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Strawberry Love

Hikaru x Kaoru
von

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Titel: Strawberry Love
 

Autor: Mai-Chan / Mai–Minzgruen
 

Genre: Romanze
 

Rating: P12 Slash
 

Warnings: Slash, Twincest, KITSCH! Und irgendwie Emo–haltig xD‘
 

Pairing: OTP: Hikaru x Kaoru, meine Lieben! <3
 

Widmung: Meinen Liebsten! <3 Auch wenn sie davon nichts mitkriegen wollen, da bin ich mir sicher! xD‘ Mit euch ist es zu schön, auch das Rumgammeln! Und diese Gitarre… *ggrr*
 

Zusammenfassung: »Kaoru schaute schon den ganzen Tag melancholisch aus dem Fenster. Es schüttete aus Eimern. Doch dann ließ sich der Junge blicken, der all diese Gefühle in ihm weckte. Gute, wie schlechte. Sein Zwillingsbruder kam nicht allein; Erdbeeren im Gepäck.«
 

Anmerkung: Meine erste OHSHC–FF! <3 Oh Goooosh… wie ich dieses Pairing liebe! Manchmal kann ich mich nicht zwischen Hikaru x Kaoru und Tamaki x Kyoya entscheiden! Beide sind wundervoll <3 Aber Twincest geht mir eben schneller von der Hand, weil ich ja drei Jahre an TH–Twincest–FF‘s rumgewerkelt habe! (: Sooo, nun lebt mit dem verkorksten melodramatischen Geschreibsel! xD‘ ZWILLINGE AN DIE MACHT! xD‘
 


 


 


 

*One Shot ~ Strawberry Love*
 


 

Mit jenem Glockenschlag zählte ich an diesem Tag die letzten Momente meines Lebens. Von meinem Zimmer aus sah ich die große Glockenuhr der Akademie, die ganz in ihrer Pracht stand, auch wenn vor unserem Anwesen die Welt unter zu gehen schien. Der Regen prasselte auf die dunklen Straßen nieder, durch die Fensterscheibe konnte ich nun mehr nur noch wie durch Milchglas sehen. Irgendwie gab das Leben heute einen ganz schön trostlosen Anblick ab.
 

Ich hätte niemals gedacht, dass etwas derartiges geschehen würde. Nicht in meinem Leben, das mal unseres war. Ich kannte es auswendig, es war so vorausschaubar. Du und ich, bis ans Ende unserer Tage.
 

Als dieses Mädchen in unser Leben getreten war, erschien sie mir sonderbar. Als sie sich uns näherte, und damit auch noch Erfolg hatte, bekam ich sogar Angst. Und diese war berechtigt. Ich hab es doch in deinen Augen gelesen, ehe du es kapiert hast. Ich hab‘s in deiner Stimme gehört und an dem vertrauten Lächeln gesehen, das du mir immer schenktest. Du warst nicht mehr der Hikaru, der mit mir tobte und andere verachtete, lediglich tolerierte. Du warst nicht mehr der Hikaru, den ich liebte.
 

Und doch liebte ich dich jeden Augenblick mehr, mit jedem Wimpernschlag, den ich zählte, mit jedem Wort, das du sprachst, mit jedem unausgesprochenem Satz. Deine Haltung veränderte sich, dein Lachen erklang in einem ganz anderen Ton.

Du hattest dich verliebt.
 

An jenem Tag beschloss ich, ein letztes Mal an meine Gefühle zu denken, sie noch einmal ganz strukturiert durchzugehen und mich zu fragen, an welchem Punkt ich mich geirrt hatte. An welcher Abzweigung ich in die falsche Richtung gelaufen war. Wo hatte ich mich verirrt?

Und dann… dann würde ich nie wieder darüber nachdenken, Gedanken über etwas verschwenden, was unmöglich war.
 

Wann hatte ich dieses merkwürdige Gefühl akzeptiert? Ich fühlte mich dir schon zu nah.
 

„Ist nicht so ganz das Wetter für die Ferien, he?“
 

Hikaru, der hinter mir erschienen war, ließ mich zusammenzucken. So sehr, dass ich die teure Blumenvase von der Fensterbank fegte und sich die Tonscherben klirrend im ganzen Raum verteilten. „Scheiße!“, fluchte ich und bückte mich, um das größte Stück aufzuheben. Die war nicht mehr zu retten, eines der Hausmädchen würde sich gleich drum kümmern. „Pass doch auf, ey!“ Was für ‘ne Ironie.
 

