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Innermost - Bis(s) zu deinem Schutz

The Bella & Edward Story geht weiter !
von

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*schäm*

hat so lange gedauert :( tut mir echt leid... ich habe dieses kapitel bestimmt 10x bearbeitet, weil es echt unheimlich schwierig ist... (was unheimlich schwierig war, schreib ich nach dem Kapitel, um nichts zu verraten ;)
 

Songtipp(s):

Absolutes Lieblingslied zu diesem Kapitel ist Russian Roulett von Rihanna (http://www.youtube.com/watch?v=nrR5L9VMPLs) das lied vermittelt genau die dramatik, spannung und angst, die ich in diesem kapitel favorisiere.
 

Hier noch 3 Tipps für Instrumentallieder, die ich unheimlich passend finde (je nach Stelle im Kapitel:

the vision - X-Ray Dog http://www.youtube.com/watch?v=WhTTHzlMGUA

Armada - Two steps from hell http://www.youtube.com/watch?v=2ghw2b2GXzM&feature=PlayList&p=D9BACE47D84CD6C7&playnext=1&playnext_from=PL&index=11

a heroes only choice - Brand X Music http://www.youtube.com/watch?v=ZVFIg9ZjyVc&feature=PlayList&p=5027C7069F9563F5&playnext=1&playnext_from=PL&index=26 (ab 0:25 finde ich es am besten ;))
 

Genug der Vorrede... viel spaß beim lesen ^^
 


 

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-Kapitel 30: Verrat-
 

Rosalie stand Hand in Hand neben Caius auf dem Podest.

„Rose- du-“, Emmett brach ab. Wir starrten alle nach oben. Rosalies Grinsen wurde breiter.

Es war von Anfang an geplant gewesen, schoss es mir durch den Kopf, während die Stille kalt und erdrückend war. Alles.

„Was habt ihr?“, lachte sie plötzlich schallend. Caius stimmte mit ein. Die übrigen schmunzelten.

Ich sah mit verbissenem Gesichtsausdruck zu Edward und merkte, dass die anderen Cullens bereits selbiges taten. Wir alle brauchten Versicherung…

„Sie kann keine Volturi sein! Ich hätte es gesehen!“, rechtfertigte sich Edward verwirrt und sah mit verzerrtem Gesicht zu Boden.

„Und was siehst du jetzt?“, fragte Rosalie bittersüß, „Nichts, nicht mal die Stimmen der anderen, deiner eigenen Familie“, gab sie selbst die Antwort, „nicht wahr?“ Ein höhnisches Lachen entfuhr ihr. „Wir wollen ja nicht, dass ihr im Vorteil seid“, kicherte sie.

Wir starrten sie an. Das war alles… nicht wahr…

„Rose- Rose bitte- du-“, stotterte Emmett fast flehend. Wenn ich es nicht besser gewusst hätte, hätte ich geglaubt, dass er gleich zusammen brach – denn ich fühlte mich so.

Rosalie schnaubte und sagte verächtlich: „Emmett bitte.“

Stille.

Ich konnte nicht glauben, was ich sah und hörte… was hier geschah. Rosalie war eine- eine- Volturi?! Erst langsam verstand ich was das hieß… Sie hatte uns verraten?!? All die Jahre?!

„Na ja wir müssen ja nicht sofort mit der Tür ins Haus fallen, nicht wahr?“, zwitscherte Aro, dass es mir das sowieso schon tote Herz erstarren ließ, „willkommen liebe Freunde. Herzlichen Dank für den Besuch-“

„WO IST MEINE TOCHTER?!“, schrie ich. Es fühlte sich an, als wäre ich aus der Trance der jüngsten Erkenntnisse erwacht und das, weshalb ich hier war, strömte augenblicklich über mich ein und überwältigte mit solch einer Heftigkeit, der meine Disziplin und Selbstbeherrschung nicht stand hielt.

Aro lächelte freundlich. „Immer der Reihe nach liebste Bella. Wie ich sehe bist du wieder bei Kräften, ich bin entzückt.“

Ich starrte ihn an und war außer Stande etwas zu sagen. Das war alles nicht… wahr… nein… das durfte es nicht…

Ich spürte wie mein Leben ganz langsam aus den Bahnen geriet, mein Weltbild vom Kurs abkam und ich den falschen Weg einschlug und doch nur zusehen konnte. Es war in Gang gesetzt worden, vor so vielen Jahren des Verrats und nun unaufhaltsam geworden. Ich war machtlos.

„Liebste, erkläre es ihnen doch bitte, sie sollen nicht allzu lange warten“, flüsterte Aro Rosalie zu und streichelte über die Hand, die nicht in Caius’ lag, „ich möchte nicht, dass Edward und Alice denken, dass sie unfähig sind, sie sind es gewiss nicht.“

Ich blickte zu Edward und Alice. Alice hatte die Hände gegen die Stirn gepresst und hatte die Augen fest zusammen gekniffen, nun sah sie auf.

„Ihr müsst wissen, Rose ist unser prächtigster und wohl auch schönster Schatz hier“, schleimte Aro und zwinkerte uns zu. Wir waren alle zu geschockt, um irgendeine Reaktion zu zeigen, und standen stocksteif da, denn es war einfach zu unwirklich, was wir hier sahen und hörten. Wir warteten alle auf den Witz an der Sache – zumindest tat ich das. Doch diese kam nicht.

„Na schön“, Rosalie grinste frech, „Keine Sorge, eure Fähigkeiten, obgleich sie sehr läppisch sind, funktionieren weiter hin. Sagen wir, außer ich verhindere es“, sie war Caius einen schelmischen Blick zu, „ich bin Illusionistin und zwar von der allerfeinsten Sorte“, sie lachte.

Niemand sagte etwas, während ihr lachen ertönte. Niemand amüsierte sich mit ihr. Nicht mal die Volturi, sie schienen großen Respekt vor ihr zu haben, stellte ich fest, als ich in ihre Gesichter sah. Wir warteten wie erstarrt.

