Zum Inhalt der Seite

Das Maleficium

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Das riesenhafte Insekt, dessen Ausdehnungen fast die untersten Zweige der Baumkronen über ihm erreichten, richtete sich auf und streckte Hargfried sein Hinterteil entgegen. Der Stachel daran begann zu vibrieren. Mit einem Zischen entstand eine Wolke, die Hargfried einhüllte und ihm die Sicht wie auch den Atem raubte.

Der senffarbene Dunst füllte seine Lungen und stach wie eingeatmete Dornen. Hargfried keuchte und ächzte, und die Waffe entglitt seinen Händen, die nun an seine Kehle wanderten. Er fiel auf die Knie und blickte mit zusammengekniffenen Augen, in denen der Dunst beinahe genauso brannte wie in der Lunge, zu Boden. Das Bewusstsein entglitt ihm wie ein nasser Fisch, der sich langsam, aber unvermeidbar seinen Händen entwand, trotz aller verzweifelten Bemühungen, ihn zu halten.

Mit dem letzten Rest an Bewusstsein sah er das riesige Insekt näherkommen. Durch seine tränenden Augen sah er schon sein eigenes Spiegelbild, einen wehrlosen Mann auf Knien, in den Facettenaugen, die immer näher kamen-
 

Das Auge zuckte krampfhaft zusammen, und dieses Zucken übertrug sich auf den gesamten Körper des Insekts, das ein durchdringendes Fauchen ausstieß. Dabei schüttelte es seinen bizarr geformten Kopf, als wollte es einen Fremdkörper loswerden.

Die senffarbene Wolke aus Gift verzog sich langsam, und Hargfrieds Blick wurde geringfügig klarer. Seine Lungen füllten sich wieder mit unverdorbener Luft, was ihm genügend Kraft gab, aufzustehen und rückwärts zu taumeln. Dabei sah er, wie sich der Kampfdom noch mehr erweiterte, und wie eine bis dahin unbeteiligte Person in ihm erschien.
 

Der kurze Dolch aus Brynjas Arsenal hatte durch ihre geübte Wurfhand sein Ziel genau gefunden. Die Waffe ragte jetzt aus dem Facettenauge des riesigen Insekts, wie sie zu ihrer Zufriedenheit feststellte. Dann aber änderte sich ihre Miene, als sich der Kampfdom auf sie ausweitete.

„Das ist doch nicht möglich…“, flüsterte sie mit ungläubiger Stimme. Sie war nun beteiligt an diesem Kampf, den sie nicht begonnen hatte, und den sie nicht mehr als nur indirekt hatte beeinflussen wollen.
 

Sarik rannte los, wie Dorian sah, der nun auch die von unheilvoller Schwärze erfüllte Kuppel erkannte. Sie stand mitten im Wald, zwischen den Bäumen, die sie teilweise mit ihrer Außenfläche aus geometrischen blauen Linien einschloss.

Brynja Peinhild musste nun ganz nahe sein, und auch Sarik lief auf sie zu. Unwillkürlich beschleunigte er seine Schritte, und der Impuls zu fliehen beugte sich seiner Neugier und seiner schaurigen Vorfreude, die ihm kalt den Rücken hinunterlief. Obwohl er immer noch die Stimme hörte, die ihm wegzulaufen riet, so konnte er doch nicht anders als sich diesem Kampfschauplatz zu nähern.

Ich kann nicht hineingezogen werden, beruhigte er sich, und erinnerte sich an die Übungsstunden mit Gaubert. Die beiden Kontrahenten haben dann ihre Arena, in die kein Unbeteiligter direkt eingreifen kann, sagte er sich die Worte vor, die er schon so oft aus dem Mund von Gaubert gehört hatte. Aber immer noch trocknete die Furcht seine Kehle aus, die in ihm hochstieg, als er sich dem Kampfdom näherte.

Die Entfernung verringerte sich, und er konnte schon die Umrisse innerhalb des Kampfdoms erkennen… Die Umrisse von etwas Gewaltigem. Er blieb abrupt stehen. Nur noch ein Dutzend Schritte trennten ihn von der Kuppel aus blauen Linien, die die Halbkugel begrenzten. Sarik stand dicht davor, mit der Waffe in der Hand.

