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Innermost - Bis(s) zu deinem Schutz

The Bella & Edward Story geht weiter !
von

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Hungrige Sehnsucht

Erstmal sry dass es so lange gedauert hat, aber ich war einfach nicht zufrieden mit dem Kapitel... ich erhebe nicht den Anspruch, dass es jett so ist... aber naja, egal, dass müsst ihr entscheiden ^^ Ist aber dafür auch ein wenig länger geworden :)
 

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Müde stieg ich morgens aus dem Bett, machte mir routinemäßig eine Tasse Kaffee und sah mir im Wohnzimmer die Wiederholungen sämtlicher Soaps an. Wenn wenigstens Uni wäre, blöde Weihnachtsferien, dachte ich mürrisch. Ich wartete einfach und tat nichts. Das war nicht die beste Idee, die ich hatte, doch ich war zu antriebslos, um irgendetwas zu tun, auch wenn ich wusste, dass es mich ablenken könnte und somit die Zeit schneller verstreichen würde. Selbst Neujahr hatte ich einfach verschlafen. Alice war sogar meiner Bitte, keine große Party – zumindest für mich – zu veranstalten, nachgekommen.

Gegen elf schaltete ich das grausige Vormittagsprogramm aus, badete, machte mir etwas zu essen und sah wieder fern. Untypisch für mich aß ich in letzter Zeit, genau genommen seit Weihnachten, unheimlich viel. Alles durcheinander, egal zu welcher Zeit. Ich überlegte, ob ich dick werden konnte, denn solche oberflächlichen Gedanken waren angenehm. So dachte ich zumindest einen Augenblick lang nicht um das einzige Gespräch mit Edward nach. Edward verheimlichte mir seine Besorgnis darum, warum es sie erstens unbedingt nach Österreich wollte und zweitens dort solange bleiben wollte, dessen war ich mir sicher. Ich glaubte nicht, dass alles so reibungslos verlief und es tat mir in der Seele weh, wie Nela mit ihm umging. Das verdiente er einfach nicht. Ich hoffte, dass ich nicht allzu kühl am Telefon zu ihm gewesen war. Ich wollte einfach nicht zu innig mit ihm reden, um hinterher aufzulegen und zu weinen, weil er nicht da war. Wenn ich ein wenig Abstand hielt, hatte ich gedacht, würde es mir nicht so schwer fallen. Bislang war meine Idee erfolglos gewesen…

Ich zog mich, wie all die anderen Tage auch, erst gar nicht um, und stiefelte routiniert zum Briefkasten. Überrascht sah ich ein Brief darin liegen, denn ich ging nicht zum Briefkasten, um darin Post zu erwarten (wie es normalen Menschen taten), sondern um eine weitere Minute etwas zu haben. Ich nahm den Brief und erkannte schon von weitem Edwards Handschrift. Langsam ging ich herein, starrte ihn an und war – wenn ich ehrlich zu mir selbst war – nicht glücklich darüber. Genauso wenig wie ich über das Gespräch mit Edward nicht glücklich gewesen war. Ich vermisste ihn so sehr und wenn ich seine Stimme hörte, wurde die Sehnsucht nur noch größer. Die Ohnmacht, nur zusehen zu können, wie Nela Edward zu Unrecht verurteilte, war grausam. Der einfältige Tagesablauf, der seit Tagen zur Gewohnheit geworden war, half dabei, wenigstens nicht den Verstand zu verlieren – zumindest glaubte ich das. Alice war anderer Meinung, änderte daran aber auch nichts. Emmett und Rosalie waren wieder abgereist und Alice’ Versuche mich aus dem Haus zu kriegen oder wenigstens in diesem etwas zu machen, waren zwar nett gemeint, scheiterten aber an meiner Sturheit, dass mir das auch Leid tat. Doch ich wollte die Zeit einfach rasch hinter mich bringen. Einfach nur warten.

Ich setzte mich mit angezogenen Knien auf einen der Esszimmerstühle, öffnete den Brief vorsichtig und las:
 

Liebste Bella!

Nela und mir geht es hier gut. Nela hat mittlerweile ihre Vorliebe für mein Rührei entdeckt. Sie sagt, es sei „göttlich“.

Das Wetter hält sich. Wir hatten bisher keinen Schneesturm und Schnee liegt ausreichend. Die Gegend hier ist-
 

Ich seufzte, überflog den Rest und knüllte den Brief in der Faust zusammen. Ich wusste, das ich von diesem Brief zu halten hatte: Nichts. Es stand nichts drin. Nichts von Belang. Das Wetter, die Pisten, Nelas Essgewohnheiten, die Gedanken der Dorfbewohner… nichts, was mich interessiert. Genau das verschwieg er mir mit Absicht und ich konnte es ihm nicht übel nehmen. Er tat das nur, weil wusste, dass ich mich sonst noch mehr – falls das ging – sorgen wurde, dass ich für solche Nachrichten in seinen Augen zu labil war. Das dachte er bestimmt, seufzte ich. Vor dem Hintergrund hätte ich den Brief erst gar nicht aufmachen sollen. Wichtige Neuigkeiten hätte ich längst von den Cullens erfahren.

„Ach Edward“, murmelte ich und legte den Kopf auf die Arme, die auf den Knien lagen. Ich schloss die Augen und nickte ein.
 

„NEIN!“

Ich schreckte hoch und kippte seitlich vom Stuhl. Ich sah mich, noch während ich mir die Ellbogen rieb und mich aufrappelte, hektisch zu allen Seiten um, bis ich merkte, dass ich geschrieen hatte. Meine Stirn war schweißnass. Ich versuchte tief einzuatmen, doch mein Atem raste.

Was war das gewesen?!

