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no normal everyday life

Was wäre, wenn der neuer Nachbar dein manifestierter Alptraum wäre? ~ Taito
von

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hear nevertheless finally on to nerves

Es ist immer schwierig ein Anfang für eine Geschichte zu finden. Einige beginnen mit Sommer, Sonne, Sonnenschein und unglaublich viel nicht erwähnten Sonnenbrand oder mit dem Beginn einer nicht enden vollenden Unterrichtsstunde. Doch diese hier ist etwas anderes. Kein imigärer Schwenk über eine in Licht getauchte Stadt oder ein Blick in den Park mit kläffenden Kötern, Nein! Beginnen tut diese mit den Stichwörtern Bad, Badewanne und eine verflixte Seife.
 

"Verdammt! Bleib doch mal da!"
 

Genau, richtig gelesen. Eine Seife. Eine Seife, die ständig weg rutscht, wenn eine braun gebrannte Hand sie verzweifelt versuchte, sie vom Wannenrand zu nehmen. Doch das Stück schien ein Eigenleben zu führen, denn nach wenigen Sekunden verschwand sie in den Tiefen des Badewassers.
 

"Ach, dann ersauf doch!"
 

Beleidigend wurde ein roserner Mund zu einer Schnute verzogen und der Rest des Körpers rutschte tiefer in das Nass, bis nur noch die Nase, braune Augen und ebenfalls braune verstruppelte Haare über den Rand der Wanne lugten. Nach einem Seufzen wurde dann doch wieder die Hand ausgestreckt, tastete, bis sie schließig doch die Seife wieder fand und sie diesmal mit beiden Händen umklammert wurde.
 

"Als ob eine Flucht bei mir möglich wäre."
 

Schon seltsam, das er Selbstgespräche führte. Er war allein im Bad und auch allein in der ganzen Wohnung. Keiner der seine Kommentare zur Kenntnis nehmen könnte, doch was die Einsamkeit so alles ausrichten kann... dafür war er das Zeugnis.

Nicht das er selbst es zugeben würde. Nach seinen Worten zu urteilen, mochte er sie und zog sie eindeutig nervender Gesellschaft vor, die ihn ohne Punkt und Kommaer zuquatschen. Jedoch ist die Wahrheit meist weit von den eigenen Worten entfernt. Der Stolz lies es schon nicht zu, auch nur annähernd in die Richtung zu gehen.

Was grübelte er aber gerade jetzt so vor sich hin? Er lag im warmen Wasser, niemand störte ihn und nur das leise Knistern vom Schaum hörte man.
 

Ein grelles Klingeln durchschnitt das das leise Knistern vom Schaum und lies den jungen Mann zusammen schrecken, der durch das unerwartete Geräusch die Hände etwas zu fest um die Seife legte. Diese flutschte erneut durch die schlanken Fingern, machte einen Sprung nach oben. Durch die Schwerkraft angezogen sauste sie wieder nach unten, begrüßte erneut den Wannenrand, nur um über den gefliesten Boden zu sausen. Ein Stöhnen war die Antwort.

Es war sieben mal Klingeln notwendig, bis er sich aus der Wanne erhob, ein Bein aus der Wanne streckte und... genau auf der Seifenspur aus rutschte, um mit den Hintern der Seife Gesellschaft zu leisten. Die Augen vor Schmerz zugekniffen wurde sich erst die Wunden geleckt. Um genau zu sein musste erstmal Schadensbericht aufgenommen werden. Die Zehen ließen sich bewegen: Check! Aufstehen: uh, grad noch so aber Check! Strecken:.... Autsch, kein Check.

Angesäuert griff er zum Handtuch, band es sich um die Hüften und hinterließ nasse Spuren auf den Fliesen, als er sie überquerte um dem Klingeln ein Ende zu bereiten.
 

War es ein Untermieter weil Wasser durch gesackt ist? Sehr unwahrscheinlich. Leicht wurde das braune Haare geschüttet, als er die Badezimmertür öffnete. Das Planschen war zwar einer seiner größten Leidenschaften, jedoch noch nicht so ausgeartet, das er Probleme mit Wasserschäden hätte.

Ein neuer Nachbar will sich vorstellen? Auch unwahrscheinlich. Um ihn herum leben nur alte Omas und keine ist bisher ausgezogen. Es sei denn, die nervige Schrulle neben ihn hat endlich den Löffel abgegeben. Auch nur beim Wecker macht sie Rabatz und brüllt "Ruhe!" Von wegen Alt. Pah! Wer so ein Organ besitzt hatte noch genug Kraft in den Knochen.

Er hat einen Stalker? Ein interessanter Gedanke, aber auch weg zu streichen. Genug Geld ist zwar auf dem Konto vorhanden, aber das allein macht einen nicht gerade gleich zum sexiest man of the world.

Ein kleiner Nachbarjunge sucht seine Tarantel? .... Igitt! Bloss nicht weiter daran denken.

Es könnte natürlich auch ein Klemptner sein. Verdammt gut aussehend, blonde schulterlange Haare, porzelanartige Haut... Hm... das klingt schon besser.

Jedoch war die tatsächliche Gestallt hinter der Tür nicht mal annähernd so wie er es sich gerade ausgemalt hatte. Ein fetter Mann stand vor ihm, erst überrascht und dann grinsend.

Mal ganz davon abgesehen das er eben aus der Wanne kam, die Haare nass waren, es gerade um seine Eier zieht und sein Hintern verdammt weh tat, war er bestens gelaunt. Sarkastisch gesehen, versteht sich.
 

"Kann ich Ihnen helfen?!"
 

Nach dem Blick seines Gegenübers nach zu urteilen, zog er die Frage eindeutig aus das Jugendfreie heraus, denn der musterne Blick sah genauso Lüstern aus, wie die darauf folgende Antwort.
 

"Nun, es kommt ganz darauf an, auf was sich ihre Hilfe bezieht."
 

Das Handtuch wurde etwas enger um die Hüften gezogen, damit die Gefahr des Abrutschends vollkommen auf Null sank. Ohne noch etwas zu erwiedern wurde die Tür wieder geschlossen und ein Fuss setzte wieder Richtung Bad, als erneut das Klingeln ertönte.

Es wurden Pro und Kontra abgewogen, ob es sich lohnte, sie zu öffnen. Pro: ... viel ihm gerade nicht ein. Kontra: einfach nur Lustmolch!

Dennoch drehte er sich wieder um und öffnete zum zweiten Mal die Tür. Verwundert wurde eine Augenbraue nach oben geschoben.
 

"Entschuldigen Sie bitte, sind sie Yagami Taichi?"
 

Nein! Wie konnte das nur passieren? Seine Identität wurde aufgedeckt! Jetzt musste er sterben!
 

"Steht ja so auf dem Klingelschild."
 

Dieses Mal war sein blonder Gegenüber derjenige, der eine Augenbraue hoch hob.
 

"Sag mal, eben hatte schon mal ein Typ geklingelt."

"Ach, das war wahrscheinlich einer der Umzugsfirma... ekelhafte Typen.."
 

Ich lachte, doch es hörte schlagartig auf, als er auch anfing mich ungeniert zu mustern.
 

"Bist du nicht zu Jung, um jemanden an zu schmachten?"

"Hey, ich hab schon ne Freundin!"
 

Beim genaueren hinsehen sah er auch nicht übel aus. Taichi war zwar vom anderen Ufer, jedoch schien der Blonde etwas zu Jung zu sein. Aber er kam schon gefählich seinen Gedanken an den Klemptner nahe.
 

"Ich bin Takeru. Mein Bruder und ich ziehen neben dir ein. Jedoch brauchen wir mal kurz Paketklebeband, wenn du das im Hause hast."
 

Neue Nachbarn? Okay, der Punkt fehlte in der Liste, wer ihn störte. Das er auf die einfachsten Sachen nicht kam. Aber Paketklebeband? Diese farce kommt doch oft in Filmen vor und nachher sind alle tot... nujr das sie da Milch und Zucker verlangen.

Er nickte, ließ die Tür offen und ging in die Küche, öffnete eine Schublade und wühlte darin. Wo war das Zeug noch mal? Ah, gefunden. Gerade als Taichi das Band in den händen hielt, klingelte das Telefon.

Es ist ja schon statistisch gesehen bewiesen, das wenn man gerade beschäftigt ist, einen die ganze Welt nervt. Ein weiterer Mensch konnte da nun hinzu gefügt werden.
 

"Moment noch!", brüllte Taichi durch die Wohnung und stampfte zum Telefon. Er könnte ja auch im Lotto gewonnen haben... nein, wohl eher nicht. Dieser Gedanke musste leider wieder schnell verworfen werden, denn um zu gewinnen, musste man erst einmal mitspielen.
 

"Yagami."
 

"Spreche ich mit Herrn Yagami?"
 

Uiih, wieder so ein Komiker.
 

"Nein, mit der Haushälterin."
 

"Schön, das ich Sie erreiche. Mein Name ist Ishida von der Radio Controlled GmbH. Ich darf Ihnen gratulieren, denn Sie haben soeben in einem Preisausschreiben gewonnen!"
 

Äh... juchu?!

Wie war das eben noch mit Gewinnspiel aber nicht daran teil genommen? Oh Gott, erst macht die Seife ein Abflug, dann wird er auch noch aus der Wanne gescheucht und jetzt hatte er bei einem imigären Ausschreiben gewonnen. Was kommt nachher zum Mittagessen? Purzelt da ein Zellel von einem anonymen Verehrer aus der Fischstäbchenpackung?!
 

"Ich glaube, Sie müssen sich da verwehlt haben. Ich habe nie an derartige Gewinnsp-..."
 

"Aber Herr Yagami, nicht das wir uns hier missverstehen! Ich will Ihnen nichts verkaufen, sondern Sie haben ja schon gewonnen. Ich benötige lediglich Ihre Adressdaten um-..."
 

"Nein."
 

So eine frechheit. Jetzt will er auch noch persönliche Daten haben. Reicht man so einem den kleinen Finger, schnappen sie sich gleich den ganzen Arm um daran zu nagen. Nachher verlangt der noch, ihm seine Bankdaten durch zu reichen.
 

"Nun hören Sie mir mal zu. Es ist sehr unhöflich, mich zu unterbrechen!"
 

Hä? Hatte Taichi etwas verpasst? Jetzt wurde die Stimme an der anderen Leitung aber etwas ungehalten. Prombt wurde einfach aufgelegt und sich wieder richtung Flur begeben.

Takeru stand immer noch an der Tür und wartete geduldig. Als er Taichi erblickte, musste er grinsen.
 

"Einen unerwarteten Anruf?"

"Nur ein Fritze, der mir was verkaufen-..."
 

Und wieder klingelte es. Augenrollend wechselte das Paketbank den Besitzter.

"Warte noch mal kurz."

Takeru nickte.
 

"Hai."
 

"Ishida noch einmal am Apparat. Wir wurden gerade unglücklicher Weise unterbrochen."

"Es lag vielleicht daran, das ich aufgelegt habe, sie Dummkopf!"
 

Takeru beobachte amüsiert das Spiel vor sich. Sein neuer Nachbar hatte wohl gerade einen dieser Werbeanrufe oder dergleichen, aber nach dessen Mimik zu Urteilen, hatte er wohl eine harte Nuss erwischt.

"Was soll das heißen, ich Nerve! Sie sind doch hier die Unannehmlichkeit in Person!"

Sein Grinsen wurde breiter.

"Das ist doch der Gipfel der Unverschämtheit. Ich weiß, Sie tuen auch nur Ihren Job…. Mag sein, aber es wird Zeit, sich einen anderen zu suchen!… Na weil sie nicht gut darin sind!… Ach hören Sie doch auf zu träumen… SIE MIESER KLEINER-…” und wieder wurde der rote Hörer gedrückt.
 

Wütend wurde sich eine nasse Strähne aus dem Gesicht gewischt.

Der Blonde konnte sich wohl nicht mehr halten, denn das Lachen hörte gar nicht mehr auf.

"Bring es mir einfach später wieder zurück."

Taichi schloss die Tür und atmete tief durch. Erst jetzt viel ihm auf, das er den schnurlosen Hörer noch in der Hand hielt. Gerade wie ein Zeichen, leuchtete das Display erneut auf »eingehender Anruf« Geschlagen nahm er ab.
 

"Wer stört!"

Totale Stille am anderen Ende. Nur etwas Rauschen und Knacken, das Tai daran erinnerte, sich bei seinem Provider zu melden.

"Lassen Sie mich raten... Ishida?"

"Nein, ich bin der Weihnachtsmann."
 

Verblüfft wurden die Augen aufgerissen. Oho, der Kerl konnte kontern. Aber die Angepisstheit schwang noch überdeutlich mit.
 

"Ein bisschen früh, finden Sie nicht?"

"Auf meiner Liste stehen so viele Routenhiebe für Sie, dass ich jetzt schon damit Anfangen muss, um Rechtzeitig Fertig zu werden!"
 

"Sie sind ja ganz schön Frech, mich wieder anzurufen."

"Warum wurde Sich dann ein Telefon angeschafft, wenn Niemand darauf anrufen darf?!"

Normalerweise flogen die Konterschläge und Bissereien nur die Leitung, aber nun herrschte das erste Mal seit Beginn dieser Feindschaft über das Kabel eine knisternde Stille.

...

“Das war gut Argumentiert.”

Und dann Vernahm Taichi etwas, womit er nicht gerechnet hatte. Am anderen Ende der Leitung wurde in schallendes Gelächter ausgebrochen. Es klang, als würde es für Ihm Befreiend sein; Aus tiefstem Herzen, als hätte dieser Typ schon seit einer halben Ewigkeit nicht mehr so gelacht.
 

“Lachen Sie mich etwa aus!”
 

Zwischen zwei Glucksen konnte er nur noch ein “Nein, viel schlimmer” hören.

Einige Sekunden blieb er regungslos stehen, ohne jegliche Mimik. Doch dann huschte ein strahlendes Lächeln über seine Lippen und seine braunen Ovale glitzerten Freundlich. Lauschte diese Stimme, wie sie atemlos schallte und ihm wurde bewusst, das dieser Sturkopf und er sich im Grunde sehr Ähnlich waren.

Dennoch wurde kopfschüttelnt wieder aufgelegt und mit einem Grinsen das Telefon auf die Ladestation gelegt.
 


 

TBC
 


 

So, das war mein Anfang. mal sehen, was RaaA daraus macht. Ich bin schon richtig gespannt xD

kein besonders guter Tag

Jo.. also erst mal super Anfang Geez, jetzt muss ich versuchen da mithalten zu können...

"Also! Alles was so gekennzeichnet ist, ist gesprochen."

»Und nun könnt ihr meine Gedanken lesen *g*«

Maa.. dann werd ich mal los legen..

und weil mich grad die Vögel ärgern werd ich meinen Frust an Geez auslassen und lauter fiese Sachen hier rein schreiben *eg*
 

Es war wirklich ein scheiß Job. Täglich die armen alten Menschen verarschen mit irgendwelchen Gewinnen von Gewinnspielen die es nicht einmal gab.

Eigentlich wollte der Blonde kündigen aber heute war etwas Wunderbares passiert! So beschloss er doch noch etwas zu bleiben.

Zum Feierabend ging er mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht heim. T.K. schaute nicht schlecht als er seinen großen Bruder so sah.

"Was ist denn mit dir passiert?" fragte er ungläubig. "Ich dachte du kannst deinen Job nicht leiden..." Yamato antwortete nicht sondern umarmte seinen Bruder nur und küsste ihn auf die Wange. Dann verschwand er in sein neues Zimmer um es zu begutachten, dabei sang er ein fröhliches Lied.

T.K. blieb total verwirrt und geschockt im Flur und starrte seinem Bruder nach währen er sich über die Wange strich. »Was ist denn nun wieder los?«

Als Matt in seinem Zimmer ankam, schaute er sich erst einmal um... Begeistert was er ja nich von dem Einrichtungsstil seines kleinen Bruders. Also musste alles umgestellt werden!! Als erstes zog er mal die Schrankwand weg, die erst mal ein paar Mal gegen die Wand donnerte bevor er sie richtig greifen konnte. Dann zog er sie in die andere Ecke vom Zimmer was ein ordentlich lautes Schürfgeräusch hinterließ. Das Bett folgte. Es musste an die andere Seite zum Fenster! Und was, bitte, sollte sein Nachtschrank hinter der Tür?

Der Geräuschpegel, der Umräumaktion, nahm ganz unglaubliche Ausmaße an. Und dann mussten a noch die Bilder an die Wand! Also hieß es Hammer und Nägel her! Gesagt getan! Mit Nagel und Hammer wurde ordentlich an die Wand geklopft. Endlich fertig! Stille… Und dann ging es weiter! Etliche Bücher wollten ins Regal gestellt werden. Durch seine unbeschreiblich gute Laune stellte Yamato die Bücher mit so viel Elan in die Regale, dass die grundsätzlich gegen die Wand donnerten.

Er betrachtete noch einmal sein neues Zimmer. „Hm…“ Das mit dem Bett gefiel ihm noch nicht ganz, also wurde es kurzer Hand an die andere Wand geschoben. Er begutachtete ein weiteres Mal sein Werk. „Joa.. fürs Erste sollte das in Ordnung sein…“

Dann ging es daran seine Instrumente und seinen PC einzurichten. Als dies dann auch geschafft war, wollte sich Matt mit Musik ein wenig entspannen, also stellte er seine 5.1 Surround –Anlage an und stellte den Bass ordentlich hoch.

Yamato schmiss sich aufs Bett, wobei dieses wieder gegen die Wand knallte. Matt schlief ein und nachdem die CD zu Ende gespielt hatte, schaltete die Anlage auf stand by.

Am nächsten Morgen ging Matt voller Elan zu Arbeit. Dort angekommen begann er auch gleich eine gewisse Nummer zu wählen. Der Anrufbeantworter ging ran, der Blonde legte auf. Jede Stunde rief er bei Herr Yagami an. Irgendwann gab er es auf und sprach auf den Anrufbeantworter.

„Hallo! Herr Yagami!!!! Es geht um Ihre gewonnene Traumreise! Für 2 Personen!!! Ich werd sie heut Abend noch einmal anrufen! Sie können sich diese einmalige Chance doch nicht entgehen lassen!“ Eine leichte Schadenfreude war in der Stimme zu hören, wenn man sich die Aufnahme, vom Anrufbeantworter anhörte, konnte man sich das breite Grinsen schon denken, auch wenn man das Gesicht des nervigen Anrufers nicht kannte.

Yamato machte es einen imensen Spaß bei Yagami anzurufen. Er mochte die dunkle Stimme der Person, von der er noch nicht einmal das Aussehen kannte.

Er stellte ihn sich groß und sportlich vor, wenn er auch noch braune Augen haben würde wäre das perfekt! So träumte er ein wenig in den Tag hinein. Seine weiblichen Kollegen nervten ihn ein bisschen. Ständig begafften sie ihn, wie ein Tier im Zoo. Woran das wohl lag? An seinen blonden Haaren? Seinem guten Aussehen??

Der Feierabend näherte sich und er konnte Yagami-san noch immer nicht erreichen um ihn zu ärgern. Schade aber er musste nun auch nach Hause, er hatte noch einiges für die Uni zu erledigen. Zu Hause angekommen lief ihm auch schon sein kleiner Bruder entgegen. Er war ganz aufgelöst.

„Matt!!! Da is ne kleine Katze!! Sie hat sich in irgendwas verfangen!! Da am Balkon vom Nachbarn!!“ Matt schaute seinen kleinen Bruder misstrauisch an.

„Und ich soll sie da jetz runter holen oder was!? Soll das die Feuerwehr machen!“

„Aber die kommen nich!! Die meinten zu mir ich soll Leute bei der Arbeit nich stören!“

Matt verdrehte die Augen, ging dann aber doch zum Balkon um nach dem Kätzchen zu schauen. Und er sah sie dann auch. Die Kleine war in einem Fußballnetz verheddert und drohte zu ersticken, da sich das Netz um ihren Hals geschlungen hatte. Der Anblick war wirklich traurig, also nahm der Blonde allen Mut zusammen und kletterte auf den Balkon vom Nachbar. Er litt unter Höhenangst und seine Katzenhaarallergie würde sich auch noch zu Wort melden, da war er sich sicher. Heil auf dem Balkon angekommen machte er allein dafür schon mal 3 Kreuze. Kaum wollte er das Kätzchen befreien, kratzte sie ihn aus Panik und rupfte das Netz vom Hacken, an dem es hing. Matt war total erschrocken und sprang nach hinten und riss eine Porzellanfigur vom Fensterbrett. Das Kätzchen saß verängstigt in einer Ecke. Matt wollte sie packen und befreien, doch die Katze konnte ja nicht wissen, dass Matt nur ihr Bestes wollte.. oder eher T.K. wollte es. Er hatte sie! Oder besser, sie hatte ihn! Sie krallte sich an ihm fest, klebte direkt auf seinem Gesicht. Yamato nahm sie runter, hatte aber ordentlich Kratzer im Gesicht. Dann schließlich befreite er sie vom Netz. Der Fußball, der einmal in dem Netz war, war vom Balkon gefallen, genau wie einer der Blumenkästen. Nicht, dass es störte.. die Blumen waren eh vertrocknet.

Yamato kletterte mit samt Katze wieder rüber, drückte sie T.K. in die Hand und ging sich erst mal die Wunden lecken, oder besser desinfizieren. Es brannte höllisch! Was tat man nicht alles für den kleinen Bruder.

Der Balkon des Nachbarn sah super aus.. überall lag Erde, das kaputte Fußballnetz, an den Fensterscheiben waren Spuren von den Tatzen der Katze, nicht zu vergessen die Scherben der einstigen Pferdestatur.

Nachdem Matt seine Wunden versorgt hatte, schaute er sich die Misere an. Er schob einen Zettel unter die Haustür mit einem „Sorry“ drauf. Dann ging er mit T.K. und der Katze zum Tierheim. Sein kleiner Bruder bettelte ihn an, dass er die Katze behalten durfte. Matt blieb aber hart. Die Katze hatte schon genug angerichtet und seine Katzenhaarallergie machte sich auch schon bemerkbar, überall juckte es und seine Haut wurde rot und seine Augen brannten.

Hoffentlich war sein Nachbar nicht all zu sauer.

»Naja es war ja zu einem guten Zweck. Sonst hätte er ne tote Katze auf dem Balkon. «

Matt wiegte ab was ihm lieber wäre, ne tote Katze oder ein bisschen(!) Dreck auf dem Balkon. Er entschied sich für den Dreck. Beim Tierheim angekommen durfte er dann auch noch 30€ Abgabegebühr bezahlen, damit sie sicher sein konnten, dass die Katze auch in guten Händen ist.

Nicht grad der beste Tag für Yamato Ishida.

curtain up and ... war

Ich muss gestehen, das ich keinerlei Ahnung von Fußball habe. Für mich sind es einfach nur 11 Männer, die sinnlos einem Ball hinter her rennen und sich dabei die Lunge aus dem Körper schreien. Daher seht es nicht so genau, wenn es nicht möglich ist, das nur noch 4 Spieler eines Teams auf dem Feld sind. Bei mir ist eben alles möglich xD
 

Ich riesiges Dankeschön geht wieder einmal an RaaA. Denn sie war wieder so selbstlos und hat sich meiner Rechtschreibfehler angenommen. Doch es war nur Groß-Kleinschreibung *stolz-sei*

@Nikolaus: Selbstverständlich stirbt die Hoffnung nicht zuletzt, das dieses Cap von den zeitformen her besser ist als das vorherige *reusper*
 


 

Seufzend wanderte Taichis Hand langsam unter seine Bettdecke, spielte kurz mit seinem T-Shirt, ehe sie ganz unter diesem verschwand.

Diese Entspannung hatte er auch bitter nötig. Erst vor einer Stunde war er nach Hause gekommen, hatte seinen Beruf verflucht und sich eine Auszeit in der Badewanne genommen. Warum? Na weil sein Trainer ihn wieder einmal Stundenlang als Aufwärmphase über den Platz gescheucht hatte. Hinterher hatte seine Mannschaft ein Freundschaftsspiel mit dem Nachbarverein der Stadt, doch so freundschaftlich ist es nicht gerade verlaufen. Es artete in einem Kampf aus, wo auch etwas Blut floss und ziemlich viele rote Karten vom Schiedsrichter gezeigt wurden. In den letzten Minuten waren nur noch fünf Männer vom gegnerischen Team auf dem Feld, in der letzten Minute nur noch vier. Allein dieser Stand sagte schon viel über die Mannschaft aus und Tai hatte nicht gerade das Bedürfnis, noch einmal gegen diesen Verein zu spielen.
 

Ein weiterer Seufzer war Zeugnis der kleinen Aktivität an seiner Brust, während die andere Hand in seine Boxershorts schlüpfte.

Oh Ja, SO könnte jeder Abend ausklingen, nur ohne die Vorgeschichte.

Plötzlich schallte ein dumpfer Schlag durch sein Schlafzimmer. Doch dies wurde nicht weiter beachtet, sondern Taichi führte unbehindert die Tätigkeit fort. Dann wieder ein Krachen, gefolgt von einem Poltern.
 

„Nein!“
 

Stöhnend rollte sich Taichi auf die Seite, versuchte an nichts zu denken, seine neuen Nachbarn, die scheinbar nebenan Samba an der Wand tanzten zu ignorieren, aber dieser Vorsatz wurde durch weiteren, zunehmenderen Poltern durchkreuzt.
 

„Kann man sich denn hier nicht einmal in Ruhe einen runter holen, verdammt?!“
 

Falls es wirklich eine Wutader geben sollte, in der nur sadistische Vorstellungen für einen Nachbarn drin vor kommen, so pochte sie gerade an seiner Schläfe, war bereit zum platzen.

Wütend wurde ausgeholt und mit der Faust an die Wand eingehämmert. Dies jedoch ging in einem weiteren dumpfen Knall von der anderen Seite unter.

Fluchend wurde die dringend notwendige Befriedigung im Wohnzimmer fortgesetzt.
 

Am nächsten Tag war er bei seinen Eltern zu Besuch. Theoretisch nichts Weltbewegendes. Jedoch wurde es dies, als seine kleine Schwester Kari ihn von Zuhause aus abholte. So wie es Taichis Art war, hockte er noch in der Badewanne und hatte die Zeit total mit seinem Quitscheentchen vergessen, darum musste sie im Wohnzimmer auf ihm warten. Als er sich, fertig angezogen, zu ihr gesellte, hatte Kari inzwischen eine Beschäftigung gefunden: Formel 1 im Fernsehen.

Nicht gerade seine Lieblingssendung.
 

„Wir können los.“

„Nein, noch nicht, lass uns bis zum nächsten Boxenstop abwarten. Ich will wissen, ob die Führung so bleibt!“
 

Augen rollend setzte Taichi sich neben seine Schwester und schaute gelangweilt zum Fernseher. Er konnte beim besten Willen nicht nachvollziehen, was andere daran so toll fanden, Rennautos 90 Runden am Stück, monoton und völlig unspektakulär, rum gurkten zu sehen.

Kari jubelte, als plötzlich einer der Fahrer seinen rechten Vorderreifen verlor und dieser seelenruhig über den anliegenden Rasen rollte und der Wagen mit seinen drei Verbleibenden weiter fuhr.
 

Tai schnappte sich die Fernbedienung, stelle die Kiste aus und zog Kari an ihrem Arm aus der Wohnung, in seinen blauen Mini Cooper. Raus aus dem Formel 1 Horror... und hinein in die Fortsetzung.

Wie bei seinem Glück nicht anders zu erwarten, schauten seine Eltern ebenfalls dieses geistreiche Programm und machten dabei faszinierende Gesichter.
 

„Wie stehts?“
 

Kari setzte sich mit Schwung auf die Couch neben Herrn Yagami.
 

„Alfonso ist raus.“
 

Wer zum Geier war Alfonso? Der klang wie ein Pizzalieferant der eben seinen Job verloren hatte.

Doch, sei tapfer Taichi! Sprach er sich selbst zu, nur noch 20 Minuten und du kannst diese Hölle verlassen. Denn da muss er aufbrechen, um pünktlich zu seinem Nebenjob zu gelangen. Er war zwar mit seiner Seele ein Fußballer, jedoch füllte dies allein nicht seinen Geldbeutel.

Schon in vielen Geschichten hatte er gelesen, dass sich die meisten Leute diese Tätigkeit als reine Geldcheffellei ausmalen, doch das ist weit gefehlt. Solange man nicht in der Oberliga mitspielte, war der Verdienst gerade mal groß genug, um sich mal einen Beutel Orangen leisten zu können. Dann aber auch nur, wenn ein Freundschaftsspiel gewonnen wurde.
 

Geschlagen stand Tai auf und verabschiedete sich kurz und knapp bei seinen Eltern und Kari, die immer noch wie gebannt auf den Fernseher starrten. Jedoch kam von denen kaum eine Reaktion. Lediglich seine Mutter hob kurz die Hand ohne ihn anzusehen.

Keine halbe Stunde später stand er im Supermarkt, eine Kassenlade unter dem Arm geklemmt und versuchte einer alten Frau zu erklären, wie sie sich Zigaretten aus dem Automaten ziehen konnte, der im Eingangsbereich steht. Mal ganz davon abgesehen, dass die Technik allein schon selbst die jüngere Generation verwirrte, war die Oma sichtlich überfordert, das Kärtchen, welches sie an der Kasse erhalten hat, unter den Scanner zu halten damit die Schachteln unten aus der Öffnung purzelten.
 

„Warum machen sie es so kompliziert? Warum verkaufen sie nicht mehr die Schachteln direkt an der Kasse?“ krächzte die Frau und kratze an ihrer Warze auf der Wange.
 

„Wegen der Sicherheit, Mam. Früher konnte man sie ungesehen stehlen, doch dadurch, dass diese Kärtchen erst an der Kasse freigeschaltet werden, kann es nicht mehr dazu kommen.“
 

Sie schnaufte und Tai rollte mit den Augen. Anstatt einfach das dumme Teil unter den Scanner zu halten, diskutierte sie lieber rum. Zusätzlich verkürzte die sowie so mit Rauchen ihre, ohnehin bescheidene, Restzeit im Leben.

Mit Verspätung und einer Null-Bock-Stimmung setzte er sich an eine freie Kasse, setzte die Kassenlade ein, schloss das Wechselgeld unter seinen Füßen ein. Nachdem er sich (leider) erfolgreich im System angemeldet hatte und das Lämpchen über seine Kasse aufleuchtete, stürmten sofort die anstehenden Leute von dem anderen Fließband zu ihm.
 

Herzlich Willkommen an meinem freien Tag, sinnierte er innerlich und setzte sein charmantestes Lächeln auf, während er die Wahre über seinen Scanner zog. Und jeder der jetzt noch dumm aus der Wäsche schaute und keine Ahnung hatte, womit der liebe Taichi seine kurze Freizeit verbrachte, sollte mal in einen Supermarkt gehen, sich Kekse unter den Arm klemmen und zu einer überfüllten Kasse laufen. Einer dieser immer freundlichen Mitarbeiter die fragen „Haben Sie eine Kundenkarte, Leergutbon, Parkscheinkarte oder Rabattmarken?“ könnte Taichi Yagami sein. Sicherlich war diese Tätigkeit nicht geplant gewesen, doch sie war leider Gottes notwendig, um seinen Kühlschrank mit Futter und seine geliebte Wanne mit heißem Wasser zu versorgen.
 

Tai erschrak, als er durch eine meckernde Stimme aus den Gedanken gerissen wurde.

„He, Sie haben mir hier Weißkohl anstatt Blumenkohl auf den Bon geschrieben. Ich habe zu viel bezahlt, denn Blumenkohl wird abgewogen und der Weißkohl ist Stückzahl!“

Lächelnd wendete er sich der Kundin zu und warf einen Blick auf dem Bon.

„Ah, ich sehe was Sie meinen, da werde ich mich wohl vertippt haben. Aber keine Sorge, ich zahl Ihnen den Betrag aus, der zu viel Berechnet wurde.“ Er ließ sich wieder den Blumenkohl reichen, den er am liebsten in ihre überschminkte Visage geschmissen hätte und wog ihn ab. Ungläubig starrte er auf seinen Bildschirm. Wegen 11 Cent macht die einen Aufstand? Dieser Betrag würde sie auch auf der Citytoilette finden, wenn sie sich mal genau umschauen würde.

Schnell wurde der Stornoschlüssel aus der Schublade gekramt und auf „Retoure“ gedrückt.

„Dann bitte einmal noch hier unterschreiben. Damit bestätigen sie den Erhalt und das ich es nicht selbst eingesteckt habe.“

Er hörte noch etwas wie „Das die Kassierer nicht einmal wissen, was ihre Ware kostet!“, als sie mit einem betäubenden Parfümgestank davon rauschte.

Sicher, jeder andere Kassierer (einschließlich die Aushilfskräfte) kennen jeden Preis jeder einzelnen Ware...
 

Doch wenn er dachte, er könne nicht schlimmer kommen, hatte er sich geirrt, als blaue Augen ihn spöttisch fixierten.
 

„Was ist DAS denn?!“
 

Taichi stand auf, um über den Bildschirm, in die Hand des jungen Mannes, der ihm gegenüber stand, zu schauen.

„Das ist Geld“
 

„Das ist mir schon klar. Wie dumm sind Sie denn, mir soviele Pfennigstücke als Wechselgeld unter zu jubeln?“
 

„Leider ist mein Wechselgeld begrenzt und es ist noch akzeptabel 5 Cent in zwei Zweier und ein Einer zu erhalten.“
 

„Das ist es nicht!“
 

Woah, was ist das denn wieder für ein Idiot? Wo ist denn der Security – Typ, wenn man ihn einmal brauchte? Er hatte sich definitiv den falschen Job ausgesucht, um sein Quitscheentschen den Luxusstandart von heute zu bieten. Doch wenn es so weiter geht, müsste es wohl bald im kalten Wasser planschen, denn er war drauf und dran diesen Mann vor sich das Wechselgeld in seinen Rachen zu stopfen.
 

„Geld verliert seinen Wert nicht, nur weil es aus Kupfer besteht. Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Tag!“
 

Gerade als er sich den Artikel des nächsten Kunden zuwenden wollte, wurde er weiter von der Seite angepöbelt. Der Blonde strich sich verärgert eine Strähne aus dem Gesicht und wedelte mit der freien Hand vor seiner Nase rum.
 

„Ich verlange-...“
 

„Gehen sie zum Bäcker nebenan, vielleicht haben Sie da mehr Glück.“
 

Damit war für ihn das Thema beendet. Doch der restliche Tag leider nicht. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er von seinen 5 Stunden gerade mal 2 totgeschlagen hatte.
 

3 weitere qualvolle Stunden und nörgelnde Kunden später, stützte Tai sich auf dem Rufknopf des Fahrstuhls ab und konnte es kaum erwarten, sich in seinen Sessel zu setzten. Nicht, dass er schon seinen Hintern heute platt gesessen hatte. Nein, es ging noch ein Stückchen flacher.

Oben vor seiner Wohnung angekommen, trat er auf einen weißen Zettel, der ihn scheinbar unter die Tür durch geschoben wurde und hob ihn verwundert auf. Darauf stand mit einer schwungvollen Schrift nur das Wort „Sorry“
 

… häh? Wollte ihn da jemand rollen? Wofür wurde sich entschuldigt? Sich am Kopf kratzend schlürfte er ins Wohnzimmer, auf die Balkontür zu, um durch zu lüften. Nach dem Geruch her, hätte es die Bude wieder bitter nötig. Doch das Stück Papier segelte aus seiner Hand, als er seinen Balkon sah. Die Porzellanfigur, oder eher die mickrigen Überreste davon lagen am Boden, die braunen Augen vom geköpften Körper blickten ihn vorwurfsvoll an. Einst war sie ihm von Kari geschenkt worden, doch nun war sie eher reif für seinen Mülleimer. Sein Netz lag wirr über den Boden zerstreut. Ein Blick über seine Brüstung verriet auch, wo der Fußball und seine Blumenkästen ab geblieben waren.

Er hatte keine Ahnung was geschehen war, eine Hand schob sich in sein braunes Haar, zog daran.
 

„Was zum Teufel ist hier geschehen?!“
 

An den Wänden ist ein wenig der Putz abgerissen, kleine Kratzer zierten wenige Stellen. Abgesehen das es erfreulich war, dass der unbekannte Wirbelwind auch die Spinnenweben aus den Ecken gerissen hatte, sah es übel aus. Doch dann entdeckte er einige Schlieren an dem Geländer, was wie verwischte Fußspuren aussahen. War da jemand in seinen Balkon geklettert? Überrascht wagte er noch einmal einen Blick nach unten.. 5 ter Stock... Spiderman lies wohl Grüßen....

Doch dann entdeckte er auf dem benachbarten Balkon ähnliche Spuren auf dem weißen Putz des Geländers. Von da kam also der Eindringling. Sofort verengten sich Tais Augen zu schlitzen. Seine Nachbarn waren nicht nur Nervensägen, Krachmacher und Diebe, da er seine Paketklebebandrolle noch immer nicht wieder hatte, sondern auch noch Wanderlierer. Tolle Nachbarschaft.
 

Sofort stürzte er aus der Wohnung, um die Tür neben seine an zu steuern und drückte den Klingelknopf. Es war nicht mal ein Namensschild angebracht, also musste ein „Hey Du!“ als Anrede bei einer Anzeige reichen.

Er wartete und... wartete. War wohl scheinbar keiner zu Hause, aber das war ja typisch. Wenn tai ein Anliegen hatte, wurde es total missachtet. Aber das konnte er doch nicht so auf sich sitzen lassen.

Wütend stampfte er zurück in seine Wohnung, riss ein kariertes Blatt von seinem Block und schrieb in voller Wut genau das auf, was er dachte.
 

>Sehr geehrte liebe, dieberische, einbrechendere Nachbarn!

Es wäre sehr nett gewesen, wenigstens etwas mitgehen zu lassen, wenn man schon ungefragt auf meinen Balkon besteigt. Aber gleich aus Wut, darüber das dort nichts wertvolles auf zu finden war, meine armen Pflanzen in den Tod zu stürzen, war doch echt nicht nötig gewesen! Ich erwarte einen Ersatz dafür!<
 

Etwas irritiert lies er sich das Geschriebene erneut durch und schüttete den Kopf. So was dämliches hatte er selten auf ein Stück Papier gebracht. Da kann er ja gleich schreiben, dass er erbost, sauer, zerknirscht und enttäuscht war, doch das ließe sein Stolz dann doch nicht zu.

Um genau zu sein, war er eher sprachlos über diese wirklich.... komische Aktion und er hatte keinen Einfall, wie er jetzt weiter verfahren sollte. Er kannte die Nachbarn nicht. Lediglich den kleinen Bruder hatte man kurz Hallo gesagt, aber das war ein eher angebundenes Gespräch gewesen.

Seufzend wurde das Papier zusammen geknüllt und über die Schulter geworfen.
 

"Sehen Sie sich doch diese Geschmeidigkeit an. Wenn Sie jetzt bestellen-..." Die Fernbedienung wurde gedrückt. "-...dann erhalten sie noch heute diesen ultimativen Staubsauger VDO Super-Saugi für nur unglaubliche-..." Zapp.

