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Weltenwanderer

von

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“Allen?”

Genannter ließ noch ein paar Töne erklingen, bevor er das Instrument von seinen Lippen nahm und blinzelnd aufsah.

Mrs Cole hockte lächelnd neben dem Jungen. “Danke.” Zusätzlich wuschelte sie ihm noch durch die Schulterlangen Haare.

Allen schüttelte den Kopf, um die Hand loszuwerden. Dann blickte er wieder auf. “Morgen.”

Die Heimvorsteherin kämpfte sich wieder auf die Beine und betrachtete die Jungs.

Beide wirkten wach, obwohl sie die ganze Nacht wach gewesen waren. Zudem schien ihnen trotz der unbequemen Position nichts weh zu tun.

“Wie geht es euch?” Sie machte sich schon etwas sorgen um die Kinder.

“Wie solls uns schon gehen?” Allen steckte sich und ließ dabei ein paar Knochen knacksen. “Wir haben Hunger.”

Mrs Cole kicherte. “Wollt ihr bis zum Frühstück warten, oder lieber gleich was essen und dann ins Bett?”

Kurz sah Allen aus dem Augenwinkel zu Kanda, bevor er antwortete: “Die Version, bei der Sie uns nicht wie Kleinkinder behandeln.”

Sie blinzelte verwirrt. “Wie meinst du das?”

“Wir hauen uns heute Abend zusammen mit den Anderen hin.”

“Aber…”

Doch Allen winkte schnell ab. “Wir wissen schon, was wir uns zumuten können.”

“Seit ihr euch sicher?”

“Klar.”
 

Als Mrs Cole das Grundstück des Weisenhauses verlassen wollte, bot sich ihr ein recht seltsames Bild.

Unter einem der Bäume saß Allen in das Kochbuch vertieft, welches er nach dem Essen aus der Küche geklaut hatte. Vor ihm lag ein Block, auf dem er ab und an etwas notierte.

Neben ihm saß Tom, seinen Blick starr auf seinen Schoß gerichtet. Allein schon, dass er neben einem anderen Kind saß, ohne sich mit diesem zu zoffen, war ungewöhnlich. Normalerweise duldete er niemanden in seiner Nähe.

Kurz legte Mrs Cole den Kopf schief und sah sich um, aber der Dritte im Bunde war nicht zu sehen. Langsam lief sie auf die beiden Jungs zu und blieb kurz vor ihnen stehen. Dort beugte sie sich etwas vor. “Wo habt ihr denn Kanda gelassen?”

Tom schreckte auf, er hatte sie nicht bemerkt. Dabei versteckte er etwas hinter seinem Rücken.

Allen deutete kurz mit seinem Stift nach oben, bevor er seine Arbeit wieder aufnahm.

Mrs Coles Blick wanderte nach oben.

Und wirklich. Kanda saß auf einem der dickeren Äste, seine Beine auf einem anderen überkreuzt und las in einem wahrhaftigen Wälzer den sie noch nie gesehen hatte. Er machte sich nicht einmal die Mühe nach unten zu schauen.

Unbemerkt hatte Allen das Buch zugeklappt und war aufgestanden. “Wenn Sie zum Markt gehen, kann ich mitkommen?”

Cole sah wieder nach unten. Das war auch mal etwas Neues. Noch nie hatte eines der Kinder gefragt, ob es mitkommen konnte. Eigentlich war es eher eine Strafe wenn sie jemanden mitnahm.
 

Leicht an seinem Verstand zweifelnd, beobachtete Allen Kanda. Während dieser weder beim Frühstück noch beim Mittag etwas angerührt hatte, was das jetzt schon sein - lass mal überlegen - vierter Nachschlag. “Und da sagt Jerry immer, du seist mäklig.”

Kanda sah Stirn runzelnd von seinem Teller auf. “Der kann ja auch nicht kochen.”

Allen zog eine Augenbraue in die Höhe: “Er kocht weit besser als ich.”

