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Innermost - Bis(s) zu deinem Schutz

The Bella & Edward Story geht weiter !
von

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Ein neues Leben

Woah, woah, woah.

Fortsetzungs-FF! Nicht schlecht! Ich freu mich riesig, dass so viele wissen wollen wie es bei "meinem" Edward und "meiner" Bella weiter geht...

und hier das erste Kapitel!
 

Viel Spaß! Freue mich auf Kommentare!!!!!
 

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Ich saß auf meinem Balkon in einem herrlich bequemen Gartenstuhl, die Füße übereinandergeschlagen auf einem Hocker und ein Buch im Schoß. Der Wind blies mir sanft durch die Haare und kitzelte meine Haut. Er roch gut in der Dunkelheit, die nur durch schwaches Licht, welches durch die Balkontür fiel, getrübt wurde.

„Hallo Edward“, sagte ich ohne aufzusehen und las seelenruhig weiter in meinem Buch. Edward war gerade am Balkon hochgekletterte und verharrte nun auf dem Geländer. Ich zuckte nicht mit der Wimper, als er sagte: „Du wirst immer besser.“

„Das ist nicht schwer“, entgegnete ich, während er über das leichtfüßig über das Geländer glitt, „man kann die Uhr nach dir stellen.“

Ich neigte die Wange zu ihm ohne die Augen von dem Buch abzuwenden. Er küsste sie mit einem schiefen Lächeln und sprang elegant über meine Beine in die Wohnung. Er machte mir essen. Es war schon routiniert, fast wie ein Ritual, dass er jeden Abend, nachdem Nela zu Bett gegangen war, kam und mir essen machte. Ab und zu kam er auch tagsüber, wenn die Sonne es zuließ und der Abstand zwischen seinem Jagdtouren es für Nela glaubhaft machte.

Ich klappte das Buch zu, schloss die Augen und hielt das Gesicht in den Wind. Er umspielte meine Nasenspitze.

Gut sechzehn Jahre waren vergangen. Es hatte eine Weile gedauert bis ich mich so angenehm wie jetzt fühlte. So angenehm wie es bei dieser Situation eben ging. Ich kann mich genau an die Zeit erinnern, kurz nachdem ich mich von den Cullens verabschiedet hatte und mit Edward zum ersten Mal in meine neue Wohnung gefahren war…
 

Edward wartete am Auto. Er sagte, dass er fahren würde, wenn ich das wünsche, aber erst wollte er zehn Minuten warten. Wenn ich ihn dann nicht angerufen hätte und ihm sagen würde, dass alles okay sei und er fahren könne, würde er hoch kommen. Ich schloss offen. Diesmal fand ich das Schloss trotz zitternden Händen. Ich musste nur fünf Stufen hoch und stand bereits vor der Tür, die ein Namensschild „Bella Cullen“ trug (ich war dankbar, dass Alice meinen Spitznamen geschrieben hatte, so kamen die Nachbarn erst gar nicht in Versuchung, obgleich ich sowieso nicht mit ihnen reden wollte). Ich schloss hier wiederum offen, nachdem ich meine Schuhe auf der weinroten Fußmatte – ich ahnte wie meine Wohnung aussah – auszog. Und tatsächlich. Weiß und weinrot. Die Farben von – ich schluckte heftig, mein Hals war trocken – Nelas Kinderzimmer. So lieb es von Alice gemeint war, so sehr schmerzte es mir. Es erinnerte mich zu sehr an Nela. Ich machte überall Licht an und betrachtete alles. Die Wohnung war groß, für eine Person eigentlich zu groß, aber das war ja absehbar gewesen, und mit vielen kleinen Lichtern bestückt, da die Fenster nicht so gigantisch waren, wie ich es seit den Cullens gewohnt war. Ich schritt hindurch und kam im Wohnzimmer an. Klein, vergleichsweise, und kuschelig – und nicht fertig: Es fehlte die Wanddekoration. Ich verdrehte unbeabsichtigt die Augen. Ich trat näher zum weinroten Sofa, wovor eine Kiste stand. Ich setzte mich auf das Sofa und zog die Kiste näher an mich ran. Bilderrahmen. Weiße Bilderrahmen mit Bildern. Ich nahm eins heraus und rührte unwillkürlich das Bild, als glaubte ich Nelas Haut spüren zu können. Ich presste das Bild an meine Brust, während mir stumm die Tränen über das verzerrte Gesicht liefen. Ich konnte einfach nicht aufhören zu weinen. Ich fühlte jetzt umso mehr, wie sehr ich sie liebte, obgleich ich es anfangs nicht gespürt hatte. Doch nun durfte ich, zu meinem eigenen Schutz, diese Gefühle nicht zu sehr heraufbeschwören. Ich musste lernen, meine Muttergefühle für Nela zurückzustellen, bis ich sie wiedersehen durfte.

Rasch nahm ich mein Handy und atmete dreimal tief durch. Vielleicht konnte ich ihn überzeugen, dass alles gut war und er würde fahren.

„Edward? Hi. Es ist alles-“ Auflegt. Natürlich glaubte er mir nicht. Ich hatte das Handy kaum auf den gläsernen Couchtisch gelegt, als er im Wohnzimmer stand und dann neben mir saß.

„Bella, es tut mir alles so leid, dass ich bei ihr sein darf und du nicht, dass-“ Er verstummte, als ich einen Finger auf seine Lippen legte und mich mit der anderen Hand wie ein kleines Kind in sein Hemd krallte. Ich drückte die Stirn und meine nassen Wangen an seine Brust und kniff die Augen fest zusammen. Edward legte locker die Arme um mich und wartete, während ich weinte. So wie er es immer tat. Gelegentlich strich er mir sanft über den Kopf. Ich weinte stumm. Den ganzen restlichen Tag. Die ganze Nacht.