"... 10 Stunden, die Sie ihrer Freizeit opfern müssen. Doch seihen Sie sich gewiss, sie ist gut bei uns angelegt denn,-..."

"...- wenn Sie die Reise heute schon buchen, haben Sie-..." wahrscheinlich die Kakerlaken umsonst.

Grummeld wurde das Gerät stumm geschaltet. Dieses Gelaber war doch nicht mehr auszuhalten. Ständig diese Dummschwätzerei. Heute ist ein Tag wie jeder andere auch, aber dennoch war er sinnloser als sonst.

Nicht einmal mehr zum Baden hatte Taichi lust. In wenigen Stunden müsste er theoretisch aufstehen.
 

Richtig, aufstehen. Denn es war Nacht und total langweilig. Seit dem Vorfall mit dem Balkon konnte er an nichts anderes mehr denken. Warum schlich sich jemand über die Brüstung, um ein Ball segeln zu lassen und Spiderman zu imitieren? Das ergab doch einfach keinen Sinn, keinerlei Logik steckte dahinter. Wenn wenigstens die Glastür aufgebrochen wäre, wäre der Grund vorstellbar, wenn auch Zwecklos, da er nichts Wertvolles besaß. Doch so..
 

Sich geschlagen gebend wurde der Ton wieder angestellt.

"Aber du BIST der Vater! Ich schwöre Dir, das ich mit niemanden außer dir Sex hatte und das wird auch der Vaterschaftstest beweisen und dann musst du-..."

Okay, es war Zeit zu schlafen...
 

Zumindest wurde es versucht, doch ein leises Poltern hielt ihn hartnäckig wach. Ständig wurde auf der anderen Seite der Wand etwas bewegt und es hörte sich schwer danach an, als ob der gesamte Hausrat noch einmal umgestellt würde. Kraftvoll hämmerte Taichi an die Wand.
 

"Ist jetzt mal bald Ruhe da drüben?!"
 

Das Poltern hörte auf. Seine Ohren waren nicht wirklich die Besten, eher war seine Stärke im schmecken, besonders wenn es um leckeres Essen ging, doch was er eben hörte, war zwar stumpf zu verstehen, dennoch war er sich sicher, sich nicht verhört zu haben. Etwas kicherte auf der anderen Seite.

Lachte ihn da etwa jemand aus? Erst Einbrecher in Strumpfhose spielen und dann sowas! Erneut holte er zum Schlag aus.
 

"Hey, es ist mitten in der Nacht!"
 

Und wieder das Kichern. Wer gackerte denn da so blöde? Das klang ja wie eine Truppe Hühner auf einer Häkelparty. Doch dann hörte er laut und deutlich eine Frauenstimme. "Nicht TK, hihi, ... nicht da."

Nein, das konnte nicht sein.

"TK..... oh ja, da."

Diese miese kleine Veräterin.

"Genau so."

Es war nicht gerade antörnend seine eigene Schwester beim Sex anzuhören, jedoch was ihn an der Tatsache störte war, das sie es drüben bei seinen Nachbarn tat.
 

"HIKARI YAGAMI! Beweg gefälligst deinen Arsch aus dem Bett!" donnerte es durch die ganze Wohnung und nach der langen Stille war wohl klar, dass sie es gehört haben musste, genauso wie der Rest der Nachbarschaft. Wenige Minuten später klopfte es an der Wohnungstür, doch ehe sich die Hand vom Holz entfernen konnte, wurde schon die Tür aufgerissen und Taichi blickte Kari direkt in ihr errötetes Gesicht.
 

"Ähm..."
 

Es war Offensichtlich, dass es ihr unangenehm war.
 

"Was hat das zu bedeuten?"

"Nun ja, Ich habe Dir doch von meinem Freund erzählt.... " und sie zeigte auf Takeru. Eine braune Augenbraue wanderte nach oben, ehe prompt eine Hand sich Takeru entgegen streckte. Dieser sah ihn fragend an.
 

"Mein Klebeband, Freundchen!"
 

Es dauerte eine Weile, bis es bei dem Blondschopf durch sickerte, doch mit einem >Oh< ging er zurück in die Wohnung. Diese Zeit wurde hartnäckig genutzt.
 

"Wieso hast du mir nichts erzählt?! Dein Freund plus Bruder zieht hier ein und diese Nichtigkeit verschweigst du mir?"
 

Sie wurde noch röter und zupfte sich eine braune Haarsträhne von der Nase. "Ich kam noch nicht dazu, es Dir zu erzählen. Die Sache mit dem Balkon hat übrigens TK schon für dich geklärt." Selbst ein Nilpferd würde jetzt intelligenter schauen, als Taichi es gerade tat.

"Na du weißt schon. Den Zettel, den ich neben deinem Sofa gefunden habe. Ich war so frei und habe ihn Yamato, TK´s Bruder-..."

"DU HAST WAS?"

Sie schluckte.

"Ähm... den Zettel abgegeben?.."

Wer auch immer zwischen den Wolken rum hüpfte und dort hauste, dieser Jemand musste ihn scheinbar abrundtief hassen. Diese Blamage war einfach zu unerträglich. Am liebsten würde er sich jetzt in der Wanne ersaufen, wärend sein Entchen ein Lied quikte.
 

"Warum hast du das getan?"
 

Leicht verzweifelt sah er seine Schwester an, die ihn geschockt musterte. Doch sie wurden leicht unterbrochen, als sich TK in sein Blickfeld schob und ihm das Klebeband reichte. "Hier."
 

"Was zum Kuckkuck soll ich denn damit?!" fauchte Tai ihn an. "Aber du wolltest doch-.."

"Weißt du, was ich am liebsten möchte?!" TK wich erschrocken einen Schritt zurück. Dieser gefährliche dunkle Blick war äußerst aktraktiv, aber verdammt wütend. Yamato hatte ihn gelehrt, das Männer schlimmer sein können als Frauen.

"Am liebsten würde ich Euch beiden Eure Münder mit dem Band zukleben, damit ich wenigstens einmal Ruhe im Bett finde!"

Mit diesen Worten knallte er die Tür zu, schnaufte, schrie noch einmal kurz auf, wodurch die beiden zurück gelassenen Körper zusammen zuckten.
 

"Einen netten Bruder hast du da."

"Wart mal ab was passiert, wenn er heraus findet, das Yamato bei seinem Zettel gelacht und gesagt hat, das er gern neue Blumen haben kann."
 


 

Taichi schnappte sich den Fettstift aus der Küche, riss die Balkontür auf, hangelte sich über das Geländer um mit einem gewaltigen kraftvollem Sprung auf das Benachbarte zu landen.
 

Nur das entfernte Straßenlicht erhellten schwach die Wörter, die groß auf der Scheibe des Nachbarn prankten und die Blumenkübel, die verloren neben zwei Vertrocknete im Gebüsch lagen.
 

>Was du kannst, das kann ich schon lange!<

Kräkelein haben Folgen, wehrter Herr Nachbar

Als Yamato am Morgen ins Wohnzimmer kam und nach dem Wetter schauen wollte sah er die Misere. Er stürmte zum Balkon und verengte die Augen zu Schlitzen.
 

>Was du kannst kann ich schon lange!<
 

Er öffnete die Balkontür und schaute runter zu seinen Blumen.

/Na warte!! Das bekommst du zurück!!!/ dachte er. Der Blonde stapfte nach unten und hob die Blumen auf um sie wieder fein, säuberlich einzupflanzen. Noch vor 8 Uhr morgens waren die Pflanzen wieder dort wo sie hin gehörten. Um das Geschmiere weg zu wischen blieb ihm aber keine Zeit mehr. Er musste zur Uni und danach musste er noch zur Arbeit. Während der Arbeit grübelte er angestrengt darüber nach, wie er sich rächen konnte. Vielleicht sollte er ihm ne ganze Meute Katzen auf den Balkon setzen, wenn er die so gerne haben wollte. Oder sollte er sich, mit Kari´s Hilfe, heimlich in seine Wohnung schleichen und Kressesamen auf seinem Teppich verteilen? Die fühlten sich dort bestimmt wohl und wucherten bestimmt wie verrückt. Schlüsselloch mit Kaugummie zukleben und Türklingel mit irgendwas beschmieren war ihm zu kindisch. Hm.. ne Tarantel unter den Türschlitz schieben? Nein! Die Feuerwehr rufen, dass die ne Leiche bergen sollen?

Maa!! Es war zum Mäuse melken!! Irgendwas musste es doch geben um seinen Nachbarn zur Weißglut zu treiben.

Er widmete sich, nach einem strengen Blick seines Chefs, wieder seiner Arbeit und wählte die Nummer, die er schon auswendig konnte. Zu seiner Enttäuschung ging wieder keiner ran.

Hm.. Ihm eine Nutte schicken!! Das is doch mal ne coole Idee! Oder ihm die Hauptsicherung im Keller kappen! Seine Wohnung fluten?!

Er schaute zu seinem Aktenberg. Diese armen, alten Menschen musste er noch alle mit einer Busfahrt verarschen, die sie im Leben nicht mehr vergessen werden. Auch diesen Yagami hatte er noch nicht überreden können. Naja es war ja nur seine Aufgabe die Leute zu informieren. Er schaute immer noch gelangweilt auf den Berg Akten. Wieder ein Blitze sprühender Blick von Seiten seines Chefs, dann wurde er ins Büro bestellt.
 

Naja, das Gespräch war jetzt nicht gerade berauschend gewesen, aber er wollte ja sowieso kündigen. Schade nur, dass er jetzt nicht mehr Yagami anrufen konnte.

Und dann viel es ihm wie Schuppen von den Augen!

Na klar!! Das war perfekt!

Er rannte sofort zum Baumarkt, kaufte allerlei Zeugs und rannte hastig nach Hause. Ok, er hielt noch einmal beim Zeitungsgeschäft um sich ne Zeitung mit Stellenanzeigen zu kaufen. Schließlich brauchte er jetzt einen neuen Job, um sein Studium finanzieren zu können, aber es wird auch zwei, drei Tage ohne Job gehen. Dann bereitete er alles für seinen Rachefeldzug vor. Die Blumenkästen, die unten im Gebüsch lagen, hatte er mit genommen. Gut das diese Plastikdinger einiges aushielten und nicht sofort kaputt gingen. Dann pflanzte er die wunderschönen Blumen ein, die er gekauft hatte und stellte sie vor die Tür seines Nachbarn. Dann schrieb er einen Brief, mit rosa Briefpapier und parfümierte diesen.

In ihm stand folgenes:
 

„Sehr geehrter Herr Nachbar,

es tut mir so unsäglich leid, welch Qualen ich Ihren Pflanzen antat. Mögen Ihre Pflanzen keinen allzu schmerzhaften Tod erlitten haben und nun in Frieden ruhen.

Um Ihren tragischen Verlust um die armen, sowieso schon vertrockneten, Dinger zu lindern habe ich Ihnen Ersatz verschafft. Mögen nun diese wunderschönen Gerbera, oder wie diese Dinger auch immer heißen mögen, auf Ihren Balkon, in aller Ehre und in voller Pracht vertrocknen, auf dass Sie sich eines Blickes Ihres Balkons wieder erfreuen können.

Wenn Sie es wünschen verehrter Herr Nachbar, werde ich auch die kleine Katze wieder aus dem Tierheim holen, für die ich 30€ Aufnahmegebühr hab blechen müssen, und sie wieder in Ihr teures und edles Fußballnetz hängen, wo sie sich beinahe selbst erwürgt hatte, so wie ich sie einst dort, auf dem Ihren Balkon vorfand.

Auch werde ich diese, äußerst kostbare und seltene, Pferdestatur ersetzen, die mal ganz ehrlich zum kotzen aussah.

Zu dem, wollte ich mich noch recht herzlich bei Ihnen bedanken! Denn nur durch Ihre Freundlichkeit, meine bescheidenen Fensterscheiben zu verschönern habe ich meinen Job verloren und sehe mein Studium in Gefahr!!!
 

Mit überaus freundlichen Grüßen, Bussy und Küsschen.

Ihr werter Nachbar

Yamato.“
 

Er unterschrieb noch den Brief und las ihn noch mal durch um eventuelle Fehler zu beseitigen. Er ging noch einmal vor die Tür um den Brief, der nun in einem passend rosanen und mit Herzchen beklebten Umschlag war, zwischen die Blumen zu stecken.

Dann machte er sich daran Stellenanzeigen zu lesen, Bewerbungen zu schreiben und Telefonate zu führen. Mit Erfolg! Bereits am nächsten Tag durfte er in einem Supermarkt probe arbeiten. Moment, da war doch was.. Ach ja! Dieser überaus freundliche Kassierer, der ihm nur Cent-Stücke in die Hand gedrückt hatte! Na warte, der bekam auch noch sein Fett weg! Obwohl, er sah gar nicht übel aus, soweit er sich erinnerte. Na mal sehen, wie es morgen ablaufen würde.
 

Yamato stand früh am Morgen auf, damit er sich für die Arbeit vorbereiten konnte. Er musste einen guten Eindruck hinterlassen. Als er dann nach einer halben Stunde das Bad verließ und schließlich auch die Wohnung konnte er sehen, dass die Blumen weg wahren. Er grinste fies und ging schnell weiter, um nicht zu spät zu kommen.

Endlich bei seinem neuen Arbeitsplatz angekommen, stellte er sich noch einmal beim Filialleiter vor, wurde dann eingewiesen und bekam einen Kittel. Er sollte die Ware in die Regale einsortieren. Naja, es gab sicherlich angenehmere Tätigkeiten, als diese hier. Die füllige Mitarbeiterin, welche die Aufsicht über ihn hatte, stand daneben und schaute sie genau an, was er wie machte. Statt das sie ihn mal half. An allem fand sie was zu nörgeln.
 

„Mach schneller, wenn du ein richtiger Fachverkäufer werden willst musst du so eine Europalette in einer halben Stunde geschafft haben!“
 

Zu dumm nur, dass er kein Fachverkäufer werden wollte…
 

„Du musst alles raus nehmen und die Regale auswischen! Das gehört dazu!“
 

Gut, dass das Regal so voll Staub war, dass man gut erkennen konnte, dass dieses seit Monaten nicht mehr geputzt wurde…
 

„Du musst die alte Ware auf die neue stellen!“
 

Ja doch!! Er war doch nicht blöd! Und wenn sie so ne gute Aufpasserin war, hätte sie sehen müssen, dass er das schon von Anfang an machte.
 

„Das steht nicht gerade! Der Bezirksleiter kommt heute! Da muss alles piko bello sein!“
 

Aha! Daher weht der Wind, mit dem Auswischen.
 

Yamato beeilte sich, aber was auch immer er macht, es war falsch. Dann wurde er angeschnautzt , warum er keine Handschuhe mit gebracht hatte, für die Tiefkühlregale.

Kein Lichtblick war in Sicht. Doch dann kam er! Dieser… dieser Typ! Der so dreist war ihm diese kleinen Cent-Stücke zu geben. Er löcherte ihn mit seinen Blicken und überlegte, wie er ihm eins auswischen konnte. Leider kam er den ganzen Tag nicht dazu und dann wurde er zum Chef bestellt. Die mollige Mitarbeiterin lästerte nur über ihn, reimte sogar noch Sachen hinzu. Zum Beispiel habe er angeblich ständig Sachen fallen lassen und so. Er wollte sich wehren und was dazu sagen, dann wurde ihm nur unterstellt, wie unhöflich er doch war, zwei Leute zu unterbrechen.

Klar bekam Yamato die Stelle nicht. Jedes beschissene Regal hatte er geputzt und neu aufgefüllt und das sicher in Rekordzeit! Die brauchten doch sicher nur einen Idioten, der für sie sauber machte, damit alles blitzte wenn der Bezirksleiter kam.

Stock sauer verließ der Blonde den Laden und schaute noch einmal zu dem braunhaarigen Kassierer. In diesem Schuppen würde er nie wieder einkaufen! Das schwor er sich.

Also ging er wieder Heim um sich eine Stelle zu suchen.

Er fand auch eine, in einer Firma, wo er Medikamente verpacken musste. Gleich am nächsten Tag ging er hin um zu arbeiten.

Und kam mit einer deftigen Erkältung wieder nach Hause. Bei 0°C musste er im Kühllager schuften und die Medikamente hin und her karren. Er musste zum Arzt und wurde wegen Grippe gleich ne Woche krankgeschrieben, worauf hin er wieder flog. Sie konnten es sich nicht leisten, jemanden zu beschäftigen der wegen so ein bisschen gleich krank wurde. Und wegen denen hatte er sich seine Hose kaputt gearbeitet.
 

Resignierend ging er in die Stadt um sich eine neue Hose zu kaufen. Er überlegte, ob er lieber ne Jeans oder ne Stoffhose kaufen sollte. Er entschied sich für eine Stoffhose. Also ignorierte er die unzähligen Jeansläden und schaute nur desinteressiert in die Schaufenster, während er an ihnen vorbei schlenderte. Plötzlich blieb er stehen und ging noch einmal zurück. Da war der dreiste Kassierer, mit den braunen Strubbelhaaren! Das war die Chance sich an ihm zu rächen! Er schlich ihm hinterher und heckte einen Plan aus, bis ein Bettler ihn penetrant mit seinen elf Kindern nervte und ihm seinen steifen Arm zeigte. Solche Leute taten ihm schon leid, aber er hatte ja selbst kaum genug Geld, sonst müsste er ja nicht nach einer Arbeit suchen. Als er den Bettler endlich los war, hatte er der Kassierer verloren. So ein Mist!

Naja, eigentlich war er ja auch hier um sich eine Hose zu kaufen. Ihm verging die Lust, als er die x-te Hose anprobiert hatte. Der Verkäufer brachte ihm eine Hose nach der anderen. Lustlos stand er vor seiner Kabine und wartete auf neue Hosen, als er flüchtig in die Nebenkabine schaute wurde er wieder hellwach! Da war er, der Kassierer!! So ein Glück!
 

Er beobachtete ihn eine Weile beim anprobieren mehrerer Hosen und Oberteile.

Hm… gar nicht mal schlecht gebaut! Dachte er sich und ihm fiel die schön bronzefarbene Haut auf. Joa, also wenn er sich mit Sex bei ihm entschuldigen wollte, für seine dreiste Tat, würde er ihn nicht von der Bettkante stoßen.

Wiederwillig musste er sein Tun beenden, als der Verkäufer kam und er neue Hosen anprobieren musste. Endlich war auch eine dabei, die ihm passte. Die nahm er und trat aus der Kabine. Ein Blick in die leere Nachbarkabine verriet ihm, dass der, inzwischen als sexy eingestufte, Kassierer bereits gegangen war. Schade eigentlich, dachte er und ging zum Bezahlen. Dann machte er sich auf den Weg nach Hause. Er rannte um die Bahn noch zu bekommen, aber diese fuhr ohne ihn ab, nachdem er sie erreicht hatte. War ja klar! Er konnte ihr nur noch hinterher schauen und wen musste er darin entdecken?? Na klar! Der dreiste, sexy Kassierer stand hinten in der Bahn und schaute ihn an. Na toll, hätte nicht einer die Tür aufhalten können? Nein! Jetzt durfte er 20 Minuten warten, bis die nächste Bahn kam.
 

Als er dann endlich erschöpft nach Hause kam, schmiss er seine neu erworbenen Sachen in eine Ecke und ging zum Balkon, um zum Nachbarbalkon zu schaun. Was er dort sah brachte ihn zum Grinsen. Endlich waren die Pflanzen groß genug. Hübsch sah die Katzenminze ja aus zwischen den Gerbera und all den Katzen, welche sie auf Nachbars Balkon versammelt hatten, um die wohl riechende Katzenminze zu bekommen. Schon erstaunlich, dass Katzen dafür sogar in den 5. Stock krackselten. In sich hinein lachend, ging er dann zu Bett. Es war ein anstrengender Tag und morgen musste er wieder zur Uni und dann musste er sich auch noch einen Job suchen. Naja, das wird schon. Diese Nacht stellte er die Musik ausnahmsweise mal nicht extra laut, sondern ließ sie ganz aus, um dem liebliche Maunzen der Katzen zu lauschen, welche nun den Balkon des Nachbarn belagerten.

shouting, cats and other tormenting spirit

Puuh. Dieses Cap ist diesmal etwas lang geworden, aber in Rekordzeit entstanden.

Dafür ist einzig und allein RaaA schuld. Nachdem ich ihr Kapitel lesen durfe (noch bevor es on kam, hähähä, erster!) überrannte mich schon förmlich die Schreibsucht und.. nun ja.. *hüstel*.. dieser Mist ist dabei raus gekommen xD
 

Also jede Morddrohungen, Kettensägenanschläge, Bombenattentate an RaaA und die benutzen Schlüpferchen sowie Heiratsanträge an mich.
 

PS: Ich habe ein kleines Bild dem Kapitel "Kräkelein haben Folgen, wehrter Herr Nachbar" und Diesem hier zugeordnet. Schaut in die Kapitelübericht nach, dort findet Ihr ein kleines Taito-Pic mit dem Titel 1.0

Man kann es auch als Zwischen-Leckerlie bezeichnen xD
 


 


 


 


 

Gähnend wurde sich noch einmal kurz am Hintern gekratzt, als er sich langsam aus seinem Bett pellte und ins Bad schlürfte. Es war eine seltsame Woche gewesen. Eine Woche, die er gern aus seinen Erinnerungen streichen wollte, doch dies war leider nicht möglich.

Zu gern hätte er das Wort ´Nachbarn´ aus seinem Gedächtnis gestrichen, doch jeden Tag wurde Taichi erneut daran erinnert, daser scheinbar den falschen Wohnblock für sein trautes Heim ausgesucht hatte.

Zumal versuchte ständig jemand ihn über seine Festnetznummer zu erreichen, doch jedes Mal, wenn er zum Telefon kam, hatte man bereits aufgelegt oder er fand nach getaner Arbeit unangenommene Anrufe. Wozu hatte er sich denn ein Anrufbeantworter zugelegt, wenn ihn sowieso niemand benutzte? Zurück rufen war auch nicht möglich, da es eine unterdrücke Rufnummer war.

Langsam aber sicher kam er sich mächtig verarscht vor. Als ob Gott ihn hassen würde. Aber der scheint wohl mehr mit anderen Dingen beschäftigt zu sein, statt ihn etwas Freude zu bereiten. Wie zum Beispiel das Hirn seines neuen Nachbarns zu suchen.
 

Mürrisch starrten sich braune Augen im Spiegel an, missachteten beabsichtigt die Augenringe. Selbst die Bürste schaffte es nicht mehr, die ganzen Knoten aus seinen Haaren zu kämmen, die aus Stress entstanden, wenn er sich einige Strähnen zwirbelte.
 

Schlecht gelaunt ging er noch einmal seinen Tagesablauf durch.. und hörte nach wenigen Sekunden gleich wieder auf. Es machte doch keinen Sinn sich über Dinge Gedanken zu machen, die sowie so unausweichlich waren. Sein Chef hatte gestern beim Feierabend noch kurz erwähnt, das heute ein Neuer anfing, um die Regale aufzufüllen.
 

„Arme Sau.“, dachte sich Taichi. Er selbst hatte das auch schon hinter sich und egal wer dieses Würstchen war, derjenige tat ihm jetzt schon Leid, denn die Mitarbeiterin, die immer die Aufsicht über die Neuen hatte, war eine richtige Plage, aber das würde der dann schon schnell bemerken.

Schnell wurde sich noch kurz die Zähne geputzt, die Brieftasche eingesteckt und der Wohnungsschlüssel in die Hand genommen. Doch gerade als er die Wohnung verlassen wollte, wäre er beinahe in einem bunten Gemisch aus Blumen getreten, die auf seinem Fußabtreter standen.

Was war das denn?

Eine Augenbraue wanderte verwundert nach oben, als er den rosernen Umschlag mit den Herzchen in seinen Händen und drehte. Ein Liebesbrief?
 

WUAH, was war das denn? Das ganze Papier stank nach einem billigen Parfüm, das ihm fast die Nasenhaare weg ätzte. Die Nase wurde kraus gezogen, als er versuchte den Brief so weit wie möglich von sich entfernt mit den Fingerspitzen zu öffnen. Doch schon nach dem ersten Satz pochte eine kleine verräterische Wutader auf seiner Stirn. Das Wort Liebesbrief wurde schnell durch Hassnaricht ersetzt.
 

Mögen Ihre Pflanzen keinen allzu schmerzhaften Tod erlitten haben und nun in Frieden ruhen.
 

Da wurde sich doch eindeutig über ihn lustig gemacht! Der ganze Brief triefte vor Sarkasmus und Abscheulichkeiten. Vor allem war er in solch einer gestelzten Sprache geschrieben, dasihm schlecht wurde.
 

Um Ihren tragischen Verlust um die armen, sowieso schon vertrockneten, Dinger zu lindern habe ich Ihnen Ersatz verschafft. Mögen nun diese wunderschönen Gerbera, oder wie diese Dinger auch immer heißen mögen, auf Ihren Balkon, in aller Ehre und in voller Pracht, vertrocknen, auf dass Sie sich eines Blickes Ihres Balkons wieder erfreuen können
 

Eins muss man diesem Yamato lassen, er ist ein Jedi-Meister des Verarschens.

Doch das nächste lies seine Augenbraue wieder langsam sinken, sogar ein klein wenig Reue spiegelten sich in den braunen Augen, als er etwas las, was er gern übersehen hätte.
 

Denn nur durch Ihre Freundlichkeit, meine bescheidenen Fensterscheiben zu verschönern habe ich meinen Job verloren und sehe mein Studium in Gefahr!!!
 

Doch warum zum Teufel wurde er dafür verantwortlich gemacht? Der Chef selbst hat das ja wohl kaum gesehen und ihm dafür den Laufpass gegeben. Aber so gut kann er ja nicht mal gewesen sein, wenn man so leicht zu ersetzten war.
 

Mürrisch wurde das Blatt Papier zusammen geknüllt. Doch was machte Taichi jetzt nun mit den Blumen? Um ehrlich zu sein, hatte der Typ echt Geschmack und sie sahen gar nicht mal so schlecht aus... naja, bis auf das gelbe Zeug da am Rand, aber mit ein bisschen Lackspray lies sich das schnell korrigieren. Doch warum ihm ständig das Zeug einging, konnte er sich nicht erklären.

Die Kästen wurde aufgehoben, durch den Flur getragen, mit dem Ellenbogen die Balkontür geöffnet, da die Hände belegt waren und mit Schwung auf den Sims gestellt. Das miefende Papier würde sich bestimmt gut als Dünger eignen und wurde einfach zerrissen und unter die Erde gehoben. Ein Blick auf die Armbanduhr verriet ihm, dases Zeit war, sich auf den Weg zu machen. Es sei denn, er möchte einen genauso liebevollen Brief an den Nachbarn schreiben und um den verlorenen Job trauern... auch wenn er da nicht allzu lang getrauert hätte.
 

In der Filiale angekommen wollte Taichi gerade unter das Rolltor schlüpfen, als ihm die nette alte Dame aufhielt. Es war schon komisch, als ob die Schachtel jeden Tag auf ihn warten würde, nur um sich über den Automaten der Zigaretten zu beschweren. Erneut wurde freundlich auf den Beschwerdekasten am Eingang hingewiesen und wollte sich schon erleichtert aus dem Staub machen, als sein Blick über den Gemüsestand zu den Backwaren fiel.

Dort am Regal stand ein Kerl, der richtig von der penetrannten Pute zusammen gestaucht wurde. Das war dann wohl der Neue. Kurz wurde noch gedanklich sein volles Mitleid gesendet und sich dann in den Umkleideraum begeben.
 

Als er wieder unten durch das Rolltor in den Laden ging, kam er direkt wieder an den Neuen vorbei. Ihm fiel sofort auf, wie sich das blonde Haar leicht an seinem schlanken Nacken schmiegte, als er seinen Kopf senkte, um etwas auf einem Klemmbrett zu notieren. Der zarte Duft, den sein schlanker Körper verströmte war auch nicht ohne.
 

„Ah, du bist wohl der Neue? Soll ich dir einen gut gemeinten Rat zu der da geben? Halt dich von ihr fern. Sie ist der personifizierte Ärger mit Gamaschen!“
 

Doch seine Worte blieben unerhört, denn sein Kopf bewegte sich kein Millimeter und schwebte weiter über sein Klemmbrett. Wie kann man bei der Arbeit nur so dermaßen konzentriert sein? Mit einem lautlosen Seufzen ging er weiter zur Kasse zu, bekam nur noch mit, wie sich der Neue umdrehte, ihn direkt mit seinen blauen Augen anstarrte. Doch dieser Moment weilte nur kurz, denn schon wurde er von der Mitarbeiterin belagert, warum er mit der Arbeit aufhörte.
 

„Das steht nicht gerade! Der Bezirksleiter kommt heute! Da muss alles piko bello sein!“
 

Hupsala. Dabei hatte er ihn sogar noch gewarnt.

Im laufe des Tages wurde er schon fast immer wieder durch diese Blicke vom Blonden erdolcht. Das wäre dann wohl die Strafe dafür, das er ihn kurzzeitig vom Arbeiten abgelenkt hatte. Dabei war Taichi sich sicher, daser ihn gar nicht erst gehört hatte.
 

Schade, dann fiel wohl ein kleines Nümmerchen auf den Arbeitertoiletten in der Mittagspause aus, dabei hätte er so gerne mal von der cremefarbenen Haut gekostet.

Aber diese Blicke sollten offensichtlich keine Einladung für ein Quicki sein, sondern eher missglückte mentale Mordversuche.
 

An der Kasse schien der Blonde ihn wirklich zu verfolgen. In jede blauen Augen sah er den Typen, jedes Lächeln scheint durch seins ausgetauscht worden zu sein und doch hatte er das Gefühl gehabt, ihn von irgendwo her zu kennen.

Als ein Jugendlicher ihn fast über die Kasse zog, viel bei ihm der Groschen, wortwörtlich Groschen. Der war doch erst da gewesen und hatte sich über das Wechselgeld aufgeregt. Doch was sucht er jetzt mit auf der Liste der Gehaltschecks der Filiale?
 

„Hey, antworten Sie mir gefälligst, man!“
 

Ach ja, da war ja noch jemand.
 

„Es tut mir Leid, doch ich kann Ihnen nicht diese Spirituosen verkaufen, bevor Sie mir nicht Ihren Ausweis gezeigt haben.“
 

Die Solariumwangen blähten sich wie bei einem Frosch auf und gaben einen merkwürdigen Kontrast zu seinen gezupften Augenbrauen und den silbernen Ohrring. Seine weibliche Begleitung sah genauso aus wie er, nur mit mehr Wimpertusche, mit der sie ihn gerade verführerisch anklimperte.
 

„Ach kommen Sie, machen Sie eine Ausnahme. Wir sind keiner dieser Säufer und wollen uns nur einen netten Abend zusammen machen.“
 

So, wie die beiden aussahen, scheinen sie mehr ihr Geld in die Sonnenbänke zu investieren.
 

„Wenn Ihr nicht mal den Ausweis vorzeigen wollt um Euch aus zuweisen, ist es sehr wahrscheinlich, das Ihr beide unter 18 Jahre seit. Zusätzlich ist der Beischlaf mit Minderjährigen nicht erlaubt.“

Seufzte er und stellte die Flaschen im Kassenbereich unter das Laufband, wo sich bereits schon andere Waren von Jugendlichen angehäuft haben.
 

Taichi musste wieder das Lächeln aufsetzten, als er ein Stück Butter über das Band zog und es bei der Geldablage ablegte, da der Bereich fürs Einpacken noch von den mürrischen Kindern und ihren Chipstüten belegt war. Doch das schien den Mann nicht gerade zu gefallen.
 

„Hey, es ist nicht schön, das ich benachteiligt werde, nur weil die Leute da nicht schnell genug sind, ich will sie umtauschen!“
 

Eine braune Augenbraue zuckte nach oben, die Mundwinkel zwangen sich aber, weiter oben zu bleiben.
 

„Ich versteh nicht ganz, was Sie meinen, Sir. Ich benachteilige Sie nicht. Die Butter liegt für Sie griffbereit.“
 

Taichi zeigte auf die Geldablage.
 

„Ausgerechnet dort, wo das ganze Geld immer liegt? Das ist unhygienisch. Die ganzen Keime verseuchen sie doch.“
 

Oh Gott, noch so ein Spinner. Das Augenrollen musste unterdrückt werden. Wer weiß, wie viele Kunden schon vorher die Butter angefasst haben, wenn man davon ausgeht, dassie in einer Verpackung steckt.
 

Wieder schweifte der Blick von der Kasse zu dem Blonden, der gerade eine ungeheure Aussicht zeigte. Dieser Hintern müsste echt mit dem Zettel Vorsicht Heiß! vermerkt werden.

Doch immer wenn sich die Blicke trafen, sah das Blau nicht gerade freundlich aus. Der war wohl ziemlich nachtragend.
 

Erneut wurde er aus seinen Gedanken gezerrt, als eine schrille Stimme neben ihm ertönte.

„Hier, den Bon brauchen wir nicht.“
 

Wieder wurde er mit den übertuschten, verklumpten Wimpern angeschmachtet.

Ohne darauf zu reagieren, griff er nach dem Zellel, wobei sich natürlich nur zufällig ihre Hände berührten, und zerknüllte es, um es in den Papierkorb neben seinem Sitz zu schmeißen.

Doch kaum lag der Bon drin, quietschte das Mädel auf und schaute ihm empört an.
 

„Moment, da stand meine Handynummer drauf.“
 

Doch Taichi schaute sie trocken an.
 

„Deswegen liegt der Bon ja auch im Mülleimer.“
 


 

Nach ettlichen Stunden des Quälends hatte er für den Rest der Woche endlich genug als Kassierer und war befreit. Drei mal hier in der Woche zu Arbeiten reicht ja auch schon, um an seinen Verstand zweifeln zu lassen.
 

Zu Hause angekommen wurde sich gleich in die Dusche begeben. Eigentlich wollte er es sich richtig gemütlich in der Wanne machen, doch sein Kleidungsbestand im Schlafzimmer war nach der Balkon-Aktion etwas geschrumpft. Zu seinem Pech war er von dem Rückweg des Nachbarbalkons an einem Haken hängen geblieben und hinterließ einen schönen breiten Riss am Oberschenkel.

Seine Schwester Kari quittierte das als s, Taichi als Missgeschick des Bedauernds. Somit musste er jetzt wohl oder übel die Einkaufspassage der Stadt ein wenig auf den Kopf stellen.

Kurz bevor die Wohnung verlassen wurde, schweifte sein Blick Richtung Balkon. Es sah alles Ordentlich aus. Jeder Einzelheit wurde eingeprägt. Wenn er noch einmal einen ungebetenen Besucher haben würde, würde er es bemerken. Es war nur komisch, warum seit heute Morgen so viele Katzen im Innenhof herum streunerte. Achselzuckend wurde die Tür ins Schloss gezogen.
 

Nach unendlich vielen Geschäften später, stand er endlich in einem, das genau die Sorte von Hosen anzubieten hatte, die ihm gefiel. Ständig wurde ein Bein in ein Stück Jeans geschoben, während das andere schon von den Mitarbeitern in das nächste Stück gequetscht wurde.
 

„Das steht Ihnen ausgezeichnet!“
 

Hach, er liebte diese Schleimereie. Die bauten sein Ego erst wieder richtig auf.
 

„Aber finden Sie nicht, das mein Hintern darin fett aussieht?“
 

„Ach was!“ Die junge Dame wurde etwas rot um die Nase und lächelte ihn verlegen an. „Darin kommt er erst richtig gut zur Geltung und Ihre kräftigen Schenkel werden wunderbar betont.“
 

Hähäh, immer her mit diesen Verkaufstaktiken. Auch wenn er hier nicht seine Brieftasche zücken würde, gefällt ihm diese Methode, Leute zu beeinflussen.

Doch das leicht nervöse Finger kneten verriet ihm, daser schnellstens das Weite suchen müsste, sonst kommt noch die nächste Handynummer geflogen.
 

In den anderen Läden erging es ihm nicht besser, aber eins wurde nur von einer alten Schachtel betreut. Leicht misstrauisch wurde sich noch einmal kurz im Laden umgesehen, ob sich nicht doch irgendwo eine junge Frau versteckt, doch als die Luft als rein eingestuft wurde, ging er schnur strin die erste Umkleidekabine, griff sich von Links und Rechts einige Hosen vom Bügel, um sich allein eine Meinung bilden zu können.
 

In die erste Hose kam er gar nicht erst rein. Von wegen kräftige Schenkel... da hatte sich die Dame aber dezent ausgedrückt. Noch zwei Zentimeter weiter und die Nähte würden platzen.

Doch auf einmal hielt er inne.

Hey, kein Wunder, das er da nicht hinein kam. Es war ja auch ein Oberteil. So ein Schmarn! Jetzt werden Kunden auch noch zum kaufen verführt, indem zwischen simplen Hosen auch noch T-Shirts versteckt werden.

Na egal, wenn er es schon in der Kabine hatte, könnte er es ja auch mal überstreifen.

Doch ein Blick in den Spiegel ließ ihn auf keuchen.

Entweder hatte er durch die Farbstoffe der Jeans Halluzinationen , oder aber er hatte eben wirklich blonde Haare zwischen den dunklen Vorhang hindurch blitzen gesehen. Schnell wurde sich umgedreht und den Vorhang beiseite geschoben, doch der einzige, der ihn überrascht anschaute, war ein männlicher Verkäufer, der etwas in die Nachbarkabine hielt.

Okay... es war nicht gut, das er von einer unrealen Person schon verfolgt würde.

Hatte Taichi schon erwähnt, das ihm sein Nachbar stresste? Da kann er sich eine zweite Nervensäge nicht leisten. Die erste raubt ja schon jeden Nerv.
 

Ein vibrieren auf der Sitzbank ließ ihn hoch schrecken. Runzelnd wurde das Handy aufgeklappt. Nun verfällt er auch noch zunehmend in Träumereien.
 

„Jap.“
 

„Tai, du musst sofort nach Hause kommen!“
 

Hä? Wieso das denn nun schon wieder?
 

„Wieso soll ich nach Hause kommen, Kari? Kann es nicht warten?“
 

„Wegen deinem Balkon!“
 

Wegen seinem Balkon? War Spiderman zurück gekehrt?!
 

„Was ist mit dem Balkon?“
 

Misstrauisch griff er nach seiner Hose und hüpfte mit einem Bein durch die Kabine.
 

„Überall schwirren hier Katzen rum. Frag mich nicht, wie sie hier rauf gekommen sind, aber eine ganze Armee hat ihn eingenommen!!“
 

„WAS?“
 

Sofort stürmte er aus den Laden, schmiss die Anprobierten Klamotten der alten Schachtel in die Hand und nahm den schnellsten Weg zur Bahn.
 

Ständig schwirrten immer wieder Fragen durch seinen Kopf. Wenn er ernsthaft geglaubt hätte, dass die Sache mit diesem Yamato mit den neuen Blumen abgesessen war, müsste man ihn jetzt schon wegen seiner Doofheit in den Hintern beißen.

Argh, wie kann man nur so Blind sein? Das muss die Rache wegen der beschmierten Scheibe gewesen sein, aber das hätte er auch Ahnen müssen. Der Brief war alles andere als reizend gewesen.

