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Case Closed - Fälle des Lebens

Wichtel-OS-Sammlung für den DC Wichtelzirkel
von

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Vergessen

Der Regen fiel sanft auf die Erde, eigentlich war es nur ein Nieseln, ein Hauch von Regen, der die Haut erfrischte.

Yukiko sah auf einem Sessel und sah dem Regen zu. Obwohl es schon länger dunkel war, hatte sie kein Licht angemacht, der Tee, der in einer Tasse vor ihr stand, war schon lange kalt, genauso kalt wie das Essen, dass sie für sich und Yusaku gemacht hatte. Für ihren besonderen Tag.

Sie lächelte bitter.

Es war sicher wieder ein Kriminalfall, den die Polizei nicht ohne ihn lösen konnte. Ihr Herz hoffte, dass es nur ein Kriminalfall war und keine andere Frau. Letzte Woche hatte sie wieder einen Lippenstiftfleck auf seinem Hemdragen gefunden, der eindeutig nicht von ihr stammte. Sie besaß so eine hässliche Farbe nicht. An diesem Tag war ihr Mann auch vollkommen besoffen nach Hause gekommen und am nächsten Tag behauptete er, er könne sich an nichts erinnern. Yukiko wusste nicht, ob sie ihn glauben sollte.

Manchmal bereute sie einen Schriftsteller und Möchtegerndetektive geheiratet zu haben, doch seit wann hörte ein junges verliebtes Mädchen auf ihren Verstand? Sie liebte ihn immer noch, trotz seiner ganzen Macken.

Doch das war wohl das Los verliebter Frauen, die sich unbedingt einen Hobbydetektiv haben suchen müssen. Vielleicht sollte sie Ran warnen, dass es viel Schmerz bedeutete und oft banges Warten war, dem man ausgesetzt war. Doch sie liebte ihren Sohn mehr als alles Andere auf der Welt, so sehr das sie Ran niemals raten würde, ihre Liebe aufzugeben. Außerdem wusste Ran, was es bedeutet.

Wie lange wartete sie schon? Dagegen kam Yukiko ihrer Wartezeit lächerlich vor.

Sie seufzte lautlos. Eigentlich war sie kein Kind von Traurigkeit und Trübsal blasen passte nicht zu ihr.

Eigentlich.

In der letzten Zeit war so viel passiert, dass sie manchmal nicht mehr wusste, wo ihr der Kopf stand: Seit die so genannten Männer in Schwarz aufgetaucht waren. Ihr Sohn war wieder ein Kind geworden, ihr Mann verhielt sich seltsam und eine ihrer besten Freundinnen war gestorben oder nicht, wenn sie Shinichi glauben schenkte. Das war alles so verwirrend.

Sie seufzte erneut.

Sie bewegte sich nicht, als sich die Haustür öffnete.

„Schatz?“ Yusakus Stimme hallte durch den Flur und durch die Ritzen der Tür schien auf einmal Licht.

Doch Yukiko erhob sich nicht, sollte er doch herkommen, wenn er sich mal wieder entschuldigen wollte.

„Yukiko? Bist du zu Hause?“ Die Tür zum Wohnzimmer ging auf und da stand er, seine schwarzen Konturen von strahlendem Licht umhüllt. „Warum machst du denn kein Licht an?“, fragte er verwundert, als er seine Frau im Sessel bemerkte.

Sie antwortete nicht, musste aber die Augen zusammen kneifen, als er das Licht anmachte.

„Es tut mir wirklich sehr Leid, dass ich nicht früher kommen konnte, aber…“

„…du musstest noch einen Kriminalfall lösen, schon klar.“ Beendete Yukiko seinen Satz, in ihrer Stimme schwang einen Hauch von Bitterkeit und Wut mit. Jetzt wo er näher kam und sie sich ans Licht gewöhnt hatte, konnte sie seinem Hemdkragen mustern, auf der Suche nach verräterischen Lippenstiftspuren.

„Bist du sauer?“ fragte er vorsichtig. Wenn diese Situation für sie nicht so verdammt traurig gewesen wäre, hätte sie gelacht. Der große Yusaku Kudo stand von seiner Frau, wie ein Schuljunge, der etwas ausgefressen hatte, aber nicht wusste, über welchen Streich die Mutter bescheit wusste und über was nicht.

