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immer wieder anders

von

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Aussichtspunkt

Ich hatte ein ungutes Gefühl als ich zu dem Platz fuhr. Ich parkte meinen Wagen und lief den Rest. Schon von weitem konnte ich Hiroshi erkennen.

„Sorry, wartest du schon lange?“ „Nein bin absichtlich früher gekommen.“

„Wegen gestern tut mir Leid.“ Wir saßen auf dem Geländer. „Was war denn?“ „ich habe einen alten Bekannten wieder getroffen.“ Ich spürte wie ich rot um die Nase wurde. „ach so.“ Eisiges Schweigen. „Wir müssen etwas besprechen Sophie- chan.“ Begeistert sah ich ihn an. Hatte er eine Lösung gefunden. „ich will die Verlobung nicht mehr auflösen.“ Das Lächeln auf meinen Lippen fror ein. „WAS?“ Schrie ich ihn an „wieso auf einmal?“

Verlegen starrte Hiro seine Füße an. „Na ja bis jetzt gab es nie einen Kerl bei dir, aber da du jetzt jemanden gefunden hast muss ich es dir wohl gestehen.“ „Was gestehen?“ Doch nicht das was ich dachte? „Ich liebe dich“ Müssten jetzt nicht wie im Kino ganz dramatisch Kirschblüten fallen? Na ja wohl die falsche Jahreszeit. „Tut mir Leid Kleine. Ich weiß nicht wann das passiert ist. Ich wollte sie wirklich auflösen.“ Das konnte alles nicht war sein! Wir waren doch Freunde gewesen… Er hatte es versprochen... Wütend drehte ich mich um und lief zu meinem Auto. Ich hörte wie Hiro hinter mit herkam und mir zurief ich solle stehen bleiben, aber ich war zu wütend. Ich stieg in mein Auto und fuhr einfach los ohne ein bestimmtes Ziel zu haben. Ich weiß nicht wie lange ich gefahren bin aber irgendwann fand ich mich beim Flower Garden wieder. Hier sollte mich wohl erstmal keiner finden. Ich stellte den Motor aus und lief hinein. Ich setzte mich schließlich an eine Wand. Von hier aus hatte ich einen guten Blick auf die Tür. An diesem Punkt hatte ich vor Jahren schon einmal gestanden und auf die Tür gesehen. Wieso konnte ich mich daran nur nicht erinnern? Ich merkte wie mir Tränen in die Augen stiegen und legte meinen Kopf auf die Knie. Dann hörte ich draußen Schritte. Hatte ich vorhin nicht noch gedacht hier würde mich keiner finden? Wohl falsch gedacht Sophie… „Hey kleine Hexe. Bist du hier?“ Das war doch Leons Stimme. Seine Schritte kamen immer näher und schließlich stand er auf den Stufen. Jetzt fiel es mir wieder ein. Dort hatten wir sie damals das erste Mal gesehen. Ich runzelte die Stirn, mit dieser albernen Show.

„Was machst du denn hier?“ Er kam auf mich zu und setzte sich neben mich. Als ich nicht antwortete hob er meinen Kopf damit ich ihn ansehen musste. Er hatte mich noch nie weinen sehen. Das merkte ich jetzt. Ohne ein weiteres Wort zu sagen zog er mich an sich. Als ich seine Nähe spürte konnte ich nicht anders, ich fing haltlos an zu weinen. Es dauerte eine Weile bis ich mich wieder eingekriegt hatte. „entschuldige.“ „Macht doch nichts. Willst du erzählen was los ist?“ Ich überlegte nicht lange und erzählte ihm von dem Treffen mit Hiroshi. Er sagte nichts sondern hielt mich nur Fester umarmt. „was tun wir jetzt?“ „Weiß nicht.“ Nach einer Weile sagte er schließlich das was mein Leben von grundauf verändert hat. „Ich nehme dich einfach mit“ „Entsetzt starrte er mich an. „Mitnehmen?“ „in meine Welt.“„Bist du dir sicher?“ „Ja“ „Das kommt ganz schön plötzlich..“ Eine Zeit lang sagten wir beide nichts. Da waren wohl die Pferde mit uns durchgegangen wie das so schön heißt…

„Vielleicht sollte ich meinen Freundinnen mal die ganze Geschichte erzählen… Emely hat immer gute Einfälle…“ „Mh mh.“ „Bist du sauer?“ Ruckartig drehte er den Kopf wieder zu mir, bis eben hatte er diese Macho-Haltung gehabt. Ein Bein angewinkelt und den Arm darauf gelegt und einen nachdenklichen Gesichtsausdruck aufgelegt.