Ich sah alles vor Augen. So real war ein Traum zuletzt- ich schluckte, als ich mich an diesen folgenschweren Traum erinnerte, bevor Edward sich selbst gebissen hatte. So real, dass ich damals wirklich angenommen hatte Edward wäre zerfetzt worden. Diesmal war niemand gestorben, nur weggenommen worden.

Ich sah versucht langsam atmend zur Decke. Ich brauche mich nicht großartig an den Traum zu erinnern, denn er spielte sich immer noch wie ein Film vor meinen Lidern ab. Alles war schwarz um uns, Edward, Nela und mich, gewesen. Aber trotzdem hell, sodass man etwas sehen konnte, und mit einem Hauch rot, als ginge irgendwo unsichtbar die Sonne unter. Nela sackte vor uns zusammen. Ich wollte mich zu ihr herunterbücken, doch Edward hielt mich weiter im Arm. Er sah nur Nela an und sagte: „Ich bin ein Mensch, ich kann dir nicht mehr helfen.“ In diesem Moment bemerkte ich schwarz ummantelte Wesen ein paar Meter hinter Nela, die sich am Boden krümmte und einen Arm in unsere Richtung streckte.

„Ich bin ein Mensch, ich kann dir nicht mehr helfen“, wiederholte Edward mehrmals wie ein Echo und setzte einmal hinzu: „Ich will mit Bella leben, ein ganz normales Leben führen, ohne dich.“

Nela schrie fürchterlich, doch ich stand einfach nur starr da und schmiegte mich an Edward.

„Geh zu den Volturi, sie können dir helfen“, sagte Edward matt.

Keiner rührte sich. Niemand sagte dann mehr etwas. Nur Nela zu unseren Füßen krächzte, schrie und keuchte. Lange sah ich diese Szenerie noch, bis es mich aus dem Traum an die Oberfläche riss.

War Nela etwas geschehen?, war mein erster Gedanke. Ich sprang auf und rannte zum Telefon. Das Bild jagte immer noch durch meinen Kopf. Ich tippte schon, als ich inne hielt. So ein Schwachsinn Bella, du hast geträumt!, sagte ich mir.

Ich legte das Telefon zur Seite und setzte mich gegen die Wand.

Ja, ich hatte nur geträumt, aber… es wirkte so echt. Ich schloss die Augen und atmete mehrmals tief durch. Nela ist bei Edward… wo wäre sie sicherer?

Ich zuckte zusammen, als es an der Tür klingelte. Ohne nachzudenken hastete ich zur Tür, hinter der Esme stand.

„Esme!“, rief ich aufgeregt und ihr sanftes Lächeln wich aus ihrem Gesicht. Nun wirkte ihr Gesichtsausdruck verwirrt.

„Nela, oder? Die Volturi- Was ist passiert? Ist Nela etwas passiert? Lebt sie noch? Wo ist Edward?“, fragte ich völlig zusammenhanglos.

Sie musterte mich einen kurzen Augenblick und sagte dann langsam: „Komm wir gehen rein Bella.“

Sie ging an mir vorbei. Ich schloss die Tür und folgte ihr hastig. „Ist was passiert Esme? Die Volturi-“

„Wie kommst du auf die Volturi?“, fragte sie mit zusammengezogenen Augenbrauen. Erst jetzt bemerkte ich, dass sie einen Korb trug, den sie nun auf dem Esstisch ablegte.

„Ich- ich weiß nicht- ich dachte-“, stotterte ich.

„Nela und Edward kommen heute schon wieder“, sagte sie dann.

Ich war alles andere als glücklich. Das konnte nichts Gutes zu bedeuten haben, schließlich wollte Nela unbedingt länger dort bleiben… warum also sollten sie eher wieder kommen? Es gab nur einen Grund…

„Was ist passiert? Sag es mir!“, forderte ich.

„Ja das stimmt. Nela ist krank geworden.“ Esme stand weiterhin neben dem Esstisch und sah mich besorgt an.

„Krank?“

Krank? Nela war krank? Das klang irgendwie… sonderbar, denn Nela war bisher, selbst als Kind, so gut wie nie krank gewesen.

„Ja, eine Grippe oder vielleicht sogar eine Lungenentzündung.“ Esmes Tonfall war neutral.

„Oh Gott“, flüsterte ich mit verzerrtem Gesicht, „wie- ich meine, warum wurde sie auf einmal krank?“

Ein kleines Glucksen entfuhr Esme. „Sie hat Edward weiß machen wollen, dass ihr vom Ski fahren warm gewesen war und sie sich einfach ein wenig entblättert hat.“

Ich starrte sie mit geöffnetem Mund an. „Ich verstehe nicht- ist sie völlig übergeschnappt?“

„Wir verstehen es alle nicht“, sie machte eine Pause, „aber sie wird rasch wieder gesund werden. Nur der Flug wird eben anstrengend. Edward kommt zu dir, sobald er kann“, wieder pausierte sie, „komm, wir kochen etwas.“

Sie nahm meine Hand und führte mich nach sich in die Küche.
 

Edward kündigte sich per Telefon für Freitagabend an. Ich hatte die Nacht auf den Freitag kaum ein Auge zugetan. Ich hatte große Angst, worüber Edward mir berichten würde, ob er etwas Neues über Nelas Verhalten herausgefunden hatte. Und wenn ich ehrlich war, ließ mich mein Traum auch nicht los. Er wirkte so greifbar, dass ich unwillkürlich erschauderte, wenn ich daran dachte.

