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Drei Generation, drei Epochen und 110 Abenteuer

So fern und doch so nah.
von

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Thema 004 : Trost suchen (NG)

Es war schon Dunkel in den Korridoren und seine Schritte halten verräterisch durch die Gänge.
 

//Ich sollte mir vielleicht mal überlegen ohne Schuhe nachts durch die Schule zu laufen. Das würde dann wenigstens nicht so ein Krach machen.//
 

Da James schon alle Hände voll hatte und Mühe damit die ganzen Leckereien, welche er sich vor ein paar Minuten aus der Küche besorgt hatte, zu tragen, konnte er nicht auch noch seine Schuhe schleppen.

Warum musste er ausgerechnet heute Abend sein Zauberstab vergessen?!
 

//Das ist wohl jetzt die Strafe dafür, dass ich hier noch Rumschleiche.//
 

Ein Seufzen entwich ihm, als er um die nächste Ecke bog und es gerade so noch schaffte ein Törtchen auf die richtige Stelle zu balancieren, damit es nicht runter fiel. Nachdem James diese Meisterleistung gelungen war, erschien ein Grinsen auf seinem Gesicht.
 

//Haa, das macht mir so schnell keiner nach.//
 

Als er dann auch noch feststellte, dass er wohl nur mit dieser „Strafe“ hier rechnen musste, da er ja bald beim Portrait der fetten Dame angekommen war, verbreiterte sich sein Grinsen.
 

Heute Abend, war sein Abend.
 

In dem Moment als James in den letzten Gang einbog, hörte er jedoch ein Geräusch, was ihn zunächst zusammenzucken ließ. Wie zu einer Salzsäule erstarrt, blieb er stehen und hörte sich um.
 

//O wei. Hoffentlich ist es nicht der alte Drachen, von McGonagall.//
 

Da es gerade wieder still war und er die Gefahrenquelle nicht ausmachen konnte, entschied sich der junge Potter dafür doch einen Zahn zuzulegen. Vorsichtig ging er zunächst langsam weiter und wagte nach ein paar zögerlichen Schritten etwas schneller zu laufen. Es dauerte nicht lange und dieses Geräusch erklang erneut. Verwirrt blieb James wiederholt stehen. Dieses Geräusch hörte sich nicht so an, als ob jemand sich bewegte. Grübelnd blickte er nochmals umher und spitzte seine Ohren. Da war es schon wieder. Behutsam ging er auf die Geräuschquelle zu. Damit er sicher gehen konnte, dass es kein Lehrer oder Vertrauensschüler war, schaute er nur kurz um die Ecke, wo er das Geräusch vermutete.
 

Was er dann jedoch sah, irritierte ihn - dort, auf einen Fenstersims saß Alice Longbottom, mit angezogenen Beinen, worauf ihr Kopf gelegt war. Nun wusste James auch, was dieses Geräusch war. Die junge Hexe weinte und das auch noch ziemlich laut. Eigentlich würde sie doch nie nachts - nach den Sperrzeiten - draußen herumlungern, dass passte überhaupt nicht zu ihr. Allerdings verwirrte ihn die Tatsache, dass sie weinte, noch viel mehr. Alice Fiona Longbottom zeigte nie Schwäche, na ja, zumindest nicht wenn jemand in der Nähe war und ganz besonders nicht, wenn er dieser jemand war. Wie es schien, hatte sie ihn jedoch nicht bemerkt.
 

So untypisch es nun auch für James war, legte er seine Schätze auf den Boden und ging zum Fenstersims.

Erst als er neben Alice auf dem Sims platz genommen hatte, bemerkt sie seine Anwesenheit.

Ihr Kopf zuckte plötzlich hoch und ihre verweinten Augen starrten James erschrocken an. Dieser Blick änderte sich jedoch sofort, als sie ihr Gegenüber erkannte. Ein Funkeln, welches Abneigung und Hass widerspiegelte, zeichnete sich in den blauen Augen ab.