„Wie kommst du darauf?“ Ich legte den Kopf schief. „Ach weiß auch nicht.“ Leon lächelte ein sexy schiefes lächeln. „Du und dein trockener Humor.“ „Ja, das ist schon schlimm…Lass uns laufen gehen. Das macht den Kopf frei.“ Ich reichte ihm eine Hand und zog ihn zu mir hoch, da ich schon aufgestanden war.

Als wir dann ein paar Runden gedreht hatten bekam Leon eine Nachricht, dass er zu seinen Freunden kommen sollte. Wir verabschiedeten uns voneinander. Diesmal gab es keinen Abschiedskuss… Irgendwie war er immer noch beleidigt. Was soll’s dachte ich. Völlig in Gedanken versunken war ich wieder losgelaufen und stand inzwischen am Meer. Ich kletterte auf einen Zaun und blickte aufs Wasser hinaus. Sonst half mir der Ozean immer beim Nachdenken -heute schien er besseres zu tun zu haben. Also holte ich meinen Ipod aus der Tasche und lief einfach die Musik laufen.

Irgendwann wurde ich ruhiger und meine Gedanken klarer. Ein Song passte genau zu dem was ich grade dachte.

Gute Miene zum bösen Spiel

Erscheint mir wie das Alltagsziel

Sind die Tage trostlos, leer

Ich will und kann und weiß nicht mehr

Ich soll dir täglich Freude spenden

Das Blatt für dich zum Guten wenden

Ein Lächeln auf die Lippen legen

Dein starres, stolzes Herz bewegen

Ich will nicht lachen, wenn ich weinen muss

stetig wächst in mir nur noch Verdruss

Ich will nicht schreien, wenn ich weinen will

Ich war schon viel zu lange viel zu still

Ich bin

Nur in Träumen unbesiegbar

Und kein Schatten meiner selbst

Nur in Wünschen unentbehrlich

Wenn ein Lichtblick nicht mehr zählt

Ist der Zweifel noch so groß

Aus dem Rampenlicht zu gehen

Was die Wahrheit dir dann zeigt

Ist nicht mehr was du willst
 

Viel zu viele Tränen vergossen

Viel zu viele Träume sind verflossen

Kaltes Salz auf meiner Haut

Stumme Schreie werden laut

Kann ich denn so weiterleben

In mein Schicksal mich ergeben

Will ich dem nicht doch entrinnen

Und den Neuanfang beginnen

Ich will nicht lachen, wenn ich weinen muss

stetig wächst in mir nur noch Verdruss

Ich will nicht schreien, wenn ich weinen will

Ich war schon viel zu lange viel zu still

Ich bin nicht mehr dein Clown

Nur in Träumen unbesiegbar.....

Meine Familie die sich in letzter Zeit wie eine alte Schallplatte anhörte… Dann meine Freundinnen, die mir einfach nicht richtig zuhörten und alles in den falschen Hals bekamen. Ich schreckte von einem Geräusch auf und blickte mich um. Lauter Pärchen standen um mich rum und fingen an rumzumachen. Wenn ich jetzt eine Animefigur wäre hätte ich einen Tropfen im Gesicht und würde hinten überkippen. Ich grinste bei dem Gedanken. Als mir das Nachbarpärchen dann zu zutraulich wurde sprang ich von dem Geländer und lief den Strand zurück in die Stadt. Ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass es erst 19 Uhr war. Ich konnte also noch draußen rumlaufen. Also lief ich weiter bis ich bei Doremis Haus zum stehen kam. Was soll’s dachte ich und klingelte. Herr Harukaze öffnete mir. „Hallo Sophie. Möchtest du zu Doremi?“ „Wenn sie Zeit hat.“ „Ja sie ist oben. Vielleicht kannst du sie ja etwas beruhigen. Sie ist völlig aufgedreht, wir kriegen aber nichts aus ihr heraus.“ Mit einem grinsen fügte er hinzu. „Nicht mla mit Steaks als Bestechung.“ Dann musste es allerdings schlimm stehen. Schnell zog ich meine Laufschuhe aus und lief die Treppe zu ihrem Zimmer hoch. Sollte ich klopfen? Ich war schon ewig nicht mehr bei Doremi gewesen. Als ich grade die Hand hochgehoben hatte ging die Tür von alleine raus und Doremi stand vor mir. „Hi“ „Hi“ „Gehen wir aus?“ „Klar“ Also wieder Treppe runter Schuhe an und ab dafür.

