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I close my eyes

私は目を閉じて
von

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Rhapsodia

-Rhapsodia-
 

Am nächsten Morgen wachte Hal auf, streckte sich ausgiebig und gähnte hinter vorgehaltener Hand. Sein Kopf brummte leicht. Von was sollte das kommen? Alkohol hatte er doch gar nicht getrunken. Schultern zuckend schmiss er die Decke beiseite und schaute mit einem Lächeln auf den Lippen zum Fenster raus. Es war bereits Tag, ein Blick auf sein Handy sagte ihm das es bereits kurz nach zehn war. Die beste Zeit also für ein schönes deftiges Frühstück. Er zog sich an und starrte dann nochmals auf das Kleine elektronische Piepsding.

“Hui”

Schnell öffnete er die SMS von Hiro.

>Mein Tag war langweilig, habe etwas komponiert und die neuen Songs geübt. Aber ja, mir geht es gut. Bis später. Hiro<

In Ruhe machte er sich fertig, briet sich ein Ei in der Pfanne und toastete sich gleich zwei Toasts, die er sich mit salziger Thunfischpaste beschmierte.

Ja so begann der Tag gut, zu dem war draußen noch super gutes Wetter, was seine Laune nochmals hob. Heute würden sie wieder im anderen Studio sein um die Aufnahmen zu machen, für die PV Hikari. Sein Dienstplan war voll, wie immer eigentlich, hätte er da Zeit zu einem Studium finden sollen? Das Geld kam also tatsächlich nur von seinen Eltern und den Einnahmen, die sie über ihre Musik rein brachten, da er nie nach der Schule eine Ausbildung gemacht hatte, oder Zeit für ein Studium gehabt hätte. Irgendwann würde er es nachholen, wenn es seine Band nicht mehr gab oder irgendwas anderes dazwischen kommen würde. Doch daran wollte er jetzt noch nicht denken, da er diese freie Zeit genoss mit seiner Band. Lediglich von Tomo wusste er, dass er ein angefangenes Studium hatte und das nebenbei bewältigte. Irgendwie beneidete der Blonde ihren Gitarristen, der das so alles unter einen Hut einfach bekam. Eine Beziehung, Bandalltag und dann auch noch ein Studium nebenbei in Anglistik und japanischer Historie. War das überhaupt interessant? Doch so wie er jedes Mal schwärmend von einer Vorlesung kam, schien es ihm Spaß zu machen. In Ruhe setzte er sich auf seinen Balkon und lehnte sich zurück. Während der Junge sein Frühstück aß, ließ er die wärmenden Frühlingssonnenstrahlen sich auf die Beine scheinen. Denn sein Outfit bestand nur aus einem lockeren T-Shirt und einer Bermudahose, die ihm bis zu den Knien reichte. Seine Haut war alles andere als europäisch weiß. Da er in seiner Kindheit oft am Strand war, hielt diese Bräune bis jetzt an. Ja er war süchtig nach dem Licht, nach der Sonne, von der er nie genug bekommen konnte. Leider endete das auch meistens mit einem Sonnenbrand, weil die Creme leider immer viel zu schnell einzog in seine Haut. Zugegeben, er trank auch nicht viel, wahrscheinlich lag es daran.

Plötzlich hörte er ein Klingeln an der Tür.

Wer konnte das um diese Zeit sein? Vielleicht die Post? Aber er hatte doch nichts bestellt, und Bescheid hatte ihm auch niemand gesagt. Oder hatte Hal doch was verpasst?

Aufgeregt stand er auf.

Mit schnellen Schritten war er beim Summer und nahm den Hörer ab und schaute auf den Bildschirm.

“Ich bin’s, ...Hiro”

“Oh! Was machst du hier so früh?”

Wahrscheinlich würde in der Zeit sein Ei kalt werden, natoll, dachte der Blonde sich leicht verärgert.

“Auf meine letzte SMS hattest du nicht geantwortet, weil ich fragte, ob du Zeit hättest. Deswegen bin ich einfach mal vorbei geflitzt. Ich wohn ja nicht weit, lässt du mich nun rein?”

Der süße Dackelblick entging dem Vocalisten nicht und drückte seufzend auf den Summer. Hatte dabei aber schon aufgelegt. Die Bilder von gestern schlichen ihm wieder ins Gedächtnis und er murrte leise vor sich hin, während er an der Tür wartete, da er ja schließlich im achten Stock wohnte (von 10). Nervös tapste er mit dem Fuß auf, als er endlich Schritte vernahm.

So richtig wusste er aber selber noch nicht, wie er damit umgehen sollte, es war wohl das Beste, sich nichts anmerken zu lassen und einfach stillschweigen darüber zu bewahren. Wer wusste schon ,was die beiden wichtigeres zu bereden hatten.

Ein vorsichtiges Klopfen, machte sich bemerkbar und er öffnete die Tür um seinen besten Freund in Empfang zu nehmen.

“Morgen Hal chan”

“Moin”, kam es kurz von dem Blonden zurück, ehe er umarmt wurde von Hiro. Seine Unsicherheit war nun auf einmal fast wieder verflogen, mit der Umarmung. Als der Bassist seine Schuhe auszog, ging er inzwischen wieder auf seinen Balkon. Da Hiro ja hier eh schon gut Bescheid wusste, machte er sich keine Gedanken darum, dass er ihm nicht folgen könnte. Mit einem Seufzen ließ er sich wieder auf die Bank sinken und betrachtete seinen letzten Toast mit Ei. Ohne Bedenken aß er weiter, auch als Hiro neben ihm Platz nahm.

“Meinst du ob wir heute weiter kommen? Ich hoffe das technische Team, hat die Sequenzen soweit aufarbeiten können...”

“Werden wir ja heute sehen, ... aber ich denke schon, die Mitarbeiter sind doch im Studio gut geschult, sie arbeiten doch ständig für sowas. Also warum sollten sie das denn nicht schaffen an einem Abend, beziehungsweise in einer Nacht. Immerhin geht es doch heute noch weiter...”

