What should I do?
In Gedanken versunken zeichnete der blauhaarige Junge ein Bild von seiner Traumfrau. Azuki Miho. Das süßeste Mädchen der ganzen Schule. Doch schien sie ihn bisher nicht einmal bemerkt zu haben.
Inzwischen war er seit drei Jahren in sie verliebt und sie hatten immer noch kein Wort miteinander gewechselt. Er wusste einfach nicht wie er sie auf sich aufmerksam machen konnte!
Schlechte Noten und keine Talente waren nicht sonderlich hilfreich. Manga zeichnen ist das einzige was er gut konnte, aber daran war sie bestimmt nicht interessiert.
Also was sollte er, Mashiro Moritaka, tun?
Er konnte die Situation einfach so belassen - es würde sich zwar nichts ändern, aber es bestünde keine Gefahr, dass er möglicherweise zurückgewiesen und ihm das Herz gebrochen wurde.
Ganz nebenbei hatte er sich noch um seine Zukunft zu sorgen. Was sollte er bloß mal werden?
Von allem gelangweilt konnte er sich nicht wirklich entscheiden.
Er könnte auf das Angebot seines ‚Freundes’ Takagi Akito eingehen und mit ihm zusammen Mangaka werden.
‚Naja, es war eigentlich eher Erpressung, da er damit gedroht hat Miho zu sagen, dass ich in sie verliebt bin.’
Das Einzige was er machen musste wären die Zeichnungen, während sich Takagi um die Storyline kümmerte.
‚...und das sollte er doch hin bekommen als bester Schüler in ganz Japan.’
Doch eine gewisse Unsicherheit plagte ihn.
Sein Onkel war Mangaka, der zwar damals einen Riesenhit hatte, aber das war es auch schon.
Nachdem seine erste und einzige erfolgreiche Serie zu Ende war, kam es nie wieder zum Durchbruch, obwohl er sich damals wahnsinnig viel Mühe gegeben hatte.
Letztendlich hat er sich praktisch zu Tode gearbeitet.
‚Ich will nicht so enden!’
Bevor sein Onkel gestorben war, wollte Mashiro auf jeden Fall Mangaka werden.
Doch nun hatte er Angst.
‚Was ist wenn alles fehlschlägt und ich doch nicht genügend Talent besitze?’
Aber er konnte einfach nicht zulassen, dass Miho alles erfuhr.
‚Vielleicht kann ich es mal probieren und schauen wies wird...wenn wir keinen Erfolg haben, besteht Takagi bestimmt nicht mehr darauf, dass wir weitermachen.’
„Hey, wir gehen jetzt zu Miho!“, sagte Takagi und lächelte Mashiro fies an.
„Ich kann es einfach nicht mehr mit ansehen, wie du sie Tag ein Tag aus anstarrst und nicht mit ihr redest!“
Dieser verdammte Idiot!!! Was dachte er sich eigentlich?
‚Erst zwingt er mich praktisch dazu für ihn zu zeichnen und dann hält er sich nicht mal an unsere Abmachung?!?’
„Ich kann nicht....“
Doch zu spät. Takagi war schon in Richtung Mihos Haus unterwegs und Mashiro hatte keine andere Wahl als hinterher zu laufen, um Takagi irgendwie noch aufzuhalten.
‚Das verzeihe ich ihm nie!’
„Ah wir sind endlich da!“, sagte Takagi außer Puste.“Lebt sie nicht in einem schönen Haus?“
„Villa triffts wohl eher...“, erwiderte Mashiro und wurde nur noch nervöser als er nun direkt vor diesem riesigen Anwesen stand.
„Du hast mich genug geärgert. Lass und zurückgehen!“, schrie er seinen Freund nun fast an.
„Ich habe nicht vor dich zu ärgern. Im Gegenteil: Du wirst mir dankbar sein, wenn das alles vorbei ist!“, sagte er und ging Richtung Türklingel.
„ Du bist sowas von tot, wenn du jetzt kli....“
Doch zu spät - er hatte schon geklingelt und plötzlich stand sie im Türrahmen.
Ihre Blicke trafen sich nur für einen Bruchteil einer Sekunde, jedoch hatte dies ausgereicht, damit Mashiro knallrot anlief und schüchtern zur Seite blickte.
„Ehm...ja?“, Miho wusste nicht, was sie sagen sollte. Was wollten die beiden Jungs von ihr?
„Ich habe gehört dein Traum ist es Synchronsprecherin zu werden?“, fragte Takagi vorsichtig nach.
„Woher weißt du das?“, erwiderte sie und lief knallrot an.
„Von einer deiner Freundinnen.“, winkte er nebenbei ab. „Ich möchte Mangaka werden!“, und mit einem Seitenblick zu Mashiro fügte er hinzu „du bist dran Kumpel.“
Völlig nervös wusste er nicht was er zu sagen hatte.
„Ehm...ich mach' die Zeichnungen, während er sich um die Story kümmert!“
„Das ist ja super!“ , sagte Miho strahlend. „Das ist echt toll!“
„Wenn wir es bis zu einem Anime gebracht haben, könnten wir zusammen arbeiten!“, schlug Mashiro vor.
„Liebend gerne!“, antwortete sie mit einem Glanz in den Augen der ihn aller Sinne beraubt hat.
Nachdem sie endlich gesprochen hatten, war für ihn alles klar. Es war wirklich Liebe auf den ersten Blick.
Reine Liebe.
„Und wenn wir unsere Träume erreicht haben...würdest du mich heiraten?“
Hatte er das wirklich gerade gesagt? War er verrückt geworden? Da redeten sie das erste Mal miteinander und dann fing er gleich mit Heirat an?
Hätte er auch nur die geringste Chance gehabt, hatte er sich es damit endgültig vermasselt.
Sie flüchtete zurück ins Haus.
„Was zur Hölle war das denn?!? Bist du total übergeschnappt oder was?“, schrie ihn Takagi an.
Es war ihm so unglaublich peinlich. Er wollte schon weg rennen doch dann hörte er eine Stimme aus der Türsprechanlage.
„Einverstanden. Versprochen.“, hörte er Mihos süße Stimme.
„Wie? Du meinst nicht die Heirat oder?“
„Doch....“
Er konnte es nicht fassen. Sie erwidert seine Liebe - er könnte kaum glücklicher sein.
„Aber erst wenn wir unsere Träume erreicht haben. Und bis dahin werden wir uns auch nicht treffen.“, fügte sie hinzu.
„Okay! Sobald du Synchronsprecherin in unserer Animeserie bist werden wir heiraten!“
„Wir können uns aber schreiben und uns gegenseitig unterstützen.“
Das war zwar irgendwie grausam doch hatte es etwas Romantisches. Die Frage war nur, ob sie es durchhalten würden.
„Siehst du? Ich hatte Recht!“, warf Takagi auf dem Rückweg leicht arrogant ein.
„Ich weiß gerade nicht, ob ich dich hassen oder lieben soll, du Idiot“, erwiderte Mashiro grinsend. „Aber danke...“