Stunden später, um genau zu sein 23 Uhr Abends waren wir noch nicht wieder zu Hause. Wir waren in verschiedenen Klubs gewesen -aber keiner war heute das richtige. Jetzt grade saßen wir in einem an der Bar tranken Tequila Sunrise’s und sahen den anderen Menschen beim tanzen zu. „Hast du dich inzwischen schon mal mit Al getroffen?“ Verlegen guckte meine Rothaarige Freundin auf den Boden. „Ja haben wir.“ Ich war so langsam genervt. Sonst musste man nicht jedes Detail aus ihr rauskitzeln. Also hakte ich nach. „Und was habt ihr gemacht?“ Man konnte sehen wie sie ganz rot wurde. Schließlich platze es aus ihr raus. „Wir haben uns geküsst. Am Strand bei Sonnenuntergang. Es war so romantisch…“ Ich musste an den Kuss mit Leon in seiner Wohnung denken. Da war Al wohl ambitionierter als Leon… „Ist was Sophie?“ Doremi schaute mich besorgt an. „Nein, erzähl weiter.“ „Also, danach waren wir noch im Kino und haben Transformers angesehen-„ Ich zog eine Augenbraue hoch. „Du hast Transformers angesehen?“ „Ja ich weiß, sonst wollte ich das nicht, aber eigentlich war der Film echt gut. Jedenfalls sind wir dann noch essen gewesen. In einem der schicken Restaurants in den Hotels, weißt du?“ Ich nickte. „weiß ich.“ Jetzt lief sie wirklich knallrot an. „Ah ja… war da noch was?“ Sie guckte mich wütend an. „Du willst mich nur ärgern.“ Sie sah auf ihre Finger. „Dann sind wir zu ihm in die Wohnung und haben noch was getrunken… den Rest kannst du dir sicher denken.“ Jetzt war ich wirklich überrascht. Das sie so schnell bei der Sache war… „Du bist ja flott.“ Shit, das war jetzt nicht absichtlich. Doremi seufzte. „Weißt du als wir noch Hexen waren, sind wir ihnen schon begegnet, damals war ich schon schrecklich in Al verliebt gewesen.“ Sie konnte sich auch daran erinnern? Ich glaube ihr anderen könnt euch nicht mehr an sie erinnern, oder? Al hat gesagt, das wäre wegen einem Zauber.“ Eine Zeitlang saßen wir nur still nebeneinander. Ich atmete tief durch. „Ich weiß es auch noch. Wo wir sie neulich trafen war das schon komisch, aber sicher weiß ich es erst seit heute Nachmittag.“ So, erstmal nen Schluck trinken. Während ich an dem Strohhalm sog, blickte ich zu Doremi. Die hatte inzwischen ein fettes Grinsen im Gesicht. „Du bist in ihn verliebt. Deshalb weißt du es wieder, das ist nämlich der Schlüssel um den Zauber zu brechen.“ Jetzt war ich baff. Ich mochte ihn zwar schon irgendwie… Aber als Liebe hätte ich das jetzt noch nicht bezeichnet. Wieder saßen wir schweigend nebeneinander. „Würdest du mit ihm gehen? Wenn du in Schwierigkeiten wärst?“ Sie dachte darüber nach. „Ja ich denke schon. Ich könnte meine Familie ja sehen, gibt ja Verbindungen. Steckst du in Schwierigkeiten?“ „Mein Großvater hat mich verlobt. Er meint das wäre eine gute Verbindung für die Familie?“ Doremi war ganz blass geworden. „Akarta? Den fand ich immer so nett…“ „Nein, der Vater meiner Mutter.“ „Jetzt versteh ich langsam, die Treffen mit dem Unbekannten.“ Ich nickte nur. „Aber wieso triffst du dich mit dem?“ Ich rutschte auf dem Hocker hin und her. „Weil wir eigentlich seit dem Sandkasten befreundet sind.“ „Eigentlich?“ „Wir haben uns vorhin getroffen. Wir wollten beide eine Lösung finden, bis heute Nachmittag. Er hat mir gesagt das er mich liebt.“ „Was hast du gemacht?“ „Ich hab ihn stehen lassen. In der Gegend rum gelaufen und irgendwann bei dir gelandet.“ Das Gespräch mit Leon im Shop verschwieg ich ihr lieber. „So ein Idiot, grade jetzt muss er damit rausrücken.“ „Eben wegen Leon. Er meint jetzt wo er Konkurrenz hat…“ „Ach so, deshalb gehst du mit ihm in die Zauberwelt?“ Man konnte sehen dass sie dem ganzen nicht so recht traute- genauso wenig wie ich. Ich schüttelte den Kopf. „Das war Leons Idee. Wir haben nicht weiter darüber geredet. Ein Glück.“ Doremi rührte nachdenklich in ihrem Drink. „Weißt du, ich würde es machen. Aber einfach weglaufen- das passt nicht zu dir.“
 