Während Hal sprach, aß er und schaute seinen besten Freund immer mal wieder von der Seite an. Sein Blick war fast durchgehend immer auf die Aussicht, dass Meer, geheftet. Leicht verwundert folgte er kurz seinem Blick. Das Glitzern des Lichtes auf dem Wasser sah wunderschön aus. Er konnte das allerdings fast jeden Morgen betrachten. Zwar war es noch etwas frisch, aber um diese Zeit, vormittags war es schon recht angenehm. Am Himmel waren hier und da einige Wolken, doch der Wind wehte auch mäßig und bewegte die weißen Flöckchen auf der blauen Unendlichkeit vorwärts.

Der Sänger strich mit einer Handbewegung die Krümel von seinem Shirt und seiner Shorts. Sein Herz pochte heftig. Am liebsten hätte er ihn dafür vor die Fuchtel genommen und ihn ausgefragt, über das Treffen zwei Tage zuvor. Doch mit einem Schnaufen tat er so, als ob nichts wäre und streckte sich. Freundlicher weise bat sich Hiro an, ihm sein Teller raus zu bringen.

Erleichtert streckte er die Beine aus, bemerkte ein leichtes Knacken im Fuß. Gekonnt ignorierte er es und sah den Brünetten, als er wieder auf den Balkon trat. Ihre Blicke trafen sich, komischer Weise wandte sich sein bester Freund von ihm ab und ging wieder hinein.

In der nächsten halben Stunde räumte der Wohnungsbesitzer seine Küche auf und stellte hier oder dort einiges hin. Hiro schaute abwesend ihm zu und schaltete auch den Fernseher an. Die Geräuschnebenkulisse im Hintergrund störte ihn weniger. So konnte er auch viel besser nachdenken. Nach einiger Zeit, wo er noch die Schränke mit dem Staubwedel von grauen eklig abgestandenen Fusseln befreit hatte, und er so herum stand spürte er Hiros Arme um seine Hüfte gelegt. Mit sanftem Druck wurde er heran gezogen. Ein Lächeln schlich sich auf die Gesichtszüge des Blonden. Die verschmuste Art, die er seit einigen Monaten schon an den Tag legte, störte den Sänger nicht. Im Gegenteil, er genoss die Aufmerksamkeit, die in solchen Momenten einfach nur auf ihm lag. Auch wenn der Funke an Eifersucht noch immer in ihm aufloderte lies er den Anderen sein Gesicht an seinen Rücken drücken. Beschäftigte ihn etwas? Sein Blick ging nach schräg hinten. Sein Rücken beugte sich dabei etwas durch und seine Arme legte Hal auf denen seines Kumpels nieder.

“Ist was, Hiro kun?”

Ein Seufzen verließ die Lippen des Größeren.

“Nein, nichts ... schon gut. Wenn du nicht umarmt werden möchtest oder so... musst du es mir aber sagen, ja?”

“Kein Problem, ehrlich!”

Gemeinsam sassen sie noch so eine Weile dort.

Ein Blick zur Uhr verriet ihnen beiden doch aber, dass es Zeit war, sich auf ins Studio zu machen.

Schnell schloss Hal noch alle Fenster und machte alle Stromstecker aus.

Mit raschen Schritten hatte er Hiro eingeholt, der schon unterwegs war, auf dem Weg nach unten. Wie üblich wartete er am Auto, wo sie sich auch schon beide rein setzten und anschnallten. Ein Unfall war jetzt das Letzte was sie brauchen könnten. So fuhren sie zusammen ins Studio und nahmen mit den anderen erst mal am Stück 5 Stunden zusammen Songs auf. Die Pause war allerdings auch nicht lange. Kazi gönnte sich zwar immer mal wieder zwischendurch eine Zigarette, doch danach powerte er dann immer wieder los. Manchmal wünschte er sich auch das bittere Zeug einzuatmen, nur um bei ihrem Schlagzeuger sein zu können, doch erstens war ihm der Spaß zu teuer und schmeckte obendrein nicht gut. Probiert hatte er zwar schon einige Male, doch sein Magen krempelte sich schon alleine bei dem Geruch um. Also lies er es auch weiterhin bleiben. Im Gegensatz zu Hiro und Tomo, die nach draußen gingen, blieb er im Probenraum und zeigte dem Produzenten seine neuen Texte und sprach mit ihm einiges Organisatorisches ab. Immer wieder sprach er mit ihm über ein Termin mit einem Photographen, da sie eine Band seien, die auch mit ihrer neuen Single hoch im Kommen seien. Im Geheimen bekam er die Verkaufszahl gesagt ihrer ersten Single und staunte nicht schlecht über so eine hohe Zahl.

“Woow~”

Liebevoll wurde er getätschelt von ihrem Manager. Da sie bei einem nur mittlerbekannten Indie Label unter Vertrag waren, war ihr geplanter Erfolg wohl trotzdem nicht so groß, wie er sich erhofft hatte, bei den großen Bands, ähnlich der PSC. Doch daran würden sie wohl niemals reichen. Zany Zap hatte mehrere Anfängerbands unter Vertrag. Einige davon kannte er ja schon persönlich, von eigenen Auftritten, organisiert von dem eigenen Musiklabel, wo sie waren. Zwar in einem kleinen Rahmen, doch unter den Fans meist sehr begehrt.

“Also...? Zumindest für die nächsten Tage wären ein paar Termine angebracht...”

Kurz weiteten sich die Augen des Blonden, als er aus seinen Gedanken wieder aufschreckte.

“Oh ehm... ja natürlich...Photoshootings also auch...”, lies er schwer verlauten. Er konnte sich beim besten Willen nicht so gut posen, wie manch andere aus ihrem Business. Hal war da eher schüchtern vor der Kamera.

Doch irgendwann würde er sich da nicht vor scheuen können, zumal er ja auch gerne sang und einzeln alleine vorne stand auf der Bühne, also musste es ihm gelingen.

Er fing einen strengen Blick des Managers ein und schon kamen die anderen wieder. Ausweichend drehte er sich zu den Fenstern und schaute raus.

