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Rons merkwürde Woche + Wochenende

Liebe ist keine Wette wert!
von

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Donnerstag

Donnerstag:

Am Liebsten wäre Ron heut den ganzen Tag im Bett geblieben. Es musste einfach ein beschissener Tag werden. Obwohl die ganzen letzten Tage schon merkwürdig genug waren. Schon seit zwei Stunden haben sie mit Snape Unterricht und bis jetzt ist noch nichts passiert.

Weder hat Snape ihn auf gestern angesprochen, noch Tadelt er ihn, wenn er in Gedanken versunken aus dem Fester sieht.

Was er ebenfalls vermisst, ist das Gelächter von Malfoy und Zabini. Sie sitzen nur drei Tische entfernt, also würde Ron es definitiv mitbekommen. Ein einziges Mal hat er zu dem Blonden gesehen und am liebsten wäre er auf ihn losgegangen. Aber eigentlich ist er selbst schuld. Wie konnte er sich so auf diesen miesen Slytherin einlassen? Sich in ihn verlieben? Er steht doch nicht auf Kerle, zumindest dachte er das bis jetzt.

Ein Schmunzeln legt sich auf seine Lippen. Anscheinend hat der Slytherin-Hauslehrer mit ihm Mitleid und fixiert sich heut ganz gewaltig auf Draco und Blaise, was er ihm hoch anrechnet.

*Vielleicht ist Snape doch nicht so ein schlechter Kerl, wie ich dachte. Oder Remus hat seine Finger im Spiel, was mir eigentlich egal ist, solange Snape mich in Ruhe lässt.* Plötzlich wird er leicht von der Seite an gestupst und interessiert dreht er sich zu seinem besten Freund. „Hey Ron, du solltest nicht so auffällig Grinsen. Ich weiß ja, dass dir das nur recht ist, wenn das Frettchen getadelt wird, aber mach es nicht so offensichtlich. Du weißt doch wie Snape ist.“ Kurz nickt der Rotschopf auf den Rat von Harry und versucht sich mal wieder auf die Aufgabe an der Tafel zu konzentrieren.
 

„Wann trainieren wir heute, Alter?“ Aufmerksam geworden dreht Harry sich zu Ron herum und sieht ihn leicht verständnislos an.

Sie hatten die Stunden gut rum bekommen, ohne irgendwelche weiteren Vorkommnisse. Gemeinsam sitzen sie mit Hermine und Ginny in der großen Halle und essen. „Wir haben doch heute noch einmal ein Spiel gegen Huffelpuff. Das habe ich dir gestern gesagt.“ „Sei nicht so streng mit ihm Harry! Er hat zurzeit eben andere Sachen im Kopf.“ Leicht perplex sehen die beiden Freunde Rons kleine Schwester an, doch wendet sich der Blauäugige an seinen Zimmergenossen, um ihn finster an zu blicken.

„Du hast mir versprochen, den Anderen nichts zu sagen! Was soll der Scheiß, Harry?! Kann ich dir jetzt auch nicht mehr vertrauen?“ „Sei nicht sauer auf ihn, Ron. Wir machen uns doch nur Sorgen um dich und wollen wissen, was los ist. Wir haben ihn regelrecht gezwungen, es uns zu sagen. Außerdem ist das deine eigene Schuld!“ Perplex sieht der Rotschopf seine beste Freundin an und versteht wieder einmal nicht, was sie damit zu meinen scheint.

„Würdest du uns vertrauen, würdest du uns persönlich sagen, was los ist. Aber nein, wir müssen es erst aus Anderen raus quetschen.“ Resigniert seufzt er leise. Hermine hat ja recht. Sie sind seine besten Freunde und machen sich nun mal Gedanken um ihn, was ja auch nicht schlecht ist. „Ihr habt ja recht, aber es ist nun mal nicht leicht für mich.“

„Genau deswegen wollen wir ja für dich da sein, Brüderchen.“ Nickend lächelt er seine kleine Schwester an und trinkt dann ein Schluck von seinem Tee. „Was meinst du? Wird es leicht? Also ich meine das Spiel.“ Unwissend zuckt Harry mit den Schultern. „Kommt darauf an, wie unser Hüter heute drauf ist.“ Schmunzelnd sieht der Brünetten seinen besten Freund an, welcher nun ein triumphierendes Grinsen auf den Lippen hat. „Dann werden wir den Huffelpuffs gewaltig in den Hintern treten!“ …
 