Keine Ahnung, wie der Typ das angestellt hatte, aber er war definitiv dafür verantwortlich, dass eine Katzenmeute sein Balkon belagerte.

Taichi hatte ihn eindeutig unterschätzt. Doch das würde Krieg bedeuten!
 

Mit einem Sprung landete er in der Bahn, die gerade gehalten hatte und starrte auf das rote Lämpchen über der Tür und zählte die Sekunden, bis es endlich leuchtete und somit das Signal zur Abfahrt gab.

Die Türen schlossen sich mit einem Rums und durch die Scheibe blickte er direkt in abgehetzte blaue Augen, die ihn wütend an funkelten.

In einem Satz sprang er nach hinten, um noch mehr Abstand zwischen sich zu bekommen.

Hilfe! Wie kam er denn jetzt hier her und warum schaute der so böse?

Langsam wurde sich ernsthaft über diesen Verfolgungswahn Gedanken gemacht.

Die Bahn setzte sich mit einem Ruck in Bewegung.
 

Zu hause angekommen, kam ihm auch gleich Kari entgegen gelaufen. Sie bewegte die Lippen, sah ihn geschockt an, schien etwas zu sagen, doch ihre Worte wurden von einem grauenvollen lautem miauenden Klagen übertönt.
 

„Was ist das?“, brüllte Taichi seiner Schwester entgegen.
 

„Der Balkonuntergang!“
 

Haha, wie witzig.
 

Sofort wurde der direkte Weg zur Belagerung eingeschlagen und blieb an der Tür stehen.

Es müssten mindestens 20 Viecher sein, die sich auf seinem kleinen Fleckchen breit machten, miauten und viele hockten bereits im Blumenkasten, rieben sich an den Pflanzen.
 

Egal, wie dieser Yamato es angestellt hatte, aber sobald dieses Chaos hier bereinigt wurde, würde es Blut fließen!
 

Es dauerte Stunden, bis die Katzen sich langsam wieder beruhigten und fast alle Blumen in den Kübeln ausgerissen oder aufgefressen hatten. Es war kurz vor Mitternacht, als Taichi es endlich geschafft hatte, sie mit dem Besen zu verscheuchen.

Erschöpft lies er sich auf den vollgepissten Boden nieder, legte den Besen neben sich ab, besah sich die Verwüstung.

Es war noch schlimmer als beim ersten Mal. Inzwischen hatte seine Mauer und Brüstung eine Neulackierung notwendig. Morgen müsste er erst Nachmittags zum Training, also hatte er noch etwas Zeit, hier aufzuräumen.
 

Kari hatte sich vor einigen Minuten verabschiedet, durch das Klopfen im Hausflur hatte sie sich verraten, dass sie wieder zum Feind überlief. Selbst auf die eigene Familie ist kein Verlass mehr.

Stocksauer wurde weißer Lack aus der Vorratskammer gekramt. Es war ein Wunder, das er noch soviel übrig hatte.

Schnaufend wurde wieder das verwüstete Territorium betreten, der Eimer geöffnet und ein Pinsel in die Flüssigkeit eingetaucht.

Das er keinen Bock hatte, die alte Schicht erst abzuschleifen, brauchte wohl nicht erwähnt werden.
 

Als er gerade die Hälfte des Geländers fertig hatte, vernahm er eine leise Melodie, die sanft durch die Luft schwebte.

Mit einem mal war jede Wut verflogen, wurde von einem neuem Gefühl verdrängt. Eine seltsame Ruhe floss durch seinen Körper. Veranlasste ihn, mit seiner Tätigkeit aufzuhören und sie weiter zu lauschen.

Es klang wie eine Mundharmonika, die so zärtlich die Töne hervor brachte, dass ein wehren zwecklos sein würde.
 

„Du hast gelogen.“
 

Diese gehauchten Wörter waren genauso sanft, wie die einzelnen Noten.

Bezogen sich auf dem Brief, den er erst vor einigen Stunden auf seinem Fußabtreter gefunden hatte.
 

Die Melodie verstummte.

Die Nacht war Pechschwarz, nur vereinzelte Sterne zwinkerten den Braunhaarigen von oben zu.
 

„Ja, ich habe gelogen.“
 

Die Stimme, die vom Nachbarbalkon herüber wehte, war genauso sanft. Es schwang aber auch eine gewisse Schadenfreude mit, die sich nur mit Mühe unterdrücken ließ.
 

„Ich bin Musiker. Ich gebe der Wahrheit Spielraum.“
 

Braune Augen schlossen sich, der Körper lehnte sich gegen die einzige Wand, die seinen Nachbarn und ihn trennte.

Langsam gab Taichi die Hoffnung auf, dass sie mal wie normale Nachbarn nebeneinander leben könnten. Der Start war ja schon miserabel gewesen, dabei kannten sich beide nicht. Waren sich nie begegnet. Doch sein Gewissen schrie im zu: welche Hoffung?!
 

Langsam sah er auf und blickte über die Brüstung auf seiner Seite.

Durch die Dunkelheit konnte er nur Schemenhaft einen Kopf erkennen, der um die Wand lugte.

Nicht einmal die Farbe der Haare war zu erkennen, geschätzt wurde sie eher auf Schwarz.. oder war es doch rot? Ach verdammt, das Licht war einfach nicht ausreichend genug um das beurteilen zu können.

Wenn es gewollt wäre, könnte Taichi seinen Arm ausstrecken und den Blonden fassen, aber dennoch reichte die Distanz nicht aus, um weiteres sagen zu können.
 


 

„Dir ist schon klar, das diese Aktion Folgen mit sich tragen wird.“
 

„Na da bin ich doch mal gespannt, ob du das überbieten kannst.“
 

Beherzt griff Taichi nach oben, fasste eine kleine Strähne, die sich unglaublich geschmeidig zwischen seinen Fingern anfühlte, und zog daran, sodass sein Störenfried den Kopf weiter senken musste.
 

„Autsch!“
 

Dieser lies sich diesen Angriff nicht gefallen und holte mit der Faust aus, um Taichi eine Kopfnuss zu verpassen. Dieser sank getroffen etwas in sich zusammen.

Das letzte was er außer seinem dröhnenden Schädel vernahm, war das Knallen einer Balkontür.
 

„Aua.... kein Kampfstil erkennbar... aber das hat ein Hammer auch nicht!“

jetzt geht´s zur Sache

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Jetzt geht´s jugendfrei zur Sache

Oh Gott, RaaA *schluchz* es tut mir so leid, das ich es so radikal kürzen musste. Musste auch noch ein zwei Sätze mit reinschmeißen, damit der Übergang nicht zu... blump erscheint. Nun ja, dies ist die geschnittene Verfassung
 


 


 


 


 

Yamato war ins Wohnzimmer zurück gestürmt. Sein Nachbar hatte ihm grad an den Haaren gezogen! Und er hatte ihm eine gescheuert. Hat er auch verdient!

Der Blonde lehnte sich an die Balkontür. Es war angenehm mit ihm zu reden. Diese dunkle Stimme, sie hörte sich genauso angenehm an wie die von Herr Yagami. Und wo er jetzt so drüber nach dachte, war die Stimme von dem unfreundlichen, sexy Verkäufer auch sehr angenehm.

Er seufzte. Wie sehr würde er sich mal wieder ein wenig Zuneigung von Jemanden wünschen. Jemand mit starken Armen, bronzefarbener Haut und braunen Augen.

Moment! Träumte er da grad von dem Kassierer??? Ne!! Der war unfreundlich! Und .. und.. sexy.. Genau sein Typ. So ein Mist! Jetzt wurde es auch noch verdammt eng in seiner Hose. Er ging in sein Zimmer, in dem grade T.k. mit seiner Freundin am Werk war. Er schmiss die Beiden raus. Na was sollte das denn auch!? Ständig waren die Beiden in seinem Zimmer um Sex zu haben. Nur weil er so ein großes Bett hatte und sein kleiner Bruder nur ein kleines. Dann machte er es sich bequem und fing an was gegen die Enge in seiner Hose zu unternehmen. Er stellte sich vor, wie dieser sexy Kassierer sich über ihn beugte, sanft an seinem Ohr knabberte und Yamato so den heißen Atem von ihm spürte. Dieser Gedanke jagte dem Blonden eine Gänsehaut ein. Er strich sich über die Brust und stellte sich vor, dass es die große, starke Hand des Kassierers war. Er brauchte einen Namen, um nach seinem imaginären Liebhaber zu schreien und seinen Namen zu stöhnen. Er entschloss sich kurzer Hand für Yagami. Dieser Name passte gut! Die sexy Stimme am Telefon zu dem unglaublich geilen Kerl!

Er stöhnte. Er dachte daran, wie er ihn beim Umziehen beobachtete. Dieser muskulöse Körper. Wie sehr er sich wünschte jetzt von diesem Mann geliebt zu werden, seine Hand zwischen seinen Beinen zu spüren. Yamato massierte seine Erregung, spielte mit der anderen Hand an seinen Brustwarzen. Sein Stöhnen wurde immer lauter, er flüsterte den Namen seines imaginären Liebsten, schloss genüsslich die Augen. Es fühlte sich so gut an, er wünschte es wäre echt.

Er beschleunigte das Tempo, pumpte immer schneller an seiner Erregung und auch sein Stöhnen wurde lauter, sein Atem schneller.

Er hielt kurz inne, lauschte. War da was? Ein Stöhnen von der anderen Seite der Wand. Das war sein Nachbar, mit dieser wunderschönen, tiefen Stimme. Sie passte genau ins Szenario. Er machte weiter, strich mit der freien Hand, die seinen Körper hinab gewandert war, wieder hinauf zu seinem Hals. Dann fuhr er sich durchs Haar, wo ihn sein Nachbar grad gezogen hatte, stellte sich wieder vor, dass es der süße Kassierer war. Yamato legte den Kopf genüsslich in den Nacken. Wie ihn das Stöhnen von nebenan erregte. Er war fast soweit, doch er hielt sich zurück, wollte dieses unbeschreibliche Gefühl noch etwas genießen und dem Stöhnen von nebenan lauschen. Eigentlich war er nicht der Typ, der so schnell kam wenn er es sich selbst machte, aber diese Stimme neben an ließ ihn fast vergessen, dass er allein war. Naja, eigentlich war er ja nicht allein, Yagami war ja da, zumindest im Gedanken. Sein Yagami, der perfekte Traummann. Vielleicht sollte er rüber gehen und seinen Nachbarn überfallen, aber was wenn er nicht so sexy war wie dieser Kassierer… Er würde ihn wohl ohne hin gleich wieder rausschmeißen, nicht nur wegen der Tatsache, dass er schwul war, sondern auch wegen den ganzen Gemeinheiten. Er wollte sich rächen, doch das brauchte dieser gar nicht mehr. Die Einsamkeit, oder eher die räumliche Trennung, war schon Strafe genug. So sehr verzehrte er sich im Moment nach Liebe. Vielleicht sollte er sich bei nächster Gelegenheit entschuldigen und vielleicht würden sie sich ja näher kennen lernen.

Wieder war das Stöhnen von nebenan zu vernehmen. Yamato lehnte sich näher an die Wand um diese heiße Stimme noch besser hören zu können. Allein das reichte schon fast um ihn an den Rand des Wahnsinns zu führen.

Er hielt kurz inne, um dann gleich wieder weiter zu machen, sein Herz raste, genau wie der Rhythmus an seiner Erregung. Er stöhnte laut auf und rief nach Yagami, als er endlich zum Höhepunkt kam und sein Samen sich in seiner Hand verteilte.

Er lehnte sich gegen die Wand, von der das Stöhnen kam. Wie sehr wünschte er sich jetzt jemanden zum Schmusen. Mit seinem Freund hatte er schon lange vor dem Umzug Schluss gemacht. Er war sein erster Freund, davor hatte er zwar einige Freundinnen, aber sie befriedigten ihn nicht. Es hatte ewig gebraucht, bis er kapierte, dass er Männer bevorzugte. Jetzt war er umgezogen, kannte niemanden, hatte nur Probleme auf der Arbeit. Naja, wenn er erst mal wieder einen Job hätte. Die Einsamkeit schmerzte. Leise schlich sich eine einsame Träne über seine Wange. Noch ein wenig länger konnte er dem Stöhnen seines Nachbarn lauschen. Wir schön diese Stimme war…
 

Nach einer nicht enden wollenden Nacht der Einsamkeit klingelte am nächsten Morgen sein Wecker. Mit voller Wucht schleuderte der Blonde ihn gegen die Wand. Ups… Der Krach hat doch jetzt hoffentlich nicht den Nachbar geweckt… Er hatte aber auch gar keine Zeit darüber nach zu denken, er musste sich für sein Vorstellungsgespräch fertig machen. Vielleicht würde er danach mal im Supermarkt vorbei schauen. Wenn es schlecht lief um sich am Anblick des Kassierers zu erheitern und wenn es gut lief, würde er ihn vielleicht sogar ansprechen… Na wer weiß, erst mal sehen wie es läuft.

Dieses Mal war es eine Stelle die verdammt interessant für den angehenden Musiker war. Ein Job als Verkäufer in einem Instrumentenladen. Dort konnte er mit seinem Vorwissen punkten. Er würde alles geben um diesen Job zu bekommen.

Und so kam es auch. Yamato hatte den Inhaber so sehr beeindruckt, dass er ihn am liebsten gleich als Vollzeitkraft eingestellt hätte, aber das ging ja nicht wegen seinem Studium. Bester Laune und fröhlich flötend ging er zum Supermarkt. Nach dem super Erlebnis wollte er auch den Kassierer ansprechen. Auch wenn er enttäuscht werden würde, dass war es ihm jetzt wert.

Zu seinem Bedauern wurde er auch enttäuscht. Er bekam zwar keine Abfuhr aber das ging ja auch gar nicht, denn der sexy Kassierer war nicht da…. Er musste heute seinen freien Tag gehabt haben. So ein Mist, naja dann das nächste Mal.

Er hatte noch eine Woche Zeit, bevor er seinen neuen Job antreten würde und Uni war zurzeit auch nicht. Vielleicht sollte er einen spontanen Kurzurlaub machen. Hm, in einem Onsen, das hatte er seit seiner Kindheit nicht mehr gemacht. Also war es beschlossen und der nächste Gang führte in ein Reisebüro. Es war eher klein und etwas spartanisch in der Einrichtung, aber hier bekam er bestimmt etwas Nettes zum kleinen Preis. Schon am nächsten Tag saß er im Zug, mit Platzreservierung. Innerlich bemitleidete er die armen Idioten die keinen Platz hatten und stehen mussten oder im Gang auf dem Boden saßen. Naja viel besser ging es ihm auch nicht. Er saß direkt gegenüber einer alten Oma die schmatzte und mit ihrem Gebiss rum spielte, ihm wurde schlecht, er konnte gar nicht hin sehen. Er nahm seinen MP3-Player raus, machte die Musik extra laut und schaute starr aus dem Fenster. So konnte man das ertragen. Kurz darauf schloss er die Augen und war am Einnicken, doch soweit ließ es der Schaffner nicht kommen, da er ihn wieder wach rüttelte und nach seiner Fahrkarte verlangte. Etwas angesäuert kramte er nach seiner Fahrkarte. Hoffentlich hatte er danach seine Ruhe. Nein, hatte er nicht. Eine Frau mit 2 blökenden Kindern kam in das Abteil, selbst seine Musik übertönten diese kleinen Kröten. Noch eine Station, dann verließen sie Tokio, ein Platz war noch frei im Abteil. Yamato betete, dass es jemand anständiges war, der ein Machtwort gegen all diese Trottel sprach, damit er endlich seine Ruhe hatte. Er schloss die Augen. > Bitte lass es wen ordentliches sein! Bitte lass es wen ordentliches sein!! Bitte lass es wen ordentliches sein!!!< dachte er für sich im Stillen. Dann setzte sich jemand neben ihn und er öffnete die Augen. Es war ein Mann mit recht großer Statur, dies verriet ihm sein Blick, den er langsam nach oben wandern ließ. Joa sportlicher Typ.. Hm recht dunkle Haut… Man konnte ja glatt ein Traummann sein, netter Kleidungsstil. Doch dann verschlug es ihm den Atem, als er beim Gesicht angelangt war. Das! Das war der sexy Kassierer!!

Schlagartig wendete er den Blick ab und schaute aus dem Fenster. Er wurde etwas rot im Gesicht, da saß doch tatsächlich sein Traumtyp neben ihm! Oder hatte er sich doch geirrt? Ein zweiter flüchtiger Blick verriet ihm, dass er sich nicht geirrt hatte. Was jetzt? Erst mal Ruhe bewahren, gestern hatte er noch so viel Mut um ihn anzusprechen, oder hätte er doch gekniffen, wenn er vor ihm gestanden hätte!? Nein! Er wollte ihn ansprechen! Hier und jetzt! Nur wie? Was könnte man am besten sagen. <Hi! Schönes Wetter heute!> war ja wohl der totale Blödsinn. Hm, vielleicht sollte er vom Supermarkt erzählen, dass er ihn da gesehen hatte... vielleicht auch ein wenig plump.

Etwas verzweifelt sah er zu seinem Sitznachbarn, er wollte ihn so gern anreden, naja ok… noch lieber wollte er mit ihm schlafen, aber so schnell konnte er da doch nicht ran gehen… oder?

Er seufzte, stand auf um sich ein wenig die Beine zu vertreten und um darüber nachzudenken, wie er ihn denn nun am besten rumkriegen könnte. Auf dem Gang stützte er sich auf das schmale Fensterbrett (?) oder wie auch immer man das nennen wollte und schaute zum Fenster hinaus. Schnell bewegten sich seine Augen mit und verfolgten die Bäume, die an ihnen vorbei sausten. Es war recht spät und so schaute er zum Himmel hinauf, welcher sich von der untergehenden Sonne schon leicht rosa verfärbte. Wieder entwich ihm ein Seufzer, gerne würde er diesen romantischen Augenblick mit dem Kassierer, als seinem Freund, an seiner Seite genießen.

Doch dann schrak er auf, er wurde aus seinen Gedanken gerissen, von einem dieser widerlichen, perversen Grapscher in Japans Zügen. Er konnte es nicht glauben, jetzt machten die nicht mal mehr vor Männern halt. Blitzschnell drehte er sich um, wollte zum Schlag ausholen, stoppte aber sofort in seiner Bewegung, als er sah, wer ihn da begrapschte. Es war der sexy Kassierer. Dieser hatte schon eine Schutzhaltung eingenommen, damit der Schlag nicht ganz so hart sein würde, aber Yamato hatte gar keine Ambitionen ihn zu schlagen, ganz im Gegenteil. Sanft strich er dem braunhaarigen Kassierer über die Wange, dieser sah verwirrt auf, hatte er doch einen kräftigen Schlag erwartet. Schnell aber merkte der Braunhaarige, dass der Blonde nix dagegen zu haben schien, also machte er weiter. Yamato zog ihn dann mit in das WC, damit sie ungestört waren. Sein Verehrer ging ganz schön ran, er machte sich bereits an seiner Kleidung zu schaffen, knöpfte das schwarze Hemd auf, welches Yamato trug und küsste ihn leidenschaftlich.

Yamato erwiderte den Kuss ebenso leidenschaftlich. Wie sehr hatte er vorletzte Nacht davon geträumt und nun bekam er was er wollte. Leicht strich er mit seinen Händen über den Rücken dieses wunderschönen Mannes, fuhr mit den Händen unter dessen Muskelshirt, auf dem sich der leichte Waschbrettbauch abzeichnete. Er zog es ihm aus, wodurch sein Liebhaber den Kuss unterbrechen musste. Das machte aber nichts, denn der Anblick entschädigte für alles! Dieser perfekte Körper und diese schöne bronzefarbene Haut! Es raubte Yamato den Verstand, mit vor Lust verklärten Augen fuhr er die Konturen nach, die durch die Muskeln gut erkennbar waren. Sein geliebter unfreundlicher Kassierer war indes zu seinem Hals hinab gewandert und liebkoste Yamatos Brustwarzen mit den Händen. Es war noch viel besser als er es sich kürzlich vorgestellt hatte. Nie hatte er geglaubt, dass so starke Arme und Hände so unglaublich sanft sein konnten, es schien fast als hätte der Braunhaarige Angst ihm weh zu tun. Fordernd strubbelte der Blonde durch das Haar seines Gegenübers. Es war so unglaublich weich, dass er sein Gesicht darin vergrub. Tief atmete er ein um auch seinen Geruch in sich aufzunehmen… fast hätte er schwören können, dass er ein wenif nach Katzenminze roch…

Nun war der Brünette mit seiner Zunge bei den rosafarbenen Brustwarzen des Blonden angekommen. Yamato ließ seine Hände weiter hinunter wandern, zum Bund der Jeans, strich über den knackigen Hintern. Dann quiekte er kurz auf, weil dieser unglaublich freche Kassierer ihm in die Brustwarze biss... so viel zum Thema nicht weh tun… dann spürte er wieder die weiche Zunge, die anscheinend entschuldigend über die Biss stelle leckte. Es war ja nicht doll, nur hatte Yamato grad nicht damit gerechnet. Mit einem leisen Seufzer verdeutlichte er, dass er nicht böse war und machte nun mit den Händen dort weiter, wo er unterbrochen wurde. Also fuhr er den Hosenbund entlang, machte gekonnt den Knopf auf, der Reißverschluss folgte und schon streifte er dem Braunhaarigen die Hose von den Beinen. Leicht verdutzt blinzelte er, als er eine blaue Satinshorts vorfand, die mit orangenen Enten bestückt war. Leise kicherte er, fuhr dann aber wieder mit den Händen über den knackigen Hintern.

Dann spürte er wie auch seine Hose geöffnet wurde. Da er auf dem Klo saß, natürlich mit geschlossenem Deckel, hob er kurz den Hintern an, damit auch seine Hose verschwinden konnte. Dieser dreiste Kassierer schien es echt eilig zu haben! Denn er zog seine Hose und seine Unterhose sofort hinunter. Dies gefiel Yamato und er bekräftigte dies mit einem leichten Stöhnen. Noch einmal etwas lauter stöhnte er dann, als sein Gegenüber zwischen seine Beine fasste und ihn dort sanft massierte. Nun fragte er dann doch endlich nach dem Namen seines Gegenübers und erhielt als Antwort ein „Tai“…ok Also flüsterte Yama nun leise den Namen, der ihm genannt wurde. „Tai…“ ein schöner Name! Bestimmt eine Abkürzung…

Da das letzte Mal so lange her war, war es recht ungewohnt aber unglaublich gut! Tai war so angenehm sanft… sein Ex war nicht so liebevoll…. Er lauschte dem Keuchen des Braunhaarigen, es erinnerte ihn ein wenig an das Stöhnen seines Nachbarn. Allein diese Erinnerung daran brachte das Blut noch mehr in Wallung.

Danach, schwer atmend, lauschte er dem Stöhnen seines unfreundlichen Kassierers, beobachtete ihn, während er in ihm kam. Er war so süß! Yamato beobachtete das schnelle Heben und Senken der braun gebrannten Brust, dann küsste er Tai sanft, strich ihm wieder durchs Haar, schmuste sich an ihm. „Es… war so unglaublich schön..“ seufzte er leise uns Ohr seines Gegenübers. Dann kam die Durchsage und Yamato schrak auf! Nein! In wenigen Minuten erreichten sie den Bahnhof an dem er aussteigen musste!! Er sprang auf, machte sich schnell sauber, zog sich hastig seine Sachen an, stürmte aus dem Klo, rannte zum Abteil und packte hastig seine Sachen. Und dann erreichten sie auch schon den Bahnhof. Grade noch rechtzeitig… Yamato war knall rot im Gesicht. Bevor er den Zug verließ steckte er Tai seine Handynummer zu. Wenn er wollte könnte er anrufen, wenn nicht… dann konnte er sie auch wegschmeißen, auch wenn es den Blonden schmerzen würde. Er hatte schon an seinem Probetag im Kaufhaus beobachtet, wie Tai die Nummer einer jungen Frau, ohne mit der Wimper zu zucken, weg geschmissen hatte. Nun war er an seinem Urlaubsort angekommen… er würde noch eine Stunde mit dem Bus fahren müssen, da es eine sehr abgelegene Gegend war. Er hätte auch noch eine Station weiter fahren können, aber er war sich nicht sicher ob er das durfte, weil sein Ticket eben nur bis dorthin galt. Als er dann endlich im Hotel angekommen war, setzte er sich erst mal zur Entspannung in den Onsen. Dann dachte er an Tai. Ob er ihn für sich gewinnen konnte? Auf jeden Fall würde er jetzt öfter dort einkaufen gehen, aber nur wenn Tai da war. Dann grinste er, ging zum Essen und danach erschöpft aber glücklich ins Bett.

once fat cells, always fat cells

So ihr lieben ~ hat lange gedauert, aber die Fortsetzung ist da. RaaA hatte mich echt ins schwitzen gebracht. Mir musste erstmal ein Grund einfallen, warum der liebe Taichi im selben Zug sitzt :D

Aber ich muss nochmal anmerken, das diese Fanfiction nicht mir allein gehört, sondern es immernoch eine Zusammenarbeit mit RaaA ist! Jedes Kapitel mit einer englischen Überschrift ist von mir und die mit der Deutschen sind ihre. Leider wurde ich sehr oft angeschrieben von Leuten, die sich nicht mal die Mühe gemacht haben, die Beschreibung zu lesen! Ich wiederhole es gern noch einmal. Ich bin für Taichis Pos da und RaaA für Yamatos.

Wenn ich nochmal soetwas lese wie "warum ist der Schreibstil so untershciedlich?" dann werde ich die ENS nicht mehr beantworten oder gar ein Kommentar nicht mehr beachten ;)
 

Aber sonst: Viel Spaß beim Lesen und vielen Dank für die netten Kommentare.
 


 


 


 

Tai setzte sich auf den Sitz des Blonden und starrte die Oma gegenüber an, die mit ihrem Gebiss herum spielte. Jedoch sah er sie nicht wirklich, eher durch sie hindurch. Seine Gedanken rasten durch seinen Kopf und verwirrten ihn. Er versuchte verzweifelt einen zu fassen, um sich nicht so hilflos zu fühlen, jedoch hatte das genauso viel Erfolg, als hätte er versucht den Zug mit den Händen aufzuhalten weiter zu fahren.

Die Bäume und Masten wirkten unscharf, während sie an ihm vorbei sausten. Wie konnte das nur passieren? Wieso hatte er sich derart gehen lassen?

Tai ist kein Typ für ein One-Night-Stand, hasst das sogar wie die Pest und kann es nicht nachvollziehen, wieso Kerle das machten. Doch jetzt hatte er eine Ahnung. Das Gefühl, das sich unvermeidlich entwickelt, wenn du jemanden ansiehst, die Erotik zwischen den Körpern knistert und fast schon zum greifen ist... und gerade wenn es ein blonder Mann ist, der stöhnend halb unter sich liegt....

STOP

Jetzt schweiften seine Gedanken doch zu sehr ab. Sich räuspernd wurden die Beine übereinander geschlagen und seine Jacke auf sein Schoss gelegt.
 

Seufzend lehnte er seinen Kopf an die Lehne, starrte hoch zur Decke, weg von der Oma die angefangen hatte an ihren nackten Füßen zu puhlen.

Seine Hormone hatten ihn einfach in der Situation gesteurt, konnte sihc nicht mehr beherrschen, als dierser knackige Hintern sich ihm schon förmlich entgegenstreckte,. Wie eine Aufforderung, wo er niemals Nein sagen könnte.

Doch Yama nannte ihn seinen Namen, pustete auf die Art und Weise in sein Ohr, wo er hätte auf der Stelle kommen können. Allein der Gedanke an diesen Kerl stellte seinen Verstand auf den Kopf.

Wie hätte er ahnen können, das dieser Tag so anfängt? Er könnte sich selbst in den Hintern treten, das er ihn hatte gehen lassen. Doch der war so schnell aus dem Zug gestürmt, das Taichi dachte, er wäre ihm auf dem Fuß getreten.

Aber... er könnte dennoch grinsen wie ein Honigkuchenpferd. Er hatte seine Handynummer. Besser kann der Tag gar nicht werden.
 

Besser nicht, aber schlechter. Denn sein Trainer klopfte gerade an seinem Kopf.
 

„Yagami, hey, hör auf zu träumen wir müssen raus.“

Dann zwinkerte er ihn zu und scheuchte ihn aus den Zug, direkt in die Arme seiner Kollegen.

Oh...

Taichi hatte es erfolgreich verdrängt.

Wieso er Yamato hinterher gelaufen war.
 

„Nun sag schon, wie war es?“
 

Taichi schaute sich um, doch jedes Augenpaar war auf ihn gerichtet. Dann spürte er einen Arm, der sich um seine Schulter legte.
 

„Man, du gehst aber ganz schön ran. Aber Wette ist Wette. Hier hast du die 1000 Yen.“

Und prombt wurden ihn die Geldcheine in die Hand gedrückt.
 

Taichi war mit seiner Mannschaft auf den Weg zum Freundschaftsspiel und sah im Abteil Yamato sitzen. Die Frau eines Kollegen mit seinen schreienden Kindern sollte die Situation abschätzen, ob neben ihn noch frei war, damit die Wette beginnen konnte. Dummerweise war wirklich frei. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Wieder sind die Hormone schuld. Er sollte doch nur den Hintern anfassen, wo er nicht wirklich abgeneigt war.
 

„Hätten wir echt nicht gedacht, das du dich das traust, aber dann noch mehrere Schritte weiter zu gehen... du Casanova!“
 

Der Torwart grinste ihn keck an.

Doch nach dem Anfassen war alles ausgeartet. Die Gedanken schalteten sich aus, sah nur noch diese blauen Kristalle vor sich, die ihn fast schon verführten und der Rest passierte schon fast von allein. Der Geruch diesen jungen Mannes raubte ihn den Rest seiner Hirnfunktion und kam erst wieder richtig zu sich, als er auf dem Sitz gegenüber der Oma saß.
 

Im Bus grölte jeder vor sich hin, sang Fußballlieder und schworen sich lautstark das sie heute wieder mit dem Sieg den Platz verlassen würden.

Taichi wollte auch ein Sieg, aber ein Sieg der anderen Art. Wenn er so darüber nachdachte, hatte er vielleicht einen Fehler begangen. War zu weit gegangen. Doch diese kleine Wette, als seine Kollegen sahen, wie er den Blonden anschaute, wurde mit einem Handschlag besiegelt und er hatte noch nie gekniffen. Aber jetzt, wo sein Kopf wieder zur Ruhe gekommen war, sah er die Situation in einem neuen Licht.

Er zog einen Zettel aus seiner Hosentasche und glättete ihn mit seinen Handflächen auf den Knien. Runde Zahlen mit fein geschwungener Schrift lächelten ihn an, wollten ihn erneut verführen, nach dem Handy zu greifen und die Nummer zu wählen. Doch das wäre jetzt der falsche Zeitpunkt. Der Hintergrund war zu laut. Und Taichi musste sich erstmal klar werden, was er wollte.

Das fragte er sich schon seit mehreren Minuten, die er hier zwischen all den Männern saß, die sich feucht fröhlich anbrüllten. Was wollte er?

Sicher, sein Interesse lag schon immer bei dem anderen Geschlecht und seine Kameraden wussten das, akzeptierten es , doch geriet er dadurch in pikante Schwierigkeiten... so wie vor einigen Stunden. Dabei sollte doch so etwas romantischer passieren und nicht auf einer Toilette, wo sich wahrscheinlich der vorherige Gast aus geschissen hatte. Wenn er so darüber nachdachte, klang es schon etwas notgeil.

Dabei wollte er mit dem Blonden doch erst eine Freundschaft aufbauen, ihn richtig kennen lernen. Wissen wie er tickt, was seine Schwächen und Stärken sind, wenn er Geschwister hat, wie sie sind. So viele Fragen, die vorher geklärt werden müssen und nicht hinterher. Freundschaft und Ehrlichkeit sind nun mal die Grundpfeiler einer Liebe. Aber Freunden gibt man einen Ferrero Küsschen und keinen Orgasmus! Taichi hätte mal vorher ein Loch in der Wand pimpern sollen, dann wäre es nicht so weit gekommen.
 

Das Spiel war großartig, zumindest sagte das sein Trainer, auch wenn er nicht ganz bei der Sache war. Die jubenlnde Menge hatte er völlig ausgeschaltet, auch die ganzen reporter, die ihn nach dem Spiel umzingelten, wollte er abwimmeln, doch die waren hartnäckiger als Zecken am Rücken.
 

„Herr Yagami. Sind sie mit Ihrer Leistung heute zufrieden?“
 

Taichi trocknete sein Gesicht mit dem Handtuch ab und nickte nur. Einzelne Schweißperlen rollten über seinen Oberkörper und verschwanden in dem Ausschnitt seines Trikots. Die Reporterin sah das scheinbar, denn die fing an mental zu sabbern. Ihre Augen klebten förmlich an ihm.

Taichi belustigte das irgendwie.
 

„Ähm... was die ganze Frauenwelt natürlich auch wissen will... sind sie denn liiert?“
 

Er fing an zu lachen und zeigte sein strahlendes Lächeln.
 

„Nun ja, nicht direkt, aber ich bin dabei.“
 

Die Enttäuschung war bei ihr deutlich anzusehen, doch sie lächelte weiter, wie sie meinte, charmant, auch wenn er sehr gekünstelt aussah.
 

Eine Busfahrt, Zugreise und Stunden später schloss er seine Wohnung auf und trat ein. Lies sich sofort auf die große Coutch blumbsen. Nun war er wieder da. Allein.

Jetzt wäre der günstige Zeitpunkt die Nummer zu wählen und wenn sich das Gespräch richtig entwickelte, könnte es das werden, was Taichi zuerst wollte. Was ernstes.

Zögerlich griff er erneut in seine Hosentasche und kramte den Zettel hervor. Stand auf und wählte beim gehen die Nummer. Als er abnahm hielt er die Luft an.

Wenige Sekunden später hörte er es klingeln.
 

Komm schon, geh ran!
 

Es klingelte wieder. Doch dann stutze er. Wie konnte Taichi das klingeln hören? Es war eindeutig ein Handyton, was leise durch seine Wohnung dudelte. Langsam ging er durch sein Zimmer, versuchte den Ton zu orten. Als er in seinem Schlafzimmer angelangt war, kam er der Sache näher. Es war lauter. Er kniete auf dem Bett und presste sein Ohr an die Wand.

Tatsächlich, es kam genau von der anderen Seite. Doch wie kann das sein? Tai musste grinsen. So ein Quatsch. Zufällig hatte auch das Telefon seines Nachbarn geklingelt. Er legte auf und wählte erneut.

Doch dann riss er die Augen auf.
 

Genau zu dem Zeitpunkt als er auflegte, verstummte das Handy und beim erneuten wählen klingelte es wieder. Nein... das kann nicht sein.

Das Blut sauste durch seine Ohren, seine Hände wurden kalt und er Schreck saß tief in den Knochen. Gab es denn wirklich die Möglichkeit? Ein dritter Versuch zeigte aber, das es wirklich möglich war.

Das Handy glitt aus seinen Fingern, landete sanft auf dem Bett, doch er ging rückwärts runter. Hörte leise das Tuten vom Handy, aber auch das Bimmeln der anderen Seite. Er übersah eine Dose auf dem Boden, stolperte darüber und konnte gerade noch so das Gleichgewicht halten. Er blickte hinunter, sah die Red Bull – Dose und trat sie in die nächste Ecke. Ohne das er es kontrollieren konnte, rollte eine Welle des Hasses über ihn hinweg. Vor wenigen Stunden war sein Kopf noch voll mit …. fluschigen Wörtern und Träumen, die er gern mit Yamato zusammen erlebt hätte, doch nun zerplatzte alles vor seinem inneren Auge wie eine Seifenblase.

Das Dudeln verstummte und aus seinem Handy drang eine gedämpfte Stimme an sein Ohr.
 

Hey, hier ist Yamato Ishida. Bin ´grad nicht da, aber meine Mailbox hört Euch gern zu. Ich ruf dann zurück.
 

Taichi stürmt e wieder zu seinem Bett und riss das Handy an sich.
 

„Du elender Heuchler. War das auch wieder so ein kleines Spielchen für dich, ja? Du kranker Mistkerl!! Nachbarstreit hin oder her, aber das wird Konsequenzen haben, so mit meinen Gefühlen herum zuspielen. Darauf kannst du deinen knackigen Hintern verwetten!“
 

Voller Wut legte er auf, pfefferte es in die nächste Ecke und kickte erneut auf die Dose ein, die langsam von der Wand wieder zu ihm rollte.
 

Er rannte ins Wohnzimmer, riss seine Regale aus den Fächern und kippte den Inhalt auf den Boden. Durchwühlte die Blätter und Hefter, bis er endlich das fand, was er suchte. Ein kleines Blatt Papier mit einer Zeichnung drauf, kritzelte noch schnell etwas darunter und faltete es zweimal, so das in der Mitte ein Knick war. Dann stürme er in die Küche, durchwühlte da die Schubladen und fand die alte kleine Pappkiste zwischen den Töpfen. Seine Ordnung war gewöhnungsbedürftig, doch er wusste genau wo was war. Schließlich überblickt das Genie das Chaos und wer aufräumt ist nur zu faul zu suchen. Mit dem gefundenen Kästchen in der Hand ging er grinsend zurück ins Wohnzimmer und öffnete die Schachtel.

Oh ja, dieses konzentrierte Juckpulver wird ihn etwas von seiner Verwegenheit abkratzen. Auf dem Blatt Papier war eine kleine Zeichnung von einem Wolf, der in einer Kiste saß und böse lächelte. Das hatte er mal vor einiger Zeit gemalt, als die Sache mit dem Nachbar anfing. Er stellte ihn sich wie ein Wolf vor, der jeden Moment durch seine Tür springen und ihn zerfetzen würde. Genau das ist das passende Ebenbild von Yamato. Er klebte ein kleines Stück Papier am Rand der Kiste, was wie ein kleiner Beutel aussah, wo er sorgfältig das Pulver hinein schüttelte. Dann kritzelte er auf die gezeichnete Kiste etwas hinauf und faltete alles zusammen, steckte es in einen Briefumschlag und betrat den Hausflur, steckte den Brief durch den Briefschlitz der Tür seines höllischen Nachbarn.

Sicher, das war nur eine kleine Aktion, aber so wie er das verstanden hatte, ist dieser Yamato einige Zeit weg und hatte nur sein Handy vergessen. So hatte er genug Zeit sich Rachepläne zu überlegen, wie er sein Leben so richtig versüßen konnte. Und er schwor sich, es wird das köstlichste, was die Welt je gesehen hatte!
 

Denn war er auf die Kiste geschrieben hatte, war kein Scherz, sondern ein ernst gemeintes Versprechen. Durch seine Kollegen hatte er erfahren, warum diese ganzen Fiecher auf sein Balkon gekommen sind. Der Typ hatte verdammte Katzenminze auf seinen Balkon angepflanzt und er Idiot hatte es nicht bemerkt. Doch er kannte ja seinen kleinen Bruder und durch seine Komplizenschaft wird es ein leichtes seine Schwächen heraus zu bekommen. Und wenn dieser Takeru nicht mit spielte, würde seine Schwester das Verbot bekommen nie wieder ihren Freund zu sehen, und Gott ist sein Zeuge, das dies sein völliger Ernst war!