Dass ich im Morgengrauen, wo die ersten schwachen Sonnenstrahlen durch das Fenster schienen, doch einschlief, bereute ich, als ich am Nachmittag aufwachte. Ich fühlte mich in keiner Weise erholt, im Gegenteil, und ich hatte Zeit verloren. Zeit, die ich nutzte wollte, um mich und das, zugegeben vernachlässigte, Haus in Ordnung zu bringen. Edward sollte das hier alles nicht sehen. So sprang ich erstmal unter die Dusche, damit ich einigermaßen frisch aussah. Im Bademantel wischte ich die Küche durch und den Boden des gesamten Erdgeschosses. Zuvor hatte ich diesen von sämtlichen Stapeln Dingen befreit, die ich während der Zeit einfach an Ort und Stelle hatte liegen lassen. Darunter fielen auch Keksverpackungen, Chipstüten, Pizzakartons und leere Tellerberge. Als ich mit dem Erdgeschoss annährend zufrieden war, durchsuchte ich, wie so selten in letzter Zeit, in Alice’ mit Designerkleidung gefüllten Schränke. Ich entschied mich, dann müsste das Thermostat der Heizung eben dran glauben, für einen braunen Faltenrock und eine gemusterte Bluse. Nachdem ich akzeptabel aussah, wollte ich gerade wieder runter gehen, als mir etwas einfiel: Sein Weihnachtsgeschenk. Ich hatte absolut gar nicht mehr geübt. Hoffentlich kamen wir darauf erst gar nicht zu sprechen. Ich bemerkte erst jetzt wie mein Magen rumorte, schließlich hatten wir bereits achtzehn Uhr und jener hatte noch nichts Essbares zu Gesicht bekommen. Doch ich hatte keine Zeit zum Essen: Es klingelte.

Hastig lief ich zur Tür. Ich spürte ein wohliges Gefühl in mir hochsteigen, dass ich als Vorfreude erkannte. Ich fiel Edward um den Hals.

„Hallo“, flüsterte er zärtlich lächelnd, nach einem innigen Kuss. Seine Hände lagen auf meinen Hüften.

„Hi“, flüsterte ich zurück und ließ die Finger durch sein Haar gleiten. Edward machte die Tür hinter sich zu und erwiderte meine Küsse breitwillig. Absolut unromantisch meldete sich mein Magen. Ich biss mir auf die Lippen und sah ihn, der mich anschmunzelte, an.

„Tut mir leid, ich muss mir kurz etwas zu essen machen, dann kannst du mir berichten“, sagte ich rasch und ging, ihn an der Hand, in die Küche. Selten hatte ich Essen ihm vorgezogen, doch ich fühlte mich schon ganz schwindelig. Kein Wunder, um achtzehn Uhr hatte ich sonst schon Berge vertilgt gehabt.

„Berichten?“, fragte Edward auf einmal, während ich im Kühlschrank stöberte. Er hatte sich mit leicht verschränkten Armen an die Anrichte gelehnt.

„Ja, von Nela, eurem Urlaub und ihrer Krankheit“, konkretisierte ich, während ich ein fünfhundert Gramm Schokopudding, etwas kalte Pizza von gestern und eine Schüssel grünen Wackelpudding auf ein Tablett stellte und zu den Küchenschränken ging. Edward sagte nichts. Ich legte ein paar Schokoriegel, eine Tüte Weingummi und Käse-Cracker dazu.

Ich ging vor ins Wohnzimmer. Edward trottete mir hinterher.

„Ähm, hab ich etwas verpasst?“, fragte er vorsichtig, aber mit einem schiefen Grinsen und deutete auf das Tablett, dass ich jetzt auf dem Couchtisch stellte. Normalerweise war er es gewohnt mich zum Essen zu nötigen – besonders wenn es schlechte Nachrichten gab.

„Nein“, ich lächelte verlegen, „ich habe die ganzen Tage schon so ein Zeug in mich hineingestopft…“, ich nahm einen Löffel Schokopudding, bevor ich die Pizza aß, „aber jetzt erzähl’ bitte. Wie geht es ihr?“ Edward sah neben mir, während ich im Schneidersitz auf der Couch aß.

„Besser. Das Antibiotikum hat gut angeschlagen. Sie war nach dem Flug ziemlich mitgenommen. Ihre Haut war irgendwie gräulich und blass“, er erschauderte kurz, „aber heute Nachmittag war sie schon wieder munter. Munter genug um zu meckern.“ Er sah auf und grinste verhalten.

„Sie hat wieder auf dir herumgehakt oder?“, deutete ich seinen Gesichtsausdruck zwischen dem Schokoriegel und den Käse-Crackern.

„Sie war einfach sauer, dass wir frühzeitig abreisen mussten“, nahm er sie in Schutz.

„Wenn sie so leichtsinnig ist und meint sich in dieser Kälte ausziehen zu müssen, dann ist das ihre eigene Schuld“, murrte ich kauend. Ich fand ihr Verhalten gedankenlos und unverantwortlich. Vor allem, dass sie Edward so zusetzte. „Glaubst du“, begann ich wieder, „dass sie das mit Absicht gemacht hat? Um dich weiter zu piesacken?“

Er dachte kurz nach, schüttelte dann aber den Kopf. „Das habe ich mich auch gefragt, aber… ehrlich gesagt, nein, ich glaube das nicht. Ich habe das Gefühl, aber es ist nur ein Gefühl, dass das mit mir ausnahmsweise einmal nichts zu tun hatte.“

Ich nickte mit vollen Händen. Er musterte mich aufmerksam, während ich alles wahllos durcheinander in mich hinein schob.

„Bitte schling nicht so, nicht noch eine Verletzte bitte“, lachte er herzhaft.

Ich ließ die Hände sinken und starrte errötet und peinlich berührt auf den riesigen Becher Pudding.

„Weißt du was?“, er legte seine Hand an mein Kinn, womit er es anhob, „Ich bin gespannt, was ich zu Weihnachten bekomme.“

Ich blickte mit den Augen herab, obwohl mein Gesicht zu ihm gewand war. Natürlich überging er diese Weihnachtsgeschenkesache nicht, schließlich war ich vor ihrem Skiurlaub ganz erpicht darauf gewesen es ihm zu geben bzw. zu zeigen.

