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Dieser eine Drang

die Vergangenheit ruht nie
von

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Ruhe der Vergangenheit - Part 8

Er lachte hohl auf. „Du glaubst ich hätte dich geliebt?“ Er lachte lauter. „oh man du bist echt naiv. Ich habe dich nicht geliebt. Das habe ich nie getan. Aber du warst eine gute Bettgefährtin, dass muss man dir schon lassen“.

Ich schluchzte. Tränen liefen mir übers Gesicht. Ich wollte das alles nicht hören. Wollte das er aufhört. Warum konnte er nicht einfach ruhig sein?

Ich hatte es gewusst. Ich hatte es von Anfang an gewusst.

Er sah einfach zu gut aus, um mich lieben zu können. Es war von Anfang an einfach zu unrealistisch.

Er der gutaussehende bei allen beliebte Junge und ich das graue Mäuslein, dass allgemein als Opfer galt.

Ich sah, wie seine Kumpels etwas abseits standen und breit grinsend zu uns rüberblickten.

Ich hatte keine Kraft mehr. Fühlte mich leer und ausgenutzt. Ich wollte nur noch weg von hier. Doch ich konnte mich nicht rühren. Immer tiefer Schnitten seine Worte wie Messer in mein bereits sehr vernarbtes Herz.

Wie hatte ich nur so dumm sein können und ihn vertrauen? Wieso hatte ich auf mein Herz und nicht auf meinen Verstand gehört?

Wieso hatte ich meine Zweifel nur auf meine Minderwertigkeitskomplexe geschoben? Wo sie doch so richtig waren.

Sein Lachen hallte mir in den Ohren. Ich hielt sie mir zu, doch es half nichts.
 

Ich schreckte hoch. Ich atmete schwer. Ich sah mich um. David lag neben mir, friedlich schlafend. Ich strich mir einmal über mein Gesicht.

Dann stand ich auf und ging ins Badezimmer. Leise, um David nicht zu wecken.

Im Badezimmer lies ich mir kaltes Wasser über das Gesicht laufen. Das beruhigte mich etwas, doch lies mich nicht vergessen.

Ich stand noch ein paar Minuten vor dem Spiegel und betrachtete mich.

Ich sah schlimm aus. Meine Augen waren vom vielen Weinen gestern verquollen.
 

Ich ging in die Küche und setzte Wasser auf. Dann begab ich mich auf die Suche nach Tee. David hatte umgeräumt. Diese Tatsache wurde mir schmerzlich bewusst. Er hatte seine Küche umgeräumt. Ohne mich. Ohne das ich ihm dabei helfen konnte. Das ich ihm wertvolle Ratschläge geben konnte.

Doch was hatte ich erwartet? Das er aufhören würde zu leben?

Letztendlich fand ich den Tee und nahm mir einen Teebeutel und eine Tasse und goss das inzwischen aufgekochte Wasser darüber.

Ich setzte mich mit meiner dampfenden Tasse an den Küchentisch und zog die Beine an.

Ich dachte an meinen Traum. Wenn es doch nur ein normaler Traum gewesen wäre. Doch es ging um Dinge, die ich vergessen hatte.

Nein, nicht vergessen. Verdrängt!

Maurice. Er war Schuld. Er hatte mich damals nur benutzt gehabt. Er war der Grund für einige tiefe Narben in meinem Herzen. Doch anstatt der zu erwartenden Wut, stieg wieder nur tiefe Traurigkeit in mir hoch. Ich konnte nicht mehr weinen. Meine Tränen hatte ich alle geweint. Doch vielleicht wäre es einfacher gewesen, wenn ich hätte weinen können. Doch es ging nicht.
 

Zusammen gekauert saß ich noch immer auf dem Stuhl in der Küche als David erwachte. Mein Tee stand unangerührt und inzwischen kalt neben mir.

Er sagte nichts, nahm mich einfach nur in den Arm und hielt mich fest. Ich war ihm sehr dankbar dafür. Er spürte intuitiv, dass ich jetzt nicht reden wollte, sondern Trost brauchte.

David. Er war so anders als Maurice damals. Viel zärtlicher. Er sah mich nicht nur als Ding an. Als Mittel zum Zweck.

Und doch hatte ich ihn nicht verdient. Ich hatte niemanden verdient.
 

Als ich mich wieder beruhigt hatte, legten wir uns wieder hin. Wenigstens ein bisschen Schlaf wollten wir uns noch gönnen.

David nahm mich wieder fest in den Arm. Ich kuschelte mich an ihn. Seine Nähe war tröstlich und sein Griff vermittelte mir, egal was kam er war für mich da.

Mit diesem Wissen schlief ich wieder ein.



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