Seine Gedanken schweiften ab, wieder dachte er an die Zeit wo sie noch unbeschwert waren und der Stress sie nicht alle beinahe umgebracht hätte... Tief atmete der Sänger aus und senkte den Blick. Gerade als er sich umdrehen wollte, stand auf einmal Hiro bei ihm und hatte seine Hände um seine Taille gelegt. Er zuckte zusammen und ließ ihn sich an seinen Körper schmiegen. Sachte schmiegte auch er seinen Kopf an die Schulter des Bassisten. Wie sehr wünschte Hal sich, dass auch Kazi ihn mal so umarmen würde...
 

Nach erneuten 4 Stunden Aufnahmen und Drehs für das neue Musikvideo warf ein Stuff ein Blick auf seine Armbanduhr, wo es bereits kurz nach neun war.

Geschafft stemmte der Gitarrist Tomo seine Hände in seine Seiten und gähnte herzhaft.

“Nagut, dann lasst uns doch für heute Schluss machen, oder? Morgen ist auch noch ein Tag, wir haben zwar morgen Mittag ein Termin für ein Shooting bei dem Label Fotografen, aber wir müssen ja auch morgen fit sein...”

“Du sagst es!!!”, grinste Kazi und haute Tomo freundschaftlich auf die Schulter.

Sie packten alles soweit zusammen und verabschiedeten sich von den Mitarbeitern und ihrem Boss, der noch gerade E-Mails checkte.

“Euer E-Mail Eingang ist schon wieder sooo voll von Fanmails..”, seufzte Kawashima-san. Wie immer, dachte sich Hal, die Fans die sie inzwischen hatten konnten nicht genug bekommen. Er hoffte das alles für sie nur so weiter so gut laufen würde...

Sie schnappten ihre Jacken und verließen eilig das Gebäude, der blonde Sänger aber wohl am raschesten. Er hatte keine Lust auf irgendwen heute oder einen unerwarteten Besuch. Nichts das er etwas gegen Gesellschaft hatte, doch er war müde und wollte nachdenken. Die Luft draußen war wunderschön und mit schnellen Schritten ging er durch die noch immer vollen Straßen Tokyos. Die Menschen um ihn herum, Jugendliche größtenteils waren entweder irgendwelche aufgemotzten Mädels, die auf einem Trip in eine Disco waren oder Schulmädchen die nach hause mussten. Hier und da passten sich auch mal ältere Männer in das abendliche Straßenbild mit ein. Die helleluchtenden Reklame Schilder, wie man sie von Tokyo kennt, leuchteten auch diesen Abend wieder. Wie immer halt. Wenn Hal sich so die Menschen um sich anschaute, überkam ihn jedes Mal ein unwohles Gefühl, nicht so zu sein wie sie. Schon war er normal wie auch jeder andere Junge in seinem Alter, doch er war stets unzufrieden mit seinem Aussehen, auch wenn man es ihm nicht ansah, nervte ihn jedes Pfund an seinem Körper. Magersüchtig war er nicht! Auf keinen Fall! Schließlich aß er genug und ausgiebig. Doch irgendwie war seine Kondition nicht mehr die beste. Während er so nachdachte, fing er an etwas zu joggen schon fast oder eher zu rennen. Ja das passte besser. Schneller immer schneller rannte er durch die Straßen.

“Hal!!”

Ruckartig blieb er stehen. Hatte da jemand seinen Namen gerufen?? Er schaute sich neugierig mit suchendem Blick um. Doch er sah nichts. Schnaufend bildeten sich kleine weiße Atemwölkchen vor seinem Mund, die er mit jedem Stoß der Ausatmung heraus brachte. Er biss sich auf die Zähne, als ein schwacher Schmerz seine Rippen durchzog. Jenem Schmerz gab er aber weiter keine Beachtung sondern rannte wieder los. Er hatte jene Stimme noch nicht mal zuordnen können, ob es eine weibliche Stimme war oder eventuell sogar jemand den er kannte. Schließlich bog der Blonde in seine Straße ein. Außer Atem wühlte er in seiner Jackentasche nach seinem Hausschlüssel. Nach einer gefühlten Ewigkeit in der Dunkelheit, die nur beleuchtet war von seinem Hausnummernschild fand er ihn schließlich und schloss die Haustür auf. Heute war ihm nicht nach Treppen laufen, also lief er schlurfend zu dem Vertikalbeförderer. Nun mach schon! Ungeduldig ächzend verbeugte er sich kurz als eine ältere Mitbewohnerin ihn grüßte beim Aussteigen. Fliegender Wechsel. Rasch war er oben. Nachdem der Sänger sein Heim betreten hatte und auch die Tür hinter sich geschlossen hatte schmiss er seine Tasche auf den Boden, zog sich die Schuhe aus, hing die Jacke an & rannte schon fast wieder in die Küche. Erfrischung brauchte er nun. Gluck, Gluck machte es innerhalb weniger Sekunden und danach hörte man nur von ihm:

“Ahh~ tat das guut.”

Genüsslich streckte sich Hal als er bereits nun umgezogen vor seinem Bett stand und sich ins Reich der Träume begeben wollte. Die bevorstehende nicht mehr lange Nacht wollte er wenigstens ruhig verbringen. Hoffentlich würde er seinen Wecker morgen nicht überhören, oder niemand würde ihn wieder wachklingeln. Ein genervter Ausdruck machte sich auf dem Gesicht des Sängers breit, als er an heute morgen dachte, wo ihn einfach Hiro abgeholt hatte. In letzter Zeit waren seine Besuche hier öfters geworden, was hatte er davon? Mehr Arbeit? Murrend drehte er sich im Bett um und schloss die Augen, in der Hoffnung von seinem geliebten Schlagzeuger heute Nacht zu träumen.
 