Urlaub mit Folgen

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Urlaub mit Folgen ~ Jugendfrei

Endlich im Hotel angekommen besichtigte Yamato erst mal sein Zimmer und bekam einen Yukata von der netten jungen Dame, welche ihm das Zimmer zeigte, ihm das Bett bereiten wird und ihm das Essen bringen würde. So lässt es sich aushalten! Sofort nachdem die junge Dame verschwunden war sprang Yamato in den Onsen. Zufrieden, entspannt und sehr glücklich sank er ins Wasser. Er seufzte leicht und schaute verträumt in den Himmel. Er konnte es kaum glauben, aber er hatte wirklich mit seinem Traummann geschlafen!!! Ok.. es war nicht grad romantisch auf dem Klo im Zug und er wird bestimmt ein paar blaue Flecken bekommen, weil er bei dem Rattern, welches bei der Fahrt im Zug immer entsteht bei hohen Geschwindigkeiten, überall mal gestoßen hatte. Es hatte ihm aber nichts ausgemacht, denn Tai war bei ihm!! Yamato grinste wie ein kleines verliebtes Schulmädchen. <Tai… was für ein aussagekräftiger Name… passend zu diesem Mann mit diesen starken Armen und dem trainierten Körper…> dachte er und träumte weiter vor sich hin. Und träumte… Und träumte……. Und träumte.

Dann wurde ihm schwindelig. Er hatte zu lange im heißen Wasser gesessen. Nun lag er auf dem Boden in seinem Zimmer, mit einem kalten Tuch auf der Stirn und die fürsorgliche Dame fächelte ihm Luft zu. Sein Gesicht war knall Rot aber ob das nun wirklich von der Hitze war oder von den heißen Gedanken, die er bekam wenn er an Tai dachte, war nicht sicher. Ayako, wie sich die freundliche Dame vorgestellt hatte, blieb die ganze Nacht bei ihm, fütterte ihn, gab ihm zu trinken und wechselte immer mal wieder das Tuch. Yamato meinte zwar, dass es ihm schon besser ginge und das nicht nötig sei, sie bestand aber darauf. So kamen sie ins Gespräch. Sie erzählte ihm, dass sie die Tochter des Hotelinhabers sei und dieses Hotel schon lange im Familienbesitz geführt wurde. Ihr Vater klagte, dass er keinen Sohn habe sondern nur sie als Tochter und dass er sich einen Sohn sehnlichst wünschte, der das Hotel weiter führen sollte. Auch war Ayako nur ein Jahr jünger als er. Sie plapperte und plapperte. Ist ja nett das sie sich Sorgen machte, deswegen musste sie ihn aber nicht so penetrant auf die Pelle rücken und was ging ihm ihre familiären Verhältnisse an?

Irgendwann war Yamato eingeschlafen. Das monotone Gelaber Ayakos hatte ihn voll eingeschläfert. Und so schlummerte er friedlich. Es war warm und kuschelig auf dem Futon und Yamato träumte von Tai, der mit ihm zusammen war und sie lebten zusammen in einem großen Haus in den Bergen und es gab einen Onsen, sie hatten bequeme Yukatas an und tranken Sake während sie auf dem angenehm, kühlen Boden aneinander gelehnt saßen. Tais langes schwarzes Haar kitzelte ein wenig und als er Matt umarmte spürte er deutlich den weichen Busen Tais….. MOMENT!!!! Tai ist doch ein Mann!!! Und er hat keine schwarzen Haare!!!!

Yamato riss die Augen auf und sah das schwarze Haar was ihn kitzelte, spürte die Umarmung und den Busen, der sich an ihn quetschte. Ayako… Ihre Haare ekelten ihn irgendwie an und auch die Umarmung. Mal ganz davon abgesehen, dass er sie grad mal ein paar Stunden kannte, war er doch schwul und fand Frauen… naja… weniger anziehend, mal gelinde ausgedrückt. Er versuchte Ayako von sich zu schieben, dies bewirkte allerdings nur das Gegenteil. Sie klammerte sich fester an ihn, schaute schlaftrunken zu ihm auf und spitzte die Lippen um ihn zu küssen. Yamato stieß sie von sich und rannte schreiend raus. Ayako setzte sich auf, schaute Yamato erst mit verwirrten, dann mit amüsiertem Blick hinterher. //Ah! Er möchte es nicht all zu leicht haben! Er ist halt ein ganzer Mann und will um seine Zukünftige kämpfen! //, dachte sie und verließ grinsend das Zimmer.

Als Yamato endlich wieder in sein Zimmer kam linste er vorsichtig um die Ecke um die Lage zu checken. Sie war weg! „Puh“ er atmete erleichtert auf und ging dann wieder zu seinem Futon um in Ruhe weiter zu schlafen und von Tai zu träumen. Dies tat er auch und es war herrlich!

Am liebsten würde er nie wieder aufwachen wollen. Tai lag schmusend mit ihm in seinem Bett und dieses Mal war es wirklich Tai! Ohne fettige, lange, schwarze Haare und dicke Titten. Er war grad so unglaublich glücklich, doch sein Glück währte nicht lange. Schon wurde die Tür mit einem lauten Rums aufgeschmissen und Ayako kam herein um das Frühstück zu bringen. „Neeeeein!“ stöhnte Yamato.

„Auf auf! Die Sonne lacht!“ begrüßte sie ihn mit einem breiten Lächeln. Machte die das mit jedem Gast? Dann haben die nur perverse alte Säcke als Gäste oder bald gar keine mehr…

Dann ging die Tür ein zweites Mal an diesem Morgen auf und ein älterer Herr betrat das Zimmer. Er schaute streng und setzte sich genau gegenüber von Yamato. Ayako deckte auch für ihn den Tisch, dieser bedankte sich höflich und mit einem Lächeln bei ihr. Als er dann doch wieder mit strengen und eindringlichen Blick zu Yamato schaute musste dieser schlucken. //Was geht denn jetzt ab???// fragte sich der Blonde und schaute zurück.

„So… dein Name ist Yamato Ishida richtig?!“ begann der ältere Herr dann das Gespräch. Yamato bejahte die Frage.

„Ein guter alter japanischer Name! Das gefällt mit!“ sagte er Kopf nickend. Ayako saß schüchtern neben ihn und lächelte glücklich. Yamato beäugte die beide skeptisch.

„Wie alt bist du?“, war die nächste Frage. Wann hatte Yamato ihm noch mal erlaubt ihn zu dutzen?

„21“, war die knappe Antwort.

„Ah!!! Ein sehr gutes Alter! Ayako du hast einen wirklich guten Geschmack! Ich bin sehr zufrieden mit deiner Wahl! Noch eine Frage! Woher die blonden Haare?“

Gute Wahl? Yamato war doch keine Ware, die sich im Schaufenster präsentieren musste.. Er hatte Urlaub! Und den wollte er in Ruhe genießen! Yamato erhob sich, entschuldigte sich und ging. Das war ihm grad einfach zu viel. Ist das hier ne Kontaktbörse oder was? Fluchend ging er in den Bergen Japans spazieren. Wie sehr wünschte er sich jetzt bei Tai zu sein, in seinen Armen zu liegen und zu schmusen, seine braungebrannte Haut zu spüren, seinen Duft einzuatmen! Leise seufzte er bei dem Gedanken an Tai. An einem See machte er Rast, schnappte sich seine Mundharmonika und spielte sich seine Gefühle von der Seele. Die Sonne schien, der Himmel was strahlend Blau und Wolkenlos, Vögel zwitscherten und das kristallklare Wasser plätscherte leicht. Eine perfekte Kulisse für ein verliebtes Paar. Yamato hörte auf zu spielen und seufzte. Tai hatte ihn noch nicht angerufen… oder hatte er sein Handy auf lautlos? Dann fiel es ihm wieder ein! Er hatte sein Handy zu Hause gelassen um seine Ruhe zu haben! Verdammt war er dämlich… Hoffentlich würde Tai es nicht missverstehen, dass Yamato nie ran ging! Wenn er überhaupt anrufen würde… Der Gedanke, dass Tai eventuell gar nicht anrufen könnte, weil er in Yamato nur einen One Night Stand sah schmerzte sehr.

Yamato ließ sich zurück fallen und schaute in den Himmel. Dann schloss er die Augen und genoss den leichten Wind, der ihn umspielte und sachte seine Haare streifte. Es war fast als würde Tai ihn streicheln. Leicht öffnete Yamato seine Augen, um sie gleich wieder zu schließen als er ein sanftes Lippenpaar auf seinen spürte. Tai hatte sich hinter ihn gesetzt und ihn sanft geküsst. Ein leichtes Kribbeln machte sich in Yamatos Bauch breit. Unglaublich liebevoll und sanft streichelte Tai nun seine Wange. Yamato hob den Arm und vergrub seine Hand in Tais weichen, wuschelligen Haaren, dann zog er ihn sanft aber bestimmt wieder zu sich herunter um ihn wieder zu küssen. Mit einer eleganten Bewegung setzte sich Tai so vor Yamato, dass sie auf gleicher Höhe waren. Den Kuss unterbrachen sie dabei nicht und als Tai bequemer saß fühlte Yamato wie Tais Zunge sanft gegen seine Lippen stupste, um Einlass bat. Yamato ließ ihn gewähren und sie begannen gemeinsam einen innigen und äußerst zärtlichen Zungenkuss, fast schüchtern wirkte es, ganz anders als im Zug, wo sie sich so stürmisch geküsst hatten. Zärtlich strich Yamato über Tais Rücken und fuhr unter sein Shirt, spürte die weiche Haut. Tai fuhr während dessen du Yamatos blondem Haar. Verliebt schauten sie sich an nachdem sie den Kuss beendet hatten und der Blonde lächelte zuckersüß, worauf auch Tai liebevoll lächelte. Langsam zog er Tai das Shirt aus, betrachtete die freigelegte Haut und liebkoste sanft die Brustwarzen. Tai spielte an Matts Hosenbund herum, fuhr neckisch mit den Fingern darunter um die champagnerfarbende Haut zu streicheln. Dies alles geschah sehr langsam und bedacht. Nachdem sie sich im Zug nur auf das Wesentliche konzentriert hatten wollten beide nun den jeweils anderen voll auskosten, alles von sich aufnehmen und waren bedacht auch nicht die kleinste Stelle auszulassen. Es war wirklich ganz anders, schön auch diese Seite an Tai kennen zu lernen. Und Yamato wollte noch viel mehr von Tai kennen lernen. Nun wurde Tai doch ein wenig forsch und öffnete die Hose des Blonden, dies ließ Yamato wieder ein bezauberndes Lächeln aufsetzen. Er war schon deutlich erregt genau wie Tai es war. Tai senkte dann auch seinen Kopf, zwischen die Beine des Blonden. Yamato war so glücklich und Tai so liebevoll. Tausende von Schmetterlingen flatterten durch seinen Bauch. Als sie dann nach einiger Zeit mit dem Akt der Liebe fertig waren lagen sie zufrieden im Gras. Sie hielten ihre Hände und lächelten sich glücklich an. Sanft strich Yamato über Tais Hand und schloss die Augen um diesen Moment zu genießen.

Er riss seine Augen aber auch ganz schnell wieder auf als ein mächtiges Donnern ihn fast zu Tode erschreckte. Ein Platzregen setzte ein und es blitzte und donnerte weiter. Yamato schaute neben sich… Niemand war da… es war nur ein Traum gewesen… Der Blonde seufzte traurig, stand auf und ging zum Hotel zurück. Beeilen musste er sich ja nicht, er war eh schon bis auf die Unterwäsche nass. Hoffentlich würde diese Ayako nicht auf die Idee kommen ihn ins Bad zu schleifen und ihm den Rücken schrubbeln zu müssen, so wie er aussah. Beim nach Hause gehen dachte er an Tai und musste unwillkürlich lächeln. Er freute sich schon wahnsinnig darauf Heim zu kommen und zu schauen ob Tai ihn schon angerufen hatte. Oder vielleicht hatte er ihm ja ne romantische Sms geschrieben! Etwas in der Art wie: >Ich liebe dich über alles! Ich möchte auf ewig mit dir zusammen sein!< oder >Ohne dich hat mein Leben keinen Sinn mehr! Lass uns durchbrennen und im Ausland zusammen glücklich sein!<

Yamato würde auf jedem Fall mit ja antworten!!! Auf die Idee das Tai ihn verabscheuen könnte, kam der Blonde mit seiner rosa-roten Brille gar nicht.

Als er im Hotel ankam, bemerkte er das rege Treiben im Haus… //Das bedeutet nichts Gutes…// dachte er bei sich. Und er sollte Recht behalten. Die Bediensteten rannten wie verrückt durch einander und trugen Blumen und Deko und sonstigen Kram mit sich rum… alles in Rosa Weiß…

Vielleicht kam ein Paar her um Flitterwochen zu verbringen. Als eine der Angestellten ihn bemerkte rannte sie sofort weg. Sicher er sah jetzt grad nicht besonders gut aus, so durchnässt aber deswegen kann sie ja trotzdem noch höflich bleiben. Er war ja immer noch Gast hier auch wenn ein Hochzeitspaar sicher wichtiger war. Dann kam eine schöne Frau im Kimono, mit langen schwarzen Haaren. Eine klassische japanische Schönheit, wie Yamato anerkennend bemerkte. Er wollte sich grad in sein Zimmer begeben als er von ihr angesprochen wurde.

„Sie müssen Yamato-san sein!“ sagte sie höflich.

Yamato nickte. Sie war nicht nur schön sondern auch sehr höflich und hatte eine tolle Stimme! Typisch… Yamato musste sie sich sofort in einem traditionellen Kimono vorstellen, mit prunkvollem Haarschmuck, zierlich blass geschminktem Gesicht und blutroten Lippen und einem Shamisen. War wohl ne Musikerkrankheit in allem und jedem etwas Musikalisches zu sehen.

Sie lächelte ihn an.

„Sie sollten ein Bad nehmen und sich umziehen bevor es los geht!“ sagte sie dann kichernd und schaute ihn musternd von oben bis unten an.

„Bevor was los geht?“ fragte Yamato skeptisch.

„Na Ihre Hochzeit! Mit meiner Tochter! Sagen Sie nicht, Sie wüssten davon nichts! Sie Schelm!“

Sie war sichtlich amüsiert und Yamato schien ihr zu gefallen. Yamato selbst gefiel das ganz und gar nicht. Und dann kam auch schon Ayako um die Ecke in einem riesigen weiß-rosa Brautkleid. //Oh mein Gott!!! Ich muss hier weg!!// dachte Yamato entsetzt. Und da sprach ihn das Grauen in Person an…

„Schatz!!! Da bist du ja! Du bist ja ganz nass! Du musst dich schnell umziehen! Damit wir anfangen können! Wie findest du mein Kleid? Oder würde dir ein Kimono besser gefallen?“ plapperte sie los ohne auch nur einmal Luft zu holen. Mit dem Lungenvolumen… Moment.. dies war nicht der richtige Zeitpunkt um über sowas nach zu denken! Er musste hier weg! Und zwar schleunigst!

Er gab vor sich umziehen zu wollen und meinte, dass er dafür seine Ruhe bräuchte. Aber er zog sich nicht um, sondern packte seine Sachen und schmiss sie eilig in seinen Koffer. Dann sprintete er über die Terrasse in die Freiheit. Einen Bus brauchte er dieses Mal nicht um zum Bahnhof zu gelangen. So schnell war er in seinem ganzen Leben noch nicht geflüchtet. Und es war ihm auch schnurz egal ob er dieses Ticket extra bezahlen musste, Hauptsache weg von hier!! Diese Ayako hatte doch ein Rad ab! Ihn einfach ohne zu fragen heiraten zu wollen. Inzwischen hatten die sicher gemerkt, dass er nicht mehr da war… Mist und der Zug hat Verspätung! Hoffentlich würden die ihn nicht finden bevor er im Zug war! Yamato bangte schon um sein Leben als der Zug immer noch nicht da war. Dann.. endlich kam der Zug und Yamato stieg ein. Keine Minute zu früh schlossen sich die Türen und der Zug fuhr los. Yamato sah noch Ayako in ihrem Brautkimono, mit samt Gefolge hinter den Zug her rennen als er langsam anfuhr. Er schickte Stoßgebete an den Himmel, dass der Zugführer nicht so nett sei und den Zug noch einmal für die angebliche Braut anhielt.

Er tat es, Gott sei dank, nicht und Yamato atmete erst einmal beruhigt auf. Die anderen Fahrgäste sahen ihn verwirrt an. Naja, er konnte ihre Verwirrung schon verstehen, so wie er hier stand, klatschnass und vor einer Braut davon rennend. Gab es da nicht mal einen Film? >Die Braut die sich nicht traut< oder so ähnlich… Egal… Yamato suchte sich ein paar Sachen aus dem Koffer zusammen und ging erst mal aufs Klo um sich umzuziehen. Er musste grinsen. Das waren doch tatsächlich derselbe Zug und dasselbe Klo auf dem Yamato mit Tai vor nicht allzu langer Zeit Sex hatte. Er erkannte es an dem Gekrakel an der Scheibe und an den Wänden. Und er hielt es für unwahrscheinlich das Jungendliche extra mit jedem Zug Japans fuhren nur um überall dasselbe hinzuschmieren. Schon irgendwie komisch wie sich das in Yamatos Gedächtnis gebrannt hatte, obwohl er ja so sehr beschäftigt war mit Tai. Egal, jetzt zog er sich erst mal um, betrachtete sich kurz in dem zerkratzten Spiegel um seine Haare zu richten und ging dann wieder raus. Da er so kurzfristig, oder besser gesagt ne halbe Stunde vor Abfahrt erst das Ticket gekauft hatte, war es klar, dass er nun keinen Sitzplatz hatte und musste nun genau wie die anderen Idioten, die er bei der Hinfahrt so bedauert hatte, im Gang stehen. Was für ein scheiß Urlaub! Hoffentlich hatte sich Tai gemeldet, damit er bei ihm Trost und Zuneigung suchen konnte.

Nach drei Stunden Zugfahrt, Die alles andere als lustig war kam er dann endlich zu Hause an. Sein Bein war eingeschlafen, vom sitzen auf dem harten Boden und er würde mehrere blaue Flecken bekommen von all den Koffern die er von ein- und aussteigenden Fahrgästen abbekommen hatte. Aber egal!!! Die Vorfreude auf Tai machte alles wieder gut!!

Glücklich an Tai denkend schloss er die Tür auf und sah… ein Chaos… Was um alles in der Welt hatte sein Bruder in seiner Abwesenheit gemacht?

„Tk? Bist du da?“ fragte er in die Wohnung hinein. Dann sah er seinen Lieblingspulli auf dem Boden liegen. Na der kam ihm grade recht! Sein Shirt war verschwitzt von der Zugfahrt und ihm war ein wenig kühl. Also zog er das olle Shirt aus und seinen Pulli an… und genauso schnell wie er ihn angezogen hatte, wenn nicht sogar noch schneller hatte er ihn wieder ausgezogen. An seinem ganzen Körper juckte es als würde er von Ameisen bepisst werden.

„Tk??? Was soll das???? Was hast du mit meinem Pulli gemacht?????“ schrie er durch die Wohnung, aber es kam keine Antwort. Der hatte sich bestimmt zu seiner Freundin verkrochen, bei dem Chaos das er hinterlassen hatte. Was hatte Matt gemacht das er ihm das mit dem Pulli antat? War er sauer, weil er ihn nicht mit in den Urlaub genommen hatte? Warum auch immer, sein kleiner Bruder lachte sich grad bestimmt einen ab… „Haha…“ kam es nur monoton von Yamato. Er seufzte und schmiss den Pulli erst mal in die Badewanne. Was auch immer da dran war, es sollte auf keinen Fall an die restliche Wäsche gelangen.

Sich am Oberkörper juckend ging er ins Wohnzimmer wo er dann den Brief sah. Er war geöffnet… Stand aber auch kein Name drauf… war bestimmt für Tk…vielleicht ein Liebesbrief, sein kleiner Bruder war aber auch ein Casanova. Grinsend machte er den Umschlag auf um den Liebesbrief an seinen Bruder zu lesen. Immerhin ging es ihn ja auch was an, wer seine zukünftige Schwägerin war. Gespannt schaute er in den Brief und zog das Blatt raus.

„Nein!!! Mach das nich auf!“ schrie sein Bruder genau in dem Moment, doch er kam zu spät. Yamato hatte das Blatt mit Schwung raus gezogen und der Rest vom Pulver der sich darin befand schwirrte nun wie feiner Pfeffer um den Blonden herum. „Was… ist das?“ und schon als das Pulver seine Haut bedeckte brannte es wie Feuer. Yamato schrie wie von der Tarantel gestochen und versuchte das Zeug los zu werden, dabei trat er in die Reste die auf den Boden gefallen waren, wodurch nun auch seine Füße juckten.

„Ich wollt dich noch warnen!“ sagte sein kleiner Bruder.

„Von wem is das???“ fragte Yamato aufgebracht und sah dann zum ersten Mal an dem Tag seinen Bruder. Dessen Haut war mit kleinen roten Pusteln bedeckt. Er war also auch darauf rein gefallen.

„Ich war grad beim Arzt deswegen. Ich weiß nich von wem das is… Hab ne Salbe bekommen, damit cremen wir uns nachher erst mal ein… geh duschen um den gröbsten Dreck weg zu bekommen…“ meinte Tk in ruhigem Ton zu seinem älteren Bruder. Doch dem interessierte nur von wem das war und er schaute sich das Blatt an.

„Das war eindeutig der Nachbar!!! Genau dieselbe Kräkelschrift wie am Fenster damals!! Na warte! Das bekommst du zurück!“ Yamato richtete wütend und demonstrativ seine Faust an die Wand hinter der die Wohnung des Nachbarn war. Dann ging er erst mal duschen um das Zeug los zu werden und um sich einen fiesen Plan zur Rache aus zu denken. Nach dem Duschen cremten sich die beiden blonden Jungen aber erst mal mit der Creme ein. Yamato musste kurz niesen, worauf er sich ein Taschentuch aus seinem Zimmer holte. Bei der ganzen Aufregung hatte er sein Handy ganz vergessen, doch als er es auf seinem Nachttisch liegen sah und sah, dass unbeantwortete Anrufe angezeigt wurden glänzten seine Augen vor Freude wieder. Tai hatte ihn angerufen!! Vielleicht würde er die Sache mit dem Nachbar einfach mal vergessen und einfach mal nur glücklich sein können. Er hatte sogar auf seine Mailbox gesprochen!! Yamatos Herz machte einen Hüpfer vor Freude. Auch senkte sich sein Herzschlag nicht als er gespannt die Nummer der Mailbox tippte und der Frau lauschte, die ihm sagte das ihm eine Nachricht hinterlassen wurde.

Und dann hörte er Tais Stimme! Er lächelte freudig, doch sein Lächeln verstummte als er hörte was sein Herzblatt ihm sagte oder besser auf die Mailbox geschrien hatte.

>Du elender Heuchler. War das auch wieder so ein kleines Spielchen für dich, ja? Du kranker Mistkerl!! Nachbarstreit hin oder her, aber das wird Konsequenzen haben, so mit meinen Gefühlen herum zuspielen. Darauf kannst du deinen knackigen Hintern verwetten!<

Yamato wurde kreidebleich als er die Nachricht hörte, dann war sie zu Ende und er hörte sie sich noch einmal an. Er konnte nicht glauben was er da grade gehört hatte. Warum Spielchen? Er meinte es doch ernst! Nie hatte er es so ernst gemeint wie bei diesem Mann! Warum Heuchler? Warum Mistkerl?? Yamato stand regungslos in seinem Zimmer. Immer und immer wieder hörte er sich die Nachricht an, als würde sie sich irgendwann, wenn er sie oft genug gehört hatte, ändern. Aber sie änderte sich nicht. Jedes Mal wenn er die Nachricht hörte war es als würde Tai ihm ins Gesicht schlagen oder ihm ein Messer ins Herz rammen. Yamato schluckte schwer, das war doch ein Missverständnis oder? Er hatte einen anderen anrufen wollen!!! Wollte sich Yamato aus Verzweiflung einreden aber es war an ihn gerichtet… Nun stiegen Tränen in seine blauen Augen, ließen sie nun wirklich wie ein Meer aussehen. Diese Tränen schmerzten. Erst vereinzelt liefen sie seine Wangen hinab, dann sank er zu Boden, sein Handy lag nun ebenfalls auf dem Boden, da er es hatte fallen lassen. Er verschränkte seine Arme auf seinem Bett legte seinen Kopf darauf und nun konnte er es nicht mehr unterdrücken. Er weinte hemmungslos und schluchzte wie ein kleines Kind. Doch gerade in diesem Moment war es ihm egal, selbst den schmerzenden Juckreiz hatte er vergessen. Irgendwann war er eingeschlafen und wachte erst am nächsten Morgen wieder auf. Takeru hatte ihn da halb auf seinem Bett liegend gefunden und geweckt.

„Du siehst ja schlimm aus… is das ne allergische Reaktion auf das Juckpulver?“ fragte sein Bruder verwirrt. Yamato hatte glasige Augen, ein knallrotes Gesicht und er atmete schwer. Sein kleiner Bruder begutachtete ihn skeptisch und fasste an seine Stirn.

„Oh mein Gott! Yamato du glühst ja förmlich!“ sagte er entsetzt und half Yamato erst einmal richtig ins Bett. Er deckte ihn ordentlich zu und machte dann erst mal Tee. Gut das er Urlaub hatte. Von dem Platzregen und dem Stress in den letzten Tagen musste sein Immunsystem geschwächt gewesen sein. Das Fieberthermometer zeigte 39,1° Fieber an. Takeru überlegte einen Arzt zu rufen, entschied sich aber dagegen, da er wusste wie sehr sein Bruder Ärzte hasste. Also gab er ihm ein Fieber senkendes Mittel, deckte ihn gut zu und legte ein Fieberpflaster auf Matts Stirn.

Takeru führte das alles auf die Juckpulverattacke des Nachbarn zurück und er würde Yamato rächen! Das schwor er sich! Und er würde sofort damit anfangen! Er beschmierte die Wohnungstür des Nachbarn mit Sekundenkleber, rannte in den Keller und drehte die Sicherung für ihn raus, damit er keinen Strom mehr hatte, zum Glück waren die Sicherungen mit Namen gekennzeichnet. Dann schmiss er Hundekacke in dessen Briefkasten und Kaugummi in das Schlüsselloch seiner Haustür. Dann kletterte er über den Balkon und schrieb mit einem richtig dicken Edding an das Fenster. >Das ist die Rache dafür was du meinem Bruder angetan hast!!!< Und wenn ihm wieder was einfallen sollte würde er weiter machen, aber im Moment würde das reichen.

Yamato bekam in der Zeit einen Hustenanfall und Takeru stürmte besorgt zu ihm. Vielleicht sollte er doch einen Arzt rufen…. Er kontrollierte noch einmal das Fieber, da es leicht gesunken war beließ er es erst mal dabei.
 

Yamato bekam in der Zeit einen Hustenanfall und Takeru stürmte besorgt zu ihm. Vielleicht sollte er doch einen Arzt rufen…. Er kontrollierte noch einmal das Fieber, da es leicht gesunken war beließ er es erst mal dabei. Yamato wimmerte leicht und murmelte etwas im Schlaf. Takeru beugte sich näher an ihn um zu hören was er sagte.

„Tai…. Du darfst mich nicht hassen….. ich …liebe dich…“ Yamatos Stimme zitterte und wirkte verzweifelt, als hätte er alles verloren was ihm wichtig war in seinem Leben. Takerus Augen weiteten sich. Ungläubig schaute er Yamato an und sah die vereinzelte kleine Träne, die sich glitzernd ihren Weg über sein Gesicht bahnte. Es blieb aber nicht bei dieser einzelnen Träne, schnell wurden es mehr und Yamatos Kehle entwichen mehrere Schluchzer. Daher also die geschwollenen Augen. Mit einem Taschentuch wischte er die Tränen weg. So hatte er seinen Bruder noch nie gesehen, es zerbrach ihm fast das Herz. Er nahm Yamatos Hand und strich sanft darüber. Wieder murmelte er was und Tk lehnte sich abermals hinab um besser verstehen zu können, genau in dem Moment umarmte Yamato ihn. „Ich liebe dich.. Tai..“

Er hielt Takeru für Tai… Takeru seufzte und strich Matt durchs Haar. Wenn es ihm half sich zu beruhigen sollte er ruhig denken, dass Tai ihn grad umarmte.
 


 


 


 


 

Da Anmerkungen vom Autor den Lesefluss hinddern, musste das nach unten gesetzt werden:
 

Typisch… Yamato musste sie sich sofort in einem traditionellen Kimono vorstellen, mit prunkvollem Haarschmuck, zierlich blass geschminktem Gesicht und blutroten Lippen und einem Shamisen. ( http://farm3.static.flickr.com/2540/3828926615_d7486002a7.jpg )

the aphrodisiac

Das Leben war schon nicht leicht. Ständig bekam man Steine vor die Füße gelegt und im nächsten Moment stolpert man auch noch darüber. Und hatte man mal endlich ein wenig Glück im Leben, verpufft das auch noch wie eine Seifenblase.

Er wollte damit nicht sagen, er habe niemals Glück, doch es war etwas... spärlich bei ihm heute ausgefallen.
 

Genau dieser Gedanke hatte Taichi auch heute. Warum?
 

Heute Morgen – ausgerechnet heute morgen! war die Batterie von seinem Wecker alle, denn das einzige Geräusch was er von sich gab, war ein gequältes Piepen, gepaart mit einem komischen Glucksen, ehe das Ding ausging und Taichi davon nicht das geringste mit bekam. Erst nach Stunden wurde er durch die Strahlen der Sonne geweckt und so schnell, wie er sich angezogen und aus dem Haus gestürmt war, … damit hatte er seinen eigenen Rekord gebrochen.

Doch auf Arbeit bekam er für diese glanzlose Leistung kein Applaus, sondern vielmehr einen kräftigen Arschtritt, der sich gewaschen hatte und die Kündigung in die Hand gedrückt.

Jap, nicht verlesen, Kündigung!

Dieses Wort ließ er sich den ganzen Tag auf der Zunge zergehen, wunderte sich, das die Bedeutung nach 1000x aussprechen nicht mehr so wild klang und genehmigte sich ein Eis.

Ein Eis in der Einkaufspassage mitten in der Stadt. Um es mal genauer auszudrücken: eine volle, enge, muffige, laute Einkaufspassage mitten in der Stadt. Das schien wohl von dem Schock gekommen zu sein, denn freiwillig ging er nicht mal in die Nähe dieser betretbaren Hölle.
 

Doch es ging ja noch weiter.

Das Handy klingelte. Zuerst war er verwundert, denn keiner aus der Familie weiß von seiner neu gewonnenen Freiheit, doch er zog es aus der Jackentasche und warf einen Blick auf dem Display.

Unbekannte Nummer.

Dennoch ging er ran. Durch das Eis war sein Mund taub geworden und er brachte nur ein genuscheltes „mja“ zustande.
 

„Tai? Hier ist Kari.“
 

Woah! Das sie sich noch traut, sich zu melden, grenzte an einem Wunder. Kari hat echt Mut, das muss man ihr lassen. Oder sie ist einfach nur unglaublich dumm.
 

Er versuchte voller Stolz ins Telefon zu keifen, sodass sie seine Wut deutlich hören konnte.
 

„Wasch willscht du?!“
 

Doch er klang eher wie ein betrunkenes Eichhörnchen. Es war auch verwunderlich, warum sein Handy ihre Nummer nicht mehr erkannte.
 

„Ich wollte gerade zu dir, um deine Blumen zu gießen, doch da gibt es ein... kleines Problemchen.“
 

Ach? Wie löst man ein Problemchen? Mit einem Wölkchen?
 

„Wo bischt du?“
 

„Bei TK.“
 

Ah, okay, das war dann wohl seine Handynummer. Kein Wunder, da schien er seine Handynummer unterdrückt zu haben. Schlaues Bürschchen, denn Tai hätte ab jetzt jede Chance genutzt um diese Nachbarfamilie eine rein zu würgen.

Tai war stocksauer. Nicht wegen seinem verlorenen Job, sondern darauf, dass er auf Yamato reingefallen war. Und er dumme Nuss war noch kurz davor gewesen, sich in diesen Kerl zu verlieben. Und dann wechselt seine Schwester auch noch die Fronten.

Es waren bereits schon ein paar Tage vergangen, seitdem er heraus gefunden hatte, wer wirklich der Ishida war und gestern Abend hatte er ein langes Gespräch mit seiner Schwester gehabt. Ein verdammt langes. Er hatte ihr alles erzählt, doch sie lachte nur und meinte, dass damit alles geklärt war. Aber nicht mit Tai. Er ist fuchsteufelswild geworden. An näheres kann er sich nicht mehr erinnern. Danach gab er sich die Kante mit dem Rest seines spärlichen Alkoholvorrats, den er im Schrank hatte. Wenn er es sich so Recht überlegte, was das mit der Grund, warum er heute zu spät kam.
 

„Und?“
 

„Ich kam nicht in die Wohnung rein, denn... -“
 

In den Moment piepte sein Handy und mit einem kurzen Blinken ging es schließlich aus.

Auch das noch.

Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, das es schon später Nachmittag war und er begab sich auf den Weg nach Hause.

Unten vor der Eingangstür angekommen, kramte er seinen Schlüssel raus, steckte ihn in den Briefkasten, drehte ihn um, öffnete die kleine Klappe und...
 

„SHIT!!“
 

Wortwörtlich viel im das Besagte direkt auf die Füße. Ein unglaublich beißender Gestank kroch ihm in die Nase, die ihm fast die Nasenhaare weg ätzte.

Mit Fingerspitzen Zog er seine Schuhe aus, tapste zu dem angrenzenden Rasen und schüttelte das Gröbste ab. Nach der Konsistenz zu urteilen, schien die ja noch richtig frisch zu sein. Ein weiterer Blick in den Briefkasten verriet ihm, dass wenigstens keine Briefe vorher drin gewesen waren.

Mit dem Gedanken, das er später den Kasten auswischen würde, ging er Barfuß in den Flur und drückte den Fahrstuhlknopf.
 

Wen zum Geier hatte er diese nette Geste zu verdanken? War das ein Kinderstreich? Oder ist dieser Yamato doch endlich wieder nach Hause gekommen und hatte die letzten Tage genau überlegt, wie er sich rächen konnte? Das letztere war am wahrscheinlichsten.

Total in den Gedanken versunken, schritt er in den Fahrstuhl und drückte seine Etagennummer.
 

Mit einem Pling öffnete sich die Tür und er ging zu seiner Wohnung.
 

Oder es war eine seiner Verehrerinnen gewesen, die er mal vor Ewigkeiten hat abblitzen lassen. Taichi kratzte sich am Hinterkopf, während er seinen Wohnungsschlüssel ins Schloss steckte, drehte und... naja, er wollte drehen, doch er traf auf einen zähen Widerstand.

Verwundert hob er eine braune Augenbraue und versuchte diesmal mit mehr Kraft den Schlüssel zu drehen, doch wieder ohne Erfolg. Fast schon ärgerlich versuchte er den Schlüssel zu entfernen, doch es schien, als klebte er mit dem Schloss zusammen.

Hatte sich denn plötzlich die ganze Welt gegen ihn verschworen? Er stemmte seinen Fuß an die Tür, legte beide Hände an den Schlüssel und zog kräftiger daran. Er spürte, wie er sich nur Millimeter bewegte, also verlagerte er sein Gewicht weiter nach Hinten, streckte seinen Hintern weiter in den Flur, kniff die Augen zusammen und ächzte schon leise vor Anstrengung.
 

„Herr Yagami? Was tun Sie denn da?!“
 

Auch das noch. Langsam drehte er seinen Kopf zur Seite, blickte hinter sich, behielt aber seine Haltung bei. Eine alte Frau, die genau über ihn wohnte, stützte sich auf ihren Krückstock auf und sah ihn an, als habe er nicht mehr alle Tassen im Schrank.
 

„Das sehen Sie doch!“
 

„Brechen sie in Ihre eigene Wohnung ein?!“
 

„Natürlich nicht!“
 

Die Antwort von ihm war zwar etwas zickig gewesen, aber der Oma ging es nun wirklich nichts an, was er an seiner Wohnungstür anstellte.
 

„Sie tragen ja gar keine Schuhe?!“
 

Ihr Blick wurde immer skeptischer und er hätte schwören können, das er in ihre Augen die Gedanken erkennen konnte: Wusste ich es doch! Alle in diesem Haus haben einen an der Klatsche!

Er biss die Zähne zusammen um ein knirschen zu unterdrücken und versuchte ganz sanft zu klingen, was natürlich in die Hose ging.
 

„Haben sie keine Topflappen zu häkeln oder so?“
 

Empört schnaufte sie mit der Nase. Warum zum Geier läuft die auch die Treppen? Es gibt eine Erfindung namens Fahrstuhl. Sie benutzte den nie, aber wenn er defekt war, war sie immer die erste, die brüllte. Weiber!

Sie drehte sich um und versuchte voller Stolz die Treppen mit ihrem Krückstock zu erklimmen, was mehr als lächerlich aussah, aber Taichi beachtete sie nicht weiter.
 

Plötzlich gab der Schlüssel im Schloss nach, rutschte hinaus und er landete unsanft auf seinem Allerwertesten. Den Blick von der Oma wurde wieder ignoriert, bevor diese endgültig aus der Sicht verschwand.
 

Dann bemerkte er eine klebrige Masse an seinen Fingern und besah sich seine Hand genauer. Sein ganzer Schlüssel war voll mit rosafarbenen Zeugs und seine Hand hatte natürlich schön hinein getatscht.

War das Kaugummi??

Ein Schnuppertest bestätigte seine Vermutung.
 

„Wer zur Hölle...!“
 

Taichi rappelte sich wieder auf und sah nun das ganze Übel. Sein ganzes Schloss war voll mit Kaugummi und er Trottel schob es mit dem Schlüssel auch noch tiefer rein.

Vergessen waren seine Verehrerinnen oder Kinderstreiche, dies war die Handschrift eines wohl bekannten Täters.

Nur wie kommt er in seine Wohnung rein und, verdammt, wie kam dieser Kerl nur auf diese Ideen?! Das sprengte nun wirklich seine Toleranzgrenze.
 

Fieberhaft suchte er eine Lösung für das Problem. Er war zwar ziemlich kräftig, aber kein Bulldozer, der die Tür einfach so um nieten kann.

Taichi zog sein Handy raus und wollte seine Mutter anrufen um zu fragen, wie er Kaugummi wieder entfernen kann. Das viel doch bestimmt unter der Kategorie Haushaltstipps, doch das dunkle Display erinnerte ihn daran, dass der Akku leer war. Da blieb nur noch eine Möglichkeit übrig. Er musste in den Supermarkt und da eine Frau fragen. Die wissen doch so etwas bestimmt. Er schaute zu seinen Füßen und wackelte mit den Zehen.
 

