Ein lustiger Sonntag
Das erste was Mikan auffiel als sie erwachte, war das Gewicht auf ihrer Brust.
Träge öffnete sie die Augen und schaute an sich herunter. Ihr Blick blieb an einer schwarzen Masse hängen.
Beinah hätte sie gelacht, ob der Absurdität dieses Augenblickes. Noch vor ein paar Tagen hätte sie sich nichtmal vorstellen können, einmal mit Natsumes Kopf auf dem Oberkörper aufzuwachen. Und jetzt war genau das eingetreten. Ihr Partner lag halb auf ihr drauf und kniete etwas verrenkt auf dem Boden neben dem Bett. Gewiss eine unbequeme Art zu schlafen.
Sanft stupste sie den Jungen an, der sich auch kurze Zeit später langsam regte. Murrend schlang er beide Arme um die Braunhaarige und drückte sich näher an die Wärmequelle.
Mikan lief sofort tiefrot an und sie rüttelte Natsume jetzt etwas fester.
“Natsume-kun! Wach endlich auf!”
Als dieser seine Augen öffnete, sah er sie etwas desorientiert an.
“Wasch´n los?”, nuschelte er und kurz darauf klärte sich sein Blick. Erst dann fasste die gesamte Situation ins Auge und auch sein Gesicht nahm schlagartig eine dunklere Färbung an. Auch wenn man das unter der sonnengeküssten Haut nicht gut erkennen konnte.
Hastig ließ er seine Partnerin los und wich etwas zurück. Seine Gelenke knackten und er stöhnte schmerzerfüllt.
“Schön, dass du jetzt auch wieder unter den Lebenden weilst. Dann kann ich mich ja endlich wieder bewegen.”, meinte Mikan schnippisch und richtete sich etwas pikiert auf.
“Kann ich ja nichts für...”, murmelte Natsume immer noch etwas verlegen und schaute stur weg.
“Ja ja, ist gut. Wie spät ist es?”
Er warf einen Blick auf den Wecker auf seinem Nachttisch und sagte dann:
“Sechs Uhr morgens.”
Mikan räkelte sich aus ihrer Decke.
Fasziniert beobachtete Natsume, wie Mikan sich verschlafen streckte und gähnte. Es sah einfach zu süß aus.
/Oh Gott! Jetzt denke ich schon wie einer dieser verliebten Teenager!/, schoss es ihm durch den Kopf. /Bist du das denn nicht...?/
Schnell schüttelte er den Kopf um diese verwirrenden Gedanken loszuwerden.
“Ich hab Hunger...”, erklang die Stimme des Mädchens seiner Träume... Was zur Hölle?!... Nein, des nervigen, kleinen, süßen... Okay, vergessen wir es.
“Vielfraß.”, sagte er und versuchte seine Stimme möglichst gelangweilt klingen zu lassen.
Mikan schaute ihn empört an und verschränkte die Arme vor der Brust.
“Ich bin kein Vielfraß!”, meckerte sie.
“Doch. Und du bist zu fett. ”, beharrte der Schwarzhaarige, auch wenn das eine dreiste Lüge war. Das Mädchen war vieles, aber gewiss nicht fett. Noch nicht mal dick oder mollig. Es wirkte eher als würde sie kaum essen. So dünn wie sie war.
Beleidigt stand sie auf und stapfte mit verschränkten Armen und Schmollmund zum Badezimmer.
Es wurde trotz des frühen Streites noch ein fröhlicher Morgen.
Mikan machte sich erst mal darüber lustig, dass Natsume zu lange im Bad brauchen würde, woraufhin dieser sarkastisch meinte, er würde im Gegensatz zu gewissen anderen Personen halt etwas aus seiner natürlichen Schönheit machen. Das Mädchen bekam einen so heftigen Lachanfall, dass ihr die Tränen über die Wange liefen und irgendwann musste der Hyuga selbst sein Lachen zurückhalten.
Schließlich wollte die Braunhaarige unbedingt Frühstück zubereiten und sie versuchte das Omelett mit dem Feueralice zu machen, was letztlich dazu führte, dass es schwarz und ungenießbar war. Außerdem hatte sie erst mal die Toasts flambiert und fast die ganze Küche unter Wasser gesetzt, als sie das Feuer mit einem neu errungenen Wasseralice löschte.
Darüber hatte sich Natsume so amüsiert, dass er zum ersten Mal in Gegenwart eines anderen Menschen als Luca ehrlich und befreit lachte.
Den Abwasch machten sie gemeinsam, weil die Spülmaschine gerade voll war. Es endete in einer Wasserschlacht, bei der sie beide nass bis auf die Knochen und über und über mit Schaum bedeckt wurde.
Dann waren sie endlich durch dieses, mehr oder weniger, genießbare Mahl gesättigt und außerdem frisch umgezogen.
“Was machen wir jetzt?”, fragte Mikan neugierig.
“Keine Ahnung.” Natsume zuckte die Schultern.
Sie saßen gerade nebeneinander auf dem Sofa in Natsumes Wohnung. Es war jetzt bereits kurz nach elf Uhr. Eben hatten sie zusammen die Küche geputzt, weil es das ausgesehen hatte wie nach einem Bombeneinschlag.
“Wir können schwimmen gehen!”, schlug die braunhaarige begeistert vor und ihre Augen leuchteten endlich wieder.
Allein deshalb stimmte ihr Partner zu. Er wollte, dass sie glücklich war, koste es was es wolle.