„Guten Morgen meine Schöne“, sagte er, als ich die Augen öffnete und in grelles Licht blinzelte. Ich lag auf dem Bauch alle Viere von mir gestreckt auf der Couch. Eine weiße dünne Baumwolldecke über mir. Edward hockte neben mir. Auf dem Couchtisch war Frühstück angerichtet. Ich richtete mich ein wenig auf und bemerkte, dass ich nackt war – bis auf die Unterwäsche.

Ich sah ihn mit offenem Mund und aufgerissenen Augen an. „Haben wir…“

„Nein“, er lächelte, „du warst nur sehr erhitzt, ich glaube du hattest zwischenzeitlich sogar Fieber.“

„Hab ich gar nicht gemerkt“, sagte ich nachdenklich.

Edward strich mir mit einem schiefen Lächeln über die Wange. „Natürlich nicht, du hast geschlafen wie ein Murmeltier.“

„So langsam wird’s unheimlich, sonst hab ich Schlafen wenigstens noch bewusst erlebt, aber jetzt als Mensch-“ Ich brach ab. Meine Eingeweide zogen sich schmerzhaft zusammen.

„Hunger?“, fragte Edward.

Ich nickte und murmelte: „Ja leider.“ Er bot mir ein Croissant an. Vielleicht war Ablenkung gar nicht schlecht, doch verdrängen konnte ich es nicht… augenblicklich spürte ich wieder den heftigen Drang mich einfach zu verkriechen und weiter zu weinen. Edward beugte sich vor und reichte mir Marmelade. Meine Hand wanderte kurz Richtung Marmelade, dann ergriff ich mit einer, für mich, schnellen Bewegung seinen Hemdkragen, zog ihn zu mir heran, er machte ein verwirrt aber belustigtes Gesicht, und küsste ihn leidenschaftlich. Ich zerrte so sehr an seinem Kragen, dass er um den Couchtisch herum kam und sich schließlich zu mir auf die Couch setzte. Ich kniete mich hin, sodass ich über ihm war, griff fest in seine Haare und küsste ihn weiter.

Als ich seine Hemdknöpfe öffnete, flüsterte er: „Meinst du das ist eine gute Idee?“

„Die Beste“, sagte ich nach Luft schnappend, während ich seine Lippen weiter stürmisch küsste.

„Trost-Sex?“, murmelte er.

„Hmmmm“, machte ich.

„Wir wissen nicht, ob die Pille wirkt“, gab er zwischen zwei Küssen tonlos zu bedenken.

Ich wich ein paar Zentimeter von ihm zurück und sah ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen in die Augen. „Ich schlafe wie ein Mensch, kriege Fieber wie ein Mensch, habe Hunger wie ein Mensch – wieso sollte das nicht funktionieren?“

Ich öffnete den letzten Knopf, schob das Hemd zurück und berührte seine glatte Haut. Meine Lippen fuhren an seinem Hals auf und ab.

„Vermutlich ja“, sagte Edward schließlich und schob mich trotzdem weg, „aber ich will kein Risiko eingehen.“

„Gut“, sagte ich finster und warf mich trotzdem auf ihn. Meine Tränen verließen mein Gesicht und benetzen seines, während sich unsere Lippen berührten. Ich weinte nicht, weil er nicht mit mir schlafen wollte, solange er bei mir war, war mir alles egal und außerdem würde es sowieso nicht mehr allzu lange dauern, dass er sein okay gab, sondern weil ich einfach die Gedanken und Erinnerungen an meine Tochter und an die Jahre ohne sie nicht abschalten konnte. Es tat so weh. Noch mehr weh tat, dass es kein Schlupfloch gab, die Entscheidung war wasserdicht und notwendig. Nichts gab es, was sie unsinnig und belanglos erschienen lassen konnte. Es gab keine Entschuldigung, dass ich mich nicht von Nela fern ließ, auch wenn Edward das vielleicht nicht wahrhaben wollte.

Ich schluchzte heftig, während ich in begierig küsste.

„Bella“, sagte er sanft, schob mich weg um dann einen Arm um mich zu legen, „ich glaube nicht, dass dir das gut tut. Es ist schrecklich dich so leiden zu sehen“, flüsterte er und ich wehrte mich nicht.

„Es geht mir bestens“, murmelte ich unglaubwürdig, während ich das Gesicht in die Hände gelegte und weinte.

„Es tut mir-“, begann er, als er mich fester an sich drücken wollte.

„Bitte!“, kreischte ich fast und hielt eine Hand abwehrend in seine Richtung. Ich ertrug sein Leid, sein Mitleid nicht. Es machte mir nur die mir bevorstehende schreckliche Zukunft bewusst.

„Ich will dir nicht weh tun“, sagte ich und blickte zu ihm auf. Ich konnte seinen Gesichtsausdruck nicht deuten. „Kannst du mich ein paar Tage allein lassen?“

„Ich möchte ungern-“

„Bitte, ich melde mich bei dir ja? Bitte“, schluchzte ich, obwohl wir beide genau wusste, dass Einsamkeit das letzte war was ich brauchte.

Er nickte widerwillig und hob am Kinn meinen Kopf an. „Ich bin immer für dich da“, sagt er noch, küsste mich auf die Stirn und war verschwunden.
 

Ich beobachtete die sich im Winde wiegenden Blätter.