Die nächsten Tage vergingen für den blonden Sänger schnell, da sie viel im Studio waren und auch Shootings hatten. Dabei versuchte er das beste rauszuholen, obwohl er wusste, das Posieren nicht seins war. Jetzt am kommenden Freitag hatten sie mal wieder einen Auftritt in einem kleineren Club. Er sehnte sich schon etwas danach. Wieder und wieder fragte er Kazi etwas zu unternehmen. Doch jedes Mal hatte er keine Lust oder wich ihm mit dummen Ausreden in den Rücken was ihn irgendwie fertig machte. Einen Nachmittag wurde es ihm schließlich zu viel und er fuhr Kazi an, als sie gerade einen der neuen Songs probten. Es war gar nicht beabsichtigt gewesen, doch in ihm kochte es innerlich. Selbst Tomo war ständig nach den Proben bei seiner Freundin, so das er innerlich total angespannt war. Er wollte mit irgendwem über sein Problem reden. Der Sänger durfte weder noch mit seinem Angebetetem unterwegs sein, noch der Älteste der Band unterstützte ihn. Lediglich sein bester Freund hatte öfters mal Zeit, doch in letzter Zeit hatte er irgend etwas sich ihm entwickelt, eine Art Abneigung. Hal konnte das Gefühl nicht genau beschreiben, es war etwas zwischen Eifersucht und Nervigkeit, weil Hiro auch in letzter Zeit so sehr verschmust war. Für sein Empfinden schon fast etwas ZU viel.

Sollte das nun so weitergehen? Seine Gefühle für seinen Blonden Schlagzeuger wuchsen immer mehr, aber er blieb für ihn so unerreichbar. Hatte er vielleicht in Wirklichkeit auch eine Freundin? Nicht auszudenken malte sich Hal aus.

Auf dem Weg nach hause, als er gerade mit seinem Wagen nach hause fuhr, spürte er wie Tränen sich ihm in die Augen schlichen. Fuck! So konnte er nicht weiter fahren. Schniefend drehte er die Musik leiser, die unterschwellig das Brummen der Motoren draußen überspielte. In einer Einbuchtung für parkende Autos hielt er an. Schnell drehte er den Motor aus. Die Tränen rollten über seine Wangen. Stumme Schluchzer verließen seine Lippen und schützend legte er die Hände vor sein Gesicht. Die anderen die an ihm vorbeifuhren oder rechts auf dem Fußweg vorbei gingen beachteten ihn zum Glück nicht.

“Kazi~”, jammerte er weinerlich vor sich hin und dachte an ihn, in welchem Club er sich wohl vergnügen mochte. Ja so war der Schlagzeuger, für ihn zählte nur Spaß, Spaß, Spaß. Da war wohl ein One-Night-Stand nicht ohne, schoss es dem Weinenden durch die Gedanken. Da er ihn schon länger kannte, bildete sich Hal ein, dass er ihn sehr gut kannte. Doch er hoffte einfach nur das er falsch lag, mit seinen schlechten Gedanken. Er tastete mit geschlossenen Augen neben sich nach seiner Tasche, schnell hatte er die Packung mit den Taschentüchern gefunden und zerrte sie raus. Schniefend sog das weiße Taschentuch die Feuchtigkeit der Tränen auf. Die Augen des jungen Mannes brannten leicht, weil er sich auch im Verkehr noch konzentrieren musste auf der Rückfahrt. Während der Fahrt zog er es in Erwägung zu Hiro zu fahren, sich bei ihm auszuweinen. Doch innerlich hielt ihn irgendetwas zurück. Das mobile kleine Blingding lag schon in der Hand des Sängers, als er schwer schnaufte und es doch wieder wegsteckte. Morgen sollte er wieder auf der Bühne stehen, was sollte er nur tun? Es Tomo oder Hiro davor sagen? Aber wohlmöglich konnte das ihr Verhalten auf der Bühne beeinflussen... Auswegslos sich nun einfach mal auszusprechen, selbst im Webblog konnten alle Leute auf seine Einträge drauf zu greifen. Ihm fiel ein, dass Kazi ihm mal gesagt hatte, das er immer komponierte wenn es ihm nicht so ging. Das war nun wohl auch das Richtige um seinen Gefühlen Luft und Freiheit indirekt zu verschaffen.

Angestrengt saß er grübelnd an seinem Tisch auf dem Balkon und über dem Zettel mit einzelnen Kanjis drauf. Leise summte er für sich eine traurige Melodie die schon fast wieder ihm die Tränen laufen ließ. Ja er wollte eine so traurige Melodie oder einen so anregenden emotionalen Song schreiben, dass auch seine Fans davon ergriffen sein sollten. Wie lange würde diese Schmerzen anhalten, ehe er endlich erlöst werden würde...? Hal wusste zwar, das nur er dem allen ein Ende setzen konnte, doch dann dachte er wieder an Fumi, die ihm dazu geraten hatte, auf Kazi zuzugehen. Doch wie sollte er das anstellen, wenn Kazi nie Zeit für ihn hatte? Wahrscheinlich musste er es ihm nur schmackhaft machen, mit ihm unterwegs zu sein, das auch das Spaß machen konnte, denn viel zu oft hatten sie sich bei den letzten Treffen angeschwiegen. Doch sollte das der Grund dafür sein, das sich der Blonde verschloss nach außen hin? Plötzlich klingelte sein Telefon. Seufzend stand er auf, hatte noch seinen Aschenbecher, den er hier für Kazi und Hiro (wenn sie denn manchmal hier waren) zu stehen hatte auf den Zettel geschoben. Das Klingeln hörte nicht auf, was er sich innerlich gewünscht hatte. Doch um so späte Zeiten, wer rief ihn da noch an? Es musste schon etwas sehr dringendes sein, wenn man auf sein Haustelefon anrief. Schließlich fand er den mobilen Telefonhörer auf dem Sofa und nahm ab.

“Moshi Moshi?”, seufzte er das Telefon voll, als wenn es was dafür konnte, das er so deprimiert war.

“Hal! Na endlich geht mal wer hier jemand ans Telefon! Es ist etwas schreckliches passiert, nein eigentlich was gutes ...und ach ich weis nicht wie ich es sagen soll.”

