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110! The god of insanity(!)...

... and the hellhound.
von

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Fahren

driving crazy (CA$H)
 

Fahren war etwas, das Cash irgendwie gelernt, und auch auf gewisse Art und Weise gemeistert hat.

Manche seiner Kollegen sagten, er habe Benzin im Blut, andere sagten scherzhaft, dass er in einem Wagen, der mit 120 mph gefahren ist, auf die Welt kam. In Wahrheit traf nichts der beiden Dinge zu.

Cash liebte einfach nur hohe Geschwindigkeiten, was mit seiner Ausbildung als Kampfpilot zu tun hatte. Der einzige Vorteil am Autofahren war, dass er nicht abstürzen konnte und sich daher um mindesten einen Vektor weniger Sorgen machen musste.

Dass er es bereits einmal geschafft hatte einen Wagen zum Abheben zu bringen und im Meer zu versenken, kurz bevor das Vehikel ihm um die Ohren geflogen wäre (und sein Arsch gleich mit), war ein nebensächliches Detail, dass jeder außer Acht ließ. Jeder, bis auf drei Personen. Cash, der Vampir Rock, der damals auf dem Beifahrersitz gesessen hatte, sowie der Techpriester Par, der die Kiste damals gebaut hatte und über die Zerstörung seiner Schöpfung äußerst ungehalten war.

Nun stand eine kleine Gruppe vor Cashs neuester Dummheit. Er hatte Par beruhigt und damit beauftragt, zusammen mit ein paar Chaosmagiern, ein Fahrzeug zu bauen, welches den Viper King (so nannten Par und Cash damals das Fahrzeug, da der Ausgangswagen ein Dodge Viper gewesen war) in nichts nach stand.

Nun, man muss sagen, dass sich Par wohl selbst übertroffen hatte.

Das neue Vehikel wurde kurzerhand in Demonic Viper King umgetauft und wirkte, wie die totale Vernichtung auf vier Rädern.

Die Gruppe, welche den Wagen nun betrachtete, war persönlich von Cash ausgewählt worden.

Rock war dort, weil er sehen wollte, was für einen Scheiß Cash sich nun wieder hatte einfallen lassen. Abraxas, ein weiterer, sehr alter Vampir, war dort, weil… weil Cash ihm zeigen wollte, wozu man Chaosmagie noch (miss)brauchen kann.

Und der Teufel war anwesend weil er Cashs Schwiegervater war. Klar soweit?

Nein?

Egal. Unwichtige Details.

Der Teufel war so erschienen, wie man ihn sich wohl vorstelle, falls man ihm eine menschliche Gestallt geben wollte. Ein gepflegtes Äußeres, mittleres, eher schon in Richtung hohes, Alter und ein spitzer Kinnbart. Seine Gestik und Sprache stimmte zu seinem Erschienungsbild. Mehr braucht man nicht zu erwähnen. Abraxas Augen waren wie gewohnt vollkommen schwarz, während seine Mentalität dieselbe Unantastbarkeit vermittelte, die er sonst auch immer zeigte. Wobei Cash das ganze sehr abgehoben und eitel vorkam. Und Rock… war einfach nur Rock. Dumm, vorlaut aber liebenswert. Zumindest hatte Cash ihn ins Herz geschlossen, weil er nicht einmal im Ansatz der Weise entsprach, wie man sich einen Vampir vorstellte. Eher einen Werwolf, vielleicht mochte ihn Cash daher so.

Doch zurück zum wichtigsten… oder zumindest dessen Auto.

Der Wagen selbst war dunkel, wobei dunkel nicht einmal im Ansatz beschreiben konnte, wie dunkel der Wagen wirklich war. Schwarz wäre eine Beleidigung gewesen, da die kannten in einem beunruhigenden Giftgrün schimmerten, sobald sich auch nur irgendeine Form von Licht darauf zu reflektieren begann. Die Räder waren Spezialanfertigungen, wo dämonische Runen eingeprägt worden sind. Sie sollten verhindern, dass die Reifen aufgrund der Belastung explodieren, oder es zumindest hinauszögern. Der Wagen war noch nicht getestet worden und daher war dieser Punkt noch nicht ganz geklärt worden.

Die Scheiben hoben sich in keiner Weise vom Wagen ab und somit wurde die pure Bosheit, welche der Wagen verströmte, noch unterstrichen.