Der Vormittag verlief bis auf kleine Stänkereien seiner Freunde ganz ruhig. Auch der Unterricht war Nachvollziehbar. Wenigstens konnte er sich so die meiste Zeit ablenken und nicht an gestern denken. Langsam schnappt er sich seinen Helm und seinen Besen, geht zu seinem besten Freund und nickt entschlossen, als dieser ihn besorgt ansieht. Zusammen betreten sie den Eingang zum Spielfeld, setzten sich auf ihre Besen und fliegen los.

Lächelnd vernimmt Ron das Gejohle ihrer Fans. Es ist ein wirklich tolles Gefühl. Begeistert stachelt er die Menge an, noch lauter zu sein, als sein Blick plötzlich auf einen blonden Slytherin fällt. Wut, unbändige Wut steigt in ihm auf. Alles, was er bis jetzt unterdrücken konnte- Gedanken, Gefühle, Erinnerungen- nur durch diesen einen Blickkontakt ist alles wieder da. Tief durch atmend zwingt er sich zur Beherrschung und Konzentration, sieht seine kleine Schwester, die ihm lächelnd zuwinkt und richtet seinen Blick dann wieder auf das Spielfeld. Er darf seine Mannschaft nicht im Stich lassen, nicht wegen so einem Unfall. Und schon vernimmt er den Startpfiff.

*Langsam wird es langweilig, wenn nie ein Ball zu mir durchkommt. Wir spielen jetzt schon zehn Minuten. Harry sollte sich wenigstens beeilen, diesen dämlichen Schnatz zu fangen… Oh verdammt!*

Plötzlich sieht der Rotschopf, wie der Ball auf ihn zu rast und trotz gedanklicher Ablenkung kann er diesen fangen. Jubelnd klatschen die Griffindors, feuern Ron an und als dieser freudig seinem Haus zuwinkt, fällt sein Blick auf Draco, der mit Blaise tuschelt.

Wieder steigt dieser unaufhörliche Zorn in ihm auf und als er den Schlusspfiff vernimmt, der darauf schließen lässt, dass einer der beiden Sucher den Schnatz hat, holt er weit mit dem Ball aus und schmeißt ihn in die Richtung des blonden Slytherin. Schwer getroffen fällt dieser vom Stuhl und unzählige geschockter Blicke ruhen nun auf dem Rotschopf. *Das tat richtig gut!*
 

„Hundert Punkte Abzug für Griffindor. Und sie Mr. Weasley haben Spielverbot für die nächsten zwei Spiele und kein Training bis dahin.“ Empört steht Madame Hooch unten am Spielfeld und spricht mit Ron, der seufzend seinen Besen senkt und landet. Aufgeregt kommen seine Freunde auf ihn zu und verfolgen nun auch die Standpauke der Lehrerin.

„Mr. Weasley, sind sie sich im Klaren, was da hätte alles passieren können?! Sie werden wie gesagt vom Spiel ausgeschlossen und vor weiteren Strafen sind sie nicht geschützt.“ Kopfschüttelnd dreht sie sich weg und geht. Nun blickt er zu seinen Freunden, die ihn schockiert anstarren, als er auch schon bemerkt, dass sein bester Freund auf ihn zukommt.

„Ron! Bist du bescheuert?! Du weißt ich stehe auf deiner Seite, aber das ging zu weit! Was sollen wir denn ohne dich anfangen?“ Ohne dass er etwas antworten kann, redet nun auch seine Schwester auf ihn ein.

„Was ist, wenn du ihm das Genick gebrochen hast? Sie werden dich nach Askaban schicken…“ Skepsis schlägt der kleinen Rothaarigen entgegen, doch als Ron versucht, etwas zu erwidern, wird er ein weiteres Mal unterbrochen. „Ich kann zwar nicht gutheißen, was du getan hast Ronald, aber er hat es definitiv verdient.“ Jetzt ist es aus. Er glaubt sich verhört zu haben. Das kann unmöglich Hermine sein.

