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Graue See

Atemberaubend tödlich
von

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Ein friedlicher Tag

Leise rauschten die Wellen gegen den Bug der ‚White Mokona‘. Möwen kreisten über den Mast hinweg und die Sonne schien vom wolkenlosen Himmel. Die Segel schwellten und Jolly Roger wehte unruhig im Wind. Die Mannschaft verrichtete ihre Arbeit oder lungerte auf dem Deck herum. Unterhaltungen über verborgene Schätze und wunderschönen Nixen machten ihre Runde. Ein recht friedlicher Tag, wenn man bedachte, wer der Kapitän dieses Schiffes war. Doch genau von diesem fand sich keine Spur.
 

Vor Wut leicht rot im Gesicht stampfte Sakura Kinomoto, der erste Offizier und einzige Frau am Schiff, zu einem Crewmitglied nach dem Anderen und mit jedem weiteren wuchs das Rot. Gerade näherte sie sich einer Gruppe von Männern, welche an der Reling sassen und über Frauen redeten. Die Braunhaarige blieb vor der Gruppe, bestehend aus sieben Piraten, stehen und schrie los: „Hat einer von euch Nichtsnutze den Käpten gesehen?!“
 

Teils respektvoll, teils desinteressiert schauten die Männer sie an. „Woher sollen wir wissen, wo sich der Käpten vor dir versteckt. Geh ihn doch suchen.“, kam es frech von einem der Männer, worauf seine Kameraden lachten. Nun auch noch in ihren Stolz gekränkt, ballte Sakura ihre zarten Hände zu Fäusten. ‚Wie können die es wagen, mich so zu demütigen! Na wartet.‘, drohte sie ihnen und atmete tief ein. Das Wutrote verschwand aus ihrem Gesicht und ihre Haltung wurde lockerer. Das Lachen der Piraten verstummte und skeptische Blicke wurden ausgetauscht. Es war selten, dass ihr erster Offizier sich nicht sofort mit einem spitzen Kommentar revanchierte oder ihnen gar das Trinken am Abend verbot. „Was denn? Hat’s dir die Sprache verschlagen?“, höhnte das vorlaute Crewmitglied weiter, hatte die veränderte Haltung seines Vorgesetzten nicht gemerkt. Mit einem Lächeln antwortete Sakura ihm: „ Es war schön, dich gekannt zu haben. Ich statte unseren Käpten von dir schöne Grüße aus.“ Ihr Grinsen wurde breiter. „Es ist natürlich schwer als gesuchter Pirat ehrliche Arbeit zu finden, aber dennoch viel Glück.“ Ohne auch nur ein weiteres Wort zu sagen, drehte sich die Braunhaarige um und entfernte sich von der Gruppe. Das Grinsen verschwand jedoch nicht. Sie konnte sich das bleibe Gesicht des Mannes gut vorstellen. Immerhin machte sie nie leere Drohungen und der Käpten half ihr liebend gern, sie umzusetzen. „Hey, das war doch nicht ernst gemeint, Sakura!“, ertönte nun die verzweifelte Stimme des Mannes und Sakura konnte sich ein Lachen nur schwer verkneifen.
 

Die Faulpelze waren dumm wie Stroh und unterschätzten sich oft in ihrem Tun, sodass sie erst zu spät merkten, dass sie alles verloren hatten. Die Hand hebend und lachend ging sie weiter. Sakura musste nichts mehr sagen, sie nahm die Entschuldigung an. Denn so schwer und gefährlich ein Piratenleben auch war, ging es auf der ‚White Mokona‘ um einiges friedlicher zu als auf so manchen anderen Schiff. Nicht zu Letzt lag dies an ihrem Kapitän Fye D. Flourite. Er nahm alles auf die leichte Schulter, unterschätzte die Gegner aber nicht. Selbst beim schwersten Sturm behielt er einen klaren Kopf und kontrollierte das Geschehen an Deck. Er dachte an das Wohl seiner Crew und liebte es zu rauben. Er war charmant, jung und höflich. ‚Hätte es so einem Mann mal früher in meinem Leben gegeben, dann wäre ich