“Nein.”

“Doch.”

“Nein!”

“Kanda.” Allens Stimme klang schon gequält. “Bis auf dich sagen alle, dass Jerry verdammt gut kocht. Im Gegenzug bist du der Einzige, der hier unbedingt einen Nachschlag wollte. Wenn ich das Jerry erzähle, kriegt der nen Herzanfall.”

“Gut so, denn kochen kann er nicht.”

“Fass dir mal selbst an die Nase.”

“Hey!” Kanda war sichtlich empört. “Ich hab nie behauptet, kochen zu können!”

“Nichts desto trotz isst du alles, was ich dir vor die Nase setzte. Früher hast du nur diesen Soba - Kram gegessen. Findest du die Umstellung nicht etwas rabiat?”

“Nein.”
 

“Duhu, Allen? Kann ich dich was fragen?”

Grinsend sah der Ältere auf. “Hast du doch gerade.” Das Grinsen wurde zu einem freundlichen Lächeln. “Klar kannst du fragen. Erwarte aber nicht, dass ich auf alles antworte.”

Tom nickte als Zeichen, dass er es verstanden hatte. “Warum wundert ihr euch nicht über mich?”

“Weil wir schon zu viel erlebt haben, als dass uns noch etwas dermaßen wundern könnte.” Kurz glitt Allens Blick zu Kanda, der augenscheinlich gar nicht zuhörte. “Außerdem haben auch wir Fähigkeiten, die nun wirklich nicht normal sind.” Als Beweis wedelte er kurz mit seiner Hand und erschuf eine kleine Flamme.

Toms Augen wurden immer größer, sodass man schon Angst haben musste, dass sie herausfallen. “D… Du…”

“Ja. Ich kann Flammen erschaffen und manipulieren. Bei Kanda verhält es sich so mit Eis.”

“WOW!”
 

“Du starrst jetzt schon eine halbe Stunde auf das Gebäude. Es wird sich nicht einfach auflösen.”

Allens Blick glitt nach oben, wo Kanda mal wieder auf seinem Ast saß. “Da ist son Kerl gekommen. Der ist mir irgendwie suspekt.”

“Warum?” Kanda klappte sogar das Buch zu, in welchem er bis eben gelesen hatte.

“Zum Einen ist seine Ausstrahlung seltsam. Nicht so extrem wie Chimären oder gar Homunkuli, aber halt anders. Zum zweiten ist er in etwa einem Kilometer Entfernung plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht.”

“Was?” Selbst für seine Verhältnisse schnell war Kanda vom Baum runtergesprungen. “Wo ist der Kerl?”

Kurz war Allen verwirrt. Zeigte der Ältere gerade Interesse? “Mit Cole im Büro.”

Kanda starrte in die entsprechende Richtung und war hochkonzentriert. Erst Minuten später löste er seine Augen von dem Gebäude. “Der will was von unserem Dreikäsehoch.”

“Namen sind eindeutig nicht deine Stärke, was?” Allen erwartete nicht wirklich eine Antwort und er erhielt auch keine. “Was meinst du, bringen wir wenigstens noch in Erfahrung, was der hier will, bevor wir hier abhauen?”

Eigentlich wollten sie am Abend den Abgang proben. Dann wäre eine Woche rum und im Krieg würde niemand nach ihnen suchen.

Kanda nickte kaum merklich, das interessierte ihn jetzt wirklich. Dann runzelte er die Stirn. “Sie wollen nach oben… hat die Alte gesoffen?” Anders konnte er sich die lallende Stimme nicht erklären.

“Das erklärt immerhin, warum sie so durch den Wind ist.” Allen verschränkte die Arme vor der Brust und verfolgte die Bewegung der beiden Menschen. “Ich glaube, deswegen wollte Cole, dass Tom im Zimmer bleibt. Nicht wegen der Pocken.”

