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The Forbidden Alchemist

von

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Konditionen

Das Erste, was Matt wahrnahm, war ein pochender Schmerz am Hinterkopf. Nachdem er die Augen geöffnet hatte, sah er eine kahle Wand mit einer Tür vor sich. Er wäre auch wirklich gerne zu dieser hingegangen und hätte sie aufgemacht, allerdings war er gefesselt, an einen Stuhl. Beide Hände, füreinander unerreichbar, jeweils an eine Seite der Rückenlehne und seine Beine waren ebenfalls an jeweils einem Stuhlbein festgebunden. So, wie es vermutlich jeder in seiner momentanen Situation gemacht hätte, versuchte Matt verzweifelt an den Fesseln herumzuzerren, doch sie schnitten sich dadurch nur noch mehr in seine weiche Haut an Hand- und Fußgelenken. Sein Puls begann mit jeder Minute mehr zu rasen und obwohl er bereits schmerzhaft das Gesicht verzog, zerrte er immer weiter an seinen Fesseln. Die Verzweiflung kroch immer weiter in seine Gedanken, machte ihm klar das er sich so nur selbst sinnlose Schmerzen zufügen würde, flüsterte ihm sein Schicksal in die Ohren, das er hier jämmerlich an diesen Stuhl gebunden sterben würde, weil er zu schwach war. Mit der Verzweiflung kamen auch die Zweifel an sich selbst und ebenso an seinem Freund. Wieso hatte er so darauf bestanden, alleine hier her zu kommen, wieso hatte er nicht einen der Majoren mitgenommen und wieso konnte er sich nicht selbst helfen, obwohl er ein verdammter Staatsalchemist war? Nur, weil er seine verdammten Hände nicht zusammen führen konnte, war er so hilflos wie ein Kind, völlig machtlos und dem Willen eines Unbekannten ausgeliefert. Aber das Schlimmste an dieser Sache war, das Sai ihn hier her geführt hatte oder es zumindest den Anschein erweckt hatte, darüber war sich Matt nicht völlig im Klaren, immerhin war er dann einfach so verschwunden, so als hätte er nie existiert. Er hatte Angst, große Angst sogar, diese Ungewissheit über seinen weiteren Verbleib machte ihn zudem fast wahnsinnig vor Angst. Sein Herz raste immer noch und er begann damit sich auf der Lippe herumzukauen und er hörte erst damit auf, als er den metallischen Geschmack von Blut schmeckte. Er war den Tränen nahe, doch noch nicht bereit, sich diesen hinzugeben. Das erste Mal seit seinem Erwachen versuchte er sich in dem Raum umzusehen, indem er den Kopf so gut wie möglich drehte, doch da war nichts. Er saß in einem völlig leeren Raum, das Einzige, was außer der Tür und ihm hier drin war, war die kleine schwache Lampe über seinem Kopf und ein ziemlich hohes Fenster, zumindest wenn man an einen Stuhl gefesselt war. Er suchte fieberhaft nach einem Weg sich zu befreien, doch ihm fiel nichts ein. Dann begann er, ohne genauer darüber nachzudenken, mit dem Stuhl hin und her zu wackeln, bis dieser letztendlich mit ihm nach vorne umkippte. Tränen flossen über sein Gesicht aufgrund des Schmerzes, der von seinen Knien ausging. Er fluchte laut und schloss für einen Moment die Augen. Er atmete schwer und betete, dass die Schmerzen nicht so lange anhalten mögen. Es war eine verdammt idiotische Idee gewesen mit diesem Stuhl umzukippen, der ungebremste Fall auf den harten, ebenfalls kahlen Betonboden hatte seinen Preis gefordert. „Du brauchst doch nicht gleich vor mir auf die Knie zu fallen“, drang plötzlich eine liebreizende Frauenstimme zu ihm herunter. In der Benebeltheit durch den Schmerz hatte er ihr Eintreten überhaupt nicht wahrgenommen und als er die Augen wieder öffnete, sah er schwarze, hochhackige Sandalen in denen winzige zierliche Füße steckten.
 

