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Black Shadow (ab 16 Jahre)

von

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Der Verstoß

Sandro hatte Shadow in sein Büro bestellt. Beide saßen sich gegenüber.

“Dein letzer Test hat bewiesen, daß du soweit bist. Nächste Woche ist deine Abschlußprüfung!”, begann Sandro.

Das Kind starrte ihn bestürtzt an.

“Du hast richtig gehört. Obwohl du gerade mal vier Jahre alt bist. Weißt du, aus dir kann einmal etwas ganz Großes werden!”, meinte er lächelnd.

Shadows Gesicht erhellte sich. Seine Augen strahlten vor Freude.

“Du drafst jetzt gehen und bereite dich gut vor, auch wenn du noch so schlau bist. Vielleicht weißt du doch nicht alles.”

Nachdem er seinen Satz beendet hatte, verließ Shadow das Zimmer. Nachdenklich blickte Sandro ihm hinterher.

“Aber vielleicht auch nicht. Du bist zu schlau für dein Alter. In 14 Jahren werde ich zurücktreten und dir meinen Posten geben, der eigentlich deinem Vater zugestanden hätte. Shadow, das Wunderkind.”, murmelte er zu sich.
 

Fassungslos schloß er hinter sich die Tür zum Büro. Bald konnte er sich Archäologe nennen.

Plötzlich knurrte sein Magen, während er den Gang entlang ging. Das Zimmer zweihundertzweiundfünzig stand sperrweit offen, ein Angestellter hatte versehentlich vergessen das Zimmer offen gelassen, weil er Staub gewischt hatte.

Ohne nachzudenken betrat er das Zimmer. Der ganze Raum war aus weißschwarzen Marmor verkleidet. Direkt vor ihm war ein mittelgroßes Fenster. In der Mitte des Zimmers war ein Sockel und darauf lag eine Frucht, die für Shadow wie eine Birne aussah.

“Merkwürdig das Zimmer zweihundertfünfundzwanzig war noch nie so leer gewesen. Vielleicht sind die anderen einkaufen und füllen die Speisekammer wieder auf.”, murmelte er verwundert zu sich.

Er trat zu der Frucht, nahm sie und verspeiste sie.

“Mh, schmeckt aber seltsam. Ob die Birne schlecht war?”, bemerkte der Junge.

“Shadow?”, ertönte plötzlich Sandros Stimme.

Das Kind erschrak und drehte sich zu ihm um.

“Was machst du hier?”

“Ich hatte Hunger.”

“Du weißt doch, daß du das nicht die Speisekammer ist!”

“Was?”

Sandro blickte zum Sockel.

“Wo ist die Frucht des Lebens?”, fragte er gereizt.

“Die Tür offen stand und ich dachte... Oje, ich... ich dachte, das ist die Speisekammer. Jetzt versteh ich, warum der Raum so leer ist. Oh mein Gott!”

“Was hast du getan?”, fragte Sandro mit wutverzerrten Gesicht.

“Ich.. ich... habe sie gegessen.”, gestand er ihm beschämt mit gesenkten Kopf.

“Was? Du weißt genau, das sie unser Heiligtum ist.”

“Wie soll ich es wiedergutmachen?”

“In dem du die Frucht ausspuckst oder fünfundsechzig Milliarden Goldstücke zu mir bringst!”

Shadow seufzte.

“Wenn ich die Prüfung bestanden habe, werde ich irgendwann mit einem Schiff los segeln und mit fünfundsechzig Milliarden Goldstücke zurückkommen! Versprochen!”, meinte er schließlich optimistisch.

Sandros Gesicht war rot angelaufen.

“Es wird keine Prüfung geben!”

“Warum?”, fragte er verwundert.

“Du hast gegen die Regel verstoßen, obwohl ich es dir gesagt habe!”, brüllte er ihn an.

Shadow wurde vor Schreck ganz bleich im Gesicht. Tränen rannen über seine Wangen.

Als Sandro einen Stock aus einer Ecke nahm, erstarrte das Kind.

“Verschwinde von hier!”, schrie er.

Sandro holte aus und verfehlte Shadow um Haares breite. Der Junge rannte aus dem Zimmer. Der Chef der Bibliothek hinter ihm her und bemerkte, daß er in sein Zimmer lief.

“Ich trete die Tür ein, wenn du dich einschließt!”, brüllte er dem Kind nach.

Doch Shadow schloß sein Zimmer nicht ab, sondern holte sein Schwert.

“Sandro ist schnell für sein Alter.”, keuchte er.

Der Junge rannte die Treppen herunter und floh zum Ausgang.

An dem Ausgang stoppte Sandro.

“Laß dich hier nie wieder blicken!”, brüllte er.

“Aber der Junge ist noch ein Kind.”, schaltete sich Kevin ein.

Wütend blickte Sandro ihn an.

“Er hat unser Heiligtum gegessen. Du weißt genau, was die Höchststrafe ist. Verbannung! Wenn er sterben sollte, dann soll er doch. Ich weiß wie klug er ist, von ihm hätte ich das am wenigsten erwartet.”, erklärte Sandro, “Wenn jemand ihm seine Hilfe anbietet, wird dieser auch verbannt!”.

Kevin seufztend und nickte zustimmend.

Shadow rannte tief in den Wald, der neben dem Gebäude lag. Als er einen alten Baumstamm fand, schlüpfte er in ein Loch des Stammes hinein. Er hockte sich hin und weinte bitterlich.

Wie sollte es nur weiter gehen?



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