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Verstricktes Schicksal

Noctis X Stella - FF
von

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Vertrauen

Anmerkungen
 

Dieses Kapitel widme ich Gemini, die mich bereits vor guten 2 Monaten angestupst hat und wissen wollte, wann es weitergeht u_u.
 

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Vertrauen
 

Der Speisesaal war ein großer ovaler Raum mit dem wohl prächtigsten Kronleuchter an der Decke, den Stella jemals zuvor gesehen hatte - allerdings war der Raum fast genauso kahl wie die Gänge außerhalb, die sie noch eine Zeitlang zuvor als trostlos empfunden hatte.

Es beschlich sie das Gefühl, dass ihr Gästezimmer und das Büro von Noctis wohl eine der wenigen Ausnahmen in ihrem neuen Zuhause waren.

Ihr altes Zuhause Tenebrae bevorzugte kleinere Räume mit passendem Mobiliar für die richtige Atmosphäre vor den großen luxuriös ausgestatteten Räumen vor, die trotz alldem kalt wirkten.

„Setz dich doch, bitte“, forderte Noctis sie sanft auf und schob den Stuhl vor ihr zurecht.

Stella schwieg und folgte seiner Bitte, während sie blinzelnd die herabhängenden Kristalle des Kronleuchters über ihr betrachtete.

„Du wirst dich schon noch an alles gewöhnen“, versicherte er ihr, als er ihren Blick gefolgt war.

„Ich hoffe es.“

Viel mehr als hoffen blieb ihr nicht übrig.

Sie senkte ihren Blick und sah nicht einmal auf, als Noctis den Stuhl neben ihr zur Seite schob und sich darauf niederließ.

„Würdest du bitte einmal lächeln?“

Seine Frage kam so abrupt, dass sie irritiert den Kopf in seine Richtung anhob.

„Wieso?“ Verwirrt betrachtete sie sein nachdenkliches Gesicht bis er schließlich schweigend unter ihrer Musterung den Kopf abwandte.

„Ich wäre ansonsten nicht viel mehr als ein erbärmlicher Lügner. Ich habe es schließlich deiner Mutter versprochen.“

Verschiedene Emotionen und Erinnerungen quollen in ihr auf – welche, die sie an ihre alte Heimat erinnerten.

Mutter. Es war wohl einer der schlimmsten Abschiede in ihrem Leben gewesen, als sie auf die Wangen ihrer Mutter ein Lebewohl gehaucht hatte.

„Du hast mit ihr gesprochen?“, fragte Stella verunsichert und mit zittriger Stimme.

„Ich habe gerade einmal vor wenigen Stunden einen Anruf erhalten. Ich habe ihr versprochen, dass du glücklich bist – und als sie das hörte, klang sie erleichtert.“

Stella schwieg und sah ihn weiterhin an, als er den Kopf wieder hob und sie ansah.

„Du hättest gerne mit ihr gesprochen, nicht wahr?“, murmelte er leise.

Sie nickte leicht.

Zu wissen, dass sie ihre Mutter auf bestimmte Zeit nicht mehr sehen zu können, schmerzte sie.

Vorsichtig, ohne eine hastige Bewegung auszuführen, ließ Noctis eine Hand vorsichtig auf ihrer Schulter nieder.

„Danke, dass du dich um mich kümmerst, Noct“, murmelte sie zur Antwort, als sie seine Berührung spürte.

Er war verständnisvoll genug, um sich in ihre Situation hineinzuversetzen zu können und sie war ihm dankbar dafür.

Stella bemühte sich, ihre Mundwinkel zu einem leichten Lächeln zu formen und es gelang ihr erstaunlicher Weise sogar.

Das Gefühl der Einsamkeit war nicht mehr so erdrückend wie es ihr am Morgen noch erschienen war – denn sie wusste, dass es hier jemanden gab, der für sie da war.

Noctis erwiderte ihr Lächeln, als er ihres erblickte und nahm seine Hand von ihrer Schulter.

„Vielen Dank, dann muss ich von nun an nicht mehr ein so schwerwiegendes schlechtes Gewissen mit mir herumtragen.“

Seine Stimmung schwankte abrupt und er runzelte einen Moment die Stirn.

„Was möchtest du nun essen? Wir können dir alles besorgen- zögere bitte nicht, Ansprüche zu stellen.“ Er klang beharrlich und es war sowieso nicht ihre Art, seine Höflichkeit weiterhin mit ihrem Verhalten zu verraten und genauso wenig wollte sie noch länger ihren knurrenden Magen im Zaum halten.

„Mir reicht es, wenn ich etwas Speck und ein Brötchen mit Marmelade bekommen könnte. Ich habe keinen sonderlichen Hunger.“

Sie hatte Angst, zu viel zu verlangen – ohne das genaue Wissen darüber, wo sie sich befand und was hier dem Alltag entsprach, wollte sie niemanden größere Umstände bereiten.

Ihre Antwort schien Noctis nicht sonderlich zufrieden zu stellen, denn er begann wieder seine Stirn in Falten zu legen.

„Mehr nicht?“, wollte er wissen und zweifelte ganz offenbar daran, dass sie bei Sinnen war. „Du hast sicherlich schon lange nichts mehr gegessen. Ich werde dir etwas Anständiges zubereiten lassen.“

Bevor Stella überhaupt den Mund öffnen konnte, um ihm ihre Ansichten diesbezüglich näher zu erläutern, hatte er sich bereits von ihr abgewandt, eine kleinere Tür in ihrer Nähe geöffnet und den Saal verlassen.

Seufzend schüttelte sie leicht den Kopf und ließ ihn auf der Tischoberfläche sinken.

Selbst wenn es hier jeder nur gut mit ihr meinte – es würde seine Zeit benötigen, bis sie sich nicht mehr wie eine große Last empfinden würde.

