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Melting away

Kairi x Vexen
von

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Welcome to my life

Beinahe hätte es funktioniert. Sie und Naminé waren nicht weit von ihrem Ziel entfernt gewesen und doch waren sie gescheitert. Als sie schon sicher waren, dass sie es geschafft hatten tauchte dieser Blauhaarige auf und machte ihnen einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Naminé wurde von einer ganzen Horde Niemanden angegriffen und Kairi wurde wieder gezwungen in das Schloss zurückzugehen. Das Letzte was sie gewollt hatte war, wieder dorthinein zu müssen. Es war überall weiß, kalt und einsam.

Das konnte man doch nicht auf Dauer aushalten, oder? Sie konnte nicht verstehen, wie die Organisation dort leben konnte ohne den Verstand zu verlieren. Ein ausschlaggebender Punkt dafür durfte wahrscheinlich die Tatsache sein, dass sie ein Herz und Gefühle besaß und die Niemande der Organisation XIII nicht.
 

Nun war sie wieder hier und stand vor einer halb geschlossenen Tür, hinter der man die Flüche eines blonden Chemikers vernehmen konnte. Saix hatte sie hierher geschleppt und abgestellt, mit der Begründung, dass er keine Lust mehr habe auf sie Acht zu geben. Jetzt wurde sie schon rumgereicht, wie eine wertlose Puppe, die keiner haben wollte. Unsicher, was sie nun tun sollte knibbelte sie an ihrem rosanen Oberteil herum. Der Blonde schien ganz und gar nicht erfreut über die Nachricht, dass er nun "Babysitter" -so hatte Saix es genannt- für Kairi spielen sollte und hatte ihm kurzerhand so viele verschiedene Flüche und Beschimpfungen an den Kopf geworfen, die sie in ihrem Leben noch nicht gehört hatte.
 

Der Blauhaarige mit der Narbe, die aussah wie ein X, hatte sie hier einfach stehengelassen. Ihr war klar, dass sie einfach versuchen konnte davonzulaufen, doch wahrscheinlich würde sie nicht besonders weit kommen.

Das Einzige, was sie wollte, war zurück zu Sora. Sie wusste, dass er auf der Suche nach ihr war und sie vermisste ihn. Sie wollte mit ihm und Riku zurück auf ihre Insel und einfach die alten Zeiten wieder aufleben lassen. Fast ein Jahr hatten sie sich nicht mehr gesehen. Ein Jahr. Was hatte sie nur ohne die Beiden gemacht?
 

Ein Scheppern riss das rothaarige Mädchen aus ihren verzweifelten Gedanken und ließ sie aufblicken. Vor ihr befand sich, nach wie vor, die halb geöffnete Tür. Unentschlossen biss sie auf ihrer Unterlippe herum, sah nach links und rechts den Gang entlang. Es war wirklich furchtbar Leer hier, das konnte man doch nicht ertragen.

"Sora..", flüsterte Kairi leise in den Raum hinein, irgendwie hoffte sie dabei, dass er sie auf irgendeine Weise hören konnte und hier herausholen würde. Er würde kommen, mit Sicherheit. Sie musste nur warten. Ja, Sora würde Früher oder Später auftauchen und sie von diesen Irren wegholen.

Kairi bemerkte nicht, wie die Tür vor ihr vollkommen aufging und eine große Gestalt sich vor ihr aufbaute.
 

„Also.. Komm rein, aber fass nichts an!!“, scharrte eine Stimme, deren Tonfall nichts Gutes verhieß.

Ein Schreck fuhr ihr durch alle Glieder, und brachte ihr Herz zum Beben, als sie plötzlich von dem, blonden Akademiker angesprochen wurde, der im Türrahmen stand und auf sie hinabblickte. Fast sah es so aus, als würde er sie mit einem Bissen verschlingen wollen.