„Ich habe die Fähigkeit meine Gedanken vor anderen Gaben, seien sie körperlich wie die von Alice oder geistig wie Edwards, zu verschließen und ihnen darüber hinaus andere Gedanken, die ich will, dass sie sie von mir sehen, zu zeigen“, sie sah selbstzufrieden in die Runde, „meine neuste Errungenschaft, ich habe lange geübt, ist es allerdings, die Gedanken anderer vor anderen Gaben zu verschließen bzw. umzuformen, ohne, dass der Illusionierte oder der, dessen Gedanke ich kontrolliere, es merkt. Eine Projektion meiner Fähigkeit auf andere. Allerdings geht das zu meiner großen Enttäuschung nur bei Menschen, Vampire würden diesen Eingriff bemerken. Und leider kann ich die Gedanken Anderer auch nur in einem bestimmten Maß in eine Richtung lenken. Bei Menschen viel weit reichender, als bei uns. Unser Gehirn ist zu vielschichtig und braucht viel Anstrengung meinerseits“, seufzte sie, als wäre das entsetzlich grausam für sie, „Und momentan verhülle ich unser aller Gedanken hier im Raum. Auch eure. Nett nicht wahr?“

Esme sackte zu Boden. Sie kauerte am Boden, während Carlisle sich um sie kümmerte. Ein paar umstehende lachten.

„Warum Rose?“, fragte Emmett, doch es war kaum ein Hauch. Sein Gesicht wirkte gräulich.

„Warum was?“, fuhr sie ihn an und ihr Gesicht wurde hart und bitterernst. Sie sah zu Emmett herab, als wäre er Abschaum. Ich hätte ihn so gerne in den Arm genommen, doch ich glaubte mich nicht rühren zu können. Mein Körper fühlte sich an wie einzementiert.

„Warum ich dich niemals geliebt habe? Warum ich bei euch war und die ganze Zeit nur Theater gespielt habe? Warum es mir egal ist, was aus euch heute geschehen wird, obwohl ich es, wie ihr auch, genau wisst? Warum ich jahrelang mit dir herumgereist bin, wo ich doch Nela und euer Versagen so gut weiter hätte beobachten können um den besten Zeitpunkt herauszufinden? Aus Liebe?!“, kreischte sie lachend, „Ich wollte einzig und allein lernen meine Fähigkeit unbegrenzt auszuweiten und das habe ich geschafft. Ich kann mein Netz gezielt auf Personen auf dem ganzen Globus projizieren. Ich hoffe ich habe es euch an dem Geburtstag gestern und die vielen Situationen davor nicht allzu schwer gemacht…“ Sie grinste triumphierend und blickte Edward und Alice an.

„Aber Rose… wir-“, begann Emmett hilflos, dem Rosalie nun widerwillig wieder den Kopf zuwandte. Es war ein Gräuel ihm zuzusehen… wie er mit Worten rang, wie er das alles nicht verkraftete… wie wir alle.

„ES GIBT KEIN WIR!“, schrie sie haltlos, „Ich empfinde nichts das Geringste für dich! Kapierst du das?! Du bist mir nicht wichtiger als irgendein Stein in diesem Gemäuer!“

Ich wusste, dass mir als Mensch die Tränen in die Augen geschossen wären. Wie konnte sie das sagen? Wie konnte sie ihn so verletzen und so herzlos sein?

Ich konnte nicht anders, als zu Emmett zu eilen, der nun am Boden kniete und die Arme vor dem Bauch verschlungen hatte. Meine Beine trugen mich wie von selbst.

„Wie kannst du so etwas sagen?! All die Jahre…“, begann ich und blickte Emmett verzweifelt an, welcher die Augen geschlossen hatte.

„… habe ich nur gewartet, auf den heutigen Tag“, vollendete Rosalie meinen Satz, „ich habe den niemals geliebt.“ Emmett sah auf und ihr direkt ins eiskalte Gesicht.

Als wollte Caius ihre Worte unterstreichen, legte er eine Hand um ihre Taille. Emmett knurrte und nicht mal den Bruchteil einer Sekunde später rauschte er auf Caius zu. Niemand konnte es ihm verdenken, doch Jasper und Edward reagierten vernunftgemäß um ihn abzuhalten. Denn es hatte keinen Sinn…

„Reiß die zusammen! Wir wissen alle wie schwer das für dich ist!“, brummte Jasper ihm ins Ohr. Leise, sehr leise und doch natürlich für jeden vernehmbar.

„NIMM’ DEINE DRECKIGEN FINGER VON IHR!!“, schrie Emmett Caius an, der seinen Griff noch verstärkte. Rosalie grinste hämisch, wand sich zu Caius, legte einen Finger an seine Wange und küsste seine Lippen leidenschaftlich. Edward und Jasper stemmten sich gegen Emmett, der lauthals protestierte.

Ich hockte wie angewurzelt an der Stelle, wo eben noch Emmett gekauert hatte. Trotz vampirischer Sinne nahm ich das alles nur langsam war. Was hatte Rosalie gesagt?! Sie hatte es nur gespielt-?!

„Wie kannst du ihm das antun?“, wisperte ich. Sie wollte etwas sagen, doch in diesem Moment schleuderten Jasper und Edward Emmett zurück, sodass er gegen die Wand flog, an ihr herabrutschte und am Boden, gegen die Wand gelehnt und mit gesenkten Kopf, völlig regungslos, sitzen blieb.

Edward wandte den Kopf zu Rosalie. „Ja Rosalie, warum?“, knurrte er seltsam ruhig.

„Warum? WARUM?!“, kreischte sie, „DAS FRAGST DU MICH?! AUSGERECHNET DU?!

Ich verstand nicht. Und Edward und die anderen scheinbar auch nicht. Sie sahen genauso ratlos und fragend aus.