„Nein.“ Sie verdrehte die Augen und wand ihm den Rücken zu. „Warum sollte ich? So langsam könnte ich mich doch mal damit abgefunden haben.“

„Ich habe doch gesagt, es tut mir leid.“ Versuchte er sich zu rechtfertigen.

Doch das war genau der falsche Weg: „Toll.“ Fauchte Yukiko und stand ruckartig auf. „Glaubst du allen Ernstes mit einem Es tut mir leid wäre alles aus der Welt geschafft? Für einen super Meisterdetektiv bist du ganz schön naiv, weißt du das?“

„Was ist den heute mit dir los?“ Sonst reagierte sie auch nicht so heftig, wenn es etwas länger weg blieb.

„Was heute mit mir los ist?“ Sie starrte ihr fassungslos an. Er hatte es wirklich vergessen! „Wir haben heute Hochzeitstag, du Idiot.“ Sie rauschte an ihm vorbei, in Richtung Schlafzimmer.

Der laute Knall, mit dem sie die Tür schloss, löste ihn aus seiner Starre. „Verdammt.“, murmelte er. Er hatte es wirklich vergessen. Ratlos was er tun sollte, fuhr er sich durch die Haare. Wenn er nicht schon die Letzten vergessen hätte, wäre sie sicher nicht so sauer. Hinzu kamen die Ereignisse der letzten Zeit, die sie so reizbar machten.

Er ging von Wohnzimmer ins Esszimmer um sich etwas zu trinken zu holen. Sein Herz versetzte es einen Stich, als er sah, mit viel Liebe sie den Tisch gedeckt hatte, auf dem immer noch das Essen stand.

Erneut verfluchte er sich, dass ihn der Fall wichtiger gewesen war, als seine Frau, die auf ihn gewartet hatte. Warum war er, sobald es um solche Dinge ging, nur so verdammt unsensibel?

Ob er es wagen sollte, zu ihr ins Schlafzimmer zu gehen? Vielleicht mit den Versprechen, es wieder gut zu machen, wie jedes Jahr? Doch irgendwie war sich Yusaku sicher, dass es diesmal nicht klappen würde.

Es müsste ein Beweis sein, nicht nur ein Versprechen.
 

Yukiko hörte die Haustür.

Er war wohl wieder gegangen. Sie wusste nicht, ob sie das freuen sollte oder nicht, denn auf der einen Seite wollte sie allein sein und nachdenken, auf der anderen Seite wollte sie, dass er zu ihr kam, sie ihn den Arm nahm, ihr sagte, wie unendlich Leid es ihm tat und dass sie die einzige Frau in seinem Leben war.

Sie seufzte und drehte sich auf den Rücken, um die Decke an zustarren.

Warum war das Leben nur so kompliziert? Früher, als sie ein Kind gewesen war, war alles so einfach gewesen.

Langsam schloss sie die Augen. Sie wollte versuchen zu schlafen, bevor Yusaku, vielleicht wieder betrunken, wiederkam.
 

Yukiko erwachte, als die Haustür sich erneut öffnete. Manchmal verwünschte sie ihrer leichten Schlaf, doch blieb dir auf der Seite liegen und tat als würde sie schlafen, die Augen dennoch weit in Richtung Fenster geöffnet.

Es dauerte eine Weile, bevor Yusaku die Tür ihres Schlafzimmers öffnete. Leise, um sie nicht zu wecken, schlich er zum Bett und legte sich auf seine Seite.

Yukiko fragte sich, ob er etwas tun würde oder sich jetzt einfach schlafen legte. Wenn ja, würde er etwas zu hören bekommen und könnte den Rest der Nacht auf den Sofa verbringen. Doch ein kleiner Teil ihres Herzen war froh, dass er hier war und nicht betrunken schien.

Er kroch auf sie zu und schlang von hinten seine Arme um ihrer Taille. Sein Kopf war in ihrem Nacken vergraben, als er leise anfing zu sprechen: „Ich weiß, du bist sauer auf mich und das vollkommen zu Recht. Aber ich weiß nicht, wie ich es wieder gut machen soll. Ich bin in solchen Sachen ein vollkommener Idiot, aber das weißt du ja, immerhin sind wir schon so lange verheiratet. Ich kann mich nur wiederholen: Es tut mir so furchtbar Leid und ich Liebe dich mehr als alles andere auf der Welt.“ Er suchte ihrer Hände, nahm sie in Seine und steckte ihr einen Ring an den Finger. „Ich hoffe, dass war der Ring, den du immer haben wolltest, wenn nicht können wir ihn wieder umtauschen.“

Yukiko lächelte. Manchmal konnte er so süß sein. „Ich liebe dich auch.“ Flüsterte sie.

