all die vergangen Momente davor, nur die unendliche Trauer, die mich in eisernen Fängen gefangen hielt.
 

Aizen-Taichou… Ein Name mit dem ich nicht mehr hätte verbinden können. Wärme, Geborgenheit, Glück, Freundschaft, Liebe, Sehnsucht, Schmerz, Trauer, Wut.
 

Ich schloss meine Augen und Bilder, von der großen Schlacht im Winter, liefen, wie auf einem unsichtbaren Band gezogen, vor meinem inneren Auge ab. Die toten Shinigamis, deren Blut den Boden rot färbte, Aizen-Taichou, wie er durch das Kampffeld hindurch auf mich zukam und mich mit diesem unendlich warmen Lächeln begutachtete, das ich so vermisst hatte und meine aufrechte Fassade bröckeln ließ, nur ein tiefes Loch von Sehnsucht hinterlassend. „Hinamori-kun, wie schön dich nach all dieser Zeit wiederzusehen…“ Mit jedem weiteren Bild wurde der Schmerz in meinem Herzen größer und die Bilder immer schneller.
 

Ein Dolch, der mich fast getötet hätte, Blut, dass nicht mein eigenes war, Hitsugaya-kun, der vor mich gesprungen war, um mich zu retten, das grausame Geräusch von sich kreuzenden Zanpaktous, … Ich öffnete meine Augen ruckartig wieder, in der Hoffnung den grausamen Bildern entkommen zu können, die sich immer und immer wieder in mein Bewusstsein schlichen. Doch verhindern konnte ich es dadurch nicht.
 

Das Bild von Aizen-Taichou, wie er überrascht auf das Zanpaktou in seinem Körper starrte, Hitsugaya-kun blutüberströmt, Hyorinmaru mit seiner letzten Kraft haltend und die ersten Schneeflocken, langsam und sanft, begannen vom Himmel zu fallen, während Aizen-Taichou, wie in Zeitlupe gesetzt, vornüber fiel.
 

Trotz der Wochen, die inzwischen vergangen waren, erinnerte ich mich noch an jedes Detail. Der Sakurabaum, an dessen Ast noch eine einzelne einsame Blüte hing, der Kälte unbeugsam widerstehend, der metallische Geruch von Blut, welches den Duft der Luft bestimmte, die erste Schneeflocke, die zart auf Aizen-Taichous Gesicht fiel und somit leise und unauffällig das Ende des Krieges einläutete. Und Hitsugaya-kun, wie er schließlich selbst, aufgrund seiner eigenen Verletzungen, zusammenbrach.
 

Ich wagte es nach dem Krieg nicht vor die Tür zu gehen, versuchte mich von meiner Außenwelt abzugrenzen, doch konnte es meinen Schmerz nicht lindern. Eher glaubte ich die Wunde werde von Tag zu Tag größer und schämte mich aufgrund meiner eigenen Furcht sich der Vergangenheit zu stellen, ihn nicht einmal besucht zu haben.
 

„Hinamori“, angesichts seiner Stimme zuckte ich zusammen. Wieso warst du hier? „Hitsugaya-kun?“, wisperte ich leise, als ich seine Gestalt am Horizont sah, die weißen Haare, die sich wie ein Strahlen vom schwarzen Regenhimmel abgrenzten und die blauen Augen voller Sorger auf mich gerichtet. Wie von einer unsichtbaren Kraft geleitet richtete sich mein Blick auf den mit Verbänden umwobenen Körper und ohne es zu merken füllten sich meine Augen mit salziger Flüssigkeit.
 

Die all die Zeit zurückgehaltenen Tränen bahnten sich nun den Weg über meine Wangen, ohne, dass ich sie hätte aufhalten können und vermischten sich mit dem Regen. Ein unaufhaltsamer Strom, dem ich mich nicht zu widersetzen vermochte.

Diese Trauer, diese Wut, diese Angst und diese Hoffnungslosigkeit. Wie sollte ich all dem wieder entfliehen?
 

Was hatte das Leben denn noch für einen Sinn, wenn der dir wärmste und liebste Mensch, von dem du glaubtest, dass er mit seinem Lächeln all das Böse von dir abhalten könne, von dem du heimlich gehofft hattest, dass er dich liebt, weil du für ihn dein Leben gegeben hättest, wenn dieser dich doch eigentlich nur verachtet hatte, wie eine Marionette benutzt und weggeworfen. Naiv und nutzlos. Was war ich schon mehr? Wie sollte ich je wieder einem Menschen vertrauen können?
 

