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Transformers

von

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Elf

Im Inneren des Hoover-Staudamms.

Was Bee spürte, war die Kälte.

Bewegungsunfähig lag sie auf dem Rücken, konnte nicht einmal die Augen öffnen, während ihre Gliedmaßen langsam aber sicher einzufrieren schienen.

Das Metall der Elektroden war das einzige, was sie sonst noch wahrnahm.

Sie schluckte krampfhaft bei dem Versuch, die Panik einzudämmen, die ihre Kehle hochstieg.

„Kalt, Schätzchen?“

Diese Stimme kannte sie nicht.

Mit äußerster Mühe öffnete sie die Augen, erkannte verschwommen die Silhouette eines dunkelhaarigen jungen Mannes, der in ihrer Nähe an der Wand lehnte.

Ironhide…

Sie unternahm den schwachen Versuch, sich zu bewegen, musste sich jedoch recht bald eingestehen, dass es sinnlos war.

Abgesehen davon war Ironhide wesentlich kräftiger gebaut als die beinahe schmächtige Gestalt an der Wand, die sie interessiert begutachtete.

„Gib dir keine Mühe; das Zeug, das Henderson dir verpasst hat, wirkt teuflisch gut.“

Er stützte sich auf die Liege über sie.

Jetzt aus der Nähe erkannte sie, dass es natürlich nicht Ironhide war; ihr Besuch war beinahe noch etwas jünger als sie, höchstens gleichalt, und sein Teint wesentlich blasser.

Hohe Wangenknochen und eine schmale, gerade Nase zwischen zwei stechend grünen Augen in einem glattrasierten Gesicht verliehen ihm etwas aristokratisches, und ein Hauch von einem arroganten Lächeln umspielte seine Lippen, als er sich zu ihr hinunter beugte.

„Megatron würde es gar nicht freuen, zu hören, dass ich hier bin.“, wisperte er, „Deshalb bleibt das wohl besser unter uns, hm?“

Flüchtig streifte er ihre Wange, und obwohl die von ihm ausgestrahlte Wärme sie schaudern ließ, nahm Bee ihre ganze Kraft zusammen und drehte den Kopf beiseite.

„Du warst doch der Leibwächter von diesem Whitwicky-Jungen, oder?“, fuhr Starscream lauernd fort, „Soll ich dich mit ein paar Details darüber erfreuen, wie Megatron ihn fertig gemacht hat? Aber ich nehme an, das weißt du ohnehin alles.“

Bee presste die Lippen zusammen, konnte jedoch nicht verhindern, dass in ihr Tränen hochstiegen.

Sam.

„Aber ich bin natürlich nicht hier, um mit dir über den guten alten Sam zu reden.“

Bumblebee schloss die Augen wieder, um zu verhindern, dass er das verräterische Schimmern bemerkte.

Starscream setzte sich auf die Liege und beobachtete sie nachdenklich.

„Verschwinde.“, flüsterte sie, wobei sich ihre Kehle vor Anstrengung zusammenzog.

„Ah, dz-dz.“

Er legte ihr kurz einen Finger auf die Lippen, beugte sich dabei so tief herunter, dass sein Atem warm über ihr Ohr strich.

„Nicht reden.“

Beinahe zärtlich strich er ihr das Haar aus dem Gesicht.

Unter der Berührung wurde ihr beinahe übel.

Er kniete sich vor die Liege und legte den Kopf leicht schief, um ihr in die halb geschlossenen Augen sehen zu können.

„Es mag dich irritieren“, sagte er mit einem Lächeln, das sanft gewirkt hätte, wenn das Blitzen in seinen Augen nicht gewesen wäre, „aber deine jetzige Situation freut mich überhaupt nicht.“

Die letzten Worte hatte er ihr wieder ins Ohr gehaucht; Bees Herz machte einen schmerzhaften Sprung.

„Henderson hat gesagt, die Wirkung von dem Zeug, das er dir gespritzt hat, wird durch die Kälte verstärkt.“, bemerkte er, jetzt wieder fast im Plauderton, „Davon versteh‘ ich zwar nicht allzu viel, aber wenn ich mir dich so anschaue, glaube ich, er hatte ausnahmsweise mal Recht.“

Gedankenverloren streichelte er mit zwei Fingern ihren bloßen Unterarm auf und ab, und Bee biss die Zähne so fest zusammen, dass es schmerzte, als sie begriff, dass sie begierig jedes bisschen Wärme genoss, das von ihm ausging.