„Du warst eben schon immer schreckhaft!“, grinste mein Zwilling süffisant, was ich jedoch nur aus den Augenwinkeln sah. Ich glaubte, es kam ihm komisch vor, dass ich ihn nicht direkt anschaute. „Ich hab mich gefragt, ob du mit mir was spielst oder so…“ Nachdem ich darauf nichts zu erwidern wusste, fuhr Hikaru fort. „Weißt du, seitdem wir getrennte Zimmer haben, ist das oft zu langweilig.“ In diesem Moment schaute er so aus, wie ich mich fühlte. Und genau in dieser Sekunde wünschte ich mir, er sähe nicht so aus wie ich. Nicht, wie der Spiegel meiner Seele. Ich wünschte mir, ich sähe nicht meine Augen in den seinen. Würde mein Spiegelbild nicht in ihnen sehen. Doch sie blieben je so stumm gold–braun wie ich es erwartet hatte, obwohl sie schrieen.
 

„Kaoru!“, wütete er plötzlich, und ich ließ den Ton ein weiteres Mal fallen. „Verdammt! Du bist in letzter Zeit echt komisch! Verbarrikadier dich doch nicht immer!“ Inzwischen hatte er ein paar Schritte auf mich zugetan, sein Gesicht war vor Zorn, Hilflosigkeit und Sorge verzogen. Das war ein Teil von mir, der ganz tief in mir drin existierte. So sah Hikaru aus, in diesem Gesicht sah ich mich nicht.

Ich schämte mich, als ich dachte: „Wut ist schön!“
 

„Kaoru…“, flüsterte er nun. Wie in einem Kitschroman. Bekam ich heute die Aufmerksamkeit, die mir seit Wochen, wenn nicht, dann Monaten fehlte? „Wir machen uns alle Sorgen. Ich mir am meisten, das weißt du doch hoffentlich!“ Er lächelte so schön, wie Blumen blühten. In diesem Moment vergaß ich gar den Nieselregen und die grau–blauen Wolken, die ein Gewitter herbei schickten. Ich blendete das monotone Prasselgeräusch vollständig aus.
 

„Komm mit!“ Ich wusste gar nicht, wie mir geschah, als mich mein Zwilling an der Hand packte und zur Türe zog. „Unten gibt‘s Erdbeeren! Die hat uns Kaname–San aus Spanien einfliegen lassen! Sie sind rot und saftig und süß! Und ich konnte nicht widerstehen, aber… ich hab mir gedacht, ich würd‘ sie lieber mit dir zusammen essen!“
 

Ein flüchtiges Lächeln zuckte über meine Mundwinkel und erlosch. Obwohl ich nichts sehnlicher wollte, als mit ihm Erdbeeren zu essen, riss ich mich los. „Ich hab keinen Hunger!“
 

„Erdbeeren!“, lächelte Hikaru, fast so, als hätte er meinen Einwand weder gehört, noch verstanden. „Egal, dann bleib du hier, ich hol uns welche!“
 

Und so ließ er mich stehen. Nur das Poltern auf der großen Wendeltreppe schalte zu mir herauf. Dann nahm ich mein Herz wahr, das im gleichen Rhythmus pochte. Danach füllte nur wieder der graue Regen den Raum mit Geräusch und Leben.
 

Als Hikaru wieder den Raum betrat und gleich die Türe hinter sich schloss, war mir, als schaute die Sonne zwischen den tristen Wolken hindurch. Das Unwetter hatte sich gelegt, aber nach Regenbogen schaute es nicht aus. Er stockte, als er sah, dass ich mich keinen Millimeter von der Stelle bewegt hatte, hielt mir jedoch sofort die teure Schüssel unter die Nase.
 

Erdbeeren, Sahne… und alles glitzerte. Rot! Hikaru und ich, wir liebten diese Frucht schon seit Anbeginn unserer Zeit. Sie war ein Zeichen unserer Zweisamkeit, unserer Verbundenheit. Keiner von uns hatte sie je alleine gegessen. Der erste Bissen gebührte dem Jüngeren.
 

Mein Bruder drückte mir die Schüssel in die Hand und flitzte durchs Zimmer. Suchte sich zwei Sitzkissen und ließ sie in Null–Komma–Nix auf den teuren Holzboden fallen. Als könnte er es wirklich nicht abwarten, sie zu kosten.

Als wir endlich saßen, war ich ganz enttäuscht, dass er sich stumm als erster eine Erdbeere krallte und sie zu seinem Mund führte. „Oh…“, seufzte er im letzten Moment und blickte Stirn runzelnd auf. Eine Sekunde später berührte saure Süße meine Lippen. Er hielt mir wahrhaftig die Erdbeere an den Mund! „Tschuldige!“, machte er verlegen und kicherte. „Du bekommst die Erste, nicht?“
 

Ich hoffte, er sah es nicht, als ich so rot wie jene Früchte wurde. Doch um meine Ohren wurde es immer heißer, so dass ich nur die Augen schließen und beten konnte, dass es schnell vorbei gehen möge. Als ich sie wieder aufmachte, sah ich Hikaru nicht schmunzeln, er zwinkerte nicht mal. Er schaute mich einfach nur aufmerksam und stumm an. Mit der Erdbeere vor meinem Mund.
 