Von Kanda kam wie so oft keine Antwort. Stattdessen horchte er weiter. “Der Kerl ist Professor?” Dann stockte er jedoch. “Was zum?” und unterbrach sich selbst.

Augenblicklich sah Allen alarmiert auf: “Was ist los?”

“Ich hör nichts mehr. Als ob der Raum plötzlich schalldicht ist.” Was nicht sein konnte, immerhin stand das Fenster offen.

“Verdammt!” Allen sprang auf die Beine und sprintete Richtung Weisenhaus. Nur am Rande bemerkte er, dass Kanda knapp hinter ihm war. Mit einem Satz war er auf dem Fensterbrett und drinnen. “Finger weg!”

Tom stand an der Wand, direkt neben dem Fenster. Seine ganze Körperhaltung sprach von Angst. Im Moment sah er geschockt zum Fenster.

Auf der anderen Seite des Bettes saß ein Mann mittleren Alters mit langen braunen Haaren sowie Bart. Ein trug einen blauen seltsam geschnittenen Anzug aus … Samt? In seinen blauen Augen war Verwunderung zu sehen, allerdings fing er sich schnell wieder und er lächelte.

Allen sprang vom Fensterbrett und stellte sich schützend vor Tom. Sofort merkte er, wie das Kindruhiger wurde.

Ohne, dass es einer der beiden Menschen merkte, ließ sich Kanda jetzt auf dem Fensterbrett nieder und beobachtete das Geschehen aufmerksam.

Der Man lächelte immer noch und musterte das neu hinzu gekommene Kind. “Wer bist du denn?”

“Ihr wollt meinen Namen wissen?” Allen zog eine Braue in die Höhe. “Dann solltet Ihr mir erst einmal euren nennen. Oder ist Britannien die Etikette ganz abhanden gekommen?”

Der Mann blinzelte kurz, nur um dann zu antworten: “Ich bin Professor Dumbledore.”

Allen verschränkte die Arme vor der Brust und legte den Kopf schief. //Hat der gerade ´Trampel die Tür´ gesagt?// Dann wurde er wieder ernst. “Ich glaube nicht, dass ihre Mutter sie so genannt hat.”

Auf eine erneute Verwirrung folgte eine ausführlichere Antwort: “Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore.”

Jetzt blinzelte der Weißhaarige vollkommen aus dem Konzept gebracht, bis: “Allen Walker.”

Dumbledore legte den Kopf schief. “Was denkst du gerade?”

“Hat Ihre Mutter Sie gehasst?” Allen war komplett ernst bei dieser Aussage. “Ich meine: Vier Vornamen von denen zwei unaussprechlich sind? Zeigt meiner Meinung nach nicht wirklich viel Liebe.”

Während Tom sich langsam beruhigte und Kanda versuchte, nicht in schallenden Gelächter auszubrechen, sah Dumbledore aus wie ein Fisch auf dem Trockenen.

Der Mann schluckte. So etwas dreistes hatte er noch nicht gehört. “Mit deiner Höflichkeit ist es aber auch nicht weit her.”

“Sie haben gefragt.” antwortete Allen prompt und wechselte auch schon das Thema: “Was wollen Sie von Tom?”

Dumbledore fing wieder an zu lächeln: “Es tut mir leid, aber das geht dich nichts an. Das muss ich mit Tom allein besprechen.”

Allen nickte und machte einen Schritt zur Seite.

Tom fand diese Vorstellung allerdings nicht sehr toll. Er schnappte sich einen Zipfel vom Shirt des Weißhaarigen und zwang ihn so zum stehen bleiben.

Grinsend drehte sich Allen wieder zum Ältesten im Raum. “Sieht nicht so aus, als ob Ihr Vorschlag auf Akzeptanz stößt.”

Dumbledore aber schüttelte den Kopf. “Es tut mir Leid, aber ich bin nicht befugt, dir davon zu erzählen.”

Allen seufzte und drehte seinen Kopf. “Tom? Was wollte der von dir?”

