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Red Clouds

Hikaris Lament
von

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Rosenrot

Sie starrte den eingetretenen Engel an. „O-Oma?“, wunderte sie sich leise.

Sofort erhob sie sich. Sie rannte auf die vertraute Gestalt ihrer geliebten Großmutter mit den reinen, weißen, großen Schwingen am Rücken zu und schloss sie sofort in die Arme, „Oma! Du bist hier!“, rief sie erfreut aus, „Ich dachte, ich könnte dich nie wieder- ...“
 

Ihre Großmutter schloss auch sie fest in die Arme. Eine warme, liebevolle Umarmung ...

Wie lange schon musste sie ohne eine solche auskommen?

Seit ihre Oma gestorben war ...

Und jetzt war sie wieder hier ...

Konnte es sein ... war es möglich ... dass der Tod doch nichts Schlechtes war? Einmal trennte man sich ... doch man sah sich wieder ...

In den meisten Fällen.
 

„Hikari ...“, redete ihre Oma dazwischen, „Was hast du getan?“, fragte sie fürsorglich, doch zugleich auch streng und maßregelnd, „Was hast du nur getan?“

Sie sah ihrer Großmutter in die Augen. Ihre Augen strahlten Liebe und Wärme aus, auch wenn sie sie mit hartem Blick durchbohrten. „Hikari ... Weshalb nur?“

Sie schüttelte den Kopf, „Oma ... ich ... ich bin doch nur zu dem geworden, das alle von mir verlangt haben ... ich bin ...“

„Tot“, vollendete ihre Großmutter ihren Satz und drückte sie dabei fester an sich, „Du bist tot, mein Schatz. Dein Leben ist beendet ...“

„Ja, aber ich bin doch hier – bei dir ... Auf der Erde wärst du nicht ...“

„Aber du. Du solltest doch dort weilen. Bis deine Zeit zu Ende ist. Weshalb bist du nur früher hergekommen, Hikari? Wieso nur ...?“

„Ich wollte es doch gar nicht!“, entgegnete sie und löste sich aus der Umarmung, wonach sie einen Schritt zurücktrat und ihrer Großmutter fest in die Augen sah. „Weshalb sollte ich freiwillig sterben wollen, Oma? Ich wollte doch bei Hidan bleiben. Bei meinen Freunden ... Ich bin nicht hier, weil es mein Wille war!“

Ihre Großmutter sah zu Boden. „Weshalb hat sich dein Geist dann nach hier oben begeben, Hikari? Weshalb, wenn nicht, weil du es so wolltest? Man stirbt, wenn man sterben MUSS. Doch du ... du KONNTEST sterben, mein Kind! Warum hast du dich dafür entschieden?“
 

Sie blickte entgeistert drein, als sie die Worte ihrer Verwandten vernahm. Was hörte sie da? Freiwillig soll sie gegangen sein? Freiwillig diesen Weg gewählt haben? Mit der Absicht zu sterben? Das Leben zu beenden ...?

Absichtlich von Jen getötet werden?

Nein.

Nein, ihre weise Großmutter irrte sich in dieser Hinsicht gewaltig! Es war nicht so. Keinesfalls. Niemals.
 

„Wie kommst du darauf?“, wollte sie wissen, „Was veranlasst dich dazu, so etwas zu glauben?“, fragte sie leise wispernd.

„Wie soll es denn sonst möglich sein?“, antwortete der betagte Engel ebenso ruhig, „Wie sonst sollst du zu früh hier sein?“

„Ich weiß nicht, warum es so gekommen ist. Weshalb dieser Berater Gottes so etwas sagt. Doch ich weiß, dass ... ich hier bleiben kann. Hier, bei dir ... Oma ... Schon so lange wollte ich zu dir kommen!“, erklärte Hikari, „Alle ließen mich alleine ... Mein Bruder hat sich nie um mich gekümmert ... ich war ihm egal ... Vater und Mutter nehmen alle Missionen an, die sie weit weg von Zuhause erfüllen können ... und wen gibt es denn noch? Nur dich, Großmutter. Und auch du bist weit weg von mir gewesen ...“

„Hikari ... Ich war immer bei dir ... in deinem Herzen, deiner Erinnerung“, beschwichtigte ihre Großmutter sie.
 