„Wo ist diese Frau… diese Brynja jetzt hin?“ fragte Dorian mit unsicherer Stimme. Er konnte sie nirgends sehen, und ein Verdacht stieg in ihm auf. Sarik streckte die Hand aus und berührte die Oberfläche des Kampfdoms. Er rechnete mit der Abstoßung, die nun erfolgen müsste- doch stattdessen wurde der Mann in die Barriere hineingezogen und verschwand in ihr.
 

„Was ist hier los?“ fragte Iria, deren Aufmerksamkeit zwischen dem Kampfdom, der gewaltige Ausmaße hatte, und Dorian hin und her wechselte. Sie drehte sich um und sah Nadim, der hinter einem dickeren Baum Deckung suchte und vorsichtig hervor lugte. Dann wandte sie sich wieder Dorian und dem Kampfdom zu.

„Brynja, und auch Sarik- sie sind darin verschwunden!“ rief er mit aufgeregter Stimme, gestikulierte heftig dabei und deutete auf den Kampfdom, der bis fast in die Baumkronen über ihnen reichte.

„Aber ich dachte, das geht nicht“, rief sie dazwischen, doch Dorian war viel zu aufgeregt, um auf ihre Worte zu achten. Er deutete immer noch auf den Kampfdom und sah sich verwirrt um, als hoffte er Sarik und die Frau namens Brynja irgendwo anders zu erblicken als dort, wo er sie vermutete.

„Sie sind da drin!“ wiederholte er, und Iria erkannte den fassungslosen Ausdruck auf seinem Gesicht. Darauf focht, wie es ihr schien, seine Angst mit dem gleichzeitigen Drängen, einzuschreiten, einen harten Kampf aus. Einen Kampf, wie er auch innerhalb dieser Kuppel aus Energie vor sich gehen mochte. Dann trat er näher an die Barriere heran.

„Bleib zurück, du kannst da nicht hinein!“ rief sie ihm zu. Er hörte aber nicht auf sie und streckte seine Hand nach der Barriere aus.
 

Dorians Blick war gefesselt von den glühenden blauen Linien, die den Kampfdom begrenzten. Noch nie hatte er einen von außen gesehen, und nicht einmal seiner Furcht gelang es, ihn auf Distanz mit dieser Erscheinung zu halten. Die Neugier wurde immer stärker; schließlich gelang es ihr, die schrecklichen Erinnerungen an den Kampf in den Kanalgewölben zu verdrängen. Er bildete sich ein, eine magnetische Kraft zu spüren, die von der Barriere ausging, und tatsächlich hob sich sein rechter Arm.

Erschrocken sah er, wie die Scheiben auf dem Escutcheon kraftvoll erglühten. Die Anziehungskraft wurde immer stärker, er musste schon erhebliche Kraft dagegen setzen, nicht in die Barriere gesaugt zu werden. Der Gedanke an Flucht kam ihm zu spät- da verlor er das Gleichgewicht.
 

Dorian landete mit dem Gesicht nach unten auf dem Waldboden. Sein Schwert entglitt ihm und lag zwei Schritte vor ihm.

Er sah denselben Waldboden wie zuvor, mit seinen Büschen und Farnen- doch jetzt waren sie von einem ätherischen Leuchten umfangen, während die Welt hinter der Barriere des Kampfdoms wie abgedunkelt erschien. Ebenso sah er drei Personen einige Schritte entfernt. Sarik, Brynja, und noch jemanden. Und er sah ihren Gegner im Zentrum des Kampfdoms.

Das Insekt war fast so hoch wie die niedrigsten Bäume dieses Waldes, und sein Summen erfüllte den Kampfdom mit einem gefährlich klingenden Hintergrundgeräusch. Sein mattglänzender Leib war von roten und schwarzen Streifen überzogen. Die hektisch wirbelnden Flügel, die es knapp über dem Waldboden in der Schwebe hielten, wirbelten Blätter auf. An seinem schwarzglänzenden Kopf saßen zuckende Fresswerkzeuge, und eines seiner beiden Facettenaugen schimmerte nicht so wie das andere, sondern war von mattgelber Farbe.