Kurzzeitig herrschte Stille und sie tauschten nur Blicke aus, doch dann wischte sich Alice die Tränen vom Gesicht und meinte:
 

„Verschwinde, Potter.“
 

James wusste, dass die „Beziehung“ zwischen ihm und der Longbottom nicht mehr als auf Bekanntschaft und vielleicht auf ein wenig Respekt gestützt war, doch er fühlte in diesem Moment, dass er hier bleiben sollte. Dabei mochte er dieses Mädchen nicht mal. Er war sich jedoch in dieser Sekunde hundertprozentig sicher, dass er nicht gehen würde.
 

„Nein.“ Ein klares einzelnes Wort, was keinen Wiederspruch duldete.
 

Zunächst funkelte sie ihn nochmals böse an, doch ihre Abwehrhaltung ließ ein paar Sekunden später nach und ihre Schultern sanken erneut nach unten.
 

„Geh doch bitte, James.“ So leise geflüstert diese Worte auch waren, James vernahm sie und ignorierte sie gekonnt.
 

Ein Lächeln erschien auf dem Gesicht des Potters, denn noch nie hatte sie ihn beim Vornamen genannte. Doch sobald er sah, dass sie wieder anfing zu weinen, verschwand dieses Gefühl des Triumphes sofort.
 

Eigentlich wollte Alice keine Menschen um sich haben, besonders nicht jemanden, der James Sirius Potter hieß. Doch ihr Selbstvertrauen und ihre innerliche Stärke waren im Moment so angeknackst, dass sie keine Kraft für einen Streit mit diesem Jemand aufbringen konnte. Resigniert gab sie schon nach zwei Versuchen auf - wobei einer davon sogar sehr nett ausgedrückt war, was normalerweise nie vorkam, wenn die Beiden miteinander redeten - und legte ihren Kopf wieder auf ihre angewinkelten Knie. Abermals rannen ihr Tränen aus den Augen, die Wangen hinunter. Sie konnte einfach diese Gefühle nicht zurückdrängen. Es tat einfach zu sehr weh.
 

Während der Mond durch das Fenster schien und die beiden Nachtschwärmer mit seinen Licht erstrahlte, war nur das Weinen von Alice zu hören. Schweigend saß James neben ihr und leistet ihr einfach Gesellschaft.

Wie lange sie schon so da verweilten wusste keiner von Beiden, doch nach einiger Zeit verstummte Alice und ihre Tränen wurden weniger. Als sie wieder ihren Kopf hob, wischte sie sich die restlichen Tränen weg und sah ihrem "Retter in Not" an.
 

„Danke.“
 

James begegnete daraufhin ihrem Blick und hob plötzlich seine Hand. Vorsichtig strich er ihr eine Strähne aus dem Gesicht und meinte mit einem verschmitzten Lächeln:
 

„Bilde dir jetzt aber nichts drauf ein.“
 

Nur zögerlich erwiderte Alice das Lächeln. Sie war es einfach nicht gewohnt, so mit James umzugehen. So freundlich und normal.

Im nächsten Moment sprang James dann von dem Fenstersims und ging hinüber zu seinem kleinen „Schatz“. Bevor er sich jedoch wieder auf den Weg zum Portrait machte, drehte er sich nochmals zu Alice um und warf ihr, mit einem Zwinkern, ein Schokotörtchen zu.
 

„Das hilft bei Kummer. Macht dich wieder Happy.“
 

Nachdem Alice das Törtchen geschickt aufgefangen hatte, schaute sie es sich kurz an und streckte James zum Dank die Zunge raus.

James konnte nicht anders als zu lachen.

Ja, so gefiel ihm diese kleine, quirlige Hexe viel besser.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Acrobalena-
2010-11-07T20:44:00+00:00 07.11.2010 21:44
wie süß^^
Passt voll gut, dass James sie einfach so trösten kann, ohne etwas zu sagen. Und ohne, dass er erfährt was sie unglücklich macht. Udn dass nicht plötzlich eien Romanze daraus wird....
nee das mit dem Schokotörtchen war viel besser ^^
ich mag die beiden voll :)

glg Lena

Von:  Enyxis
2010-11-04T17:08:29+00:00 04.11.2010 18:08
SUPER! XDD
Ik glaub da sag ich gleich schon ma JamesxAlice XDDD Es war sooooo schön diese kapi!
Von: abgemeldet
2010-04-22T14:33:35+00:00 22.04.2010 16:33
Hi, ich bin´s wieder!