Weitere 2 Stunden später lag ich mit offenen Augen im Bett. Wir hatten grade Hochsommer, mein Zimmer war stickig und heiß. Irgendwann hatte ich einfach genug davon und stellte mich unter die Dusche, das würde hoffentlich helfen. Ich zog mir schnell ein T- Shirt aus dem Wäschekorb und lief dann wieder zurück zu meinem Zimmer. Seit Dad wieder angefangen hatte mit Frauen auszugehen blieb er nachts öfters mal weg. Ich gönnte es ihm. Als ich mich grade wieder auf mein Bett gelegt hatte bemerkte ich, dass jemand auf meiner Fensterbank saß. Bevor ich sauer werden konnte, kam der Schatten aber auf mich zu. Natürlich war es Leon. „Hey!“ Völlig überfahren sah ich ihn nur an. Was in aller Welt hatte der hier mitten in der Nacht zu suchen?? Das ich scheinbar nicht so erfreut war überging er einfach. „Ich wollte mich entschuldigen. Hast du vielleicht Zeit? Ich hätte da eine Idee…“Er setzte ein sexy lächeln auf. Ich zeigte auf mein Bett. „Ich wollte eigentlich schlafen- wie du vielleicht siehst.“ „Sei doch nicht so… Ich verspreche dir es lohnt sich.“ Da ich heute wohl eh nicht mehr schlafen konnte willigte ich schließlich ein. Ich hatte ihn auf den Flur gejagt damit ich mir etwas überziehen konnte. Ich nahm das erstbeste was im Schrank lag: Ein schwarzes Top und eine Bluejeans. Ich ging zu Leon auf den Flur. „Brauche ich auch Schuhe?“ Er hatte sich grade Familienfotos angesehen. „Nein brauchst du nicht. Können wir denn?“ Er drehte sich zu mir um, aber ich war schon die Treppe halb runter gelaufen.