Der Assistent sprach schnell und aufgeregt, als wenn etwas wirklich schlimmes passiert sein sollte und er nicht weiter wusste. Sogleich stand der Sänger wieder kerzengerade und war schon drauf und dran, sich los zu machen, falls jemand in Not war. Kazi?!!! Um seine Ängste zu beschwichtigen erkundigte er sich vorsichtig nach, was denn los sei, als er im Hintergrund die Stimme ihres Managers vernahm, der seinen Assistenten tadelnd den Hörer wegschnappte. So ungefähr musste es sich wohl gerade abgespielt haben, weil nun ihr Manager wild in den Hörer schnaufte. Er regte sich auf, das merkte man an seinem Tonfall.

“Gut, also nichts schlimmes ist passiert, keine Bange. Allen geht es blendend!”, anscheinend war ihm auch nicht das unruhige atmen am anderen Ende entfallen. Oder aber er konnte durch den Hörer sehen. Dieser Gedanke belustigte ihn etwas und er wurde wieder ruhiger.

“Was gibt es nun noch so spät?”

“Wir haben einen Anruf bekommen, vor zirka einer Stunde aus Europa-”

“WAS?? Wirklich? Um was ging es??”, unterbrach ihn Hal aufgeregt.

“- jetzt lass mich ausreden! Und kipp mir bloß nicht um, wenn ich dir das jetzt sage! In Finnland gibt es eine große Convention bei der es größtenteils um Mangas, Animes und Cosplay geht.”, sagte ihr Manager geheimnisstuerisch und hielt auch gleich die Flut der Fragen zurück, die schon wieder aus dem Mund sprudeln wollten. Verwirrt über den Bericht hörte der Blonde weiter zu und lief nun nervös im Wohnzimmer umher.

“Aber sie wollen auch eine japanische Visual Kei Band zu sich holen, weil diese Musikrichtung des japanischen Rocks wohl jetzt im Kommen ist dort! Ist das nicht toll, Hal? Sie haben hier bei Zany Zap angerufen, weil unser Chef zu einigen Leuten dort, die dort arbeiten gute Verbindungen hat. Uuuund -“, er lies eine angespannte Pause in der der Sänger spürte, das nun gleich etwas Großes ihn ereilen würde, “-zu diesem Event in Finnland haben sie SINCREA eingeladen!!!”, brodelte es aus dem Hörer und man hörte deutlich das Grinsen, was nun auf seinen Zügen lag. Ein kurzer Moment der Stille herrschte am Telefon und auch im Studio, da ihr Manager und der Assistent auf Hals Reaktion warteten. Er konnte es noch immer nicht glauben, das ausgerechnet SIE darauf angesprochen wurden waren.

“Ist das kein Scherz?”, fragte er um sicher zu gehen und war nahe seines Freudenausbruches.

“Nein maaan!”, hörte man es von dem Assistenten nahe des Hörers, der sich anhörte als wenn er rumtanzte. Ein glückliches Lächeln legte sich auf seine Lippen und sein Kribbeln im Bauch wurde immer mehr.

“Nein ist es nicht! Wirklich nicht, Hal..hahaha~”, kam es lachend aus dem Hörer. Vielleicht lachte sich Kimura-sama gerade kaputt über den Mitarbeiter oder gar mehrere? Er stimmte kurz in das Lachen mit ein und kicherte und jubelte laut um seiner Freude Platz Ausdruck zu verleihen.

“Woohoooooooo~”

Strahlen lag auf Hals Lippen als er durchs Wohnzimmer sprang. Den Hörer freudetaumelnd nach oben gehalten. Er liebte Herausforderungen großer Art, an ihnen wuchs man stetig und sie machten einen stolz. Wie gerne hätte er sich gewünscht, auch mal eine Tour durch Europa zu machen, doch dazu waren sie noch zu unbekannt, redete er sich ein.

Nachdem er bestimmt zwei Minuten durch sein geräumiges Wohnzimmer gehüpft war, nahm er wieder den Hörer an sein Ohr und wurde gerufen von seinem Manager, dass er sich doch bitte wieder einkriegen sollte. Doch das Lachen war noch nicht verblasst.

“Ja? Bin wieder da~”, schnaufte er in den Hörer und presste ihn an sein Ohr.

“Freu dich bitte nicht zu früh, ja? Ich werde morgen dann Bescheid geben, wenn ihr euch einig seit, hoffentlich ... und es ist erst in vier Wochen soweit. Also bis dahin habt ihr noch ganz schön zu arbeiten, damit das klar ist, ja?”, forderte ihr Vorgesetzter am Telefon und wurde wieder ernst, auch wenn man die aufgeregten Stimmen im Hintergrund noch hörte.

“Ja! Das weis ich. Ich bin auch schon wieder dabei einen neuen Song zu schreiben.”

“Super! Weiter so Hal! Sag es den anderen auch bitte so schnell wie möglich..”

“Ja, mache ich! Bai~”

Als er aufgelegt hatte, steckte er den Hörer wieder in die Ladestation. Sein Schlafshirt, was seinen Körper schon bedeckte, war zerknittert, so das es wieder ordentlich gerichtet werden musste. Auf dem Weg zum Balkon fiel dem Sänger auf, wie sehr ihn diese Nachricht wieder hochholte aus seinem Gedankensumpf, das hatte ihm gefehlt! Zufrieden legte er den Zettel weg und verbannte jeglichen traurigen Gedanken erstmal aus seinem Denken. Da es bereits gegen elf war, war er am hin und her überlegen, wen er von den dreien als erstes anrufen sollte. Intuitiv hatte er als erstes an Kazi gedacht, doch wer wusste schon was er zu dieser Uhrzeit machte? Normaler weise war er zu dieser Zeit entweder sich in irgendwelchen Clubs betrinken, oder er zockte bei sich zuhause. Doch da war schon sein Denken ihm vorgeeilt als er wieder das Telefon in der Hand hielt. Okey, zusammen nehmen und anrufen war jetzt die Devise. Schon tippten seine Finger automatisch die Nummer von Kazi ein. Jetzt tutete es. Bitte nimm schon ab, dachte Hal innerlich und wünschte es sich gerade sehr seine Stimme zu hören.

Nach ungefähr gefühlten unendlichen Momenten wollte er schon auflegen, als sich plötzlich die rauchige Stimme am Telefon verschlafen oder genervt am Hörer meldete.