„Scheiße!“
 

Und das erinnerte ihn wieder daran, dass er nicht mal seine Schuhe anziehen konnte.
 

Allein der Weg zum Supermarkt war eine Katastrophe gewesen. So viele Leute haben auf seine inzwischen schmutzigen Füße gestarrt und angefangen zu lachen. Nur was daran so komisch war, konnte er nicht nachvollziehen, nur ungemein peinlich. Die Wut in ihm wuchs von Minute zu Minute. Im Laden steuerte er direkt zu einer Frau, die vor einen Tamponregal stand und eine Hand auf den Kopf eines kleinen Mädchens mit Nuckel hatte.
 

„Entschuldigen Sie bitte.“
 

Sie blickte zu ihm und lächelte.
 

„Das ist vielleicht eine seltsame Frage, aber wissen Sie, wie man Kaugummi aus einem Türschloss entfernen kann?“
 

Erst war der Blick von ihr fragend, doch dann lachte sie.
 

„Ich weiß nur, wie man ihn aus Teppichen entfernen kann. Mit Eisspray. Der fängt dann an zu bröckeln und man kann ihn ganz leicht wieder abziehen.“
 

Er verneigte sich kurz und drehte sich um. Dann hörte er ein erneutes Lachen. Sie musste nun bemerkt haben, dass er Barfuß unterwegs war.

Uuuuh, dieser Ishida wird ganz gewaltig was auf die Nuss bekommen!
 

Tai machte sich auf die Suche und kam bei einem kleinen Fernseher vorbei, der Werbung von verschiedenen Sendern zeigte. Die Bildqualität war echt mies, total verpixelt. Wie alt ist das Teil?!

Gerade als er weiter gehen wollte, fesselten ihn blonde glänzende Haare, die etwas nass um ein wunderschönes Gesicht lagen. Er war richtig blass, starrte fast schon panisch zur Seite, bis Tai realisierte, dass das ein Zug war, indem er stand und er aus einem Fenster starren musste. Da blendete schwarz mit weißer Schrift ein:
 

Was würden sie tun auf Ihrer (Alp-)Traumhochzeit?
 

Es wurde die dramatische Melodie von ´der weiße Hai´ eingespielt und immer wieder flackerte das Bild kurz auf. Zuerst war es zu schnell, um etwas erkennen zu können, nur etwas weißes, das weit entfernt war und näher kam war schwach zu erkennen. Das Aufflackern machte etwas dramatisches daraus. Dann wurde die Melodie schneller, lauter, das weiße Etwas näher. Endlich konnte Taichi erkennen, was es war. Ein Mädchen im Brautkleid rannte um eine aus Backstein gepflasterte Ecke, die Kamera zoomte etwas weg und man erkannte einen langen Bahnhofssteg mit Bänken und Grafitti.

Die Musik war mit einem Schlag aus, Yamato wurde wieder eingeblendet, der immer noch ängstlich aus dem Fenster starrte, doch dann wurden seine Augen größer, man sah deutlich, das er die Luft anhielt, sein Griff um die silberne Haltestange neben der Tür, an der er stand, fester wurde.

Anstatt das wieder das Aufflackern von schwarz auf die Braut erfolgte, was vorher war, wurde das Schwarze durch Yamato ersetzt, die Melodie setzte an einer dramatischen Stelle wieder ein und das Entsetzten kam näher. Das Mädchen hob die Hand, winkte, ihr geschminktes Gesicht war vor Wut zu einer hässlichen Fratze verzerrt. Yamato drehte sich um, lehnte sich an der Tür, als er registrierte, das der Zug nicht anhalten würde und atmete erleichtert aus. Eine weiße Schrift wurde wieder eingeblendet.
 

Richtig, die Beine in die Hand nehmen und laufen Sie, was das Zeug hält!
 

Der Bildschirm verdunkelte sich immer mehr, die Schrift war weiter weg gezoomt worden und war nur noch als schwachen Punkt in der Mitte des Bildes zu sehen. Gerade als man dachte, der Clip sei zu Ende, öffnete sich der Punkt, wurde größer und gab ein Bild der Braut wieder frei, die immer noch die Hand gehoben hatte, wild winkte, mit der anderen Hand ihr Kleid hoch hielt. Doch das rutschte ihr aus den Fingern, sie trat auf den weißen Saum, der Stoff auf der Vorderseite spannte sich – bis er schließlich zerriss und Beine die in weißen Strapsen steckten frei gaben. Das Mädchen starrte erschrocken hinunter, doch sie hatte zufiel Schwung, konnte nicht mehr rechtzeitig stoppen, bevor sich der Stoff um ihre Fußgelenke wickelte. Sie hüpfte kurz auf, schaffte es mit einem Fuß den Fesseln zu entgehen, bevor sie das Gleichgewicht verlor, doch mit ihrem Hakenschuh blieb sie an der feinen Spitze hängen, riss es mit. Durch das neue Hindernis konnte sie keinen weiten Schritt mehr machen, ihr Bein knickte ein und der ganze Körper fiel wie ein Kartoffelsack nach vorne um, mit dem hübsch bemalten Gesicht und der aufwändigen Hochsteckfrisur direkt in eine Schlammpfütze.

Es ertönte ein Klirren wie zerbrochenes Glas und die rotierende Schrift wurde kurz eingeblendet.
 

Wenigstens blieb diesen jungen Mann diesen Horror erspart...“ und gezeigt wurde wieder Yamato, der mit geschlossenen Augen und mit den Rücken zur Tür lehnte und einfach nur völlig erleichtert aussah.
 

Der Bildschirm wurde wieder dunkel und das Markenzeichen von YouTube prangte am Bildschirm.
 

Yamato war auf YouTube... und wie es aussah, ist er vor seiner eigenen Hochzeit geflüchtet und das Hals über Kopf. Taichi brauchte erstmal einen Moment um das zu verdauen. Es war scheinbar das Beste, erstmal sich um das Eisspray zu kümmern, bevor er noch Mitleid entwickelte.
 

Er hatte tatsächlich Eisspray in den Markt gefunden und gewissenhaft jeden einzelnen Blick der Personen an der Kasse missachtet. Sogar die Kassiererin ist vom Stuhl aufgestanden, um sehen zu können, warum jeder auf seine Füße starrte. Frechheit!
 

Zu Hause angekommen hätte er sich an der Stirn klatschen können. Warum hatte er sich da nicht einfach die billigen Turnschuhe gekauft?

Er kramte die Dose aus seiner Tasche, nahm den Deckel ab und sprühte das Schloss nicht gerade sparsam damit ein, immerhin soll auch alles raus. Doch nach einigen Sekunden hielt er inne. Er besprühte ja nur die Oberfläche damit, doch wie zum Teufel sollte er das Zeug in das Schlüsselloch bekommen?!

Am liebsten würde er einfach den Schlüsseldienst rufen, doch womit? Sein Handy hatte den Geist aufgegeben und Rauchzeichen würden nicht funktionieren.

Also sah er die Dose lange an, legte sie auf den Boden und stach mit seinem Schlüssel gnadenlos zu. Das Innenleben der Dose müsste ja Flüssig sein und wenn er die Dose erst mal offen hatte, würde er einfach einen zerknautschten Zettel aus der Hosentasche rollen und es als Trichter benutzten. Doch er kam nicht mal dazu, ein drittes Mal zu zustechen denn plötzlich explodierte die Dose unter seinen Händen.

Da sie unter hohem Druck stand, gab es einen lauten Knall und ehe Taichi sich versah, brannte es erst auf der Haut, da das Metall daran abprallte und anschließend war es nur kalt.
 

„Scheiße, ist das Kalt!“
 

Er sprang auf und rieb sich die Hände. Super Idee, lobte sich Taichi innerlich. Gut das so ein Spray nicht schädlich ist.

Doch was nun? Jetzt stand er wieder am Anfang seiner Probleme und wusste nicht weiter. So langsam wurde er richtig sauer. Schon richtig entnervt, trat er gegen die Tür.

Er sah einen kleinen Zipfel vom Kaugummi aus dem Schloss ragen. Er griff danach und riss es einfach raus. Doch es war nicht nur ein kleiner Zipfel, was zum Vorschein kam, sondern ein beachtliches Stück an Länge mit Abdrücken vom Schloss. Verwundert schaute er es sich genauer an. Dann nahm er seinen Schlüssel, steckte ihn rein und er musste zwar diesmal auch wieder etwas Kraft anwenden, doch es gelang ihm die Tür zu öffnen.
 

Hallejulia!!!
 

Doch leider hatte er sich zu früh gefreut. Er konnte zwar den Schlüssel drehen, doch die Tür blieb zu, wie sie war. Jetzt verstand er gar nichts mehr. Er drehte wieder den Schlüssel und drückte gegen das Holz, doch sie rührte sich nicht einen Millimeter.

Sein Blut geriet in Wallung, er schrie auf, sein Kopf wurde knallrot vor Wut. Mit voller Wucht dreht er erneut den Schlüssel um und drückte gegen die Tür. Doch dann knallte seine Hand gegen den Türrahmen, da es kein Widerstand mehr gab.
 

Der Schlüssel war abgebrochen!
 

Seine Augen wurden riesig und starrten nur noch den mickrigen Metallrest an. Das war doch zum heulen. Er raufte sich mit seiner linken Hand die Haare, während er den Schlüssel so genau betrachtete, als wäre das nur ein böser Traum und er würde gleich wieder aufwachen.
 

Bei seinem Nachbarn klingeln konnte er schlecht, denn genau dieser personifizierte Teufel war an seiner Misere ja auch noch Schuld. Blieb also nur noch die Oma über ihn übrig um sich ein Telefon zu besorgen um nun endgültig den Schlüsseldienst zu rufen.
 

Die Oma war natürlich nicht erfreut, einen völlig verschwitzten Taichi vor ihrer Tür zu finden, der keine Schuhe trug, dreckige Socken an hatte, erschöpft aussah und seine Haare mehr als sonst zu Berge standen. Doch sie reichte ihm das gute Stück, lies ihn aber beim telefonieren keine Sekunde aus den Augen. Er könnte das alte Teil, was vergleichbar mit einer tragbaren Telefonzelle wäre, mitgehen lassen.

Der Schlüsseldienst lies eine ganze Stunde auf sich warten. Doch als er endlich kam, staunte der Mann nicht schlecht. Doch Gott sei Dank hatte er genug Taktgefühl um nicht nach zu fragen , warum eine Dose mit Loch in der Ecke lag, Kaugummireste sich im Schloss befanden inklusive Schlüssel, Eisspray noch an Taichis Sachen klebten. Doch er machte spätestens dann den Mund auf, als er ebenfalls an der Tür rüttelte.
 

„Sagen Sie mal... was haben sie denn mit der Tür gemacht? Sekundenkleber in den Ritzen geschmiert?“
 

Taichi war in der Zeit nervös auf und ab gelaufen, doch bei der Frage blieb er ruckartig stehen.
 

„Sagen Sie das nochmal!“
 

„Ähm... was denn genau?“
 

„Das ist es!“
 

Taichi rannte wie von der Tarantel gestochen zur Tür, schubste dabei unbewusst den Mann zur Seite und besah sich die Übergänge der Tür zum Rahmen genauer an.
 

„Oh, der kann was erleben! Dieser mieser kleiner...“
 

Er ließ nicht gerade die Sorte von Flüchen los, die der katholischen Kirche gefallen hätten und hüpfte wie Rumpelstilzen auf und ab.
 

„Sie haben wohl einen Freund, der Sie nicht gerade mag. Da bleibt nur eins übrig.“

Er zückte aus seiner Hüfttasche zwei Schraubenzieher.

„Abkratzen!“
 

Unzählige Minuten und Kratzer später hatten sie es wirklich geschafft, den Kleber so zu entfernen, dass sich theoretisch die Tür öffnen lässt. Der Schlosser brach die Tür auf und wechselte das Schloss aus. Nicht nur das er um viele Nerven ärmer war, nein, sein Geldbeutel war auch leichter.
 

Taichi ließ sich erschöpft in seinem Flur an die Wand runter rutschen und lehnte seinen Kopf auf die Knie.
 

„Oh man, so ein scheiß Tag.“
 

Da die Dämmerung anbrach und es dunkel wurde, reckte er sich mit einem Ächzen dem Lichtschalter entgegen und drückte rauf.

Doch nichts geschah.

Erneut drückte er, doch das Licht ging immer noch nicht an. Er schrie wieder auf vor Wut, stand mit Schwung auf und haute auf den Schalter rum, doch es half nichts. Er ging in das Wohnzimmer, doch auch da gab die Lampe kein Lebenszeichen von sich.

Nun stand er da, mit völlig verpeiltem, schmerzerfülltem Gesicht und gab ein jämmerliches Bild ab. Wäre er eine Mangafigur, würde er jetzt aus rasten und wild mit den Armen und Beinen rudern.
 

Er verstand einfach nicht mehr, was los war. Nicht nur, dass er der Wohnungsgesellschaft Bescheid geben müsste, dass das Schloss ausgetauscht war, seine Socken inzwischen Löcher hatten und er dringend ein Bad brauchte... jetzt war nicht mal Strom da.

Er stampfte in die Küche, doch alle Sicherungen waren noch richtig eingeschraubt. Blieb nur noch ein Kasten übrig.

Er ging runter in den Keller und sah sofort, was los war. Die miese kleine Ratte hatte doch tatsächlich den Sicherungskasten aufgebrochen und seinen Saft abgedreht. Das war zwar mit einem Handgriff wieder behoben, aber das zügelte seinen Zorn nicht gerade.

Taichi ging nach oben, schloss lustlos diesmal erfolgreich die Tür auf und machte Licht im Wohnzimmer. Gerade als er erleichtert ausatmen wollte, sah er eine neue Überraschung, die ihm den Boden unter den Füßen weg zog.
 

Jemand hatte mit Fettem Filzstift seine Balkontür beschmiert und darauf prangten riesige Buchstaben.
 

Das ist die Rache dafür was du meinem Bruder angetan hast!!!
 

Somit war nicht nur Licht in der Wohnung, sondern auch in seinem Verstand. Diese netten kleinen Gesten hatte Taichi nicht Yamato zu verdanken, sondern seinen kleinen Bruder. Der Apfel viel scheinbar nicht weit vom Stamm. Der Kleine war gerissen. Er hatte zwar keine Ahnung, was das geschriebene bedeuten sollte, aber er würde das noch raus finden. Ein fettes Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, als er auf den Balkon hinaus trat und sah, dass bei seinen Nachbarn kein Licht brannte, aber deren Balkontür nur angelehnt war. Mit einem Schlag war die gute Laune wieder da, genauso wie seine Energie.
 

Tai flitzte in die Küche, holte eine Tüte aus dem Schrank, schmiss alle benötigten Utensilien hinein und wieder zurück zum Balkon. Dort klettere er über die Brüstung, hangelte sich geschickt ins Benachbarte und trat langsam in die fremde Wohnung. Er lauschte.

Es war still und wohl wirklich niemand zu Hause. Sein Grinsen wurde breiter.

Eigentlich könnte er ja eine Anzeige wegen Sachbeschädigung aufgeben, aber diese Art der Rache war doch viel lustiger.
 

Er kramte seine Taschenlampe aus der Tüte und knipste sie an. Er musste leise kichern, als er sich fast wie ein Einbrecher vor kam und sah sich etwas um.

Die Wohnung war gemütlich eingerichtet, helle Möbel und einige Bilderrahmen verzierten die Wände. Als der Lichtkegel eine Tür streifte, ging er auf dieser zu und öffnete sie lautlos.

Willkommen in der Küche, dachte er sich und machte sich gleich ans Werk.

Er vertauschte den Inhalt von Salz und Zucker und schritt auf die Mikrowelle zu, die auf dem Kühlschrank stand. Er musste fast lachen, als er bemerkte, das seine ~Werkzeuge~ so nah beieinander waren. Als hätten die Ishidas bei dem Einzug geahnt, dass das passieren würde. Die Kühlschranktür wurde geöffnet und vier Eier entfernt. Gerade als er die Tür wieder schließen wollte, kam ihn eine Idee. Er besah sich den Wurst und den Käse etwas genauer. Die Wurst war schon fast abgelaufen und der Käse war dieser Stinkerkäse, der fürchterlich roch. Doch diese Sachen wurden kurzer Hand in seine eigene Tüte gestopft. Taichi griff nach oben, öffnete die Mikrowelle und legte vorsichtig die Eier hinein. Gerade als er auf Start drücken wollte, sah er, das dieses Ding sogar einen Timer hatte.

Wenn er es so Recht bedachte, wird wohl dieser kleine Satansbraten die Küche betreten, um sich seine Brote für die Schule zu machen. Wenn er Glück hatte, stimmte das Timing, also stellte er den Timer der Mikrowelle auf 07:00 Uhr und drehte die Wattanzahl auf höchste Kraft.

Der wird morgen Früh eine kleine Sauerei erleben.
 

Dann öffnete er die Schränke unter der Spüle und er fand auf Anhieb, was er suchte. Einen kleinen Wischeimer. Er füllte ihn bis zur Hälfte mit Wasser, schritt zum Kühlschrank und stellte ihn schräg auf das oberste Fach. Dadurch, dass er die Wurst und den Käse von dort entfernt hatte, war auch genügend Platz. Vorsichtig schloss er die Kühlschranktür und zog erst im letzten Moment die Hand heraus, mit der er den Eimer gestützt hatte. Da kein Platschen zu hören war, ist er nicht umgefallen.

Leise kichernd rieb Taichi sich die Hände.

Auf zur Phase zwei.
 

Er ging zurück ins Wohnzimmer. Eigentlich wollte er gleich weiter in den Flur und das Zimmer von Tk suchen, doch die Bilder an den Wänden hielten ihn auf. Ein kleiner Stich versetzte sein Herz in schnellere Schläge, bevor es sich schmerzvoll zusammen zog.

Yamato war auf vielen abgelichtet und er sah verdammt gut aus, wie er verschmitzt in die Kamera lächelte und sich die Sonne auf seinen Haaren brach. Seine Augen glühten vor Freude.

Der Rahmen war aus Silber und auch wenn dieser allein schön anzusehen war, so machte doch der Inhalt das Gesamtbild zu etwas einzigartigem.

In den Moment viel im die Szene bei YouTube ein, die er im Supermarkt gesehen hatte. Durch den ganzen Trubel hatte er es völlig vergessen gehabt und jetzt musste er unwillkürlich daran denken, wie dieses Bild aussehen würde, wenn er wirklich geheiratet hätte. Sein Gesicht würde nicht nur so schön strahlen, man würde auch Liebe darin erkennen können und einen sanften Blick, den er seine Frau schenkte. Gott sei Dank hatte er es nicht getan...

Wie es aussah, war Yamato nicht gerade Glücklich über diese Hochzeit gewesen. Wenn dieses Mädel hier auch nur einmal auftauchen sollte, würde Taichi dieser Gans den Hals umdrehen und sie von ihm fern halten. Feind hin oder her...

Seufzend ging er dennoch daran vorbei und er musste schon förmlich seine Beine dazu zwingen, sich in Bewegung zu setzten.
 

Die nächste Tür führte ihn in einen kleinen Flur. Ihm war schon vorher aufgefallen, dass es hier unwahrscheinlich gut roch. Es war so eine Mischung aus Holz und der Duft von Yamato, als sie sich damals im Zug....

Kopfschüttelnd vertrieb Tai die Gedanken wieder und konzentrierte sich nur auf das Hier und Jetzt. Eine Tür auf der rechten Seite war Tk´s Zimmer. Das erkannte er sofort daran, dass hier Fotos von seiner Schwester aufgestellt waren. Eigentlich ganz süß. Das zeigte, dass diese kleine Rotznase es wirklich ernst mit Kari meinte. Am Bett angekommen, hob er die Matratze an und stopfte die Wurst und den Stinkerkäse runter. Morgen Früh würde es schon leicht riechen und spätestens nach 1-2 Tagen fürchterlich stinken. Der Käse wird allerdings jetzt schon seinen Duft verbreiten.
 

Er ging wieder hinaus und gleich gegenüber lag das Bad. Wie praktisch. Nicht mal lange Laufwege musste der Einbrecher in Spe auf sich nehmen. Taichi kramte die Klarsichtfolie aus der Tüte, hob den Toilettendeckel samt Klobrille hoch, spannte die durchsichtige Folie darüber, schloss die Klobrille wieder und befestigte es gut an den Seiten. Zufrieden betrachtete er sein Werk. Oh ja! Der nächste, der die Toilette benutzt, pinkelt definitiv daneben. Da konnte er nur hoffen, dass gerade niemand in der Familie Durchfall hatte oder Brechen müsste. Die Sauerei war wirklich nicht vorstellbar.

Anschließend wandte er sich der Dusche zu, schraubte die Duschbrause auseinander, legte einige Bouillonwürfel hinein, um sie wieder sorgfältig zu verschließen. Der nächste, der die benutzt, wird erst mal in Suppe duschen müssen. Mit etwas Glück wird nur kaltes Wasser benutzt und der Effekt bleibt länger. Eh jemand auf die Idee kommt, sind schon alle Spuren weg geschwemmt worden.

Doch nun war der Klassiker dran. Die Zahnpastatube wurde gut ausgedrückt und mit Schmalz wieder aufgefüllt. Sicher, die war jetzt mit Zimmertemperatur flüssiger, doch für den ersten Streich erfüllte es seinen Zweck.
 

Zufrieden wurde der Flur wieder betreten. Ein leises Husten lies Taichi zusammen zucken. War etwa doch noch jemand da? Erst glaubte er, sich verhört zu haben, doch dann wurde das Husten kurz lauter, um gleich danach wieder zu verstummen.

Langsam folgte er dem Geräusch und landete an einer angelehnten Tür, die direkt neben Tk´s lag. Vorsichtig schob er sie auf und lugte hinein, die Taschenlampe wurde hinter dem Rücken ausgeknipst. Es war zu dunkel, um etwas erkennen zu können, doch mit der Zeit gewöhnten sich seine Augen an die Lichtverhältnisse und er konnte eine zusammen gekauerte Gestalt auf einem großen Bett ausmachen. Nach dem Wohnungsschnitt zu urteilen, liegt dieses Zimmer genau neben sein eigenes Schlafzimmer, also ist das da...

Das Fenster war leicht geöffnet. Eine leichte Brise fegte durch das Zimmer und zupfte an Yamatos blonden Haaren, die verschwitzt um sein blasses Gesicht lagen. Langsam dämmerte es ihn, was Tk mit seiner Botschaft auf der Balkontür meinte. Yamato sah nicht gerade gesund aus, doch er kann wohl schlecht daran schuld sein.
 

Sanft, um ihn nicht zu wecken, strich er mit seiner Hand die eingefallene Wange entlang und steckte zärtlich eine nasse Strähne hinter sein Ohr. Vorsichtig beugte er sich hinunter, fuhr mit seiner Nase an Yamatos entlang und sog sein Geruch auf, atmete tief ein. Es war fast wie ein Aphrodisiakum, das ihn berauschte und ohne es zu wollen, hatte er seine eigene persönliche Droge gefunden, ohne die er nicht mehr leben konnte. Nur dass er die Entzugserscheinungen nur dann hatte, wenn er in seiner Nähe war. Das unkontrollierbare Zittern, Schweißausbrüche, Herzrasen. Er vergrub seine Nase in Yamatos Haaren, nur um kurz darauf still zu halten und erschrocken zurück zu weichen.
 

Was zum Teufel tat er hier? Verdammt, er wollte sich rächen, Streiche spielen, ein wenig Unruhe stiften und nicht noch einen Schritt auf die Person zumachen, die vor ihm lag. Er schallte sich selbst ein Dummkopf, als er die Sehnsucht in sich spürte, die seinen Körper wieder zu den Blonden zog. Am liebsten würde er einfach diese blöde Decke hoch heben und sich dazu legen, um die Wärme erneut zu fühlen. Doch anstatt seinen Gefühlen zu folgen, hielt er sich an den Schreibtisch fest, der neben ihn stand und zwang sich, nicht mehr in dieses Gesicht zu schauen, das ihn fast den ganzen Verstand raubte, krallte seine Nägel in das Holz.
 

Taichi starrte auf die Tastatur vor sich, versuchte seine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen und sein Herzrasen zu verlangsamen. Leise drang die gleichmäßige Atmung von Yamatos Schlaf an seinem Ohr und das half ungemein, beruhigte ihn schlagartig.

Na toll, diese Wirkung wollte er aber auch nicht haben. Es war nicht richtig, wenn er sich wohl in seiner Nähe fühlte.
 

Rache, Streiche, Unruhe! ermahnte sich Taichi selbst und setzte sich leise auf den Schreibtischstuhl, beugte sich etwas hinunter, drückte auf den Powerknopf von dem Tower und lies den PC hochfahren. Ein lautes Piepen ließ ihn erschrecken. So ein Mist, warum machen die Dinger immer solche lauten Geräusche beim hochfahren?!

Der Bildschirm erhellte sich, und das Windowssymbol erschien.

Als der Desktop zu sehen war, musste Taichi sich erst mal daran erinnern, wie das Schlucken ging. Ihm prangte sein eigenes Gesicht entgegen, das freundlich lächelnd zur Seite blickte und einer Person außerhalb des Bildes etwas reichte. Dann bemerkte er, dass er einen Kittel seiner ehemaligen Arbeitsstelle an hatte und im Hintergrund Menschen mit Einkaufstüten entlang gingen.

Seine Kinnlade klappte auf.

Der süße Kerl hatte ihn doch tatsächlich bei seiner Arbeit fotografiert. Aber hey, jetzt wusste er, warum jedes Mädchen rot anlief, wenn er lächelte. Taichi klopfte sich mental auf die Schulter. Er hatte es echt drauf.

Mit einem Handgriff machte er von dem Desktop wie er war einen Screenshot, achtete darauf, dass die Maus nicht zu auffällig im Bildschirm war, speicherte das Bild, löschte alle Verknüpfungen und ersetzte das Hintergrundbild wieder mit dem Screenshot, nachdem er die Taskleiste mit einem simplen Paintprogramm einfach ausgeschnitten hatte.

Später, wenn Yamato oder jemand anderes eine Verknüpfung öffnen will, wird er sich erst zu Tode klicken, bevor er dahinter kommt, dass alle gezeigten Verknüpfungen nur ein Teil vom Hintergrundbild sind. Er fuhr den PC wieder runter und lehnte sich zurück. Das sollte erst mal reichen. Nicht, das er nicht noch mehr Einfälle hätte, und auch wenn dies alles noch lange nicht die Aktion mit dem Schlüsseldienst gleich setzte, so wollte er es nicht übertreiben, auch wenn er es mit dem Eindringen in der Wohnung schon getan hatte. Doch das war es ihm wert.
 

Leise stand er wieder auf, schob den Stuhl in seine vorherige Position. Es war Zeit zu gehen.

Tai wollte nur noch einen letzten Blick auf das Wesen im Bett erhaschen. Nie würde er es zugeben, aber der Typ hatte es wirklich geschafft sein Herz zu rauben, das war ihm eben bei dem Anblick klar geworden, als Yamato wieder leise hustete und dabei richtig niedlich seine Nase kräuselte.

Vorsichtig hockte er sich neben das Bett und stützte sich leicht mit einer Hand neben dem Blondschopf ab, beugte sich zu ihm. Nur wenige Millimeter von den Lippen des anderen entfernt machte er halt, öffnete wieder seine Augen.

Zärtlichkeit legte sich in seinen Blick, wurde weich und leicht verträumt. Auch wenn er sich für diese kleine Sünde später vor Gott rechtfertigen müsste, so nahm er es doch gern in Kauf, wenn er nur noch einmal fühlen durfte, wie weich die Lippen waren, wie der Geschmack sich auf der Zunge verbreitete.. nur ein letztes Mal... aber diesmal mit Gewissheit, wer dieser kleine Engel unter sich wirklich war.

Tai sammelte alles in sich zusammen, um das Zittern zu unterdrücken, welches der Atem verursachte, der sanft seine Wangen streichelte. Mit einem Seufzen überbrückte er den letzten Abstand und legte seine Lippen auf Yamatos, hatte ihm einen Kuss im Schlaf gestohlen.

In den Moment, wo er sie berührte, wurde ein Feuer in ihm entfacht, das ihn innerlich verkohlte. Es waren keine Schmetterlinge im Bauch, die er immer bei seinem Anblick hatte, es war in Brand gestecktes Benzin, das von dort aus durch seine Adern rauschte.

Er konnte leider nichts bei den geschlossenen Mündern schmecken, doch dafür roch er ihn umso deutlicher und dieser Geruch war einfach nur sinnlich, Sünde pur. Er konnte sich nur mit Mühe zurück halten, um nicht seinen Körper an Yamatos zu pressen und somit die letzte Trennung zu überbrücken, doch er musste da durch. Wer schon ein Einbrecher ist, zu einem Dieb mutierte um einen Kuss zu stehlen, der sollte auch seine Grenzen kennen und die waren erreicht, drohte schon fast zu zersprengen, um Tai weiter vor zu lassen. Plötzlich registrierte er eine kleine Bewegung unter sich, das vertraute Lippenpaar zuckte kurz und dann war er wieder still.

Taichi schaute auf das Gesicht unter sich. Die Augen waren weiterhin geschlossen, der Atem ruhig, doch das war nicht das Problem, das er gerade hatte, sondern er war sich selbst zum Feind geworden. Sein Körper schrie ihn an, er solle nachgeben, nur einmal kosten dürfe ja nicht verboten sein – Zunge rein und schnell weg, doch sein Verstand zickte dazwischen, ermahnte ihn zur Vorsicht. Er versteifte sich, ballte die Hände zur Fäuste neben Yamatos Kopf, versuchte seine eigenen Lippen ruhig auf die des anderen zu halten, doch es war so unsagbar schwer, eine verdammte Folter, schlimmer als alle Qualen, die er bereits erlebt hatte.

Theoretisch konnte er es einfach tun, keiner würde es merken, seine Sehnsucht befriedigen, doch das war nicht richtig.
 

Seine Lippen fingen an zu zittern.
 

Was mache ich hier?
 

Sein Kopf wurde so schwer, wollte sich weiter auf das Lippenpaar unter sich abstützen...
 

Nein, das ist falsch, Taichi Yagami, reiß dich zusammen!!
 

Eine Welle der Sehnsucht rollte erneut über ihn hinweg, brach beim zweiten Mal über seinen Kopf zusammen, ermutigte ihn.
 

Nein... nein... bleib stark..
 

Dann hatte er keine Kraft mehr sich dagegen zu wehren, presste seine Lippen voller Leidenschaft auf die weichen Lippen unter sich, stöhnte leise ihn den fremden Mund hinein, als er seine Zunge langsam in diesen hinein gleiten ließ und endlich das bekam, was er wollte. Das Aphrodisiakum, sein Geschmack.
 

... nein …
 

Die Gier nach mehr ersetzte das Verlangen, er fuhr fahrig in das blonde Haar, blieb mit einer Hand darin, während die andere den Weg zum Nacken suchte und den wehrlosen jungen Mann an diesen näher an sich drückte, tiefer in den Mund versank.
 

Doch dann ließ er mit einem Mal von ihm ab, riss seine Hände zu sich, viel durch die Hocke nach hinten, konnte sich gerade noch im letzten Moment mit den Ellenbogen abstützen. Er schlug eine Hand vor den Mund, Entsetzten sprach aus seinen Augen.

Panisch stand er auf, stolperte durch den Flur, bekam gerade noch so seine Tüte zu fassen und stützte sich am Balkon erst mal am Geländer ab.

Ein Keuchen war nur leicht zu hören, dann ein leises wimmern, bevor ein lauter Schrei die Stille zerschnitt.
 

„FUCK!“
 


 

