Besuch zum Auftakt
Langsam und in monotonen Bewegungen, ging der schlichte Fächer auf und ab. Es war heiß und die Sonne brannte erbarmungslos. Nicht mal ein einziges Lüftchen wagte es sich zu rühren, was die wärme nicht gerade angenehmer gestaltete.
Nachdenklich saß Kisuke auf der Veranda und blickte mit vorgehaltenem Fächer in den fast klaren Himmel. Es war keine Kundschaft in der nähe und Ausnahmsweise hatte er keine Besorgungen zu erledigen, was hieß, dass er sehr viel Freizeit hatte, was dazu geführt hatte sich auf Tee trinkend nach draußen zu setzen.
Als Urahara den Blick senkte, bemerkte er die schwarze Katze, die vor ihm saß.
Er blickte verwundert über seinen Fächer.
„Yoruichi? Wir haben uns lange nicht gesehen“, rief er erfreut und nahm die Katze hoch um sie, sich im Kreis drehend umherzuwirbeln.
„Was machst so ein süßes Kätzchen hier, so ganz allein", fragte Urahara nun in kindlichem Tonfall und grinste ebenso kindlich bis über beide Ohren.
„Lass den quatsch Kisuke, ich habe ernstes mit dir zu besprechen!"
Sofort wechselte das kindliche Gesicht in einem ernsten Ausdruck der unter seinem Hut hervorstach.
„Dann gibt es also Neuigkeiten, “ fragte Urahara ruhig.
Yoruichi wedelte mit dem Schanz und starrte unbewegt geradeaus.
„Gut, dann lass uns rein gehen“ sagte er, wandte sich um und betrat seinen Laden. Die Katze blieb noch eine weitere Minute sitzen, sah sich kurz um und folgte ihm schlussendlich.
„Laut den Berichten aus Soul Society, wurde sie gestern gestohlen. Keiner kann sagen von wem.“
Kleine Wölkchen bildeten sich über den Teebechern, die auf einem kleinen runden Tisch standen. Dieser war bis auf die Tatami, mit denen der Raum ausgelegt war und den Sitzkissen, die sich rund um den Tisch befanden, das einzige Möbelstück im Zimmer.
Kisuke hatte sein Hut abgenommen und legte seufzend den Kopf in den Nacken.
“Ich hätte nie gedacht, dass jemand auf die Idee kommen würde, die Schattenträne zu stehlen. In den falschen Händen kann wird sie uns eine menge Ärger bereiten.“
„Und wenn mich mein Gefühl nicht täuscht, dann ist sie in die falschen Hände geraten“, meinte die Frau die am anderen Ende des Tisches saß und gelegentlich ein Schluck Tee nahm.
„Was meinst du, sollen wir jetzt tun, Yoruichi?“
„Ich werde zurück nach Soul Society und mich dort mit den Hauptmännern in Verbindung setzen, mal sehen was sie herausbekommen“, entgegnete sie und stand auf.
„Mach das, ich werde mich ein wenig umhören und selbst Nachforschungen anstellen. Sollte ich etwas herausfinden, melde ich mich bei dir.“ Urahara nahm sein Hut in die Hand und Zog ihn tief ins Gesicht, während Yoruichi wortlos den Raum verließ.