Trotz des Versprechens hatte ich mich damals nicht bei ihm gemeldet. Ganze drei Wochen lang. Ich hatte alle Vorhänge zugezogen und alle Rollos heruntergemacht, fast überall das Licht gelöst und mich unter der Decke verkrochen. Mein Gesicht schmerzte damals so sehr vom Weinen, dass ich vollkommen erschöpft sehr viel schlief. Ich ging kaum raus. Nur ab und zu um Lebensmittel zu kaufen, die ich dann doch nicht aß. Mein „kleines Essproblem“ von früher kam wieder hervor. Doch jeglicher Gedanke, egal welcher Art, machte mich krank. Es drehte sich immer in irgendeiner Weise um Edward oder Nela oder die Cullens oder meine menschliche Familie. Eine Baustelle nach der anderen.

Ich legte das Buch, das bisweilen noch auf meinen Beinen verweilt hatte, auf den Balkonboden.

Die Anfangszeit war eine der Schlimmsten meines ganzen Lebens gewesen – zumindest hoffe ich, dass es nicht noch schlimmer wird. Ich hatte mich jetzt damit abgefunden, dass ich eine Gefahr für Nela war und mein Schicksal, an ihrem Leben und ihrer Entwicklung vorerst nicht teilhaben zu dürfen, angenommen. Jetzt wartete ich einfach nur.

Ich zog Knie an meinen Körper und stellte die Füße auf die Kante des Stuhls.

Nela kannte mich nicht. Sie wusste nicht, dass es mich gab. Das hatte mich zu Anfang fertig gemacht. Eine grausame Lüge. Die Cullens hatten ihr erzählt, dass ich bei der Geburt gestorben war. Ein guter Grund, weshalb es keine Fotos gab (zumindest für Nela). Auch über solche hätte sie sich mit mir identifizieren können. Nela sollte nicht wissen, dass ich lebte, damit sie mich nicht suchte und sich für mich interessierte. Wir wollten alle Wege ausblenden, die auch nur in entferntester Weise in Frage kamen. Die Cullens sprachen auch nicht über mich. Nela sollte keinen Hauch von Interesse an mir zeigen, so weh es mir auch tat.

„Alice lässt dich grüßen, sie hat Nela endlich nähen beigebracht“, hörte ich Edward aus der Küche rufen.

Ich lachte kurz auf. Typisch Alice. Alice war Nelas beste Freundin und innigste Bezugsperson geworden, hatte Edward mir erzählt. Sie waren unzertrennlich. Aber Edward versicherte mir lachend, dass er schon zusehen würde, dass sie nicht so ein hinterlistiges Biest werden würde wie Alice. Doch das würde bestimmt nicht einfach werden, grinste ich in Gedanken, denn die Cullens mussten immer im Haus bleiben. Sie waren nach Santa Fe gezogen. Sehr sonnig und das mit Absicht, denn so hatten sie eine Ausrede, mit Nela nicht rauszukönnen. Nela war nicht in den Kindergarten gegangen, nicht in die Schule, nirgendwohin, wo sich Menschen waren. Wir wollten alle Gefahren diesbezüglich von ihr fernhalten.

Nela wusste auch, wer wir waren und was wir sind. Von Anfang an. Dass jede kleine blutende Schramme, die Cullens in größte Versuchungen führte und sie dabei in Lebensgefahr schwebte, machte ihr genauso wenig aus wie mir damals – sie hatte nur einen Wunsch: Ein Vampir werden. Unser Plan ging auf, denn Nela hatte sich bisweilen nicht verwandelt. Lediglich den kalten Fleck um den Bauchnabel hatte sie behalten. Sie wusste, dass sie sich eines Tages verwandeln würde und freute sich riesig darauf „so hübsch und geschickt zu werden wie Alice“, zitierte Edward sie einmal.

Der einzige Problempunkt war Nelas unbändige Neugier. Die Cullens mussten sich sehr viel einfallen lassen, um sie nicht mit Gewalt ans Haus zu binden, sondern aus Interesse. Notfalls sagten sie, dass sie Nela nicht alleine draußen rumlaufen lassen wollten und sie selbst wegen der Sonne nicht kommen konnten. Doch mit zunehmendem Alter hatte diese Ausrede weniger Gewicht. Die gängige Ausrede war, dass sie sich jederzeit verwandeln könnte und somit gefährlich für andere Menschen sein würde. Das war sogar ein Großteil der Wahrheit. Wenn sie von Menschen fasziniert sein würde, wenn sie ihnen begegnete, könnte das tatsächlich eintreten. Wenn ich dieser Mensch sein würde, wäre es vorprogrammiert.

Und noch ein Problem gab es Anfangs: Rosalie. Es hatte keine gute Lösung, aber vorübergehend eine weniger gefährlichere gegeben. Edward und Rosalie waren häufig wegen Nela, der Gefahr und Edwards – meine – Selbstsüchtigkeit aneinandergeraten, bis Rosalie fuchsteufelswild mit Emmett im Schlepptau gegangen war. Sie streifen nun durch die Länder, Emmett rief hin und wieder an, und beide kamen ein paar Mal im Jahr zu Besuch. Damit war das Problem zwar aus der Welt geschafft, aber nicht gelöst, denn sobald die Sache mit Nela überstanden war, würde meine nächste Aufgabe darin bestehen, die Cullens wieder völlig zu versöhnen bzw. mich wieder mit Rosalie zu versöhnen.