vielleicht nicht abgehauen.‘, dachte Sakura und seufzte frustriert. Ungern erinnerte sie sich an ihre Vergangenheit. Sie war trist und furchtbar. Auch wenn sie ihre Familie, die nur noch aus ihrem Bruder bestand, und ihrem besten Freund Yukito vermisste, so wollte sie nicht zurückkehren. Vielleicht wird sie die beiden bei der nächsten Möglichkeit besuchen. Aber jetzt war es ihre Aufgabe ihrem Kapitän zu finden und diesen zu der Kriegsbesprechung zu schleifen. „Fye D. Flourite! Wo, zu Teufel, steckst du?“ Ihre Stimme hatte wieder die Wut in sich, welche sie am Anfang ihrer Suche gespürt hatte und auch wenn sie ihren Kapitän ungern anschrie, so hatte sie keine Lust auf dessen Versteckspiel.
 

Leise kicherte Fye als er den zornigen Ruf seines ersten Offiziers hörte. Antworten würde er aber nicht. Etwas Leid tat es ihm ja schon, sein kleines Juwel weiter suchen zu lassen. Doch diese vermaledeite Kriegsbesprechung brachte eh nichts! Als wüsste einer von diesen Hohlköpfen, was er dort erzählte. Meistens brach seine Crew im Eifer des Effekts in Panik aus und er wurde gefragt, was sie machen sollten. Seufzend lehnte sich Fye an das stabile Holz des Krähennestes.
 

Die Sonne schien angenehm auf sein Gesicht und der leichte Wind umwehte sein goldenes Haar. Der Duft von Salzwasser und morschen Holz drang in seine Nase. Er wollte diesen Moment vollkommen auskosten, denn schon in wenigen Augenblicken würden dichte Regenwolken den Himmel bedecken und ein Orkan entstehen, welcher dann versuchte sein Schiff zu kentern. „Fehlt nur noch eine ordentliche Flasche Wein…“, dachte Fye laut und seufzte abermals. „Die kannst du später trinken.“, meinte eine genervte Frauenstimme. Leicht zuckte Fye zusammen, drehte sich jedoch mit einem Lächeln zu Sakura um. Diese stand in den Takelagen, ihre Arme auf den Wandrand des Mastkorbes verschränkt und ihren Kopf auf diese gelegt. „Mein Juwel des Meeres! Hast du mich doch gefunden!“, grinste der Kapitän der ‚White Mokona‘ und setzte sich ordentlich hin. „Ja.“, meinte die junge Frau genervt und kletterte ebenfalls ins Nest, „John, der eigentlich hier oben sitzen sollte, hat mir verraten, dass du hier bist.“ Kichernd rückte der Blonde und machte etwas Platz. „John also. Das grenzt schon fast an Meuterei! Dafür wird er Kiel geholt.“, rief Fye aus. Leise lachte Sakura nun auf. „Aber nicht doch! Er hat mir nur geantwortet.“, lächelte sie. Es war nur ein Scherz, aber dennoch sollte man bei ihrem Kapitän keine Risiken eingehen.
 

„Da magst du Recht haben. Aber was ist, wenn ich mich vor den Feinden verstecke und einer mich verrät?“ Streckend ließ sich Fye zurückfallen und lehnte sich wieder an die Wand des Korbes. „Dann könnte ich auch gleich rufen: Hier bin ich!“, witzelte er, während er die Hände hinterm Kopf verschränkte. Lachend lehnte sich auch die Braunhaarige zurück. „Das würdest du eh tun.“, antwortete sie und schallendes Gelächter drang nach unten über das Deck. Vergessen war fürs Erste die Kriegsbesprechung. Nun saßen sowohl der Kapitän der ‚White Mokona‘ im Ausguck als auch der erste Offizier und genossen die Sonne.
 

Wolken bahnten sich ihren Weg und verdeckten für Sekunden die Sonne. Der Wind wurde frischer, die Wellen höher. „Käpten?“, brach die Braunhaarige nach einiger Zeit die Stille. „Was denn, mein Juwel?“, kam es verschlafen von den Blonden. „Die Kriegsbesprechung wird nachgeholt! Und diesmal ohne das Versteckspiel!“, ermahnte die junge Frau den Mann neben ihr, der mit geschlossenen Augen nickte. Warum sollte Fye auch widersprechen? Es handelte sich immerhin um eine sehr wichtige Besprechung!