„Ich nehme an, es interessiert dich jetzt ungemein, wieso ich hier bin.“

Nein, tut es nicht., hätte Bee am liebsten geantwortet, doch so, wie es im Augenblick aussah, blieb ihr nur wenig anderes übrig, als zuzuhören und abzuwarten.

„Hör mir gut zu, mein Schätzchen.“

Er flüsterte wieder, diesmal so leise, dass Bee ihn kaum verstehen konnte, dabei jedoch so eindringlich, und, wie sie verdutzt feststellte, mit beinahe angsterfüllter Stimme, die es ihr unmöglich machte, wegzuhören.

Trotz des tauben Gefühls in ihren Fingern spürte sie, wie seine Hand über ihrer ruhte, und dass seine Handinnenfläche schweißnass war.

„Ich nehme an, Optimus Prime wird dich retten, denn bisher hat er noch jeden von Megatrons Plänen durchkreuzt. Und wenn er das tut, dann wirst du ihm sagen, dass ich Energon brauche.“

Wäre Bee nicht so schwach gewesen, sie hätte laut los gelacht.

Was bildete dieser Kerl sich ein?

„Ich nehme an, er wird dann fragen, warum zum Teufel er das tun sollte.“, flüsterte Starscream, „Richte ihm folgendes aus: Auf einem der Monde des Saturn befindet sich ein Versteck, in dem gut zweitausend Sparklinge seit Jahren friedlich vor sich hin schlummern. Sparklinge, hast du gehört? Keine Autobots, keine Decepticons, neutrale kleine Sparklinge, und sie werden sterben, sie werden jämmerlich verrecken, wenn ich kein Energon kriege, um sie zu versorgen. Anfangs waren noch einige mehr von den Kleinen da, aber viele sind gestorben oder Megatrons Wutausbrüchen zum Opfer gefallen.“

Seine Lippen wurden kaum merklich schmaler.

„Ihr habt die Splitter des AllSpark, und ihr habt das Mädchen, das Energon produzieren kann. Mag sein, dass es Megatron nicht interessiert, aber mich geht es etwas an, wenn die Winzlinge da oben reihenweise sterben, klar? Und falls Prime mit seinem ach so weichen Spark dann immer noch nicht überzeugt ist, dann verrat ihm, woher die Kleinen stammen: Von Cybertron nämlich, wo Megatron sie kurz vor der Zerstörung von Cybertron entwendet hat, zusammen mit Barricade und Soundwave und einigen anderen.“

Bee spürte, wie ihr flau im Magen wurde.

Zweitausend Sparklinge… gestohlen…

Starscream richtete sich auf, nun wieder mit einem Lächeln auf dem Gesicht.

„Also, meine Süße, ich kann verstehen, warum der Whitwicky-Junge ausgerechnet dich als Leibwächter wollte.“, bemerkte er mit einem Grinsen, „Angenehmes Einfrieren noch, meine Hübsche…“

Bee hörte, wie sich die Tür öffnete und schloss, dann war sie wieder allein mit der Kälte, der Angst – und der pulsierenden Wärme an ihrer Hand, rings um den winzigen Einstich, dort, wo Starscream ihr das Gegengift gespritzt hatte.
 

Laute Technomusik dröhnte aus dem Verstärker auf dem Boden.

Zwischen wummernden Bässen und einem von Müll und Elektroschrott überhäuften Schreibtisch saß ein junger Mann auf einem sichtlich mitgenommenen Schreibtischstuhl, zurückgelehnt, den Kopf in den Nacken gelegt und die Augen geschlossen.

Der Zeigefinger seiner linken Hand tippte im Takt der Musik auf die Armlehne.

Zu seiner Rechten, gleich neben der Maus des Computers auf dem Schreibtisch, stand ein noch halb voller Becher Espresso.

Einen Augenblick lang glitt Barricades Blick missbilligend über das vorherrschende Durcheinander, dann über die muskulöse Gestalt in der Mitte.

Mit einem Schaudern registrierte er blonde Strähnen in dem sonst dunklen Haar des Mannes.

Ganz offensichtlich genoss hier jemand sein menschliches Dasein zu sehr.

Aber was blieb ihnen übrig, in diesem menschenverseuchten Drecksloch, in dem sie als Decepticons mit jedem Schritt drei Wände eingerissen hätten…

„Soundwave!“, bellte er über den Lärm hinweg.

Die Antwort war der ausgestreckte Mittelfinger seines Gegenübers.

Barricade verengte die Augen zu schmalen Schlitzen und trat das Stromversorgungskabel des Verstärkers aus der Verankerung.