Ich habe es also tatsächlich geschafft, auch diesen OS zu lesen.
Der OS war wirklich niedlich und er hatte für die Zeit, die ich noch zur Verfügung hatte, genau die richtige Länge! -^__________________________^- ♥

Ich fand es gut, dass James glaubte, es sei gut, bei Alice zu bleiben. Ich weiß nicht, du hast dieses Gefühl – die Vorahnung so gut beschrieben. Ich wäre auch geblieben … auch wenn ich ein Mädchen bin und das wahrscheinlich was anderes ist! xD Ich hätte sie trotzdem getröstet!

Das Ende war total niedlich! Es war richtig schön, wie er sie wortlos getröstet hat, ohne sie anzufassen und dass er ihr einen kleinen Teil seines „Schatzes“ überlassen hat, war sehr lieb von ihm. James ist so ein Herzchen! >///<

Ich hätte gerne einen längeren Kommi geschrieben, aber ich weiß wirklich nicht mehr, was ich schreiben soll. Es war auf jeden Fall unheimlich süß und nicht ganz so kitschig mit Geknutsche und so weiter.
Ich freu mich schon auf weiteres, werde den 2. OS auch noch demnächst irgendwann lesen – sobald ich Zeit habe. Schreibst du mir auch hier eine ENS, sobald hier etwas Neues on kommt? ♥

LiebeGrüße,
deine LynniE.
Von:  Leiny
2009-12-31T15:02:59+00:00 31.12.2009 16:02
Hallöle,

ich kann den bisherigen Kommentaren nur zustimmen.
Der OS ist dir wirklich sehr süß gelungen. ^^
Die einzigen Anhaltspunkte von James II sind ja, meine ich mich zu erinnern, dass er Sirius und James I sehr änlich sein soll. Und sein Hang zu Scherzen, noc nebenbei bemerkt. Ich finde das hast du gut rübergebracht mit seiner kleinen nächtlichen Wanderung.

Alice gefällt mir schon jetzt. :-D
Bitte mehr von ihr und ihren Neckerein mit James.

Die stille Zweisamkeit und das Törtchen am Ende haben dem ganzen einen passenden Hintergrund gegeben.

Toll umgesetzt, ich erwarte mehr!
Fühl' dich unter Druck gesetzt!!*fies grins*
... Scherz! ;-)

Nur weiter so!

Liebe Grüße,
Leiny
Von:  sunny3291
2009-11-04T13:34:31+00:00 04.11.2009 14:34
Das ist wirklich ein schöner OS. Mir gefällt auch dein James sehr gut - irgendwie verfressen (holt sich abend noch ein paar Leckereien) und immer für einen da. Erinnert mich irgendwie an Sirius Black und James Potter senior!
Freu mich schon auf die nächste Geschichte und falls du noch niemandem zum Betalesen hast. Meld dich, ich würde es dann gerne übernehmen.

Mach weiter so!
vlG sunny
Von: abgemeldet
2009-09-18T19:53:16+00:00 18.09.2009 21:53
der os hat mir sehr gut gefallen!
und er hat recht. manchmal ist es besser einfach nur da zu sein!

sehr schön geschrieben!!

glg emmett
Von:  Lily_Toyama
2009-09-17T16:51:57+00:00 17.09.2009 18:51
Schöner OS, hat mir wirklich gefallen.
Es hat wirklich lange gedauert, bis ich verstanden habe das es sich um die NG handelt und nicht um die Rumtreiberzeit. Erst als es James Sirius hieß, hat es klick gemacht und ich hatte mich schon gewundert warum die Alice mit Longbottom betitelt hast.
Mir hat gefallen, dass er sie einfach nur durch seine Anwesenheit getröstet hat und das mit den Törtchen war niedlich.
Lg lily


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