Saikuron saß unten im Restaurant-Bereich des Hotel und war gerade dabei ein saftiges Stück Fischfilet zu essen, doch während er aß erregte etwas seine Aufmerksamkeit. Völlig unverhofft war plötzlich irgendwo Musik angegangen, was an sich ja nicht weiter ungewöhnlich war, dennoch die intensive Frauenstimme die immer wieder „turn around“ sang, löste ein merkwürdiges Gefühl in ihm aus, eine innere Unruhe. Er rutschte auf seinem Stuhl hin und her, wie als würde er auf Kohlen sitzen. Das Bedürfnis sich wirklich umzudrehen wurde immer stärker, also wieso tat er es nicht? Er wusste nicht was ihn erwarten würde, was ihm einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ. Was war bloß los, hatte er jetzt schon Halluzinationen? Sein Atem kam schnell und teilweise stockend, da er auf irgendwelche verräterischen Geräusche lauschte. Totenstille. So wie als wäre niemand hier außer ihm, doch als er den Raum betreten hatte waren mindestens noch 3 oder 4 andere Personen im Raum gewesen, wieso gaben sie keinen Ton von sich?

Das Einzige was Saikuron hörte war sein eigener, viel zu lauter Atem und diese betörende, auffordernde Frauenstimme, die ihn mit jedem „Turn around“ mehr zu drängen schien.

Auch wenn sein Verstand ihm versuchte klar zu machen, dass das alles eine Überreaktion war und es keinen Grund gab auf Musik oder Stille so heftig zu reagieren.
 

Nach 20 weiteren Sekunden fasste er sich ein Herz und drehte sich angespannt um. Zu seiner Verwunderung befand sich wirklich niemand mehr in dem Raum, bis auf ihn, aber es gab noch etwas anderes was seine Aufmerksamkeit viel mehr auf sich zog. Ein Schrift in Rot auf dem Schaufensterglas. Die Frauenstimme war verklungen, doch das war in diesem Moment unwichtig. Die drei kleinen Worte die offensichtlich von Außen ans Fenster geschrieben worden waren, ließen seinen Puls rasen, sofort sprang er auf und rannte nach oben. „Fehlt nicht etwas?“ Saikuron war klar, dass das nicht bloß alles merkwürdige Zufälle gewesen sein könnten, alles musste von irgendwem genau so geplant worden sein. Während Sai die Treppe hoch rannte schlug ihm das Herz fast bis zum Hals und blieb doch fast stehen vor Angst. Angst etwas zu verlieren, was er sich geschworen hatte, niemals zu verlieren. Schwer atmend kam er vor ihrer Zimmertür an und wollte gerade den Schlüssel hervorkramen, aber diesen musste er wohl unten liegen gelassen haben. Völlig wahnsinnig vor Angst trat er mit solcher Wucht gegen die Tür das sie zur anderen Seite des Raumes geschleudert wurde und dort zersplittert liegen blieb. Endlich war sein Weg frei und er betrat das Zimmer sofort. Er war nicht da. Matt war einfach nicht da. Sofort schaute er nach ob er nicht vielleicht bloß im Bad war, doch auch dort war keine Spur von ihm. Als er wieder in das Schlafzimmer kam stand wieder etwas auf der Wand. „Keiner da?“ Sai war verdammt wütend auf denjenigen der dieses kranke Spiel mit ihm spielte und doch war er gleichzeitig krank vor Sorge was der Preis dafür sein könnte, sollte er es nicht mitspielen. Er versuchte tief ein- und auszuatmen um einen klaren Kopf zu bekommen, doch die Gefühle waren einfach zu übermächtig. Er durchwühlte das ganze Zimmer nach Hinweisen, irgendwas Hauptsache er erfuhr wo Matt steckte. Verwüstet wie nach einem Wirbelsturm verließ er den Raum Hals über Kopf und entdecke wieder eine Botschaft von dem Unbekannten gegenüber ihres Zimmers an der weißen Wand. Er war sich sicher, als er vorhin gekommen war, stand noch nichts an der Wand. Diesmal war die Botschaft länger.
 

„Das Licht ging aus,

ein Fremder verschwand

und ein Geliebter entstand.
 

Mit blindem Vertrauen

Am Stadtrand entlang

gingen sie Hand in Hand.
 

Sie trafen einen Drachen

Der sich biss in den Schwanz

Und der Geliebte verschwand.
 

Versteckt und gebunden,

wird der Doktor nie gefunden.

