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Unschuldig

Der Tod kommt schneller als man denkt
von

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"Er hat es gewusst..."

Ein letzter Augenaufschlag, und dann trennte sich der kleine von seinem Geliebten in dem schmutzigen Korridor.

Dies hier war ein unerwartetes, geheimes Treffen geworden, aber keiner bereute es waren sie beide froh sich noch einmal gesehen zu haben bevor es hier zum Showdown kommen würde und die Versicherung das sich ihre Gruppen nicht treffen würden war auch wichtig gewesen.

Bombay stieß zu seinem Team zurück, lächelte zaghaft bei den fragenden Blicken der andern drei. Dann stürmten sie gemeinsam voran.

Ihr Auftrag war klar, tötet sie alle, die sich in diesem Gebäude befinden, denn nichts unschuldiges lebt mehr dort…

Scherzhaft hatte Yohji noch auf Pershas Sätze gemeint das sie wohl Glück hätten das keiner von ihnen mehr unschuldig sei, wenn diese Personen dort nicht mehr lebend herauskamen.

Wie recht er damit hatte.
 

Tiefer und tiefer stürmten sie den riesigen Komplex und erledigten die wenigen Wachen die hier postiert waren. Nichts ahnende Wachen, da dieses ganze Gebäude als vollkommen sicher eingestuft worden war.

Nun ja…. Bisher zumindest…. Nach wochenlangem Hacken hatte es Omi geschafft einige kleine Schwachpunkte auszumachen und sie hier rein zubringen. Nun war er als der Killer Bombay auf seinem schwarzen Weg unterwegs.

Er schreckte zusammen als ein Mann neben ihm nieder sank. Aya hatte ihm die Brust durchstoßen und sah mit seinem eindringlichen Blick in Omis Augen.

Dann wandte er sich ab.

Ja da hätte er aufpassen müssen. Innerlich schollt sich Omi. Dies war der denkbar schlechteste Zeitpunkt zum Grübeln. Nach einem schier endlosen Gemetzel waren sie endlich in der Zentrale.

Schnell schnappte sich Omi seinen Laptop und schloss ihn an den Hauptcomputer an. Sie brauchten noch ihren Weg nach draußen.

Relativ schnell war das Schlupfloch geöffnet und er nickte den andern zu und sie erledigten den restlichen Auftrag. Sie hatten nicht viel Zeit. Diese ganze Mission war eh ein reinstes Nervenaufreiben von den Limits her.

Als sie nichts mehr kreuchen sahen und Weiß auch nicht mehr angegriffen wurde gab Aya den Befehl zum Rückzug. Abyssinian hatte immer den Durchblick.

Sie hatten es geschafft und in einer halben Stunde würde hier alles in einem Flammenmeer versinken was sich noch in dem alten Stahlgebäude unter der Erde befand.

Omi führte die andern durch das Labyrinth der Gänge bis zu einer Kammer. Dort hatte er ihnen eine Barriere in dem Schutzsystem geöffnet so, dass sie in den Lüftungsschacht konnten. Er riss die Tür auf und rannte hinein auf den kalten Beton. Mit dem Zeigefinger deutete er auf die Klappe und Ken lief darauf zu, riss sie mit seinen Bugnugs fast entzwei.
 

Die violetten Augen lagen auf Omi und Respekt stand darin. Ohne das Computerass hätten sie das nie geschafft. Schnell zog sich der Rotschopf hoch half Ken und dann Yohji ehe er aus der breiten Öffnung die Hand zu dem kleinsten hinhielt.

Omi schob sich noch alle Waffen richtig unter die Kleidung um nicht noch irgendwie mit ihnen hängen zu bleiben. Dann griff er auch schon nach der starken Hand die sich ihm entgegenstreckte – nur um sie wie geschlagen wieder loszulassen. Aya sah ihn etwas verwirrt an ehe auch er es vernahm. Ein Schrei ertönte. Markerschütternd hallte es zu ihnen. Omi ignorierte die Tatsache, dass die Zeit eng wurde und drehte sich zur Tür. Ein kleiner Junge taumelte herein, fast in dem gleichen Alter wie der junge Weiß. Dessen Augen weiteten sich angstvoll und er lief sofort zu dem braunhaarigen, schloss ihn fest in seine Arme, fing ihn so auf bevor er ganz zu Boden sinken konnte.

Die Augen hatte der kleine Japaner halb geschlossen.

Nur ein Wort hauchte er in Omis Gesicht.

Flieh….

Es brannte sich ein. Omi keuchte leise auf und rutschte den Jungen auf dem Schoss näher zur Tür. Dort waren drei Wachen aufgespießt an den aufgerissenen Wänden. Einer von ihnen eine Granate fest in der toten Hand. Ungläubig schaute Omi darauf. Sie wollten ihn und sein Team in die Luft jagen. Sie hatten es nicht geschafft.

