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Blond, Braunäugig und völlig aufgedreht

von

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Die Nacht war ruhig und angenehm lauwarm. Also eine typische Sommernacht, Mitte Juli. Die normalen Sterblichen lagen ruhig in ihren Betten um den stressigen Freitag, dem immer herbeigesehnten letzten Arbeitstag, in ihren Träumen zu verarbeiten. Nur in einem Teil der Stadt war laute Musik zu hören und eine Menge Jugendliche sprangen von einem Pakurhindernis zum anderen. Manche packten sich auch auf ihr Hinterteil, da sie einen Stunt nicht richtig hin bekommen hatten oder einfach nur so stark lachen mussten und die Schanze nicht mehr hoch kamen. Unter ihnen saß ein junger Mann mit blonden, strubbligen Haaren und braunen Augen und lachte mit den Anderen. Er hatte ein schwarzes ärmelloses T-shirt und eine lange schwarze Hose an. Er sprang auf, lief eine Runde um den Pakur und sprang dann auf eine Schanze, balancierte einige Sekunden lang und wollte gerade runter rollen und auf der gegenüberliegenden Schanze einen Stunt hinlegen, den ihm keiner so leicht nachmachen würde, als er plötzlich, ruckartig den Kopf hob und die Luft scharf einzog. Er merkte wie seine Eckzähne zu Fangzähnen ausfuhren. Er machte einen Schritt vorwärts um noch einmal einen tiefen Atemzug zu nehmen, vergaß aber in dem Moment, dass er auf der Schanze stand, rollte prompt weg und landete mit einem Rums auf seinem Hinterteil. Sein Lachen über seine Ungeschicklichkeit erfüllte den ganzen Pakurpark. Er rappelte sich auf und rollte zum Eingang des Parks. „Hey, Alter, willst du echt jetzt schon gehen?“ Er drehte sich zu der Stimme um und grinste ihn an. „Ich bin spät dran. Du kennst doch die Eltern.“ Eine Lüge, aber das musste niemand wissen und schon gar nicht die ganzen Jugendlichen, die ihn als einen von ihnen betrachten. Ohne auf eine Antwort zu warten, drehte er sich um und fuhr los. Er hatte immer noch den Geruch des frischen Blutes in der Nase und brannte jetzt darauf diese blutende Person kennen zu lernen. Er kicherte wie, als wär er verrückt, als er um die Ecke bog und auf die am Boden liegende Person zu fuhr. Seine Sicht war schon seit dem Moment geschärft, als er den Blutgeruch wahrgenommen hatte, somit hatte er kein Problem, die Person am Boden als eine Frau zu identifizieren. Er ging näher ran und nun bemerkte er nicht nur den typischen Kupfergeruch, sondern auch noch einen Hauch von Rosenduft. Er bückte sich zu ihr her runter und verdankte es seinem guten Gleichgewicht, dass er nicht wieder auf dem Boden landete. Das sie noch am Leben war, war nur noch durch die flachen Atemzüge erkennbar. Lange würde sie nicht mehr leben, aber dann interessierte sie ihn auch nicht mehr. Er brauchte sie lebend. So sanft wie er konnte und wie sein Hunger es ihm erlaubte, hob er sie in eine sitzende Position und legte ihren schlanken Hals frei. Dieses Bild reichte aus um alle Vorsicht und Ruhe weg zuwehen. Er senkte seine Lippen auf den Hals und bohrte seine Fangzähne in ihren Hals. Der erste Schluck war für ihn wie ein Schluck aus einer Oase in der Wüste. Er hatte seit ca. 20 Tagen nichts mehr getrunken und könnte sich noch so darüber aufregen, dass er so faul war um sich von seinem Computerstuhl zu erheben und auf die Nahrungssuche zu gehen. Er nahm noch ein paar Schlucke und merkte, wie das Leben aus ihrem Körper wich. Um nicht noch schlechtes, totes Blut abzubekommen, nahm er seine Lippen von ihrem Hals und versiegelte noch vorsichtshalber die Bisswunden und legte sie zurück auf den Boden. Es dauerte nicht lange, da tat sie auch schon ihren letzten Atemzug. In dem Moment drehte er sich auch um und fuhr die Straße entlang bis zum anderen Ende der Stadt. Dort machte er erst an einer großen Villa, die mit einem Elektrozaun umrundet ist, halt. Er gab einen Code in eine Schaltfläche ein und rollte zur Eingangstür hoch. In der Villa ging er sofort auf den Fahrstuhl zu und fuhr in das unterirdische Labyrinth, welches sein eigentliches zu Hause war. Er pfiff, während er durch die Gänge auf sein Schlafgemach zu fuhr, eine Melodie. Den nächsten Tag würde er in seinem großem Bett verbringen. Er war auch nur ein Vampir.
 

Er war in seiner Wohnung, die er mit seiner Frau teilte. Er machte sich schon mal bettfertig, da seine Frau noch bei einer Freundin war. Er vermutete, dass sie schon unterwegs war, weil sie eigentlich früh zu Hause sein wollte, da in letzter Zeit so viele Frauen ermordet wurden. Das plötzliche Stechen in seiner Brust signalisierte ihm sofort, dass etwas nicht stimmen konnte. Er stützte sich auf einen Sessel, in dem er dann auch einige Sekunden später tot zusammenbrach und sofort in Flammen aufging um nur ein Häufchen Asche übrig zu lassen. Seine Verbindung zu seiner Frau wurde ihm zum Verhängnis.
 

Eine viertel Stunde später kam sein Sohn nach Hause. Er hatte versprochen noch mit seiner Mutter etwas zu besprechen. Zu seiner Überraschung saß weder sein Vater noch seine Mutter irgendwo in der Wohnung. Als er das Aschehäufchen in dem Sessel seines Vaters fand, wusste er, dass er weder seine Mutter noch seinen Vater lebendig wiedersehen würde. Sofort machte er auf dem Absatz kehrt und verließ eilig das Haus, um die lebendigen Überreste seiner Mutter zu bergen.



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