Für einen Augenblick musste sie doch tatsächlich überlegen, wie ihr Körper zu reagieren hatte, wenn man angesprochen wurde, so sehr hatte sie der plötzliche Schreck aus der Bahn geworfen. Eines der letzten Dinge auf dieser Welt, die sie freiwillig wollte war wohlmöglich in dieses dunkle, eiskalte Labor zu gehen. Dennoch musste sie gezwungenermaßen einsehen, dass ihr nicht viel übrig blieb, zumal sie sich kein Bisschen in diesem riesigen Schloss auskannte. Das Einzige was dabei vielleicht rauskam war, dass sie sich komplett verlaufen würde und irgendwo in einer Ecke verhungern oder verdursten würde. So einen jämmerlichen Tod hatte sie sich nicht vorgestellt.
 

Langsam, mit ziemlich zögerlichen Schritten folgte Kairi dem großen, dürren Mann, versuchte dabei ihren Blick auf dem Boden zu halten. Sie war von Natur aus ein höfliches und zurückhaltendes Mädchen, selbst wenn ihr klar war, dass diese Leute ihre Feinde waren. Das rothaarige Mädchen blieb nun etwas unsicher in der ungefähren Mitte des Raumes stehen Nach ein paar Sekunden, Minuten - sie konnte es nicht sagen - hob sie dann doch den Blick um sich anzusehen, wie es in ihrer neuen Unterkunft aussah.
 

Es war wirklich furchtbar kalt hier. Als sie sich die Metallwände des Raumes etwas genauer ansah, meinte sie sogar kleine Eiskristalle dort zu sehen. Wahrscheinlich fror der Blonde nicht so sehr wie sie, das wunderte sie auch nicht, denn alles was sie anhatte war ein langes, kleidähnliches Top, welches gerade über ihren Hintern ging und eine Hotpants. Der beschäftigte Forscher hatte die Probleme mit der Kälte anscheinend nicht dank der langen Kutte die er trug. Vielleicht konnten Niemande ja noch nicht einmal Kälte empfinden.
 

An sich war der Raum riesig und überall blubberten und dampften seltsame Sachen in den verschiedensten Farben in Reagenzgläsern vor sich hin. Kairi konnte sich nicht erinnern jemals so viele verschiedene Farben auf einmal gesehen zu haben. An den Seiten des Raumes waren viele Bücherregale aufgestellt mit unzähligen, dicken Wälzern. Sie konnte sich irgendwie nich so ganz vorstellen, dass er jedes davon schon einmal gelesen hatte, doch wenn sie ihn sich genau betrachtete, musste sie zugeben, dass er einen recht wissenden Eindruck machte.
 

Ohne es wirklich wahrzunehmen ging sie auf einen kleineren Tisch zu, auf dem sich ein Reagenzglas befand in dem irgendetwas vor sich hin dampfte. Die Flüssigkeit - sie nahm zumindest an, dass es eine war - hatte einen wunderschönen Purpur-roten Ton. Es war wohl einfach ihre unbändige Neugier, die sie dazu veranlasste das dünne Röhrchen in die Hand zu nehmen und es ganz vorsichtig zu neigen. Tatsächlich, es war eine Flüssigkeit auch wenn sie sehr, sehr zähflüssig war. Als es sich bewegte sah es so aus, als würde es glitzern und langsam die Farbe verändern.
 

Es gab vieles wovon sich Kairi faszinieren ließ, aber das hier war wirklich etwas, was sie sich den ganzen Tag hätte ansehen können, wenn da nicht die Tatsache war, dass sie hier die Rolle als Gefangene hatte.

„Was ist das?“, fragte sie mit einem Mal in ihrer gewohnten, neugierigen und doch liebevollen Tonlage, als sie die Flüssigkeit von allen Seiten betrachtete. In der Schule waren Physik und Chemie zwei ihrer besten Fächer, dennoch konnte sie vieles, was hier herumstand nicht nachvollziehen. Vielleicht lag es aber auch daran, dass sie nach wie vor eine Schülerin war.

„Nicht anfassen!“, donnerte Vexens penetrante Stimme durch den Raum. Mit wenigen Schritten hatte er diesen durchquert, hob die Hand und schlug ihr das Reagenzglas aus den Fingern.
 