tbc
 

~~~~~~
 


 

Also RaaA ist echt die Schärfste xD ich hatte totale Probleme mit ihrer Schlüsselloch-Rache aus Kaugummi. Ich fragte sie „Wie bekomm ich das Zeug wieder raus?“ Sie total selbstsicher: „Na mit Eissspray“ Also lies ich Tai Barfuß zu einem Supermarkt latschen. Anschließend googlete ich, wie die Dose aussieht, damit ich auch nichts falsch beschreibe und siehe da – es war ne einfache Dose – kein langen Stängel für schwer erreichbare Stellen. Schön und gut, doch wie bekommt man das Spray INS Schlüsselloch?

Ich fragte natürlich über MSN, das immer nebenbei lief und wir uns unterhalten „Schlüsseldienst?“ und sie rotzfrech mit einem Wort „Ja“! Ich hab mich weggeschmissen vor lachen. Quasi habe ich den lieben Taichi umsonst zum Markt geschickt, Barfuß, stinke sauer nur um mit ~leeren~ Händen wieder zu kommen xDD

Dann ist mir eingefallen, was ich tun würde und es einfach auf Taichi übertragen und habe ihn auf die Dose hacken lassen ^^ Zu Folge hatte es ewiges recherchieren, ob es Schäden hinterlassen würde, wenn man den Inhalt abbekommt. (Quelle: http://lexikon.piercing-intim.de/content/view/10/6/)

Ich hatte an der Szene echt zu knabbern gehabt >.<
 

Geez sagt:

das eisspray hat doch so einen langen Stiel, oder ist es wie eine normal Sprühdose?
 

RaaA sagt:

glaub es is ne normale dose
 

Geez sagt:

grad gegoogelt, du hast recht, normale Dose

doch wie soll das Zeug INS Schlüsselloch kommen? xDDD

lol

ist er extra Barfuss losgewatschelt und das umsonst

wie geil *lachtränen weg wisch

was mach ich jetzt?

schlüsseldienst??
 

RaaA sagt:

ja
 

Geez sagt:

oh oh oh, machst du auch Spielchen mit mir, ja? XDD
 

RaaA sagt:

ja *g*
 

Geez sagt:

das füg ich mit ein

ich kann nicht mehr

*lachend unterm tisch lieg
 

RaaA sagt:

lol!!!!!!!!!!!!!


 

Und noch was lustiges zum Abschluss, das ich gefunden hatte und gerade so wunderbar zum melodramatischem Ende passt:
 

Musikschule, Bandprobe mit vielen Blasinstrumenten.... Es fehlen Notenständer.

Musiklehrer:

"Alle Bläser, die jetzt noch keinen Ständer haben, gehen bitte hoch und holen sich einen runter."

Ewiges Ping Pong - Spiel der Rache

Da stand er nun, mitten in den Bergen, fern der Heimat, auf einer Terrasse aus Kiefernholz. Direkt an der Terrasse anliegend, war ein Onsengraben, mit kochendem Wasser, welcher das Gebäude umringte, in dem der blonde Schönling sich befand. Ein dichter, düsterer und unheimlicher Nadelwald grenzte am Gebäude. Aus ihm waren des Nachts Wolfsgeheul und Schreie zu vernehmen. Die zierliche Schönheit, mit der blassen, zarten Haut, so schön wie Porzellan, saß immer bei Tag, auf der Terrasse und kämmte das blonde Haar. Es glänze wie Gold, wenn die Sonne drauf schien. Einen liebevollen Gesichtsausdruck hatte er dann immer und niemand könnte erahnen, welch Kummer auf dem Herzen des schönen Jungen lag. Er wurde von einem grausamen Ungeheuer festgehalten und wurde von ihm gezwungen es zu heiraten. Die blonde Schönheit aber weigerte sich, dieses Ungetüm zu heiraten und hatte versucht zu flüchten. Doch wurde er vom Ungeheuer gefasst, bevor es den Zug in die Heimat erreichte.

Auch an diesem Tag saß er auf der Terrasse und kämmte sein Haar, nebenbei sang er ein altes japanisches Lied. Seine Stimme war gar zu bezaubernd, so lockte er ungewollt wieder einmal den Drachen an. Die blauen Augen schauten zur Seite, sie ertrugen den grauenvollen Anblick nicht. Dieser grauenvolle Drache mit den langen, schwarzen und speckigen Haar und dann dieses weiße Brautkleid, was viel zu eng war und zerrissen und dreckig, das es das Kleid an hatte seit es auf die Idee kam den Jungen mit dem herrlichen traditionellen, japanischen Namen zu heiraten. Das Monster packte ihn am Arm und schrie ihn an.

„Heirate mich endlich!!! Wir haben doch den Segen aller!“

Als er aufschaute war ein zweiter Drache da.

„Ayako, mein Liebling. Mach ihn nicht kaputt! Wir brauchen ihn noch!“

Sagte er lachend.

„Ja Vater!“

Erwiderte das Ungetüm namens Ayako und ließ den Blonden fallen. Dieser lag nun auf dem Boden und richtete sich langsam auf, blieb aber sitzen.

Würde ihn denn je irgendwer aus dieser Situation befreien? Viele haben von der gefangenen Schönheit gehört und viele mutige Männer waren gekommen um ihr Glück zu versuchen. Doch alle scheiterten, spätestens am Ayako-Monster.

Die beiden Monster gingen wieder und die blonde Schönheit saß nun wieder allein auf der Terrasse, immer noch auf dem Boden und schaute zum Himmelszelt.

„Ach! Wo bleibst Ihr nur? Mein Traumprinz mit dem braunen Haar, den mein Auge nur einmal erblicken durft. Ich sehne mich nach Euch!“

Sagte er in den Himmel, in der Hoffnung, dass seine Worte vom Wind getragen wurden und ins Ohr des holden Prinzen drangen, nachdem sich das Herz der blonden Schönheit so verzehrte.

Nun setzte er wieder auf den Stuhl um sein Haar zu kämmen und sang abermals ein Lied. Die Stimme klang so wunderbar klar und sie wart nicht ungehört!

Ein stattlicher Prinz vernahm den wundervollen Gesang und war sofort gefesselt vom klaren Klang der reizenden Stimme. Sofort eilte er der Stimme nach und fand das Gebäude, welches als Onsenhotel getarnt war. Auf der Terrasse erblickte er die Schönheit, welche sofort sein Herz an sich fesselte. Der schöne Prinz konnte sich dem Anblick der holden Schönheit nicht entziehen und ging näher zu ihm.

„Oh! Du Schönster aller Schönen! Ich flehe Euch an, verratet mir Euren Namen meine blonde Schönheit!“

Rief er zur Terrasse rüber.

Der blonde Schönling erschrak, war er doch so beschäftigt mit Singen und Haare kämmen, dass er nicht bemerkte, dass sich wer genähert hatte. Schnell drehte er sich um und sah seinen Traumprinzen. Sofort erhellten sich die blauen Augen und sahen wieder Hoffnung.

„Mein Name ist Yamato mein holder Prinz! Und ruft Ihr euch?“

Antwortete er.

„Taichi Yagami ruft man mich!“

Entgegnete der Prinz mit einer höflichen Verbeugung, wobei er seine Mütze galant vom Kopf nahm. Yamato war entzückt.

Dann kam das Ungeheuer und bemerkte mit Entsetzen den schönen Prinzen.

„Duuuuuuu! Du wirst mir meinen Verlobten nicht rauben!!!“

Schnaubte Ayako und Rauch drang aus ihrer Nase. Mit donnernden Fußschritten ging sie auf Taichi zu und schwang, wild vor Wut, ihr fettiges, schwarzes Haar durch die Luft. Yamato entwisch ein Schrei des Entsetzens.

„Lauft!! Ich flehe euch an! Ich möchte nicht, dass Ihr Euer Leben für das meine opfert!“

Schrie die blonde Schönheit voller Verzweiflung.

Der Prinz aber zog mutig sein Schert.

„Niemals! Ich werde mich dem Ungeheuer stellen, es besiegen und um Eure Hand anhalten!“

Erwiderte der Prinz.

„Nicht um sonst ist meine Familie der Träger des Wappens des Mutes!!“

Fügte er noch hinzu und stürmte auch sogleich auf das Monster zu. Dieses spie Feuer, doch es verfehlte den Prinzen, da dieser hinter einen Felsen sprang und hinter ihm Schutz suchte.

Sogleich das Feuer erlosch sprang der holde Prinz aus seiner Deckung hervor und schnitt dem Monster den Schwanz ab. Doch zu seinem Entsetzen wuchs er wieder nach. Der Prinz schnitt dem Monster das Bein ab, doch sogleich wuchs auch dieses nach und das Ungetüm holte wieder aus, um seinen Feueratem zu speien. Und abermals suchte der Prinz hinterm Felsen Schutz. Lange würde er ihm keinen Schutz mehr bieten, da das Feuer so heiß war, dass der Felsen schmolz.

Wieder sprang er aus seiner Deckung, doch sogleich wurde er vom Schwanz des Ungetüms erwischt und fort geschleudert, dass er an einen anderen Felsen knallte und erst einmal keuchend sitzen blieb. Ayako setzte wieder zum Feuerspucken an. Yamato konnte das nicht mit ansehen und warf angsterfüllt die Hände vors Gesicht.

Das Feuer knallte direkt auf den Felsen, an dem der Prinz saß.

„NEIN!!!!!!“

Schrie Yamato verzweifelt und Ayako feierte schon ihren Sieg.

„Muahahahahahaha! Und wieder einmal habe ich gesiegt! Nun heirate mich endlich Yamato! Niemand wird mich je schlagen!“

Lachte Ayako begeistert. Yamato war zu Boden gesunken und weinte wahre Krokodilstränen.

„Noch ist es nicht vorbei!“

Yamato schaute bei diesen Worten auf. Konnte es sein?

Ja! Dort stand er! Yamatos Gesicht erhellte sich und Ayako schaute entsetzt. Taichi hatte diesen Anschlag überlebt.

„Mein Prinz!“

Rief Yamato glücklich und lächelte bezaubernd. Dies lenkte Ayako ab und Taichi konnte zu einem neuen Angriff ausholen.

„Zielt auf die Haare mein Prinz! Sie sind die Schwachstelle des Monsters!“

Rief Yamato um Taichi zu helfen. Und der Prinz befolgte den Ratschlag. Er schnitt den Kopf samt Haare ab. Der Kopf des Monsters landete am Boden und abgeschnittenes Haar landete auf ihm, nur vereinzelte Haare segelten noch langsam hinab.

Triumphierend stand der Prinz neben dem Monster, klappte sein Schweizer Taschenschwert zusammen und steckte es in die Hosentasche seiner sexy, hautengen Strumpfhosen, die damals Mode waren.

Der Prinz schritt zur Terrasse und breitete die Arme aus.

„Kommt in meine Arme holde Schönheit, ich geleite Euch zu meinem Schloss.“

Sagte er lächelnd und Yamato sprang, wie mit Flügeln gesegnet, über den Onsengraben in die Freiheit, direkt in die Arme seines Prinzen.

Glücklich schmiegte er sich an Taichi, dann schaute er auf und sie begannen einen leidenschaftlichen Kuss. Glücklich begleitete Yamato seinen Prinzen zum Schloss, wo sofort die Hochzeitsvorbereitungen stattfanden.

Wenige Stunden Später stand der schöne Prinz, in festlicher Abendkleidung am Altar und wartete voller Sehnsucht auf Yamato. Als sich die Tür öffnete trat Yamato in einem prächtigen Hochzeitskleid ein.

Er hörte die melodischen Klänge der Kühlschranktür, die den Hochzeitsmarsch spielte.

Moment! Die Kühlschranktür?

Yamato schrak aus seinem Traum auf. Er bemerkte beiläufig, dass er etwas verschwitzt vom Fieber war. Dann lauschte er. Da war jemand in der Küche… erst die Mikrowelle, dann wieder der Kühlschrank…

Musste Tk sein, der sich was zu Essen machte… Matt seufzte, wie oft sollte er Tk denn noch sagen, dass solche Mitternachtssnacks nicht gesund waren… und überhaupt.. war er nicht auf irgendeiner Party? Matt war ja dagegen, dass Tk mitten in der Woche auf eine Party ging, da er morgen wieder zur Schule musste, aber er war schließlich selber mal jung… oh man… er redete schon wie so ein alter Opa, besser war es wenn er sich weiter auskurierte.

Also legte Matt sich wieder hin und träumte weiter. Wenn er gewusst hätte, welch sexy Einbrecher er in seiner Küche hatte, würde er bestimmt hingehen und ihn, trotz Fieber, überfallen und flachlegen, wie es sich für die Festnahme eines Einbrechers gehörte.

Matt hatte Glück! Er träumte seinen Traum weiter und gab grad seinem Prinzen das Ja-Wort.

Dann spürte er sanfte Lippen auf den seinen. Sein Prinz küsste ihn noch leidenschaftlicher als bei seiner Rettung. Und er spürte auch wie eine warme Zunge seinen Mund erkundete, was für ein realistischer Traum!

Leicht öffnete er seine Augen und sah Tai. Er wirkte so real! Schade das es nur ein Traum war.

Jedenfalls dachte Matt dies. Er konnte ja nicht ahnen, dass dies wirklich real war. Matt glaubte immer noch zu träumen und schloss wieder seine Augen. Er fiel wieder in tiefen Schlaf.

Schade! Dies wär Ihr Preis gewesen! Ein niegel nagel neuer Lover!!

Und wieder einmal haben es die Beiden verpasst zusammen zu kommen.

Yamato schlief danach bis zum Morgen durch… bis er Schreie aus der Küche hörte...

Was soll der Mist? Es war doch erst…

Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es 07:05 Uhr morgens war. Yamato schlurfte in die Küche.

„Was is denn los?“

Fragte er und strich sich seine blonden Haare aus dem Gesicht.

„Was los ist??? Schau dir die Mikrowelle an!!“

Sagte Takeru aufgebracht und Matt tat wie ihm geheißen.

„Oh…“

Kam es nur von ihm.

„Tk… du kannst doch keine Eier in die Mikrowelle legen..“

Fügte er noch hinzu.

„Das war ich nicht!!! Ich bin grad durch die Mikrowelle wach geworden!“

Verteidigte sich der jüngere.

Yamato lächelte nur, tätschelte seinen Bruder auf den Kopf und wollte so nett sein und besagtem kleinen Bruder auf dem Schreck was zu essen machen. Dafür öffnete er die Kühlschranktür und… PLATSCH!

…… Yamato stand regungslos da vor Schreck…

Sein Schlafanzug war sofort klatsch nass vom kalt gewordenen Wasser im Eimer. Nach einigen Sekunden des Schocks entwich ihm ein heiserer Schrei, Tk sprang zur Seite.

„Oh mein Gott!!! Matt! Sofort raus aus den nassen Klamotten, sonst wird aus deiner Erkältung noch ne dicke Lungenentzündung!!!“

Schrie der kleinere aufgebracht. Matt ging ins Bad und zog sich aus, sein kleiner Bruder brachte ihm frische Wechselsachen.

„Du solltest dich wieder hinlegen, um gesund zu werden…“

Sagte er dann zu Matt.

„Ja… aber ich muss erst mal auf Klo…“

Entgegnete Matt trocken, auch wenn er grade klatschnass von der ungewollten Dusche war. Er überlegte ob er nicht auch eine warme Dusche nehmen sollte, aber mit Erkältung sollte man besser nicht duschen…

Ganz in Gedanken versunken bemerkte er die Miesere gar nicht, die er beim Wasser lassen anrichtete.

Erst als sein Fuß etwas feucht wurde schaute er hinunter und sah die Pfütze… War er denn vom Fieber so geschwächt, dass er schon daneben pinkelte???

Dann sah er genauer hin… Klarsichtfolie??? Wollte Tk ihm einen Streich spielen? War heute erster April? Fieberhaft dachte er nach. Musste das denn gerade jetzt sein, wo er doch erkältet war?? Er würde ja glatt an seinen Nachbarn denken, doch der kam ja hier gar nicht rein…

Yamato seufzte und machte alles weg. Wenn Tk von der Schule wieder kam musste er ein ernstes Wörtchen mit ihm reden! Erst so spät nach Hause kommen und dann auch noch Streiche spielen.

Er sollte jetzt aber erst einmal wieder ins Bett und sich auskurieren. Er schaute noch einmal auf sein Handy und hörte wieder die Mailbox ab. Wieder hörte er Tais Stimme, die ihn anschnauzte. Und wieder sammelten sich Tränen in Yamatos Augen. Er legte sein Handy weg und legte sich ins Bett. Er sollte noch mal Fieber messen, bevor er schlafen würde… 38,9°.. hm.. noch zu hoch.. Er schloss die Augen und rollte sich zusammen.

Konnte es nicht so einfach sein wie in seinem Traum? Mit Tränen in den Augenwinkeln schlief er wieder ein. In seinen Träumen war er immer glücklich und mit Tai zusammen, vor allem die Küsse im letzten Traum wirkte so unheimlich realistisch... doch die wahre Realität war viel grauenvoller. Matt konnte nicht lange schlafen, immer wieder sah er Tai vor sich.

Also stand er auf und ging in die Küche um sich einen Kaffee zu machen. Da er recht faul war wollte er einfach eine Tasse Milch in der Mikrowelle warm machen und einfach Instandkaffee drin auflösen, doch als er in die Mikrowelle schaute, sah er die Miesere von heute Morgen….

Er seufzte und machte sich also einen richtigen Kaffee. Noch zwei Löffel Zucker rein, immerhin war er von der süßen Sorte und erst mal einen ordentlichen Schluck um richtig wach zu werden… Sofort spuckte er das Zeug wieder in den Ausguss. Gott war das widerlich! Hatte er etwa Zucker mit Salz verwechselt? Er schaute auf die Dose… nein, da stand definitiv Zucker drauf. Es roch dran und probierte dann ein paar Krümel… das war Salz!! Schnell nahm er die Dose fürs Salz und da war Zucker drin! Das war doch nicht zu fassen!!! Matt könnte ausflippen!

Matt atmete erst einmal tief durch und massierte sich die Schläfen um wieder runter zu kommen. Ihm war jetzt echt zum Kotzen zu Mute, nicht auszudenken wenn er jetzt erst auf Klo gerannt wär um sich zu übergeben und die Klarsichtfolie wäre noch nicht entdeckt worden…

Er stellte sich das bildlich vor, zu bildlich und daraufhin sagte einmal der Würgereflex hallo. Gut, dass der Blonde so eine gute Körperbeherrschung hatte, denn er hasste es sich zu übergeben.

Er schüttelte den Kopf füllte Zucker und Salz wieder in ihre richtigen Behälter und machte sich eine neue Tasse Kaffee mit richtigem Zucker! Dieses Mal probierte er aber vorsichtig, um sicher zu stellen, dass er nicht wieder Salz genommen hatte.

Als er dann endlich seinen wohl verdienten Kaffee genießen konnte, ging ins Wohnzimmer. Er wollte auf den Balkon und ein wenig frische Luft schnappen…

Als er zu Boden sah, bemerkte er Dreck. Es dauerte etwas bis sein Hirn dies verarbeitet hatte, immerhin war er krank, da konnte man ihm das verzeihen. Er ging dann auf den Balkon und sah den umgeworfenen Blumenkasten… Sein Blick ging schlagartig auf den Balkon seines ach so geliebten Nachbarn und sein Blick verfinsterte sich schlagartig!

Die Mikrowelle, der Eimer im Kühlschrank, die Klarsichtfolie, die Sache mit Zucker und Salz, der Dreck auf dem Teppich, die offene Balkontür und der Blumenkübel! Dieser Schwerverbrecher hatte bei ihm eingebrochen!!!!! Was kommt als nächstes? Vergewaltigung????

Hm… Sollte er jetzt die Polizei rufen? Er sah das Geschmierte an der Balkontür den Nachbarn, doch so sehr er sich rüber lehnte, er konnte es nicht entziffern… Yamato überlegte, wie er sich für den Hausfriedensbruch rächen konnte… Er kochte vor Wut! Und beinahe hätte er seinen geliebten Bruder dafür verantwortlich gemacht.

Er beschloss erst mal eine Dusche zu nehmen, auch wenn man das nicht machen sollte, wenn man krank ist. Aber vielleicht würde ihn das etwas runter bringen und er könnte mal in Ruhe mit seinem Nachbarn reden und Frieden mit ihm schließen.

Im Bad knöpfte er dann sein Hemd auf und ließ es langsam von seinen Schultern gleiten. Auch seine Boxershorts glitt langsam seine Beine hinab zum Boden. Er legte die Sachen in den Wäschekorb. Sie waren ganz schön verschwitzt, Matt hasste es in verschwitzten Sachen rum zulaufen. Und jetzt die wohl verdiente Dusche!! Matt wollte grad aufdrehen, da klingelte das Telefon. Er rollte mit den Augen und ging nackt zum Telefon.

Seine Mutter. Takeru hatte ihr erzählt, dass er erkältet ist und nun war sie total besorgt um ihren Sohn. Matt versuchte sie zu beruhigen und zum Auflegen zu bewegen, da er duschen wollte, was er ihr aber nicht sagte und weil das Gespräch sicher sehr teuer war, da sie grad beruflich im Ausland war. Doch seine Mutter ließ sich nicht abwimmeln, sie redete und redete… Hier noch ein Vorschlag und da noch ein gut gemeinter mütterlicher Rat… Etwas genervt ging er im Flur auf und ab, Die freie Hand in die schmale Hüfte gestemmt.

„Mach dir einen Kräutertee! Und eine warme Hühnerbrühe! Das macht die Atemwege wieder frei!! Und nimm dir eine Wärmflasche mit ins Bett! Ach wenn ich doch nur da sein könnte..“

„Nun mach dir keine Sorgen! Mir geht’s doch schon wieder besser!“

„Ja! Aber unterschätz das nicht! Wie schnell bekommt man einen Rückfall!? Wenn man das nicht richtig auskuriert kommt es noch schlimmer wieder!“

„Ja ich werd mir eine Hühnerbrühe machen… Ich mach jetzt Schluss, damit ich wieder ins Bett kann…“

„Mach das Schatz! Ich liebe dich! Und wenn es schlimmer wird soll Takeru anrufen, dann komm ich heim!“

„Schon gut! Du musst nicht heim kommen! Das ist doch ein wichtiges Meeting! Ich.. hab dich auch lieb…“

Sagte er zum Schluss schüchtern und wurde leicht rot. Dann legte er auf und ging wieder ins Bad. Seine Hand wollte grad das Wasser aufdrehen, da klingelte es an der Tür.

„Wer verdammt noch mal stört jetzt schon wieder???“

Fluchte er. Sauer riss er den Bademantel vom Hacke und schmiss ihn die über die champagnerfarbenen Schultern. Er stapfte zur Tür und riss diese wütend auf. Der Paketbimbo!

„Ja!?“

Sagte er im mehr als genervten Ton.

„Ich haben Packet fur Ischida Jiama..to“

Matt schaute ihn aus zusammengekniffenen Augen an. Nicht nur, dass der es sich erdreistete ihn von seiner wohl verdienten Dusche abzuhalten! Nein!!! Er konnte noch nicht mal seinen Namen ordentlich aussprechen…. Matt war nicht ausländerfeindlich aber er war grad einfach nur zu genervt.

„Das bin ich…“

Zischte er aus zusammengepressten Zähnen hervor.

Der Paketbimbo reichte ihm dieses kleine Gerät zum unterschreiben, auf denen die Unterschriften immer aussahen, wie von Kinderhand gekräkelt, egal wie viel Mühe man sich gab.

Dann schmiss der Blonde die Tür hinter sich zu und begutachtete das Packet.

Hatte er denn was bestellt? Mit Paketen war er jetzt übervorsichtig, nach der Sache mit dem Juckpulver. Also las er erst mal den Bestellzettel… Ach ja! Das is das Packet von diesem Scherzartikel-Versandhaus! Wo er was bestellt hatte um sich an seinem Nachbarn zu Rächen. Das kommt aber reichlich spät. Er wollte doch endlich mal Frieden schließen. Soll es Tk haben für seinen Abschlussstreich, wenn er die Schule beendet hatte. Also stellte er das Packet erst mal im Flur ab und ging wieder ins Bad.

Er ließ den Bademantel zu Boden gleiten und ließ ihn achtlos liegen.

Dann, endlich, drehte er den Duschhahn auf. Genüsslich schloss er die Augen und ließ das warme Wasser über sein Gesicht und seinen Körper fließen. Er hasste es, wenn das Wasser zu doll aufgedreht war, dann taten die Wasserstrahlen zu sehr auf der Haut weh, also hatte er das Wasser nur leicht aufgedreht. Komme was wolle, er würde es ignorieren und jetzt einfach nur seine Dusche genießen.

Wohlig atmete er tief ein und aus. Dann knurrte sein Magen… ja.. nachher würde er seinem kleinen Bäuchlein eine schöne Hühnerbrühe machen… Wo er grad so an Hühnerbrühe dachte, musste er feststellen, dass es hier nach eben dieser roch. Man hatte er ein eine gute Vorstellungsgabe, wenn er selbst den Geruch merkte, wenn er an etwas dachte. Egal! Nicht an Essen denken, sonst bekam man nur noch mehr Hunger.

Dann kratzte er sich am Kopf irgendwie juckte es und das Wasser wurde weniger. Komisch. Matt sah zur Duschbrause, irgendwas schien die kleinen Löscher zu verstopfen. Er sah nachdenklich hinunter. Vielleicht sollte er nen Klempner rufen, aber er hatte doch erst vor 2 Wochen den Kalk entfernen lassen… Auf seiner Brust sah er dann was Grünes.

Er begutachtete es genau, sah aus wie ein Stück Petersilie oder so. Und das Wasser schien auch etwas gelblich… Matt stellte die Dusche ab, atmete tief durch und nahm den Duschkopf ab um fest zu stellen, dass dort noch ein halber Brühwürfel drin lag. Matts Kopf wurde knallrot vor Wut, seine Mundwinkel hatten sich zusammengezogen, wodurch sein Mund nun schmaler wirte und seine blauen Augen loderten. Langsam stieg Matt aus der Dusche und ging in den Flur zum Packet, welches er eben erhalten hatte. Er musste seine Meinung ändern! Es kam nicht zu spät, sondern genau rechtzeitig!!! Ihm dürstete es nach Rache.

Was der kann, kann ich schon lange!

Er wartete darauf, dass sein Nachbar weg war und brach auf dieselbe Weise bei ihm ein wie der Nachbar dies zuvor gemacht hatte. Er kletterte über den Balkon. Die Balkontür war angeklappt, gut dass er immer so brav Explosiv und son Schund schaute, dort wurde einem ja immer schön gezeigt, wie man bei Jemanden einbrach. Es ging zwar nicht so schnell wie im Fernsehn, aber Matt schien ein Talent dafür zu haben.

Als erste bestückte er das Wohnzimmer… klebte Riesenspinnen in die Ecke, die zappelten, dann sah er eine Bar und schaute hinein. Bingo! Eine kleine Naschkatze was? Er nahm die Bonbons aus der Tüte und legte welche mit Pfeffer-, Knoblauch-, Senf- und Salzgeschmack hinein. Dann waren die Gummibärchen an der Reihe! Schärfer als Chili! Und dann nahm er noch die Kaugummis raus und ersetzte diese mit 2 anderen Packungen. Die eine würde ihm ordentlich in den Finger kneifen und die andere ihn voll spritzen. Dann noch explosive Streichhölzer und einen Korkenzieher für Linkshänder. Wenn der mal feinen Besuch hat wird er sein blaues Wunder erleben. Er tauschte die langweilige Uhr gegen eine die verkehrt herum lief. Ab in die Küche die Eier gegen faule und Steinharte getauscht und die Milch wurde durch eine ersetzt die Kuhgeräuche macht… irgendwie kam Matt das zu harmlos vor…

Hey wie praktisch! Herr Nachbar nimmt Würfelzucker! Schnell wurde dieser ausgetauscht mit Zuckerwürfel, die roten Schaum produzieren.

Nun ins Bad! Die Seife wurde ebenso nicht mehr gebraucht! Der Nachbar bekam nun viel bessere, die ihn schwarz färbte. Und in die Klobrille wurde ein kleines teil gesetzt, welches ihn von unten nass spritzen würde sobald er sich auf die Klobrille setzte. Dann die Duschbrause! Zwei kleine Kapseln, die sich in Berührung von Wasser auflösten und alles dreckig machten.

Noch hier und da eine Kapsel unter den Teppich gelegt, welche einen feinen Duft verbreiteten, wenn man drauf trat, so á la Stinktier. Die erste unter den Fußabtreter, damit er gleich gebührend empfangen wurde. Im Schlafzimmer Kressesamen, die irgendwann seinen Teppich schön grün werden lassen. Dann beim Verlassen noch eine ganze Flasche Tinte auf den Teppich im Wohnzimmer, die irgendwann selbst verschwindet. Dann verließ Yamato die Wohnung wieder und wartete darauf, dass sein Nachbar kam um zu lauschen.

Aber dieser kam und kam nicht… wer weiß wo der sich rumtreibt… Matt müsste einkaufen gehen, aber mit dem Fieber? Egal… sie brauchten ja was zu essen.

Matt wollte grad die Wohnungstürabschließen, als er sah dass wer den Fahrstuhl zu ihrer Etage verließ, doch als er sah wer das war wurde er blass und bekam glänzende Augen. Er würde diese Haare, dieses Gesicht und diese Statur jeder Zeit und überall wiedererkennen. Tai!!! Wohnte der etwa hier???? Schnell wieder in die Wohnung rein und beobachten wo er hin ging. Die Schritte kamen auf ihn zu. Er öffnete die Tür wieder einen kleinen Spalt um etwas sehen zu können. Kurz überlegte er ins Bad zu rennen um einen Winkelspiegel zu holen, den Zahnärzte immer benutzten, doch dann könnte Tai weg sein ohne das er heraus gefunden hatte was er hier machte. Ob Tai vielleicht zu ihm wollte um sich für die Mailboxansage zu entschuldigen? Wohl eher nicht, woher sollte Tai auch wissen, wo er denn wohnte. Die Schritte kamen näher und das Klappern und Klingen eines Schlüsselbundes war zu hören. Er schien wirklich hier zu wohnen. Wieder lauschte er um zu hören wo Tai hin ging. Sehen konnte er nichts mehr. Tai war so nahte, dass Matt die Tür rangezogen hatte um nicht aufzufallen und durch das Guckloch konnte er Tai noch nicht erkennen. Dann vernahm er die Schritte nicht mehr. Als Tai dann den Schlüssel in das Schloss steckte weiteten sich die blauen Augen. Direkt neben ihm wohnte Tai?! Das konnte doch nicht sein! Tks Freundin, Kari, ging dort manchmal hin. Naja Matt wusste nicht wirklich viel über Tai… Er wusste, dass er Kassierer war und das er ihm mit Leib und Seele verfallen war. Matt schloss dann vorsichtig die Tür, damit Tai nicht bemerkte, dass Matt ihn beobachtet hatte. Dann rutschte er die geschlossene Tür hinab und blieb auf dem Boden sitzen. „Tai… Tai ist.. mein Nachbar!“ stellte er mit Entsetzen fest… „Oh nein!!!!“ Die Scherzartikel!!! Matt wurde kreidebleich. Wenn er noch eine Chance gehabt hatte mit Tai zusammen zu kommen hatte er diese nun verspielt. Tai musste ihn doch wirklich abgrundtief hassen… Wie wild grübelte er was er machen sollte. Bei ihm klingeln und alles erklären? Ja klar! >Hey ich bin in deine Wohnung eingebrochen um mich für deinen nächtlichen Besuch zu rächen und hab überall Scherzartikel hingemacht!< Da wird er ihm ganz bestimmt nicht verzeihen… Und dann hörte er auch schon den ersten angeekelten Aufschrei. Matt legte sich die Hände vor das Gesicht. Nun war es aus! Matt könnte heulen… Wenn er gewusst hätte das Tai letzte Nacht bei ihm gewesen war, dann…. Halt! Tai war bei ihm!!! Das heißt dieser Kuss war…?! Er legte seine Finger auf seine Lippen.

„Der Kuss war nicht geträumt?“

Sein Herz klopfte wie wild bei dem Gedanken, aber warum sollte Tai ihn küssen? Laut der Mailbox hasste er ihn… oder doch nicht? Matt war verwirrt, versuchte seine Gedanken zu ordnen und glaubte sich Hoffnung machen zu können, doch gleich beim nächsten „Scheiße!!! Dieser verfluchte…!!!“ wusste er, dass Tai ihn hasste. Was nun? Aber egal wie lange Matt grübelte er kam immer auf dasselbe Ergebnis… das Tai ihn hasste.
 


 

So! das soll reichen, fürs erste…

Sorry, dass es dieses mal so lang gedauert hat… aber ich freu mich das so viele diese Story lesen und ich hab es schon bei Geez angekündigt, nun möchte ich es öffentlich machen.

beim hundertsten Kommi werde ich ein Bild als Dankeschön malen!! Natürlich passend zur Story und auf A3. Vielleicht werd ich ja auch mal so gut beim schreiben wie Geez… ach! Und bei Nikolaus wollt ich mich bedanken! Nikolaus hat mich auf die Idee mit dem Traum gebracht. Danke!

chocolate marshmallow

Sein Leben hatte sich in kürzester Zeit in einen kleinen dritten Weltkrieg verwandelt – nur unter Nachbarn. Er wusste gar nicht mehr, wie genau er in diese Sache hinein geschlittert war, doch nun steckte Taichi bis zum Hals in der Misere.

Doch ob er auch da raus wollte, war eine andere Sache.
 

Völlig lustlos lehnte sich Taichi auf seiner Couch zurück und starrte an die gegenüber liegende Wand. Sein Blick wurde glasig, als er daran dachte, wer sich genau hinter dieser Schicht von Gestein, Stahlstreben und Tapete befand. War dieser Nachbar es wirklich wert, das er sich immer wieder den Kopf zerbrach, wie es weiter gehen würde? War er es wert, diesen ganzen Stress auf sich zu nehmen?

Durch diesen Kerl hatte er seinen Job verloren und seine Schwester um den kleinen Finger gewickelt. Fehlte bloß noch, das seine eigenen Staubflusen sich gegen ihn verschwören würden.
 

Ein leises Stöhnen entwich seiner Kehle, als er seinen Kopf nach hinten lehnte und sich müde über die Augen rieb. In was war er da nur hinein geraten...

Das skurrile an der Sache war, dass es aus irgend einem perversen Grund ihn Spaß machte. Dieses ewige Hin und Her hielt seine müden Knochen auf trapp, erfüllte seine Freizeit mit einer Beschäftigung, auf die er sich freute... oh man, er gehörte definitiv in eine Klappsmühle.

Er entwickelte sich langsam aber sicher in einen Willhelm Tell und er hatte sichtlich nichts dagegen.
 

Langsam richtete er sich auf, trabte zum Kühlschrank und öffnete die Tür leise.

Ein kleines Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, als er daran denken musste, wie der Blonde die Überraschung wohl aufgenommen hatte. Vielleicht hätte er noch eine kleine Mini-Kamera aufhängen sollen, damit er sehen konnte, wie eiskaltes Wasser über seinen Körper schwappte, sein Hemd durchnässte, es fast schon durchsichtig erscheinen lässt. Seine Haare um sein schönes Gesicht klebten, wie er leicht erstaunt sich einige Strähnen von der Stirn strich, nur um sich mit funkelnden Augen umzusehen. Allein schon um diesen temperamentvollen Blick sehen zu dürfen, hätte er alles gegeben.

Taichi konnte sich sehr gut vorstellen, wie seine feinen Augenbrauen nach unten wanderten, sein Mund sich öffnete, nur um mit einem lauten Gebrüll nach seinem Bruder zu rufen. Doch aus diesen süßen Mund können auch ganz andere Laute kommen...
 

Mit einem Knall schlug er die Kühlschranktür wieder zu, starrte auf seinen Einkaufszettel, der an der Tiefkühltruhe mit einem Schlumpfmagneten befestigt war und atmete bedacht langsam tief ein, schloss die Augen, nur um sie kurze Zeit später wieder zu öffnen.

Seine Gedanken schlichen sich in eine Richtung, in die er besser nicht gehen sollte.
 

Ruppig griff er den Zettel, stopfte sie in seine Jeans und ging mit schnellen Schritten Richtung Tür.
 

Den ganzen Tag konnte er sich nicht auf die Sache konzentrieren, die er tat. Im Fußballtraining hatte der selbst ernannte Volltrottel sogar ein Eigentor geschossen, einen Teamkameraden um gerannt und dem Trainer ein Bein gestellt.

Auf den Rückweg in sein Stadtteil ist er in die falsche Bahn gestiegen, womit er sich einen 20 minütigen Umweg einhandelte.

Warum hatte sich eine Szene so fest in seinen Kopf verankert? Er war drauf und dran diesen zu verlieren. Ständig sah er das schlafende Gesicht vor sich, diese einladenden Lippen, die langen Wimpern, der ruhige Atem. Egal wo er hinsah.

Sogar der beschissene Busfahrer hatte Yamato´s blaue Augen.
 

Fast schon fluchtartig rannte er in ein Einkaufszentrum. Erhoffte sich von dem Lärm andere Gedanken, doch weit gefehlt. Diese schienen eher sich noch enger um seinen Verstand zu schnüren, wollten ihn gar nicht mehr loslassen.
 

Am Nachmittag erreichte Tai völlig erschöpft den Fahrstuhl, lehnte sich schon förmlich an die Innenseite der Tür und konnte es kaum erwarten in seinen eigenen vier Wänden zu sein.

Mit einem Pling öffnete sich die Tür und langsam schritt er in den Flur, kramte seinen Schlüssel aus der Jackentasche, was sich mit zwei Einkaufstüten schwieriger gestaltete. Doch umso näher er der bekannten Tür kam, desto unsicherer wurden seine Schritte. Langsam ging er an ihr vorbei, wagte es jedoch nicht den Kopf zu heben, denn er wusste, wenn er auch nur einen Blick dort hin warf, könnte er sich nicht zurück halten und würde klingeln. Sturmklingeln, bis der Blonde die einzige Barriere zwischen ihnen entfernte.
 

Doch er zwang sich sein Tempo zu erhöhen und ging schneller zu seiner Wohnung, steckte seinen Schlüssel ins Schloss und stockte.

Tai sah die Kratzer am Holz und musste zum zweiten Mal an diesem Tag grinsen. Dieser Bastard war echt mit allen Wassern gewaschen, doch gerade das mochte er so an diesem Kerl. Seltsamerweise hatte er auch schon wieder den seltsamen Geruch in der Nase, das ihn an das Eisspray erinnerte, aber es roch irgendwie anders... muffliger.

Nase rümpfend drehte er den Schlüssel um und trat in den Flur... - nur um am liebsten sofort wieder rückwärts raus zu gehen.

Seine Balkontür stand sperrangelweit offen und der eisige Wind kam ihm entgegen. Hatte er etwa vergessen die Tür zu schließen oder hatte er sie nicht richtig zu gemacht und ist durch den Wind wieder aufgegangen?

Fast schon bibbernd ging er zu der Tür und drückte sie an den Rahmen, nahm den Griff in die Hand und wollte ihn mit einer Drehung schließen, doch plötzlich löste sich dieser von der Tür.

Völlig verdattert starrte Taichi in seine Handfläche.

So alt konnte sie doch nicht sein, das sie sich von völlig allein auflöste.

Er wusste, das er hier irgendwo Kleber zu liegen hatte und schaute sich um. Es würde zwar nicht Luftdicht verschlossen sein, doch es würde seinen Dienst...

Doch weiter kam er mit seinen Gedanken nicht, denn sein Blick viel auf ein schwarzes Etwas, das von der Decke hing und sich bewegte.

Ohne das er es wollte, hatte sich auch schon Tai´s Mund geöffnet und ein angeekelter Schrei entwich seiner Kehle. So eine Monsterspinne hatte er noch nie gesehen.

Die war so ungewöhnlich fett. Wie von Geisterhand tauchte eine zweite in einer anderen Ecke auf, die sogar noch widerwärtiger krabbelte.

Sofort stürmte er zum Flur, wobei einige Male etwas unter seinen Füßen knackte, doch er beachtete das nicht, sondern griff sich seinen Turnschuh, betete das er auf keiner Spinne im Sinne des schönen Teppichs gelatscht sei, rannte zurück ins Wohnzimmer, holte mit Schwung des Laufens aus und traf die eine Spinne mit voller Wucht mit der Sohle.

Doch zu seiner Überraschung gab der Körper nicht nach, sondern schien es mit Leichtigkeit abzufedern, sodass sein Schuh abprallte.

Die war wohl aus dem Stoff, aus dem Spiderman auch war.

Erst schlich sich einer auf sein Balkon, verwüstete seine schönen vertrockneten Pflanzen und schien auch noch kleine, biestige Eier in seiner Wohnung abgelegt zu haben. Moment mal!

War Spiderman nicht männlich?!
 

„Scheiße!!! Dieser verfluchte...“
 

Natürlich gab es keinen Superhelden, der sich auf seine Kosten amüsierte, sondern es war nur der kleine Teufel namens Ishida. Tai hätte ihn fast alles verziehen. Die Verwüstung, der unfreiwillige Selbstmord seines Fußballs, Die Hurrikanüberreste die selbst die Zentimeter dicke Schicht von Lack nicht richtig verdecken konnte. Ja sogar auch diesen scheinbar dreisten Einbruch, aber nicht das er einen dicken Tintenfleck mitten auf den Teppich bekleckst hatte! Das war ein Erbstück seiner Oma, verdammt noch mal!

Die Wut brodelte in seinen Adern, umso länger er auf den Fleck starrte.

Er ging zur Balkontür und besah sie sich genauer. Wie zum Geier hatte er die auf bekommen? Der hatte eindeutig zu viel Mc Giver geschaut.
 