Ja klar, sie hasst Malfoy, aber sie würde nie einer so unvernünftigen Tat zustimmen. Und genau der gleichen Meinung sind auch die anderen beiden. „Mine?! Bist du verrückt! Du kannst ihm doch bei so etwas nicht auch noch beistehen.“ Plötzlich horchen die Freunde auf, als ein hektisch, mit den Armen wedelnder Neville auf sie zu gerannt kommt und immer wieder Rons Namen ruft. Außer Atem hält er vor seinen Mitschülern an und ringt nach Luft. „Willst du mir jetzt auch noch ‘ne Standpauke verabreichen?“

Immer noch hechelnd schüttelt er den Kopf. „Ihr werdet es nicht glauben, wenn ich euch das erzähle!!“ Gespannt warten die Vier, was Neville zu berichten hat. „Also: Malfoy hat sich drei Rippen gebrochen und eine Platzwunde an der Stirn, aber das unglaublichste ist, dass er Dumbledor und die anderen Lehrkräfte gebeten hat, dich nicht weiter zu bestrafen und auch nichts euren Familien zu berichten.“ Prüfend sieht Harry zu seinem besten Freund, der nachdenklich an Neville vorbei sieht.

„Was meinst du, Ron?! Ob er nur verhindern will, dass sein Vater nichts davon mitbekommt?“ „Das glaube ich nicht Harry. Dieses Ekel würde sich doch damit brüsten, dass er die Leute verarschen kann, wie es ihm gefällt. Da muss etwas anderes dahinter stecken.“ Sanft fässt Hermine sich ans Kinn um besser grübeln zu können, doch Ron wird das alles zu viel. Er ist schon stolz auf sich, dass er dem Frettchen sogar Knochen gebrochen hat, aber irgendetwas stimmt an der ganzen Sache nicht. Vorsichtig geht er an seinen Freunden vorbei, die ihm nur verwirrt nachsehen. „Sorry Leute! Ich muss dringend duschen.“ Und schon ist er verschwunden.
 

Seufzend zieht er sich frische Sachen an. Die Dusche tat ihm gut und am liebsten wäre er für die nächsten paar Stunden unter dem warmen, rauschenden Wasser geblieben. Wieder und wieder fragt er sich, warum Draco nicht will, dass Ron härter bestraft wird. Und warum will er vor seinem Vater nicht damit protzen, wie sehr er ihn erniedrigt hat, auch wenn es nicht ganz der Wahrheit entsprechen würde. Er würde nur zu gern wissen, was Draco damit bezweckt. Plötzlich kommt ihm eine Idee. Warum fragt er ihn nicht einfach?! Unter normalen Umständen würde er es nicht in Erwägung ziehen, jemals wieder mit dem blonden Slytherin zu sprechen, doch seine Neugier stachelt ihn dazu an.

Professor Sproud müsste ihn schon längst wieder geheilt haben, also muss er ihn nur noch finden.
 

Langsam schreitet er durch die Gänge. Vereinzelnd hat er Schüler gefragt, ob sie Malfoy gesehen haben. Manche haben ihn gelobt für seine Tat, Andere wollten ihm nichts verraten und fanden es grausam. Doch Ron weiß, dass sie alle samt keine Ahnung haben, was vorgefallen ist und sich kein Urteil bilden sollten. Im Endeffekt hat er die Information, dass Draco noch bei Snape im Büro sitzt und nun wartet er in einem leeren Klassenzimmer, bis dieser endlich heraus kommt. Sein Magen dreht sich immer wieder um, wenn er nur daran denkt, dieses miese Frettchen in die wundervollen grünen Augen zu sehen, mit ihm zu reden. Ob der Blonde wohl Angst vor ihm haben wird?

*Wäre mir recht, solange er mir die Wahrheit sagt.* Und plötzlich sieht er, wie etwas weiter hinten die Tür des Büros aufgeht und der Blonde hinaus tritt. Tief atmet Ron durch und wartet, dass er an ihm vorbei kommt. Keine Minute später ist es auch schon so weit.