Das Entsetzen über diesen Anblick schnürte ihm die Kehle zu. Dorian fiel auf die Knie und tastete nach seinem Schwert, während sein Blick immer noch auf das Ungeheuer gerichtet war, dem Sarik, Brynja und der Unbekannte gegenüberstanden. Als er es endlich in der Hand hatte, überkam ihm der Wunsch, sich in einem Loch im Erdboden vor dieser Kreatur zu verstecken. Doch eine unwiderstehliche Kraft zwang ihn auf die Beine, und wirklich stand er im nächsten Moment aufrecht da.

Neuer Mut durchströmte ihn, dessen Herkunft er nicht verstand, der aber all seine Furcht zerstreute. Zurück blieb die Verwirrung darüber, was mit ihm geschah. Dorian blickte auf seinen Escutcheon, dessen Lichter lebendig flackerten und dabei alle Farben zeigten. Letztendlich beruhigte sich das Spiel der Farben, und zwei von ihnen blieben von einem satten grünen Schein erfüllt, während die anderen erloschen.

Die Verwirrung über diesen Anflug an Selbstvertrauen hielt immer noch an, als er auf die drei Personen zuging, die dem gigantischen Insekt gegenüberstanden. Mit dem Schwert in der Rechten schloss er ihre Reihe, und das Gefühl unbändiger Kampfeslust wurde übermächtig in ihm. Er fühlte sich genauso wie damals, in den Gewölben der Kanalisation, wo er seinen scheinbar übermächtigen Gegner niedergestreckt hatte. Jetzt erfüllte ihn dieselbe Energie, die damals schon seinen Schritten Behändigkeit und seinem Arm Kraft verliehen hatte.
 

Sarik attackierte das Wesen mit seiner Klinge, die er beidhändig führte und kraftvoll schwang. Das gigantische Insekt fauchte, zischte und versuchte mit seinem Stachel seine Widersacher niederzumachen. Doch seine von den Wunden schon verlangsamten Bewegungen gingen ins Leere, und auch die Wolken aus lähmendem Gift konnten sein Ende nicht mehr verhindern.

Brynja warf weitere Dolche und traf mit ihnen empfindliche Stellen des riesigen Tieres. Sie nützte auch ihre Geschwindigkeit, um das Tier mit ihrer Armwaffe aus der Nähe zu attackieren. Dabei umrundete sie das Tier, das offenbar Schwierigkeiten hatte, seine insgesamt vier Widersacher auseinanderzuhalten. Ebenfalls in der Arena erkannte sie den jungen Mann, mit dem sie schon in der Kanalisation zusammengestoßen war.

Hargfried hatte sich weitgehend erholt von dem giftigen Dunst, und nun schwang er seine Waffe mit umso größerer Wut gegen dieses Tier, das fast sein Ende besiegelt hätte. Sein Schwert leuchtete einen Moment auf, bevor er dem gigantischen Insekt damit einen Hieb versetzte, der den Kampfdom einen kurzen Moment lang erbeben ließ. Ein Fauchen, das in einen gequälten Ton überging und schließlich erstarb, begleitete das Verenden des riesenhaften Insekts.

Aus den vielen Wunden an seinem Körper floss gelbe Flüssigkeit, und Augenblicke später hörte sein matt glänzender Leib auf zu zucken.
 

Sarik betrachtete seinen Escutcheon. Der grüne Schein in der vierten Scheibe nahm geringfügig zu. Sein Blick hob sich und traf den Kadaver, der in ihrer Mitte lag.

Als Nächstes betrachtete er den Mann namens Hargfried, von dem er nicht erwartet hätte, ihn lebendig wiederzusehen. Er tanzte um den Kadaver im Kreis und freute sich wie ein Kind. Dann wieder überschüttete er Brynja und auch den Jungen namens Dorian mit Dankerweisungen, was beide mit einer Mischung aus Argwohn und vorsichtigem Wohlwollen annahmen.

