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Black Shadow (ab 16 Jahre)

von

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Vertrauen

Es war ein warmer Nachmittag. Wenige Wolken schwebten am Himmel. Das Meer war ruhig. Zwei Kilometer vor der Heart of Freedom war eine prachtvolle in rot gehaltene Galeone. Ein Dreimaster. Die Galionsfigur war eine Art Stier mit aufgerissen Maul.

“Das Schiff sieht genauso wie meine geliebte Red Force aus.”, murmelte Shadow matt.

Im Fernrohr erkannte er die Jolly Roger. Er staunte. Die Flagge sah Haar genauso aus, wie Shadows ehemalige Piratenflagge, die er sich auf seinen Arm tätowiert hatte.

Shadow hatte sich an den Mast gelehnt und hielt sich den Kopf. Trotz der Wärme der Sonne war ihm kalt. Seine schwitzige Stirn glühte. Er fühlte sich erschöpft und hatte starke Kopfschmerzen mit Schwindelanfällen.

“Oh nein! Fieber kann ich jetzt wirklich nicht gebrauchen. Wenn das hier erledigt ist, muß ich mich dringend ausruhen. Vielleicht sogar einen Arzt aufsuchen.”, sagte er schwach, “Hoffentlich geht das auch so glatt wie bei Ruffys Bande. Ich kann jetzt keinen Kampf gebrauchen. Dazu bin ich zu schwach. Husten und Schnupfen hatte ich schon öffterst, aber noch nie Fieber. Wahrscheinlich ist es eine Grippe. Ich kann nur beten, daß ich nicht sterben werde.”

Als sein Schiff am Heck des fremden Schiffes befestig hatte. Bemerkte er vor ihnen fünf oder vier Marineschiffe.

“Na Klasse, die haben mir noch gefehlt. Bei denen stoße ich immer auf taube Ohren. Hoffentlich hat Shanks sein Schwert noch. Dann kann ich es denen hinter die Löffel schreiben!”
 

An Bord war die Stimmung nicht viel besser. Ein großer muskulöser grauhaariger Mann mit einer gekreuzten Narbe im Gesicht war beunruhigt. Er sah zu einem deutlich jüngeren Mann hinüber, der Shadow verdammt ähnlich sah. Seine Haare waren rot, wie auch seine Schärpe, die Hose und die Sandalen braun.

Shadow kletterte auf die Reling.

“Wir müssen handeln, Käpt’n.”, rief der Grauhaarige zu dem jungen Mann.

“Ich weiß, Ben.”, erwiderte er.

“Laßt mich das lieber machen! Mit denen habe ich sowieso noch ein Hühnchen zu rupfen.”, schaltete sich Shadow ein.

Er versuchte so zu klingen, das niemand seine Krankheit merkte.

Ben nahm die Muskete und richtete sie auf Shadow.

“Das sollen wir dir glauben? Black Shadow.”, fuhr er ihn an.

“Wir haben keine Zeit zu diskutieren. Ihr müßt mir einfach Vertrauen. Gibt mir etwas rotes damit ich meine schwarzen Haare verdecken und dann zeige ich euch ein Teil meiner Macht. Diese paar Schiffe fege ich mit einer Attacke einfach weg!”, erklärte er mit selbstgefälligen Grinsen.

Der Rothaarige griff nach der Muskete und riß sie ihm weg.

“Na gut. Yasopp! Bring ihm etwas rotes damit er seine Haare verstecken kann.”, rief er, einem Mann zu, der hager, schwarzhaarig, ein Meter einundsiebzig groß und einen Dreitagebart hatte.

Der nickte und verschwand unter Deck.

“Aber Shanks! Das ist der Spitzel der Marine! Er könnte uns alle verraten.”, protestierte Ben.

Nach näheren betrachten fiel Shadow etwas an Ben auf.

“Ich weiß Ben. Wir müssen ihm eine Chance geben.”, meinte Shanks gelassen.

“Sebastian! Natürlich!”, murmelte Shadow so laut, daß Ben es verstand.

“Wer ist das?”

“Wer?”

“Dieser Sebastian?”

“Der Mann, der mich vor langer Zeit vor der Marine beschützen wollte. Du siehst ihm ähnlich. Wahrscheinlich bist du mit ihm verwandt.”, meinte Shadow.