Er schien nicht überrascht zu sein, dass sie wach war. Er war nun mal ein Meisterdetektiv.

Sie befühlte den Ring an ihrem Finger. „Und der Ring ist auch der Richtige.“

„Das freut mich.“

Stille.

„Bist du noch sauer?“ fragte er vorsichtig.

Sie schien kurz zu überlegen. „Etwas.“, antwortete sie und kuschelte sich noch etwas tiefer in seine Umarmung. „Aber ich kann dir verzeihen.“

Er küsste ihren Nacken. „Ich liebe dich.“

Vielleicht war die Welt doch nicht so trübsinnig, wie sie noch vor ein paar Stunden gedacht hatte. „Ich dich auch.“
 

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Danke NaruxHina-Fan fürs Beta lesen, doch da sie auch Mitglied in dem Wichtel-Zirkel ist, suche ich eine neue Betaleserin oder Betaleser. Hat einer Interesse?

Herausfoderung

Sie verzog keine Miene und sah ihn nur unverwandt und jetzt auch zunehmend herausfordernd an.
 

Er hasste es. Er hasste es einfach, wenn sie so schaute. Da war es ihm fast noch lieber, sie brüllte rum oder beschimpfte ihn.

Fast.

Dieser neutrale Gesichtsausdruck mit einer Spur Belustigung. Dieser war einer der einzigen Momente, in denen er sich irgendwie doof vorkam. Und das Schlimmste: man kam nicht dagegen an. Sobald sie in dieser Phase war, konnte er machen oder tun was er wollte, sie würde nicht ausrasten und ihn anschreien, wie sie es sonst tat. Sie würde ihn nur herausfordernd anschauen und so etwas in der Art sagen wie: 'Ich habe Recht.'

„Was ist?“, riss sie ihn aus seinen Gedanken. „Traust du dich?“

Er schnaubte. „Das ist eine Kleinmädchensache, also etwas für dich.“ Natürlich versuchet Heiji Kazuha zu reizen, um aus der Sache raus zukommen. Doch diesmal klappte es nicht, was er hätte wissen müssen, hatte sie doch wieder diesen Blick.

„Du traust dich nicht.“ Über Kazuhas Gesicht huschte ein Grinsen, so schnell, dass er nicht wusste, ob er es wirklich gesehen hatte oder sich nur eingebildet.

„Das ist nicht wahr.“ Doch er sagte es eine Spur zu heftig, so dass sich Kazuha eher noch mehr bestätigt fühlte.

„Warum kommst du dann nicht?“

„Weil...“ Er würde nie freiwillig einen Fuß auf diesen Platz setzen.

Kazuha legte den Kopf schief und sah ihn weiter mit dieser Miene an, zu der sich jetzt auch noch etwas Herausforderndes schlich. „Beweiß es mir, dass du keine Angst hast.“

„Ich muss dir ganz nichts beweißen.“ Seine Stimme nahm einen trotzigen Klang an.

„Du bekommst eine Überraschung, wenn du es tust.“ Dabei kam ihr Gesicht seinem sehr nahe und Heiji war dankbar über seinen dunkeln Hauttyp. Sie konnte doch nicht meinen, was er doch er dachte? Oder doch?

„Ich bin nicht bestechlich.“ Wobei, wenn es wirklich das war, was er dachte, wäre es durchaus eine Überlegung wert, aber das meinte sie sicher nicht. Zudem hätte er dann mitgehen müssen und das wollte er nicht.

„Ach kommt Heijichan.“ Sie ergriff seinen Arm und verlegte sich aufs Bitten.

„Chan? Jetzt komme ich erst Recht nicht mit.“ Er schüttelte ihren Arm ab.

„Die werden dich schon nicht umbringen.“ Jetzt war ihrer Stimme ungeduldig.

„Da wäre ich mir nicht so sicher.“, murmelte er.

„Du hast Tag ein Tag aus mit Mördern zu tun und hast jetzt Angst?“ Jetzt sah Heiji ganz sicher ein Grinsen auf ihrem Gesicht.

„Das ist nicht lustig.“ Zu spät merkte er, dass er sich mit diesem Satz verraten hatte.