Einzig allein der Wind kann ihn befreien,

kommt dieser zur nächsten Brücke des Flusses Khain.“
 

Saikuron las es noch ein zweites Mal, aber aus diesem Gedicht heraus verstand er schon einiges mehr. Ihm war jetzt klar wer Matt, auf welche Weise auch immer, entführt hatte und gleichzeitig überlegte er ob es nicht einen anderen Weg gab, als wirklich dieser Aufforderung eines Treffens nachzukommen, jedoch erschien ihm die Aufgabe Matt alleine zu retten, in Anbetracht der Anzahl an wirklich gefährlichen Feinden, so gut wie unmöglich, vorausgesetzt die waren alle hier in East City. Würde er ihren Forderungen nicht nachkommen würde dies Matts Tod bedeuten, das wusste er genau, da gab es kein vielleicht, es war schlicht und ergreifend eine Tatsache, eine beängstigende Tatsache. Er raufte sich das Haar, während er vor der Nachricht auf und ab ging, zu nervös um auch nur einen Moment still zu stehen. Seine Gedanken spielten sämtliche Ansätze durch und landeten immer wieder bei dem gleichen nicht hinnehmbaren Ergebnis. Seine Hände waren schweißig vor Nervosität. Ihm war zwar bewusst gewesen, dass dieser Tag irgendwann einmal kommen würde, aber niemals hätte er gedacht, das sie ihn so bald benötigten würden, geschweige denn, das es ihn so unvorbereitet treffen würde. Während er jetzt doch einsah das es keine andere Möglichkeit gab, als zur besagten Brücke zu gehen, überlegte er, wer von ihnen wohl kommen würde und was sie von ihm wollen konnten. Egal was es war, er würde alles tun, wenn er dadurch diese eine, für ihn absolut wichtigste, Person beschützen konnte, selbst wenn er ganze Völker hätte auslöschen müssen. Matts Leben hatte für ihn höhere Priorität als jedes Andere. Sicherlich wäre das gegen seinen Willen, doch auch diesen Ärger und Hass seines Geliebten würde er auf sich nehmen, um ihn zu beschützen.
 

Als die Brücke in Sicht kam, war weit und breit keine Menschenseele zu sehen, obwohl das wohl auch nicht die richtige Beschreibung gewesen wäre, für denjenigen, den er erwartete. Vielleicht war das auch nur eine kleine Stichelei, um ihn noch weiter zappeln zu lassen, denn wie gerne labte sich der Ein oder Andere am Leid der unglücklichen Individuen, dessen Tragödie nicht selten bei ihnen ihren Ursprung fand. So oder so er konnte im Moment nur warten, warten und hoffen, dass er, was auch immer sie verlagen würden, schnell erledigen könnte, um seinen Geliebten bald wieder in die Arme schließen zu können. Sich den unverrückbaren Bedingungen ergebend, stellte er sich mit dem Rücken an das hölzerne Geländer und ließ die Augen von einer Seite der Brücke zur Anderen gleiten und zurück, immer wieder. Auch verteilte er sein Gewicht immer von einem Bein aufs Andere und zurück. Unbewusste beeinflusste er sogar den Verlauf des Windes um ihn herum, war er doch mit diesem durch ein unsichtbares, tiefgreifendes und unzerstörbares Band verbunden, so wehte er in sekündlich wechselnden Richtungen an ihm vorbei, scheuchte die Sandkörner zu seinen Füßen unaufhörlich hin und her, wie ein Rudel Raubtiere die versuchten ihre Beute zu erschöpfen. Auch Saikurons Silbrig-weißes Haar wurde von der ab- und zunehmenden Brise erfasst und wurde umhergetrieben wie die Wellen eines stürmischen Gewässers, nicht wissend wohin und warum. Innerlich wurde ihm immer wieder heiß, doch sogleich wurde diese Hitze wieder von dem frischen Wind gekühlt, sodass ein unaufhörlicher Wechsel erfolgte. Das war das erste Mal seit seiner Wiedergeburt, dass er sich so schrecklich fühlte.

Plötzlich spürte Saikuron eine Hand, die von seiner rechten Schulter über seinen Rücken rüber zur linken wanderte. Sofort drehte er den Kopf nach links, aber da war keine Hand, obgleich er sie deutlich spüren konnte. Einige Sekunden verwirrte ihn das, doch dann wurde ihm klar was das bedeuten musste und er drehte sich zum Wasser um. Der scheinbar ruhigen, unberührten, spiegelnden Fläche unter ihm. Er sagte nichts, sah sie einfach nur an, die Frau, dessen Spiegelbild direkt neben dem Seinen stand. Er wusste das es sinnlos wäre sich umzudrehen, um das greifbare Ebenbild ihrer zu suchen, es wäre nämlich nicht da. Dieses scheinbare Spiegelbild war eben nicht nur das, sondern gleichzeitig auch das Original. Es war ihre Fähigkeit, die ihr bei ihrer zweiten Geburt gegeben wurde.