Die Böen wurden stärker und rissen an seinem Haar, schlichen sich wie hauchzartes Eis unter seine Kleidung. Die ‚White Mokona‘ schwenkte mit den tobenden Wellen. Seufzend

öffnete der blonde Kapitän die Augen. Das war es wohl mit der Ruhe. „Nun denn, die Arbeit ruft!“, meinte er lächelnd und setzte sich den dunkelblauen Federhut mit den goldenen Umrandungen und Verzierungen auf, der neben ihm im Krähennest lag. Die ersten panischen Schreie hallten von unten herauf. Verzweifelt riefen die Männer nach ihren Kapitänen. „Scheint so.“, murmelte Sakura, ihre grünen Augen gen Himmel gerichtet.

Graue Wolken bedeckten nun den vorhin strahlendblauen Himmel. Erste Regentropfen fielen in das tobende Meer. Vorsichtig kletterten Fye und Sakura den Takelagen hinunter und wurden auch gleich von den Männern umzingelt. Ängstliche Gesichter schauten in das lächelnde ihres Kapitäns. „Okay, ihr Nichtsnutze! Alle auf ihr Posten!“, schrie er gegen den lauter werdenden Sturm. „Aye, Käpten!“, schrien die Männer und Sakura zurück und rannten los. John eilte in den Mastkorb, einige Piraten schnürten die Fässer und sonstige Kisten fest und selbst das Steuer musste mit zwei Mann gehalten werden, während Sakura daneben navigierte.
 

Langsam schritt Fye D. Flourite am die Reling seines Schiffes, sah hinaus in die wütende See. Schreie hallten gedämpft durch den Regen über das Deck, niemand verstand sie. Blitze zuckten, erhellten für Sekunden den dunklen Tag. Donner grollte und die ‚White Mokona‘ wurde von den Wellen mitgerissen. Leise lachend legte Fye seine Arme auf das stabile Holz und schaute mit traurigem Blick in die Weite. „Hasst du mich so sehr, dass du mein Schiff und meiner Mannschaft den Tod wünschst?“ Seine Stimme wurde von dem Tosen des Windes verschluckt. „Das ist aber unfair. Immerhin hab ich dir so lange gedient…“, murmelte er. Die See stürmte, der Wind heulte. Das Meer stürzte ins unendliche Nichts.
 

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Hallo, meinen lieben Leser!^^

Hier ist der überarbeitete Prolog!

Es sind nur kleine Änderungen,

aber auf jeden Fall ein Vorbote,

dass es weiter geht.
 

LG, Hikari



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Waschbear
2013-10-26T21:58:49+00:00 26.10.2013 23:58
Fängt ja schon spannend an bin gespannt wies weitergeht (^○^)
Ich mag fai als pirate (^_−)−☆
Antwort von:  Hikari-Tenten
27.10.2013 19:41
Danke für das Kompliment! ^^
Ich werde mir Mühe geben!
Antwort von:  Waschbear
27.10.2013 21:10
Suppy
Von:  MacDragoon
2010-05-18T20:42:37+00:00 18.05.2010 22:42
Supi, das endlich hier lesen zu können. hatte ja die ehre, die FF vor den hocladen lesen und beurteilen zu dürfen. Supi gemacht, kleine. nur wie meine vorposter schon geschrieben haben: Damits leichter lesbar ist besser n paar absätze mehr. ansonsten echt tole geschichte. :-*
Von:  CptJH
2010-03-30T22:30:22+00:00 31.03.2010 00:30
Ja, ich finds auch interessant.
Aber stimmt, du solltest mehr Absätze machen.
Vielleicht auch immer eine neue Zeile pro wörtlicher REde.
Lässt sich leichter Lesen!^^
Aber ansonsten, ch bin gespannt wies weitergeht.
Von: abgemeldet
2010-03-30T22:24:44+00:00 31.03.2010 00:24
Gefällt mir eindeutig^^
Aber ich find ihn ein wenig unübersichtlich, was die Struktur angeht - von den beiden großen Blöcken wurd ich beim draufgucken regelrecht erschlagen XDD
Ein paar mehr Absätze würden also nicht schaden^^

Ansonsten haben mich die Beschreibungen zu den Personen doch neugierig gemacht und ich werd die FF auf alle Fälle im Hinterkopf behalten~

Grüssle, Puffie~


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