„Ähm ja, klar“, brachte ich hervor und legte die Essenssachen beiseite, „wir müssen eben hoch gehen“, wir standen auf, ich nahm ihn bei der Hand und ging mit ihm hoch, „aber bitte sei nicht sauer, wenn es nicht so klappt oder nicht so gut ist“, murmelte ich während ich voran ging.

Edward trat nach mir ins Klavierzimmer ein und blieb ein wenig überrascht mitten darin stehen und sah mich erwartungsvoll an.

„Ähm ja, also“, begann ich wieder verlegen, „ich hab versucht, also es hat mal mehr und mal weniger geklappt und ich hab mir wirklich Mühe gegeben, aber-“, ich sah kurz prüfend auf, er zeigte keine Regung außer Neugier (bis jetzt, dachte ich zerknirscht), „also ich hab versucht Klavier spielen zu lernen. Na ja und ich wollte dir was vorspielen… eigentlich, aber ich hab lange nicht mehr geübt und wenn du dir das nicht antun willst, kann ich mir auch wirklich etwas anderes überlegen…“ Ich wäre vermutlich dankbar dafür gewesen. Blamagen kamen schon von allein.

Doch Edward schritt an mir vorbei und nahm das Notenheft vom Klavier in die Hand. Interessiert blätterte er darin herum. „Du hast dir aber auch wirklich das traurigste ausgesucht“, kam er zu dem Schluss und stellte es hin, „ich würde es sehr gerne hören.“

War klar, dachte ich und ging nickend an ihm vorbei und setzte mich davor. Als ich auf das Notenheft blickte, kam mir alles wie chinesische Schriftzeichen vor. Ein undurchdringbarer Zeichenwald. Dass Edward am Klavier lehnte und mich wartend ansah, besserte meine Nervosität nicht.

Den Anfang, die ersten sechs Takte, bekam ich noch einigermaßen aus dem Gedächtnis hin, die hatte ich immerhin am meisten gespielt, danach war aber auch Schluss. Fieberhaft versuchte ich mich zu erinnern, was die Symbole bedeuteten, sodass ich nicht bemerkte, dass Edward sich hinter mich gestellt hatte und nun seine Hände auf meine legte. Mit kurzen korrekten Bewegungen führte er meine so Finger so geschickt über die Tasten, dass ich dachte, ich spielte das wirklich selbst. So mit ihm zusammen gespielt, klang es wirklich richtig gut – und wirklich richtig traurig.

„Tut mir leid“, sagte ich als wir – er – geendet hatte. Ich sah über die linke Schulter zu ihm auf, als er sich verkehrt herum neben mich setzte. „Das war keine Glanzleistung meinerseits.“

Er strich mir die Haare hinters Ohr und sah mich sanft an. „Du bist viel einfallsreicher. Scheinbar gehörte eine erhöhte Kreativitätsbegabung nicht zu meinen Fähigkeiten“, sagte er gespielt grübelnd. Ich lächelte mit Tränen in den Augen.

„Ich hab dich so vermisst“, sagte ich mit erstickter Stimme und erschrak beinahe als ich merkte, dass eine Träne mein Auge verließ.

„Ich dich auch, Liebling“, flüsterte er, wischte die Träne weg und küsste meine Lippen. Ich glitt mit ihm küssend vom Klavier hin zur Couch. Ich setzte hockte mich auf ihn, während seine Hände meinen Rücken und meine Taille unter der Bluse streichelten.

„Ich wette ich habe zugenommen oder?“, japste ich zwischen unseren Küssen.

„Ich denke nicht.“ Er grinste unter meinen Küssen frech, nachdem er mit den Händen von meiner Taille zu meinen Hüften gestrichen war..

„Das kommt noch.“ Ich rang um Luft, als mir etwas einfiel, was mich jetzt brennend interessierte.

„Und? Was ist meine Belohung?“, spielte ich auf mein Geschenk an.

Er gluckste kurz. „Ich dachte ich verbinde mein Geschenk mit einer Wiedergutmachung.“

„Wiedergutmachung?“, fragte ich stutzig.

„Paris war nicht sehr romantisch…“, gab er zu, „das zählt nicht.“

„Was zweifellos und unweigerlich mit meinen schwachen Abwehrkräften zusammenhing“, wand ich ein, doch ich wusste, dass er das nicht nur oder vielleicht auch gar nicht meinte.

Er kicherte leise und überging das. „Ich dachte an wärmere Gegenden, bevor du mir in Kanada erfrierst.“

„Und wo es hin geht ist wie immer ein Geheimnis oder?“

Grinsend machte er da weiter, wo wir eben aufgehört hatten.
 

Wir flogen im Februar weg.

In den gut sechs Wochen war nicht viel Nennenswertes geschehen. Abgesehen davon, dass Nela Edward mehr denn je ignorierte, wenn das noch steigerbar war, und Caroline und ich uns aus dem Weg gingen.

Nela war sauer auf Edward, dass sie vorzeitig aus dem Urlaub zurückgekehrt waren. Nachdem Carlisle ihr Medikamente verabreicht hatte, war sie sehr schnell wieder gesund geworden, doch Edward weigerte sich, noch mal zurück zu fliegen, wenn sie so leichtsinnig sei. Daraufhin schrie Nela ihn an, dass er wegen eines Schnupfens völlig überreagiert habe und ihr nur ihr Glück nicht gönnte. Sie rannte auf ihr Zimmer, als Edward nachfragte welches Glück. Alle wusste, dass sie sich verplapperte hatte… doch zum Teufel welches Glück in eingeschneiten Bergen?! Glück mal raus zu kommen? Glück nur von einem der Cullens genervt zu werden?

Mir schmerzte es in der Seele, wie sie mit Edward umging. Das war nicht fair. Nichts war fair, doch wir mussten noch eine Weile damit leben.