Hikari legte den Kopf schief und lächelte. „Du ... scheinst es wohl vergessen zu haben, Oma ... Aber man kann nicht nur von der Erinnerung leben ... Man braucht Freunde um sich ... Leute, die man liebt ... denen man vertraut. Ich kann doch nicht rein aus der Erinnerung daran leben!“

Ihre Großmutter blickte beschämt und nachdenklich zu Boden. „Es ... tut mir leid, dass ich dich so früh verlassen habe ... es tut mir leid, dass sich niemand um dich kümmert ...“

„Ich hatte Freunde ... doch in letzter Zeit ... haben wir uns entfernt ...“, gab Hikari zu bedenken, „Chizuru und Mizuki – meine besten Freunde ... sie sind weg. Sind weit weg. Unerreichbar für mich. Im Moment. Bis sie wieder kommen ... Doch erinnern sie sich dann noch an mich? Wird es wieder so wie früher? Was, wenn sie mich vergessen haben .... oder mich nicht mehr wollen?“

„Chizuru und Mizuki begleiten dich schon seit langer Zeit. Sie werden dich nicht vergessen, Hikari. Egal, wie lange ihr getrennt seid. Sie haben dich sehr gerne und mögen dich und ...“

„Genau dasselbe dachte ich auch von meiner Mörderin.“
 

Die Großmutter sah ihre Enkelin schockiert an. „Du ... Hikari! Wie? Wie bist du gestorben? Was wurde dir angetan, mein Kind?“

Ihr Blick wanderte nach oben. Zu den Wolken. Es war eigentlich derselbe Blick, den man von der Erde aus hatte. Nur mit anderem Untergrund.

„Jen und Hidan ... sind meine neuen Freunde geworden ... Wegen ihnen war ich nicht bei Mizuki und Chizuru ... Hidan ... meine große Liebe ... und Jen ... eine einfache Freundin ... Doch sie ...“

Hikari sah ihre Großmutter an. „Sie hat mich eiskalt ermordet!“

Sofort schlug die alte Frau wieder ihre Arme um Hikari und hielt sie fest. „Das tut mir so leid für dich, mein Kind! Das ... das wusste ich nicht! Ich ... ich war mir dessen wirklich nicht bewusst! Dieses Leid ... diese Qual ... Jemand, den man Freund nennt ... Oh, Hikari!“

„Schon in Ordnung, Oma“, meinte Hikari und drückte sie, „Du kannst nichts dafür ... Jen ... hat wohl nie wirklich eine Freundschaft mit mir haben wollen. Ich war immer nur das Mittel zum Zweck. Das Werkzeug. Die Geisel. Diejenige, die Ärger bereitet hatte. Diejenige, die im Weg war ... Unbedeutend und naiv. So naiv, dass ich an ihre Freundschaft geglaubt habe ...“

„Hikari ... wegen ... dieser Jen ... bist du gestorben. Wegen ihr ... hast du den Rest deines Lebens nicht beansprucht. Du warst enttäuscht von ihr. Von dieser Handlung. Sie hat dich ermordet ... Dich, eine Freundin. Sie hat dich benutzt und verletzt“, vermutete ihre Großmutter und schmiegte sich noch enger an sie. Sie hielt sie fest. „Du wolltest zu jemandem, der dir nahe steht. Dich in solchen Momenten tröstet ... dich umarmt ... dich liebt ...“

„Du ... Oma ... du bist mir als erste eingefallen ... Meine Gedanken ... ich habe mich ... zu dir verflüchtigt“, wurde Hikari plötzlich klar. „Ich bin geflohen ... zu dir ...“
 

Sie war nun bei der Person, die sie immer in Schutz genommen hatte. Die Person, die ihr am nächsten stand. Jene, die sie liebte, die sie beschützte, die immer bei ihr war. Ihre Großmutter hatte sich zu Lebzeiten immer um sie gekümmert. Sie hatte mit ihr gesprochen, gelacht, gescherzt, gespielt, sie getröstet ...