Er schaute hinunter auf den kleinen der schwer atmete. Nagi Naoe sein ehemaliger Feind hatte sich zu stark verausgabt bei dieser Mission. Bei dem Versuch sie zu retten. Aya warf ihm eine harsche Antwort zu, sie mussten sich beeilen.

Der kleine nickte und zog Nagi fest in seine Arme während er ihn so zu dem Schacht trug. Er schaffte es ihn Aya hoch zugeben. Keiner hörte auf das Flehen des Schwarz ihn hier zu lassen.

Omi folgte ihm in den Schacht. Er warf unauffällig einen Blick zur Uhr und wurde kalkweiß. Er schaute in die strahlend blauen Augen des Jungen und dieser sah ihn bittend an. Aber der Entschluss war binnen einer Sekunde gefasst. Er gab seinem Team die Anweisung sich zu beeilen er wollte den Kleinen alleine raufschaffen. Geradezu bissig wurde er als Ken erst nicht hören wollte. Mit hochgezogenen Augen sah Aya ihn an nickte dann aber, sie würden oben am Schacht warten.

Schnell scheuchte er die anderen hinaus, während Omi versuchte es noch mit Nagi zu schaffen.

Aber sie waren zu langsam.

Nach einiger Zeit gab er auf, schaute in das Gesicht seiner süßen Last. Er hatte es selbst gewählt. Er wollte nicht einen seiner Freunde sterben lassen. Nicht heute. Das würde er selbst übernehmen.

Sich an Nagi schmiegend lag er in dem schrägen Schacht, streichelte den Rücken des halb ohnmächtigen.

Nein, wenn dann wollte er mit ihm sterben. Mit seinem Geliebten zusammen.

Dieser ließ sich das Streicheln noch gefallen, bis er ein lautes Rumoren hörte. Er warf einen Blick nach unten und lächelte dann. Er konnte das Flackern des Feuers sehen. Es würde nur einige Sekunden dauern. Mit letzter Kraft ruckte er hoch und küsste Bombay der die Augen geschlossen hatte, dann aber löste er sich. Nagi begann geradezu zu strahlen und Omi sah ihn erstaunt und erschreckt an.

Eine Kraft erfasste ihn schleuderte ihn den Gang hoch, immer wieder schrie er nach Nagi, streckte die Hände aus, aber dann wurde er aus dem Schacht katapultiert, landete in den Armen von Aya.

Keuchend sah er in den Gang und kämpfte sich los um wieder zu dem Schacht zu kommen, aber da schoss plötzlich eine Flammenfontäne hervor und Weiß packte ihn nur fester um wegzukommen.

Omis Augen waren von bitterem Schmerz tränennass.

Das durfte nicht wahr sein. Immer wieder fragte er sich was da eben passiert war.

Nagi hatte ihn gerettet und war selber umgekommen, das wusste er, aber er verstand es nicht.

Still weinend lag er da in den Armen seines Leaders.
 

Plötzlich wurde es still. Er spürte eine Hand an seinem Schopf und zwang sich dazu aufzusehen. Es war Schuldig. Der Telepath des Schwarz-Teams. Kein Grinsen zierte sein hübsches Gesicht. In einiger Entfernung stand Crawfords Wagen.

Wortlos hielt der Deutsche ihm einen Brief hin.

Omi erkannte Nagis Schrift auf dem Umschlag. Zittrig nahm er ihn an sich, hielt ihn sich einfach an die Brust.

“Er hat es gewusst…. Durch Oracle…“, sagte der Telepath zum Abschied und drehte sich um.

Er stieg neben Crawford ein, der Omi nur einen mitleidigen Blick schenkte. Sogar der weißhaarige Ire war heute mal nicht verrückt, sah nur ernst zu den Weiß hinüber die alle wie erstarrt dastanden, während Omis immer bitterlicher weinte.

Verzweifelt krallte der sich an Aya und den Brief fest ohne ihn jedoch zu öffnen.
 

Der Rotschopf hatte es im Schacht sofort gemerkt was zwischen Nagi und Omi gewesen war. Augenblicklich hatte er das zarte Band gesehen und eine Entschlossenheit bei Nagi. Leicht schloss er die Augen als er ihren kleinsten näher an sich drückte.

Deswegen hatte er auch die andern schon vorgescheucht. Er wusste das Omi nichts passieren würde. Traurig nur um den anderen kleinen. Selbst an ihm zerrte so was.

Irgendwann erhob er sich und trug das zitternde Bündel zu seinem Porsche.

Omi reagierte nicht darauf. Er konnte nur an Yohjis Satz denken vor einigen Wochen.
 

… nichts unschuldiges kommt mehr lebend heraus…



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