„Edward ich habe dich geliebt!! Von der ersten Sekunde an! Ich habe dich vergöttert! Seit ich dir nach meiner Verwandlung zum ersten Mal in die Augen blickte!“, gestand sie hysterisch, „Und was machst du?! Du hast es mit Füßen getreten, es mir eiskalt ins Gesicht gesagt! Meine Gefühle waren dir egal! Ich war dir nicht gut genug!“, steigerte sie sich immer mehr rein und wandte sie dann zu mir um. „Und dieses verlogene Miststück! Ihr hast du alles gegeben, dieser hässlichen dämlichen Kröte! Mir nicht! Mich hast du ignoriert! Alles was ich immer wollte, ein Kind, eine Familie, alles, alles hast du ihr gegeben und sie wollte es nicht einmal!“, ihre Stimme hallte bedrohlich im hohen Turmzimmer, „Das ganze Glück was du ihr entgegen gebracht hast! Glaubst du ich konnte einfach so daneben stehen?!“

„Stattdessen gehst du zu den Volturi? Aus verletzter Eitelkeit?!“, entgegnete Edward mit erhobener Stimme, doch er wahrte die Fassung ungemein inbrünstig.

Rosalie schnaubte. „Nach und nach erkannte ich meine Fähigkeit und testete sie weiter aus, ohne, dass du es bemerken konntest, schließlich war das meine Gabe. Und als ich Caius und Aro dann im Wald traf, weit draußen, während ich jagte, haben sie mir die nötige Anerkennung gegeben, die ich brauchte. Sie haben mir alles versprochen und nun habe ich alles!“ Sie blickte voller Stolz durch die Reihen.

Sie widerte mich an. Schleppend realisierte ich was sie sagte. Sie liebte Edward? Und wegen einer Zurückweisung rächte sie sich nun auf diese Weise??

„Seitdem… seitdem also…“, murmelte Emmett mit unveränderter Sitzhaltung.

„Seitdem liebe ich Caius und hatte nur ein Ziel, das hier“, lachte sie größenwahnsinnig und ließ wieder den Blick schweifen, „ich habe dich damals nur gerettet, um meinen Durst auf die Probe zu stellen, denn Aro und Caius wollten wissen, ob ich es durchhalten könnte, lange Jahre bei den Cullens zu bleiben, um sie für die Volturi auszuspionieren und schließlich meine Rache, bei geeignetem Zeitpunkt, verüben zu können. Aber deine Rettung hatte auch noch einen weiteren Vorteil“, setzte sie hinzu, „mit dir als vermeintlicher Partner war es glaubhafter, dass ich über Edward hinweg und nun ein braves Mädchen war.“ Rosalie lachte laut auf. „Endlich kann ich die sein, die ich bin und dem Geruch der köstlichen Menschen nachgeben“, sie tauschte mit Jane einen viel sagenden Blick aus, „Und ihr habt es geglaubt, all die Jahre“, wieder lachte sie hämisch.

Ich fühlte mich seltsam leer, denn alle Gefühlsausbrüche und Emotionen, die ich sonst gehabt hätte, konnte ich nicht ausdrücken. Sie blieben mir verwehrt. Ich fühlte mich, als staue sich alles auf, als implodierte ich innerlich. Wie schrecklich musste sich Emmett erst fühlen? Unvorstellbar.

Ich blickte angestrengt zu Boden. Es war ein kläglicher Versuch, ich wollte nichts unversucht lassen, meine Fähigkeit heraufzubeschwören und es gelang mir nicht im geringsten – bis mir einfiel, dass es vergebliche Liebesmüh’ war: Rosalies Fähigkeit würde selbst eine funktionierende Fähigkeit abhalten.

„Aber endlich ist vorbei, Liebste“, sagte Aro und nahm wieder ihre freie Hand, „endlich bist du dort, wo du hingehörst. Dein Leid hat ein Ende und das haben wir nur einer zu verdanken, nämlich Bella.“ Er strahlte mich an.

Völlig perplex sah ich fragend zurück, doch nicht Aro antwortete, sondern Rosalie: „Als du damals in Volterra warst, haben wir dich mit Absicht gehen lassen, als wir bereits dort erkannten, dass du schwanger warst. Deine alberne, nicht funktionierende Fähigkeit war nicht im Entferntesten an deiner gelungenen Flucht beteiligt, aber wir hatten kein gesteigertes Interesse mehr an dir. Wir wollten dich in dem Glauben lassen du wärst aus eigener Kraft entkommen und solltest dich in Sicherheit wiegen, denn unser Ziel warst nicht mehr du und deine Absonderlichkeit, sondern dein noch ungeborenes Kind. Seitdem forschten wir über die ganze Welt hinaus nach vergleichbaren Fällen, die bei den Völkern unter Mythen und Sagen fielen. Doch noch nie ist ein Kind geborenen worden, dass von einem Vampir ausgetragen wurde, einem äußerst desolaten Vampir muss ich zugeben“, sie schüttelte theatralisch den Kopf, „Ich stand mit Caius in Verbindung, aufgrund meiner Fähigkeit war das ein Kinderspiel. Das hättet ihr wohl nicht gedacht, wie?“, sie lachte spottend, „Rosalie ist nicht nur schön, schön war ich schon immer. Meine Gabe ist viel gerissener“, wieder lachte sie, „und nun haben wir was wir wollten. Ich habe meine Rache bekommen, indem euch das liebste nahm, und meine Familie ein äußerst starkes Wesen, wie man annehmen darf.“

„Was-?!“, stieß ich stockend hervor, „Wo ist sie?! Lasst sie gehen!! Bitte- Ich- Lasst-“ Meine Stimme überschlug sich. Sie hielten Nela hier gefangen! Mein Kind! Das durfte nicht sein!, brach es innerlich aus mir heraus. Ich stand wieder ohne es bemerkt zu haben.

„Äußerst starkes Wesen?“, wiederholte Edward.

„Ihr seid nicht nur dumm, sondern auch noch blind“, höhnte Rosalie, „Ihr habt nie ihre Besonderheit erkannt! Sie hat vampirische Gene seitens des Vaters und der Mutter. Es ist davon auszugehen, dass sie eine sehr starke Gabe entwickelt. Sie ist einmalig, nie zuvor gab es vergleichbares. Und ihr seid so dumm und glaubt, Nela von Bella fernhalten zu müssen und noch dazu behandelt ihr sie völlig falsch, sodass wir sie mit Leichtigkeit mit Alec ködern konnten.“ Nun stimmte Caius in ihr Lachen ein.