Sie schloss die Augen, lauschte der Stille und wartete, nicht wissend, worauf eigentlich.

Als kurze Zeit später sich die Tür zu ihrer Seite wieder öffnete und Schritte näher kamen, öffnete sie ihre Augen immer noch nicht.

Etwas Leichtes legte sich um ihre Schulter und sie konnte einen angenehmen Duft vernehmen, der davon ausging.

Sie öffnete langsam ihre Augen und erkannte, dass es Noctis Jackett war.

„Ich dachte du schläfst“, gab er zu bemerken und betrachtete sie leicht besorgt.

„Nein“, murmelte sie und richtete sich wieder auf dem Stuhl auf. „Aber vielen Dank.“

„Ich habe dir nun etwas Vernünftiges bestellt – allerdings befürchte ich, dass wir noch ein wenig Zeit totschlagen müssen, bis du deinen Magen besänftigen kannst.“

Er ließ sich wieder auf den Stuhl neben ihr sinken und schwieg.

Stille machte sich breit und Stella zupfte fast schon nervös an seinem Jackett herum, das immer noch um sie lag.

Doch trotz der Stille hatte ihre Nervosität einen anderen Ursprung als das Befinden in einer unangenehmen Situation – in Wahrheit fühlte sie sich sogar relativ wohl.

Zu verdanken war es nicht nur seiner Anwesenheit, sondern auch der Duft, der von seinem Jackett ausging.

Man konnte es drehen und wenden wie man wollte, es war unaufhaltsam, dass sie ihn bereits mochte.

Sie fragte sich, ob im Laufe ihres Lebens mehr hinter ihrer Beziehung stecken könnte, als bloß reinen Respekt – zumindest wünschte sie sich, dass dies eines Tages der Fall sein würde.
 

Die Stille wurde abrupt unterbrochen, indem sich Noctis Hosentasche laut bemerkbar machte.

Er griff in seine Tasche und zog ein kleines Handy hervor.

Sein Gesicht verfinsterte sich kaum merkbar, während er einer Stimme lauschte und er biss sich leicht auf die Lippen.

Stella betrachtete ihn ein wenig misstrauisch, als er sich erneut von ihr abwandte und den Raum verließ, um sein Telefonat zu führen.

Eigentlich ging es sie nichts an – oder es sollte sie zumindest nichts angehen, was er mit irgendjemanden zu besprechen hatte, jedoch wollte sie es wissen.

Staatsgeschäfte, Freunde, Familie oder andere Personen?

Sie wusste eigentlich noch zu wenig von ihm, als dass sie ihn hätte mögen dürfen.

Aber der Drang danach, es zu wissen, war mehr als groß.

Hatte sie als seine Verlobte nicht das Recht alles zu wissen, was ihn betraf…?

Stella hatte seine leichte Ablehnung gegenüber ihr bemerkt, als der Anruf einging – und es kränkte sie.

Was konnte sie allerdings anderes erwarten? Sie war genauso fremd für ihn, als er für sie.

Es war wohl das Menschlichste von Allen, Fremden nicht zu trauen.

Sie biss sich nun selbst auf die Lippe und wartete ungeduldig auf seine Rückkehr.

Als schließlich nach einiger Zeit endlich wieder die Tür aufschwang und er mit einem kaum glücklicheren Gesicht als zuvor wieder in den Saal hereinkam, stand sie sofort von ihrem Stuhl auf.

„Es tut mir leid, Stella“, sagte er mit einem beschwichtigenden Tonfall, „aber ich muss mich nun für diesen Tag von dir verabschieden. Dein Essen wird sicherlich bald soweit sein und wenn du fertig bist, wird dich jemand zurück in dein Gemach führen. Bitte verzeih mir.“

Kaum hatte er seinen letzten Satz beendet, lief er bereits zur großen Tür hin.

Stella wusste nicht wirklich was sie tun sollte – das einzige was ihr einfiel war, ihm nachzurufen.

„Noct!“

Er hatte bereits die große Tür die den Saal von dem langen Gang trennte wieder geöffnet und wandte sich noch einmal ihr zu.

„Dein Jackett!“, fügte Stella rasch hinzu, ohne eingestehen zu wollen, dass sie sich wünschte, dass er da blieb.

„Bitte behalte es, bis wir uns wieder sehen“, antwortete er schlicht und bemühte sich trotz seines derzeit sehr angespannten Gesichts um ein leichtes Lächeln. „Einen angenehmen Tag.“

Mit diesen Worten schloss er leise die Tür hinter sich und ließ Stella alleine im Saal zurück.
 

Obwohl er sie stets freundlich behandelte, fühlte sie sich von ihm abgelehnt.

Er war nah und doch fern – sie wusste nicht wirklich was er dachte und noch weniger was er fühlte.

Sie umklammerte sein Jackett, während sie immer noch die Tür anstarrte, aus der er verschwunden war.

War am Ende das, das sie als sein wahres Ich geglaubt hatte, nicht mehr als Fassade?

Sie kannte ihn erst seit zwei Tage, aber sie vertraute ihm – und das nicht nur, weil er ihr Verlobter war.

Doch dieses Vertrauen war einseitig.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Gemini
2010-03-28T20:21:25+00:00 28.03.2010 22:21
*____* endlich =D ich kann es immer noch nicht glauben das es endlich da ist !
x3 ich hab ja auch lange genug gestalkt xP !

Ich liebe deinen Schreibstil einfach, man kann sich super in die Charakter hineinversetzten von Anfang an.
Die Geschichte ist sowieso der Hammer *___*
Und das sage ich ALS Noctis x Stella hasser, aber dieses FF hat einfach etwas besonderes x3
Ich freue mich schon aufs nächste Kapitel ! *_*


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