Ein köstlicher Geruch von Käse lag in der Luft. Lärm drängte von der Straße zum Hinterhof, an dem mein Balkon lag. Die Cullens waren mittlerweile zweimal umgezogen und ich mit ihnen. Immer nah genug an Edward, aber weit genug weg von Nela. Ich hatte mir dieses Mal eine Wohnung in Albuquerque genommen. Direkt an einer Einkaufsstraße in einem sehr lebendigen Viertel. Ich hatte die Ruhe am Anfang gebraucht, Alice’ Wohnung war in dem kleinen Wohngebiet sehr ruhig gelegen gewesen, aber nun brauchte ich Ablenkung und die bekam ich nicht, indem ich in völliger Stille grübelte. Im Gegenteil. Ich studierte an der Uni New Mexico Literaturwissenschaft und Geschichte als Nebenfach – zum dritten Mal. Das erste Mal hatte ich noch zusammen mit den anderen Cullens studiert. Doch nun war Nela zu alt, als dass man sie hinters Licht führen konnte. Schließlich durften die Cullens nicht raus. Auch abends gingen sie nicht raus. Nur zum jagen. Nela war komplett menschlich, was Jasper sehr viel Überwindung und Kraft kostete. Er konnte nicht rund um die Uhr in ihrer Nähe sein und ging daher fast jeden Tag jagen oder wenigstens außer Haus.

Einzig und allein Nelas Haut war härter als menschliche aber weicher als die der Vampire, erzählte mir Edward. Bei meiner Haut was es genauso.

Nela war auch begabter als normale Kinder, in vielerlei Hinsicht. Sie konnte sehr gut logisch denken, fand Carlisle und Edward bestätigte, dass sie äußerst sportlich und koordinativ war („Das kann nicht meine Tochter sein“, hatte ich geseufzt).

Sie hegte auch ein ausgeprägtes Abenteuerbedürfnis, dass sie immer wenn „Onkel Emmett“ da war, mittlerweile nannte sie ihn nur noch Emmett, auslebte. Sie streiften dann in abgelegenen Gegenden durch die Wälder.

Edward erzählte mir alles von ihr. Bis ins kleinste Detail. Begierig saugte ich alles in mir auf. Doch das war nicht immer so gewesen.
 

„Hallo Liebes, ich habe dir noch ein paar neue Kleidungsstücke von Alice ins Schlafzimmer gelegt“, grüßte Edward mich.

„Hmmm“, machte ich desinteressiert, während ich die Kanäle durchzappte und meine Bücher und Hefter sortierte. Ich hatte gerade erst mit Jasper und Alice angefangen zu studieren.

„Und? Wie gefällt’s dir an der Uni?“ Er setzte sich zu mir.

„Gut.“

„Und du bleibst bei deinen Studienfächern?“

„Ja.“

Er legte einen Arm um mich. „Schau mal, das hat Alice vorhin ausgedruckt“, sagte er und reichte mir ein Bild von Nela. Sie saß breit lächelnd und kicherte in Jaspers Armen. Sie war nun gut ein Jahr alt. Ich warf einen flüchtigen Blick darauf und legte es zur Seite.

„Sie hat heute Esmes Küchenschränke ausgeräumt. Keine Sorge, sie hat nur die Plastikschüsseln ausgeräumt“, ergänzte er.

„Ich mache mir keine Sorgen, schließlich bin ich ja nicht dabei.“ Ich spürte, dass mein Ton ein wenig zu rau war. Mein Blick war immer noch an meinen Unterlagen geheftet, die mich aber kaum mehr interessierten. Meine Gedanken schweiften zu meiner Tochter und ich wollte mir diese innigen Gedanken verbieten. Obgleich es schon ein Jahr her war, ich war immer noch nicht darüber hinweg. Ich hörte mir ihre Geschichte nur um Edwards Willen an. Am liebsten hätte ich alles verdrängt, aber das hätte Edward sehr weh getan. Im Moment wollte ich all das, was vorher gewesen war, am liebsten beiseite schieben. Gänzlich.

„Gestern hat sie zum ersten Mal gesprochen“, verkündete Edward glücklich, „und heute früh-“

„Was hat sie gesagt?“, fragte ich nach. Ich merkte genau, dass Edward das mit Absicht überging. Ich hantierte weiter abwesend an meinen Zetteln herum (vermutlich machte ich sie keineswegs ordentlicher als vorher) und sah Edward nicht an.

„Sie hat ‚Mama’ gesagt“, sagte er leiser.

„Zu wem?“, fragte ich nach. Meine Finger fühlten sich merkwürdig taub an.

„Zu allen eigentlich, derjenige der gerade in ihrer Reichweite war.“

„Zu wem zuerst?“, konkretisierte ich.

„Esme.“

„Da war Alice bestimmt sauer.“ Ich versuchte aufzulachen. Es klang eher wie ein Husten.

Edward sagte nichts und regte sich nicht. Ich verzog das Gesicht und biss fest die Zähne zusammen. Nicht weinen Bella, nicht weinen, mahnte ich mich, blinzelte schnell die Tränen fort und fasste mich wieder.

„Sie wird mich nie Mama nennen, sie kann sich nicht mehr an mich erinnern“, rutschten mir meine Gedanken heraus und ich bereute es sogleich, da Edward mich fest an sich zog und meine Schläfe küsste. Reichte es nicht, dass ich leide? Musste ich Edwards Leid auch immer wieder beschwören?

„Du wirst immer ihre Mutter sein“, hauchte Edward. Ich nickte mechanisch, doch das stimmte nicht. Ich würde erst ihre Mutter sein können, wenn sie erwachsen war und vielleicht würde ich es ja dann gar nicht dürfen, vielleicht wollte sie mich dann gar nicht. Vielleicht, vielleicht, vielleicht.
 

Ich reckte mich und hob das Buch auf.