Mein Atem raste plötzlich, denn die Panik überkam mich. Wir verstrickten uns immer tiefer und Nela war hier irgendwo – in größter Gefahr.

„Was meinst du damit?“, schaltete sich Carlisle ein, der neben Esme, die das Gesicht in die Hände gelegt hatte und leise wimmerte, wie Alice es tat, hockte.

„Wie gesagt, wir haben viele nicht unerhebliche Nachforschungen angestellt und vergleichbare Fälle gesucht. Wir suchten in allen Erdteilen nach Geschöpfen, die von Vampiren gezeugt, aber von normalen Frauen ausgetragen wurden, um überhaupt eine Vergleichsgrundlage zu haben, und…“, sie grinste hämisch in ihrer Kunstpause, „die Verwandlung solcher tritt dann ein, wenn das Alter der menschlichen Mutter erreicht ist. Älter kann das Kind nicht werden, weil die Entwicklung der Mutter nicht weiter reicht und dort dann die Verwandlung einsetzt.“

„Das heißt- das heißt-“, japste ich, denn ich konnte meinen rasenden Atem nicht länger zügeln, „DIE SIEBZEHN JAHRE WAREN UMSONST?!“, schrie ich. Ich konnte mich nicht länger zusammenreißen und rannte auf sie, um ihr an die Gurgel zu gehen. Doch wie bei Emmett wurde ich zurückgehalten – zu Recht, wusste ein sehr kleiner Teil von mir, dennoch sah der Großteil von mir das in diesem Augenblick nicht ein.

„Bella“, murmelte Edward eindringlich und hielt mich fest.

„Wie kannst du da so ruhig bleiben?!“ Die ganze Zeit war er bemekrenswert ruhig geblieben und hatte nicht den Hauch von Anspannung durchscheinen lassen. Dabei ging es hier um so viel…

Edward warf mir einen schmerzerfüllten Blick zu. Er fühlte genauso wie ich und es sah in ihm sicherlich genauso brodelnd und zermürbt aus, wie in mir, doch er beherrschte sich besser. „Sie hat- sie hat das alles gewusst! Die ganzen Jahre!“, wimmerte ich. Edward nickte benommen.

Ich hätte ihr gar nicht fernbleiben müssen!, schoss es mir durch den Kopf. Das heißt ich konnte weiterhin Kinder kriegen, dachte ein Teil von mir paradoxer Weise ganz kurz, welcher in mir nur eine geringe Priorität genoss, doch als Vampir konnte man so vieles gleichzeitig denken, dass es sich einfach aufdrängte. Es war abstrus und doch kam es in mir hoch… es war so präsent... und Rosalie hatte es gewusst, die ganze Zeit, kam es mir hallend in den Sinn.

„So ist es“, antwortete Rosalie zuckersüß, „und du glaubst gar nicht was für eine Genugtuung es war, dich leiden, innerlich verrecken zu sehen“, Rosalie lachte auf, „ja so ist es…“, fuhr sie mit ihrer Erklärung fort, „sie verwandelt sich frühestens an ihrem siebzehnten Geburtstag, weil du selbst ja nur siebzehn geworden bist, allerdings fast achtzehn. Da Nela ja wie du, ein wenig… na ja, sonderbar ist, was man ja an eurer Unempfindlichkeit für Edwards Fähigkeit sieht, war zu erwarten, dass sie sich höchst wahrscheinlich an ihrem siebzehnten Geburtstag verwandeln wird, denn mit deiner These“, Rosalie nickte herablassend zu Carlisle, „hattest du nicht ganz unrecht. Ihr Wille hat einen Einfluss auf ihre Verwandlung, doch nicht so gravierend wie ihr annahmt. Es diente eher als Katalysator und beschleunigte ihre Verwandlung, allerdings nicht vor ihrem siebzehnten Geburtstag.“ Rosalie grinste befriedigt.

„Und was ist mit ihrer ‚Beinahe-Verwandlung’, nachdem sie den Zettel gefunden hatte?“, verlautete Alice’ Stimme zum ersten Mal, „Ich habe sie bereits als Vampir gesehen und als sie dann bei uns war, haben wir alle die Veränderung ihrer Augen und ihrer Haut gesehen-“

„Wenn sie sich noch mehr reingesteigert hätte“, schnitt Rosalie ihr das Wort ab, „wäre sie vielleicht in Zwischenstadien gefallen, wie Bella damals, aber sie hätte sich niemals verwandelt“. Sie grinste schief als sie fortfuhr: „Und natürlich hast du ihre Verwandlung gesehen, denn ich wollte es so. Es ist doch ziemlich einsam auf dem Eifelturm oder nicht? Wir haben unsere Spitzel überall und dachten, dass euch so viel Glück nicht vergönnt sein soll. Na ja und Nela hatte doch auch etwas davon, findet ihr nicht?“ Rosalie zwinkerte mir zu.

„WO IST SIE?! LASS MICH ZU IHR! ICH WILL SIE SEHEN!! WAS HAT ALEC MIT IHR GEMACHT?!“, kreischte ich und versuchte mich aus Edwards Arme zu winden, damit auf sie losgehen konnte, doch er ließ nicht locker (zum Glück, denn ich hätte alles nur noch schlimmer gemacht, doch meine Einsicht darin war weiter unter allem anderen in mir vergraben; ich konnte heilfroh sein, dass mein Mann sich selbst nicht so schnell entgleiten ließ und geschickter war als ich). Meine Bluse riss an den Ärmeln hier und da ein, doch daran störte ich mich kein bisschen. Augenblicklich und ohne die geringste Vorwarnung verlor ich die Sehkraft – die vampirische Sehkraft. Ich musste mehrmals blinzeln, weil alles plötzlich verschwommen, gräulich und irgendwie farblos wirkte. Nein, nein, nein, bitte nicht, flehte ich innerlich und versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Sie durften es nicht merken. Ich wäre leichte Beute für sie. Ich glättete mein kurz verzerrtes Gesicht und atmete langsam durch. Ich musste die Nerven bewahren, es würde schon alles gut gehen… hoffentlich.