Mit einer Tüte bewaffnet wuselte er durch das ganze Wohnzimmer, um auch wirklich jede dieser Gummispinnen nicht zu übersehen. Die sahen so verdammt echt aus, das er beim nächsten Suff bestimmt mit einem Staubsauger bewaffnet den Kampf aufnahm.

Doch mit einem Mal blieb er mitten in der Bewegung stehen, in der einen Hand die letzte Gummispinne die wie in Trance hin und her wackelte, und rümpfte erneut die Nase.

Irgendetwas stank wieder ganz gewaltig.

Es erinnerte ihn an verfaulte Eier, nur um viele Male schlimmer, Verwirrt sah er sich um, ging sogar in die Küche, da er dachte, er hätte Essensreste übersehen

Doch da war nichts. Kopfschüttelnd ging er wieder zurück ins Wohnzimmer und wäre fast erstickt. Der Gestank war schlimmer geworden, fast schon bestialisch. Das Fenster wurde aufgerissen und Tai konnte gerade noch seinen Würgereflex unterdrücken. Hustend beugte er sich über den Fenstersims.

Was zum Teufel war hier los?
 

Dann viel sein Blick wieder auf den Tintenfleck auf dem Teppich- wäre er ein Mädchen, würde er jetzt heulen. Schwermütig suchte er sich alle Reinigungsutensilien zusammen und fing an zu schrubben. Aber egal was er versuchte, mit den Fasern, gegen die Fasern, einweichen oder einfach nur mit Kraft und schrubben – der Fleck wollte einfach nicht weg gehen...

oder kleiner werden.
 

Nach einer Stunde hatte er es aufgegeben und ging unter die Dusche.

Während ihm das Wasser über den Körper ran, musste er wieder an Yamato denken. Viel zu oft waren seine Gedanken zu den Blonden abgetrieben. Nach der heutigen Aktion müsste er ihn hassen, doch... er konnte es nicht, er wollte es nicht.

Rein logisch betrachtet, hatte er diesen „Gegeneinbruch“ auch verdient. Immerhin hatte er damit angefangen. Sogar damals den ersten Schritt mit dem Juckpulver getan, aber war er wirklich dafür bereit, dies auf unbestimmte Zeit fort zu führen?

Gerade als er zur seiner Seife griff, öffnete er die Augen und bekam einen Schreck. Wieso war die ganze Dusche plötzlich schwarz und braun? Überall waren Schlierenbildungen, welche wie Schlammspritzer aussahen. Sein Blick glitt an seinem Körper hinab und er riss die Augen auf. Er selbst war auch beschmaddert.

Er hätte schwören können, das er fast sauber in die Wanne gestiegen war. War es unmöglich, das...

Blitzschnell wurde die Dusche ausgedreht und der Duschkopf auf. In einer kleinen Ecke zog er einen ganz kleines Stück von etwas durchsichtigem raus, das ihn an Plastik erinnerte. Sah aus, wie die Reste einer Kapsel.

Ein Grinsen konnte er sich dann doch nicht verkneifen. Das erinnerte ihn stark an seinen kleinen Brühwürfel.

Gerissen, echt gerissen.
 

Zum zweiten Mal griff er nach der Seife, da die ganze Verfärbung mit klarem Wasser nicht abging. Er rubbelte damit zur Probe über seine Haut, als er den Schaum sah, blickte er sich weiter zufrieden in der Dusche um.

Hatte er einige Streiche übersehen? Wie viel er hier wohl noch manipuliert hatte?

Fast schon Gedankenverloren rieb er sich vollständig mit der Seife ein, ohne auch nur ein Mal den Blick von der Umgebung zu nehmen. Alles stand auf seinen Platz, nichts hatte sich verändert. Nur die Klobrille sah etwas sauberer aus, doch dieser Ishida würde wohl schlecht sich im Bad noch die Zeit nehmen und die Toilette putzen.
 

Die Seife war auf der anderen Seite der Dusche gewesen, doch es ist auch sehr unwahrscheinlich, das er die Seife austauschen würde. Was hätte er auch davon?

Misstrauisch blickte er wieder an sich runter und lies vor Schreck die Seife fallen. Sein ganzer Körper war über und über mit einem schwarzen Zeug bedeckt, das aussah, als hätte man seine Haut tätowiert. Angewidert griff er nach seinem Duschgel.

Warum ging das Zeug nicht ab?!!!
 

Stunden später saß er auf seiner Couch. Die Augen halb geschlossen, starrten auf die leere Flasche in seiner Hand, die ein wenig den muffigen Geruch mit Alkohol überlagerte und in der anderen sein Handy, auf dessen Display schwach eine gewählte Handynummer leuchtete und nur darauf wartete, das man den grünen Hörer drückte.
 

Die Sonne ging langsam hinter den ganzen Häusern unter und die Aussicht von seinem Balkon aus wäre atemberaubend, sogar die Vögel zwitscherten leise im Hintergrund. Doch das war auch schon die einzige Geräuschquelle gewesen.

Taichi hatte sich seit zwei Stunden nicht mehr bewegt, einfach nur mit halben Blick gestarrt. Die verwunderlichsten Gedanken schwirrten ihm im Kopf rum, doch auch die beachtete er nicht.
 

Er sah fürchterlich aus und damit waren nicht die Augenringe gemeint oder die Alkoholflasche in der einen Hand, sondern die Haut war fleckenartig noch schwarz, einige Stellen waren rot gescheuert. Das Haar hatte keinen Glanz mehr, sah eher strohig aus und stand sogar noch weiter vom Kopf ab. Kein Ton war mehr von diesem warmen Braun vorhanden.

Als er beim Duschen bemerkte, das es keinen Sinn hatte, weiter Wasser zu verbrauchen, war er aus der Wanne gestiegen, über einen rumliegenden Waschlappen gestolpert, konnte sich gerade noch so an der Klobrille halten und bekam erstmal eine weitere Dusche. Ein Strahl Wasser ist ihm mitten in den Mund gespritzt.

Der Tag konnte nur noch mit einem selbst gemachten Cappuccino gerettet werden, doch auch das wurde ihn nicht gewährt, da der Würfelzucker seltsamen Schaum produzierte.

Ab da war er an einem Punkt angekommen, wo es nicht mehr Lustig war. Dann musste halt die Milch hergeben. Doch kaum war die Kühlschranktür auf, fand er die Milch nicht, kramte hinter den Eiern, bis bei seinem Glück einige aus dem Fach fielen und am Boden zerschellten.
 

Tja, nun saß er da, auf der Couch, machte einen jämmerlichen Eindruck und versuchte nicht durch die Nase zu atmen, drehte die Flasche ungelenk zwischen den Fingern und bedauerte seine Lage.
 

Die Wanduhr an der Wand hatte er sofort bemerkt, ohne das er darauf reingefallen war. Seine Uhr hatte einen Sprung am Glas gehabt, da Kari beim Einzug sie mal fallen gelassen hatte. Diese war neu und .. lief rückwärts. Netter Gag. Doch mehr als sein Mundwinkel für 2cm in die Höhe zu ziehen war nicht drin.
 

Yamato hatte Taichi´s Leben völlig auf den Kopf gestellt. Er war wie einer diese kleinen Vertreter an der Tür. Sie glauben zu wissen was einen fehlt, jubeln es einen unter ohne dass man es bemerkt und drängen einen auf die falsche Spur.

Doch ihn interessierte es nicht, was andere dachten. Ihm war es völlig egal, er war glücklich. Jetzt sind viele Dinge banal geworden. Es wird an der Zeit, dass er sich sein Leben wieder zurück holte.
 

Mit Schwung stand er von der Couch auf, lies die Flasche achtlos auf den eh schon ruinierten Teppich fallen und schritt zum Flur. Die Tür wurde aufgerissen und barfüßig zum Nachbarn gegangen.
 

Geklingelt.

Gewartet.

Und scheinbar stehen gelassen.
 

Denn niemand öffnete ihn. Erneut wurde die Klingel betätigt und später sogar auf die Tür eingehämmert, doch in der Wohnung blieb es still, nichts schien sich zu regen.

Lautlos atmete er aus, drehte sich wieder um und ging wieder in seine Wohnung. Gerade als er seine eigene Tür schließen wollte, ging die vom Nachbarn auf und ein verschlafener Blondie erschien auf der Matte. Sein Anblick raubte ihn fast den Verstand. Den Schlafanzug nur bis zur Hälfte zugeknöpft und lies einen verführerischen Ausblick auf seiner Brust frei.

Die Abendsonne schien ihn von hinten an, was sein Haar nur noch bezaubernder machte. Seine blauen Augen blickten sich suchend um, bis sie die seinen trafen und sie sich einfach nur anstarrten. Tai einfach nur sprachlos und Yamato nur viel zu müde um zu peilen, wem er gerade die Tür geöffnet hatte.
 

Ohne großartig zu überlegen, riss Tai die halb geschlossene Tür wieder auf, kam mit schnellen Schritten zu seinen Nachbarn hinüber, ohne auch nur einmal den Blick abzuwenden, blickte er ihn fest in die Augen. Mit einer Hand zog er den schmalen Körper an der Hüfte zu sich, mit der anderen führte er den Kopf am Nacken zu seinen bis sich ihre Lippen das erste Mal bewusst trafen.
 

In diesen Moment war es mehr als perfekt, besser als Richtig. In diesen Moment stand die Zeit einfach nur still. Wird nur flüchtig, wenn man ihr hinterher rennt. Welten gehen unter und werden neu geboren, doch Taichi würde das nicht so schnell beenden, selbst wenn sich die Erde auftun würde.

Sie waren so unbeschreiblich warm, schienen von der Form genau wie für ihn gemacht worden zu sein, passten sich seine Millimetergenau an und dieses Mal würde er dafür sorgen, das Yamato diesen Kuss so schnell nicht mehr aus dem Gedächtnis streichen könnte.

Der Mund war so heiß, dass die ganze Sache nur einladender machte. Er presste sein ganzes Gewicht gegen den Blonden, drehte ihn zur Seite, so das Yamato mit den Rücken am Türrahmen stand, sich so kaum noch bewegen konnte.

Er biss sanft in die Unterlippe seines Gegenübers und Tai hätte schwören können, das Yamato leise auf keuchte. Das beflügelte ihn erst recht, drückte sich noch fester an den Körper und drang mit einem Zug in die warme Mundhöhle ein, kostete von den verbotenen Geschmack, den er den ganzen Tag nicht vergessen konnte. Immer wieder waren ihm die Bilder in den Kopf gestiegen, wie er Yamato küsste, dieser sich nicht wehrte und er hätte sich selbst Ohrfeigen können, dass er es auch noch toll fand.

Doch dieses mal war es anders, Yamato bekam alles mit und Taichi hatte vor, dass er zu fühlen bekam, was in ihm vor ging. Er raubte seine Mundhöhle völlig aus, ging so leidenschaftlich ran, dass er unbewusst seine Hüfte sogar nach vorn drückte und selbst leicht stöhnen musste.

Vorsichtig schob sich eine Hand wie von selbst unter das Hemd, befühlte die warme Haut darunter. Und als er sein Ziel gefunden hatte, kniff er leicht in die Brustwarze.

Dann riss Tai die Augen auf, als er bemerkte, dass der Blonde anfing, leicht die Hüfte ihn entgegen zu strecken, er sich in sein Pullover verflocht und ihn somit näher an sich zog.

Mit einem Mal waren alle Streiche vergessen, der Krieg wurde in ein Hinterstübchen geschoben und die Gefühle brachen den Damm ein, überschwemmte ihn mit einer Wucht, gegen die er nicht ankam, nicht angehen wollte.
 

Tai schob eine Hand durch die seidigen Haare, griff am Hinterkopf fest zu, bog den Kopf mehr in den Nacken und drang gleichzeitig tiefer mit seiner Zunge ein. Sein Atem wurde schneller, seine Gedanken lösten sich ins Nichts auf, verpufften einfach und zurück blieb ein nicht zu bändigender Drang, diesen Kerl vor sich total den Verstand zu rauben, ihn untertänig zu machen, er solle ihn gehören, nur ihn allein.
 

Eine Hand schob sich von der Hüfte weiter runter, den Oberschenkel entlang, fuhr fahrig mit ausgestreckten Fingern zum Hintern, drückte fest zu, nur um im nächsten Moment am Hintern weiter runter zu gleiten und Yamatos Bein um seine eigene Hüfte zu schwingen, mehr Platz zwischen diesen Beinen zu haben, die sich so klasse anfühlten.

Tai musste sich mehrmals ermahnen, sich selbst zur Ruhe zwingen, doch als Yamato auch noch mit kratziger Stimme in sein Ohr hemmungslos aufstöhnte, als sich ihre Hüften diesmal völlig trafen, war es um ihn geschehen. Der Kuss wurde wilder, der Abstand zwischen ihren Körper nicht mehr vorhanden.

Tai versuchte es durch die eingetretene Taubheit in den Fingern weiter unter das Hemd zu kommen, denn sein Blut wurde gerade woanders gebraucht, doch als es anschließend doch noch auf dem Boden im Treppenflur landete, betrachtete er zufrieden die helle Haut vor sich, die ihn einladend an zwinkerte.

Mit der einen Hand noch immer haltend unter der Kniekehle des Blonden, die Hüfte fordernd nach vorn gedrückt, schob er die andere von seinem Bauchnabel weiter hoch, mit leichtem Druck über seinen Brustkorb, nur um an seinem Hals hängen zu bleiben und diese mit seinen Lippen abzulösen. Leicht knabberte er an der dünnen Stelle, nur um kurz darauf fest daran zu saugen, beachtete den dunklen Fleck nicht, den er unbedachter Weise hinterlassen hatte, arbeitete sich weiter hoch zum Ohr, hauchte leise in sein Ohr.
 

„DAS war jetzt meine Rache für die Wohnung.“
 

Küsste ihn ein letztes Mal auffordernd auf den Mund, drang zum Abschied noch einmal tief mit der Zunge in ihn hinein, wunderte sich kurz über die Passivität, aber die erröteten Wangen und die glasigen Augen waren Zeugnis genug für das Wohlbefinden.

Mit schweren Herzen lies er von ihm ab, glitt aus der Verankerung seines Beines, welches sich fast schon schraubstockartig um ihn geschlungen hatte und musste sich selbst auf die Unterlippe beißen, um sich nicht wieder gegen den warmen Körper zu pressen.

Yamas Lippen waren leicht geöffnet, noch etwas feucht, blickten ihn an, als schien er nicht zu begreifen, was vor sich ging.

Mit den Daumen strich Taichi kurz über die Lippen, wischte etwas Speichel davon, nur um einen letzten Kuss darauf zu hauchen.
 

Dann drehte er sich um, bückte sich zum Stoff runter, hob es auf und wedelte damit auffordernd rum.
 

„Das entführe ich mal. Lösegeld ist nicht erforderlich. Ich will nur ein Tauschgeschäft. Dich gegen diesen Fummel, sonst siehst du es nie wieder.“
 

Er lachte kurz mit tiefer Stimme auf und ging in seine Wohnung, nur um seine Tür bedacht langsam zu schließen. Kurz bevor sie ins Schloss viel, hörte er noch ein seufzen.
 


 


 


 


 

der Titelname sollte Negerkuss sein. Man beachte bitte den Sinn dahinter xD Tai Schwarz mit Kuss ^^
 

Kess hat im nächsten Kapitel ne Ankündigung zu machen, die einige vll freuen wird ;)

die Erkenntnis

Matt konnte sich das nicht länger mit anhören. Die wütenden Schreie aus der Wohnung nebenan ließen ihn immer mehr verzweifeln. Was hatte er bloß getan? Eigentlich konnte er sich die Antwort selbst geben. Matt hatte seine Zukunft verbaut, die gemeinsame Zukunft mit Tai. All die schönen Träume die er hatte, so unrealistisch sie auch waren, in allen war er mit Tai glücklich... doch die Realität war ganz anders. In der Realität würde er wohl nie mit Taichi glücklich werden. Hätte er doch bloß einen kühlen Kopf bewahrt als er die Brühwürfeldusche ab bekam. Nun war es zu spät.

Seufzend stand er auf und ging in sein Zimmer. Abermals hörte er das Fluchen seines Nachbarn. Warum waren die Wände in Japans Häusern auch so dünn?

Er setzte sich an seinen PC und fuhr ihn hoch. Er massierte seine Beine, durch die Grippe oder was auch immer er hatte, hatte er ordentlich Gliederschmerzen. Auch dachte er kurzzeitig darüber nach seinen PC mal neu zu installieren. So lahm wie der beim Hochfahren war, wäre das sicher einmal angebracht. Als der Personal Computer dann endlich mal hoch gefahren war, nahm der Blonde seine blau leuchtende Maus und machte einen zielsicheren Doppelklick auf einen Ordner mit dem Namen Songs und wartete darauf, dass dieser sich öffnete... Hm.. er hatte wohl nicht richtig drauf geklickt, denn nichts geschah... also versuchte er es ein weiteres Mal und wieder öffnete sich das gewünschte Fenster nicht. Ein wildes Klicken auf der linken Maustaste war die Folge des angeblichen Versagens des PCs. Matt wurde sauer und klickte einen anderen Ordner an doch auch der ließ sich nicht öffnen.

Er rannte in das Zimmer seines Bruders und riss die Maus vom PC, diese schloss er an seinem PC und versuchte es erneut. Doch auch das funktionierte nicht. Wütend schmiss Matt die Maus an die Wand, an der sie zerschellte. TK wollte eh eine neue Maus haben... Er atmete tief durch und dachte genau darüber nach was das Problem sein könnte... Dann, nach einer ganzen Weile bemerkte er, dass dies nur ein Screenshot war. Das ist doch alles nicht wahr! Seine ganzen Songs waren weg und seine Karriere als Musiker damit wohl auch... Er ließ seinen Kopf auf die Schreibtischplatte fallen, wodurch ein mehr oder weniger lautes Rumpsen auf dem Schreibtisch verursacht wurde und seufzte. Das war bestimmt irgend ein Hacker! Erschöpft und wütend zu gleich lehnte er sich an seine Stuhllehne. Der Stuhl knackste leicht, denn der Blonde lehnte sich so weit nach hinten wie möglich. Er lehnte seinen Kopf weit nach hinten und starrte an die weiße Zimmerdecke. Dann bekam er wieder einen Hustenanfall und beschloss wieder ins Bett zu gehen. Vielleicht konnte er einen Freund fragen ob man die Daten noch retten kann... aber nicht jetzt, ihm ging es absolut nicht gut...was musste er auch diese Eisdusche von Tai abbekommen. Also ging er ins Bett und nahm sich zwei Decken um sich zu zudecken. Mit den verschiedensten Gedanken versank er ins Land der Träume, um dort zu verweilen und eventuell wieder ein nettes Erlebnis mit Tai zu haben.

Nach einer Weile und nur ganz leise vernahm der Blonde dann das Klingeln der Tür, sollte doch TK auf machen, dachte er sich und zog die Decke wieder über seinen Kopf. Doch das Klingeln hörte nicht auf und dann wurde es auch noch lauter. Hörte sich fast schon an, als ob jemand die Tür einschlagen wollte. TK schien nicht mehr da zu sein, denn sonst hätte er bestimmt schon aufgemacht.

Also quälte Matt sich mürrisch aus seinem warmen Bett und schlurfte zur Tür. TK hatte, kurz nachdem er in sein Bett gegangen war wohl einen Arzt gerufen. Matt hatte ihn nur kurz wahr genommen und dachte nur, dass ein Arzt in seinem Traum vor kam, der ihm glatt ne Spritze mit Antibiotika in den Arm rammte. Doch der schmerzende Arm bewies, dass die Spritze real war. Schon schlimm genug, dass die Medikamente ihn so fertig machten, aber dieser brutale Arzt... wegen dem tat sein Arm hammer weh und lief schon blau an... bestimmt würde er noch ne Woche danach nen blauen Fleck davon haben...

Leicht kratzte er sich am Kopf und öffnete die Tür.... Aber.. da war gar keiner?!

Verwirrt sah er sich um, wer da so gegen die Tür eingehämmert haben könnte, er hätte sogar schwören können, dass die Tür von Tais Wohnung etwas auf war... war aber sicher auch nur ne Sinnestäuschung... und dann kam dieser Mann auf ihn zu... er nahm ihn nur verschwommen wahr, aber was er sah reichte dem Blonden voll und ganz. Der Mann war total verdreckt und barfüßig! Seine Haare waren ungepflegt und je näher er kam, desto mehr roch Matt den Gestank der von ihm ausging. Er roch nach verfaulten Eiern oder gar noch schlimmer. Der Geruch war wirklich so extrem, dass Matt ihn selbst mit seiner verschnupften Nase genau bemerkte, was den Blonden etwas entsetzte. Etwas angewidert wollte er die Tür wieder schließen, da wurde er auch schon von diesem ekelhaften Penner gepackt und geküsst. Er stank nicht nur nach verfaulten Eiern sondern hatte auch noch eine deftige Alkoholfahne! Matt hatte alle Mühe seinen Brechreiz zu unterdrücken aber irgendwie fühlte es sich gut an, fast als würde Tai ihn küssen. Durch die strubbeligen Haare sah er ihm auch irgendwie ähnlich. Doof nur, dass Matt nicht richtig sehen konnte. Durch das hohe Fieber sah er nur verschwommene Umrisse und die Medikamente trugen auch nicht wirklich zum besseren Empfinden bei. Aber vielleicht könnte er seinen benebelten Zustand nutzen um wenigstens noch einmal das Gefühl zu haben mit Tai zusammen zu sein.

Der Typ küsste gar nicht mal so schlecht, das wohlige Kribbeln breitete sich in Matt Bauch aus, genauso als würde Tai ihn küssen. Und genau wie bei Tai bekam Matt eine feine Gänsehaut, als er an ihn dachte. Um den widerwärtigen Gestank nicht mehr in der Nase zu haben, atmete er durch den Mund, was sich allerdings etwas komisch anhörte, weil er so heiser war. Man könnte glatt meinen er würde stöhnen.

Matt erschrak etwas, als dieser Typ sein Bein anwinkelte um ihm noch näher zu sein. Er hämmerte sich in den Schädel, dass das Tai war!! Und es half! Matt fühlte sich wie im 7. Himmel. Er krallte sich an seinem Ersatz-Tai fest um nicht um zufallen, seine Beine waren wie aus Gummi, ob es nun an den Medikamenten oder an Tai lag wusste er grad nicht, war auch egal.

Matt wollte mehr! Er wollte Tai für sich! Oder es zumindest denken, die Konsequenzen, wie Krankheiten oder anderen Nebenwirkungen waren ihm egal! Nur noch einmal wollte er glauben mit Tai zusammen zu sein. Er würde sich eine neue Wohnung suchen und ein neues Leben anfangen, irgendwo weit weg von Tai, er hatte schon angefangen nach neuen Wohnungen zu suchen. Zwar nicht wegen Tai, sondern wegen dem Höllennachbarn aber jetzt wo er wusste, dass sein Nachbar Tai war, war es wahrscheinlich das Beste so.

Aber im Moment war es unglaublich befreiend zu glauben, dass er in Tais Armen sicher war und geliebt wurde.

Der Kuss war so gefühlvoll, so Atem beraubend. Matt keuchte und krallte sich an Tai fest. Begierig erwiderte er den Kuss, wollte seinen Ersatz-Tai in die Wohnung ziehen, war jedoch zu schwach wie es aussah. Doch auch Matts Gegenüber schien ihn zu wollen, öffnete er doch das Hemd, welches er an hatte. Erst jetzt fiel dem Blonden auf, dass es schon halb offen war und auf seiner Brust leichte Schweißperlen im Abendrot glitzerten. Nun bemerkte Matt die warme Zunge an seinen Lippen. Er brauchte etwas Zeit um zu reagieren, gewährte dann aber Einlass, oder hatte sich der Fremde doch eher mit sanfter Gewalt selber Einlass gewährt? Matt konnte die Frage nicht genau beantworten. Es war auch egal, Matt empfing die heiße Zunge mit Wollust, ließ sie gewähren. Er schmeckte den Alkohol, den sein Gegenüber gerade erst getrunken haben muss, so frisch wie der Geschmack war. Es schmeckte leicht bitter, aber auch angenehm süß zugleich. Die fremde Zunge erkundete seinen Mund und Matt machte bei dem Spiel mit, neckte die Zunge, stupste sie an und strich über sie. Die Zungen umschlangen sich und Matt war gezwungen wieder mit der Nase zu atmen, doch im Rausch der Lust war ihm der Geruch egal, er bemerkte ihn nicht mal mehr. Mit einer Hand fuhr er in die strubbeligen Haare. Sie waren zerzaust und hatten ein paar Knoten, doch sie fühlten sich weich an. Im Nacken spielte er mit den kurzen Haaren, die Frisur schien gerade erst nach geschnitten gewesen zu sein. Sie waren so kurz und hinterließen ein leichtes Kribbeln auf den Fingerspitzen, die über sie strichen. Wenn er es sich recht bedachte, hatte er das damals im Zug auch bei Tai gemacht, ohne es zu bemerken. War das etwa ein Fetisch von Matt, den er noch nicht kannte? Der Fasson war gleichmäßig geschnitten. Kaum zu glauben, dass ein Penner sich selbst so gut die Haare schneiden konnte, er wird sich ja wohl keinen Friseur leisten können... oder ein ehemaliger Friseur war auch obdachlos geworden und machte nun den anderen für 2-3 Yen die Haare... Nun bemerkte Matt, dass er abschweifte und konzentrierte sich wieder auf den Kuss. Ein paar mal trennten sich die Lippen, nur um sich Millisekunden danach wieder zu treffen und immer leidenschaftlicher wurden. Kurz öffnete Matt die Augen und blickte in die des anderen, er hatte auch die Augen auf. Sie waren so schön braun wie Tais, zwar ein wenig verklärt, hatten aber dieses warme Haselnussbraun, welches Matt so sehr liebte. Matt hätte ewig so weiter machen können, die Zeit schien nur für sie Feierabend zu machen und erst wieder zu kommen, wenn Matt befriedigt war. Das Hemd hatte er schon gar nicht mehr an und Matt war bereit auch seine Hose herzugeben. Doch dann kam nur noch ein einzelner hauchzarter Kuss und der Mann trennte sich von ihm. Warum? Er war doch bereit gewesen! Er hatte sich ihm völlig ergeben und hätte alles mit sich machen lassen. Matt stand nur noch verwirrt da. Er verstand auch nicht warum dieser Typ sein Pyjamahemd mit nahm. Er sollte das Lösegeld sein? Für so nen billigen Pyjama? Und woher, glaubt der Typ, sollte Matt wissen wo so ein Penner wohnt? Wenn der glaubte, dass es Matt so sehr gefallen hatte, dass er ihn unter irgendwelchen Brücken suchen würde hatte der sich aber gewaltig geschnitten. Der Trotz und Matts Ego meldeten sich nun zu Wort und ließen nun alles, was ihm gerade noch so gefallen hatte in ein schlechtes Licht rücken. Nun war der Kuss nicht mehr berauschend, sondern einfach nur noch widerlich und abstoßend. Der Geschmack war kein bisschen mehr süß sondern einfach nur noch zum brechen. Und das Kribbeln im Bauch verwandelte sich in einen Würgereiz.

Matt schmiss die Tür zu, nachdem der Typ verschwunden war. Vielleicht auch besser, dass nicht mehr daraus geworden ist. Wer weiß, was der alles für Krankheiten hatte.

Yamato lehnte an der Tür und sank zu Boden. Seine Beine gaben nach, konnten sein Gewicht nicht mehr tragen.

Er kam sich so unglaublich erbärmlich und schmutzig vor. Er hatte sich doch nicht wirklich eingeredet, dass dieser Penner Tai war?! Matt hätte sich selbst ohrfeigen können. Und wieder liefen Tränen seine blassen Wangen hinab. Matt kam sich in letzter Zeit vor wie eine riesige Memme und Heulsuse. So viel hatte er sein ganzes Leben noch nicht geweint. Matt wischte sich die Tränen weg, wollte nicht mehr weinen, wollte wieder der starke Matt von früher sein, der einsame Wolf, den Nichts und Niemand etwas anhaben konnte, doch es half nichts. Immer mehr Tränen bahnten sich ihren Weg über die Wangen des Blonden. Auch wenn Matt sie immer und immer wieder weg wischte, schien es ihm, als würde für jede Träne die er weg wischte zwei neue hinzu kommen. Er verharrte einige Minuten so auf den Boden und wischte immer wieder über sein Gesicht. Einige Tränen, die es geschafft hatten und nicht weg gewischt wurden, bildeten schon eine kleine Pfütze auf dem Paketboden. Und erst als Matt ein leichtes Brennen auf der Haut spürte stand er auf und ging ins Bad. Er schaute in den Spiegel und sah seine geröteten und geschwollenen Augen. Die Haut drumherum war ebenfalls gerötet, schon leicht wund vom vielen Reiben. Er stellte den Wasserhahn auf kalt und ließ das Wasser laufen. Er formte mit seinen Händen eine Schale und fing das Wasser auf und als sie voll war tauchte er sein Gesicht hinein. Die Kälte linderte den Schmerz auf seiner Haut und er wiederholte den Vorgang einige Male.

Wieder schaute er in den Spiegel und wieder bildeten sich Tränen. Ein dicker Kloß hing ihm im Hals und erzeugte ein unangenehmes Gefühl. Matt versuchte gar nicht mehr die Tränen zu unterdrücken. Er hockte sich wieder auf den Boden und lehnte sich an den Wannenrand. Er ließ den Tränen freien lauf und ließ ein leises Schluchzen zu. Die Tatsache, wie sehr er seinem Nachbarn verfallen war, den er so sehr verärgert hatte, als er noch nicht wusste, dass es Tai war, den er da ärgerte, ließ ihn so verzweifeln. Wie sehr wünschte er sich jetzt die Zeit nicht anzuhalten sondern zurück zu drehen. Er liebte Tai, er liebte ihn so sehr, dass er sich einbilden konnte, ein stinkender, verdreckter Penner sei er und warf sich ihm bedingungslos in die Arme. Wie tief konnte er denn noch sinken?

Sein schluchzen wurde lauter und er ließ seinen Gefühlen freien Lauf, bis auf dem Brechreiz... er hatte jetzt einfach keine Lust sich zu übergeben. Nach einer Weile hatte er sich in den Schlaf geweint und lag nun wie ein zusammen gerolltes Kätzchen auf dem Badteppich. Sein Atem hatte sich beruhigt und der Schlaf würde seinen brennenden Augen auch gut tun.

Nach 3 Stunden wachte er wieder auf und zuckte leicht zusammen als er sich aufsetzen wollte. Er hatte tierische Kopfschmerzen und sein Nacken schmerzte. Leicht rieb er sich seinen Nacken und dachte sich selbst, wie bescheuert man doch sein konnte auf dem harten Boden zu pennen. Kein Wunder, dass man da Schmerzen bekam. Dann stand er auf. Seine Arme waren kalt und er suchte sein Pyjamahemd. Doch er fand es nirgends im Bad. Sich über die Arme streichend, um diese zu wärmen, verließ er das Bad und guckte im Flur ob es da war. Und erst als er an der Tür stand fiel es ihm wieder ein. Dieser Penner hatte es! Dieser Penner hatte ihn begrapscht und abgeknutscht! Schlagartig wurde ihm wieder schlecht. Krampfhaft überlegte er ob auch nicht mehr passiert war. Er schaute in sein Zimmer. Das Bett war total zerwühlt, das Laken war halb abgezogen und da waren zwei Decken! Das war doch jetzt nicht wahr! Matt hielt inne. Er konnte doch nicht echt mit diesem Penner geschlafen haben! Gott! Dieses Antibiotiker-Zeugs hatte ihn total außer Gefecht gesetzt, er hatte einen totalen Black Out! Matt wurde blass, Angstschweiß bildete sich auf seiner Stirn.Was wenn er wirklich mit ihm geschlafen hatte? Hatte er jetzt irgendwelche Krankheiten? Und selbst wenn nicht, wer wollte denn einen Freund haben, der mit einem Penner geschlafen hatte? Der Blonde ging einige Male verzweifelt in seinem Zimmer auf und ab, legte seine Hände auf sein Gesicht und fuhr mit ihnen darüber, in der Hoffnung einen klaren Verstand zu bekommen. Was sollte er tun? Tk anrufen? Nein! Niemals! Seine Mutter? Um Gottes Willen! Die würde sofort nach Hause eilen um ihren armen Sohn zu betüddeln und das konnte er nicht leiden, zu dem brauchte sie diesen Auftrag. Wer kam noch in Frage? Seine Oma? Die würde nur wirres Zeug verstehen.. aber Matt musste mit irgendwem darüber reden! Der frühere Matt hätte das nie jemandem erzählen wollen, aber im Moment war sowieso alles ganz anders. Seine Gefühlswelt hatte sich total umgekrempelt, seit er hier wohnte. Resignierend lehnte er seinen Kopf gegen die Wand. Was würde Tai denken wenn er... Matts Augen weiteten sich. Tai! Was hatte er noch zu verlieren? Er musste nur...

Er stürmte aus seinem Zimmer, riss die Tür auf und rannte in den Hausflur. Und nur wenige Sekunden später stand er vor Tais Tür. Er richtete den Finger auf die Türklingel, stockte aber kurz davor. Sollte er wirklich bei Tai klingeln? Nach all den Gemeinheiten, die er ihm angetan hatte? Wieder schaute er zu seiner Tür, dann wieder zu Tais. Er strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr und bewegte wieder den Finger Richtung Türklingel, stockte aber wieder nur wenige Millimeter davor. Er konnte sich einfach nicht dazu durchringen zu klingeln. Er betrachtete die Tür. Kam es ihm nur so vor oder war das Schloss neu? Die Tür selbst sah dagegen nicht ganz so neu aus. Da waren viele viele Kratzer am Holz, vor allem am Rand. Leicht fuhr er mit den Fingerspitzen darüber. Da waren kleine Nasen, wie von Lack oder so.. wollte Tai die Tür aufwerten, in dem er sie neu lackierte? Wenn ja, war es ihm nicht gerade gut gelungen. Matt konnte ja nicht ahnen, dass dies die Rückstände von Tk´s Attacke war, die er gegen Tai gerichtet hatte. Matt seufzte und setzte wieder zum Klingeln an, doch abermals stoppte er kurz vor der Klingel. Er kratzte sich kurz am Hals, dann entschloss er sich umzukehren. Mit hängenden Schultern ging er auf seine eigene Haustür zu. Er blieb noch einmal vor dieser stehen und schaute sehnsüchtig zu Tais hinüber. Kann er jetzt nicht einfach die Tür öffnen, ihn sehen und liebevoll in die Arme nehmen?

Sanft strich der Abendwind über Matts Gesicht. Es fühlte sich fast genauso an, wie damals, als Tai mit seiner Hand über seine Wange strich. Der Wind spielte mit seinem blonden, Schulter langen Haar, es kribbelte leicht im Nacken. Wie zart dieses Frühlingslüftchen doch war. Noch einmal ließ Matt den Wind über seine Wange streichen, wie er leise um die Ecken des Hauses pfiff und die Tür zu knallte... Zuknallte? Ungläubig ließ Matt seinen Blick zur Tür wandern und musste feststellen, dass diese wirklich zugefallen war. „Mist...“, zischte er leise und tastete an seiner Hose, um den Schlüssel aus seiner Tasche zu fischen und musste mit Entsetzen feststellen, dass er ja nur seine Pyjamahose an hatte, welche nicht einmal Taschen hatte. Resignieren ließ er seinen Kopf fallen. Wie viel Pech konnte ein einzelner Mensch haben? Wieder ging er zu Taichis Tür und setzte zum Klingeln an. Seine Hand zitterte leicht und dann hörte er ein „Tze tze tze... diese jungen Leute heut zu Tage!“. Etwas entnervt schaute Matt zur Seite und sah eine ältere Dame, die sich auf ihren Krückstock stützte. „Haben Sie nicht eigene Probleme?“, fragte er sie im brummigen Ton. „Werden Sie nicht frech Junger Mann! Das ist sexuelle Belästigung!!!“, fauchte der alte Drachen zurück.

„Boa! Als ob ich so ne verschrumpelte Trockenpflaume anmachen wollte..“, murmelte Matt zu sich selbst und verdrehte die Augen.

„Jetzt reichts aber! Denken Sie ich bin schwerhörig???“, keifte sie zurück und hob ihren Stock um auf Matt einzuprügeln. Anscheinend hatte sie ihr Hörgerät auf besonders hellhörig gestellt, wenn sie das hören konnte.

„Können Sie nicht einfach in Ihre kleine Wohnung gehen und Topflappen häckeln?“, fragte Matt genervt und wich ihren Schlägen gekonnt aus.

„So eine Frechheit! Ich werde die Polizei rufen! Die sollen endlich mal für Ordnung in diesem Hause sorgen!“, brabbelte sie noch vor sich hin und ging dann zum Fahrstuhl um eine Etage höher zu fahren. Matt fragte sich, warum sie überhaupt hier ausgestiegen war. Machte sie sowas wie Nachtpatrouillen? Um auf Recht und Ordnung zu achten? Abermals verdrehte er die Augen und wandte sich wieder der Tür zu. Was sollte er jetzt sagen? >Hallo! Ich hab mich ausgesperrt, weil ich eigentlich zu dir wollte! *verführerisch zuzwinker*< ...NEIN! >Ich bräuchte deine Hilfe, könntest du mir, einem kranken, schwachen, gut aussehenden, jungen Mann ein warmes Bett geben und einen Tee machen, während wir uns gemeinsam aneinander kuscheln um uns zu wärmen? *Haare um Finger zwirbel*< … Um Gottes Willen! NEIN!!!

Matt atmete noch einmal tief durch und betrachtete das Namensschild über der Klingel. Yagami... Als er damals in dem Callcenter gearbeitet hatte, hatte er auch immer einen Yagami angerufen... immer und immer wieder, nur weil ihm seine Stimme gefallen hatte. Wenn er es recht bedachte, war die Stimme am Telefon Tais sehr ähnlich, am Handy hörte sie sich genauso an.. und Tai hat sogar die selbe Adresse, wie der Yagami.. damals... Nun endlich dämmerte es Matt. Er hatte damals nicht einfach nur irgend einen Yagami genervt und belästigt! Das war sein Nachbar, den er mit Streichen tyrannisierte! Der sexy Verkäufer, der ihm nur Kleingeld raus gegeben hatte! Der Tai, mit dem er im Zug eine Nummer geschoben hatte und in den er nun unsterblich verliebt war. Das war alles ein und die selbe Person! Matt schlug sich die Hand vor den Kopf, dann seufzte er. War das Zufall? Versteckte Kamera Extrem? Schicksal? Waren sie vom Schicksal für einander bestimmt? Naja... eigentlich glaubte Matt nicht an so was Vagem wie Schicksal... Vielleicht saßen da auch zwei verrückte Mädels vor dem PC und schrieben an einer Fanfiction, mit ihnen beiden als Protagonisten und hatten ihren Spaß und ergötzten sich daran, wie sich die beiden einen abkämpften um endlich mal zusammen zu finden...

Matt musste lachen. Was für ein törichter Gedanke das doch war. Lag das am Fieber?

Wieder fegte ein Windhauch durch den Flur, doch dieses Mal empfand Matt ihn nicht als angenehm. Ihm war kalt! Als Matt sich umdrehte, sah er, dass es schon längst dunkel war. Das war ihm davor gar nicht aufgefallen. Fröstelnd rieb Matt sich über die Arme. Er musste endlich was machen oder er würde doch noch mit Lungenentzündung im Krankenhaus landen, wenn er die ganze Nacht hier draußen verbrachte.

Matt nahm allen Mut zusammen und klingelte. Endlich! Erleichtert atmete er auf. Irgendwie befreiend... aber irgendwie tat sich auch nix...

Matt klingelte noch einmal und wartete einen Moment. In der Wohnung regte sich nichts. Etwas traurig ließ Matt den Kopf hängen. Er klingelte noch einmal, obwohl er die Hoffnung schon aufgegeben hatte, doch es tat sich wieder nichts. Matt schluckte schwer und wieder krochen die Tränen in seine Augen. Hatten seine Tränendrüsen nicht endlich mal genug von dem Zeug produziert? Matt wollte sich schon umdrehen, als er ein Poltern aus Tais Wohnung hörte, dann ein Fluchen. Es kam von weiter hinten... kann es sein, dass Tai im Wohnzimmer eingeschlafen war? Bei dem Gedanken musste Matt leicht lächeln. Er stellte sich Tai so niedlich vor, wie er auf seinem Sofa lag, ein Bein über der Lehne hängend, das andere vom Sofa herunter baumelnd, mit leicht offenem Mund und Haarsträhnen im Gesicht, die in leicht kitzelten.

Matt musste kichern, doch dann wurde er stocksteif, als er hörte, dass die Schritte nur noch wenige Zentimeter von der Tür entfernt waren. Und dann... Nichts..