Der Wagen selbst sah im vorderen Teil einem Viper Dodge zum verwechseln ähnlich aber sobald die Türen vorbei waren, erinnerte das Design eher an einen Lamborghini. Der hintere Teil wirkte wuchtiger, als der Vordere, was einen guten Grund hatte.

„Soll ich ihn starten?“ fragte Cash und sah dabei Rock, Abraxas und den Teufel an.

Abraxas zeigte keine Reaktion auf Cashs Frage, der Teufel strich nur seinen Spitzbart aber Rock nickte vollkommen außer Kontrolle.

Er erinnerte sich auch an den Viper King und wollte nun endlich wissen, was das Monster von einem Auto vor ihm konnte.

Cash grinste, öffnete die Fahrertür, steckte den Schlüssel in die Zündung und drehte ihn herum.

Einem Sturm gleich, der im Zeitraffer aufzieht, erwacht der Motor im vorderen Teil des Wagens mit einem boshaften Donnern voller Resonanz zum Leben.

Und unter dem gewohnten, wenn auch ungewohnt bedrohlichen Motorengeräusch, hallte ein tiefes Lachen mit, welches wohl kleinen Kinder dazu veranlasst hätte zu schreien anzufangen.

Cash stieg wieder aus und der Motor, der im Leerlauf lief, sank auf ein einigermaßen ruhiges Niveau, wobei sogar das dämonische Lachen verklungen war.

Nun hatte der Teufel einen fragenden Gesichtsausdruck. Er sah Cash an und fing an: „War das…?“

„Ja.“ bestätigte ihm Cash ohne dass der Teufel die Frage beenden musste.

„Und deshalb…?“

Wieder bejahte Cash noch bevor der Teufel fertig fragen konnte.

Abraxas sah die beiden an und sagte mit seiner gewohnten Art: „Könnte ich in jenes Wissen eingeweiht werden?“

„Cash bat mich, ihm einen der blutrünstigsten und schlimmsten Dämonen der Hölle zu geben. Nun, ich fragte mich zwar wozu er ihn brauchen würde, aber ich habe ihm dennoch diesen Wunsch gewährt. Nun, scheinbar nutzt dieses Fahrzeug die Kraft des Dämons als Antriebsquelle.“ erklärte der Teufel.

„Als Unterstützung für die Antriebsquelle.“, korrigierte Cash grinsend, dann wandte er sich an Rock und fragte, „Spritztour?“

Rock nickte wieder wild, wobei Cash sich wunderte, dass er noch nicht sabberte.

Cash ging gemütlich zur Fahrertür zurück, während Rock sofort zur Beifahrertür eilte, diese aufriss und sich reinstürzte. Gleichzeitig schlossen die beiden die Türen und sicherten ihre Gurte.

Synchron griffen sie in die Seitenablagen, holten Fliegerbrillen vor und streiften sich diese über, wobei Cashs Dreads kurz einen kurzen Widerstand boten.

Schließlich saßen beide da. Cash legte den ersten Gang ein, fasste das Lenkrad fest und Rock rief, in die Ferne zeigend: „Tritt drauf!“

Während Kings linker Fuß sich von der Kupplung lockerte, trat er mit dem rechten voll auf das Gaspedal.

Die Wirkung kam augenblicklich. Der Dämon brüllte, ebenso der Motor, die Reifen begannen sich zu drehen, fassten augenblicklich, durch die dämonische Energie befähigte, Widerstand der Wagen machte einen gewaltigen Satz und verschwand mit einem gewaltigen Donnern.

Abraxas und der Teufel sahen den beiden nach, wie der Punkt innerhalb von Sekunden am Horizont verschwand. Abraxas schüttelte den Kopf. Der Teufel lachte. Der Boden brannte.
 

Rock sah die Welt nur noch als verschwommenes Etwas aus Farben und Lichtern an ihnen vorbeiflitzen. Der Druck auf seinem Brustkasten war brachial und hatte ihm erst einmal die Lungen geleert. Erst als er sich daran gewöhnt hatte, konnte er wieder einatmen und langsam etwas sehen, wohin sie fuhren. Der Tunnelblick linderte sich etwas, aber nicht um viel.