Ich wollte grade aus der Tür raus als Leon mich am Arm festhielt. „Ich dachte eigentlich nicht an den Fußweg…“ Er lächelte mir verschwörerisch zu. Dann zog er mich sanft an sich. Und der Boden unter uns verschwand, alles drehte sich- dann standen wir plötzlich wieder auf sicheren Boden. Einem sandigen Boden. Ich blickte mich um. Wir waren an einen Wahnsinns Strand. Könnte glatt aus einem Reisekatalog sein… „Na? Magst dus?“ Er stand jetzt neben mir und schaute unsicher zu mir rüber. Ich konnte nicht anders. Ich fiel ihm –übers ganze Gesicht lächelnd- um den Hals. „Das ist wirklich süß von dir.“ Man konnte förmlich den Stein sehen der ihm vom Herzen fiel. „Super, erst baden oder erst essen?“ Ich blickte in den Himmel, es wurde langsam dunkler, aber mein Hunger gewann schließlich. Ich wollte ihm grade antworten und hatte mich schon umgedreht. Aber mir blieb das Wort im Hals stecken. Er hatte ein wirklich reichhaltiges Picknick gezaubert. Wir aßen zusammen und schauten auf das inzwischen stille Wasser. „Wie kommst du eigentlich darauf?“ Rot geworden schaute er mich an. Als er plötzlich anfing zu lachen wurde ich auch rot, allerdings eher weil ich mich aufregte. „Was ist??“ „Du hast da noch was kleben...“ Er näherte sich meinem Gesicht und ich weiß noch wie ich dachte, wie kitschig das doch ist. Er wischte die Reste der Weintraube weg. Seine Augen waren so nah an meinem, dass ich sogar kleine goldene Punkte sehen konnte. Scheinbar ewig sahen wir uns einfach nur an. Will er nicht oder traut er sich einfach nicht? Plötzlich sprang er auf und zog mich mit zum Wasser. Dann hielt er plötzlich an und ich rannte völlig in ihn rein. „Was ist?“ „Wir haben gar keine Badesachen an…“ Hatte ich schon den Tropfen erwähnt?? „Kannst du nich zaubern?“ Ich weiß auch nicht, auf einmal wollte ich nur noch ins Wasser. Er nickte nur, schnippte mit den Fingern und schon hatten wir Badesachen an. Neugierig- so dass er es nicht bemerkte- blickte ich an mir hinunter. Ich hatte einen schwarzen Bikini verpasst bekommen, grade soviel Stoff das er keinen Ärger bekommen konnte. Nur schien er die, Musterung“ bemerkt zu haben. „Ist das Recht so?“ Nun wurde ich wirklich aus Verlegenheit rot und nickte nur. Wir liefen Hand in Hand ins Wasser bis mir irgendwann schwimmen mussten. Wir tobten und lachten und spielten uns gegenseitig „Streiche“. Eigentlich ging es nur darum den anderen zu berühren, aber das hätte ich ihm gegenüber wohl nie eingestanden. Immer wieder hob er mich an der Hüfte hoch um mich dann durchs Wasser zu werfen… Man konnte merken wie sehr es ihm gefiel also sagte ich nichts zum werfen, den anderen Teil mochte ich schließlich auch. Als es dunkler wurde gingen wir wieder an Land und zogen unsere Kleidung wieder an. Leon war vorgegangen und sah mir zu wie ich ans Land lief. „Du siehst aus wie Halle Berry in dem Bond Film.“ „Häh?“ Leon kicherte. „Sag bloß du kennst den nicht?“ „Doch schon… Ich bekomm nur nich oft Komplimente… Jedenfalls nicht im Bikini…“ „Warum das denn? Du siehst toll aus.“ Er wurde schon wieder rot. Ich ließ mir einen Augenblick Zeit mit der Antwort. „Grade deshalb, geh ich meistens mit mehr Sachen an weg. Ich mag´s nicht besonders auf der Straße angestarrt zu werden.“ Scheinbar eine Ewigkeit schwiegen wir beide. „Du bist ein sehr hübsches Mädchen Sophie. Sie werden dich immer ansehen.“ Er grinste. „Muss ich ja auch.“ „Wegen neulich, vor unserer Wohnung das tut mir sehr Leid. Ich hab einfach keine Erfahrung damit…“ „Das stört mich aber gar nicht. Willst du es nicht noch mal versuchen?“ Meine Wangen glühten. Leon neben mir, rückte jetzt näher an mich ran und kam mir mit seinem Gesicht immer näher. „Schön still halten, beweg dich nicht.“ Ich gehorchte und schloss meine Augen und wartete einfach ab, was er tat. Es kam mir so vor als würde er unendlich lange warten und diese elektrische Spannung kam wieder. Das kribbeln das in meinem Bauch angefangen hatte zog sich durch den ganzen Körper. Dann traute er sich endlich und küsste mich- diesmal traf er sogar. Ganz schüchtern machte er erst gar nichts- na ja vielleicht dachte er ja das wäre alles??? Trotzdem gefiel mir das Gefühl von seinen weichen, warmen Lippen auf meinen sehr gut. Ich drückte mich enger an ihn und legte meine Arme um seinen Hals und fing an ihn zurück zu küssen. Ich stupste seine Lippen mit seiner Zunge an- man hörte förmlich wie die Rädchen ratterten- dann öffnete er seinen Mund. Er lernte schnell, stellte ich fest und als wir voneinander abließen war es schon tiefste Nacht. Wir lagen immer noch eng umschlungen, keiner wollte als erstes sagen das wir los müssten. Als er wieder anfing mich zu küssen- und das ziemlich gut, er lernte wirklich schnell- war ich es schließlich die sagte das wie gehen sollten. „Schade. Mir gefällt es grade so gut.“ Er verzog beleidigt das Gesicht. „Du brauchst ja nicht gehen, aber wir können doch woanders hin. Kino, zu mir oder so was? Mir wird nur ehrlich gesagt kalt am Hintern.“ Ich grinste ihn an. „Tz, das du immer so direkt sein musst.“ Ich lächelte ihn verführerisch an und räkelte mich ein wenig. „Sag bloß das magst du nicht?“ Fragte ich ihn, natürlich in einem Unschuldston. „Sonst wären wir wohl nicht mehr hier.“ Er seufzte tief. „Na gut, dann lass uns verschwinden.“ Er stand auf und zog mich auch auf die Füße. „Einen Wunsch wo es hingehen soll?“ „Zu mir nach Hause. Wo du mich abgeholt hast wollte ich ja schon schlafen gehen. Ich will gar nicht wissen wie spät es ist.“ „Du kennst das ja- schön festhalten.“ Ich nickte gehorsam und kuschelte mich an ihn. Es war schon merkwürdig, was das verliebtsein aus einem machen konnte. Die ganzen Kitschigen Sachen, die man sonst nur verarscht hatte, waren eigentlich ganz schön. Die Küsse mit Leon waren auch ganz anders gewesen als mit meinen bisherigen Freunden- nicht das das lang anhaltende gewesen wären, aber so eine Wirkung hatte keiner auf mich gehabt. So im Nachhinein betrachtet… Wenn Doremi wirklich (mal) Recht haben sollte und Liebe der Schlüssel sein sollte um den Zauber zu umgehen, wieso hatte ich mich dann in andere verknallt? War das nicht eigentlich unlogisch? Oder war ich einfach nur ein Mensch dem solche, Kleinigkeiten“ egal waren. Das würde sich hoffentlich alles aufklären. „Hey Kleine, warum so in Gedanken?“ Wir standen in der Wohnung wo ich und mein Vater- ab und zu, wie mir grade einfiel- lebten. „Nur unbedeutende Sachen.“ Ich lächelte ihn an. Jetzt wo wir im beheizten Haus standen fiel mir wieder auf wie müde ich eigentlich doch war. Mir war trotzdem kalt und ich war vollkommen alle. „Ist es schlimm wenn ich jetzt ins Bett möchte?“ „Ach was, mach dir darum mal keinen Kopf. Darf ich noch bleiben bist du eingeschlafen bist?“ Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. „Du kannst auch ganz hier schlafen wenn du möchtest. Ganz ohne Hintergedanken natürlich.“ Er grinste. Die Grundlegenden Dinge wusste er wohl… „Natürlich. Wenn dich es nicht stört würde ich sehr gerne bleiben.“ Er legte seine Arme um mich und knabberte an meinem Ohrläppchen. Mir lief ein Schauer über den Rücken.