Er erinnerte sich an die erlebten Tage mit Sebastian. Beinahe wäre er in Tränen ausgebrochen. Doch er konnte sich gerade noch abfangen.

“Vor der Marine beschützt?”, fragte Ben verwundert.

Shadow konnte ihm die Frage nicht beantworten, weil in dem Moment Yasopp mit einer roten Perücke zurück kam. Die gab er Shadow. Dieser grinste nur. Er setzte sie auf.

Ohne zu Fragen nahm er Shanks’ Schwert aus der Scheide und lief Richtung Galionsfigur.

Er bestieg sie.

Shadow legte das Schwert an die linke Schulter. Eine Zeit lang war eine unglaubliche Aura zu spüren. Dann schwang er es nach rechts, links, oben rechts, unten links, oben nach unten und quer herüber.

Zum Schluß steckte er sein Schwert in seine Schärpe und drehte den Schiffen eiskalt den Rücken zu.

Shanks’ Crew hielt den Atem an, als sie sahen, wie die ganzen Marineschiffe auseinanderbrachen.

Mit seiner Hand nahm er die Perücke vom Kopf und ging zu Yasopp. Shadow setzte sie ihm auf.

“Die steht dir gut.”, keuchte er.

Alle brachen in schallendes Gelächter aus, als Yasopp sie verdattert anstarrte.

“Ist Shadow krank? Er schwitzt so stark.”, fragte sich Shanks, der ihn nun näher betrachtete.

Er wußte nicht, daß er damit Recht hatte. Shadows Körper war dem Zusammenbruch nahe.

Alle richteten die Waffen auf ihn.

“Nicht doch! Ich habe darauf keine Muse.”, dachte Shadow erschöpft, “Es wird Zeit ihnen mein wahres Anliegen zu sagen.”

“Ich bin im Auftrag der Marine hier. Das gestehe ich. Aber eigentlich wollte ich nicht so weitgehen. Meine Aufgabe lautet ein Zusammenschluß von Shanks und Edward Newgate zu verhindern.”, begann er.

“Ich soll mich mit dem Alten zusammentun? Wer denkt denn so etwas?”, fragte Shanks mit gerunzelter Stirn.

“Äh, die Marine! Sie sind ungefähr genauso Stur wie Edward.”, erklärte Shadow weiter.

“Die Spinnen doch.”, meinte Ben.

“Tja, ich habe denen zwei Briefe geschrieben, aber sie glauben mir nicht. Obwohl ich weiß, warum du mit dem Sturkopf reden willst.”

Unwillkürlich griff er zu seinen drei Narben.

“Was meinst du?”, fragte Shanks verwirrt.

“Marshall D. Teach. Der Mann, der dir diese drei Wunden am linken Auge verpaßt hat.”

“Woher weißt du das?”

“Ich bin der klügste Mann der Welt. Teachs Vorfahre Sargon D. Teach hat meinen ersten Maat umgebracht und dann hat er mich verletzt am linken Auge. Die Wunden sind bis heute noch gut sichtbar. Damals habe ich Sargon mit meinen dreizehn Jahren getötet. Außerdem habe ich Blackbeard in Edwards Bande gesehen.”

“Aber das bedeutet ja, daß du über zweihundert Jahre alt bist.”, staunte Shanks.

“Falsch, ich bin genau Dreihundert Jahre alt.”

“Wie machst du das, daß du noch so jung aussiehst?”, fragte Ben mißtrauisch.

“Ich habe mit vier Jahren die Frucht des Lebens versehentlich gegessen.”, erklärte Shadow.

Er zeigte ihnen die Macht der Frucht des Lebens. Alle waren überrascht.

“Leider ist meine Schwimmfähigkeit eingeschränkt.”, erklärte er weiter.

“Warum erzählst du uns das?”, fragte Ben.

“Damit ihr mir vertraut. Ich habe nicht vor euch an die Marine zu verraten. Dazu habe ich keinen Grund.”

Mit diesen Worten blickte er in Shanks’ dunkelbraune Augen.

“Ich glaube dir kein Wort!”

“Ach Ben, vielleicht solltest du einmal die Augen aufmachen. Einem Nachkommen von mir halte ich immer die Treue!”, seine Stimme klang belegt.

Ohne Vorwarnung stieß Ben Shadow über die Reling ins Wasser.