„Alec, jaja“, sagte sie gespielt grübelnd, „das war allerdings interessant, nicht wahr?“ Sie blickte nacheinander Aro, Markus und schließlich Caius grinsend, letzteren fast zärtlich, an. Alle stimmten ihr folgsam nickend zu und sie fuhr fort: „Es war so einfach eure Tochter um den Finger zu wickeln. Sie fraß Alec nach ein paar Worten einfach aus der Hand. Ein paar nette Worte, Verständnis, Aufmerksamkeit – all das was ihr ihr nicht geben wolltet. Sie ging sogar soweit Alec treffen zu wollen und nicht mal dann, als sie auf einmal nach Österreich wollte, habt ihr etwas bemerkt“, sie schüttelte lachend den Kopf, „sie wusste, dass Alec ein Vampir war und er hat ihr sogar erzählt, dass wir Menschen töten, um sich von ihnen zu ernähren, und trotzdem hat sie sich brennend für ihn und das Treffen interessiert. Ihr habt versucht sie zu schützen und alles richtig zu machen und doch habt ihr“, Rosalie sah zu mir und zog kurz die Augenbrauen hoch, „alles falsch gemacht und seht wo sie gelandet ist, wo ihr gelandet seid.“ Sie brach in Gelächter aus.

„Du hast sie beeinflusst!!“, schrie ich sie an.

Rosalie lachte nun mich aus. „Oh nein, das brauchte ich gar nicht! Und kann ich auch gar nicht – leider. Sie war zwar menschlich, doch das Risiko, dass sie es bemerken könnte, wollte ich nicht in Kauf nehmen. Immerhin besitzt sie unsere Gene. Wenn du ein richtiger Vampir wärst, könntest du das“, sagte sie abwertend, „ich kann sie nur für den gegenüber ändern, nicht jedoch die wahren Gedanken verändern, zumindest nicht bei Vampiren“, sie seufzte.

„Sie wäre niemals mitgegangen“, entgegnete ich. Ich war fest davon überzeugt. Rosalie musste sie mittels ihrer Fähigkeit überzeugt haben. Nela wäre doch niemals-

„Ach ja?“, Rosalie grinste schief, „Du weißt nichts über sie, Bella, und maßt dir an, ihr Verhalten zu kennen?“

Ihre Worte brannten mir in den Leib. Ich hasste sie, ich hasste sie seit dem Moment, indem sie mir anfangs eiskalt ins Gesicht gelacht hatte. Doch was sie sagte war wahr, so grausam wahr. Ich öffnete den Mund um etwas zu erwidern, schloss ihn allerdings wieder. Ich wusste nicht was ich sagen sollte und sah mit verzerrtem Gesicht zur Seite.

„Tja“, sie zog die Augenbrauen kurz hoch, „siehst du? Sie hat gefunden, was sie gesucht hat. Jemanden der ihr Aufmerksamkeit schenkt und sie nicht in Lügengebäude einhüllt und wegsperrt. Ein Wort von Alec meinerseits nach eurer Zusammenkunft an ihrem Geburtstag und tat alles was ich wollte. Es war schon beunruhigend, wie leichtfertig und einfältig sie mir glaubte, ohne, dass ihr etwas erklären musste. Sie fragte nicht nach, sie wollte nur zu Alec.“

Jane kicherte. Rosalie warf ihr einen wissenden Gesichtsausdruck zu. Ihr dämliches Grinsen schien sich in ihr Gesicht eingemeißelt zu haben.

„Liebste, genug der Erklärungen oder?“, mischte sich Aro ein und sah Rosalie fast zärtlich an, dass mir schlecht wurde, denn es lag so viel Gier in seinen Augen. „Wollen wir ihnen nicht vorher wenigstens unsere neuste Errungenschaft zeigen?“

„ERRUNGENSCHAFT?!“, kreischte ich.

„Nichts lieber“, überging Rosalie mich.

„Ich hole sie“, zwitscherte Jane und tippelte mit kleinen flinken Schritten heraus.

„Ich bin gespannt, was sie zu dir sagen wird. Alec und sie waren auf der Jagd“, mein Herz rutschte mir in die Hose – wenigstens fühlte es sich so an, „sie hat nichts von all dem hier mitgehört.“

Es war still und blieb still. Ich ließ den Blick unbemerkt schweifen. Edward hatte seine Griffe gelöst und hielt nur noch, sehr fest, meine Hand. Emmett saß immer noch mit schlaff wirkenden Gliedmassen und aufeinander gepressten Lidern vor der Wand. Links neben uns hockte Esme unverändert mit den Händen vor dem Gesicht. Ihr Kopf hatte sich an Carlisles Oberkörper geneigt, der sie ohne Worte beruhigte, während er mit festem Gesichtsausdruck zu den Podesten schaute. Alice stand mittlerweile wieder, doch es wirkte, als stünde sie wie eine Statue da. Jasper war hochkonzentriert, das sah man ihm sofort an. Er versuchte ununterbrochen die Stimmung am Boden zu halten, doch ich wusste nicht, ob das aufgrund von Rosalies Fähigkeit überhaupt gelingen konnte bzw. in wie weit.

Die roten Augen stierten uns gewinnend an, dass ich ihnen nicht standhalten konnte und zu Boden sah – bis ich sehr rasche Schritte, von sechs Füßen getragen, vernahm und den Kopf emporreckte. Wie Edward blickte ich in die Richtung der Geräusche, die große steinerne Tür, welche plötzlich und langsam aufschwang. Jane glitt hindurch, sie stand sofort wieder neben Rosalie, und nach ihr- nach ihr-

Mir stockte der Atem.