“Aber da wo uns keiner sieht, wegen den Verletzungen. Vielleicht an diesem See im Nordwald?”
Mikan nickte zustimmend.
Etwa eine halbe Stunde später standen sie vor dem riesigen See. Natsume hatte noch etwas zu essen mitgenommen und eine Decke.
Ihre Badekleidung hatten sie gleich unter die Klamotten gezogen und die restlichen Sachen schmiss Mikan jetzt achtlos auf einen der großen Felsen.
Dann zog sie ihr T-Shirt und den Rock aus und sprintete zum Ufer.
Das Wasser leckte ihr um die Knöchel und sie musste feststellen, dass noch sehr kalt war.
/Und das, obwohl es schon Mitte August ist!/, fluchte sie gedanklich, überredete sich dann aber, doch ganz in das kühle Nass zu gehen.
Zitternd stand sie jetzt da und blickte zu dem Felsen, wo Natsume immer noch rumhockte.
“Natsume-kun! Komm auch rein! Es ist... angenehm.”, rief sie ihm zu und stellte zu ihrem größten Erstaunen fest, dass der letzte Teil nicht gelogen war.
Trotz der viel zu niedrigen Temperaturen fühlte sie das Wasser schön an. Es entspannte ihre Muskeln und ließ sie für einen Moment vergessen, dass sie höchstwahrscheinlich morgen schon wieder irgendeine Mission haben würde.
Auf Mikans Ruf hin erhob Natsume sich schließlich, zog sein Oberteil aus und warf es auf den Felsen.
Dann ging er langsam auf den See zu und setzte schließlich einen Fuß hinein.
Hastig sprang er, ob der Kälte, zurück und atmete heftig ein und aus.
Er hätte sich nicht so ruckartig bewegen dürfen. Die Schusswunde an seiner Schulter war gewiss noch nicht verheilt.
“Alles okay?”, hörte er Mikans besorgte Stimme. Er konnte nur nicken. Wenn er den Mund nun geöffnet hätte, würde wahrscheinlich nur ein klägliches Wimmern herauskommen.
Er spürte eine Hand an seinem Kinn, die seinen Kopf anhob.
Große, braune Augen musterten ihn sorgevoll.
“Deine Schulter, nicht wahr?”, fragte die Kleinere leise.
Wieder nickte er nur und presste die Zähne zusammen.
Der Schmerz ließ langsam nach und er bekam endlich wieder Luft.
Erst jetzt bemerkte er, wie nah Mikan ihm gerade war.
Viel zu nah.
Das Blut rauschte in seinen Ohren und sein Herzschlag beschleunigte sich.
Er konnte gerade noch ein schmerzerfülltes Keuchen unterdrücken, als er eine Hand auf seiner Wunde spürte.
“Tut mir Leid...”, flüsterte das Mädchen. “Vielleicht bleiben wir besser aus dem Wasser draußen.”
Mit diesen Worten nahm sie seine Hand und zog ihn zurück zu dem Felsen.
Natsume spürte die Hitze in sein Gesicht schießen und war in diesem Moment froh, dass seine Haut eher dunkel war.
“Imai?”, rief Luca als er das Labor betrat.
Seit dem fehlgeschlagenem Versuch herauszufinden was mit Mikan los war, hatte Hotaru keinen Schritt nach draußen gemacht.
Er fand sie schließlich, wie nicht anders zu erwarten, hinter ihrem Schreibtisch mit Werkzeug in der Hand. Sie bastelte mal wieder an irgendetwas herum.
Langsam trat er näher.
“Imai? Geht es dir gut?” Seine Stimme klang vorsichtig, denn er wusste um das unberechenbare Temperament von Hotaru.
“Was willst du Nogi?”, zischte sie.
Oje, sie war wütend oder zumindest genervt.
“Du hast dein Labor seit zwei Tagen nicht verlassen. Meinst du nicht, dass ein bisschen frische Luft auch dir gut tut?” Seine Stimme klang ein wenig besorgt.
“Sei still. Halt einfach deine dumme Klappe! Was weißt du schon?! Meine beste Freundin sagt mir nicht was los ist und du sagst mir, ich solle raus gehen und so tun als wäre alles in Ordnung?!”, schrie sie ihn an.
Doch Luca verstand sehr gut, was sie gerade durchmachte.
“Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, dass ich nur zu gut weiß wie du dich fühlst. Ich habe zufälliger Weise einen besten Freund, der mir nicht alles erzählt. Aber ich sitze trotzdem nicht nur in meinem Zimmer herum und rede mit niemandem mehr.”, sagte er ruhig.
Es war seine typische Luca-Stimme. Immer gefasst und zurückhaltend.
Schweigen legte sich über die Beiden.
Hotaru schien über seine Worte nachzudenken.
“Kommst du mit mir nach Central Town?”, fragte er leise.
Sie nickte und stand auf.
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Konnichi wa, meine lieben Leser!
Ich melde mich auch mal wieder aus der Versenkung zurück ^-^
Wieder die selbe Leier wie immer:
Ich hatte nicht viel Zeit zu schreiben und bla.... bla... bla...
Und an diesem wirklich wundervollen Sonntag kommt das nächste Kapitel x)
Also will ich euch mal nicht mit meinem Geschwafel langweilen.
Bis zum nächsten Kapitel und ich würde mich, wie immer, über ein paar Reviews mit Kritik freuen^^
Eure Chrysanthes (wie schon gesagt, ich hab meinen Namen geändert x3)
