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Himmelslied

von

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Zwischen Licht und Dunkelheit

Prolog – Zwischen Licht und Dunkelheit
 

Wir leben in einer Welt, die durch den unaufhaltsamen Fortschritt der Wissenschaft gesegnet ist – immer mehr geben wir uns dem rationalen Denken hin und vergessen dabei, dass unsere Herzen immer finsterer werden.

Ohne Moral und ohne jegliche Zielrichtung schreiten wir in der Zeit voran, ohne den Sinn für unser Leben zu finden.

Das einzige, das Menschen ihr Leben lang ohne Reue in ihrem kümmerlichen Dasein wiederholen, ist Verbrechen zu begehen, dessen Sünde sie niemals gedenken aus ihrem Gewissen zu waschen.

Niemand von all den Ahnungslosen glaubt an eine Illusion, an etwas Irrationales über dem Gesetz, das sie dafür büßen lassen könnte – und doch liegen sie falsch.

Ein falscher Gedanke, ein weiterer tiefer Riss in unseren Herzen vermag uns eine schwere Bürde aufzuerlegen, die wir nicht mehr entfliehen können.
 

Niemand glaubt, dass die ewige Bestrafung einen nicht bereits vor dem Tod erwarten könnte – denn war es nicht bereits erwiesen, dass es nichts Höheres in dem Schicksal eines Menschen gab, als dessen ewiger Schlaf?

Im Grunde war es eine Lüge, die man aufrecht erhalten musste.

Doch solche wie ich, deren Gedanken einst vergiftet waren aus Hass, Rachsucht, Neid und Gier wissen, dass dies nicht der Wahrheit entsprach.

Wir konnten nicht vor unserem Schicksal fliehen; konnten es nicht aufhalten, wie wir langsam in die Enge unseres Lebens getrieben wurden und dabei alles verloren hatten, das wir einst besaßen.

Keine Hoffnung, keine Erlösung und kein Licht sehen wir mehr in unserem Leben und verfluchen es zugleich. Selbst des Todes zarte Umarmung erscheint uns verlockend, doch wir widerstehen – müssen widerstehen.

Denn wir sind verflucht zum ewigen Leben, bis unsere Herzen völlig zerrissen von der Grausamkeit unseres Selbst sind.
 

Mit jeder Sekunde, jeder Minute und jeder vergangenen weiteren Stunde nachdem dieser Fluch auch über mich kam, spürte ich immer mehr, dass sie zu etwas anderem geworden war – etwas Übermenschliches, das einzig und allein dazu diente, das zu tun, was unsere Qual erträglicher machen konnte.
 

Arme Irren in der Welt, die daran glauben, dass wir nicht existieren.

Wir existieren – sind weder tot noch lebendig; auf ewig verdammt und dürsten danach, das Chaos über all jene zu bringen, die uns verhöhnen.

Denn das ist unsere einzige Befriedigung, unser einziges Schicksal und unser einziger Weg, die Qualen erträglich zu machen.



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