“Moshi Moshi. Was gibt es?”

“Hey, du hörst dich verschlafen an Kazi, habe ich dich geweckt?”, fragte Hal besorgt.

“Mhh~ ne geht schon okey... also was gibt es Hal chan?”

Der Sänger errötete schlagartig, weil er es nicht mochte, nicht ernst genommen zu werden. Doch von Kazi war er das ja nun mittlerweile gewöhnt Spitznamen zu bekommen. Er räusperte sich etwas und berichtete ihm von dem Anruf eben. Kazi reagierte ähnlich wie er, nur das er gleich sofort rumquiekte und es nicht hinterfragte. Das machte ihn irgendwie glücklich, seine Stimme so nah zu hören, nur für sich zu haben. Doch ehe sie Schluss machen würden, wollte er noch Gewissheit haben, warum er ihm immer auswich und formulierte in Gedanken, während Kazi noch darüber schon philosophierte, was sie auf dem Event tragen würden an Klamotten.

“Du Kazi, ich unterbreche dich zwar ungern aber-“

“Oh sorry ich rede schon wieder zu viel, willst du ins Bett? Kann ich verstehen, bin auch müde, bin auf der Couch eingepennt. Also dann-“

“Nein! Warte!” ,stoppte der Sänger den Redefluss seines Gesprächspartners.

“Es ist wegen was anderem...Mich plagt schon seit Wochen ein schlechtes Gewissen, weil du mir immer ausweichst, wenn ich mich mit dir treffen will und du mir immer wieder absagst... hab ich dir was getan?”, erkundigte sich Hal leise. Schwer seufzte er aus und wartete Kazis Redefluss ab. Innerliche Anspannung überkam in erneut. Am anderen Ende hörte er nur den regelmäßigen Atem, der immer wieder ein Schnaufen ertönen ließ. Ängstlich biss sich hal auf die Unterlippe, weil Kazi noch immer nichts gesagt hatte. Schließlich packte ihn die Panik und er fragte einfach drauf los.

“Kazi, sag mir was los ist, wir konnten doch sonst auch immer über alles reden. Hast du eine Freundin? Oder warum hat es dir die Sprache verschlagen?”, witzelte er schließlich rum, als er der Schlagzeuger nun endlich rausplatze.

“Nein hab ich nicht! Es ... ist nur so...”, versuchte er nach Worten zu suchen, “...es hat was mit Hiro zu tun, aber was genau weis ich selbst nicht, er trifft sich ständig mit mir und fragt mich Sachen über dich. Mehr weis ich nun auch nicht... Aber Ich mag dich trotzdem noch, ja? Hal?”

“Uhm... okey, was hat er nur an mir gefressen? Deswegen hast du keine Zeit dich mit mir zu treffen? So... Unter anderem...?”, fragte Hal unsicher und in seiner Stimme klang Unsicherheit mit, das andere ergänzte er noch schnell um nicht zu eifersüchtig schon zu klingen. Doch genau das war eben auch Kazi aufgefallen.

Ein leises Lachen kam aus dem Hörer.

“Bist du eifersüchtig auf Hiro, Hal?”

Ertappt zog der Sänger eine Schnute. Jetzt hätte er sich gewünscht das Kazi ihn hätte sehen können, wo es eben doch noch anders war.

“Mh.” , machte der Schlagzeuger nur, was er mit einem Nicken bestätigte. Jetzt konnte er sich ausdenken ob es ein ‘Ja’ oder ein ‘Nein’ war. Doch gemeiner Weise sagte der Andere darauf hin, wohl auch mit einem Grinsen auf den Lippen, was man heraus hören konnte:

“Ok, dann kann ich mich ja noch weiter mit Hiro treffen..”

“Nein! ...Oh- ich meine ...mh naja ...ist mir egal...”

Wahrscheinlich hatte Kazi mit dieser Antwort gerechnet und lachte am Hörerende. Seine Unsicherheit hatte er versucht nun noch zu überreden, doch seine Angst war schlimmer gewesen, deswegen dieses intuitive ‘Nein’.

“Hahahahaha~ schon gut Hal chan...hahaha~ tut mir Leid. Mh, was hällst du denn von diesem Wochenende? Nach dem morgigen Auftritt können wir ja zusammen noch was trinken gehen..haha Scherz!”, schlug der Angerufene vor und ergänzte das mit dem Trinken gehen noch so als kleine Einlage. Er war wirklich ein Showtalent, dachte sich Hal. Vielleicht war das Bandleben doch nicht so förderlich für ihn? Als Schauspieler wäre er eventuell auch berühmt geworden...Doch als er ermahnt wurde, nicht schon wieder zu träumen, besann er sich und antwortet mit heißen Wangen, die Kazi zum Glück nun nicht sehen konnte.

“Ja, gerne. Das ganze Wochenende? N-nur wir beide? ... haha.”, fragte er nochmal schüchtern nach und bekam Herzklopfen, was jedoch sofort durch seinen Witz wieder abebbte und er trocken das haha verlauten lies.

“Ja Darliiiing~ nur wir beide.”, trällerte Kazi in den Hörer und nun war Hal es der lachte herzlich und seit Wochen endlich mal wieder ehrlich. Aufgesetzt zu lachen mochte er zwar nicht, doch was blieb ihm anderes übrig, wenn er nicht bester Laune war? Das letzte Mal hatte er mit Fumi gut zusammen gelacht, dazwischen lagen nun auch schon wieder zwei Wochen. Doch nun verabschiedeten sich beide voneinander und Hal legte mit roten Wangen auf. Nun wollte er sich von niemanden mehr belegen lassen oder niemanden mehr hören, so schön empfand er noch die Stimme des Schlagzeugers im Ohr, welche nachhallte. So beschloss Hal, nachdem er erneut alles mögliche weggeräumt hatte, Tomo und Hiro eine SMS zu schreiben. Ging wahrscheinlich ohnehin schneller.