Ich misstraute Caroline, weshalb ich sie mied. Sie schien das zu spüren und ging mir instinktiv ebenfalls aus dem Weg. Wir hatten nicht mehr viel miteinander zu tun. Ich glaubte – im Gegensatz zu Edward – nicht, dass die Kokstüte an Weihnachten unabsichtlich gewesen war, doch angesprochen hatte ich es nicht. Allerdings hieß das auch, dass ich allein in der Uni war. Doch ich hatte ja mittlerweile Übung im Alleinsein… das sollte mir nicht allzu viel ausmachen.

Mein Studium lief weiter. Ich würde nicht behaupten, dass alles perfekt verlief oder, dass ich mitkam, doch wenn die entscheidende Thematik kam, würde ich mich richtig reinhängen, sagte ich mir und diese würde bald kommen, denn ich hatte Vorlesungen aus den Bereichen „Sexualität und Fortpflanzung“ und „Schwangerschaft und Perinatalzeit“. Ich wurde nervös wenn ich daran dachte, endlich zu lernen wie man es rückgängig machen konnte – wenigstens theoretisch. Das riss ungeahnte alte Wunden auf, weshalb ich mich vorerst auf den Urlaub konzentriert, der kurz bevor stand.

„Wir haben Februar, wo ist es jetzt so warm-“

„Vertrau mir, ich habe Alice zu rate gezogen“, sagte er lässig. Ich zog die Augenbrauen hoch und reichte ihm weiter Sachen, die er einpackte.

„Ich glaube ich hab alles“, sagte ich schließlich und betrachtete das Kleidungsstückchaos um mich herum.

„Gut, ich hole dich später ab, dann fahren wir zum Flughafen und fliegen dann los“, erklärte er, küsste mich und verschwand.

Nachdem ich etwas gegessen und geduscht hatte, ging ich hoch ins Ankleidezimmer, um mir etwas Bequemes für die Reise rauszusuchen. Draußen war bereits dunkel. Ich zog eine Jeans über, ein langärmliges T-Shirt und eine Weste. Das dürfte wohl reichen, dachte ich, schließlich hatte er mir Wärme versprochen. Ich ging zum Fenster, öffnete es und ließ etwas angenehm frische, aber eisig kalte, Abendluft herein. Ich löschte das Licht und ging ans Fenster. Ich sah direkt auf die andere Häuserreihe. In ein paar Zimmern brannte Licht, ansonsten erhellten nur die Straßenlaternen die Gegend. Ich erkannte einen Mann, der sich mir irgendwann einmal Mr. Jenkins vorgestellt hatte (dabei blieb es, da ich nicht wirklich den Kontakt zu Nachbarn gesucht hatte), in seinem Wohnzimmer gegenüber. Er schien mit seiner Frau, die soeben dazukam, an dem Vorhang und den Gardinen zu hantieren. Er sah zwar öfter in meine Richtung schien mich aber nicht zu sehen oder sehen zu wollen besser gesagt.

Ein ungewöhnlicher Schatten, eine schnelle Bewegung. Ich schnaubte grinsend.

„Edward. Mr. Jenkins ist mit seiner Frau am Fenster“, sagte ich leise. Ich wusste, dass er es hören konnte. Einen Wimpernschlag später saß er gehockt auf der Fensterbank neben mir. Ich verdrehte mit einem Lächeln auf den Lippen die Augen und küsste seinen Mund, den er mir entgegenhielt.

„Jetzt komm aber rein, sonst denkt der noch, hier bricht jemand ein“, sagte ich mit einem Kopfnicken zu Mr. Jenkins.

„Oder er denkt du hast nächtlichen Herrenbesuch“, lachte Edward und küsste meine Lippen. Ich zupfte vergeblich an seiner Jacke, damit er hereinkam. „Der ist mit den Harken des neues Vorhangs beschäftigt“, sagte er, glitt jedoch trotzdem neben mir herein und schloss das Fenster hinter sich.

„Bereit?“ Sein Gesicht war schwach von draußen erleuchtet.

„Bereit.“

Er nahm meine Hand in die eine und meinen Koffer in die andere und ging mit mir hinaus.
 

Ich hatte diese Woche geopfert, obwohl ich mehr denn je zur Uni gehen wollte. Jetzt hatte ich immerhin die lang ersehnten richtigen Fächer. Doch dieser Urlaub bedeutete mir viel. Es sollte alles perfekt werden und ich wollte vor allem Edwards Kummer um Nela lindern – wenigstens wollte ich das versuchen. Auch ihm sollte es gut gehen.

Dass wir nachts flogen war voll und ganz von Edward beabsichtigt, denn so sollte ich zunächst nicht sehen, wo wir ankamen. Allerdings erübrigte sich diese Überlegung sowieso, da ich unsere Ankunft verschlief. Ich bekam nur noch mit, dass wir lange Zeit über das offene Meer flogen, bevor ich in den Schlaf glitt…
 

Das erste was ich tat war, mir mit dem Handrücken über die schweißnasse Stirn zu wischen. Das zweite war, dass ich realisierte, dass ich schwitzte und als drittes bemerkte ich – endlich – dass es warm war und wir somit im Urlaub waren.

Ich setzte mich auf und betrachtete das Zimmer um das Bett herum, indem ich lag. Ich erkannte nicht viel, denn das Zimmer war abgedunkelt. Sogleich erhellte es sich schlagartig. Edward stand vor der breiten Fensterfront und hatte die Jalousien hochgezogen.

„Guten Morgen. Gut geschlafen?“ Er kam auf mich zu.

„Bestens. Wenn du mir verraten würdest, wo wir sind...“ Ich grinste und ließ den Blick schweifen. Das Zimmer war komplett in weiß gehalten. Ausnahmslos. Es ähnelte dem modernen Stil des Pariser Zimmers zwar, doch hin und wieder erkannte ich auch antikere Elemente. Zum Beispiel ein verschnörkeltes Teeservice aus Porzellan.