Und da war noch etwas. Etwas sehr unangenehmes: Meine Mutter. Nicht sie selbst, doch die Frage, wie ich mit ihr umgehen sollte. Sie durfte Nela nicht sehen, da sie ein Mensch war. Sie durfte mich nicht sehen, weil ich ein Vampir war (genau genommen weil ich unsterblich war, denn als Vampir würde man mich wohl kaum bezeichnen). Sie durfte mit Nela noch nicht einmal reden, weil ich für meine Mutter ja lebendig war. Aber Nela vermisste sie auch nicht, weil sie sie gar nicht kannte. Die Cullens hatten Nela ebenfalls erzählt, dass ihre Großmutter, wie ihr Großvater (da konnten wir sogar mal bei der Wahrheit bleiben), gestorben war. Doch Renée kannte Nela. Edward hatte sie mit Nela in Jacksonville besucht, als Nela ein gutes halbes Jahr alt war. Ich hatte mein okay gegeben, weil ich nicht hätte ertragen können, wenn meine Mutter niemals ihr Enkelkind sah und in diesem jungen Alter war es ausgeschlossen, dass sie sich an Renée erinnern konnte. Doch ein Risiko war es so oder so gewesen. Auch für Edward, der sich einiges hatte einfallen lassen müssen, um der Sonne zu entkommen.

Am Tag nach Edwards und Nelas Abreise von dort, hatte meine Mutter mich angerufen.
 

„Oh Bella, Liebes, Nela ist hinreißend! So ein kleiner Sonnenschein! Schade, dass du Prüfungen hast“, setzte sie schmollend hinzu.

„Hast du dich denn mit Edward verstanden?“, versuchte ich von Nela abzulenken.

„Ja natürlich!“, sagte sie, als wäre es selbstverständlich (in Forks hatte sie ihn damals mehr als nur ignoriert), „Er ist sehr nett und wie er mit Nela umgeht. Wirklich Bella, du hast eine gute Wahl getroffen.“ Sie lachte ein wenig heiser.

„Ich konnte viel mit Nela unternehmen. Edward war häufig zu Hause, er hatte viel für die Uni zu tun, wie du“, plapperte sie weiter, „Ich war mit Nela einmal im Freibad. Du glaubst gar nicht wie niedlich ihr die Rüschenbadehose gestanden hat, die ich zuvor für sie gekauft hat. Aber sie war vom schwimmen nicht begeistert. Sie hat lieber auf der Decke herum gelümmelt.“ Sie lachte wieder.

Ich hörte nur noch mit einem halben Ohr zu, denn ich versuchte mich zusammenzureißen und die Bilder, die sie mir beschrieb, nicht an mich ranzulassen. Lass dir bloß nichts anmerken, bloß nicht weinen!, sagte ich mir.

„Phil war auch ganz angetan von ihr! Wir waren mit ihr auch am Meer und haben mit ihr Sandburgen gebaut“, wieder lachte sie ausgelassen, „und weißt du was auch toll war? Sie mochte deine Spieluhrmelodie von damals genauso gerne wie du! Sie ist sofort eingeschlafen“, rasselten mir ihre Worte ins Ohr. Sie seufzte leise. „Nächstes Mal musst du unbedingt mitkommen Bella- Bella?“, ich hatte geschluchzt und ich hätte mich ohrfeigen können, „Bella? Ist alles okay mit dir?“

„Ja“, meine Stimme war zittrig und hörte sich alles andere als normal an, „ich Zwiebel nur grad schneiden- ich meine ich schniebel zweiben- ich-“, stotterte ich wirr herum.

„Ach so.“ Sie schwieg, während ich die Luft anhielt.

„Edward ist gerade kommen, Mum“, sagte ich zu meiner großen Erleichterung einen guten Grund zu haben aufzulegen, als er lässig, aber mit zusammengezogenen Augenbrauen, im Flur stand.

„Ja, okay…“, sie klang nachdenklich, „dann drück ich dir für deine Prüfung die Daumen und grüß mir die Kleine.“

„Mach ich“, meine Stimme klang immer noch nicht fest, „bis dann.“

Ich schmiss das Telefon zur Seite.

„Deine Mutter.“ Er fragte nicht, denn er hatte es gehört. Ich nickte mit verweinten Augen.

„Wie- wie soll das gehen? Die nächsten Jahre? Und überhaupt? Sie darf Nela nie wiedersehen oder sprechen dürfen“, sagte ich schluchzend.

Edward setzte sich zu mir und nahm meine Hand. „Nur du darfst in Zukunft noch mit ihr Kontakt halten und musst dir viel einfallen lassen, warum Nela oder du sie nicht besuchen können und später auch warum sie nicht mit Nela reden darf.“

Ich nickte an seiner Schulter. Er strich mir mit den Fingerspitzen über die Handinnenfläche.

„Und irgendwann…“, begann ich mit rauer Stimme.

Edward nickte an meinem Kopf und küsste meine Schläfe.

Irgendwann werde ich den Kontakt ganz zu ihr abbrechen, für immer.
 

Ich stand auf und ging vom Balkon ins Wohnzimmer, wo ich mich vor die mit Bilderrahmen tapezierte Wand stellte. Anfangs brachte mir Edward Bilder mit, doch ich ertrug es seinerzeit nicht sie anzusehen. Erst nach und nach konnte ich an meine Tochter denken, ohne direkt zu weinen oder von Schmerz innerlich zerrissen zu werden. Edward hatte mir nach einer Weile auch Filme und Tonaufnahmen mitgebracht, doch diese wollte ich bis heute nicht. Ich wollte zwar wissen wie sie aussah, aber ihr Verhalten, ihre Gestik und Mimik wollte ich selbst, im persönlichen gegenüber mit ihr, ergründen.