„So schweigsam wie immer, Saikuron? Du könntest mich ja wenigstens anständig begrüßen, immerhin haben wir uns schon gut zwei, drei Monate nicht mehr gesehen“, meinte sie lächelnd, während sie ihm fast freundschaftlich durchs Haar fuhr. Seine Miene verfinsterte sich immer mehr, während er noch immer schwieg. „Und du trägst ja immer noch diese komischen weißen Handschuhe, nur um das wundervolle Mal unserer Verbundenheit zu verstecken? Dabei wissen die Menschen doch sowieso nicht, was es bedeutet, du siehst also, das es völlig unnötig ist“, erklang ihre glockenhelle Stimme. Ihr eigenes Mal war gut sichtbar auf ihrer Stirn, halb bedenkt von vereinzelten Haarsträhnen, die sich aus ihrem Dutt gelöst hatten. Im Wasser konnte er beobachten wie sie seine Hände nahm und sich daran machte ihm die weißen Handschuhe auszuziehen.

Jeder der jetzt vorbei kam musste denken, Geister oder andere übernatürliche Kräfte wären am Werk, denn nicht nur sein Spiegelbild wurden die Handschuhe abgestreift, scheinbar wie von alleine glitten sie von seinen Händen, schwebten kurz in der Luft und landeten dann auf dem Boden. „Hör auf mit den Spielchen, Kagami! Trete mir gefälligst gegenüber, wenn ihr es schon wagt, ihn zu entführen!“, forderte Saikuron sie auf, während er sich nach seinen Handschuhen bückte um sie aufzuheben und erneut über zu streifen. Sekunden später kam Kagami von unten, hinauf auf die Brücke. „Spielverderber“, meinte sie während sie näher kam. Der Wind den Saikuron unbewusst erzeugte ließ die vereinzelten braunen Strähnen sanft umhertanzen, als sie näher kam. „Du scheinst nervös zu sein, mein Junge, aber eigentlich kein Wunder, was wir dir so hinterhältig genommen haben“, murmelte sie fast bemitleidend, „aber dein Vater war davon überzeugt, das du anders nicht das erledigen würdest, was du solltest, schließlich bist du ohne ein Wort gegangen. Hikari war wirklich sehr enttäuscht“ Saikuron senkte den Blick zum Boden, irgendwo war es wirklich seine Schuld, vielleicht hätte wenigsten sein Vater mit sich reden lassen, obwohl es sicherlich ein schwieriges Gespräch geworden wäre, da er immer krampfhaft versuchte die Familie zusammen zu halten und er hatte diese Bemühungen zerschlagen, einfach so. „Das ist halt die Lektion, die dein Vater dir erteilt, weil du so unartig warst“, erklärte Kagami weiterhin mit honigsüßer Stimme. „Er will ihn aber nicht töten, oder?“, fragte Saikuron nun wieder beängstigt, denn sein Vater konnte unberechenbar sein, wenn er Matt als Bedrohung ansah, wäre er schon so gut wie tot, egal was Saikuron tat oder nicht tat. „Nein, eigentlich nicht, wie du überhaupt darauf kommst, du weißt doch das er es nicht ertragen könnte, wenn einer von euch ihn für seine Taten hassen würde, allerdings weiß ich nicht, was die Anderen vielleicht mit ihm anstellen, wenn sie Langeweile haben, vor allem Kaji. Na ja du kennst ihn ja gut genug“, quasselte sie fröhlich im Plauderton weiter. „Kagami, bitte ich bitte dich, ihm darf nichts passieren. Er bedeutet mir einfach viel zu viel. Außer ihm wurde alles andere unwichtig. Ihm darf nichts geschehen, sein Tod wäre auch der Meine“, flüsterte er mit brüchiger Stimme und Tränen in den Augen. Er wusste nicht, ob sie seinem flehen nachgeben würde, sie war einfach zu unberechenbar. „Aber, aber du brauchst doch nicht gleich weinen, Sai“, meinte sie jetzt fast fürsorglich und wischte, die Tränen von seinem Gesicht, „sobald du brav deine Aufgabe erfüllt hast, bekommst du ihn doch wieder. Hikari hat gesagt es ist ein Versprechen und du weißt, das er Versprechen immer hält“ „Aber die Frage ist auch wie...“, entgegnete er und atmete schwer. „Ich sehe mal was ich machen kann, okay? Allerdings sollte dir auch klar sein, das ich vielleicht nicht in der Lage sein werde, ihn zu schützen, das hängt ganz von den Anderen ab“, erklärte sie bedauernd. „Vielleicht sollte ich mich einfach beeilen mit dem Auftrag, er ist nicht sicher bei euch und umso schneller ich ihn zurückbekomme umso besser. Was also soll ich tun?“, fragte er immer noch betrübt und nur halb bei der Sache, da seine Gedanken immer noch bei Matt hingen. Kaji hatte schon immer Spaß daran gefunden Menschen zu quälen, das wusste er genau, das Schlimme daran war, das er damals fast noch schlimmer gewesen war, es jagte ihm einen Schauer über denn Rücken, wenn er daran dachte, was er Matt vielleicht antun würde.