„Das ist mir peinlich!“ Mit zitternder Stimme und Hand griff ich an seine, die reglos vor meinem Gesicht schwebte. Sie ließ sich nicht wegbewegen, mein Bruder ließ es nicht zu. „Das seh‘ ich. Aber im Host Club machen wie jeden Tag nichts anderes! Wieso ist dir das peinlich?“
 

„…weil es diesmal nicht gespielt ist“, gab ich schüchtern von mir und war mir sicher, Hikaru stände sofort auf, samt der Schüssel, und würde verschwinden. Ich wartete nur darauf. Stattdessen spürte ich, wie die kleine Beere einen Stupser an meine Lippen machte. Mein Zwilling sagte daraufhin nichts mehr, nahm die Frucht jedoch auch nicht weg.
 

Ich nahm allen Mut zusammen, den ich in den hintersten Ecken meines Daseins finden konnte, schloss die Augen und biss ab. Nicht im Traum hätte ich gedacht, dass dieser Tag hier und vor allem so enden würde. Er schöpfte Hoffnung in mir, ließ den Keim wachsen, der einst aus zwei Teilen bestand, jedoch eins werden wollte.

Wie zu erwartet war, schmeckte es nach Erdbeere. Aber nach einer ganz besonderen, mit viel Liebe. Sie schmeckte so, wie Hikaru roch. Vertraut und süß.
 

„War doch nicht so schlimm!“, lächelte er, zuppelte an dem bisschen Grün herum und schob mir die restliche Hälfte ganz in den Mund. Ich war mir nicht sicher, ob ich gerade wirklich seine Finger in meinem Mund spürte!
 

„Hikaru!“ Jetzt ging er mir zu weit! Ungemein! Er sollte Klartext reden und keine Hoffnungen schüren. Ich musste wissen, wo ich dran war! Klar, selbst wenn es so war, wie ich dachte… hoffte… dann konnte er nicht mal eben so sagen: „Brüderchen, ich mag dich mehr als erlaubt!“ Dieser Versuchung war ich so oft schon erlegen und nie hatte ich auch nur eine Chance davon genutzt. Wer wäre ich denn, wenn ich dadurch sicherlich sein Vertrauen, seine Beachtung und seine Liebe verlieren würde? Das wäre kein Gewinn, das wäre die Hölle.
 

Wo würden wir sein, wenn die Welt unterging? Wie konnten wir achtlos auf unseren Betten liegen, wenn die Laken brannten? Es war mir egal, solange wir dort zusammen in Flammen aufgingen. Ich wollte kein Gewissen haben.
 

„Hikaru…“ Zweimal hatte ich seinen Namen nun schon wiederholt. Langsam klang es affig, aber ich bekam kein einziges Wort raus. Ich konnte ihm nicht sagen „Lass es!“ oder „Ich will das nicht!“ …das kam wohl daher, dass leise Tränen über meine Wangen kullerten. Ergriffen packte ich mir an den Mund und unterdrückte jeden Schluchzer, der sich meine Kehle hoch bahnte. Das war zu peinlich, das reichte! Der Damm war gebrochen, endgültig! Und das vor dem Menschen, den ich zugleich am meisten vertraute und vor dem ich diese Art von Trauer niemals preisgeben wollte. Trauer, die sich wegen ihm und unserer zerrüttelten Beziehung gebildet hatte. Mein Zwilling wusste leider immer, warum ich weinte. Warum ich lachte und wieso ich schwieg.
 

Kurz fragte ich mich, ob er meine Tränen wert war. Aber das war er doch, keine Frage! Ich hatte immerhin die Chance, mein ganzes Leben in die Hand zu nehmen und jede einzelne Szene zu gestalten. Und doch wollte ich einmal glücklich zum Himmel schreien. Befreit und voll von Wonne. Ohne Reue, ohne Schuld.
 

Stumm griff er mir an meine Hand, die sich verzweifelt an meinen Mund presste, als wolle sie jede Träne in meinen Augen behalten, sie bloß nicht die Flucht über mein Kinn begehen lassen. Und tatsächlich lockerte sie sich unter der warmen Hand meines Zwillingsbruders. Ein leiser Schluchzer entkam mir, ungeachtet der Tatsache, dass Hikaru mich fasziniert anzustarren schien. Sein Blick brannte wie ein Mal auf mir, dass sich schmerzlich in meine Haut sog. Noch nie hatte er so wenig geredet wie jetzt. Und noch nie hatte mir es mehr ausgemacht als jetzt. Ich war so nervös, dass ich seine Worte unter all den schreienden Gesten, die er tat, nicht verstand.
 