Der Lärm erstarb und Soundwaves Augen flogen auf.

Eines war blau, eines braun, wie Barricade feststellte.

Selbstherrliche Fehlkonstruktion.

„Spinnst du?“, zischte Soundwave.

Seine Worte klangen kaum merklich undeutlich, was an dem Kaugummi liegen mochte, den er nervös im Mund hin und her schob.

„Die Dinger sind brandneu!“

Barricades Augenbrauen zuckten in die Höhe.

„Was du nicht sagst.“

Soundwave, der sich zuerst wütend aufgerichtet hatte, sank in den Stuhl zurück und winkte ab.

Er gähnte, nahm einen weiteren Schluck aus dem Kaffeebecher und spülte den Kaugummi damit hinunter.

„Was willst du?“, murmelte er, während er sich die Augen rieb.

Barricade kam näher.

Soundwave umgaben insgesamt fünf Bildschirme, wie er nun sah, und auf jedem zeigte sich ein anderes Bild – Überwachungsaufnahmen von außerhalb der Basis.

„Schon was zu sehen?“, fragte Barricade nach einem Blick auf die Bildschirme.

„Nein…“

Soundwave rieb sich erneut die Augen und blinzelte.

„Was soll das, Mann? Die ganze Nacht sitze ich vor den beschissenen Computern; Ravage und Scorponok patrouillieren draußen, Hendersons Leute rennen mit kälbergroßen Hunden über alle Zufahrtsstraßen, und der ganze Aufwand nur für eine süße kleine Bot auf Eis… die sich Starscream eh schon gesichert hat…“

Er winkte fahrig in Richtung eines weiteren kleinen Bildschirms, der Bumblebee zeigte, die reglos auf ihrer Liege lag, die Augen geschlossen, ihr Haar von winzigen Eiskristallen überzogen.

„Schleicht die ganze Zeit um sie herum…“

„Vergiss nicht, zu welchem Zweck sie hier ist.“

Starscreams scharfe Stimme ließ beide hochschrecken; Soundwave richtete sich etwas mehr auf.

Starscream ließ den Blick über die beiden gleiten.

Zwar war er gut einen Kopf kleiner als Barricade und wesentlich schlanker gebaut als beide, doch noch immer flimmerte ein Hauch von Arroganz in seinen Augen, als er näher kam.

„Also, was haben wir hier?“

„Was hast’n bei ihr gemacht?“, fragte Soundwave statt einer Antwort, „Ihr ein bisschen Angst gemacht, hm? Die Temperatur noch ’n bisschen runter gedreht?“

„Ich kann mich nicht erinnern, dass es dich etwas angeht, was ich tue.“

Noch immer umspielte ein Lächeln Starscreams Lippen, als er hinter Soundwave trat und eine Hand auf die Lehne seines Stuhls legte.

„Also? Was gibt es neues?“

„Gar nichts.“

Soundwave gähnte ein zweites Mal.

„Ratten und Menschen und zwei oder drei Kojoten, sonst nichts… keine Autobots…“

Auf einem der Bildschirme wurde eine Bewegung sichtbar.

Barricade verengte die Augen zu schmalen Schlitzen.

„Was ist das?“

Soundwave wirbelte herum.

„Was ist was?“

Starscream tippte auf den Bildschirm.

„Das.“

Er zog kurz die Augenbrauen zusammen, dann lächelte er.

„Barricade, hol Megatron her.“, sagte er.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Vanilla_Coffee
2010-09-20T15:11:25+00:00 20.09.2010 17:11
._. Arme Bee
Na hoffentlich können die anderen sie retten ._.

LG Amalia
Von:  Barricade
2009-08-12T11:40:13+00:00 12.08.2009 13:40
AHHHHHH *______*
Ich liebe dich xDDD
*anhopps*
*flausch*
Barricade und Soundwave ... und wie geil die beiden sind ....
*von einem zum anderen renn*
*den einen drückt*
*dem anderen die Haare zaust*
geil *__*

Ok *hust* Nun wieder sachlich ran ... ^^''

Wie immer toll geschrieben. Screamers Charakter finde ich sehr interessant, seine Art und Weise ist heuchlerisch aber trotz allem niedlich irgendwie. Und seine Sorge um die Sparklinge finde ich auch super tollig. Schöne Idee.

*auf Soundwaves Schoß hoppst*
*den Rest von seinem Espresso trinkt*
Dann mal auf zum nächsten Kapi ^^


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