Ihre Großmutter hatte ihr geholfen, wo immer sie konnte. Sie immer verteidigt ... Und sie vor Bösem, Ungewolltem bewahrt ... Vor Dingen, die nicht so waren, wie sie sein sollten ...
 

Bei der Beerdigung ihrer Großmutter waren Hikari diese Gefühle abhanden gekommen. Relativ schnell hatte sie sich mit dem Tod der alten, gebrechlichen Frau abgefunden. Sie hatte ... es verdrängt. Den Schmerz. Alles, was ihre Großmutter ihr in diesem Moment genommen hätte, wäre nicht ihr Tod der Auslöser für diese Gedanken gewesen.

Und hier war es dasselbe ...

Doch die Verletzung, die sie hätte vielleicht überleben können ... sie wollte es nicht.

Getötet durch die Hand eines Freundes, von der Welt im Stich gelassen ... einsam ...

Sie hatte es satt.

Sie wollte es doch gar nicht mehr.

Ja, ihre Großmutter hatte wahrscheinlich recht! Sie war freiwillig hier. Nur war es ihr nicht klar.

Denn dieser Drang ... wurde von ihr unterdrückt ...

„Hikari ... mein Engel ...“, flüsterte ihre Großmutter, „Ich will nicht, dass du hier bist. Deine Zeit läuft weiter ... Du bist noch jung. Du kannst glücklich, lebendig und fröhlich sein ... Hikari, ich will, dass du lebst.“

Sie sah ihre Großmutter erstaunt an. „Doch wie soll das bewerkstelligt werden? Ich bin tot ... ich habe meinen Tod zugelassen ... und jetzt hat er mich eingeholt ... ich bin- ...“

„Es existiert eine Möglichkeit“, meinte ihre Großmutter, „Und ich will, dass du sie nutzt.“

Die Frau ließ sie los und ging zur Tür hinaus.

Hikari wartete im Raum.

Hätte sie ihrer Großmutter folgen sollen?

Nein.

Sie würde wiederkommen.

Denn auf ihre Großmutter war Verlass.

Ihre Großmutter würde sie niemals vollkommen alleine lassen.
 

Hidan hielt Jen weiterhin fest umklammert. Er wollte sie nicht gehen lassen. Sie atmete kaum noch. Sehr unregelmäßig. Sie war richtig schwach. Er musste sie beschützen ... ihr helfen ... doch wie? Wie ...?

Was konnte er nur tun?

Es gab nichts für ihn zu tun. Denn er ... war machtlos dem Tod gegenüber. Machtlos so wie sein eigener Tod machtlos gegenüber ihm war.

Doch der Tod war stärker. Denn Jens Tod ... ihr Sterben hatte Macht über ihn. Große Macht sogar ...

„Jen, bitte, bleib bei mir ... Ich liebe dich ... ich will nicht, dass du gehst ... bleib hier“, murmelte er vor sich hin. Nur Jen konnte es hören ... falls sie noch etwas hörte, „Jen ... bitte ... ich liebe dich ...“

Ein Zucken durchfuhr sie.

Sofort drückte Hidan sie fester an sich. „Jen ...“

Plötzlich bewegte sich ihr Mund. Sie versuchte wohl Worte zu formen ...

„Hidan“, drang aus ihrer Kehle, „Hidan ...“

„Ja, Jen! Ja, ich bin hier ... Hier, bei dir ... Halte durch ...“

„Hidan ...“, wiederholte sie.

„Ich bin hier ...“

„Blut ...“
 

Blut? Was meinte sie damit?

Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.

Blut.

Sein Blut.

Warum hatte er daran nicht gedacht?

Sein Blut war die Lösung! Ihre Rettung. Ihr ...
 

„Was haben wir denn da?“, ertönte plötzlich eine Stimme hinter ihm.

Sofort erkannte er ihren Besitzer: Zabosa.

„Den Schauplatz haben wir doch anders verlassen“, stellte er fest – dabei klang er ernst, „Was ist geschehen?“

Doch erneut verweigerte Hidan ihm die Antwort.

Dieser Person würde er nichts sagen. Nein, nicht Zabosa.
 

