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Liebestaten

von

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5. Kapitel

Ich war so mit dem Staunen beschäftigt, dass ich gar nicht mehr auf meine Umgebung geachtet hatte. Oder viel mehr, auf die anderen Leute, die sich hier aufhielten. Denn tatsächlich schien es so, als wäre hier entweder der Treffpunkt im Haus oder alle frühstückten jeden Morgen gemeinsam. Oder zumindest diesen. Überrumpelt sah ich mich erneut um. In der Mitte des Raumes stand, wie zu erwarten, ein weißer Tisch. Bänke gab es keine. Nur Stühle. Anscheinend sind die Bewohner hier auf viele Leute eingestellt, denn es scheint so als könnten sich locker 16 Leute um den Tisch versammeln, ohne dass jemand sich eingeengt fühlen müsste. Auf den ersten Blick konnte ich auch gar nicht abschätzen, wie viele Leute sich am hinteren Ende des Raumes tummelten. Es mussten jedoch knapp zehn Stück sein. „Morgen Boss.“, ertönte es im Chor, nach wenigen Sekunden. „Hmm. Morgen.“, kam als einzige Antwort. Auf mich schien keiner weiter zu achten. Ich war mir nicht sicher ob ich mich darüber freuen oder ärgern sollte. Wie ich da so dastand, ohne auch nur den kleinsten Schimmer wie es dazu kam, fühlte ich mich mehr als einfach nur fehl am Platz. Zum Glück war man mir hier auch nicht feindlich gesinnt. Damit hätte ich nämlich überhaupt nichts anfangen können.
 

Wie auf Knopfdruck ertönten in der Küche Geräusche. Daraufhin setzten sich alle an den Tisch. Zuerst der ‚Bos‘, dann seine ‚Gefolgsleute‘. Ich sah ihnen dabei zu, wie sie sich alle auf ihre Plätze setzten. An der kurzen Seite saß der Anführer. Der Rest verteilte sich in seiner Nähe auf den langen Seiten. Sie unterhielten sich mit gedämpfter Stimme. „Setz dich.“, bekam ich den Befehl. Seine blauen Augen ruhten auf mir. Weil ich nichts Besseres zu tun hatte und nicht dämlich in der Gegend rumstehen wollte, setzte ich mich auf den Platz den er mir zuwies. Auf seiner rechten Seite. Die anderen hatten diesen Stuhl frei gelassen. Ich fragte mich warum. Ob hier wohl sonst niemand sitzen durfte? Oder war dieser Platz immer für die Gäste vom ‚Boss‘ bestimmt? Wem gehörte dann der Platz mir gegenüber? Dieser war ja schließlich auch noch frei? Erst jetzt fiel mir auf, dass der Tisch schon angerichtet war. Vor jedem stand ein Teller, eine Tasse, Besteck, ein Glas und auf dem restlichen Tisch verteilt standen Teller mit Wurst und Käse, verschiedene Gläser mit Marmelade, Körbchen mit Brötchen und aufgeschnittenem Brot. Ich konnte auch Gemüse, wie zum Beispiel Gurken und Tomaten sehen. Sogar Kerzen, brennende Kerzen, standen auf dem Tisch. Ich war beeindruckt. Sichtlich, denn er kicherte. Anscheinend hatte er mich beobachtet. Mist! Warum hab ich darauf nicht geachtet?! Mir entgeht viel zu viel. Ich muss aufmerksamer werden! Aufgebracht funkelte ich ihn an. Doch dies schien ihn nur noch mehr zu amüsieren. Und mich zu verärgern. Also sah ich Richtung Küche, wo gerade jemand mit zwei Kannen Kaffee heraus kam. Das war der Typ von vorhin!, schoss es mir durch den Kopf. Der, der gesagt hatte, dass das Frühstück fertig sei! Jetzt trug er ein Shirt. Vorsichtig sah ich mir die anderen Kerle genauer an. Sie waren alle in etwa im gleichen Alter wie ihr Boss, hatten alle auch verwuschelte Haare, was darauf schließen ließ, dass sie alle erst aufgestanden waren und waren sonst auch sehr lässig gekleidet. Man könnte fast den Eindruck bekommen, dass man auf einer Klassenfahrt war. Das Alter schätzte ich auf höchstens zwei bis drei Jahre älter wie ich. Was heißt, dass sie irgendwas zwischen 16 und 19 sein mussten. Vielleicht auch 20 aber das hielt ich für sehr unwahrscheinlich. War das eine Art Internat? Oder Wohnheim? Es taten sich mir immer mehr Fragen auf, auf die sich keine Antworten finden lassen wollten.
 

Wieder war ich in meinen eigenen Gedanken versunken und bemerkte nicht, wie der Junge nicht nur Kaffee sondern auch Tee auf den Tisch stellte und sich mir schließlich gegenüber setzte. Er lächelte mir verschwörerisch zu. Das holte mich aus meinem Gedankenwirrwarr zurück. Erneut sah ich mich um. Alle Gespräche waren verstummt. Unsicher warf ich einen Seitenblick auf den ‚Boss‘. Dieser sah mich an. Jetzt hatten sie es geschafft. Ich wusste überhaupt nicht mehr, was ich jetzt tun sollte. In mir stieg Panik auf. Was mach ich jetzt?, war der einzige Gedanke in meinem Kopf.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2011-03-18T20:51:24+00:00 18.03.2011 21:51
Kitschiii du hast dich mal wieder übertroffen!!
Mach weiter so, denn ich will unbedingt mehr davon lesen!!
Anata wa, tan'ni saikōda.


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