“Ben! Shadow ist Nichtschwimmer! Er hat es selbst gesagt! Außerdem hat er mein Schwert!”, schrie Shanks ihn wütend an.

“Oh! Stimmt ja! Das hatte ich vergessen.”

Shanks starrte Ben nur düster an. Dann zog er seine Sandalen und Umhang aus. Er kletterte auf die Reling und sprang ins Wasser.

Der erschöpfte Shadow hatte keine Kraft mehr sich über Wasser zu halten.

“Ist das mein Ende?”, dachte er.

Mit verschwommenen Blick bemerkte eine schwarze Gestalt die zu ihm schwamm. Er wurde zur Oberfläche geholt und bekam die Strickleiter zu fassen, die Shanks’ Crew ausgeworfen hatte.

Mit letzter Kraft zog er sich hoch.

An Deck fiel er erschöpft auf die Knie. Mit seiner Hand stützte er sich ab.

Er drehte seinen Kopf nach links und sah in das besorgte Gesicht von Shanks. Er war durchnäßt.

“Du ... hast... mir... gerade... das... Leben gerettet.”, stammelte er erstaunt.

“Ja.”, meinte Shanks lächelnd.

Zornig blickte Shadow zu Ben. Er richtete sich auf. Seine nassen Kleider klebten an seinen Körper.

“Ich glaube, ich muß euch beweisen. Auf welcher Seite ich stehe.”, meinte er und sah Ben immer noch in die Augen.

Damit zog er seinen Umhang und sein weißes Hemd aus. Dabei fielen alle Blicke auf die Narben auf seiner linken Seite auf.

“Du bist einarmig!”, brachte Shanks nur heraus, “Wie ist das passiert?”

Mit breiten Grinsen blickte Shadow zu ihm.

“Ich glaube, du kannst die Frage selber beantworten.”

“Wieso?”

“Ich habe vor kurzem Ruffy getroffen und er hat mir eine interessante Geschichte erzählt. Ach ja, ich soll euch von ihm einen schönen Gruß überbringen.”

“Ruffy? Was hat er erzählt?”

“Das du deinen linken Arm für ihn geopfert hast. Alle Achtung.”

“Danke.”

Shanks bemerkte Shadows merkwürdigen Gesichtsausdruck.

“Wie bei Tiron D. Monkey.”, murmelte er leise vor sich hin.

Der Rothaarige senkte bescheiden den Kopf, als Shadow an seine linke Schulter griff. Er hatte zufällig den Satz gehört.

“Du bist also durch den gleichen Umstand einarmig geworden wie ich.”, meinte er schließlich.

“Ja. Ich weiß, ich bin ein schlechter Lügner. Immer muß ich aufpassen, das ich nicht die Wahrheit sage. Aber bei euch ist es nicht nötig zu lügen. Seht meinen rechten Arm, das war einst das Symbol meiner Piratenbande, bevor die Marine mir alles genommen hat! Nicht einmal die Marine weiß davon. Es ist eigentlich verboten, weil ich mir dieses Tattoo erst in meiner Zeit als Spitzel gemacht habe.”, erklärte Shadow stolz.

“Sekunde! Wenn du aber durch diese Frucht Nichtschwimmer bist, wie hast du diesen Jungen gerettet?”, fragte Ben verwirrt.

“Tja, jetzt kommt mein Geheimnis. Ich habe gesagt, daß ich beschränkt Nichtschwimmer bin. In meiner Kindform kann ich Schwimmen.”

Shadow führte seufzten Shanks’ Schwert in die Scheide zurück.

“Das Schwert gehörte einst mir. Also gut, ich beweise es euch. Ben werfe mich ins Wasser. Sobald ich mich in ein Kind verwandelt habe.”

Mit diesen Worten zog er seine nassen Stiefel aus und verwandelte sich in ein Kind. Ben nahm ihn. Dann warf er ihn ins Wasser.

Alle rannten an die Reling und starrten ins Wasser. Nach zwei Minuten kletterte Shadow die Strickleiter empor und verwandelte sich zurück.

Er trat zu Ben und stieß ihn ins Wasser.

“Das ist dafür, daß du mich ins Wasser geworfen hast.”

Als Ben wieder oben war, stieß ihn Shadow ein zweites Mal ins Wasser.

“Und das ist dafür, daß du mich noch einmal ins Wasser geworfen hast.”