Den Soldaten des Kaisers war er offenbar entronnen. Auch war er trotz seiner schweren Rüstung im Fluss nicht ertrunken. Es musste tatsächlich eine höhere Macht über diesen armen Narren wachen, dachte Sarik.

„Wie konnte das geschehen?“ fragte Brynja, die ihren Blick von dem Kadaver wegwandte und ihn auf Sarik richtete. Dieser ging an ihr vorbei und musterte das tote Tier mit seinem gesunden Auge.

„Das frage ich mich auch!“ rief Dorian dazwischen. Er stand etwas abseits, bei Iria und Nadim, die es nicht wagten, sich dem Kadaver zu nähern.

„Diese Tiere leben in Höhlen“, begann Sarik zu erklären. „Dadurch gelingt es ihnen oft, ihre Beute aus dem Hinterhalt anzugreifen. Aber nur die wenigsten werden so groß“, sagte er und stieß den Kadaver mit dem Fuß an, was ein knirschendes Geräusch verursachte.

„Das meine ich nicht“, gab Brynja zurück. Nagende Ungewissheit schien durch ihre Miene hindurch und drohte, ihre selbstbewusste Fassade zum Einsturz zu bringen. „Wir alle kennen die Regeln, die uns die Escutcheons auferlegen. Sie sammeln unsere Stärken und Fähigkeiten, und sie errichten den Kampfdom, den die Kontrahenten nur für sich haben“, zählte sie wie etwas auswendig Gelerntes auf. „Aber das heute…?“

Sarik richtete den Blick seines gesunden Auges auf den Kadaver und dann auf Hargfried, der den leblosen Körper mit Gesten und Grimassen verhöhnte.

„Wir alle waren in dem Raum mit dem Maleficium. Unsere Escutcheons sind nun verbunden. Wir können nicht mehr gegeneinander kämpfen. Aber es sorgt dafür, dass keiner alleine kämpft.“ Brynja und auch Dorian lauschten ihm erwartungsvoll. „Es erfüllt seinen Zweck, wie schon vor zwanzig Jahren, im großen Krieg. Es hat uns jetzt zu einer Armee gemacht, so wie damals die Truppen von Mosarria.“

„Was!?“ rief Brynja empört aus. Sie ging mehrere Schritte auf Sarik zu und ballte die Fäuste. „Das heißt, wenn einer von uns in einen Kampf gerät, dann hängen die anderen mit drin? Wieso haben Sie uns das nicht früher gesagt?“

„Ich war mir bis jetzt selbst nicht sicher. Hätten Sie mir denn geglaubt?“ erwiderte er mit sanfter Stimme und lächelte dabei verhalten. Brynja funkelte ihn noch einmal zornig an, sagte aber nichts mehr, sondern ging am Kadaver des Rieseninsekts vorbei, ohne ihn zu beachten, genauso wie Hargfried, der ihr wieder Worte des Danks zurief.
 

Scavos Schritte führten ihn durch den Wald, zwischen hohen, sonnenbeschienen Bäumen und Sträuchern im vollen Saft vorbei. Doch nichts davon drang an sein Bewusstsein.

Das Maleficium, das sich von einem sperrigen Gegenstand an seinem Körper immer mehr zu einem Teil davon wandelte, verlieh ihm eine ungekannte Energie. Er lief, schneller und schneller. Das Licht der Sonne traf sein Gesicht nicht mehr, es schien ihm dunkel wie eine mondlose Nacht. Seine Haut, nunmehr grau wie altes Pergament, nahm die Wärme der Sonne nicht mehr an. Doch er spürte keine Kälte, er spürte gar nichts mehr, was ihn mit seiner Umgebung hätte verbinden können.

Er sah nicht die blühenden Sträucher, auch nicht die Farne aus frischem Grün, er sah nur mehr sein Ziel, das noch fern war, aber bereits eine unwiderstehliche Anziehung auf ihn ausübte. Und er hörte die Einflüsterungen des Maleficium und des Wesens, das ihm innewohnte.

