Höllenhund
Bleib zu Haus, denn dunkler nachts, da eilt das Chaos durch die Straßen!
Dunkler Mythos ist erwacht, er wurd’ gesandt euch nun zu warnen.
Schleicht sanftem Ganges durch die Gassen, spitzt die Ohren, lauscht dem Wind,
der sein treuer Wegbegleiter, wenn’s nach Blutigem ihm sinnt.
Funkelnd Augen in dem Schwarz, der volle Mond bleibt fest verhangen.
Furchterregend gellt sein Jaulen zu verkünden sein verlangen.
Spannt die Pranke, fletscht die Zähne, stürzt sich lechzend auf sein Wild,
deine Panik peitscht ihn auf, jetzt schützt dich auch kein Rittersschild.
Lüstern leckt er sein Gebiss, er schmeckt die Angst an deinem Leibe,
riecht des Blutes süßen Duft und er genießt dein schwelend Leiden.
Sein Instinkt treibt ihn voran, er ist ein Mörder, liebt zu jagen
Will pulsierend Adern reißen und an deinem Blut sich laben
Freudig hetzend, höllisch wetzend, bellend legt er Welten brach.
War’s wohl der Höllenhund der nachts erschien und deinen Körper fraß!
Wie unermesslich ist sein Hunger, schier unstillbar ist sein Durst,
doch ist sein Käfig erst geöffnet, wird er speisen wie ein Fürst.
Hör mir gut zu, wenn du ihn hörst, dann lauf so schnell du kannst nach Haus!
Und wenn du kalten Wind verspürst und es ganz ohne Grund dir graut,
mein Kind dann flieh, dann sperr dich ein, gib keinen Platz der Angst in dir,
denn, ganz gewiss, er wittert dich und ist in Kürze auch schon hier.
Man sagt der Höllenhund erscheint, da wo die Leut’ verdorben sind,
dort wo Gesindel groß hausiert und alle Falschheit Lügen spinnt.
Und doch, es heißt auch, dass der Höllenhund die Opfer selbst nicht wählt,
es sei sein Meister der ihn freilässt und die Leut’ zum Spaße quält.
Die Moral von diesem kleinen Gedicht: gib NIEMALS unachtsam eine Waffe in jemandes Hände, der falsche Absichten damit verfolgt. Am Ende müssen die Falschen dafür bezahlen.