Der Junge sah von seinen Händen auf. “Ich glaube, dass er einer dieser Doc´s ist, die mich alle Naselang untersuchen sollen.”

Ohne weiteres drehte Allen den Kopf zum Ältesten. “Und jetzt Ihre Meinung.”

Dumbledore schien kurz zu überlegen, bevor er seufzte. “Ich bin Lehrer an einer Schule namens Hogwarts. Ich bin gekommen, um Tom einen Platz an meiner Schule anzubieten.”

Tom und auch Allen sahen sehr zweifelnd aus, sie glaubten kein Wort.

“Unglaublich aber wahr. Er sagt die Wahrheit.”

Dumbledore zuckte zusammen und ruckte mit seinem Kopf Richtung Fenster. Den Jungen, der dort saß, hatte er bin eben nicht bemerkt.

Allen drehte sich nicht mal ansatzweise zu seinem Artgenossen. “Sicher?”

“Ja.” Kanda ließ seine Augen ebenfalls auf dem Man ruhen. //Seine Stimme und sein Herzschlag bleiben ruhig.//

Dumbledores Blick glitt zwischen den Kindern hin und her. Irgendwas lief hier nicht wie geplant.

Tom lugte hinter seinem Schutzschild - Allen - hervor. “Was ist das für eine Schule?”

Der Lehrer seufzte. Er kam wohl nicht darum herum. “ Hogwarts ist eine Schule für Menschen mit besonderen Veranlagungen.”

“Ich bin nicht verrückt!”

Allen legte dem Kind eine Hand auf die Schulter. “Jeder hat besondere Fähigkeiten und ist damit einzigartig.”

Ein Schnauben vom Fenster her erklang.

Dumbledore seufzte. “Vielleicht sollte ich es anders ausdrücken.” Seine Augen suchten die des Weißhaarigen. “Wir fördern bestimmte Talente. Und Tom hat diese Talente.”

“Die da wären?” Nicht nur Tom interessierte das.

“Ich darf es deinen Freunden nicht sagen.”

“Ich habe…”

Allen unterbrach schnell: “Kanda!” Sogar seine Augen schienen mitzusprechen. //Der will doch nur einen Grund, um uns raus zu schmeißen! Also gib ihm nicht noch einen!//

“Pah!” Kanda verschränkte die Arme vor der Brust und starrte nach draußen.

Tom störte das nicht, es war eben normal bei den Älteren. “Was sind das für Fähigkeiten?”

Noch kurz haderte Dumbledore mit sich selbst. “Hogwarts ist eine Schule für Magie.”

“Magie?” Dreifaches verdattert schauen.

“Richtig.” Dumbledore

“Ist das… Magie, was ich kann?”

“Was kannst du denn?”

Tom schluckte kurz. “Gegenstände bewegen und auch reparieren. Kleine Tiere kontrollieren. Manche Schatten bewegen. Und auch Leuten, die gemein zu mir waren, Schmerzen zufügen.” Das Letzte wollte er doch gar nicht sagen. Er hatte Angst, dass Allen und Kanda ihn dann hassten. Warum er es dann trotzdem gesagt hatte, wusste er nicht.

Allen aber ging nicht darauf ein, sondern machte einen Schritt zur Seite. Damit durchbrach er den Blickkontakt zwischen dem Jüngsten sowie Ältesten in diesem Raum. Er zog die Stirn kraus, da ihm etwas spanisch vorkam.

Dumbledore blinzelte kurz verwirrt, nur um den Weißhaarigen dann regelrecht anzustarren.

Das hielt aber nicht lange, denn Kanda sprang vom Fensterbrett und gesellte sich zu Bohnenstange.

Tom wusste nicht wirklich, was eben geschehen war. Aber es ging ihm wieder besser und diese seltsamen Kopfschmerzen waren verschwunden. Er wartete noch kurz, ob jemand eine Erklärung abgab. Da diese wie erwartet nicht kam, erhob er seine Stimme. “Können Sie auch Magie anwenden?” Er lugte zwischen seinen Zimmergenossen durch, wagte es aber nicht Dumbledore direkt anzusehen.