Kairi hatte den Blonden Physiker nur ganz leicht aus dem Augenwinkel wahrgenommen, denn ihr ganzes Augenmerk lag auf dem Gläschen, dass sich in ihren dünnen Fingern befand und dessen Inhalt sich seltsam veränderte. Für einen Moment hatte sie angenommen, ihr Herz hätte aufgehört zu schlagen, als sie die außerordentlich laute und penetrante Stimme des Forschers wahrnahm. Zum Glück hatte sie das Reagenzglas nicht fallen lassen, bestimmt hätte ihn das noch wütender gemacht und sie wusste, dass Niemande zu einigen Dingen bereit waren. Vielleicht würde er ihr einfach den Hals umdrehen, wenn sie etwas anrichtete.

Ohne Gefühle hatte es ihn ja nicht weiter zu kümmern.
 

Auch wenn sie sich gerade noch darüber gefreut hatte, dass sie das Gläschen nicht hatte fallen lassen, so schlug ihr der Akademiker - nur einen Bruchteil später - das Reagenzglas aus der Hand, welches dann an der Tischkante anschlug um kurz darauf auf dem Boden fröhlich in seine Einzelteile zu zerspringen. Das Purpur, das eben noch von dickflüssiger Konsistenz gewesen war, hielt in seiner festen Form den Boden des Glases zusammen.

„Wenn Xemnas durch dich meine Versuche boykottieren will, macht er das wirklich ganz hervorragend.“, zischte der Wissenschaftler mit auf den Boden gerichteten Blick und gesenkter Stimme. Sein Blick zuckte hinauf, die grünen Augen fixierten das Mädchen.
 

Kairi hatte zwar noch keine Bekanntschaft mit diesem Xemnas gemacht, doch sie konnte die Verurteilung heraushören. Natürlich hatte sie ihn wütend gemacht, er hatte ja gesagt, dass sie nichts anfassen sollte und sie hatte nicht darauf gehört. Aber war das ein Grund ihr gleich das Gläschen aus der Hand zu schlagen und sie dann dafür auch noch verantwortlich zu machen?

Leicht biss sie sich auf die Unterlippe, sie versuchte ihn so entschuldigend wie möglich anzusehen. Doch eigentlich brachte das gar nichts, denn es würde ihn nicht interessieren, es würde sich nichts in ihm rühren, auch wenn sie noch so mitleiderregend schauen würde. Stumm wandte sie ihren Blick wieder nach unten auf das zerbrochene Glas.
 

„Mach dich nützlich und mach das weg.“ Vexens Stimme durchbrach die Stille. Sofort schaute sie auf, als der Blonde wieder sprach um dann ihren Blick wieder auf den Scherbenhaufen schweifen zu lassen. Nun war sie also von der Gefangenen zur Putzkraft aufgestiegen. Wenn sie sich anstrengte, könnte sie ja doch noch Karriere als Tellerwäscherin machen bevor sie 50 war.

Kairi sah sich nach etwas um, mit dem sie die Scherben aufwischen konnte und fand ein paar Tücher und einen Handfeger, die sie sich auch gleich nahm. Vorsichtig tupfte sie die wenige Flüssigkeit auf, die noch nicht ganz fest geworden war und fing dann an die gröbsten Splitter mit ihren zierlichen Fingern aufzusammeln. Normalerweise hätte sie es kommen sehen müssen, immerhin kannte sie sich besser, als jeder Andere. Doch in diesem Fall hatte ihr Gehirn wohl die Arbeit verweigert.
 

„Au! Verdammt!“ Da war es auch schon passiert und winzige Scherbenstückchen steckten in ihrem Finger. „Oh.. Ich hoffe nur, das war nicht giftig.“, murmelte die Rothaarige vor sich hin, während sie versuchte die Miniaturscherben in ihrer Fingerspitze zu erkennen.