„Sie doch selbst nach“, antwortete Edward, während er meinen musternden Blick beobachtete hatte. Er deutete auf das, was hinter der mannshohen breiten Wand aus Glas war. Verblüfft zog ich die Augenbrauen hoch und strauchelte in einem Top und einem kurzen Höschen, die Edward mir scheinbar angezogen hatte, auf das Fenster zu. Dahinter befand sich eine Dachterrasse mitten auf dem schrägen Dach. Ein großer Pool war darin eingelassen. Daneben standen Liegen, Sonnenschirme und sogar eine Bar. Ich machte die Schiebetür auf und trat in die Sonne hinaus. Ich hielt ihr mein Gesicht mit geschlossenen Augen entgegen und spürte die warm kitzelnden Sonnenstrahlen auf meiner Haut. Welch Genugtuung.

„Du sagst ja gar nichts. Entweder bist du enttäuscht oder es hat dir die Sprache verschlagen“, zog Edward mich auf, blieb aber selbst im Schatten stehen.

„Das ist…“, sagte ich mit dem Rücken zu ihm, „wahnsinn… ich meine gigantisch, perfekt“, versuchte ich meine Freude in Worte zu fassen, obwohl es dafür keine Worte gab. Ich würde an diesem traumhaften Ort ein paar Tage mit Edward verbringen- apropos…

„Wo sind wir denn jetzt eigentlich?“

„Hawaii“, sagte er, „durchgehend warmes Wetter, das ganze Jahr und Alice hat mir versichert, dass die durchschnittliche Höchsttemperatur von 27°C im Februar in exakt den nächsten sieben Tagen Minimum wird.“

Nickend trat ich an die Brüstung der Terrasse und sah, dass das Haus, in dem wir uns befanden, erhöht auf einem Hügel stand, von dem aus man direkt auf den langen Sandstrand blicken konnte. Es wirkte ein wenig versteckt. So als könnten wir alles sehen, aber uns niemand. Es erschien mir pure Absicht.

„Edward es ist wunderschön hier“, sagte ich leise und wand mich nach rechts zu ihm um, als ich ihn seitlich hinter mir spürte.

„Schön, dass es dir gefällt“, flüstere er mir ins Ohr und küsste mein Ohrläppchen, bevor ich mich zu ihm wandte und seinen prachtvollen Körper im Sonnenlicht betrachtete.

„Sag mal… wie spät ist es eigentlich?“, wollte ich wissen, um sicher zu gehen, dass mein Hunger, den ich augenblicklich verspürte, gerechtfertigt war und nicht meinen vielen Heißhungerattacken der letzten Tage zu verdanken waren.

„Halb zwölf. Wollen wir runter gehen was essen?“

„Wo ‚runter’?“

„Zum Buffet. Das ist ein Hotel“, erklärte er ein wenig irritiert von meiner Frage.

„Ich- ja gut, ich zieh’ mir eben etwas an“, sagte ich rasch und verschwand ins Zimmer. Ich machte mir Gedanken… die Leute würden merken, dass Edward zu jeder Mahlzeit nur da saß und nichts aß. In einem Hotel sind zu den Essenszeiten schließlich immer dieselben Leute, anders als in einem Restaurant.

Edward schmunzelte, als ich ihm beim hinuntergehen durch das hell und mit vielen Pflanzen eingerichtete Hotel meine Überlegung beichtete.

„Hier kriegt niemand mit, wenn ich nichts essen“, entgegnete er lediglich und als ich ihn nicht überzeugt ansah, fügte er hinzu: „Ich werde darauf achten“, er strich sich mit den Fingern über die Schläfen, „du machst dir zu viele Sorgen, glaub mir.“

Ich nickte und ließ es dabei bewenden.

Während er am Tisch wartete, ging ich zum Buffet und stillte zuerst meine Zuckersucht indem ich mir zwei Crêpes mit viel Karamellsoße gönnte. Ich setzte mich und begann zu essen, als Edward mir plötzlich und unverhofft einen Kuss auf die klebrigen Lippen drückte und mit seiner seidig kühlen Zunge darüber fuhr.

Ich starrte ihn verdutzt an und fasste mir unwillkürlich mit der Hand an die Lippen. „Was machst du?“

„Welch bitter-süßer Kuss…“, murmelte er verschmitzt.

Ich sah ihn immer noch fassungslos an.

„Ich wollte nur mal wissen wie es ist einen Zuckermund zu küssen. Sehr klebrig und bitter, aber trotzdem eine Erfahrung wert.“ Seine Mundwinkel zuckten.

„Aha“, machte ich nur und leckte mir das restliche Karamell von den Lippen, bevor er auf dumme Gedanken kam. Ich widmete mich gerade wieder dem Essen, als er mein Gesicht anhob und sagte: „War nur ein Scherz Bella.“

„Ich weiß, nur…“, ich sah ihm direkt in die Augen, „Alice hat Recht“, ich machte eine Kunstpause, „manche Vampire sind wirklich masochistischer als andere.“

Wir sahen uns kurz an und prusteten dann beide los.
 

Nach dem Essen schlenderten wir ein wenig durchs Hotel und sahen es uns von innen an. Traumhaft. Es gab quasi nichts, was es nicht gab. Wellness, Fitnesscenter, ein kleines Casino, Friseur, ein paar Geschäfte, einfach alles.

Nachdem wir alles gesehen hatten, gingen wir wieder hoch, ich nahm meinen Bikini aus dem Koffer („Na so ein Glück, dass ich eine zum Zimmer passenden von Alice bekommen habe“, murrte ich währenddessen und streifte den schneeweißen Bikini über) und ließ mich in den angenehm kühlen Pool gleiten.