“Ja, ich bin auch ein Zauberer.”

“Beweisen Sie es!” hallte es ihm gleich dreifach entgegen.

Dumbledore schien erst etwas sagen zu wollen, doch er stockte. Seine Augen huschten kurz zwischen den Jungs hin und her. Sie starrten ihn an, als ob sie irgendetwas erwarten. Irgendwas sagte ihm, dass er die Beiden lieber nicht verärgern sollte. Darum zog er einfach einen Stock aus seiner Jackentasche und wedelte mit diesem Richtung Kleiderschrank.

Das Möbelstück ging sofort in Flammen auf.

Jedoch kam der Rest anders als erwartet.

Allen trat einfach zwei Schritte zur Seite, sodass er alleine neben dem Bett stand. Er hob die rechte Hand und schnippte mit den Fingern.

Die Flammen ruckten kurz nach oben, lösten sich vom Schrank und bewegten sich auf den Jungen zu. Sie sammelten sich in etwas kleinerer Form auf seiner Handfläche. Als sie wieder zur Ruhe kamen, sah es aus, wie ein kleiner Drache.

Allen drehte sich wieder zu dem Magier um. “Und was ist daran jetzt so besonders?”

Dumbledore starrte ihn nur an.

Kanda stapfte auf seinen Kollegen zu. Er hasste diese Feuerspiele des Anderen, was der eigentlich wusste. So legte er eine recht dünne Eisschicht um das heiße Element.

Dumbledore starrte jetzt Beide an.

Tom fand das wieder einmal toll. Er ließ sogar seine Finger über das kühle Schuppenkleid gleiten. Das Tier drehte ihm sogar den Kopf zu.

Dumbledore starrte alle drei an.

Allen wurde es gerade zu doof. “Reaktion?”

Dumbledore blinzelte verwirrt, nur um dann den Kopf zu schütteln. Doch das Bild hatte sich nicht verändert. Er setzte mehrmals an, bekam aber keinen Ton heraus. Erst als das geflügelte Wesen zu Tom übergewechselt war und sich von ihm streicheln ließ, fand er zumindest einen Teil seiner Stimme wieder. “Wie…”

“Sagen Sie es mir.” Immerhin hatte Allen wirklich keinen Dunst. “Sie scheinen sich doch damit auszukennen, wenn man bedenkt, dass Sie so etwas unterrichten.”

“Ich bin Lehrer für Verwandlung.” kam es total neben der Spur zurück.

Also Themawechsel, den ausnahmsweise mal Kanda übernahm. “Was wollen Sie mit dem Stock?”

Endlich schaffte Dumbledore es, seine Augen von diesem seltsamen Bild zu lösen. Er legte das Stück Holz auf seine Handfläche, damit es die Kinder sehen konnten. “Das ist ein Zauberstab. Mit ihm kann ich Magie besser kanalisieren.” Seine Augen ruhten kurz auf Kanda, nur um dann zu Walker zu wandern. “Beherrscht ihr Beiden diese Fähigkeiten vollständig?”

Allen blinzelte kurz. Die Frage verwirrte ihn. “So weit wir sie kennen, beherrschen wir es auch. Aber da wir immer wieder für Überraschungen gut sind…” Er ließ den Satz offen.

Vorsichtig linste Dumbledore zu Tom, doch das seltsame Tier war mittlerweile verschwunden. “Wie ist es mit dir, Tom?”

Der Jüngste in der Runde sah kurz zu dem Mann, schloss dann einfach die Augen.

Erst war Dumbledore verwirrt, was das sollte. Aber als Kanda eine Augenbraue in die Höhe zog und Walker anfing zu kichern, sah er an sich herunter. Er stockte und sah schnell wieder zu Tom. Als er sah, dass der Junge ihn angrinste, seufzte er. “Lass mich bitte wieder runter.”