Nachdem Ben wieder oben war, streckte Shadow seine Hand ihm entgegen.

Er zögerte.

“Keine Angst, wir sind jetzt Quitt!”

Mißtrauisch ergriff Ben seine Hand. Shadow zog ihn an Bord. Dann blickte Shadow matt zu Shanks.

“Hör zu Shanks. Du bist der erste der mir das Leben gerettet hat. Für immer stehe ich in deiner Schuld.”

“Ähm, warum hast du dein Schwert nicht benutzt?”, wollte Yasopp wissen.

“Das habe ich vergessen. Shanks’ Schwert hatte ich sehr lange nicht mehr in der Hand und das hat mich gelockt.”

“Bin ich mit dir verwandt? Du siehst mir ähnlich.”

“Ja. Shanks. Es ist wahr. Du bist der Sohn von Simon Shoned und damit auch mein direkter Nachkomme. So zu sagen bin ich dein Ururururururgroßvater. Nicht einmal der Marine ist das verborgen geblieben. Deswegen sind sie, wenn es um meine Familie geht oder meinen Freunden zum Beispiel Gol D. Roger sehr vorsichtig. Bis jetzt verstehe ich allerdings nicht, warum sie mich nicht wieder zum Piraten machen wollen. Nach all den gebrochenen Gesetze...”

Vor Shadows Augen wurde alles schwarz und er brach zusammen. Shanks kniete sich zu ihm. Mit seiner Hand fühlte er seine Stirn.

“Er hat hohes Fieber!”, sprudelte es aus ihm heraus.

Sein muskulöser kahlköpfiger Schiffsarzt hatte alles mitangesehen und kam Shanks zu Hilfe.

Er begutachtete ihn.

“Black Shadow hat sich eine Grippe eingefangen. Bringt ihn ins Krankenzimmer.”, befahl der Arzt.

Ben wurde zornig.

“Warum sollen wir ihm helfen? Er stellt sich doch nur krank. In Wirklichkeit ist er kerngesund.”, fuhr er beide an.

Shanks wandte sich wütend zu seinem ersten Maat.

“Ben! Shadow hat die Schiffe der Marine zerstört!”

“Er wollte unser Vertrauen gewinnen.”, fuhr Ben zurück.

“Das glaube ich nicht!”

“Shanks! Du bist viel zu gutmütig!”

Seine Crew nickte zustimmend. Seufzten blickte er zu Shadow. Der Arzt starrte ihn hoffnungsvoll an.

“Pflege ihn gesund.”, sagte Shanks schließlich.

Er nickte und brachte Shadow ins Krankenzimmer.

“Warum Shanks?”, begann Ben.

“Ben! Ihr alle! Black Shadow ist wirklich schwer krank. Seine Stirn war ziemlich heiß! Er hat versucht uns seinen gesundheitlichen Zustand zu verheimlichen. Warum soll er dann Schauspielern?”, brüllte er seine Mannschaft.

Sie wurden nachdenklich. Im Grunde hatte Shanks Recht. Shadow hatte tatsächlich nie behauptet, er sei krank und doch konnte man es ihm ansehen.

“Es tut uns Leid.”, entschuldigten sie sich im Chor.

“Na gut. Auf gehst zu Newgate.”, rief Shanks.

Als sie durch die Wracks der Marineschiffe steuerten, flog ein Zettel direkt in Bens Gesicht. Er las Shadows Namen darauf. Dann steckte er ihn in seine Tasche. Später hätte er mehr Zeit dafür.

Shanks fragte sich, warum Shadow wußte, daß er wegen Blackbeard zu Edward wollte?
 

Am späten Nachmittag besuchte Shanks den Arzt, der neben dem schlafenden Shadow saß.

“Wie geht es ihm?”, fragte er besorgt.

“Nicht viel besser. Dann kommt noch hinzu, daß ich nicht weiß, hat er ein Immunsystem eines jungen oder eines alten Menschen?”

Shanks runzelte die Stirn.

“Wie meinst du das?”

“Shanks, du bist noch ein junger Mann mit deinen siebenunddreißig Jahren, aber Shadow ist dreihundert Jahre alt. Er hat die Frucht des Lebens gegessen. Das verwirrt mich.”, erklärte der Schiffsarzt.

“Keine Ahnung.”



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