Er hörte wie der in einer Rüstung steckende Zabosa näher kam. Dann fühlte er seine Anwesenheit unmittelbar hinter ihm. „Wieso bist du wieder ein Ganzes, Hidan?“, wollte er wissen.

Eine Hand landete auf seiner Schulter.

Sie war schwer.

Sie steckte in einem Eisenhandschuh.

„Zabosa“, begrüßte Hidan ihn.

Dabei bemerkte er, dass Zabosa nachdenklich auf Jen in seinen Armen starrte. „Was in Teufels Namen ist geschehen? Was hast du mir ihr getan?“, wollte Zabosa wissen.

Hidan sah ihn wütend an. „Das hier ... ist nicht mein Werk ...“, murmelte er ihm entgegen.

Wessen Werk war es?

Jen ... Weshalb ... Ja, wegen ihm ... doch ... es war sein Werk ... seines ... nur wegen ihm war sie in solch einem Zustand ... Kurz vor dem Tod ...

Das Blut! Er musste es ihr überreichen!
 

„Blut ...“, ertönte ein beinahe unhörbares Flüstern, „Bitte ...“

„Jen!“, sagte er aus und wollte sich zu ihr herunter bücken.

Doch Zabosa zog ihn schleunigst zurück.
 


 

„Kann es sein, Hidan ...?“, frage er, „Kann es wirklich sein, dass es so gekommen ist?“

Er drückte den Mann, der die verwundete Jennifer in seinen Armen liegen hatte, nach hinten, sodass er weit weg von ihr bleiben musste.

Eine Vermutung hatte ihn beschlichen.

Eine sehr, sehr unerfreuliche.
 

„Berichte mir die Wahrheit und du sollst für jetzt verschont sein!“, bot Zabosa dem Mann an, der sich verzweifelt unter seinem Griff wehrte, aber wohl nicht wagte, Jen auch nur mit einer Hand loszulassen, „Kann es sein ... dass sie mich verraten hat?“, wollte er wissen.
 

Er hatte auf sie gewartet. Zwei Stunden lag ihre Trennung bereits zurück. Zwei Stunden, in denen sich offenbar einiges zugetragen hatte. Dinge, die ihm besser gesagt wurden, sodass er darüber richten konnte.

Denn zu der Situation, die er vorfand, hätte es gar nicht kommen könne, wäre ein Faktor nicht unweigerlich verändert worden.

Ein prüfender Blick zu Hikari sagte ihm, dass dieser Faktor nicht sie sein konnte. Die Heilerin lag noch immer tot dort, wo sie sie zurückgelassen hatten. Doch der Kopf und die Unverletzte hatten einige ihrer Rollen getauscht.

Hätte er solch einen Verrat voraussehen sollen?
 

„Hat sich Jen gegen mich gewandt?“, wiederholte er geduldig seine Frage.

„Lass mich los“, befahl Hidan und drückte sich nach vorne.

Doch mit Hilfe seiner ungemein starken Kräfte ließ er den Ninja nicht entkommen. „Antworte mir. Und wenn mir die Antwort behagt, so lasse ich dich fortfahren.“

Hidan jedoch verweigerte eine solche.

Er weigerte sich, ihm, Zabosa, die Wahrheit zu erzählen.

Konnte man es ihm verübeln?

Nein. Denn er war der Feind. Er reagierte richtig.

Doch auch, wenn es Jens Leben kostete?
 

SOLLTE es denn Jens Leben kosten?

Wenn sie ihn verraten hatte ...

Das Mädchen brachte ihn in eine wahrlich schwierige Situation. In eine Situation, die er lieber vermieden hätte.

Er konnte für Jen nicht seine hart erarbeitete Grausamkeit opfern. Denn er war für Hidan eindeutig grausam. Er verletzte seine eigene Kameradin, nur um Hidan eine Täuschung aufzuerlegen. Wie konnte Hidan ihn NICHT für erbarmungslos halten? Das war nicht möglich.

Wenn er Jen jedoch verfrüht half ... so konnte Hidan daraus Nutzen ziehen. Er könnte die Geiselnahmen beginnen, wie sie es bei Hikari getan hatten.

Doch ... würde Hidan es tun?