„Komm auch ins Wasser!“, rief ich in Richtung Zimmer, „Auspacken können wir später!“ Edward packte immer, auch nur für ein paar Tage, alles sorgfältig in den Schrank, wenngleich ich lieber aus dem Koffer gelebt hätte, aber Edward versicherte mir, dass er mit ziemlicher Sicherheit nichts vergessen würde.

„Wenn du mir eine Minute gibst, ist beides erledigt“, vernahm ich seine Stimme. Ich ließ mich am Beckenrand nieder, kreiste die Füße wie beim Fahrradfahren und wartete. Wort haltend schlüpfte er sekundenspäter neben mir ins Wasser.

Ich musterte ihn schmunzelnd, als er aus dem Wasser auftauchte und tat, als müsse er nach Luft schnappen. Von seinen bronzenen Haaren, die in der Sonne schimmerten, perlten die Wassertropfen ab und seine glitzernde Haut wurde durch das Wasser reflektiert. Ein Farbenschauspiel an dem ich mich nicht satt sehen konnte.

Er bemerkte meinen starren Blick glucksend. „Wenn du willst, kann ich hier noch eine Weile stehen, aber ich würde es vorziehen, wenn du mich küsst.“

Ich lachte und streckte die Hand nach ihm aus, während der andere Arm noch auf dem Beckenrand lag. Ich strich mit den Fingerspitzen über seine Brust und erschauderte vor Erregung. Edward machte eine rasche Bewegung und zog mich am Arm sanft zu sich. Er ließ sich nach hinten gleiten, während ich auf ihm lag. Ich küsste seine nassen Lippen. Meine Hände glitten an seinem Körper hinab. Seine kalte seidige Haut wirkte wie Öl im Wasser. Weich, als strich man mit Duschgel darüber. Ein unglaubliches Gefühl, obgleich nicht fremd, aber atemberaubend. Letzteres war auch ein Problem. Ich küsste seine Unterlippe mit geschlossenen Augen, während er mir durch die Haare fuhr und – von mir unbemerkt – ins Wasser nach unten glitt. Mit dem nächsten Kuss schluckte ich einen Schwall Wasser herunter. Edward amüsierte sich köstlich.

„Edward!“, sagte ich entrüstet, tauchte auf und japste.

„Alles okay?“, fragte er mit zusammengepressten Lippen.

„Alles wunderbar“, maulte ich und strich mir die Haare zurück und das Wasser aus dem Gesicht. Sein Kuss oberhalb meines Hals und die Liebkosung seiner glatten Lippen auf meiner nassen Haut, machten alles wieder wett. Ich seufzte, schwamm zurück und robbte mich aus dem Pool. Edward folgte mir. Ich setzte mich auf den Poolrand, meine Beine baumelten im Wasser, während ich mich mit einem Handtuch am Oberkörper abrubbelte. Edward stand im Wasser vor mir und sah mich wartend an. Dann stand ich auf und zog ein beigefarbenes Strandkleid über.

„Was machst du?“, fragte Edward, der sich immer noch im Wasser befand, nun jedoch heraus stieg.

„Hunger, tut mir leid, ich geh nur schnell herunter mir etwas holen“, sagte ich und rubbelte meine Haare mit dem Handtuch trockener.

Edward nahm sich ebenfalls ein Handtuch. Er sah mich mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck an.

„Macht der Gewohnheit, tut mir wirklich leid, ich beeile mich.“ Ich stieg in die Schlappen.

Rasch war Edward näher gekommen und nahm meine Hand, als ich gerade gehen wollte.

„Du bist sicher, dass du nichts hast? Ich meine… krank bist, oder so? Wegen deines Hunger?“

Ich wandte mich mit hochgezogenen Augenbrauen zu ihm um. „Krank?“

„Ja“, er dachte nach, „spontan würden mir Schilddrüsenerkrankungen einfallen… Parasiten, Würmer etc. oder Tumoren-“

„Ach was, so ein Quatsch. Das hat ganz andere Gründe“, rutschte es mir raus. Jetzt sah er mich noch interessierter und neugieriger an. Ich wandte mich ganz zu ihm um, die rechte Hand noch immer in seiner und senkte den Kopf.

„Ich habe dich einfach schrecklich vermisst“, sagte ich leise und presste die Lippen aufeinander.

Edward kam näher und nahm mich in den Arm. „Ich verspreche dir-“

„Nein“, unterbrach ich ihn, „nichts versprechen bitte. Ich weiß, dass du es dann brechen müsstest, weil wir uns eben ab und zu für längere Zeit nicht sehen können. Das ist okay, ich weiß das“, sagte ich mit einem so mattem Tonfall, dass ich mir die Worte selbst nicht abnahm, denn ich wusste es, aber ich glaubte es nicht. Mein Herz wollte es nicht glauben.

Edward drückte mich an sich und sagte nichts. Er streichelte mir einfach über den Kopf und ging dann nach einer Weile mit mir herunter.
 

Am späten Abend, Edward duschte gerade, ging ich auf die Terrasse, setzte mich neben dem Pool hin und sah in die klare Sternennacht. Ich krempelte meinen linken Ärmel hoch und strich mit einer Hand übers Wasser, während ich den Himmel beobachtete. Es würde mit Sicherheit eine wunderschöne Zeit hier werden, zumindest jetzt, die nächsten Tage. Danach kam wieder Alltag. Nela, Trennung, Uni. Ich schauderte und war mir nicht sicher, ob es daran lag, dass ich bei der kühlen Nacht zu wenig trug. Am meisten Sorgen machte ich mir um Nela. Ich verstand alles einfach nicht und die Cullens konnte mir bzw. ihr auch nicht helfen. Ihre Fähigkeiten waren machtlos. Selbst Alice sah nicht Weltbewegendes. Wenn ich ihr doch nur helfen könnte, wenn ich sie in die Arme schließen könnte-

„Die Sterne sehen überall gleich aus“, sagte Edward Samtstimme plötzlich an meinem Ohr. Er hatte sich neben mich gesetzt, legte nun einem Arm um meine Schultern und zog mich zurück, sodass wir lagen.