Vexen zuckte zusammen, als das junge Mädchen einen Fluch ausstieß. Prüfend sah er sich zu ihr um und konnte es sich nicht verkneifen, mit den Zähnen zu knirschen. Die anschließend gemurmelte Bemerkung hätte sie sich auch sparen können, da neunzig Prozent der Reagenzien in diesem Labor nicht gerade gesund für den menschlichen Körper waren, wenn man bedachte, dass gut die Hälfte dafür zuständig war, Gewebe in seine Bestandteile aufzulösen.
 

Schneller als Kairi denken konnte, spürte sie Hitzewellen durch ihren Körper fließen, sie fühlte sich, als ob sie Fieber hätte. Ihre Hand zitterte, egal wie sehr sie sich anstrengte sie ruhig zu halten, es gelang ihr einfach nicht. Ein paar Tropfen Blut fielen auf den Boden vor ihr, als sie sich langsam, etwas schwankend, aufrichtete um sich nach einem Waschbecken umzusehen in dem sie die Wunde säubern konnte.

Noch versuchte Kairi sich einzureden, dass der Schwindel daher kam, weil sie heute noch nichts gegessen und getrunken hatte. Aber ausgerechnet in dem Moment, als sie sich geschnitten hatte?

„D-du..“ Vexen schien sichtlich unschlüssig zu sein. Das hatte er nun wirklich nicht gebraucht. Nicht jetzt. „Blute nicht auf den Boden.. Nein, warte nicht auf die Arbeitsflächen. Dann doch lieber der Boden…“, gab der Forscher hektisch von sich.
 

Die Anweisung des Älteren, dass sie nicht auf die Arbeitsflächen bluten sollte, war ihr nicht entgangen, auch wenn es in ihrem Kopf immer lauter rauschte. Sie achtete darauf, dass sie möglichst über dem Boden blieb, auch wenn ihre Umgebung bedrohlich schwankte. Oder war sie es, die schwankte? Wieder erschrak sie sich, als der Forscher plötzlich ihr Armgelenk packte und sie zu einem Waschbecken zog. Dass er sie recht grob anfasste, nahm sie nicht wirklich wahr, da eine seltsame Taubheit sich von ihrem Finger aus in ihrem Körper ausbreitete.

Kairi sah nicht hin, als der Forscher Essig über ihre Wunde kippte, es reichte, wenn sie das starke Brennen, trotz taubem Gefühl, spürte.
 

„D-Danke.“, murmelte sie leise und überging die Beschimpfungen, die der dürre Mann von sich gab. Kairi war ein sehr emotionaler Mensch und jedes Wort, das sie beschimpfte tat ihr weh, selbst wenn es von Jemandem kam, der ihr Feind sein sollte. Sie biss sich auf der Lippe herum und überlegte ob sie erwähnen sollte, dass sie sich recht komisch fühlte, doch sie entschied sich dagegen, da sie - aus ihrer Sicht - schon genug angerichtet hatte.

"E-Es tut m-mir wirklich Leid." Zwar zitterte ihre Stimme nur leicht, doch wenn man genau hinhörte, dann konnte man raushören, dass mit ihr etwas nicht stimmte. Ob Vexen es bemerkte? Sie erwartete nicht, dass sich der Akademiker darum scheren würde, immerhin war sie in seinen Augen nicht mehr als Jemand, der das hatte, was er und die anderen Niemande mehr als alles andere begehrten. Ein Herz.
 

Sie konnte sich gar nicht vorstellen, wie es sein würde, wenn man ohne Gefühle vor sich hinlebte. Für sie war es eine schreckliche Vorstellung, deswegen beschloss sie auch nicht weiter darüber nachzudenken.

"W-wie heißt du?…sie! W-Wie heißen sie eigentlich?", stammelte Kairi vor sich hin, als der Blonde in einem Schrank herumsuchte und mit einer Pinzette wiederkam.
 

Tbc? ... ich denke schon =D



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  TKTsunami
2012-09-10T16:11:45+00:00 10.09.2012 18:11
Schade dass abgebrochen wurde
Ich finde das pairing so komisch, dass ich es wieder interessant finde
und dementsprechend bin ich auch neugierig *lach*
Vexen ist ja mal genail überfordert *ggg*

TK was here


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