Cashs Rechte verließ kurz das Lenkrad, schaltete einen Gang hoch, und schnellte zur Lenkung zurück. Innerhalb einer halben Sekunde.

Ein Kreischen ging durch den Wagen, als der Dämon wieder sein Recht auf Freiheit einforderte. Vergebens. Der Wagen, nein der Fahrer dominierte dieses Bündnis.

„Die wievielte?“ fragte Rock und bezog sich damit auf den eingelegten Gang.

„Sechste.“, erwiderte der Werwolf, knallte schon wieder einen neuen Gang ein und korrigierte sich dann, „Siebte und letzte.“

„Geschwindigkeit?“ fragte Rock weiter.

Ein kurzer, nicht einmal eine Sekunde dauernder Blick von Cash auf das Tachometer dann folgte die Antwort: „393 mph.“

„Nicht mehr?“ fragte Rock, „Heretics Wagen schafft 500.“

„Heretics Wagen hat aber auch nur einen Motor.“ erwiderte der Werwolf trocken.

„Häh?“ machte Rock und sah Cash von der Seite her an.

„Festhalten.“ erwiderte dieser grinsend und sein Zeigefinger schwebte über einen von zwei seltsamen Knöpfen in der Mitte der Konsole.

Auf Rocks Gesicht zeigte sich das Fragezeichen, dann drückte Cash den Knopf und das Brüllen eines weiteren Motors setzte ein.

Ein weiteres, alles durchdringende Aufschreien des Dämons, ein starkes Vibrieren und der Steuerknüppel sauste in die Ausgangsstellung zurück.

King knallte den Knüppel wieder in die Stellung für den zweiten Gang und der Wagen nahm wieder deutlich an Fahrt zu.

Vor Rocks Augen begann sich seine Sicht sogar innerhalb des Wagens zu verschwimmen und wieder fühlte er den Druck auf seine Lungen.

Cashs Körper begann sich zu verändern um dem Druck entgegenzuwirken und besser standhalten zu können.

Seine Schnauze wuchs, genauso wie sein Haar und nach einigen Sekunden, die Belastung verlangsamte die Verwandlung, saß statt dem großen, schwarzen Mann ein großer, schwarzer Werwolf am Steuer und Rock kam ein komischer Gedanke.

„Jetzt wäre eine Verkehrskontrolle lustig.“ überlegte er.

Was er nicht mitbekam war, dass sie in genau dem Augenblick an einer Polizeistreife vorbeirasten. Sie waren dabei so schnell, dass sie nicht einmal gesehen wurden, aber der Luftzug und der Motorenlärm, der ihnen in einigem Abstand folgte, ließ die Polizisten überrascht aufschrecken.

Rock blickte nach vorne, dachte etwas auf der Straße zu sehen, erkannte sich nicht geirrt zu haben und begann noch zu rufen: „Vorsicht!“

Sie waren schon an dem Mann vorbei, der gerade die Straße überqueren wollte, als Rock gerade mal den Mund aufgemacht hatte.
 

Der Mann dachte etwas an seiner linken Ferse gefühlt zu haben und blickte daher seinen Schuh an, bei dem nun hinten ein paar Millimeter verschwunden waren, dann sah er nach links, konnte aber nichts sehen. Ein Blick nach rechts, dorthin wo Cash und Rock eigentlich verschwunden waren, zeigten ihm genauso wenig, das die beiden schon wieder außer Sicht waren.

Dann folgte der Luftzug und riss den Mann von den Beinen.
 

„Was?“ fragte Cash als ihn Rocks Warnruf erreicht hatte.

„Da war jemand auf der Straße!“ erwiderte Rock.

„Selbst schuld.“ meinte Cash nur.

„Okay.“ meinte Rock.

Cash grinste wieder, legte wieder einen höheren Gang ein, dieses Mal die vierte und fragte dabei: „Wie lange kannst du die Luft anhalten?“

„Warum?“ fragte Rock und eine Mischung aus Unmut und Vorfreude drang in seine Stimme.

„Vertrau mir einfach.“, meinte Cash und während er nun den anderen Knopf in der Mitte der Konsole drückte, fügte er noch hinzu, „Und hol noch ein letztes Mal tief Luft.“

Ein Donnerknall und die beiden wurden, ein letztes Mal tief einatmend, in ihre Sitze gedrückt.



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