Unwillkürlich zuckte ich zusammen, als sich zwei warme Hände um mich legten und mich sanft an sich drückten und weitete verwirrt meine Augen. „Hitsugaya-kun…?“ „Baka.“ Ich glaubte geradezu seine Augen vor mir sehen zu können, wie sich das sonst so kalt erscheinende Blau traurig zum Himmel wandte und allein der Gedanke versetzte mir einen weiteren Stich im Herzen. Das Gefühl allen, die ich doch eigentlich immer beschützen wollte, allen eine Last zu sein, ließ mich erneut aufschluchzen und seinen Griff verstärken. „Du bist unverbesserlich… Hinamori…“
 

Mein Körper verkrampfte sich ohne, dass ich etwas dagegen hätte tun können, als seine Worte mein Ohr streiften, so zart und voller Wärme und mir einen wohligen Schauer bereiteten. Ich blieb still und auch der Fluss meiner Tränen schien für den Moment versiegt und wartete auf die nächsten Worte. „Du solltest inzwischen wissen, dass… du nicht allein bist.“, flüsterte seine Stimme, „Auch wenn ich der letzte bin, von dem du es zur Zeit hören solltest, so solltest du dennoch wissen, dass wir für dich da sind… und… dass ich immer für dich da bin.“
 

Der Regen plätscherte im gleichmäßigen Rhythmus auf die Steinplatten, doch nahm ich es in diesem Moment kaum war. Meine Aufmerksamkeit galt den Worten, die er gerade an mich gerichtet hatte und die sich leise in mein Bewusstsein schlichen. Worte, die ich nie von ihm erwartet hätte und die mir so viel erzählten. Schienen diese Worte von anderen gesprochen nur wie ein Schein, so erschienen sie von ihm viel mehr. Dass Worte dieser Art ihm entweichen. Obwohl ich ihn schon seit Kindertagen kannte, glaubte ich mir nicht vorzustellen, welche Überwindung es ihn gekostet haben musste, entgegen seines Stolzes solche Worte auszusprechen.
 

Ich legte meine Arme vorsichtig um seinen Körper und erwiderte die Umarmung und gab mich für diesen einen trügerischen Moment, auch wenn er vielleicht meine gesamte Schutzmauer, die ich mir selbst durch Abweisung aufgebaut hatte, wieder zerstören würde, hin. Das Gefühl von Geborgenheit und Wärme übermannte mich, anders als es bei Aizen-Taichou war, doch auf eine gewisse Weise genauso tröstend.
 

„Hitsugaya-kun“, ich hörte meine Stimme nur am Rande. Die Verzweiflung, die Pein, all die Sorgen und diese Trauer in diesem Moment von mir herabfallend. „Histugaya-taichou“, flüsterte mir seine Stimme ins Ohr. Zärtlich wie ein Windhauch, streifte sie meinen Nacken und jagte mir einen wohligen Schauer über den Rücken. Der Regen wandelte sich zu Schneeflocken, als seine Lippen vorsichtig meine streiften und ein kribbelndes Gefühl in meinem Bauch auslösten. Auch wenn die große Wunde in meinem Herzen sich nur langsam schließen würde, spürte ich doch, wie der Schmerz allmählich nachließ.
 

Und als die erste Schneeflocke herunterfällt spürte ich deine weichen Lippen auf meinen…
 

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Ich hoffe der One-Shot hat euch gefallen, denn es hat mich sehr viel Überwindung gekostet zum ersten Mal etwas hochzuladen. Kommentare sind natürlich gerne gewünscht. Freue mich über positive, wie negative Kritik.

Bis zum nächsten Mal,

Kirschrose ♠



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Mayonnaise
2011-06-27T22:10:52+00:00 28.06.2011 00:10
Dein One-Shot ist in der Tat echt gut geworden, er war einfach zu lesen und dein Schreibstiel gefällt mir auch sehr gut. Ich finde es nur schade, dass das Thema Liebe bei den Beiden immer nur angehaucht wird und mehr nicht. Aber trotzdem ist dein OS sehr gut geworden, nur weiter so. :)
Von:  astala7
2010-05-23T21:11:25+00:00 23.05.2010 23:11
*seufz*
Das is ja zum Dahinschmelzen... Wirklich super geschrieben, Hitsugaya-kun hast du wirklich gut getroffen!
Von:  leistillie
2009-10-25T16:01:00+00:00 25.10.2009 17:01
das ist auch voll toll!!!
ich find das pair voll süß und bin deshalb sehr kritisch mit den ffs,
aber du hast das echt super geschrieben!!
KOMPLIMENT
leistillie
Von:  _CheekyKitty_
2009-07-30T16:01:54+00:00 30.07.2009 18:01
mein lieblingspairing x3

ein wirklich schöner one shot, und ich kann nur wiederholen, was Neji, DarkDragon und Puschi gesagt haben: ein wundervoller schreibstil =D

freue mich wenn weitere ffs von dir kommen =)

LG _CheekyKitty_
Von:  DarkDragon
2009-06-16T16:31:09+00:00 16.06.2009 18:31
Ich kann mich meinen Vorgängen nur anschließen, du hast einen schönen Schreibstil, der sehr gut zu lesen war. Noch dazu liebe ich dieses Paar^^
lg
Von:  Hangeng
2009-06-06T20:18:41+00:00 06.06.2009 22:18
Wunderschön geschrieben.
Obwohl die 'ich'perspektive normalerweise garnicht mein fall ist, du hast es wunderschön rübergebracht.
Weiter so, hoffe bald neues von dir hören zu dürfen^^

-->ENS`?

LG Neji
Von:  Puschi
2009-06-06T16:54:29+00:00 06.06.2009 18:54
Ist echt toll geschrieben, kompliment ^-^/)
mit ein paar mehr absätzen fällt es weniger schwer zu lesen *smile* *tipp*
du hast viele sachen schön verpackt mit reingepackt!
weiter so :)
gruß puschi


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