Tom hatte einfach den Stuhl zum Schweben gebracht und da der Lehrer immer noch darauf saß, hingen seine Füße einen halben Meter über dem Boden. Er nickte und ließ den Mann wieder runter.

Dumbledore stand auf und trat einen Schritt von dem Stuhl weg. Wer wusste schon, was diese Kinder noch so anstellen würden. “Also Tom…” Er fixierte ihn. “…möchtest du denn nach Hogwarts kommen?”

“Ähm…” war die geistreiche Antwort, während er zu seinen Freunden sah.

Dumbledore massierte sich die Schläfen. “Also gut. Wo wurdet ihr denn geboren?”

Kanda war als Erstes zu einer Antwort bereit. “Japan. Mehr weiß ich auch nicht.”

“Ich bräuchte den Stadtnamen.”

“Dorf! Und Sichtweite Fujiyama.”

Kurz schüttelte Dumbledore den Kopf. Wie es schien wusste das Kind es wirklich nicht. Also der Nächste: “Und du?”

Allen zuckte mit den Schultern. “Ich weiß noch nicht einmal auf welchem Kontinent ich geboren bin.”

“Also gut. Ich schau mal, ob ihr auch nach Hogwarts könnt.”

Synchron zogen die Mini-Exorzisten je eine Augenbraue in die Höhe, sagten aber nichts.

Auch Tom sagte keinen Ton dazu, allerdings aus einem anderen Grund. Er freute sich einfach, dass er nicht alleine in eine fremde Schule musste.

Nachdem Dumbledore weg war, verschwand augenblicklich die Spannung. Als Allen erleichternd seufzte, brauste Kanda plötzlich auf: //Was bildet der sich ein? Als ob der ne Ahnung vom Krieg hätte!//

Allen legte ihm eine Hand auf die Schulter. //Vergiss nicht, der glaubt wir seien elf. Theoretisch sollten wir das Wort Krieg nicht einmal kennen.//

Kanda schnaubte. //Ein Exorzist, der noch nichts vom Krieg gehört hat? Mach dich nicht lächerlich Bohnenstange.//

“Ich heiße Allen.” Er wechselte bewusst wieder ins Englische.

Tom sah zwischen den Beiden hin und her. “Warum streitet ihr euch andauernd?”

Zwei paar Augen sahen das Kind an, dann sich und wieder das Kind.

Allen seufzte. “Das hat sich im Laufe der Zeit hochgeschaukelt. Am Besten ist, du mischt dich nicht ein. Und wenn wir uns wieder prügeln, nimm Abstand.”

“Aber warum solltet ihr euch prügeln? Ihr seit doch meine Freunde!” Tom verstand es einfach nicht.

“Ich habe keine Freunde!” Bevor ihn jemand aufhalten konnte, war Kanda aus dem Raum raus.

Genervt stöhnend setzte sich Allen zu dem Jungen und wuschelte ihm durch die Haare. “Nimm es dir nicht zu Herzen. So ist er eben.”
 

Der Mond stand hoch am Himmel, als Allen auf den alten Baum sprang und sich am Stamm anlehnte. Seine Augen suchten ein Loch im Blätterdach, welchen sie nach einer Weile auch fanden. “Was meinst du?”

Kanda sah kurz zu dem Anderen, bevor er seine Augen wieder schloss. “Keine Ahnung, was du meinst.”

Allen musste schmunzeln. “Hogwarts. Wollen wir warten, ob wir da aufgenommen werden?”

“Glaubst du dran?”

“Nicht wirklich.” Silberne Augen wanderten zu seinem Kollegen. “Ich hab aber auch nie geglaubt, die Lehrzeit bei Cross zu überleben.”

“War das wirklich so schlimm?”

“Bisher die schlimmste Zeit in meinem Leben. Warum fragst du?”

Das wunderte sich Kanda gerade auch. Weil er keine Antwort parat hatte, drehte er einfach den Kopf weg.

