Schon seit heute morgen hatte der junge Graf ein seltsames Gefühl. Es schien, als habe er etwas vergessen, aber so sehr er auch nachdachte, es wollte ihm einfach nicht einfallen, was.
Zudem schweiften seine Gedanken auch immer wieder an die kleinen Vorfälle ab, die sich seit heute Morgen abspielten. Zuerst rote Lebensmittelfarbe in seinem Tee, das das Getränk hat aussehen lassen wie Blut, dann ein Eimer Wasser über der Tür, welcher sich über ihn ergossen hat, als er eines der Zimmer betrat und zu guter Letzt hat irgendjemand sein Essen so sehr versüßt, dass man außer dem Zucker nichts anderes mehr schmeckte.
Heute war wirklich nicht sein Tag.
Zwar hatte er einen Verdacht, wer hinter all diesen Sachen stecken könnte, einen nachvollziehbaren Grund konnte er jedoch nicht nennen.
Als er von draußen ein lautes Rascheln gefolgt von einem unterdrückten Fluchen wahrnimmt, entschloss er sich, der Sache auf den Grund zu gehen. Sein Verdacht bestätigte sich, als er mit einem Ruck das Fenster aufriss und einen bekannten blonden Haarschopf zwischen den fast blätterlosen Büschen entdeckte. Nicht recht wissend, was er davon halten soll, starrte er wortlos auf die zierliche Gestalt.
„…“
Nach einer Weile sprang Mary Weather hervor – anscheinend hat sie eingesehen, dass Sträucher bei dieser Jahreszeit keinen guten Schutz bieten – klopfte sich den Dreck von ihrem Kleid ab und ignorierte dabei den leicht verwunderten Blick des Schwarzhaarigen.
Mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht und einem kleinen Korb in der Hand ging das Mädchen auf ihren Halbbruder zu.
„Cain, trick or treat!“
Ach, genau, heute war Halloween.
-- Omake --
„Mary?“
„Ja?“
„Normalerweise spielt man die Streiche erst nachdem man das gesagt hat und keine Süßigkeiten bekommt.“
„…Oh.“