Schnell greift Ron sich den blassen Arm des Slytherin, zerrt ihn in das Klassenzimmer und drückt ihn mit dem Rücken an die Wand. Nach kurzem Fangen seiner selbst, wie Ron feststellt, starren ihn nun panische Augen an. Beide Hände sind als vorsorge in einem festen Griff des Griffindors gefangen, was Draco nicht unbedingt beruhigt. „R-Ron?!“

„Halt die Fresse, Alter! Ich will Antworten und die kann ich nur von dir bekommen, also versuch nicht, mich zu belügen, klar?!“ Leicht zitternd nickt der Blonde. Anscheinend will der Rotschopf nur reden und vielleicht ist das seine Chance, alles zu erklären.

„Ich red‘ nicht lange um den heißen Brei: Warum hast du die Professoren darum gebeten, mir keine weitere Strafe zu erteilen und unseren Eltern nichts zu erzählen? Was willst du damit bezwecken?“

„Wirst du mir denn glauben, wenn ich’s dir sage?“ Die Panik ist fast gänzlich aus den Augen des Blonden gewichen, dennoch zittert er immer noch etwas. „Das werden wir sehen.“ Interessierte, starke Saphire strahlen dem Slytherin entgegen und lassen diesen keinen Augenblick aus den Augen.

„Ich wollte dich nicht noch mehr enttäuschen. Du bist zwar ziemlich rabiat, aber das habe ich wohl verdient.“ Total perplex weiß Ron gar nicht, was er erwidern soll, ob er das überhaupt glauben kann, was der Blonde von sich gibt. Fester drückt er Draco gegen die Wand und blickt ihn bedrohlich an. „Denk dir etwas Glaubhafteres aus!“

„Lass es mich von Anfang an erklären.“ Keine weitere Reaktion des Rotschopfes, also beginnt Draco zu erklären. „Es stimmt. Blaise und ich hatten eine Wette. Als er dich im Waschraum geküsst hat, wollte er dich. Ich wusste, dass du dich nicht auf ihn einlassen würdest und habe nur deshalb eingewilligt. Von meiner Seite aus, war es mir egal, was er macht. Dann ist deine dämliche Eule zu mir gekommen und als du mich so leidenschaftlich geküsst hast, fing mein Interesse an dir an. Ich wollte dich nicht mit Blaise sehen. Das mit dem Buch war dennoch ein Unfall. Ich hätte nie gedacht, dass gerade du mich verstehen würdest und wäre das nicht mit dem Buch passiert, hätte ich einen anderen Weg gefunden. Die Wette war mir von Anfang an egal und wäre Blaise nicht auf dem Turm aufgetaucht, hätte ich dir dort schon alles erzählt.“

Kein Wort und auch keine einzige Regung ist von Ron zu vernehmen. Draco weiß noch nicht mal, ob der Rotschopf alles verstanden hat. Was der Griffindor wohl gerade denkt? Kein einziges Gefühl kann er an Rons Mimik erkennen und er hofft inständig, dass dieser bald einmal etwas sagt. „Du willst mir weiß machen, dass du an allem Unschuldig bist? Dass du das alles nicht wolltest? Für wie bescheuert hältst du mich?!“ Langsam lässt Draco den Kopf hängen. Wie kann er ihm nur verständlich machen, dass er die Wahrheit sagt?

„Ich habe Dumbledor gesagt, dass ich nicht will, dass du bestraft wirst, weil ich daran die alleinige Schuld trage. Und auch, wenn noch weitere solcher Vorfälle geschehen sollten, will ich nicht, dass du bestraft wirst. Ich will nicht, dass was gestern zwischen uns war, das letzte Mal gewesen sein soll.“ Hoffnung und ein Funken bitten glänzt in Dracos Augen.

Könnte es wirklich sein, dass das Frettchen die Wahrheit sagt? Aber er ist ein Malfoy, wie Ron ja nur zu gut weiß. Kann er überhaupt die Wahrheit sagen? In Gedanken versunken bemerkt er nicht, wie sein Griff lockerer wird und der Blonde sich mit einer Hand befreit.