Allen grinste. Da war wohl jemanden etwas peinlich. “Warten?”

Es herrschte erst einmal Stille.´, sodass man schon meinen könnte, Kanda würde gar nichts mehr sagen. “Warten.”



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  shirokoneko
2013-11-25T21:42:52+00:00 25.11.2013 22:42
Ein Kapitel!

Du rettest mir gerade den Abend.
Ich habe mich schon lange gefragt wie sie auf Dumbledore reagieren würden und noch wichter wie er auf sie. Doch ich muss sagen, nichts war auch nur annähernd so unterhaltsam wie das Kapitel.
Ein sprachloser Schuldirektor will man auch erstmal hinbekommen. Hinzukommt, dass der gute später als bester Magier seine Zeit gilt und nun so einfach von drei Kindern 'besiegt' wird.
Doch das mit dem kleinen Feuer-, pardon Eisdrachen war echt niedlich.
Aber der Satz von Allen war die Krönung: "Reaktion?" Ich musste da so grinsen.

Sonst hat mich Kanda sehr überrascht. Er zeigt interesse und eventuell ein kleines bisschen Sorge als das Zimmer plötzlich Schalldicht war. Langsam wird es ja doch noch was mit den menschlichen Regungen bei ihm. Nach den sieben Jahren wird er ja eventuell doch noch gesprächig. Ich kann mir die geschockten gesichter vorstellen wenn sie irgendwann mal wieder im Orden sind und Kanda so 'menschlich' ist.

Einziger kleiner kritik Punkt ist das ich am Anfang etwas irritiert war, dass die Szenen sich s schnell geändert haben. Du hast es zwar durch Absätze kenntlich gemacht aber die ersten zweimal war ich trotzdem etwas verwundert. Allerdings denke ich das du damit nur die einzelnen Tage der Woche wiedergeben wolltest bis endlich Dumbledore aufgetaucht ist.


Ansonsten sehr schönes humorvolles Kapitel.
Diesmal sind mir auf anhieb auch keine rechtschreibfehler aufgefallen.

Mach dir noch einen schönen Abend und schlaf dann gut.


liebe Grüße
shirokoneko
Antwort von:  shirokoneko
25.11.2013 23:52
Stimmt was ich noch fragen wollte:
Wie kommt Kanda plötzlich darauf, dass Dunbledore meinte sie wissen nichts vom Krieg bzw. "Als ob er ne Ahnung vom Krieg hätte!", er hat doch rein gar nichts in der Richtung erwähnt.
Antwort von:  adurna-skulblaka
26.11.2013 09:57
Guten Morgen alle zusammen^^

Hach, es ist doch immer wieder schön, wenn man solch lange Kommis lesen darf, die auch noch für einen selber sind.

Ansonsten hab ich glaube ein paar Fragen zu beantworten... wie jedes Mal.
Also Yu-Chan: Beim Lesen der Mangas sieht man eigendlich, dass Kanda sich immer Sorgen um seine Kollegen gemacht hat auch wenn er es nie zeigte. Das hier ist doch ähnlich. Er sieht Tom als Teil der Gruppe an und dann auch noch als Kind. Es gehört sich doch nicht für einen stahlharten Krieger, ein Kind im Stich zu lassen.
Die Hogartszeit wird auch auf ihm seine Spuren hinterlassen.

Eigendlich habe ich in den Absätzen zum Anfang nur ein paar Dinge eingebaut, die ohnehin mal erwähnt werden mussten. Kandas Vorliebe für Allens Kochkünste z.B.

Das mit der Ahnung vom Krieg ist auch ganz leicht zu erklären: Vergesst nicht, "dass der Japaner besser hörte als der Durchschnitts- Homunkulus" Auszug Kap 11 gegen Mitte.
Was genau das bedeutet und was Dumbi damit meinte, kommt alles noch später. Oder auch sehr viel später, das weiß ich noch nicht.

Na dann, ich habe eine FF zu schreiben.
Bye


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