Etwa 10 min später war ich fertig gewaschen und umgezogen im Bett. Ich hatte mich kaum hingelegt als mir schon die Augen zufielen. Ich hörte gar nicht mehr richtig wie Leon ebenfalls ins Bett kam, ich glaube er hat mir zum einschlafen ein Lied vorgesungen- das kann ich aber auch geträumt haben…

Mein Stern

In den Weiten deiner Augen

Seh ich grosse Zuversicht

Wärme flutet meine Seele

Voller Hoffnung ist dein Blick

Strebst nun auf mit großer Eile

Streckst die Arme aus zu mir

Dauert eine kleine Weile

Angekommen nun bei mir

Mein Stern - Mein Stern

Eng umschlossen sitze ich hier

Nun ganz nah mit dir allein

Lebe nur den Augenblick

Könnt er doch bloss endlos sein

Dein grenzenloser Drang nach Taten

Und die Zartheit deines Seins

Lassen mich sooft erstaunen

Ist dein Herz doch noch so klein

Mein Stern - Mein Stern

Unbefangen ist dein Handeln

Vorbehalte kennst du nicht

Bist der Antrieb meines Strebens

Sehe ich in dein Gesicht

Befreist in mir das starre Denken

Und löst in mir den tristen Blick

Lässt den Fokus auf dich lenken

Schaue nun zu dir zurück

Nur ein Stück von diesem Wesen

Wünsch ich mir für mich zurück

Wundersam verläuft das Leben

Trübt sooft den klaren Blick

Schau zurück in deine Augen

Sind sie doch so klar und rein

Lebe jetzt den Augenblick

Könnt er doch nur endlos sein

[Unheilig, Mein Stern ; das Lied im anderen Kapitel hieß Dein Clown]



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