Fröhlich hüpfend kam Nela Händchen haltend mit Alec in den Saal.

Sie war ein Vampir. Ihre roten Augen funkelten uns entgegen, obgleich sich damit nicht bestätigen ließ, dass sie gerade einen Menschen getötet hatte, kam es mir prompt in den Sinn. Sie war so wunderschön, wie sie es einst selbst vorausgesehen hatte und, so suspekt es klingen mag, sie sah glücklich aus. Sie schwebte anmutig in den Raum, mit einer Leichtigkeit wie ich sie nicht mal bei Alice beobachtet hatte. Sie trug allerdings nichts, was von ihrer inneren Schönheit ablenken könnte, sondern Jeans, Turnschuhe, einen violettes Dreiviertelarmshirt und ihre Haare locker zu einem Pferdeschwanz gebunden. Mein kleines Kind… an der Hand eines Volturis und so natürlich und strahlend – grotesk.

Ihr Gesicht verfinsterte sich augenblicklich zu einen harten Maske, als sie mich sah. Eine Mimik, die ich nicht an ihr kannte, und, da war ich mir sicher, die übrigen Cullens auch nicht. Wo sie es gelernt hatte, war unübersehbar.

„Falls ihr mich nach Hause holen wollt“, begann sie bissig, „könnt’ ihr euch eure Mühe sparen. Ihr solltet die Zeit hier nutzen, für einen gemeinsamen Urlaub. Italien soll sehr schön sein und einen netten Urlaub zu zweit“, sie sah abwechselnd zu Edward und mir, „kann man nach siebzehn Jahren Trennung bestimmt gebrauchen oder? Ach halt nein“, feixte sie theatralisch, „lasst mich raten, es ist bestimmt nicht euer erster Urlaub seit damals oder?“, sie wand sich Edward zu, „Schade um die vielen Kongresse und Seminare, wo du doch so viel hattest lernen wollen…“

Ich war bestürzt wie kühl sie war und setzte sofort zum Gegenschlag an, doch Edward gebot mir mit einer schnellen, aber unmissverständlichen Geste, Einhalt.

„Nela, weißt du wer sie sind?“, fragte er sie langsam und zeigte seitlich auf die Volturi vor ihren Thronen, ohne hinzuzublicken.

Seine betont ruhige Art brachte mich um den Verstand. Woher nahm er angesichts der Lage diese Stärke und innere Ruhe? Ich schrieb das nicht im Entferntesten Jasper zu und bewunderte ihn immer mehr für seine Gelassenheit und war froh noch immer seine Hand halten zu dürfen, denn es gab mir das Gefühl, als übertrüge es sich schleppend auf mich – doch genau das wurde mir zum Verhängnis.

Ich riss schlagartig die Augen auf. Als mir diese äußere Reaktion bewusst wurde, versuchte ich es tunlichst zu unterlassen, doch es fiel mir sehr schwer: Meine Kräfte hatten auf einmal meiner früheren Menschlichkeit nachgegeben. Der Schmerz schlug wie ein Blitz ein, denn Edward hielt meine Hand für menschliche Kräfte viel zu fest. Ich biss die Zähne aufeinander und tat alles, um nicht aufzufallen. Ich unterdrückte ein Keuchen, denn es fühlte sich an, als war meine Hand zwischen zwei Betonplatten geklemmt. Doch ich dürfte es Edward nicht mitteilen, die anderen würden es mitkriegen. Ich müsste es beiläufig machen, ohne Aufsehen zu erregen…

Und ich bekam eine Gelegenheit. Denn als Nela auf Edwards Frage schließlich „Meine Familie“ antwortete, sackte zu Boden, Edward ließ meine Hand los und ich verdeckte das zusammen gekniffene Gesicht mit den Händen. Diese zwei Worte reichten um mich völlig aus der Bahn zu werfen. Ich fühlte mich geistig überlastet. Ein Teil von mir versuchte den Schmerz zu rekapitulieren, ein anderer Teil versuchte verzweifelt nicht darüber nachzudenken, was passieren würde, wenn meine Rückverwandlung weiterhin so rasch zunahm und ein letzter großer Teil beschäftigte sich mit den aktuellen Vorkommnissen: Meine gefühlskalte Tochter.

Ich wollte weinen und alles um mich herum vergessen, ohnmächtig werden, irgendwas von meinen Gefühlen ans Tageslicht bringen, doch das ging jetzt nicht mehr. Edward hockte sich neben mich und strich mir über den Rücken.

„Nela sie sind Mörder. Sie sind gefühllos, schlachten Menschen ab, richten über uns wie Tiere und sind alles andere als eine ‚Familie’. Sie sind berechnend und leben für den Zweck Macht ausüben zu können. Zu solchen Wesen willst du gehören?“

Edward war sehr geschickt. Er versuchte vorwurfsfrei zu argumentieren und vor allem erst mal abseits von Alec, denn wenn sie ihn liebte und er direkt darauf ansprang, würde sie sofort dicht machen.

Ich sah auf, um Nelas Reaktion wahrnehmen zu können. Die Lippen ihres leicht geöffnetem Mundes zitterten, als rang sie mit Worten. Sie rückte schutzsuchend ein Stückchen, so gering und doch so vernehmbar, an Alec heran.

„Sieh ihm doch in die Augen, dann weißt du wer er ist“, flüsterte ich für alle in diesem Raum verständlich, „das hat nichts mit einer Verwandlung zu tun“, fügte ich hinzu, denn Nela und ich hatten beide ebenfalls leuchtend rote Augen.

Sie wand den Kopf zu Alec und sah ihn mit einem so leidenschaftlichen Blick an, dass ich sie auf einmal verstand. So wie niemand mich damals verstanden hatte, als ich Edward liebte – vorerst nicht mal er selbst.

Sie blickte zu uns zurück und es war, als hätte sie Tränen in den Augen (ich ignorierte derweil meine Schmerzen und versuchte die Hand so wenig wie möglich zu bewegen und vor allem sie nicht zu zeigen, denn ich befürchtete, dass sie grün und blau werden würde und auch könnte).