„Ja, ich werde es tun… Ich werde tun, was du befiehlst, Ares.“

Niemand hörte seine ängstlich geflüsterten Worte, die nach einem gebeugten Haupt klangen, das sich unter einem angedrohten Hieb duckt. Doch genauso sprach aus ihnen klebrige Unterwerfung wie auch die erstarkende Hoffnung auf überreiche Belohnung, wenn allen Wünschen entsprochen wurde, die unablässig in seinen durchlässigen Geist einsickerten.

Die Einwohner der Ortschaft ahnten nichts von dem Wanderer, der in großem Abstand ihre Ansiedlung umging.
 

Scavo sah die Häuser, die niedrigen Ziegeldächer, die umzäunten Stallungen, die rauchenden Schornsteine. Er hielt weiten Abstand, wie das Maleficium ihm befahl, und doch erinnerten ihn diese Bilder, die er flüchtig am Rande seines zerfallenden Bewusstseins aufnahm, an etwas. Sie lösten etwas aus in ihm.

Erinnerungen stiegen hoch, leise Erinnerungen, die in dem Sturm, der in seinem Inneren tobte, unterzugehen drohten. Doch bevor der Mahlstrom aus Schreien und den Verlockungen aus dem Maleficium diese Erinnerungen in winzige Fragmente zerriss, erhaschte er einen Blick auf sie.

Bilder von warmen Stuben, dampfenden Schüsseln und weichen Betten, und obgleich sie etwas Verlockendes an sich hatten, so entglitt ihm immer mehr das Verstehen, was sie überhaupt für ihn bedeuteten. Er vergaß, was Hunger und die Stillung desselben bedeutete, denn das Maleficium erfüllte seinen Körper mit ewig drängender Energie. Er vergaß, was Schlaf und das zufriedene Aufwachen am Ende der Nacht bedeuteten, denn das Maleficium hielt seinen Geist wach und angespannt, und seine Schreie verebbten nie. Er vergaß immer mehr, was es bedeutete, ein Mensch zu sein und wurde immer mehr zu dem, was das Maleficium ihm einflüsterte, lockend und verheißungsvoll.

Er ließ die Ansiedlung hinter sich und damit die erahnte Nähe zu den Menschen, die er nicht mehr als seinesgleichen betrachten konnte. Das Land unter seinen rastlosen Füßen wurde trockener, die Bäume immer weniger. Sein Blick ging an diesen Einzelheiten vorbei und strebte einem Ziel entgegen, das fern und hinter Wolken verborgen auf ihn wartete. Und doch sah er es greifbar nahe vor sich, und das Maleficium lachte zufrieden in seinem Kopf.

„Ja, Ares… Ich werde es tun… Gib mir die versprochene Macht, und ich werde alles tun!“ schrie er mit heiserer Stimme in die Nacht hinaus. Der sternenklare Himmel hing über ihm wie ein glitzernder Baldachin, doch er achtete darauf nicht. Staub wirbelte unter seinen Füßen auf, die jede Ähnlichkeit mit ihrer früheren Erscheinung verloren. Die Veränderung griff auf seinen ganzen Körper über, und je länger er den Einflüsterungen des Maleficium lauschte, je länger er unter seinem Einfluss stand, desto rascher schritt sie voran.

Seine Haut war nun grau wie Asche, und unter ihr schien eine dunkle Flüssigkeit in schwarzen Venen zu pulsieren. Seine Kleidung zerfiel im selben Maß, wie sein Körper die Menschenähnlichkeit verlor. Ihre Fetzen flatterten an seinem Körper im Nachtwind wie Raben, die mit den Krallen an seinen Leib gebunden waren und zugleich mit heftigen Flügelschlägen die Flucht versuchten. Seine Augen waren schimmernde Abgründe, angefüllt mit der Sehnsucht sowie dem Willen, diese in den Verlockungen des Maleficium zu stillen.

So eilte er durch diese sternenklare Nacht, den ausgetrockneten, rissigen Boden unter den rastlosen Füßen, und strebte seinem Ziel entgegen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2010-03-27T01:23:09+00:00 27.03.2010 02:23
Klasse Kapi!^^
Bin mal gespannt wer so alles der Macht verfällt.

mfg
fahnm


Zurück