Eine weiche, kalte Hand legt sich auf die Wange des Griffindor, was ihn wieder in die Realität zurück bringt und er blickt in diese wunderschönenen, glänzenden Smaragde. Ganz vorsichtig sieht Ron, wie Dracos Gesicht langsam auf ihn zukommt, doch dieser muss ziemlich einfältig sein zu glauben, dass der Rotschopf das zulassen würde. Jedenfalls jetzt noch nicht. Mit einem Arm drückt der Weasley Sohn ihn zurück an die Wand und schüttelt leicht mit dem Kopf. „Ich werde mir überlegen, ob ich dir glauben kann. Und keine Angst, ich werde nicht wieder auf dich losgehen.“

Seufzend schließt Draco die Augen und nickt leicht. Plötzlich fällt ihm etwas ein. Vorsichtig lässt er seine immer noch freie Hand an seinen Po gleiten, zieht etwas aus der Tasche und steckt es unauffällig in Rons Hosentasche. Perplex sieht der Rotschopf ihm in die Augen.

„Lies es dir nachher bitte durch. Ich belüge dich nicht.“ Etwas energisch reißt der Blonde sich los und verlässt das Klassenzimmer. Neugierig lässt Ron seine Hand in die Tasche gleiten und zieht das bekannte Büchlein heraus. Skeptische Blicke wandern über den grünen Deckel. Mit diesem Ding hat alles Angefangen und das erst am Montag. Das alles ist viel zu plötzlich passiert. Tief atmet der Rotschopf durch und steckt das Buch wieder ein.
 

Zügig geht er den Gang zum Gemeinschaftsraum der Griffindors entlang, passiert diesen und geht in sein Zimmer. Die Leute, die ihn angesprochen haben, hat er gekonnt ignoriert. Er hat absolut keine Lust jetzt mit jemanden zu reden. Seufzend setzt er sich auf sein Bett, als er etwas neben sich bemerkt. Interessiert öffnet er den Briefumschlag und beginnt zu lesen. Der Brief ist von seiner Mutter, wie er ganz schnell feststellt, welche ihm berichtet, dass sie ihm am Wochenende gern bei sich hätte.

Desweiter sind auch alle seine Geschwister anwesend. Ron glaubt, dass in diesem Moment ein Geschwür in seinem Magen wächst. Wenn er nicht kommen würde, würde seine Mutter ihm das ewig vorhalten, dass weiß er genau. Also hat er keine Wahl und muss gehen.

*Die Woche ist echt beschissen gelaufen. Hab ich mir einen Fluch eingefangen, oder was ist los?!* Seufzend steht er auf und geht zu seinem Schreibtisch um eine Antwort an seine Mutter zu schreiben, als ihm wieder das Buch einfällt, dass ihn am setzen hindert. Schnell nimmt er es hervor und schlägt es langsam auf. Was hat das Frettchen nur wieder vor. Vielleicht springt ihm gleich etwas aus dem Ding entgegen, oder er öffnet nicht nur die Seite sondern auch noch eine Giftbombe. Ein leichtes Schmunzeln bildet sich auf seinen Lippen, als er sich eingesteht, dass er eine blühende Phantasie hat. Langsam schlägt er die nicht bekannte Seite auf und beginnt zu lesen.
 

6tes Schuljahr in Hogwarts (Winter/Frühling)

Verzweifelter Schrei nach dir!
 

Du willst mich nicht sehen,

das kann ich verstehen.

Meine Tat war nicht richtig,

doch für mich warst nur du Wichtig.

Doch deine Worte trafen mich ins Herz.

Sie trafen mich und unerträglich war der Schmerz.

Deine Seele schrie vor Wut.

Und dein Zorn traf mich wie eine Flut.

Meine Kraft ist am Ende.

Ich sehe für uns nicht mal eine Wende.

Auch du hast keine Kraft mehr,

dass zu sehen fiel mir nicht schwer.

Was ist plötzlich mit uns los?

Ist das jetzt der Todesstoß?

Siehst du für uns noch ein Licht?

Ich glaube nicht.

Und doch sind wir an dem Punkt,

an dem es nicht mehr geht.

Unsere Seelen und Herzen sind so Wund.

Der Kalte Wind des Eises um uns beide Weht.