„Es ist mir egal“, wisperte sie.

„Nela er liebt dich nicht!“, warf ihr Edward mit erhobener fester Stimme an den Kopf, sodass sie zusammen zuckte. Doch ihr Gesichtsausdruck zeigte mir, dass sie keinen Zentimeter von ihrer Meinung über ihn dadurch abrückte.

„Nicht eine Gefühlregung, nicht ein bisschen. Er empfindet nichts für sie?“, startete Edward einen neuen Versuch und nun sah ich, wie er, Jasper an. Jener sah ins Leere und schüttelte den Kopf und sagte mit monotonem Klang: „Nein Nela, nicht mal ein Funken positiver Gefühle für dich die über das Hinausgehen, was er kriegt, dadurch, dass du glaubst, dass er dich liebt: Ruhm und Anerkennung. Du kannst deinen Eltern glauben-“

„Eltern?!“, kreischte sie plötzlich, „Welchen Eltern?! Ihnen etwas glauben?? Pah, das sich nicht lache! Ich habe keine Eltern! Nur einen betrügenden Vater und eine selbstherrliche Mutter, aber keine Eltern! Ich habe niemanden gehabt, bis heute! Und das lasse ich mir nicht nehmen!!“, sie umfasste Alecs Hand um einiges fester, „Verschwindet! Verschwindet einfach nur! Ich brauche euch nicht!“

„Da hört ihr es“, mischte Rosalie wieder mit und giggelte vergnüglich, „wollt ihr noch mehr hören?“

Mir verschlug es die Sprache. Es tat so weh, dass alles vom eigenen Kind gesagt zu bekommen. Dieser Schmerz war um einiges schlimmer als gestauchte oder gebrochene Hände. Dieser Schmerz, der mir ins Herz stach, war unheilbar. Ich machte ihr keine Vorwürfe, nein, und doch tat es weh.

„Sag mal Nela hast du eigentlich ein Rad ab?“, durchdrang Emmett Stimme unerwartet die Stille. Ich blickte zu Emmett hinter mir, welcher mimisch und gestisch immer noch in derselben Haltung verharrte wie zuvor. Nur seine Lippen hatten sich minimal bewegt. Nela wand den Kopf zu ihm und ihre Augen wurden ein Hauch schmaler.

„Deine Eltern lieben dich und haben in den letzten Jahren ein Opfer nach dem anderen für dich gebracht, um dich zu schützen und du trampelst wahllos auf ihnen herum. Du hast eine Familie, die um dich kämpft? Und du nimmst freiwillig die Hölle?“

Keiner rührte sich, keiner sagte etwas.

„Ich, Nela, und ich darf mir das alleine zuschreiben, ich wurde betrogen und hintergangen aus niederträchtigsten Motiven, nicht du Nela. Du kannst alles haben, alles, wenn du nur jetzt die richtige und einzig richtige Entscheidung triffst und endlich mit uns nach Hause zurückkehrst. Du willst jemanden Schuld geben? Dann Rosalie. Hätte sie ihr Wissen preisgegeben und nicht gegen uns verwendet, dann hättest du bis heute siebzehn glückliche Jahre mit deiner Mutter zusammen verleben können.“

Ich wollte Emmett danken, ihm um den Hals fallen, ihm zurufen, dass es mir Leid tut, doch ich konnte mich nicht rühren, obgleich mich der beißende Schmerz meiner Hand, den ich zeitweise fast vergessen konnte, nicht daran gehindert hätte. Mein Blick galt Nela. Ihre minimalen Gesichtsausdrücke offenbarten mir alles. In ihr schien ein innerer Konflikt zwischen Gefühl und Verstand, wie sehr ich das kannte, zu toben – und doch entschied sie sich für, in unseren Augen, das Falsche.

Sie kniff die Augen zusammen, als würden ihr gleich die Tränen überlaufen, drehte sich zu Alec um und schlang eine Hand, während die andere noch in seiner lag, über seinen Oberkörper in seinen Nacken. Ihre Stirn ruhte an seinem Hals. Alec nahm mit der anderen Hand die ihrige. Sein Gesicht wirkte merkwürdig fahl und ausdruckslos.

„Verschwindet“, hauchte Nela.

„Ich denke wir brauchen hier keine langen Reden mehr schwingen“, schaltete sich Rosalie wieder ein, „ihr habt es gehört oder? Wie oft wollt ihr es noch hören?“ Sie blickte erwartungsvoll zu uns hinab und ich wusste genau, was sie wollte: Unsere Rückzug.

Keiner von uns machte annährend Anstalten alsbald diesen Raum zu verlassen. Rosalie atmete tief und sah zu Jane, welche Alecs Blick auffing. Alec wie Jane wandten den Kopf zu Aro.

„Aro?“, fragte beide gleichzeitig. Jane legte die Hand kurz auf Aros.

Aro seufzte gekünstelt. „Ja… ja meine lieben, scheinbar geht es nicht anderes…“

Jane wand den Blick zu uns. Die anderen glitten in Angriffsstellung. Zögerlich blieben wir stehen.

Wir werden alle sterben!, schrie es in mir, Und mein Kind würde genauso werden wie sie! Blutrünstig ohne Rücksicht auf Verluste!

Gleichzeitig überwältigte mich eine innere Ruhe, die nichts mit Jaspers Gabe zutun hatte, denn es war die Gewissheit, dass es zu Ende war und ich nie mehr leiden musste. Nur der Schmerz, dass es meiner Tochter schlecht ergehen würde, brannte in meiner Brust. Meinen eigenen Tod hatte ich mit dem Aufbruch hierhin akzeptiert – und den der anderen egoistisch in Kauf genommen.

Vielleicht würde Nela ja glücklich werden, sie scheint Alec wirklich zu lieben.

Doch bevor Jane nur mit der Wimper zucken konnte, hörten wir eilige Schritte und alle erstarrten in ihren Mienen und Gestiken.