„Gerade war dein Gesicht so rot wie die Erdbeeren… jetzt sind es nur noch deine Lippen…“, flüsterte er ganz nah. So nah an meinen Lippen, dass es fast natürlich wirkte, dass er seine auf die meinen legte. So, als wären sie nur hierfür gemacht. Als sollte es so sein, wie in einem Hollywoodfilm, der immer mit einem Happy–End endete. Er unterdrückte das leichte Hicksen, das mir als Schluchzer entkam. Erstickte es mit seinen Lippen. Sie verliehen mir ein Hochgefühl, dass ich niemals für möglich gehalten hätte. Eine letzte Träne entkam meinen verschleierten Augen auf der Wange, ehe ich sie schloss und eine Hand in seinen Nacken legte. Über seine orangen Haare strich, die meine waren. Über seine blasse, weiche Haut fühlte, die auch meine war.
 

Seine Lippen fühlten sich an, als wären sie für mich allein gemacht. Zwei Teile eines Puzzles, endlich da, wo sie hingehörten. Ich hoffte inständig, dass er das selbe dachte. Nicht, dass es sich am Ende als Scherz entpuppte. Oder er nachdachte und es im Nachhinein als falsch abstempelte. „Ich bitte dich, Hikaru“, dachte ich in einer monotonen Endlosschleife. „Lass es nicht enden!“
 

Doch auch diese Geste endete. Zurück blieb ein Gefühl der Vollkommenheit, das sich verstärkte, als er sich von mir löste und mir zufrieden lächelnd in die Augen schaute. Seine Hand war an meine Wange gewandert und trocknete die feuchte Tränenspur. „Ich will nicht, dass du weinst… nie!“
 

Einige Sekunden später fand ich mich liegend auf dem Fußboden vor, der mir so heiß erschien, als würde man mich bei lebendigem Leibe rösten. Sein Arm stützte meinen Nacken, Hikaru lag halb auf mir und hatte sich fest an mich gekuschelt. „Ich liebe dich!“, nuschelte er in mein Ohr hinein. Diese Worte hatten wir uns schon so oft gesagt. Doch diesmal hörte ich diesen ganz speziellen Unterton heraus, der mir die Gewissheit gab, ab heute ein noch wichtigerer Mensch für ihn zu sein. Er sprach von echter Liebe, und nicht nur mehr von Geborgenheit, Zuneigung und Vertrauen.
 

Wieder hielt er mir eine Erdbeere vor den Mund. Und in diesem Moment war ich mir sicher, dass Haruhi Geschichte war.
 


 


 

*One Shot ~ Strawberry Love/ENDE*



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  -KyokoSakura-
2011-02-26T00:14:03+00:00 26.02.2011 01:14
Wahnsinn!
Ich bin begeistert!
Dein Schreibstil ist einfach der Hammer! Super klasse Beschrieben und die Story ist der Hammer *___* ~
Von:  cielsmelancholy
2009-08-11T23:23:06+00:00 12.08.2009 01:23
Wundervoll. <3
Ganz fantastisch geschrieben und einfach schön. <3
Ich find deine Satzkonstruktionen und deine Wortwahl echt klasse. :)
Und kann mich den Usern unter mir nur anschließen. :)

<3
Kyooo~
Von:  Cathey
2009-08-03T17:47:22+00:00 03.08.2009 19:47
uhhh war das eine schöne story Q_Q
richtig rührend und ich glaub ich hab kurze zeit das atmen vergessen xD
des war so fesselnd x33
echt schön^^
*fav*

lg cathey
Von: abgemeldet
2009-07-29T18:20:54+00:00 29.07.2009 20:20
Ich habe wahrlich Gänsehaut bekommen.
Und das Ende trieb mir die Tränen in die Augen. Eine echt schöne Geschichte, das muss man sagen.
Sie war so gut, dass ich nichts mehr um mich herum wahrgenommen habe - Ein gutes Zeichen.
Jedes Wort schien an der richtigen Stelle gesetzt zu sein, es war so fließend zu lesen und einfach nur... Ja, ich würde sagen perfekt.
Ich hatte das Gefühl, dass jede meiner Körperfunktionen beim Lesen ausgesetzt hatten.
Ja, ich war total vertieft in deine Geschichte.
Besonders angetan war ich von der guten Rechtschreibung - Sowas findet man selten.
Ein wahres Goldstück, deine Fanfiction. ;)

lG
chibichan


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