„Fertig“, sagte Edward.

Ich nickte und setzte mich an den Tisch und machte mich über sein Käseomelett her.

„Du machst Alice Konkurrenz“, sagte ich und verspeiste es genüsslich. Er strich mir sanft lächelnd die Haare hinter das Ohr.

„Alles Gute zum Hochzeitstag“, flüsterte er.

„Ebenso“, murmelte ich und küsste ihn halb kauend auf die Lippen.

Den Hochzeitstag an sich feierten wir nicht. Nicht an dem Tag zumindest, da er immer mitten im Semester und direkt vor Nelas Geburtstag lag. Wir fuhren immer in den Sommersemesterferien davor weg. Dieses Jahr waren wir in Mexiko gewesen.

Das Telefon klingelte. „Mist“, nuschelte ich und lief zum Telefon. Ich hatte das Treffen mit Leni und den anderen heute Abend völlig vergessen, wie mir sofort einfiel.

„Bella Cullen?“

„Bella wo bleibst du?! Wir warten auf dich!“, rief Leni ins Telefon, im Hintergrund waren laute Gespräche zu hören.

„Tut mir leid Leni! Ich komme sofort“, ich warf Edward einen entschuldigenden Blick zu, doch er saß immer noch am Tisch und somit mit dem Rücken zu mir, „ich bin gleich da.“ Ich legte hastig auf und lief plappernd ins Schlafzimmer: „Es tut mir leid, Edward, ich hab das total verschwitzt. Wir haben Treffen wegen der Stiftung“, ich wühlte in meinen Klamottenbergen (alles Kleidung, die Alice mir gebracht oder Edward mitgegeben hatte), „immer den zweiten Samstag im Monat im ‚Divano’, wie konnte ich das vergessen?!“, ergänzte ich zu mir selbst.

Ich nahm ein lockeres rotes Spagettiträgerkleid und eine schwarze Dreiviertelhose und zog sie über.

Es war nicht mein Stil, so herumzulaufen, doch ich war bereits vier Jahre hier und dementsprechend 22 (ich hatte direkt noch einen weiteren Abschluss draufgesetzt). Ich konnte nicht in Jeans und T-Shirt herumlaufen, um meine Jungsein noch mehr zu betonen. Alice hatte mir alles genau erklärt. Wie ich meine Haare und mein Make-up machen musste und wie ich mich kleiden sollte, damit ich älter wirkte. Ich hastete ins Bad kontrollierte mein Puder und zog die Wimpertusche und den hellen Gloss nach (man musste es ja nicht übertreiben). Ich knetete mit etwas Schaumfestiger meine seichten Locken durch und kam zu Edward zurück. Er hatte abgeräumt und war in Küche. Ich umarmte ihn von hinten.

„Bitte, bitte sei mir nicht böse, jetzt bist du extra hergekommen…“

Er wandte sich zu mir um. „Für jede Sekunde mit dir, würde ich noch so viele Meilen fahren“, flüsterte er und wollte mich küssen, doch stattdessen hielt er mich von sich weg und musterte mich.

„Woah, vielleicht sollte ich öfter tagsüber kommen. Abends sehe ich dich nur in deiner Jogginghose“, sagte er lachend, „aber eigentlich…“, er spielte mit meinen Haaren, „macht das auch keinen Unterschied.“ Er küsste mich.

„Wirklich nicht?“, hauchte ich.

„Hmm… nein, für mich nicht, du bist immer wunderschön.“ Seine Lippen berührten wieder meine.

„Na toll“, sagte ich gespielt säuerlich und legte den Daumen an seine Lippen, um meinen Gloss von seinen wunderschönen Lippen abzustreichen.

„Darf ich dich fahren? Oder kommst du dann nicht zurück?“, fragte er mit einem Hauch Unsicherheit.

„Nein, du kannst mich gerne fahren. Leona wohnt in der Nähe, sie nimmt mich bestimmt mit“, Edward öffnete den Mund, ich sprach einfach weiter, „und wenn das nicht geht, dann rufe ich mir ein Taxi.“

„Okay.“

„Einen Augenblick noch“, sagte ich schnell, nahm meine große Tasche in die ich hastig meine Ordner und Unterlagen der Stiftung stopfte und warf noch meinen Mantel über die Schulter.
 

Die Bremsen gaben nach. Edward legte eine Hand in meinen Nacken und küsste mich nochmals.

„Bis morgen“, sagte er zärtlich.

„Bis morgen“, erwiderte ich ebenso zärtlich und stieg aus. Ich konnte durch die großen Fenster des ‚Divanos’ bereits Leni und die anderen sehen. Ein paar beobachteten mich, wie ich hereinkam und mich schließlich zu ihnen setzte. Leni hatte einen Platz neben sich freigehalten.

Leni sah mich vorwurfsvoll an, doch bevor sie etwas sagten konnte, sagte ich schnell: „Jaja ich weiß, tut mir leid, können wir anfangen?“

„Klar Chefin“, murrte Leni. Ich verdrehte die Augen.

Seit neustem war ich Vorsitzende der Stiftung. Die Uni gab ein paar Prozent ihrer Einnahmen durch Sponsoren für wohltätige Zwecke aus. Das Geld floss in verschiedene Stiftungen der Fachrichtungen, die von Studenten selber organisiert, verwaltet und umgesetzt wurden. Die Stiftung, der ich vorsaß, Leni hatte ihren Posten an mich abgegeben, weil sie in zwei Monaten mit ihren Eltern umzog, war vorgesehen für Bildungsförderung und wir hatten uns entschieden, bzw. ich hatte mich besonders dafür stark gemacht, Kinder zu fördern. Ich wollte mich von Anfang an für Kinder engagieren. Ich hatte alle Zeit der Welt und wollte helfen. Aber sehr erpicht war ich auf den „Chef-Posten“, wie Leni ihn nannte, nicht gewesen, denn bisher hatte nie viel in meinem Leben geleitet. Im Gegenteil ich hatte mich meist anderen Meinungen und Mächten gebeugt. Und wie man sah, war ich auch nicht dafür gemacht. Ich verpasste fast das Treffen.