Schnell hatte der Blonde die Nachrichten verschickt und ging ins Bad um sich Zähne zu putzen. Währenddessen hörte er nicht wie sich sein Handy gleich zwei Mal meldete. Zufrieden mit zwei guten Nachrichten und einem Herz was wie verrückt schlug stellte er seine Zahnbürste zurück in den Becher und ging ins Schlafzimmer, wo er es sich bequem machte. Schnell schaute er nochmals auf sein Handy, wo er auch die erfreuten Nachrichten von Tomo und Hiro las. Sein Bassist hatte außerdem noch ein P.S. drangehängt, in dem er fragte ob er am Wochenende Zeit hatte. Ohne ein schlechtes Gewissen, weil er ja nun von Kazi erfahren hatte was los war, schrieb er ihm zurück, dass er mit Kazi verabredet war. Darauf hin packte er das Handy weg und schaltete es aus. Jetzt noch länger zu reden hätte ihm wieder schlechte Laune gemacht. Darauf hatte er keine Lust, er wollte sich nur auf morgen und das Wochenende konzentrieren. Mit einem Lächeln auf den Lippen dachte er an Morgen und schlenderte ins Land der Träume...
 

Am Himmel war ein roter Feuerball, man hörte das Meer rauschen in weiter Ferne. Das Blut pulsierte in seinen Adern, als ihre Lippen sich unter einem Rausch der Lust trafen und liebkosten. Er konnte nicht genug von ihnen bekommen. Ein sinniger Laut verließ die Lippen des Blonden. Nirgends war eine Menschenseele, nur sie beide waren hier und lagen sich in den Armen und küssten sich. Ein knisterndes Feuerwerk der Gefühle entbrannte in ihm, als der Aktivere von beiden ihn in den Sand drückte und sich über ihn beugte. Große schlanke Hände streichelten seinen Körper und tasteten ihn ab. Beide Leiber waren aneinander gepresst, rieben sich schon. “Ich will dich...” sagte der Dominierende der beiden Männer und sie tauschten erregte Blicke aus, ehe der Unterlegene Blonde antwortete “Ich-“
 

Piep Piep, Piep Piep Piep, Piep Piep Piep Piep Piiiiiiep!!!

“Whaaaaa!!! Shice Wecker!”, hörte man Hal schreien und auf einmal plumpste er aus dem Bett, ehe er noch dieses dumme Mistvieh von Wecker hatte erreichen können. Noch im Halbschlaf nervte ihn der Wecker weiter und nun merkte er auch endlich, dass er nicht mehr im Bett lag und ächzte vor Schmerzen.

Er rappelte sich auf und stellte den Wecker mit einem wütenden Schlag auf die obere Seite aus. Böse funkelte er den Wecker an und gähnte, während er sich auf die Bettkante seines Schlafparadieses kniete. Er dachte an den Traum eben, der sich eine unangenehme Ewigkeit hingezogen hatte. Doch er wusste, dass er der Junge war der unten gelegen hatte. Er spürte schließlich noch immer die Berührungen, die mehr wollten und sich auch das nehmen wollten, was diesen schönen Händen gebührte. Heute wollte er unbedingt nochmal die Hände seiner Bandmitglieder inspizieren, weil er seinen Liebhaber im Traum nicht erkannt hatte. Zu ärgerlich aber auch dachte sich Hal und fuhr nachdenklich mit dem rechten Zeigefinger über seine Lippen. Wenn es doch nur Kazi gewesen wäre, dachte sich der Sänger....

Schließlich machte er sich fertig und kramte nochmals nach dem Balkonschlüssel, den er sicherheitshalber immer in einer der Schubladen in der Küche verwahrte. Bevor es losging mit den Proben und dem ganzen Blah Blah davor, wollte er sich nochmal auf seinem Balkon erholen. Ruhig tapste der Blonde raus, lies sich den frischen Wind durch die Haare streifen. Genießerisch schloss er die Augen, dachte an das vor ihm liegende Wochenende. Was würden sie nicht wohl alles zusammen unternehmen? Doch erst mal das Konzert heute Abend überstehen. Sein Herz war trotzdem vor Vorfreude kaum zu stoppen, so sehr freute er sich, dass Kazi nun endlich sich auch mal Zeit für ihn nahm. Der Blonde malte sich in Gedanken schon romantische Szenen aus, in die sie kommen würden, seiner Fantasie nach. Doch seinem Freund jetzt schon die Gefühle offen zu legen empfand er selbst noch als zu früh. Doch was hatte Hiro mit der ganzen Sache zu tun? Warum fragte er nicht einfach selbst nach? Schließlich waren sie doch beste Freunde und konnten über alle reden. Hatte er einen Fehler gemacht? Unzählige unbeantwortete Fragen schwirrten in den Gedankengängen des Sängers umher, als er so seinen Blick schweifen ließ. Die Bank, auf der er noch saß, knarrte als er die Beine übereinander legte. Die Hände faltete er zusammen, und streckte sie nach vorne um sich zu strecken. Ein Blick zur Uhr verriet ihm das er nicht mehr lange Zeit hatte. Ein kleinen Happen zu Essen sollte er eventuell zu sich genommen haben, bevor die Vorbereitungen losgingen und das Konzert wohlmöglich starten würde...

“Hm~”

Diese flachen Scheiben aus hellem Getreide waren echt eine super Erfindung. Sie waren flach, ließen sich sogar klappen und sie gab es in großen Packungen. In Amerika nannten sie es Toast. Noch nicht lange war der Trend rüber geschwappt.

Genüsslich biss er von der belegten Toastscheibe ab. Heute spielte das Wetter sogar gut mit, denn es war auch noch jetzt am Vormittag keine einzige Wolke am Himmel zu sehen.

Prüfend glitt der suchende Blick die Kühlschrankregale ab.

“Ah da.”

Sofort reckte sich die Hand des Blonden aus und griff zu der kleinen Flasche mit dem kühlen Kaffeegetränk als Inhalt. In vorsichtigen Schlucken trank er den Plastikbehälter aus. Gut das er erst vor kurzem einkaufen war. So hatte er also noch einiges an Vorrat. Heute Abend und das Wochenende! Er brauchte für Kazi und sich noch alkoholische Getränke fiel ihm ein. Er selbst trank nur Alkohol, wenn er selbst wirklich arge Probleme mit irgendwas hatte oder er es angeboten bekam. Das Zweite traf in letzter Zeit häufiger zu.