Die Eisentür hinter uns, durch die wir gekommen waren, wurde aufgeschlagen und jemand ging mit festen Schritt hindurch und ein paar Meter in den Raum. Die Tür fiel laut krachend zu.

Stille.

„Schön dich wieder zu sehen. Aro.“ Elisabeths Stimme hallte im Turmsaal.
 


 

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Die Schwierigkeit bei diesem Kapitel war es, alle Informationen, die den gesamten Plot von Innermost erklären, aufzuführenm, damit keine Situation im nachhinein unverständlich und unlogisch zurück bleibt.

Und das alles sinnvoll und strukturiert zu erklären und trotzdem die Charaktere nicht außer acht zu lassen... dafür hab ich jetzt ca. 2 wochen gebraucht (mind.).

Entscheidet selbst ob es mir erstes gelungen ist und zweitens wie euch die Auflösung/ Idee gefällt.

Freue mich über Kommis :) :-*



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Kommentare zu diesem Kapitel (16)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  jennalynn
2011-10-17T22:27:43+00:00 18.10.2011 00:27
WOA WOA WOA WWWWWWWWAAAAAAAASSSSSSSSSSSSSS??????????
Rosalie dieses Miststück, das glaub ich ja nicht.
Armer Emmett, das gibt es einfach nicht.
Oh mein Gott Nela wie kannst du nur so kalt sein.
Das ist unglaublich, das ist unglaublich ich muss unbedingt weiter lesen.
Von: abgemeldet
2009-11-18T10:07:13+00:00 18.11.2009 11:07
Oje, hoffe das nimmt kein übles Ende.
Aber wer is elisabeth?

lg schpinnchen
Von: abgemeldet
2009-11-15T22:00:37+00:00 15.11.2009 23:00
WOW..... das war echt heftig..... das kapitel ist dir echt wieder mal (wie eigentlich immer) gelungen...... das rose soo ... verrückt ist.. der arme emmet...... aber die idee/auflösung ist echt genial....
wirklich RIESEN KOMPLIMENT an dich ..
PS: ich lieb all deine ffs <33 <33
LG
mysticCULLEN / chess ^^

Von: abgemeldet
2009-11-15T20:28:16+00:00 15.11.2009 21:28
ich habe mir schon gedacht als der zettel kam dass rose eine verräterin ist, aber ich habe immer noch gedacht das ich mir irre und es anders kommt.
ich mag rose nicht
wie kann sie nur auf den gefühlen anderen nur rumtrampeln wie ein elefant.
das gibt es doch nicht

bella tut mir leid
sie musste so viel leiden und konnte ihr leben mit edward und nela zusammen nicht genießen
das waren die schlimmsten 17 jahre für sie, die sie je hatte.
sie tut mir leid
ichhoffe nela kommt noch zu vernuft, denn das was emmette sagt ist war und ich hoffe sie denkt darüber nach und kommt doch noch nach hause zurück.
ich versteh einfach nicht wieso nela es nicht verstehen kann was bella ihr zu liebe gemacht hat.
die wusten ja nicht das man dieses opfer nicht bringen muss, denn rose hat es ihnen nicht gesagt.
das ist fies.
ich kann ja auf einer seite verstehen warum nela sauer ist auf bella und edward, aber die haben das nur ihr zu liebe gemacht und nicht einfach aus spaß.
ich hoffe die wird vernüftig.
und wieso verwandelt sich bella wieder zurück?

wer ist die frau die reingeplazt ist?

das hast du klasse gemacht
ich freue mich schon aufs nächste kapitel
mach schnell weiter
lg

Von: abgemeldet
2009-11-14T22:02:25+00:00 14.11.2009 23:02
Heftig,heftig,heftig! Wow ich habs jetzt schon dreimal gelesen und glaubs immernoch nich.
Das ist alles so unerwartet und ...ich finds echt krass.
Bis super gespannt wie du das Kapitel toppe willst!!!!!!
Lg,Ritchen!
Von: abgemeldet
2009-11-14T12:45:44+00:00 14.11.2009 13:45
Wow, du hast mich umgehauen...Es ist dir mehr als gelungen. Der Überraschungseffekt ist da, einfach alles...Nicht ein bisschen fehlt.
Ich verneige mich vor dir.

Lass uns aber bitte nicht zu lange warten.
Grüße, Sunshine
Von: abgemeldet
2009-11-14T10:33:02+00:00 14.11.2009 11:33
Wow, zu allererst, das Kapitel ist wirklich toll :-)
Aber was Rosalie da getan hat, geht ja mal gar nciht, die Cullens haben alles für sie getan und dann sowas und sie sagt Edward hat ihre Gefühle mit Füßen getreten, das ich nciht lache, sie ist doch um einiges schlimmer, das miststück :-/
Und Nela verstehe ich irgendwie auch nicht :-(
Ich hoffe sie bekommen Nela wieder aus den fängen der Volturie :-(
Von: abgemeldet
2009-11-14T09:38:42+00:00 14.11.2009 10:38
wow! was für ein Kapitel... Bellas 17 Verlust umsonst... die Arme. Armer Emmet womit hat er den das verdient? Was für eine dramatische Wendung. Ich hoffe du findest bald wieder Zeit weiter zu schreiben!
lg Nellikate
Von: abgemeldet
2009-11-13T23:37:54+00:00 14.11.2009 00:37
Ich hasse Rosalie so abgrundtief! So eine tinterlistige, eckelhafte ...
Wie kann man Emmett so etwas antun ? Hallo EMMETT?
und Nela? das ist auch nich nett was die abzieht echt.. aber es ist total spannend!
hat sich gelohnt zu warten... aber biiiiitttttte schreib schnell weiter..
ein dickes kompliment an dich...
Liebe grüße Maike
Von: abgemeldet
2009-11-13T21:52:19+00:00 13.11.2009 22:52
ICH. HASSE. ROSALIE. ABGRUNDTIEF.

Aber .... geiler Plot!! ^.^

Muss man sagen, hast Du echt super aufgelöst. Bin sehr gespannt wie es weitergeht. Oo

♥chens Lolo


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