„Warum sagst du mir das?“ Auf Augenhöhe sah ich ihn an, er blickte zum Himmel.

„Du denkst über Nela nach, stimmt’s?“

Ich wartete. Er deutete das, richtiger Weise, als „ja“.

„Es wird ihr gut gehen, bald“, sagte er, flüsterte es fast. Ich kuschelte mich an ihn und richtete den Blick ebenfalls auf die Sterne.

„Wird es dir bis dahin auch gut gehen?“, wollte ich mit nahezu tonloser Stimme wissen.

Er umfasste mich und zog mich näher an sich. „Jetzt geht es mir gut.“ Er küsste meine Stirn. „Um mich brauchst du dich nicht zu sorgen, Liebes.“

„Wie du dir vielleicht denken kannst, tue ich das trotzdem“, nun sah er mich an, „es ist mies, wie unsere Tochter dich behandelt.“

„Es ist nur verständlich. Ihre Situation ist alles andere als angenehm, geschweige denn leicht.“

Ich schwieg, küsste ihn und tat es ihm gleich in die Sterne zu sehen.
 

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Freue mich ganz doll auf kommis jeglicher art^^ :)
 

btw.. hab ich das euch schon gezeigt?? war mal kreativ :D

http://img197.imageshack.us/img197/9216/fanecollage.jpg

hängt bei mir überm bett :) :) :)



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  jennalynn
2011-10-17T17:46:05+00:00 17.10.2011 19:46
Schönes Kapitel
Aber Bellas Fressatacken sind doch nicht normal.
Na ich bin gespannd was noch alles kommt.
Von:  Rock_Engel
2009-09-16T20:19:54+00:00 16.09.2009 22:19
Ich kann mich nur anschließen, schönes Kapitel.. freue mich auf die Fortsetzung und hoffe auf baldiges Familienleben ^^ ;)
Von: abgemeldet
2009-09-16T10:57:25+00:00 16.09.2009 12:57
war doch klar dass wenn edward und bella irgendwohin fahren wird nie gesagt wohin die fahren.
aber ich finde dieses kapitel toll.
die beiden können sich entspannen und das wetter genießen.
ich will auch

aber warum isst bela so viel. das würde mich brennend interesieren.
ich fand die stelle wo er zu bella kam und sie ihm an den hals gefallen ist richtig süß
aber vorallem wo er ihr erzählen soll was sache ist warum sie plötzlich abreisen mussten und wie es nela geht und sie am essenn war und er so frage ob er etwas verpasst hätte. ich habe mich kaput gelacht.

und dann noch die stelle wo sie auf dem balkon stehen kurz bevor sie abreisen wollen. das mit "vielleicht denkt er du hast nächtlichen herrenbesuch"
ich konnte es leibhaftig vor mir sehen die szene und ich musste lachen

das hast du gemacht
mach weiter so
lg
Von: abgemeldet
2009-09-15T18:16:50+00:00 15.09.2009 20:16
Hawaii....da wäre ich jetzt auch gerne. Natürlich hätte ich auch gegen Edward als Begleitung nichts einzuwenden! ;)
Ich finde es toll, dass die zwei sich eine Auszeit gönnen. Edward wird mit Sicherheit noch viel Kraft brauchen.
Was stellen die zwei sonst noch in ihrem Urlaub an? Irgendwelche Pläne? Romantische Ziele?

Das mit Bellas Essgewohnheiten finde ich auch etwas seltsam. Kann das wirklich nur Langeweile sein?? Oder steckt doch mehr dahinter?!

Lass mich überraschen und freu mich natürlich...
LG
Von: abgemeldet
2009-09-15T16:52:32+00:00 15.09.2009 18:52
im moment kann ich bella sehr gut verstehn bin auch nur am essen (hoffe das wird wieder gehe nächsten monat wieder arbeiten^^)
vor langeweile da kann sowas passieren es sei den......

aber urlaub auf hawaii der hammer!!!! hoffe das die zwei sich noch was erholen können bis nela wieder was anstellt.

schreib schnell weiter lg kleine
Von:  Yuki_Salvatore
2009-09-15T12:39:23+00:00 15.09.2009 14:39
hmm is ja schon seltsam das bella soviel futtert O.o und das wird ja auch noch oft genug betont...hmm ma sehen ^^

hach schön das die beiden mal wieder zeit für sich haben ^^ woah und dann auch noch hawaii *_* da wäre ich auch gern xD
und mich würde auch mal interessieren warum nela in den bergen dort so glücklich war o.o ich komm i-wie nich drauf <.< na gut spekulieren tu ich schon aber ich nunja mal sehen was deine fantasie da ausgebrütet hat xDD
Von:  Twilight-Nicki
2009-09-15T12:38:13+00:00 15.09.2009 14:38
Hmm, also Nela ist echt unverbesserlich!!!! Ich versteh sie nicht! Aber ich enke das wird sich bald aufklären!
OOooh und Bellas Hungerattacken. Also ich weiß nicht ob das alles so normal ist! Hmmmm, wir werden sehen.
Der URlaub ist echt ne tolle IDee. Haben sich die zwei verdient!
Supr Kap, schnell weiter
Grüssl
Von: abgemeldet
2009-09-15T08:37:29+00:00 15.09.2009 10:37
Wie süß.Ein kleiner romantischer Liebesurlaub für Bella und Edward wird ja auch nochmal Zeit für ein bißchen Zweisamkeit!!
Aber warum futtert Bells soviel, an Würmer oder so glaub ich ja jetzt eher weniger.
Na lassen wir uns überraschen ich freu mich jedenfalls drauf
greetz
nigg


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