Wie er Jen in den Armen hielt ... was war es, das ihn dazu trieb? Welchen größeren Nutzen zog er aus ihrem Leben?

Oder war es dank Jens Verrat, sodass es die Dankbarkeit war, die ihn so handeln ließ?

Gab es überhaupt einen Verrat?

Oder besaß Hidan ungeahnte Kräfte?
 

„Was soll ich dir sagen? Siehst du es denn nicht? Jen STIRBT! Du kannst sie doch nicht sterben lassen! Sie ist doch deine Schülerin ...“, erklärte er. Hidan sprach nicht sonderlich laut, doch laut genug, dass Zabosa jedes Wort bestens vernahm.

„Ich sehe, dass dein Kopf nicht dort ist, wo er sein sollte. Ich sehe, dass Jen in einer gar argen Situation ist, in der ich sie nicht zurückgelassen habe. Und ich sehe, dass mir jemand eine Erklärung schuldet. Und bevor ich diese nicht erhalten habe, werde ich nicht zur Tat schreiten – oder dich zur Tat schreiten lassen.“

„Du bist barbarisch“, stellte Hidan fest, „Wie kannst du nur zusehen ... wo du sie doch heilen könntest? Sie stirbt! Sie hat nicht mehr ...“

„Und weshalb heilst du sie nicht, wenn es doch so wichtig für dich ist, sie lebendig zu bekommen?“, er hielt kurz inne, „Kannst du etwa nicht heilen? Vielleicht weil Jen Hikari umgebracht hat? Die Heilerin in eurer Gruppe?“
 

Hidan zog weiter an, um sich gegen Zabosa zu wehren. „Steh doch auf, Hidan. Erhebe dich und entferne dich von ihr. Sie wird mir sagen, was geschehen ist.“

Sekunden des Schweigens vergingen. Momente ohne Handlung.

Dann ließ die Wehr Hidans nach.

Er legte Jen sanft auf den Boden und stand auf.

Zabosa ließ ihn gewähren.

Denn dies war sein Vorschlag gewesen. Sein ureigener Vorschlag.
 

Er stieß Hidan leicht zur Seite, sodass dieser Platz machte. Dann kniete Zabosa selbst sich zu Jen. Falls Hidan Dummheiten machte, würde er dies bemerken. Schließlich war er ein ausgebildeter Ninja. Nicht jeder bestand gegen ihn. Nicht jeder konnte erdenkliche Situationen ausnutzen.
 

Zabosa besah sich die Wunde aus der Nähe. Es waren gezielte Herzstiche eines Kunais. Nein, mehrerer Kunai. Gab es einen Kampf? Hatte Hidan ihr diese Verletzungen zugefügt?

Eher nicht. Nein, bestimmt nicht.

Sonst wäre er gegangen. Er wäre nicht hier, um zu warten, dass jemand diese Stichwunden heilte.

„Hilfe ...“, erklang Jens Stimme, „Hilf mir ...“

Schockiert stellte er fest, dass sie sich wirklich sehr schwach und todesnahe anhörte.

Sofort legte er die Hand an ihre Wunde und heilte sie.

Jedoch ließ er sie nicht ganz verheilen.

Falls sie ihn doch verraten hatte ...

Er konnte keine Verräter dulden. Denn Verrätern konnte man nicht vertrauen.
 

Jen entrann dem lebensbedrohlichen Zustand. Doch ein gezielter Stich Zabosas konnte diese Heilung unnütz machen. Sie war einen Stich vom Tod entfernt, allerdings nicht in Gefahr zu sterben, wenn sich dieser Stich niemals ereignete – was besser für sie wäre.
 

Er beugte sich zu ihr herunter und murmelte Jens Namen. Danach schüttelte er sie an der Schulter, um sie zu wecken. „Jen, wach auf. Jen.“

Ihre Hand zuckte nach oben und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, wonach sich sofort ihre Augen öffneten und ihn wach ansahen.

Sie wusste wohl, dass er ihr Leben weiterhin in der Hand hielt.

„Danke, Zabosa“, sagte sie bestimmt und richtete sich mithilfe ihrer Hände in eine sitzende Position auf. Sie schüttelte den Kopf – vermutlich, um ihre Irritation loszuwerden.