„Habt ihr schon was besprochen?“, fragte ich in die Runde, während ich meine Unterlagen ausbreitete und zwischendurch eine Cola bestellte.

„Nein“, antwortete Leona, „nur Max hatte schon etwas vorgeschlagen, um weitere Gelder einzunehmen.“

„Das wäre?“, fragte ich. Mein Blick war auf die Abrechnungen geheftet, Leni nahm den anderen Ordner und blätterte ihn durch.

„Ich war heute Morgen auf einer Benefizveranstaltung und da war eine Aktion besonders gelungen. Die Sponsoren würfelten einen Betrag, von 5 bis 50 $ und für diesen bekamen sie einen Kuss von einem hübschen Mädchen. Auch Leute von außerhalb kamen dazu. Solch eine Aktion wäre mit Sicherheit ein voller Erfolg, wenn wir das an unserer Uni machen!“, berichtete Max begeistert.

„Ja und wir brauchen noch Gelder zusätzlich zum Uni-Etat. Das Schulprojekt wird teuer“, gab Miriam zu bedenken.

„Ja ich weiß“, stöhnte ich, als ich durch die Finanzen sah. Ich hatte ein Projekt für die städtischen Schulen in den an die Uni grenzenden Bezirken geplant, indem unsere Stiftungsmitglieder und Ehrenamtliche den Kindern vorlasen, dazu malten und bastelten und Kinderbibliotheken aufstockten oder mit aufbauten.

„Aber dazu müsste sich jemand finden, der das machen würde“, lachte ich und sah auf. Ich fand die Idee absurd bis nicht umsetzbar. Ich sah in sechs erwartungsvolle Gesichter. Mir klappte der Mund offen. „Das ist nicht euer ernst?! Oh nein, oh nein, ohne mich!“

„Die Kerle würden Schlange stehen!“, sagte Leni begeistert.

„Die Mädchen auch!“, lachten Sara und Leona überschwänglich.

„Ich bin verheiratet!“, warf ich wütend ein.

„Bella, die Typen laufen dir reihenweise hinterher, sie würden für einen Kuss alles bezahlen! Überleg doch mal, was wir dadurch einnehmen würden? Du sollst nicht mit ihnen in die Kiste springen, sondern ihnen nur einen kurzen Kuss geben und gut. Meinst du nicht Edward hätte dafür Verständnis?“, sagte Leni eindringlich.

Ich klappte den Ordner zu. „Ich habe dafür aber kein Verständnis. Habt ihr noch so tolle Vorschläge? Sonst würde ich gerne nach Hause gehen und mir selbst Gedanken machen. Ich schlage vor wir treffen uns ein anderes Mal noch mal, morgen am besten“, sagte ich kühl.

„Na schön“, sagte Max Schulter zuckend und reichte mir einen großen Umschlag, „vielleicht überlegst du es dir ja noch anders.“

Ich nahm widerwillige den Umschlag und murmelte: „Wohl kaum“, und ging. Ich nahm mir kurzerhand mit misslicher Stimmung ein Taxi.
 

Alice machte mir einen Strich durch die Rechnung. Ich hatte kaum meinen Mantel an die Garderobe gehangen, meine Ordner und Unterlagen auf den Couchtisch gelegt und die Füße hochgelegt, als Edward hereinspazierte (er hatte einen Schlüssel). Das war wohl nichts mit dem „sich Gedanken machen“, dachte ich sehr halbherzig. Ich freute mich immer Edward zu sehen.

„Alice hat-“

Ich legte den Finger an die Lippen und winkte ihn stumm zu mir.

„Jetzt siehst du mich mal nicht in Jogginghose, du solltest es genießen“, flüsterte ich und küsste ihn dann. Seine Lippen verzogen sich zu einem schiefen Grinsen, während er über meinen Rücken strich. Edward nahm eine Hand von meinem Rücken weg und griff nach der Decke neben dem Couchtisch, während sein Blick an mir haftete.

„Entschuldige“, murmelte er, da die Decke meine auf der Kippe liegenden Unterlagen zu Boden gerissen hatte. Er bückte sich danach, ich hielt ihn fest.

„Ach lass doch“, sagte ich, doch er wurde reglos und ich spürte, dass etwas seine Aufmerksamkeit erregt hatte.

„Was ist?“, fragte ich und sah hinab. Auf dem Boden waren merkwürdige größere und kleinere bunte Blätter verteilt. Max Umschlag, dachte ich. Ich kniff die Augen zusammen, doch ich erkannte, im Gegensatz zu Edward, erst was darauf war, als Edward mir stumm einen Zettel reichte. Mir stockte der Atem. Ein Bild von mir bei unserem letzten Treffen. Wir hatten Fotos für unsere Stiftungshomepage gemacht. Mein Bild war darauf und darüber prangte die Aufschrift „Don’t kiss a frog, kiss her!“. Unten drunter standen fiktiv Ort, Zeit, Bedingungen und wohin das Geld floss. Während ich den Zettel mit aufgerissenen Augen musterte, merkte ich, wie Edward mich ununterbrochen ansah.