Kazuha fing jetzt sogar an zu kichern, ziemlich mädchenhaft und gar nicht ihre Art. „Ich fass es einfach nicht. Es gibt etwas, vor dem der große Heiji Hattori Angst hat.“

„Ich habe keine Angst.“ Heiji verschränkte die Arme vor der Brust und sah jetzt mehr wie Fünf aus als wie Siebzehn. „Ich bin nur klug genug um zu wissen, dass die gefährlich sein können.“

„Heiji, wir reden hier nicht von Raubtieren sondern von Pferden. Wenn ich gewusst hätte, was für einen Aufstand du machst, hätte ich dich nicht gebeten mit mir auf den Reiterhof zu kommen.“



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Von:  shinran
2014-05-12T18:10:09+00:00 12.05.2014 20:10
Hahaha ich find das genial wie sich kazuha und heji immer necken.
Ich konnte mir das alles bildlich vorstellen
Das paaring ist auch gut
Mach so weiter
Lg
Von:  horo_koi
2012-12-19T08:30:56+00:00 19.12.2012 09:30
Hihihi
der arme heiji x3
aber ein kuss wäre ihm sicher als belohnung lieb gewesen ;D

Von:  Mayonnaise
2010-07-14T01:19:46+00:00 14.07.2010 03:19
Obwohl ich Pferde nicht mag und es irgendwie komisch finde, das ein Typ mit zum Reiterhof geht, muss ich sagen gefällt mir dein One-Shot. Er ist gut geschrieben und das Pairing gefällt mir auch. Er war zwar kzur, aber hat dennoch sehr viel ausgesagt, weiter so :)
Von:  IchBinLiebe
2010-05-26T16:43:34+00:00 26.05.2010 18:43
Das ist lustig. Ich weiß zwar nicht, ob heiji wirklich Angst vor Pferden hat, aber mir soll es recht sein. Super geschrieben. ich kann mir das so blidlich vorstellen.
Von:  IchBinLiebe
2010-05-26T16:38:48+00:00 26.05.2010 18:38
Richtig schön geschrieben. Die Stimmung kann ich gut nachvollziehen. Es war schön formuliert. Nur das Ende gefiel mir nicht. Naja... ein Ring? Ich weiß nicht. Yusaku hätte sich was anderes einfallen lassen sollen. Aber davon abgesehen gefiels mir.
Von:  Irene-Adler
2009-10-26T18:53:46+00:00 26.10.2009 19:53
Oh das war wirklich süß!
ich liebe die beiden ja über alles und find#s richtig schade, dass man nur so selten von Ihnen hört *lach* ich finde Conan udn Ran müssten sie mal besuchen kommen, das wäre doch mal was oder?
Mir hat deine geschichte sehr gut gefallen, sie war schön, aber auf keinen Fall kitschig! genau Perfekt!
weier so!
Von:  traumherz
2009-10-25T21:49:23+00:00 25.10.2009 22:49
Tut mir sehr Leid, dass ich mich erst jetzt melde, ich hatte die letzte Woche über leider privaten Stress und hatte daher leider keine Zeit. Dabei ist die Geschichte wirklich toll und hätte es verdient gehabt, gleich gebührend kommentiert zu werden.
Als erstes will ich dir für die schöne Geschichte danken. Ich finde, dass du die beiden richtig gut getroffen hast, und auch die Situation gefällt mir. Irgendwie kann ich mir die Szene zwischen den beiden wirklich gut vorstellen und das ist ja immer ein sehr wichtiger Punkt ^^ insofern sind die Charaktere hier auf gar keinen Fall OoC (wie es in deinen anderen angefangenen Versuchen ist, kann ich ja nicht beurteilen :) ) und man merkt, dass du dir sicherlich sehr viel Mühe gegeben hast. Ich finde, dass du dich sehr gut in Yukiko hineinversetzt hast, irgendwie :)
Die beiden sind aber auch irgendwie süß zusammen <3
Freut mich, dass du die beiden genommen hast. Wie gesagt, ich finde die Geschichte wirklich schön. Du hast einen schönen, flüssigen Schreibstil und ich werde bestimmt noch öfter deine Werke lesen - nicht zuletzt, weil du ja offenbar noch eine Geschichte für mich schreiben musstest :) Die werde ich dann auch lesen, sobald sie freigeschaltet wurde - ich freue mich schon :)
Danke für die schöne Geschichte
Liebe Grüße,
traumherz


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