Sie sah ihn forschend an.

Zabosa bewegte seine Arme auf ihre Schultern zu, um sie zu halten, wobei er eine schnelle Bewegung seitens Hidan wahrnahm.
 

Er widmete dem Ninja einen schnellen Blick und bemerkte, dass er nur nähergekommen war – vielleicht um zu sehen, was Zabosa mit ihr anstellte.

Doch er hatte nicht die Zeit und Geduld sich mit dem Störenfried anzulegen.

Jen hatte definitiv Vorrang.
 

„Jen. Antworte mir: Was ist geschehen?“

„Bringst du mich für die Wahrheit um?“, stellte sie frech eine Gegenfrage.

Was hatte Hidan mit ihr gemacht? Was war in sie gefahren?

Doch einen Ton ... mit ihm ...!

„Werde vernünftig Mädchen!“, forderte er leicht wütend, „Oder du wirst es bereuen ...“

„Du maßt dir wirklich an, MIR zu drohen?“, spottete sie danach, fasste an eine seiner Hände und drückte diese mit Leichtigkeit weg, „MEIN Leben zu bedrohen?“
 

Sofort wich Zabosa zurück.

Hachibi.

Jen war es nicht, die ihm so respektlos gegenüber saß. Es war das Monster in ihr.

Es war hervorgekommen.

Jen musste wirklich dem Tode nahe gewesen sein.

„Hachibi. Verschwinde wieder in dein Nest zurück und lasse meine Schülerin zum Vorschein kommen.“

Ein Sicherheitsblick zu Hidan bestätigte, dass er die Konversation nur schweigend beobachtete.

Hachibi sah nun ebenfalls zu Hidan.

„Nur wegen dir“, zischte es, „Die Welt wäre ohne dich vermutlich besser dran. Aber das, was man nie los wird, ist immer am lästigsten.“

Hidan sah zur Seite.

„Hachibi, was ist hier vorgefallen?“, wollte Zabosa wissen – seinen vorherigen Befehl übergehend.
 

Das Monster setzte ein Lächeln auf – es wirkte grausam auf Jens Zügen. Unecht. So lächelte sie nicht.

Er kannte ihr Lächeln schließlich.

Das Lächeln verzerrte sich zu einem Grinsen. Es stand auf.

Zabosa ließ es gewähren.

Es ging zu Hidan und strich ihm mit Jens Hand über den Kopf.

„Wenn ich es sage, wirst du mich beschützen. Mit deinem Leben, oder?“

Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte sie sich zu ihm um und sank erneut auf die Knie.

„Nachdem du gegangen bist, ist Jen verzweifelt auf ihre Knie gefallen und hat um Vergebung gefleht. Sie hat ihre Fehler eingesehen, sich seinen Schädel geschnappt und wieder angefertigt. Ja, sie hat dich, den großen Zabosa, verraten und sich auf die Seite dieses Mannes, des Mannes, der deine Liebste ermordet hat, geschlagen. Dafür ...“

Plötzlich stockte Hachibi und sah verwirrt hinter Zabosa.
 

Doch er hatte keine Zeit für Spielchen.

„Du .. hast mich verraten, Jen. Ich habe dir den wichtigen Auftrag meines Lebens erteilt ... und du hast mich dafür hintergangen! Jen, ich werde dich töten! Hier und jetzt!“

Sofort sprang er auf. Hidan tat es ihm gleich.

„Wenn ICH entgeistert irgendwohin starre, dann bedeutet es nicht, dass ein Asteroid abstürzt, sondern dass ein WUNDER geschieht!“, begehrte Hachibi auf.

Zabosa knurrte und drehte sich widerwillig um.

Er starrte das Geschehen beeindruckt – und zugegebenermaßen verängstigt – an.

Hi ... kari ...
 

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Titel folgt leider erst später!
 

Die lange Verzögerung tut mir leid :)'



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Akari
2011-08-11T13:08:47+00:00 11.08.2011 15:08

Von:  fahnm
2011-06-29T23:00:56+00:00 30.06.2011 01:00
Super Kapi^^


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