In meinen Augen die Tränen scheinen,

Ich kann nicht mehr aufhören zu weinen.

Der Schmerz sitzt plötzlich so tief.

Ich verstehe nicht, was läuft grad so verdammt schief?

Ist es ein Abschied auf Zeit, oder für immer?

Ich frage mich, wird es noch schlimmer?

Dass ich zu spät agierte, weiß ich,

und ich weiß, für dich war es sehr schmerzlich.

Du brauchst Zeit, ich geb sie dir.

Aber brauche nicht zu lang für eine Entscheidung, denn schier nagt das in mir.

Am liebsten würde ich das vergessen.

Die Zeit zurückdrehen und alles wie in dieser Stunde belassen.

Doch die Taten sind geschehen und nicht zu widerrufen,

aber lass es uns vergessen, lass es uns einfach versuchen!

Werde dir über alles klar,

bedenke nicht, was damals war.

Triff eine Entscheidung, triff sie richtig,

denn das ist uns beiden doch wichtig!?

Ich habe das Recht zu wissen was nun ist,

weil die ganze Scheiße an meinem Schlaf und meinen Nerven frisst.

Ich Hoffe, diese Zeilen machen es nicht schlimmer.

Ich überlasse dir diese Entscheidung und hoffe nur,

Du bist nicht wie zu oft zu stur,

Lass mich nicht zu lange in der Kälte stehen,

sonst wird auch diese Liebe für immer vergehen.
 

Leise klappt Ron das Buch zu. Eine heiße, salzige Träne fließt langsam seine Wange hinunter. Wenn dieser blonde Slytherin das nicht ernst meinen würde, wäre er ein echt guter Lügner, muss Ron sich eingestehen. Schnell wischt er sich die Träne weg, schiebt das Buch zur Seite und nimmt den Brief seiner Mutter vor. Er muss sich ablenken, also wird er wohl Zusagen müssen. Seufzend greift er nach seiner Feder und schreibt seiner Mutter die ersehnte Antwort, dass er am Wochenende vorbei kommen wird.

Irgendwie freut er sich ja auch mal wieder ein bisschen betüddelt zu werden. Und seine Geschwister hat er auch schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen. Vielleicht wird das ja wirklich ein wenig erholsam. Doch irgendwas sagt ihm, dass er langsam den Verstand verliert. So etwas würde er im normalen Zustand nie von sich geben. Am besten, er geht endlich schlafen. Der Tag war auch nicht besser als die letzten dieser Woche. Was hat er nur getan, um so vom Schicksal bestraft zu werden?

Plötzlich fällt ihm auf, dass Harry gar nicht da ist. Wo steckt sein bester Freund nur schon wieder? Doch als sich die Tür öffnet, hat sich die Frage geklärt. Mit einem breiten Grinsen – und Ron glaubt, eine rosafarbene Wolke um ihn schweben zu sehen – steht der Brünette von seinem Zimmergenossen. In diesem Augenblick ist dem Rotschopf alles klar. Harry war mit Sicherheit bei Ginny. „Hat meine Schwester auch einen Brief bekommen?“ Die Frage scheint ihm selbst ziemlich überflüssig, doch irgendwie muss er Harry aus seiner Schwärmerei befreien. „Ja und deine Mutter möchte sogar, dass auch ich komme.“

Er ist ja froh, dass sich die beiden gefunden haben, aber so zu übertreiben, dass der Brünette zu seinem Bett tanzt, geht ihm schon ziemlich gegen den Strich. „Dann wird das Haus ja ziemlich voll sein… Harry, wenn ich mir die ganze Zeit irgendwelche Vorwürfe oder Stichelleien anhören muss, versprich mir, mich umzubringen!“

Lächelnd ‚schwebt‘ der Brillenträger zu seinem besten Freund und legt sanft seine Hand auf die Schulter des Älteren. „So schlimm wird es schon nicht werden. Und wenn doch, dann steh ich dir bei… Wo warst du vorhin eigentlich?“ Seufzend faltet Ron den Brief zusammen und steht auf. „Ich war duschen und hab ein wenig nachgedacht. Die Woche war viel zu verrückt… Ich geh noch schnell den Brief abschicken und dann ab ins Bett.“