Als die kleine Plastikflasche im Müll landete schluckte Hal erneut, weil sein Müllbeutel schon wieder voll war. Seufzend nahm er sie raus, trug sie an den Henkeln heraus und brachte sie rasch zu den Tonnen.

Nun aber los, ermahnte er sich in Gedanken, wenn er noch rasch in den Supermarkt wollte um Bier zu kaufen.

Da der Blondschopf gleich danach zur Konzerthalle fahren würde, nahm er zur Sicherheit gleich Beutel mit, die nicht durchsichtig waren. Wer wusste schon, wer Blicke in sein Auto danach werfen würde. Innerlich hoffte er nicht wieder Hiro mitnehmen zu müssen nach dem Konzert, der sich danach gerne mit Kazi zulaufen lies. Hoffentlich hatte Kazi heute daran gedacht und würde heute danach gleich mit ihm sich aufmachen zu ihm nach hause. Er war neben Tomo der einzigste der einen Führerschein besaß, wurde deshalb öfters mal benutzt um kleine Wege zu erledigen. Heute wollte er sich aber mal nicht danach bitten lassen.

Unterwegs war alles wie immer, die selben Leute, dieselben Ampelphasen. Mit einem Klicken veschloss Hal sein Auto und hastete kurz in den Supermarkt, den er auch kurze Zeit später schon wieder verließ, mit einem Kasten Bier und zwei Tüten Chips auf dem Arm. Seine sicht war dadurch beschränkt. Glücklicherweise rempelte er niemanden an, übersah niemanden und lief auch nirgendwo gegen.

Zufrieden mit seiner Leistung stellte er den Bierkasten, mit samt Tüten und Knabberkram ab, schloss auf und lud dann ein.

Mist! Er hatte sein Handy nicht mitgenommen! Es lag noch immer auf seinem Nachttisch. Ob Hiro schon geantwortet hatte? Murrend beeilte er sich nochmal und fuhr seinen Einkauf nach hause in seine Wohnung. Hastig stellte er den Kasten Bier in der Küche ab und schnaufte nach Luft. Fast wäre er gestolpert als er um die Ecke bog, von Küche und Schlafzimmer.

Das Display des Handy zeigte keine neuen Nachrichten.

Erleichtert machte er sich nun auf zur Konzerthalle. Er hatte nur noch zehn Minuten, die er garantiert überschreiten würde.
 

In der Maske hatte er bereits sein Make-up bekommen. Auch das Outfit für ihr Konzert schmückte schon den zierlichen Körper des Sängers. Kazi hüpfte zwischen den ganzen Technikleuten herum und gab ihnen Tipps, wie die Songs beleuchtet werden sollten. Ihr Manager versuchte hier und da auch noch Verbesserungen zu geben, die sie versuchten schon auszubessern. Hal war in der Vorbereitungszeit besonders ungehalten. Die anderen störte das nicht. Kazi witzelte rum wie immer und Tomo versuchte mit Hiro gerade eine Stelle in einem Song zu improvisieren.

Die Verspätung hatte man ihm nicht übel genommen, darüber war der Sänger unglaublich erleichtert gewesen. Sein Gesangstraining hatte er mehrere Male neu anfangen müssen. Seine Stimme war heute einfach überdreht und die positive Energie sprühte nur so von ihm. Während einer Wartepause einlegte gesellte sich Hiro zu ihm. Er sprach ihn auf seine ausgesprochen gute Laune an. Sollte er ihm sagen, was er fühlte? Etwas hatte er ja schon Angst davor aber Hiro wirkte heute etwas abwesend auf ihn, fast wie betäubt. Das er das Wochenende mit Kazi verbrachte wusste er ja schon, doch wie würde sein bester Freund auf seine Gefühle reagieren?

“Kommt ihr beiden? Unser Intro wird schon gespielt.”, ermahnte Tomo die beiden, die noch redeten.

“Haaaii~”, grinste Hal den Gitarristen an und ging schon vor raus.

“Uhm ... also wegen der guten Laune, ahm... behalt es für dich, ja?”, sagte Hal zu Hiro aufgeregt, als er sich sanft zu ihm beugte und dem Bassisten über die Situation aufklärte, die Hiro wie angewurzelt stehen lassen lies.

“...Ich bin verliebt... in Kazi..”
 

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Fortsetzung folgt~



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2010-10-18T20:26:49+00:00 18.10.2010 22:26
Woah die FF ist toll *___*
Ich hoffe du schreibst weiter <3

Von:  T0HYA
2010-08-07T20:34:54+00:00 07.08.2010 22:34
aaaargh, wieso gerade jetzt schluss?

ich hab so das dumpfe gefuehl das hiro sehr viel an hal liegt. wo er jetzt auch noch erfaehrt, das hal in kazi verliebt ist, wie steht der denn da? da kann ich seine angewurzelte situation vollkommen verstehen.

jetzt haben wir also 2 liebende; hiro & hal.

ich bin ja mal gespannt, wer von beiden am ende seinen 'traummann' bekommt.

schliesslich wissen wir auch nicht, von wem hal da getraeumt hatte.
vielleicht war es auch hiro, der dominante part, und nicht kazi.

gnaaa, soviele theorien!
super, das man bei deiner FF immer soviel nachdenken kann *lach*

ich warte gespannt aufs naechste chap.


Von:  Gedankenchaotin
2010-07-31T18:18:52+00:00 31.07.2010 20:18
Och Hal-chan~
das ist aber nun kein gutes Ende~
da kannst du doch nicht einfach aufhören~
Ich möchte zu gerne wissen, wie Hiro nun reagiert, obwohl ich so meine eigenen Theorie habe, wie es weitergeht, warum Hiro so komisch ist, aber ich lass mich einfach mal von deiner Theorie überraschen~

Bis dann ♥
Kazi~


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