Hatte Tai durch den Türspion geschaut, Matt erkannt und wollte ihn nun nicht rein lassen und grinste sich einen ab, währen sich der Brünette dachte >Haha! Erfrier doch da draußen! Das is die gerechte Strafe für einen wie dich!<. Nein.. das würde Tai nicht denken.. oder doch? Unsicherheit breitete sich in Matt aus. Er könnte es Tai nicht verübeln, wenn er wirklich so dachte. Matt lies den Kopf hängen, doch dann riss Tai die Tür auf und blickte Matt an. Durch das Geräusch, welches das Aufreißen der Tür verursachte schreckte auch Matt auf und sah nun in die wundervollen, braunen Augen die er so sehr liebte.

„Äh... Yama..“ fing Tai an, doch weiter kam er nicht, denn Matt warf sich Tai in die Arme, wieder mit Tränen in den Augen, doch dieses Mal waren es Freudentränen.

„Tai! Ich bin so glücklich, dass du mir auf gemacht hast! Ich hatte schon Angst mir hier draußen den Tod zu holen!! Dieser Tag war wohl der schrecklichste in meinem ganzen Leben!“, begann Matt zu erzählen ohne eine Pause einzulegen. Und er redete weiter ohne Unterlass und ohne Tai zu Wort kommen zu lassen.

„Du kannst dir das gar nicht vorstellen! Irgend so ein perverser, stinkender, verdreckter Penner hat mich vergewaltigt und dann geht es mir so schlecht wegen der Grippe und mein Arm schmerzt, weil so ein brutaler Arzt eine Spritze da rein gerammt hat! Und dann hab ich mich ausgesperrt und so ne alte Oma wollte mich mit ihrem Krückstock verhauen! Und dann is mir aufgefallen, dass du Yagami bist und der sexy Verkäufer und mein Nachbar.. naja das wusste ich schon vorhin. Aber ich bin so verwirrt! Warum passiert das alles? Ist das Schicksal oder sind da wirklich zwei irre Weiber, die uns für ihre Fanfiction missbrauchen? Und dann hast du mir nicht auf gemacht, doch dann hab ich das Poltern aus deiner Wohnung gehört und dann hast du so lange gebraucht um auf zu machen und dann dachte ich, dass du mich so sehr hasst, dass du mir nicht auf machen willst! Ich bin so glücklich, dass du mir aufgemacht hast!“

Und erst jetzt, wo sich Matt alles von der Seele geredet hatte machte er Pause, um Luft zu holen. Und um erst einmal über sein Verhalten nachzudenken.

Punkt 1: Er klammerte sich an Taichi und schmuste sich an ihn.

Punkt 2: Er weinte aus Freude, dass Tai ihm auf gemacht hatte.

Punkt 3: Er plapperte ohne Punkt und Komma.

Punkt 4: Er war vollkommen OOC!

Verdammt!

Matt ließ schlagartig von Tai ab. Was war denn nur los mit ihm? Er war knall rot im Gesicht und schaute zu Boden, während er entschuldigende Worte vor sich her murmelte.

Doch als er zu Tai auf sah, sah er weder Wut noch Hass. Täuschte sich Matt oder lächelte Tai?

Auf jeden Fall bat er ihn in die Wohnung hinein....

Und nun stand er hier. Mitten im Wohnzimmer. Überall lagen Bierflaschen und auf dem Teppich konnte Matt den Fleck sehen, der langsam am verschwinden war und irgendwie roch es nach verfaulten Eiern.. das musste an den Stinkkapseln liegen, die er hier verteilt hatte. Matt setzte seine beste Unschuldsmiene auf und schaute hinter sich zu Tai. Der Blonde war direkt in die Höhle des Löwen gerannt. Was würde Tai nun mit ihm anstellen? Würde Tai ihn anschreien? Ihn sogar schlagen? Oder würde er ihn in den Arm nehmen? Den Blonden sogar pflegen? Ihn wärmen?
 


 

All das erfahrt ihr im nächsten Kapitel!
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 


 


 


 

Ich hatte es bereits im Kommi zu Geezus Kapitel angekündigt. Aufgrund der großen "Fangemeinschaft" und dem wahnsinnigen Spaß daran, die Protagonisten in die Richtung zu lenken, wo wir sie hin haben wollen, haben Geez und ich uns entschieden ein neues Projekt zu starten. Diese Story neigt sich langsam dem Ende zu, doch wir sind noch lange nicht mit unseren Ideen am Ende.
 

Steriele Wände, heiße Tränen auf geröteten Wangen und eine Schulter zum Anlehnen. All dies war der Beginn von bittersüßen Schmerz, Freundschaft, Zufälle und ein Hauch von Schicksal;
 

"Nein! Ich will da nicht hin!!! Ich hasse Krankenhäuser!!!!!!" schrie er und versuchte sich krampfhaft zu wehren, während seine Rippen höllisch schmerzten, doch alles war ihm recht, Hauptsache war, dass er da nicht hin musste.
 

Doch wer hätte gedacht, das aus Verachtung und Angst sich mal Dankbarkeit wandeln würde?

visits unexpectedly

Taichi war verblüfft.

Nicht von der Tatsache, das sich ein weinender Blondschopf in seine Arme geworfen hatte, sondern eher, das Yamato ohne Punkt und Komma auf ihn einredete. Das waren bisher die meisten Sätze gewesen, die sie miteinander ausgetauscht hatten.
 

Doch das Lächeln verschwand rasch, er packte ihn etwas grob an den Oberarmen und schüttelte ihn leicht.
 

„Wer hat dich vergewaltigt? Wo ist dieses Schwein, den mach ich fertig!!“
 

Etwas ungläubig wurde er angesehen, bis er schließlich den Kopf schüttelte.

„Ich weiß es nicht. Der hatte mich an meiner Haustür geküsst und mehr weiß ich nicht.“
 

Dann ging ihm ein Licht auf und ohne es wirklich zu wollen musste er anfangen zu lachen. Er wusste nicht, welche Drogen er genommen hatte, doch nach seinem ermessen taten sie ihm nicht gut.

Tai ging einige Schritte ins Wohnzimmer hinein und hob ein kariertes Oberteil von der Couch auf, wedelte damit leicht vor seiner Nase rum.
 

„Kommt dir das bekannt vor?“
 

„Woher hast du das?“
 

„Na weil ich der stinkende Penner war. Nur der Teil mit der Vergewaltigung stimmt nicht ganz, denn ich bin sofort wieder in meine Wohnung gegangen.“
 

Tai zupfte etwas verschämt an seinen Ponny rum und lenkte somit die Aufmerksamkeit von Matt auf seine Haare. Blaue Augen wurden etwas größer.

Dann strich er sich selbst über seine Oberarme, über die dunklen Flecken, die die Seife hinterlassen hatte, anschließend über sein Schlüsselbein, das etwas vom T-Shirt verdeckt war.

Aber das anhauchen ließ er doch lieber bleiben um den letzten Beweis zu liefern. Nachher würde er noch Rücklinks umfallen.
 

Er grinste leicht, ging wieder zur Couch um das Oberteil zurück zu legen und winkte Matt mit sich.
 

„Komm, ich gebe dir erstmal warme Klamotten. So wie du zitterst, scheint dir echt kalt zu sein.“
 

Im Augenwinkel bemerkte er, das Matt ihn folgte, Tai ging voraus, Richtung Schlafzimmer. Im Laufen verschränkte er die Arme über Kreuz vor seinem Oberkörper, griff nach dem unterem Rand seines T-shirts und zog es sich über den Kopf. Dann hörte er ein Poltern und ein leichtes Husten.

Ohne sich um zudrehen wusste er sofort, das Matt gegen die Ecke seiner Schrankwand gelaufen war. Das Grinsen wurde breiter.

Er wusste, es war fies, doch er konnte der Versuchung nicht widerstehen um ihn auf die Probe zu stellen, ob es wirklich wegen ihm war. Gleich würden sie an seinem Schreibtisch vorbei kommen.
 

Fast, als ob es völlig normal war sich vor einem „Fremden“ zu entkleiden, lies er das Stück Stoff einfach im gehen fallen, bewegte seine Hände zu seinem Gürtel und öffnete mit Absicht die Schnalle lauter als benötigt. Klimperte damit noch ein wenig rum, spannte die Muskeln seines rechten Armes an und zog sie aus den Laschen, lies ihn ebenfalls fallen.
 

Wieder ein Poltern und ein leichtes Fluchen. Matt war tatsächlich am Schreibtisch hängen geblieben. Doch als auch noch das langsame Ratschen seines Hosenstalls erklang, gab es ein dumpfes Geräusch.

Erschrocken drehte sich Tai um. Matt rieb sich seine Nase und schien den Türrahmen mit seinen Blicken erdolchen zu wollen. Es war echt verdammt schwer sich ein fettes Grinsen zu unterdrücken.

Er zeigte auf einen großen Holzschrank, das direkt neben seinem Bett stand. Gerade, als er mit einer einladenden Geste zu diesem zeigen wollte, fingen seine Fußsohlen an zu jucken und etwas pickste.

Etwas mürrisch schaute er zum Teppich, entdeckte winzige Samen zwischen den Fäden und bückte sich weiter hinunter, um sie genauer zu betrachten.

Wo kommen die denn her?
 

Mit hochgezogenen Augenbrauen fummelte er am Boden rum, zupte ein zwei Mal und hielt zum Schluss einen dieser Samen zwischen den Fingern.

Da er mit dem Rücken zu Matt stand, konnte er nicht sehen, wie sich der Blonde auf die Unterlippe biss und scheinbar ein Grinsen unterdrücken musste.
 

„Jetzt nisten sich schon die Pollen in meinem Teppich ein, oder was.“
 

Ohne auch nur eine Antwort abzuwarten, zeigte er wieder zum Kleiderschrank.
 

„Bedien dich. Ich bin kurz duschen.“
 

Der Fragende Blick von seinem Gegenüber lies ihn kurz inne halten.
 

„Sieh mich an. Ich stinke und deine Seife hatte nicht die Aufgabe erfüllt, was eine Seife eigentlich tun sollte.“

„Meine schon.“
 

Die Belustigung in der Stimme war unüberhörbar und mit einem Zwinkern wurde geantwortet.
 

„Nimm dir was du brauchst.“
 

Mit diesen Worten lies er ihn allein und ging zum Bad, schloss die Tür hinter sich und atmete erstmal auf.

Auch wenn man es ihn nicht angemerkt hatte, so war es dennoch verdammt schwer ruhig zu bleiben. Am liebsten hätte er ihn erst eine Gescheuert für die unbewusste Beleidigung, um ihn anschließend gleich wieder in den Arm zu nehmen. Er hatte ihn für einen Penner gehalten!

Aber das schlimmste war, das er genau wusste das der Blonde nur wenige Meter von ihm entfernt war, in seinem Zimmer, in seiner Wohnung und praktisch griffbereit. Doch was machte er? Er ging duschen und lies ihn allein.

Doch wenn er ehrlich war, hatte er keine andere Möglichkeit. Tai traute sich nicht mal in den Spiegel zu schauen, aus Angst, er könne zerbrechen. Doch die schlimmste Blamage war immer noch, das er eine Alkoholfahne vom feinsten hatte.

Und er Idiot hatte sich dem Mann seiner schlaflosen Nächte aufgedrängt.
 

Etwas mürrisch zog er sich die Hose aus, schmiss sie auf den Wäschekorb, wo kurz darauf Boxershorts und seine Socken folgten.
 

Während das warme Wasser auf ihn niederprasselte und aufgepasst hatte, welche Seife er nun gegriffen hatte, schwirrten seine Gedanken nur um seinen erwarteten Besuch, der wahrscheinlich …

ja, was machte er eigentlich?
 

Er musste sich eingestehen, dass ein kleines Misstrauen da war und ein Mini-Taichi in seinem Kopf flüsterte ihn ständig zu, dass der Yamato wieder etwas ausheckte.

Die Dusche war schon mal sicher, denn seit dem er seine Wohnung betreten hatte, war er nie im Bad gewesen. Aber die Küche .. das Wohnzimmer...

ohne es zu wollen hatte er das Gefühl, dass Spinnen ihn wieder anspringen würden, wenn er das Zimmer betrat. Er hatte immerhin seinen Feind unbeaufsichtigt gelassen und vielleicht war dies einfach alles geplant gewesen.
 

Als auch noch die Türklingel schellte, schlug Taichis Herz schneller und sah schon seine Wohnung leer geräumt. Er würde es dem blonden Teufel sogar zutrauen in seinem Namen eine Umzugsfirma zu beauftragen, die die Wohnung vom ahnungslosen Mieter der eingeseift unter der Dusche stand einfach betraten, die Ärmel hochrollten und.... oh scheiße, sein geerbter Teppich der Oma!
 

Das Wasserhahn wurde zugedreht, ein Handtuch nur notdürftig um seine Hüften geschlungen und die Tür aufgerissen.... und bereute es sofort.

Die Kälte die mit einem Mal um seine Eier zogen war einfach nur brutal.

Doch zu seiner Überraschung stand alles noch an seinem Platz, die Tür noch geschlossen und Matt saß auf seinem Sofa mit einem übergroßen Pulli, in dem er fast schon verschwand und schaute mit großen Augen zu ihm hinüber und hatte einen leichten Rotschimmer auf der Nase.
 

Etwas verwundert kratze er sich am Kopf, ging zur Tür und schaute durch den Türspion und schreckte sofort zurück. Ein großes paar Augen starrten ihn entgegen, blinzelten einige Male und schienen versuchen zu wollen selbst durch den Spion sehen zu wollen.

Die Tür wurde geöffnet und er sah zuerst nur schwarze Haare die versuchten, sich durch den Türspalt zu schieben. Ein grässliches Parfüm kroch in seine Nase.

Ohne auch nur Zeit zu verschwenden reagierte er schnell und geschickt und schob den Kopf wieder zurück, dahin wo er hingehörte – in den Hausflur.
 

„Darf ich mal fragen was Sie in meiner Wohnung wollten?“
 

„Ich suche einen Ishida Yamato, das ist Ihr Nachbar.“
 

Und wieder wurde versucht den Kopf zwischen Tür und Rahmen zu quetschen, doch Taichi hatte mehr Kraft als diese Frau.
 

„Nun, wenn Sie wissen, dass es mein Nachbar ist, dann wissen Sie auch, dass Sie an der falschen Tür geklingelt haben.“
 

„Mach´ doch endlich mal Platz!“
 

Taichi dachte zuerst, sich verhört zu haben, doch ein genauerer Blick in ihr Gesicht zeigte, dass sie gar nicht so alt war, wie sie auf dem ersten Blick aussah. Die dicke Schicht Schminke war so dick aufgetragen, dass wenn sie einen Schlag auf den Hinterkopf bekam, das Gesicht ab fiel.

Sie sah beim zweiten Blick nicht älter als sechszehn aus.
 

„Ich könnte mich nicht erinnern Ihnen erlaubt zu haben, mich Duzen zu können.“
 

Etwas verständnislos wurde Taichi angestarrt, bis sie plötzlich anfing mit einer unangenehmen hohen Stimme zu lachen, das eher wie ein Quitschen klang.
 

„Ich will nur meinen Verlobten sehen, das ist alles.“
 

„Und wie kommen Sie darauf, das er bei mir sein könnte?“
 

„Weil...“, und dann schweifte ihr Blick über seinen Körper und blieb an seiner Brust hängen. Sie schien jetzt erst mitbekommen zu haben, das er nur in einem Handtuch gehüllt vor ihr stand und nach dem Ausdruck der Augen und dem offenen Mund nach zu urteilen schien ihr die Aussicht zu gefallen.

Doch Taichi lies sich nicht beirren und wedelte mit seiner Hand vor ihr Gesicht rum.
 

„Hallo, ich habe sie etwas gefragt.“
 

„Ist er bei Dir?“
 

Plötzlich zuckte er zusammen, als er eine kühle Hand an seiner spürte, die auf der inneren Türklinke lag. Er drehte sich nach rechts und sah in blaue Augen, die sich hinter dem Holz versteckten und heftig den Kopf schüttelte.
 

„Was wäre, wenn er bei mir wäre?“
 

Ein heftiger Schmerz lies ihn geräuschlos heftig einatmen. Dieser Bastard hatte ihn einfach gekniebt!
 

„Dann sag es mir lieber gleich. Ich habe keine Lust, unsere Hochzeit erneut verschieben zu müssen.“
 

Hochzeit?!

Überrascht drehte er sich zu Yamato, der panisch noch heftiger den Kopf schüttelte.

Ah ja. Das Ja-Wort schien wohl nur von einer Seite zu kommen.

Taichi hatte keine Ahnung wie sich der Blonde da nun wieder reingeritten hatte, aber vielleicht sollte er mal Kavalier spielen.
 

„Ich glaube, dass wirst du wohl tun müssen.“
 

„Na Gott sei Dank!“ Es war zwar nur ein Flüstern gewesen, doch wenn Taichi das genau hören konnte, dann..
 

„HA! Ich habe ihn eben gehört!“
 

Gerade als sie sich wieder zwischen Taichi und Rahmen vorbei quetschen wollte, schloss er mit einem Knall die Tür. Doch dieses Mädchen lies sich nicht abwimmeln, sondern hämmerte immer wieder gegen das Holz.
 

„Gib ihn raus! Er gehört mir!“
 

Tai drehte sich zu Matt.

„Du hast aber seltsame Freunde.“
 

Mit einem Mal hörte der Lärm auf. Tai dachte schon, sie hatte aufgegeben, doch Yamato schien den Braten zu riechen und schaute vorsichtig durch den Spion.
 

„Die holt ein Handy raus.“

„Ja und?“ Taichi lachte. „Will sie etwa mit den Funksignal via Hightech die Tür aufbrechen? Glaub mir, wenn ich dir sage, so leicht ist die nicht zu knacken.“
 

„Viel schlimmer!“ Yamato drehte sich zu ihn wieder um. „Sie telefoniert.“
 

Taichi zog laut die Luft ein, was sich wie ein Zischen anhörte und machte ein geschocktes Gesicht.

„NEIN! Wie kann sie nur!“
 

Yamato zog unbewusst eine Schnute und funkelte seinen Gegenüber böse an.
 

„Ja, Hallo? Ist da die Polizei?“

Zwar kam nur gedämpft die Stimme an, aber dennoch gut zu verstehen.

„Ich möchte eine Entführung melden. Der Nachbar meines Verlobten hatte ihn gekidnappt und ich verlange ihn zurück!“
 

Doch als Taichi das hörte, konnte er sich einfach nicht mehr zurück halten und fing lauthals an zu lachen.
 

„Hören Sie das? Der Psychopath lacht wie ein Verrückter! … ja, kommen Sie schnell.“
 

Er bekam fast keine Luft mehr und röchelte nach Sauerstoff. Erst wird er gefeuert, seine halbe Wohnung auf den Kopf gestellt, sein Balkon demoliert, als Penner gehalten und nun hatte er einen neuen Ruf als beknackter Nachbar. Das war einfach zu viel.
 

Immer noch lachend ging er in das Wohnzimmer zurück, lies den verdatterten Yamato einfach stehen und öffnete eine Tür der Schrankwand, kramte drin rum und fand die gesuchte Bonbon-Schachtel.

Schon als Kind hatte er die Eigenart Süßigkeiten zu essen, wenn er mit der Umgebung nicht mehr ganz klar kam.

Doch anstatt des gewohnten süßen Geschmack machte sich ein saurer breit, der es in sich hatte. Er verzog sein Gesicht und er glaubte, das sich seine Zehnägel hoch rollten.

Wörks, war das bitter.
 

„Was machst du da?“
 

Yamato war hinter ihm aufgetaucht und starrte ihn an, als wäre er verrückt geworden.
 

„Ich verhalte mich wie ein Kidnapper und teile egoistisch mit meiner Geisel keinen Bonbon.“

Taichi grinste ihn einfach nur an, löste den Knoten von seinem Handtuch und warf es achtlos auf die Couch.

Matt keuchte erschrocken auf und drehte sich hastig um.

„Ich möchte gar nicht wissen, wie du in diese Misere gelandet bist, ich will nur wissen, wie wir wieder da raus kommen. Aber am Besten warten wir einfach die Polizei ab, wenn die Braut in Spee da draußen sie wirklich gerufen hatte.“

Er schob sich einen weiteren Bonbon in den Mund und ging ins Schlafzimmer um sich eine Hose raus zu suchen und zuckte ab und zu vor Ekel mit den Fingern.

Also die Marke der Bonbons werden definitiv nie wieder gekauft. Jetzt hatte er das Gefühl einen Popel zu lutschen.
 

Nur wenige Minuten später hämmerte es erneut an der Tür, diesmal heftiger und lauter. Ein Mann brüllte.
 

„Polizei! Machen Sie die Tür auf oder wir werden sie öffnen!“
 

Yamato zuckte zusammen und ballte seine Hand zu einer Faust.
 

„Oh, diese dumme Kuh hat es tatsächlich getan!“
 

Doch Tai lies sich nicht verunsichern sondern ging zur Tür und öffnete sie. Weiter als bei dem ungebetenen Gast im Hausflur, die siegessicher, mit gekreuzten Armen daneben stand und lächelte freundlich.
 

„Ja, die Herren?“
 

„Die junge Dame hier hatte uns eine Entführung gemeldet und wir müssen der Sache auf den Grund gehen. Werden Sie kooperieren und uns freiwillig in die Wohnung lassen?“
 

Die Schwarzhaarige fing wie eine Irre an zu lachen und grinste schelmisch. Einer der Beamten drehte sich zu ihr um und musterte sie mit einem Blick, der die geistige Reife bezweifelte.
 

„Abgesehen davon das Sie keinen durchsuchungsbefehl haben, können Sie gern die Wohnung betreten und die „Geisel“ sehen.“
 

Das Wort Geisel betonte er mit Gänseklammern in der Luft.

Gerade als sich das Mädchen an der Polizei vorbei drängeln wollte, hielt einer der Beamten sie auf und hielt sie am Arm fest.
 

„Sie bleiben besser hier.“
 

„Nein, tue ich nicht!“ sie schlug um sich und riss sich frei, wobei die einen der Männer mit dem Knie in den Weichteilen traf.
 

„Wer weiß was der mit meinen Verlobten angestellt hatte. YAMATOOO!“

Und ehe Taichi richtig begriffen hatte, was passierte, schubste sie ihn zur Seite und stürmte in die Wohnung, wo kurz darauf ein bitterer Schrei von Yamato erklang.
 

Die Polizisten zwängten sich ebenfalls vorbei und konnten kaum der Szene im Wohnzimmer glauben schenken, nahmen langsam wieder die Hand von der Waffe, die bereit am Halfter hing.
 

Yamato versuchte verzweifelt mit einem Regenschirm die Frau sich vom Leib zu halten und fuchtelte damit zwischen sich rum.

„Bleib weg, du Hexe!“

Er sprang hinter die Couch, suchte Deckung, doch musste sich eine neue Flucht suchen, als sie zum Spung ansetzte und ebenfalls hinter der Couch auftauchte.

“HILFE!“
 

Doch Taichi sprang dazwischen, aber diese Furie hatte bei der Verfolgung soviel Schwung drauf, dass er nach hinten gedrückt wurde, presste Yamato der sich hinter seinem Rücken versteckte gegen die Wand und sein Gegenüber an seiner Brust, die plötzlich anfing zu schnurren, etwas verträumt über seine Brust strich.
 

Plötzlich fing Yamato hinter ihn wie eine wildgewordene Katze an zu fauchen und versuchte sich von seiner Enge zu befreien, kratze Tai den Rücken und versuchte immer wieder nach den Haaren zu fassen.

"Nimmst du mal die Pfoten von ihm, du dumme Kuh?!"

So schnell konnte Taichi gar nicht reagieren, bis er endlich begriff was sich gerade abspielte.

Mit einem angewiderten Ausruf was so ähnlich klang wie „igitt“ stieß er sie wieder von sich. Dabei schien sie wieder ihre Sinne sammeln zu können, stieß beim nächsten Anlauf den Couchtisch mit um der scheppernt auf den Boden fiel und sprang erneut auf Taichi, versuchte mit ihren Händen nach dem Blonden zu greifen, der immer wieder um Hilfe schrie und zerkratze dabei das Gesicht und Oberkörper von Tai, der nichts weiter als seine Hose trug.
 

Als die Polizisten sich endlich von den Schock erholt hatten, zerrten sie das Weib von den jungen Männern und fluchten auf sie ein, warum sie so ein Theater veranstaltete.
 

„Yamato gehört MIR! MIR GANZ ALLEIN! Und niemand wird ihn mir wegnehmen können!“
 

Mit Gewallt wurde sie aus der Wohnung gedrängt, Yamato noch einmal kurz befragt ob er wirklich entführt worden sei und einiges Geschrei und Gezeter später war endlich wieder Ruhe.

Taichi zog sich einen Pullover über, da sie mit seinem Auto ebenfalls zur Wache fahren wollten um Anzeige für Belästigung zu machen und die Polizei der Frau gleich mit in den Wagen geschmissen hatten, weil sie einen Drogentest auf den Revier machen wollten. Niemand schien zu glauben, dass jemand so von Natur aus drauf sein konnte.

Als er sich gerade ein Paar Socken überstreifte, drehte er sich nocheinmal zu den Blonden um, der noch immer den übergroßen Pulli anhatte und seine Nase tief im Stoff vergraben hatte.
 

„Ich glaube, du bist mir eine Erklärung schuldig, was das ganze Theater war.“
 

Tai kannte das Mädel noch von damals aus der Kaufhalle, wo er das Video im Internet gesehen hatte und hatte unbewusst erkannt, das Yamato der flüchtende Bräutigam gewesen war. Im Geheimen hatte er im Laufe der Zeit gehofft, dass er nicht auf dieses Geschlecht stand, aber scheinbar... hatte er sich geirrt. Einen Fehler begangen und sich ihm auch noch aufgedrängt.

Langsam keimte in ihm auch der Verdacht auf, dass er einfach nur benutzt worden war um ein Alibi zu haben um nicht heiraten zu müssen.

Gerade als er wieder eine Frage stellen wollte, klingelte es erneut an der Tür.

Er dachte, einer der Polizisten seien erneut hochgekommen, doch im Flur stand seine alte Nachbarin, die nur eine Etage über ihm wohnte.

Und prompt bekam er den Krückstock auf den Kopf geknallt.
 

„Habt Ihr Lausebengel endlich das bekommen, was Ihr verdient habt. Jetzt werden auch noch wilde Orgien zu dritt gefeiert ja? War wohl zufiel Drogen im Spiel und das Mädel ist dann ausgetickt.

Ich wusste schon immer das Ihr nicht ganz dicht seit. Die Polizei wird Euch mitnehmen und in den Knast stecken, jawohl!“
 

Doch eher die Oma weiter sich irgendwelches Gezeter ausdenken konnte, schob er Yamato aus der Tür, um sie anschließend hinter sich zu schließen.
 

„Hoffentlich lernt Ihr daraus. Typisch die Jungend heutzutage, nichts als Flausen im Kopf!“
 

Dabei spuckte die verächtlich auf den Boden, wobei fast ihr Gebiss mit aus dem Mund segelte, doch sie konnte es gerade noch mit ihren zittrigen Fingern fassen.

Taichi steckte seinen Schlüssel ein und dirigierte Yamato zum Fahrstuhl. Als sich die Tür öffnete, drehte er sich noch einmal um.
 

„Wir werden nicht eingebuchtet, sondern verlagern unsere Orgie nur auf die Wache. Da sind richtig heiße Typen mit Handschellen und Lederklamotten, die uns so richtig schön durchnehmen werden. Kommen Sie doch mit und haben auch ein bisschen Spaß. Vielleicht verlieren Sie dadurch Ihre fregiele Einstellung vom Zeitvertreib und werden mal ein bisschen aufgeschlossener.
 

Die Frau schwang ihren Stock über dem Kopf und schrie mit dem Mund (soweit es die falschen vergilbten Zähne zuließen) „Unerhört!“
 

Noch bevor sich die Türen vom Fahrstuhl schlossen, steckte Taichi erneut seinen Kopf in den Flur.
 

„Ach ja, und Ihre Sabber wischen Sie vom Boden.“
 


 


 


 

tbc



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Von:  MaiRaike
2011-11-28T14:10:19+00:00 28.11.2011 15:10
Hallo!

Ich bin zufällig wieder mal über diese Fanfic gestolpert und wollte fragen ob sie noch weitergeht...?

Ich würde mich riesig freuen, weil das Lesen der Fanfic bisher einfach immer sehr viel Spass gemacht hat.

Lg
Von:  Nikolaus
2010-05-15T12:00:36+00:00 15.05.2010 14:00
Hallöchen! Nach langer Zeit melde auch ich mal wieder. Ich hänge wirklich schon wieder total hinten dran~ ._. Doofe Schule. Sonst hätte ich es schon viel schneller geschafft – ich hab immer die ENS gesehen (übrigens toll, dass ich die kriege, auch wenn ich immer sooo unzuverlässig bin :)) und wollte es immer lesen, aber dann kam: Oh nein, ich muss lernen.
Jedenfalls bin ich jetzt ENDLICH dazu gekommen und mal wieder was von den beiden Chaoten im ersten Nachbarweltkrieg zu lesen, ist wirklich Balsam für meine geschundene Seele :D

Sehr schön, Taichi macht sich Gedanken – ob das gut ausgehen wird? Es ist richtig süß zu sehen, in welch Zwickmühle er doch steckt. Obwohl ich wahrscheinlich auch nicht mehr aus diesem Streit heraus wollte, wenn ich denn schon hinein geschlittert bin. Irgendwie muss man ja Kontakt zu dem kleinen, blonden Engel halten, nicht? /D Tja, das hat ja auch Taichi erkannt. Und er vermisst ihn – durch die Wand hindurch. Wie zuckersüß, da ist wohl schon jemand deutlich verknallt <3 Und dann auch noch diese realitätsnahe Vorstellung von Yama… ja ja, dieser schöne Mund kann bestimmt noch ganz viele andere Dinge außer entsetzt zu schreien *lach*

Und Taichi hat einen Schlumpfmagneten an der Kühlschranktür hängen? Einen SCHLUMPFmagnet?! O-o Oho~, jetzt ist mein Bild von dem sexy, männlichen Fußballgott ein bisschen ins Wanken geraten… hätte es nicht ein Fußballmagnet sein können? Wie kommt ein Schlumpf in Taichis Wohnung? ._.
Der Schlumpf muss echt böse Kräfte auf ihn auswirken, wenn er jetzt sogar ein Eigentor schießt. Ein Fußballer hat aber auch keinen Schlumpf in der Wohnung hängen! Vielleicht hängt er sich lieber ein Bild von Yama in die Wohnung, das würde cooler wirken :D Gut, der Schlumpf hat ihn zwar nicht wirklich abgelenkt, aber ich WETTE, dieses blaue Ding ist böse (ich hab Angst vor diesen Dingern. Die haben sogar eine eigene CD mit gehirnzerstörender Musik – seit ich die damals angehört habe, ist mein Gehirn bestimmt um die Hälfte geschlumpft – äh, geschrumpft ><).

>> Sogar der beschissene Busfahrer hatte Yamato´s blaue Augen >> … öhm. Armer Yama. Er wird sogar auf einen Busfahrer projiziert! Als Schönheit hat man’s echt nicht leicht im Leben, ich muss schon sagen. Aber es ist süß, dass Taichi ihn andauert vor sich sieht – wie gesagt, da ist aber jemand verliebt~ *sing* Ach ja, um das jetzt einfach mal zu einzuwerfen, Yamatos blaue Augen schreibt man ohne ´s, das S wird einfach nur angehängt. Die Deutschen machen’s einfacher als die Engländer :D

Und oh Gott, dieses mal hast du’s echt drauf, das Kapitel ist so voll zucker! Er will sich im Flur nicht umschauen, weil er sonst klingeln muss. Ich mein, wie krassschwerverliebt ist das denn? Wieso hat er nur nicht geklingelt? Das wäre einfach nur perfekt gewesen. Außerdem hätte ich nur zu gern Yamatos Gesichtsausdruck gesehen, wenn plötzlich sein Nachbarweltkriegsgegner vor der Tür steht und ihn total hingerissen anstarrt xD Ja ehrlich, das hätte mir besser gefallen, als die Szene danach.

Wobei ich nie erwartet hätte, dass gerade Taichi Yagami Angst vor Spinnen hat. Ich hab Angst vor Spinnen, meine Freunde haben Angst vor Spinnen, Yamato wahrscheinlich auch… aber Taichi? Oó Haha, jeder hat so eine kleine Schwachstelle. Wer soll denn dann bei den beiden die Spinnen aus dem Zimmer verjagen, wenn sie mal zusammen wohnen? Das wird ja grauenhaft. Also da muss Taichi sich noch mausern und viele Turnschuhe kaufen und Spinnen erschlagen üben. Glücklicherweise waren die nicht echt. Ich hab mich schon so genug vor diesen Dingern geekelt. Allein bei der Vorstellung… *schauder* O Gott, ich glaub, ich krieg gleich irgendwelche Panikanfälle ><

Aha! Rache ist so süß – im wahrsten Sinne des Wortes. Ich kann mich zwar schon nicht mehr erinnern, was nun wirklich in den Duschkopf gelegt worden ist, weil ich ein Hirn wie ein Sieb habe und zu faul bin, das letzte Kapitel noch mal zu lesen, aber das war echt raffiniert. Sozusagen mit gleicher Münze zurück gezahlt. Obwohl ich es viel angenehmer finden würde, mich mit Brühe duschen zu müssen, als mit diesem… Zeug. Das sieht auch noch so eklig aus. Uha.

Und der arme Taichi. Wie er da so vollkommen regungslos im Wohnzimmer saß, hat er mir wirklich leid getan. Das war eine viel zu traurige Stelle nach diesem, ähm, amüsanten Kapitelanfang ._. Wenigstens hat er dann noch diese rührenden Worte gedacht, mit Yamato sei sein Leben wenigstens banal geworden, aber er ist glücklich. Der ist so krass verliebt und das ist so süß – das sag ich jetzt schon bestimmt fünften oder sechsten Mal, aber egal. Ich glaub, ich kann’s gar nicht oft genug sagen. Jetzt bräuchte er seinen Yama, damit der ihn in den Arm nimmt und so richtig knuddelt – wo sind die Engel nur, wenn man sie mal braucht? Óò

Zu dem verschlafenen, sexy Yama im Schlafanzug…. *sabber* …. *schluck* …. Ähm, hust, ich weiß nicht, was ich dazu noch groß sagen muss. Ist doch logisch oder? YAMAAAA~ xDD Ich will auch! Yeah!

Und der Teil danch... O MEIN GOTT! Willst du das hier als LightPorno kennzeichen? oò Ich war nämlich total hin und weg! Das war einfach gigantisch. Hey, ehrlich, das ist jetzt peinlich, das zu sagen, aber ich muss es jetzt einfach tun (ist wahrscheinlich für dich eh ein Kompliment): Ich hab mich gefühlt, als würde Taichi MICH küssen - und glaub mir, das würde ich mir sooo wünschen. Aber das war einfach nur genial. Wie du das beschrieben hast, genial!

Allein die Tatsache, dass er nach Yamatos Bein gegriffen und es zu sich hoch gezogen hat - was so eine verdammt sexy Szene ist! Das Bild, das dabei in meinem Kopf war, war ja mal TaitoErotik pur :D Und er hat es auch noch festgehalten, obwohl er das wahrscheinlich gar nicht müsste, denn Yama hat ihn ja genügend festgehalten. O Gott, da waren meine Knien echt voll Pudding in diesem Moment. Und ich wette, Yamato ergings nicht anders.

Taichi ist einfach ein Gott. Ein Küssgott. Ein Sexgott. Ein GOTT! Ich bin ja schon so gespannt, wie das alles aus Yamatos Sicht aussehen wird. Vor allem, wie der Kuss dann so aus seiner Sicht geschildert wird *freudig erschaudert* Hey, ich werd noch Taitorotik-Fan xD Das war jetzt einfach der Hammer. Und so süß! Er hat ihm das Oberteil geklaut! Wie geil ist denn!

Udn jetzt will er als Gegenleistung Yamato selbst? Das heißt, Yamato kommt einfach, klingelt nonchalant und sagt: "Hey, hier bin ich. Jetzt kannst du mich haben - aber ich will dann auch mein Hemd wieder." Óo Das wäre zwar irgendwie cool (Yama war ja grade schon so schön passiv /D), aber irgendwie ziemlich... skurril. Würde ein Yamato Ishida so etwas tun? Hm... ich hoffe mal uu
Das wäre einfach zu schön |3

Ich werde mich bemühen, in den nächsten Tagen auch die nächsten Kapitel zu lesen und sie zu kommentieren! :D

GLG
Nikolaus
Von:  Maron89
2010-05-13T21:12:50+00:00 13.05.2010 23:12
Heeey^^
danke erstmal für die ENS!!^^

xDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD OMG ich kann nicht mehr vor Lachen!! Das ist sooo hammer mäßig xDDDD!!! Wie geil!!! Also bis die mal in Ruhe reden können kommt eine Verrückte nach dem anderen und gegen was Yamato alles gelaufen ist omg ich kann nicht mehr!! xDDD Und wann kommt endlich der Kuss??? ^^ Aber wirklich geil!!^^ Hammer Kapi von euch beiden und ich freu mich schon wahnsinnig aufs nächste!!! *g*

LG Maron89
Von: abgemeldet
2010-05-11T19:17:01+00:00 11.05.2010 21:17
Ahh wie listig :D
Hatte die ganze Zeit son Dauergrinsen ^^
Ich glaub ich wär auch gegen alles gelaufen, hätte ich so eine strippenden Taichi vor mir ^_^
& das dieses Weib vor der Tür steht, dass hät ich auch nicht gedacht...
wer konnte auch ahnen, dass die so plötzlich auftaucht xD
Im ersten Moment, als Taichi das Handtuch fallen gelassen hat, dacht ich 'er wird sich doch jetzt nicht etwas über Yama hermachen, während sie auf die Polizei warten' :D
Leider nicht ;D
& zu guter letzt die Oma !
& Taichis Spruch erst :DDDDD Soooo genaiallllll !!!!!
Taichi... Yama... & sexy Polizisten ? OMG ^____^
Hoffe es geht bald bald weiter <3
Von:  Colariola
2010-05-11T16:40:10+00:00 11.05.2010 18:40
Huhu :D

Tai ist ja fies xD einfach einen Stripp vor Yama machen und das geschwächte, kranke Häufchen noch gegen Tische und Schränke knallen lassen... aber Yama ist sicher nicht all zu sauer, er hat ja ne nette Entschädigung bekommen *g*
Das ganze Kapitel war superlustig, ich hab andauernd lachen müssen xD
Dass die durchgeknallte Braut nochmals einen Auftritt hat, damit hätte ich auch nicht gerechnet, aber die Idee fand ich sehr originell. Und die Oma hat schon einen richtigen Stammplatz in der Story xD Die ist immer zum schiessen xD
Yama in dem viel zu grossen Pulli stelle ich mir auch sehr süss vor <3
Das wär vielleicht auch ein gutes Motiv als Fanart? Yama in dem riesigen Pulli, ganz süss auf dem Sofa und Taichi nur mit dem Handtuch bekleidet? xDD
Also, das Kapitel hat mir sehr gut gefallen, aber so ein richtig romantisches Kapitel würde ich auch gerne wieder mal lesen ^^
Und meinetwegen könnt ihr die Story noch sehr lange weiter schreiben ^-^
Liebe Grüsse
Von:  Kimai-chan
2010-05-10T20:06:54+00:00 10.05.2010 22:06
Juhu ein neues Kapitel :D
Das Kapitel ist wieder super geworden, allerdings hatte ich gehofft, dass die beiden doch ein Stückchen zueinander finden würden, aber trotzdem gefällt mir das Kapitel. Eine Sache habe ich aber gelernt:
Man sollte nie etwas trinken oder essen, während man diese FF ließt, ich bin fast dran verreckt vor lachen XD
Wie bescheuert ist das Mädchen eigentlich?

Naja Freue mich jetzt schon aufs nächste Kapitel :D
und Danke nochmals für die ENS
LG
kimai-chan
Von:  LadyBonnie
2010-05-10T18:19:32+00:00 10.05.2010 20:19
Aja, diese dumme Tusse musste ja nochmal auftauchen. Schrecklich das Mädchen... *kopfschüttel*
Aber bevor sie gekommen ist wars echt süß mit den beiden und Tai ist schon manchmal ganz schön fies. xD

Von:  RaaA
2010-05-10T15:28:47+00:00 10.05.2010 17:28
tehihihi durfte es ja schon vor allen anderen lesen!! ich fand das kapitel wunderbar lustig, aber ich hätte mir etwas mehr romantik gewünscht, wo ich die meinen blonden engel so in die arme spiele... *g* dann muss ich das nachholen wir labern die ganze zeit davon, dass es bald zu ende is... und mir fällt immernoch was ein und ich find im allgemeinen is die romantik zu kurz gekommen... was meinen denn die anderen dazu?
Von: abgemeldet
2010-05-10T12:14:00+00:00 10.05.2010 14:14
Hach zu geil xD die Braut auf Drogen, taichi der Kämpfer und yamato die fauchende Raubkatze xD was will man mehr! Ich dachte schon das sie irgendwann wieder kommt! Und die Polizisten machen nix, wenigsten is der drogentest wird durchgeszogen xD
ich hab so lachen müssen, die Leute in der Bahn haben mich so angschaut als hätte ich die drogen genommen xD
aber yama im übergrößen Pulli, waii wie niedlich >///<
freu mich schon richtig aufs weiter lesen!!

Lg Imp-chan
Von: abgemeldet
2010-05-10T00:23:49+00:00 10.05.2010 02:23
Okay, durchgeknallte Bräute, die 'man' (also eigentlich wahrscheinlich nur ich) schon fast vergessen hatte, die Polizei, die wegen einer "Entführung" anrückt, eine alte Oma, die uhrer Empörung gewaltsam Luft macht und dabei fast ihr Gebiss verliert und ein Tai, der nie um einen Spruch verlegen ist. Ich glaube, dieses Kapitel hatte alles, was ein Kapitel nur haben kann.

Ich habe mich gekringelt vor Lachen.

Nur eine winzige Kleinigkeit: Ich glaube es heist "...zu viele Drogen..." und nicht "...zufiele Drogen..." es sei denn natürlich du wolltest auf einen Aussprachfehler der Oma hinweisen.


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