„Sollte ich mir Sorgen machen?“, sagte er und grinste, als ich ihn erschrocken ansah.

„Edward! Das ist- das ist nicht, nicht so wie denkst-“, sprach ich mit bebender Stimme. Edward lachte. Ich sah finster drein. Dafür würde Max büßen.

„Was denke ich denn?“, fragte Edward und presste die Lippen feste zusammen vor lauter Anstrengung ein Lachen zu unterdrücken, war ich mir sicher. Ich spürte wie meine Wangen heiß wurden. Außer meiner härteren Haut war mir nichts Vampirisches geblieben. Sie war nicht kalt, sondern menschlich warm und sicherte nur meine Unsterblichkeit. Edward konnte mich nicht zerdrücken. Aber für einen normalen Menschen war diese Härte nicht unbedingt spürbar, dafür war sie zu weich. Wie bei Nela.

„Also d-das stimmt nicht! Ü-Überhaupt!“, stotterte ich. Edward beugte sich immer noch grinsend zu mir, schob mein Kleidträger die Schulter hinab und küsste mich von der Schulter hinauf zum Hals, dann zur Wange. Er nahm mir den Zettel aus der Hand und ließ ihn auf den restlichen Haufen fallen.

„Warum könnt ihr euch nicht einmal wie ein Mensch verhalten, wo ihr es doch jeden Tag so sehr versucht?“

„Was meinst du?“, hauchte er an meinem Hals, den er mit den Lippen entlang fuhr, dass es mir den Verstand raubte.

„Du hättest eifersüchtig und sauer sein können“, sagte ich leise.

„Bist du enttäuscht?“, fragte er und blickte mir direkt in die Augen.

„Ein wenig“, gestand ich ohne den Anflug eines Lächelns, „du scheinst dir deiner Sache sehr sicher zu sein.“

Edward richtete sich lachend auf. „Weißt du“, sagte er über sein Lachen, „nicht eifersüchtig zu sein, gehört bei mir zum Selbstschutz, sonst würde ich wahrscheinlich verrückt werden. Du glaubst gar nicht wie viel männliche Menschen in deinem Umkreis mir in Gedanken fast entgegen schreien, dass sie alles dafür geben würden, dir näher zu kommen… mit dir intim zu werden.“

Ich verdrehte die Augen. „Du übertreibst.“ Ich legte die Füße auf den Couchtisch. „Du weißt genauso gut wie ich, dass das nur an der ‚Opferverführung’ von Vampiren liegt, dass sie mich attraktiv finden.“

„Und du weißt genauso gut wie ich, dass das nicht zur Gänze stimmt. Schließlich fand Mike dich in Forks schon vor deiner Verwandlung umwerfend, von mir, Tyler und all den anderen ganz zu schweigen, und du hast ja auch nicht das typische Vampiraussehen, viel besser...“ Er küsste meine Wange und ich gab mich seiner Verführung hin.
 

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Freue mich auf Kommis :) :) :)



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  jennalynn
2011-10-16T11:09:06+00:00 16.10.2011 13:09
schon 15 Jahre.
Dann wird sie Nela doch bald wiedersehen können.
Ich freu mich schon darauf.
Schönes Kapitel.
Von: abgemeldet
2009-07-29T18:41:00+00:00 29.07.2009 20:41
Bin auch froh das es eine Fortsetzung gibt und das erste kap war super freue mich auf die nächsten
Von: abgemeldet
2009-07-29T18:38:55+00:00 29.07.2009 20:38
Ich finde die Story super. Zum Glück gibt es Deine Fortsetzung!!
Bin ja mal gespannt, wie Bella zu Geld kommen will, nachdem sie (mir würde das auch nicht gefallen!!!) diese Kuss-Aktion nicht machen will.

Hoffentlich kommt bald das nächste Kapitel! ;-)
LG
Von: abgemeldet
2009-07-28T18:25:44+00:00 28.07.2009 20:25
jupp, kan man lassen, ich bin aber trotzdem gespanntw ie das jetzt wieter gehen soll.. grins
Von: abgemeldet
2009-07-28T17:22:46+00:00 28.07.2009 19:22
Ich find es einfach super das die Fortsetzung online ist.
Einfach klasse.
Wie Bella die 15 Jahre überstanden hat ist toll, ich kann mir richtig vorstellen wie schwer die erste Zeit gewesen sein muss.
Bin gespannt wie es weiter geht
Von: abgemeldet
2009-07-28T10:15:43+00:00 28.07.2009 12:15
hey
bin so froh das es endlich weiter geht :-)
mir hat dein kapitel sehr gut gefallen
bin schon richtig gespannt wie es weiter geht
bitte schreib schnell weiter
lg
Von:  Twilight-Nicki
2009-07-28T10:05:56+00:00 28.07.2009 12:05
Wooooooooooooooohoooooooo, endlich!!!!
Ein tolles Kap!! 15 Jahre sind schon vergangen, WOW!!! Da ist bestimmt einiges passiert! Wobei ich glaube das erst noch einges passiren wird!! Ich bin ja so gespannt!
Das Erste Kao ist der Hammer! Toll beschrieben!! Ich bin echt gespannt ob Bella das mit dem Kuss-Kontest macht!!

Schreib schnell weiter, ich freu mich schon!!
Liebe Grüsse
Nicki
Von: abgemeldet
2009-07-28T09:18:06+00:00 28.07.2009 11:18
Dein Kap gefällt mir vom Schreibstil her sehr gut. Auch die vorherige FanFic zog mich in ihren Bann, man möchte nicht aufhören bis man durch ist.
Gut gemacht
Greetz
Nigg


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