„Es gibt da diesen Mann, Paul Kebbing, er arbeitete bis vor kurzem für uns. Er ist Alchemist und stellte die roten Steine, die für uns so wichtig sind, her. Allerdings ist er geflohen, hat wegen irgendwas Angst bekommen. Hikari denkt er könnte vielleicht Dinge über uns Preis geben, die uns in einige Unannehmlichkeiten bringen könnten. Du solltest ihn eliminieren und andere vielleicht gefährliche Individuen“, erklärte sie. Er würde töten müssen, soviel stand fest. Wenn es schlecht ließ sogar Frauen oder Kinder, doch für seinen Geliebten würde er auch diese weiteren Sünden in Kauf nehmen, waren sie doch eh nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, der sich wie ein Berg vor ihm auftürmte, einzige und allein genährt mit seinen Sünden. „Wo wurde er zuletzt gesehen? Und wie sieht es aus mit einem Foto?“, fragte Saikuron inzwischen ungeduldig nach. Kagami zog aus ihrem Dekolleté ein Foto und reichte es Saikuron. Darauf war ein Mann mittleren Alters zu erkennen, mit brauen, langsam schütter werdenden, kurzen Haar einer etwas merkwürdig geformten Augen, begleitet von kleinen mausgrauen Augen, umrandet von einer silbrigen Brille. „Ich dachte schon du fragst nie danach“, meinte Kagami lächelnd und fügte zugleich hinzu,“ die Adresse steht hinten auf dem Bild.“ Sofort nach dem sie ihm das mitgeteilt hatte, besah er sich die enge, verschnörkelte Schrift auf der Rückseite des Fotos, die zweifelsfrei von seinem Vater stammte. „Das ist ein Scherz, der? Wie lange weiß Vater das schon“, fragte Saikuron ungläubig. „Seit etwa zwei Wochen und du weißt ziemlich genau, dass dein Vater bei solchen Dingen nicht zu Scherzen neigt“, erwiderte Kagami lässig. Saikuron raufte sich die Haare, das konnte doch nicht wahr sein! Hatte Hikari mit Absicht zwei Wochen gewartet? Vielleicht war das seine Art Saikuron seinen Schmerz spüren zu lassen, indem er ihm ähnliche psychische Schmerzen zufügte und Matt eventuelle sogar Physische. „ Kagami ich bitte dich noch einmal, versuche wenigsten ein bisschen auf ihn aufzupassen, ich bitte dich inständig“, waren die letzten Worte die er an sie richtete, bevor er die Teilchen in seinem Körper so aufspaltete, das er nahezu so leicht wie eine Feder wurde und vom Wind immer weiter nach oben getrieben wurde. Das Letzte was Saikuron von Kagami sah war ein mildes Lächeln, scheinbar als stumme Zustimmung auf seine Bitte. Dann flog er davon, nach West City, dem Ort der fast am weitesten von ihrem momentane Standort entfernt war. Es war eine sadistische Tat Saikuron in Anbetracht der Situation, zu einem derart entfernten Platz zu schicken, doch sicherlich eiskalt geplant, so wie alles was Hikari tat. Er würde den ganzen restlichen Tag und einen Teil der Nacht durchfliegen, um möglichst wenig Zeit zu vergeuden, deswegen drängte er die Winde zur Eile auf das sie ihn schnellstmöglich auf ihren Schwingen tragen mögen.



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