Nickend geht Harry ins Badezimmer um sich Bettfertig zu machen. „Bis gleich Alter!“ Zügig verlässt Ron das Zimmer, schleicht durch die Gänge zum Eulenturm und bindet den Brief an seine Eule, die auch sofort losfliegt. Traurig lächelt er und sieht ihr nach, als er plötzlich etwas unten am Turm bemerkt. *Snape? Was macht er da?* Ein Stück weiter lehnt er sich über die Reling des Turms um zu erkennt, was und vor allem mit wem Snape dort etwas tut. Ein kalter Schauer läuft dem Rotschopf den Rücken hinunter.

Er hat ja nichts dagegen, dass Remus und Snape ein Paar sind, aber ihnen zuzusehen, wie sie rummachen, dass muss er nicht haben. Schnell dreht er sich um und geht in Richtung seines Zimmers. *Na hoffentlich sieht die beiden nicht noch jemand. Das könnte Ärger geben… Ich sollt mir da echt keine Sorgen machen. Die sind alt genug.* Gähnend läuft er weiter. Eigentlich dürfte ihn keiner sehen. *Boar, ich muss ins Bett!*

Im Zimmer angekommen sieht er, dass Harry schon friedlich schläft, was auch er dringend tun muss. Leise zieht er sich um, als ihm wieder Gedanken in den Kopf schießen. *Ob ich Draco glauben kann? Wenn er die Wahrheit sagt, dann wäre das ja kein Problem, aber kann ich ihm vertrauen? Der Einzige der mir das beantworten kann, ist Blaise und den kann ich nicht fragen. Niemals! Man, warum muss das immer so schwer sein? Wieso hab ich mich auch in einen Kerl, in Draco, verliebt und dann auch noch so plötzlich? … Denk nicht mehr daran, Ron! Du musst schlafen!* Vorsichtig kuschelt er sich in sein Bett und zieht seine Decke bis zum Kinn hoch. Langsam und mit Zwang schläft er nach wenigen Minuten ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Anuri
2011-03-14T08:53:13+00:00 14.03.2011 09:53
Nimm mir das nicht übel. Ich finde du hast einen guten Schreibstil und die Geschichte ist süß. Ich weiß auserfahrung das es echt schwer ist die Leute in Charakter zuschreiben und mir selbst gelingt das auch nicht immer. Das was ich unten geschrieben habe ist also nicht böse gemeint.

Ron ist bei dir echt ganz schön krass drauf. Ich meine okay… er reagiert schnell über…aber so gewalttätig… ähm…und Hermine… ich kann mir sie einfach nicht vorstellen…schlagen und einen Ball nach einem Schleudern ist was ziemlich anderes…weil dabei kann wirklich krass schwer verletzt werden, wenn man blöd getroffen wird…

Navel? Wer ist das?
Okay…ich mag Ron nicht mehr… das ist wirklich das allerletzte… einen Menschen mutwillig zu verletzen und darauf stolz zu sein ist unterstes Niveau egal was Draco ihn angetan hat…
Okay…also ich glaube nicht das Draco so einfach über seinen Schatten springen würde und so offen darüber reden würde…auch wenn er ihn zurückhaben will …irgendwie passt das nicht zu ihm.
>Hoffnung und ein Funken bitten glänzt in Dracos Augen.
Der Satz ist irgendwie komisch… Funken bitten… das würde ich irgendwie anders Formulieren.
Das mit Snape und Remis wirkt irgendwie etwas verloren und fehl am Platz…



Von:  BlackAngelWhiteDevil
2010-07-04T06:47:25+00:00 04.07.2010 08:47
Oh....armer dray und ron...
was hat blaise da bloss angestellt??
ABER ich bin zuversichtlich und glaube an ein happy-end!!

also ich find das kapitel echt toll und auch wie du schreibst ist echt klasse.

LG Blacky
Von: abgemeldet
2010-07-04T06:16:37+00:00 04.07.2010 08:16
hey mal wieder ein echt tolles kapitel.
Ob Ron Draco glaubt und ihm verzeiht???
Also ich hoffst doch!!!
Freum mich schon aufs nächste

LG DaimondFox


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